WEB_SAM focus 4_22

Was braucht es, damit Millennials spenden? Aktualität, Dringlichkeit und Trans- parenz sind nötig, damit Millennials spenden. Sie möchten erfahren, was mit der Spende passiert, zum Beispiel durch eine kurze Videobotschaft, und dass sie einen echten Unterschied macht. Als Zahlungsart wurde TWINT am meis- ten genannt. Einmalige Spenden sind einfacher zu erreichen als wiederkeh- rende Spenden, und die Betragshöhe ist durchschnittlich etwas tiefer als bei den Generationen zuvor. Das könnte auch damit zusammenhängen, dass die jüngeren Angehörigen dieser Generati- on noch in Aus-/Weiterbildung oder im Aufbau der Familie sind. Die Organi- sation, die sie unterstützen, sollte ähn- liche Werte vertreten wie sie selbst und durch eine transparente Mittelverwen- dung auffallen. Von Standaktionen auf der Strasse lassen sie sich kaum beein-

drucken, auch die «Bettelbriefe» per Post nerven sie. Jedoch wünschen sie sich mehr Präsenz der NPOs in den so- zialen Medien. Zum Einsatz motivieren Reisen ist grundsätzlich beliebt, jede/r zweite Millennial möchte die Welt be- reisen. Wichtig ist aber auch, dass ein Auslandeinsatz mit der Familie verein- bar ist und die Arbeit vor Ort wirklich nachhaltig ist und einen Unterschied macht. Tendenziell verpflichten sie sich lieber nicht für allzu lange Zeit im Vor- aus, sind aber offen, kürzere Einsätze zu machen und dann «weiterzuschauen». Sie sind es sich gewohnt, viele Wahl- möglichkeiten zu haben und legen sich ungerne fest. Sie leben in dieser Flexi- bilität und möchten sich diese Freihei- ten nicht nehmen lassen. In wenig hie- rarchischen Konstrukten fühlen sie sich am wohlsten.

Michelle Pfister Ehemalige Co-Leiterin Kommunikation

1 Executive MBA (EMBA) Marketing Management

Hinweis: Die Ergebnisse basieren auf der selbst durchgeführten Umfrage und entsprechender Li- teratur.

Du möchtest mehr wissen? Hier auf alle Erkenntnisse zugreifen.

https://l.ead.me/masterarbeit_mpf

ZUKUNFTSGEDANKEN Junge Leute aus unseren Einsatzländern teilen nachfolgend und auf Seite 13 ihre Gedanken zu ihrer eigenen Zu- kunft, der ihres Landes und ihre persönlichen Wünsche:

Das wichtigste in meinem Leben sind Menschen, die ich liebe. Mein Traum ist es, einen guten Job zu haben und den richtigen Lebenspartner zu finden. Ich wünsche mir eine gute Arbeit und Liebe. Die grösste Herausforderung als junge Kambodschanerin ist der Umgang mit Zwang, emotionalem Druck und drohenden Worten.

Liphing, 17 aus Kambodscha

Die Stärke der Jugend besteht in ihrer Leichtigkeit im Umgang mit den sozialen Medien sowie im Musizieren. Zudem haben einige ein Gefühl für mechanische Vorgänge, insbesondere Motoren. Für viele gibt es aber kaum Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen. Zum Glück haben heute die meisten Kinder die Chance, in die Schule zu gehen.

Sylvain aus Kamerun

Ich wünsche mir, eine starke Persönlichkeit zu werden, eine gute Arbeit und eine erfolgreiche Karriere zu haben, dass ich immer Arbeit habe und meiner Familie dienen kann. Eine grosse Herausforderung ist es, erst Arbeit zu finden oder etwas auf- bauen zu können. Wissen, wie man damit umgehen muss, um erfolgreich zu werden. Es gibt jedoch viele Gründe zu scheitern: es können Leute sein, mit denen du zusammenarbeitest, die nicht aufrichtig/ehrlich sind, oder wenn ich jemandem Geld gebe, um eine Arbeit auszuführen, diese nicht wie ge- plant umgesetzt wird. Es gibt viele Dinge, die dazwischenkommen können.

Amadou, 28 aus Guinea

05

Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online