Internationales Know-how für die Kinder- und Jugendhilfe

children’s homes and children’s villages had been set up to meet the needs of millions of children displaced or orphaned by World War II. Many of the children had travelled a long way from their homes in the course of the War, as refugees or transported by Government deci- sion. They were no longer in settled communi- ties, but mixed with children from other count- ries and cultures, with other languages. It was felt that an international network would help people learn from each other and be able to support each other in their challenging task of creating a positive future for the children.“ Zur Unterstützung von jungen Menschen in prekären Lebenslagen und angesichts von Flucht und Vertreibung, sollte die FICE einen internatio- nalen Fachkräfteaustausch aufbauen, um voneinander zu lernen, wie „Educative Commu- nities“ weltweit gestaltet werden können. Wir sehen hier ein Bild von einem FICE-Kongress zu Beginn der 1970er Jahre. Es ist geradezu ein klassisches Beispiel des organisierten Fachkräf- teaustausches. Bis heute finden regelmäßig FICE-Kongresse statt, in denen ein weltweiter Austausch organisiert wird. 6

der Care Leaver*innen, also junge Menschen, die eine Zeit ihrer Kindheit oder Jugend in Pflegefa - milien oder Heimeinrichtungen aufgewachsen sind, zusammen mit Fachkräften aus mehr als 70 Ländern, die Situation der jungen Menschen angesichts der Covid-19-Pandemie diskutiert haben. Gemeinsam wurden transnationale Forderungen und Perspektiven zur weltweiten Verbesserung der Lebenslagen von Care Lea- ver*innen entwickelt. So ist insbesondere die transnationale Vernetzung und Verständigung der Care Leaver*innen weltweit gestärkt worden und ein gemeinsamer, politischer Forderungs­ katalog entstanden.

Zivilgesellschaftliche Position von jungen Menschen weltweit stärken

Warum führe ich hier diese Beispiele auf? Sie zeigen, dass es durchaus einen internationalen Fachkräfteaustausch in der Geschichte und Gegenwart der Kinder- und Jugendhilfe gibt. Zudem weisen sie darauf hin, dass es in diesem Austausch immer auch darum geht, die zivilge- sellschaftlichen Positionen von jungen Menschen zu stärken. Die Verwirklichung der Kinder- und Jugendrechte sollte der Kern des internationalen Fachkräfteaustausches in der Kinder- und Jugendhilfe sein. Dies wird insbesondere deut- lich, wenn man auf die transnationalen Politiken rund um die UN-Kinderrechtekonvention und die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen blickt. Wenn wir heute heute von einem rechtebasierten Ansatz in der Kinder- und Jugendhilfe sprechen, so ist dieser ohne die internationalen Politiken und die Stärkung der Verständigungsprozesse der jungen Menschen weltweit nicht möglich.

Aktuelles Beispiel: Care Leavers Convention

Als drittes Beispiel, in dem ebenfalls das gemein- same länderübergreifende zivilgesellschaftliche Engagement junger Menschen im Mittelpunkt steht, kann die erste weltweite digitale Care Leavers Convention 2020 angesehen werden, in

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Bild freigegeben durch IGFH 2022

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