Internationales Know-how für die Kinder- und Jugendhilfe

4.3 ERSTE ERKENNTNISSE UND EMPFEHLUNGEN

• Es geht um die Profession der Kinder- und Jugendhilfe , mit dem Ziel, Internationalisie- rung als Querschnittsaufgabe anzuerkennen, auf der Basis von transnationalen Lebenswel- ten junger Menschen, einem gesetzlichen Auftrag durch das SGB VIII und einem ent- sprechenden Selbstverständnis. • Ein weiterer Akteur im Kontext einer inter­ nationalen Kinder- und Jugendhilfe ist die Jugendpolitik der Bundesregierung und die entsprechenden Jugendstrategien und -vorhaben der Europäischen Union , die verlässliche Strukturen und Ressourcen schaffen und begleiten müssen. • Und dann sind da noch die vielen interna­ tionalen Partnerschaften, die Träger, die jeweiligen fachspezifischen und jugend - politischen Entscheidungsträger*innen in den anderen Ländern , mit dem Ziel, vonein- ander zu lernen und gemeinsam die Lebens- welten junger Menschen mitzugestalten. Die Fachkräfteinitiative.International bietet die Möglichkeit auf der Ebene der Jugendlichen, aber vor allem auf der Ebene der Fachkräfte und Organisationen die Praxis weiterzuentwickeln und somit auch den Fachdiskurs um Bedarfe und Veränderungen auf anderen Ebenen mitzugestalten. Die folgenden Erkenntnisse müssen als Zwi- schenstand verstanden werden, da die Projekt- laufzeit noch nicht beendet und somit die Erfahrungen der Projektbeteiligten noch nicht abgeschlossen sind.

Eine internationale Kinder- und Jugendhilfe umfasst verschiedene Ebenen:

• Zum einen geht es um die Jugendlichen selbst: mit dem Ziel, möglichst vielen jungen Menschen eine internationale Lern- und Mobilitätserfahrung zu ermöglichen. • Zum anderen geht es um die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe: mit dem Ziel, diese zu befähigen und zu motivieren, internationa - le Prozesse in der eigenen Organisation (mit) zugestalten, um wiederum jungen Menschen die Teilhabe an internationalen Lern- und Mobilitätserfahrungen zu ermöglichen. • Des Weiteren geht es um die jeweiligen Organisationen in der Kinder- und Jugend- hilfe , in denen es nachhaltige Strukturen zur Implementierung von Internationalisierung in allen Tätigkeitsfeldern geben muss: mit dem Ziel, Mobilitätshürden abzubauen und unab - hängig von einzelnen engagierten Personen das Thema in der Organisation zu sichern.

„Internationalisierung ist zuallererst eine Frage der geistigen Haltung. Sie erfordert aber auch planvolles Handeln, Zeit, Personal und Geld – und damit eine Strategie“

(Generalsekretär des DAAD a.D. Dr. Bode 2012, S. 7).

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