Projekte übergeben –wie
Als SAM global ist es unser Ziel, dass unsere Arbeit irgendwann ohne unsere Unter- stützung funktioniert und weitergeht. In den letzten 130 Jahren konnten wir mehrere Projekte erfolgreich an Einheimische übergeben. Meistens war es ein geplanter Pro- zess, der mehrere Jahre dauerte, in einigen Fällen musste die Übergabe aber schnell gehen, da sich die Visa- oder Sicherheitssituation verschlechterte oder nicht mehr ge- nügend Mitarbeitende gefunden werden konnten. Aber wie funktioniert eine solche Übergabe und was braucht es dafür?
Als SAM global sind uns bei der Übergabe von Projekten drei Sachen besonders wichtig:
• dass die Arbeit gut weitergeht • dass das ganzheitliche und das geistliche Anliegen erhalten bleibt • dass eines Tages finanzielle Unabhängigkeit erreicht werden kann
Was braucht es dafür?
Die richtigen einheimischen Mitarbeitenden: Folgendes müssen diese mitbringen: Fachkenntnisse: Sie müssen über Fachwissen verfügen und dieses auch an andere weitergeben kön- nen und wollen. Sind keine Fachkräfte vor Ort, müssen geeignete Personen gefunden und entsprechend aus- und weitergebildet werden. Die richtige Einstellung: Die Mitarbeitenden müssen die ganzheitliche Vision des Projekts teilen. Sie sollten ihre Arbeit nicht einfach als Broterwerb sehen, sondern ein persönliches Anliegen dafür haben, den Menschen zu dienen und ihnen Gottes Liebe praktisch weiterzu- geben. Sie müssen bereit sein, Verantwortung zu übernehmen und Neues zu wagen. Charakterstärke und gute Grundwerte: Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Standhaftigkeit und Durchhaltevermögen – all das brau- chen die Mitarbeitenden, um Projekte gut weiterführen zu können, der weit verbrei- teten Korruption zu widerstehen und auch in schwierigen Zeiten nicht aufzugeben. Als SAM global unterstützen wir die Mitarbeitenden mit Coaching und Begleitung. Verlässliche Partner: Es braucht verlässliche Partner (beispielsweise Kirchen, Organi- sationen oder Vereine), die sich für das Projekt verantwortlich fühlen (Ownership), die Verwaltung und Überprüfung der Arbeit vor Ort übernehmen und die Vision und das Projekt weiterentwickeln. Idealerweise hat der Partner ein grosses Beziehungsnetz und kann ausgebildete Fachleute vermitteln und bei der Auswahl von Verantwortungsträ- gern helfen. Finanzen: Häufig ist es eine grosse Herausforderung, im Einsatzland genügend finanzi- elle Mittel zu generieren, da die Organisationen, Kirchen und Einzelpersonen nur über begrenzte Ressourcen verfügen. Es benötigt in diesem Bereich deshalb innovative Ideen, Aufbau von Kleingewerbe, Quersubventionierungen und Fundraising-Schulungen für die Mitarbeitenden. Oft braucht es aber für eine längere Zeit noch finanzielle Unterstüt- zung aus Europa.
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