01-2014 D

Küche beim Centre Médical in Macenta, Guinea 1983

Centre Médical in Macenta, Guinea 1983

Möchten Sie wissen, wie Gandhi heute über ihre Erlebnisse als Geisel berichtet? Auf unse- rer Homepage finden Sie den Link zum Inter- view in der„Fenster zum Sonntag“-Sendung. Fünfeinhalb Monate nach Gandhi Marinovas Rückkehr wird auch Edmée Cottier von der Wi- derstandbewegung Unita entführt: „[…] Am 18. Januar, morgens um 5 Uhr, wurde Nondum- bo von Guerillas angegriffen. Das Dorf wurde durch schwere Geschosse und Brandgranaten zerstört. Die Häuser der Missionsstation blieben verschont, doch räumten die Guerillas das Spital ganz aus und steckten den Land-Rover in Brand. Dann zogen sie sich zurück und nahmen Edmée Cottier mit. […] Über den Aufenthaltsort unserer Schwester fehlen zurzeit jegliche Anhaltspunkte. […]“ (SAM-Bote; März/April 1979) Vier Monate später die Erleichterung: Edmée Cottier ist frei! „Seit einigen Jahren schon wurde in unserer Mis- sion der Gedanke, in Afrika ein zweites Feld in Angriff zu nehmen, erwogen. Nach vorbereiten- den Studien wurden Rodolphe und Anny Bréchet mit Samuel Stauffer als Erkundungs-Team in drei Länder geschickt […]: Mali, Guinea Bissau (frü- her Portugiesisch Guinea) und Guinea Conakry (früher Französisch Guinea). Nachdem die durch diese Gesandten zusammengetragenen vielen Informationen sorgfältig geprüft und verglichen waren, entschied sich dieMissionsleitung für Gui- nea Conakry. […]“ (SAM-Bote; Mai/Juni 1980) Natürlich braucht es weitere Vorbereitungen, beispielsweise Vertragsaushandlungen mit Guinea-Conakry: Ein bescheidener Beginn

dem guineischen Staat. Doch im SAM-Boten vom März/April 1982 schreibt Dr. Rodolphe Bréchet bereits: „Gandhi Marinova, Erika Limbach und ich errei- chen Conakry am Sonntag, 13. Dezember 1981. Viel Lärm, eine grosse Hitze, aber ein herzlicher Empfang von den Vertretern der Regierung, des Gesundheits-Ministeriums und der Christen von Conakry beeindrucken uns. […] Pierre und Ca- therine Bigler – mit ihren beiden Kindern – sind durch unsere Ankunft ermutigt. Sie haben bereits einen langen Weg bis zu den Importpapieren für unser Material zurückgelegt. […] Eine 800 km lange Reise nach Macenta folgt. Sie führt durch ein schönes Land, mit üppigem Pflanzenwuchs und Palmen, vorbei auch an Hügeln, Savannen und Reisfeldern bis zur immergrünen Waldregi- on, nach Macenta. […]“ So schön der Empfang, so steinig gestaltet sich der Beginn der Arbeit: „[…] Die Lepraklinik, das Hauptgebäude, konnte erst teilweise neu ge- strichen werden – weil die Farbe ausging. Sonst konnte noch nichts unternommen werden, ab- gesehen davon, dass ein Haufen Steine und ein Haufen Sand angeliefert wurden. […] Die Lepra- kranken: da wir noch keine geeigneten Einrich- tungen haben, behandeln wir sie immer noch im Freien. […]“ (SAM-Bote; Juli/August 1982) Nach den kurzen Zeilen im SAM-Boten vom November/Dezember 1982 keimt Hoffnung auf: „Telefon in letzter Minute! – Der Premierminister von Guinea hat sich, auf Wunsch des Staatschefs, gegen Mitte September persönlich nach Macen- ta begeben und hat dort dafür gesorgt, dass al- les, was damals unsere Arbeit noch behinderte, aus demWeg geräumt wurde.“

Missionsrat HOMSA, Sri Lanka 1993

16

Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online