01-2014 D

Heim der Missionarskinder in Shanghai

IN WIRREN

chen geduldet werden, wenn sie nicht mehr aufgebunden werden kön- nen; ihre Gatten und Eltern aber dürfen sie nicht daran verhindern, ihre Füsse freizumachen. Ihre Väter und Brüder werden für jede Missachtung dieser Verordnung gestraft werden.“ „Es ist gut, dass wir Schweizer sind.“ In dieser Zeit spitzten sich die politischen Verhältnisse auf der gan- zen Welt zu. Schliesslich erklärte China 1917 Deutschland und Öster- reich-Ungarn den Krieg, um die Alliierten im Konflikt mit Japan auf seiner Seite zu wissen. Der Schweizer Eduard Maag, der durch der Allianz-China-Mission in Tsinjün arbeitete, schrieb im China-Boten vom September 1917 zur Situation: „[...] Es ist gut, dass wir Schweizer sind. Trotz des Abbruchs der Be zie- hungen Chinas zu Deutschland können wir ruhig weiter arbeiten. Das Volk ist freundlich zu uns, es ist eben bekannt, woher wir kommen. Von den deutschen Missionaren höre ich, dass sie sich im Rathaus einen be- sonderen Pass holen mussten. Die Waffen, wenn sie solche hatten, auch Jagdgewehre, mussten sie abgeben, sonst sind sie in keiner Weise gehin- dert. [...]“ Zwei Jahre später sah die Lage jedoch anders aus (China-Bote; April/ Mai 1919): „[...] Anfang Februar erhielten unsere Missionsgeschwister in der Provinz Tschekiang Weisung, dass sie am 20. Februar nach Schang- hai eskortiert würden, wo am 28. Februar alle Deutschen versammelt sein sollten; die Dampfer seien für den Heimtransport bereit. [...]“

Shanghai 1910

1912 wird die Republik China ausgerufen. 1914 bis 1918 tobt der erste Weltkrieg. Die deut- schen Missionare werden 1919 aus China ausge- wiesen. Die Schweizerinnen und Schweizer dür- fen bleiben und führen die Arbeit weiter. 1920 können vier deutsche Mitarbeitende der Allianz-China-Mission nach China zurückkehren. 1925 entsteht in Bowil eine der ersten Gebets- gruppen in der Schweiz. 1925 entsteht auch die Frauenhilfe, wo fleissig gestrickt und gebetet wird. Bis heute hat diese Arbeit Nachwirkung. So ist beispielsweise das ab 1928 herausgegebene Blatt "Missionsstunde" nach wie vor eine wichtige Stütze der Arbeit der SAM - nur heisst es heute "Gebetsbrief". 1928/29 übernimmt Eduard Maag in der Schweiz die Geschäfte, bis Hans Schürch Missionssekretär wird (bis 1947). ECK PUNK T E 1910 - 1930

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