SAM FOCUS 02 | 2022
Finanzbericht Fakten und Zahlen S. 28
Indikatoren Veränderung messen S. 4
Das neue Jahr «Es lohnt sich!» S. 26
HIGHLIGHTS 2021
EDITORIAL
INHALT 04 Veränderung messen Andreas Zurbrügg 05 Personalentwicklung Beatrice Ritzmann 06 Angola
Luisa Vonarburg Redaktionsverantwortung SAM focus
Jahresberichte können ja eine ganz schön «trockene» Ma- terie sein – Zahlen hier und Statistiken dort. Es gibt aber gute Neuigkeiten: Da unsere Arbeit bei SAM global al- les andere als trocken ist, kann unser Jahresbericht ja ei- gentlich nur erfrischend und kurzweilig sein! Mit vielen Geschichten, wie Gott gewirkt hat, was unsere Mitarbei- tenden erreichen konnten und was in den Projekten ge- laufen ist, schauen wir auf ein interessantes Jahr zurück. Gemeinsam vorwärts Ich habe dieses letzte turbulente, manchmal verunsichern- de und herausfordernde Jahr bewusst als «interessant» be- zeichnet. So kann jede:r selber entscheiden, ob das nun eher positiv oder negativ ist. Durch diese Zeit ist mir be- sonders bewusst geworden, wie wichtig und wertvoll es ist, dass wir gemeinsam vorwärts gehen. Egal wie «inte- ressant» das alles sein mag, gemeinsam ist vieles möglich – ob im Ausland in den Projekten oder in der Schweiz. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass Menschen Bil- dung und Hoffnung erhalten. Gemeinsam freuen wir uns am Erfolg und gemeinsam verkraften wir Rückschläge. Gemeinsam als Mitarbeitende, Spendende und Betende. «Wie es aufgeht» Und wenn wir auf dieses Jahr zurückblicken, dann wis- sen wir jetzt, wie es «geendet» hat. Wir wissen, dass Gott uns auch mit genügend Finanzen versorgt hat. Immer wieder sind wir überwältigt, «wie es aufgeht». Da möch- ten wir uns auch bei euch, liebe Betende, Spendende und Mittragende, bedanken – ohne eure Treue wäre all dies nicht möglich. Möglichkeiten erkennen Auch dieses Jahr hat schon wieder einige Tage und Wo- chen hinter sich gelassen. Und während die Zeit so da- hinfliegt, möchten wir Möglichkeiten erkennen und nut- zen. So, dass wir in einem Jahr zurückschauen und sagen können: «Es hat sich gelohnt.»
06 Burkina Faso
08 Guinea
11 Kamerun
13 Tschad
14 Outcome und Output
16 Begünstigte 2021
18 Kambodscha
Luisa Vonarburg, Kommunikation
20 Nepal
02
AUS DEM VORSTAND
21 China
Jesus fragte seine Jünger: «Wollt ihr nicht auch wegge- hen?» Da antwortet ihm Simon Petrus: «Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Johannes 6:68 Trotz allem oder gerade deshalb blieben die Jünger bei Jesus und haben mit ihm viel Grosses erlebt, von ihm ge- lernt und sogar ganz nahe an seinem Leben teilgenommen. Ob Petrus das Netz nach einer erfolglosen Nacht «trotz allem» ausgeworfen hat, oder gerade deshalb, weil Jesus ihn dazu aufgefordert und ermutigt hat? Ob Paulus seine Briefe im Gefängnis in der Verfolgung «trotz allem» geschrieben hat, oder gerade deshalb die- se Briefe aufgesetzt hat, um die Gemeinden zu ermutigen und zu unterstützen? In der Apostelgeschichte wurde «trotz allen» Schwierig- keiten und der Verfolgung das Evangelium verbreitet – eben gerade deshalb?
21 Indien
22 Sri Lanka
23 Schweiz
24 Brasilien
Einige Beispiele, wie wir das im Jahr 2021 erlebt haben, wenn wir zurückblicken:
26 Es lohnt sich! Jürg Pfister 27 JOBS
• Geflüchtete suchten Zuflucht in Kamerun: gerade des- halb wurde eine neue, gute Schule lanciert.
• Die schwierige Corona-Zeit: gerade deshalb wurden neue Kommunikationsmöglichkeiten genutzt, was di- rektere Kontakte mit den Mitarbeitenden und Partner- organisationen gefördert hat. • In Brasilien geht trotz der Pandemie die Arbeit im Ser- tao weiter: gerade deshalb erleben wir, wie Menschen durch das Wort Gottes Hoffnung erhalten. Ich möchte selber mehr und mehr nicht nur «trotz allem» weitermachen, sondern gerade deshalb – «jetzt erst recht!» Ich wünsche uns dazu frohen Mut, Vertrauen, Neues an- zupacken und die Bereitschaft für kommende Herausfor- derungen. Vor allem aber wünsche ich uns, dass wir täg- lich mit Gott vorwärts gehen mit dem Wissen, dass er uns das Versprechen gegeben hat, alle Tage mit uns zu sein.
Starte dein Abenteuer!
28 Finanzbericht Christa Hangartner Peter Röthlisberger
Zum Titelbild dieser Ausgabe:
Während zwei Jahren wur- den diese Burkinabe auf ihren transkulturellen Einsatz vor- bereitet. In selbstgemachter Festkleidung feierten sie im Dezember 2021 ihre Diplo- mierung.
Agnès Berger Vize-Präsidentin Vorstand
Aus Sicherheitsgründen verzichten wir bei unseren Mitarbeitenden im Ausland auf den Nachnamen.
03
VERÄNDERUNG MESSEN Jahresbericht – Stunde der Wahrheit. Wir müssen Re- chenschaft ablegen über alles, was wir letztes Jahr
(multiply) ist und die Nachhaltigkeit der Arbeit sicherstellen soll. Mit oder durch diese Organisation haben wir eine Aus- wirkung auf das Leben der Endbegünstigten (Zielgruppe). Haben wir auf diesen beiden Ebenen Erfolg, kann es sein, dass unsere Arbeit eine Auswirkung über die angestrebten Grenzen hinaus hat. So können wir im Idealfall gar eine Wir- kung auf Systemebene (z.B. Ausrottung von Lepra im gan- zen Land) nachweisen. Standardindikatoren Wir unterscheiden zwei Arten von Indikatoren. Quantitative Indikatoren werden mit einem klaren Messwert (z.B. Anzahl Lernende: vier Frauen und fünf Männer) angegeben. Quali- tative Indikatoren beschreiben eine Veränderung (Ali hat Fi- nanzbuchhaltung übernommen). Zudem gibt es Impact-Indikatoren, die die langzeitige Ver- änderung oder die Wirkung des Projektes messen. Mittel- fristige Veränderungen welche sich innerhalb ein zwei Jah- ren feststellen lassen, nennen wir Outcome-Indikatoren. Mit den Output-Indikatoren messen wir die direkten Resultate der effektiv geleisteten Arbeit. Die Arbeit mit den Standardindikatoren unterstützt unsere Projektleitenden in der Planung sowie in der Berichterstat- tung. Der Vergleich zwischen Plan- und Istwerten zeigt zu- dem klar auf, wo entweder Ziele hinterfragt oder Massnah- men getroffen werden müssen.
gearbeitet und erwirkt haben. Über Alles? Kaum möglich. Das Wichtigste? – Ist leider subjektiv. Die 2021 eingeführten Standardindikatoren haben zwar noch viel Kopfzerbrechen verursacht, sollen aber künftig eine transparente und möglichst breite Bericht- erstattung ermöglichen. Ganz klare Vorgaben Als Empfänger von staatlichen Entwicklungsgeldern (Pro- grammbeiträge der DEZA) werden an unser Rapportwe- sen klare und hohe Anforderungen gestellt. Beispielsweise braucht es ein ZEWO-Zertifikat, klare Zuteilung nach SDG 1 oder klar quantitative Messwerte. Damit wir und die anderen Unité-Mitgliedorganisationen nicht Kraut und Rüben durch- einander messen, hat Unité die sog. aggregierten Referenzin- dikatoren (ARI) geschaffen. Angelehnt an diese definierten Messwerte haben wir nun auch unsere SAM global internen Standardindikatoren definiert, welche einerseits eindeutig den ARI zugeordnet werden können, andererseits auch un- seren eigenen Ansprüchen, beispielsweise dem Wunsch nach geistlichem Wachstum, genügen. Wirkung auf drei Ebenen Als partnerschaftlich orientierte Organisation streben wir in erster Linie eine Stärkung unserer Partnerorganisatio- nen an. Dies ist jene Wirkungsebene, die klar multiplikativ
1 Nachhaltige Entwicklungsziele (Agenda 2030 der Uno)
Andreas Zurbrügg Qualitätsmanagement
Der Standardlogframe – ein praktisches Werkzeug im Projektmanagement
Outcome (mittelfristige Veränderung) Outcome: Veränderung, die auf unserern Output zurückgeführt werden kann
Reporting 2021
Veränderung bei... Veränderungen in der Organisation
Zielwert 2021
Ist Wert 2021
Indikator
Bemerkungen Massnahmen
Zunahme der personellen Un- abhängikeit der Institution
Leistungsstarte, strukturierte unab- hängige Bildungsinstitution
Ali hat die Finanzen übernommen
punktuelle Begleitung
Ja
Ja
Eine von drei Wirkungsebenen
Qualitativer Indikator
Output: Direkte Leistung unserer Mitarbeitenden
Vierjahresplan kann jährlich angepasst werden
Evaluation
Output (kurzfristige Veränderung)
Veränderung bei...
Zielwert 2021
Ist Wert 2021
Zielwert 2022
Zielwert 2023
Zielwert 2024
Indikator
Bemerkungen Massnahmen
m f
m f
m f
m f
m f
Veränderungen bei Begünstigten
Anzahl Lernende (m/f)
Schnuppertage für Mädchenorg.
Anzahl direkt Begünstigte
Frauenanteil nicht erreicht
5 4 5 1
5 4 6 4 6 4
Quantitativer Indikator
Vergleich Ziel-Istwert hilft, Massnahme zu definieren
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PERSONALENTWICKLUNG Nach wie vor spürten wir die Aus- wirkungen der Covid-19 Pandemie, ausreisen. Sehr erfreulich war, dass wir diverse Bewerbende für einen Langzeit-
beiter Kommunikation sowie Christa Hangartner und Elias-Ephraim Wapp. Christa (50 %) teilt sich die Co-Leitung mit Peter im Bereich Finanzen und Ad- ministration und Elias-Ephraim (50 %) arbeitet als Sachbearbeiter im Finanz- bereich noch bis Ende Juni 2022. Per Ende Jahr waren somit insgesamt 65 Personen bei SAM global angestellt. Dies sind zwei mehr als im Vorjahr. Wir wünschen uns, dass sich in nächster Zukunft noch mehr Interessent:innen für Langzeiteinsätze bei uns melden, sodass wir die bestehenden Projekte weiterführen und neue in Angriff neh- men können.
vor allem im Bereich Kurzeinsätze. Ständig wechselnde Einreisebe- stimmungen, Quaran- tänevorschriften oder komplizierte Visapro- zesse erforderten öfters das Verschieben einer geplanten Ausreise. So
einsatz hatten. So führ- ten wir in der zweiten Jahreshälfte ein Vorbe- reitungskurs mit neun Personen durch: mit zwei Familien, zwei Ehe- paaren und einer Sing- le Person. Geplant ist, dass diese Mitarbeiten- den im Laufe des Jahres 2022 ausrei- sen werden. Wie jedes Jahr gab es auch im 2021 Rückkehrer:innen bei den Maxi-Mit- arbeitenden. Ein Ehepaar sowie zwei Single Personen kehrten definitiv in die Schweiz zurück. Auch in der Homebase gab es Verän- derungen. Im Sommer verabschiedeten wir Noémie Staub und Helen Wüthrich und begrüssten dafür Robert Steiner als Kurzzeitkoordinator und Mitar-
waren Mini- oder Facheinsätze im Jahr 2021 mehrheitlich erst ab der zweiten Jahreshälfte möglich. Umso dankba- rer sind wir, dass schlussendlich doch 19 Mitarbeitende für einen Kurzzeit- einsatz ausreisen konnten: elf Midi- Kurzzeiter:innen, fünf Mini-Kurzzei- ter:innen und drei Personen für einen Facheinsatz. Bei den Langzeitmitarbeitenden gab es nur zwei Eintritte. Eine Familie konnte nach fast einem Jahr warten, bis sich in Sri Lanka die Grenzen öffneten, endlich
Beatrice Ritzmann Leiterin Personal
Übersicht Anzahl Mitarbeitende 2017-2021
12 18 9
13 11 5
10 16
9 1 6
11 3 5
58
56
49
43
39
15
15
15
15
15
2017
2018
2019
2020
2021
Homebase Maxi
Midi
Mini
Facheinsätze*
>2 Jahre
bis 6 Monate
6-12 Monate
2-6 Wochen
*Facheinsätze vor 2018 wurden bei den Midi-Einsätzen mitgezählt.
Bei den Mini und Facheinsätzen wurden die Anzahl Mitarbeitende, welche im Kalenderjahr ausgereist sind, berücksichtigt. Bei Midi, Maxi und Homebase** (Mitarbeitende mit Arbeitsvertrag) wurde die Anzahlt Mitarbeitende am 31. Dezember gezählt. Die Grafik zeigt, dass die Co- vid-Situation einen massgeblichen Einfluss auf die Mitarbeitendenzahlen hatte. Mit der Entspannung der Covid-Situation hoffen wir wieder auf eine Zunahme der Einsatzleistenden. **Total 1200 Stellenprozente
05
ANGOLA ProMEDICA
ProEQUIP ISTEL Im Süden Angolas herrscht seit mehr als zwei Jahren eine grosse Trocken- heit, welche in den letzten Monaten verheerende Auswirkungen hatte. Hun- derte von Kindern erlitten den Hunger- tod. Unsere Partnerkirche IESA (Igreja Evangélica Sinodal de Angola) initi- ierte ein Nothilfeprogramm und star- tete in verschiedenen Dörfern mit Es- sensausgaben. Dank der Unterstützung von SAM global konnte das auf weitere Dörfer ausgedehnt und so der lokalen Bevölkerung über die schlimmste Zeit hinweggeholfen werden. Auch die christlichen Radiosendungen von TWR bringen immer wieder Hil- fe und Ermutigung in die entlegensten Häuser. Sendungen mit Informationen und Ratschlägen zu verschiedenen The- men des Alltages oder biblische Bot- schaften bringen den Menschen, welche oft in sehr herausfordernden Situatio- nen leben, neue Hoffnung und Zuver- sicht. Viele Hörer:innen bedanken sich regelmässig für diese Sendungen.
Im Reha-Zentrum in Mapunda (das Zentrum mit den meisten Patienten/ innen) gab es einen grossen Personal- wechsel in diesem Jahr. Die Regierung hat die Hälfte des Personals versetzt. Der jetzige Leiter ist sehr dankbar für die Weiterbildung im Bereich Physio- therapie, welche er dank der Unter- stützung von SAM global in Portugal absolvieren durfte. In der jetzigen Si- tuation profitiert er davon. In diesem Reha-Zentrum werden nicht nur rund 21’000 Behandlungen pro Jahr durch- geführt, sondern auch 50 Praktikant:in- nen von einer privaten sowie von staat- lichen Physiotherapie-Schulen betreut und gefördert.
Gross war die Freude, als im Novem- ber 2021 zum ersten Mal seit der Co- vid-Krise mit Dr. John C. wieder ein Facharzt aus dem Ausland für drei Wo- chen das Boa Vista-Team in Benguela unterstützen konnte. Während dieser Zeit führte er vor allem die schwieri-
gen Augenoperationen durch. Norma- lerweise finden mehrere solcher Fach- einsätze statt. Für die einheimischen Augenärzt:innen vor Ort war es eine intensive, aber auch wertvolle Zeit der Weiterbildung. Gemeinsam konnten in dieser kurzen Zeit 60 Operationen und 205 Konsultationen durchgeführt wer- den.
ProBAAGI Am evangelischen Zentrum für trans- kulturelle Arbeit CEFM konnten im Jahr 2021 fünf Ehepaare ihre Ausbil- dung wie geplant abschliessen. Trotz der Zunahme von terroristischen Ak- tivitäten konnten auch die Praktika in verschiedenen Regionen durchge- führt werden. Der Besuch von Andre- as Zurbrügg (Länderverantwortlicher) BURKINA FASO
und von Daniel Berger (Präsident SAM global) an der Diplomfeier war für alle eine grosse Ermutigung. Wir freuen uns speziell über die neue Partnerschaft mit dem Netzwerk von christlichen Schulen AESEB 1 in Burki- na Faso. Es investiert sich in die Weiter- bildung von Schulverantwortlichen und Lehrpersonen und zudem in Plädoyers gegenüber der Regierung und inter-
nationalen Partnerorganisationen. Sie entwickeln und vertreiben auch Schul- material, insbesondere für die Grund- schulstufe. 1 Alliance des Etablissements Scolaires et Universitaires des Evangéliques du Burkina
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In guten und in schlechten Zeiten «Mein Name ist Guilhermina. Ich bin 82 Jahre alt und höre Ihre Radiosendun- gen seit 1989. Yeva Ondaka (das Radioprogramm von TWR) hat mich sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten begleitet. Mein Sohn, welcher in der Ar- mee arbeitete, wurde krank und starb im September 2021. Im Oktober starb mein anderer Sohn, der 53 Jahre alt war, ebenfalls an einer Krankheit. Ihre am 23. Oktober ausgestrahlte Botschaft hat mich sehr getröstet. Ich schreibe Ih- nen, um Sie um Gebete für mich und meine Familie zu bitten. Ich weiss, dass nur Gott und die Gebete mich in dieser schwierigen Situation stärken können.»
Unser Anliegen ist es, dass alle Absol- vent:innen in den verschiedenen Teil- projekten sowohl das praktisch Erlern- te als auch die biblischen Grundwerte in ihrem Leben umsetzen können. Für unser Team konnten wir im Januar mit dem Bau von zwei neuen Häusern star- ten. Die Bauarbeiten verliefen gröss- tenteils problemlos und sehr speditiv. Bereits vor der Sommerpause konnten die Häuser bezogen werden. Auch eine Bohrung konnte realisiert werden und nun versorgt der Brunnen die beiden Häuser mit Wasser. Zudem profitiert auch die ganze Nachbarschaft von dem neuen Brunnen im Quartier. Dies öff- net Türen für neue Kontakte. Viele Bestellungen «Auf dem Grundstück der Handwerkerschule steht auch ein kleines Haus, welches von einem unserer guineischen Aus- bildner, Alpha, und seiner Frau Oumou bewohnt wird. Wir ha- ben dort nun eine kleine Küche angebaut, damit die junge Frau sich etwas zu ihrem Studium dazuverdienen kann. In den Sommerferien absolvierte sie in der der Hauptstadt einen kur- zen Kurs im Bereich Konditorei. Seither backt sie für Hochzeits- feste, Geburtstagsfeiern oder sonstige Anlässe feine Torten oder Kuchen. An Bestellungen fehlt es nicht.»
GUINEA
ActionVIVRE Nord Im Allgemeinen sind wir sehr dank- bar, dass die Schulen nach den Som- merferien, trotz des Militärputschs vom 5. September, mit einer nur kleinen Ver- zögerung wieder ihre Tore öffneten. All unsere Projekte, inklusiv Berufsschule, konnten wieder starten und den Un- terricht fortführen. Ein Highlight war sicherlich der Spielplatz für den Kin- dergarten, welcher mit den Schreiner- lernenden gebaut wurde. Die Kinder lieben die neuen Möglichkeiten, sich in ihrer Pause auszutoben.
vervielfacht und der Verkehr hat mas- siv zugenommen. All das zeigt: Die vie- len Fremden in der Stadt bleiben eine Herausforderung für uns alle. Unter den Goldgräber:innen und Händ- ler:innen gibt es aber auch Christ:in- nen. Einige kommen zu uns zum Got- tesdienst und sie haben uns um Hilfe gebeten. Sie bräuchten jemanden, der Gebetstreffen und/oder Gottesdiens- te leitet. Bereitwillig sind zwei Verant- wortliche (Maître K. und Maître J.F.) unserer Gemeinde ins Nachbarsdorf ge- fahren und haben sich mit gut 40 Gläu- bigen getroffen, hauptsächlich aus zwei Ethnien. Engagiert haben sie Erkennt- nisse aus der Weiterbildung weiterge- geben (von Jesus erzählen, den Leuten angepasst begegnen, Worte und Ver- haltensweisen vermeiden, welche ab- schrecken könnten usw.). Maître J.F. war geschockt zu sehen, wie viel «Bö- ses» (Alkoholmissbrauch, Prostitution) im Städtchen vorhanden ist. Er mein- te, wir müssten wirklich engagiert für die Menschen dort beten. Mich haben das Engagement unserer Mitchrist:in- nen, ihr Mitdenken und ihr praktisches Handeln sehr ermutigt. ActionVIVRE Süd* Jedes Jahr finden im Sommer in unseren Projekten die Abschluss- und Diplom- feiern statt. So konnten in der Hand- werkerschule fünf motivierte Lernende ihr Diplom entgegennehmen.
«Wenige Kilometer vor unserer Stadt wurde Gold gefunden!» Mit dieser Neuigkeit überraschte uns der Ober- stufenleiter kurz vor dem Fastenmonat. «In einem Monat wird der Gold-Ab- bau beginnen.» Ehrlich gesagt muss- te ich einfach nur auf den Stockzäh- nen schmunzeln und dachte für mich: «Wir werden ja sehen». Aber siehe da: Die Goldfelder wurden offiziell geöff- net… und tausende von Leuten kamen in unsere Stadt. Schnell meinten alle, der Goldfund sei «ein Segen Gottes», aber damit sind auch ganz viele Her- ausforderungen verknüpft.
ActionVIVRE Ost In der zweiten Jahreshälfte pflanzten die Männer der Selbsthilfegruppe etwas an, verloren aber den Grossteil der Ernte, als jemand das Tor offen liess und das Vieh den grössten Teil der Ernte frass
Auch im Studiencenter erhielten viele Jugendliche ihre Anerkennung für die besuchten Informatik- und Englisch- kurse. In unserem kleinen Kindergar- ten schlossen zehn Kinder das Kinder- gartenjahr erfolgreich ab.
In der Zwischenzeit hat sich das An- gebot an Nahrungsmitteln und Ge- brauchsgegenständen merklich verbes- sert. Die Preise sind aber auch erheblich gestiegen. Die Mietkosten haben sich
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*Teile dieses Länderprogramms werden von der DEZA (EDA), im Rahmen des institutionellen Programms von Unité 2021-2024, mit total CHF 193 324.– unterstützt.
ProTIM 2-2-2 Kissi- dougou*
Ein Auftrag «Pastor Paul arbeitet in einem Dorf, wo der christliche Glau- be noch nicht verbreitet ist. Als der Muezzin entdeckte, dass Pastor Paul Schreiner- arbeiten erledigen kann, gab er ihm auch einen Auftrag. Er war sehr zufrieden damit und stellt ihm seither ein Haus und auch Land, das er bepflan- zen kann, zur Verfügung. Der Pastor wiederum schenkte ihm einen Radio mit einer in- tegrierten SD-Karte mit einer Hörbibel in seiner Sprache. Seither hört man in der Bar im Dorf Bibeltexte. Der Pas- teur hat viele Aufträge, auch aus den umliegenden Dör- fern. Das hilft ihm, seinen Le- bensunterhalt zu verdienen.» Der Englischunterricht läuft nach wie vor gut. Das Studienzentrum wurde im Dezember renoviert. Aufgrund des Lehrpersonenmangels in der zweiten Jahreshälfte sank die Zahl der Schü- ler:innen jedoch auf etwa 42. Der Com- puterraum blieb wegen Systemkompli- kationen mit der Software das ganze Jahr 2021 geschlossen. Jenny unterrich- tete weiterhin an der örtlichen christli- chen Schule den Kurs für Lebenskunde. Bei der Initiative «Days for Girls» geht es um Aufklärungstage für Mädchen im Blick auf den Umgang mit dem Zyklus, der Menstruation usw. In der zweiten Jahreshälfte haben Jutta und Jennie mit drei anderen Frauen 33 Mädchen un- terrichtet. und zertrat. Die Gruppe erkannte auch, dass das Feld zu gross für sie war, so dass sie nur einen Teil des Feldes neu bepflanzten. Im November stellten wir fest, dass sie das Feld brach liegen lies- sen, weil es zu weit entfernt ist, um es täglich bearbeiten zu können. Ein Einheimischer, der Erfahrung mit der Landwirtschaft hat, wird die Gruppe beraten, wie sie mit der Neubepflan- zung des Feldes vorgehen soll.
sie dann befähigt, hier in der Stadt eine Arbeitsstelle zu finden. So gründeten wir die Schule und starteten im Januar 2021 mit sechs Schülerinnen die erste Klasse. Inzwischen haben fünf von ih- nen erfolgreich abgeschlossen und vier haben danach eine Arbeitsstelle gefun-
Wir als SAM global engagieren uns schon seit vielen Jahren an der Bibel- schule in Télékoro in der Zeltmacher- Ausbildung. Das bedeutet, dass wir den Studierenden handwerkliche Fähigkei- ten beibringen. Damit sollen zukünftige Pastoren ein kleines Zusatzeinkommen erwirtschaften können, weil ihre Kirch- gemeinden oft nicht für den ganzen Le- bensunterhalt aufkommen können. Ein ganz wichtiger Grund ist aber auch, dass die Pastoren mit der handwerkli- chen Tätigkeit einfacher den Kontakt zur Bevölkerung an ihren Einsatzorten finden. 2021 konnten wir das erste Mal einen Weiterbildungskurs in «Schrei-
Lebensfreude «Aisha (Name geändert) musste mit 17 Jahren das Waisenhaus verlassen. Sie ist eine intelligente junge Frau und studier- te Wirtschaft an der Uni, hatte aber nach dem Abschluss keine Chan- ce, eine Stelle zu finden. Sie war deprimiert und sah keinen Sinn mehr im Leben. Durch einen ge- meinsamen Bekannten lernte sie uns kennen, absolvierte mit Eifer die Ausbildung zur Haus- wirtschafterin und schloss als Klassenbeste ab. Wir fanden bei einer ameri- kanischen Familie einen Teilzeitjob für sie, wo sie als Hauswirtschafterin und, je länger je mehr, auch als Büroassisten- tin arbeiten darf. Wir en- gagierten sie ausserdem als Unterrichtsassistentin für die zweite Klasse un- serer Schule, da sie eine Begabung zum Unter- richten hat. So ist Aisha innerhalb nur eines hal- ben Jahres finanziell un- abhängig geworden. Nun kann Aisha wieder lachen und hat neue Le- bensfreude gefunden. Sie interessiert sich aus- serdem für den christli- chen Glauben und hat begonnen, in der Bibel zu lesen.»
nerei / Zimmerei» anbieten. Am Mor- gen gab es einen Theorieblock zu ei- nem geistlichen Thema. Und dann ging es in die praktische Weiterbildung, wo unter Leitung von Pastor Pierre, ein Schreinermeister, gehämmert und ge- sägt wurde. ProTIM 2-2-2 Conakry* Im Jahr 2021 haben wir in Conakry ein neues Projekt gestartet – das Pro- jekt «Hauswirtschaftsschule Conakry». Unser Herz schlägt seit Längerem für die jungen Frauen hier in der Gross- stadt. Unsere Vision ist es, diesen Frau- en eine Ausbildung zu ermöglichen, die
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sprochen, dass neue Fachleute da sind – beispielsweise hat UNICEF ein beein- trächtigtes Mädchen zur Behandlung geschickt.
den. Im September 2021 begann die zweite Klasse mit acht Schülerinnen, die im Januar 2022 abgeschlossen haben. Sechs Schülerinnen arbeiten bereits. ProTIM 2-2-2 Nord* Anfang Jahr baten wir Gott zusammen mit den Dorfbewohnenden um eine Lehrerin oder einen Lehrer. Das Dorf hatte schon länger keine gute Lehrper- son mehr und die Kinder dementspre- chend keine Möglichkeit zur Schulbil- dung. Ende Jahr nun hat Gott unser Anliegen erhört – mit einem sehr gu- ten Lehrer, der motiviert arbeitet und voller Visionen für die Entwicklung der Dorfschule steckt. Die Mauern für die kleine Klinik im Dorf konnten fertiggestellt werden. Da- rauf folgte eine längere Zeit der Vorbe- reitung für den Dachbau. Wie mit den Dorfbewohner:innen vereinbart, orga- nisierten sie das Holz und liebe Freunde aus der Schweiz halfen uns, Blech und Nägel zu finanzieren. Die Projektidee kam von den Dorfbewohner:innen sel- ber und auch die Verantwortung liegt bei ihnen. Wir freuen uns, sie dabei zu unterstützen. Auch sehr dankbar sind wir über den grosszügigen Vorschuss an Malariame- dikamenten und -tests von der Zentral- apotheke. Dies war eine grosse Erleich- terung unserer Arbeit im Dorf, weil wir damit seit Frühling 2021 bis ins neue Jahr 2022 hinein versorgt sind und vie- len Menschen geholfen werden konnte. ProESPOIR* Im Jahr 2021 war kein Expat-Team permanent in Macenta. Im März 2021
waren David L. und Cornelia S. vor Ort, im August 2021 wiederum Cor- nelia. Jürg Pfister besuchte Macenta im Juli 2021. Daneben begleitete David L. die CHRS-Direktion von der Schweiz aus.
Leider war die Reise unseres externen Beraters nicht möglich. Trotzdem hof- fen wir, dass wir im 2022 das langjähri- ge Orthopädie-Projekt ReHaP-NZ ab- schliessen können. Das CHRS führt mehrere Projekte mit Drittpartnern selbständig, mit nur we- nig technischer Unterstützung von Da- vid L. Unter anderem wurde 2021 eine Notfallstation mit Hilfe von Solidarité Protestante aufgebaut. 2022 wurde die- se in Betrieb genommen – dafür ist Da- vid L. mit einem Team im Februar/März wieder nach Macenta gereist. Trotz aller Herausforderungen (Staats- streich im September, technische Pan- nen, kein Expat-Team vor Ort) darf das CHRS weiterhin ein Segen sein für viele kranke und beeinträchtigte Pati- ent:innen und zudem ein Ort, an dem die Frohe Botschaft vorgelebt werden kann. Wir sind dankbar, dass 2022 wie- der Expats ausreisen werden.
Insgesamt ist die Situation erfreulich: Das CHRS funktioniert weiter, die CHRS-Direktion und die Mitarbei- tenden machen eine gute Arbeit. Das CHARME-Projekt zur Verbesserung der Spitalinfrastruktur konnte plan- mässig weitergeführt werden. Das Forêt-B-plus-Projekt (in Zusam- menarbeit mit dem Inselspital Bern und ESTHER Schweiz) hat wichtige Impulse im Bereich der Hepatitis-B-Behandlung ermöglicht. Unter anderem konnten fast alle CHRS-Ärzt:innen ein Prakti- kum im Unispital Fann in Dakar (Se- negal) machen. Gross war die Freude im September, als Benjamin und Michel ihre mehrjährige Ausbildung zum Orthoprothetik-Spezi- alisten in Lomé (Togo) erfolgreich ab- schliessen konnten. Mittlerweile haben die beiden ihren Dienst im CHRS auf- genommen. Bereits hat sich herumge-
Im Heimataufenthalt (Angaben ohne Gewähr.) Brasilien: Martin & Cornelia H.: Juni-August 2022 Martin & Susanne B.: 9.5.-3.8.2022 Guinea: Bruno & Prisca L.: 24.6.-23.8.2022 Daniela S.: 6.7.-14.9.2022 Sandro & Amélie M.: 15.7.-14.9.2022 Peter & Cornelia F.: Juli-August 2022 Emanuel & Renate W.: 16.7.-28.10.2022
Rückkehr Cédric & Gaëlle Ch.: 16.5.2022 Tobias & Michelle V.: 16.6.2022 Simon & Eliane M.: 6.7.2022 Naemi S.: 6.7.2022
Kambodscha: Lukas u. Somaly B.: 5.8.2022 - Sommer 2023
Tschad: Rückkehr: Agathe B.: 8.5.2022
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KAMERUN UEEC* In vielen Kirchgemeinden werden Pri- marschulen oder sogar Sekundarschu- len gegründet. Manche kennen die diesbezüglichen Vorgaben des Erzie- hungsministeriums nicht. Darum be- steht die Gefahr, dass die Schulen wie- der geschlossen werden müssen. Das bewog die Kirche dazu, einen neuen Ar- beitsbereich zu gründen: das Départe- ment d’éducation (Ressort für Bildung). Hier sollen die interessierten Gemein- den vernetzt und beraten werden. Sorgen bereitet die Einmischung von einzelnen muslimischen Gelehrten die in ihren Moscheen dazu aufrufen, die Kinder aus christlichen Schulen her- auszunehmen. In den Grenzgebieten zu Zentralafri- ka und Nigeria ist die Sicherheitslage nach wie vor angespannt. Immer wie- der kommt es zu Überfällen und Ent- führungen mit Erpressung von hohen Lösegeldern. Wer sich wehrt oder die Sicherheitskräfte unterstützt, wird um- gebracht. Durch Boko Haram-Grup- pen werden Behausungen und Fel- der bewusst zerstört und angezündet.
Die Kirche bekommt Nothilfe von SAM global und anderen Organisation, um diejenigen zu unterstützen, welche al- les verloren haben. Das sind vor allem Witwen. NGOs führen Kurse für trau- matisierte Personen durch.
viele Student:innen kommen aus den Regionen, die am meisten unter den Angriffen leiden! Col.Pro.Ma.* (Oberstufenschule) Zum ersten Mal hat eine Examensklas- se die Oberstufe abgeschlossen. Fast alle Schüler:innen (83%) haben bestan- den, was nicht selbstverständlich ist. Die Schule belegt den 2. Rang in der Region! Die Kirche hat beschlossen, auch Gymnasialunterricht anzubieten, um die Schüler:innen bis zur Matura auszubilden.
ISTEM (theologische Hochschule)
Der erste Jahrgang hat die Ausbildung auf Bachelor-Niveau abgeschlossen. Für den zweiten Studiengang gab es so viele Bewerbungen, dass nicht alle be- rücksichtigt werden konnten. Die Schu- le platzt aus allen Nähten. Es fehlt an Unterkünften und Klassensälen. Immer mehr Frauen haben das nötige Schul- niveau, um mit ihren Männern Theo- logie studieren zu können. Auffallend
*Teile dieses Länderprogramms werden von der DEZA (EDA), im Rahmen des institutionellen Programms von Unité 2021-2024, mit total CHF 58 821.– unterstützt.
Ihre Fragen «Bei drei Schulungen im Norden von Kamerun lernten über 90 Personen das Bibel-Entdecker- Programm «Al Massira» kennen. Gross war die Freude bei den letzten Schulungen im De- zember, dass ein Teil der Filme bereits in Fulful- de existiert! Ein Teilnehmer sagte zum Schluss: «Ich habe Kollegen aus der anderen Buchreli- gion, hatte jedoch keine Ahnung, wie ihnen et- was von meinem Glauben weitergeben könn- te. Jetzt sehe ich viel klarer und bin motiviert, ihnen vom Gott der Bibel zu erzählen und da- von, was ich im Alltag mit ihm erlebe. Bestimmt interessieren sie sich für Al Massira, denn die Fragen, die dort behandelt werden, sind ge- nau ihre Fragen.»
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TSCHAD Bakan Assalam*
Ungefähr die Hälfte der frühgebore- nen Babys, die auf unserer Geburten- station landen, sterben leider. Viele prekäre Fälle werden vom staatlichen Spital an uns überwiesen. Wir haben ein Projekt zur Verbesserung der Pfle- ge ausgearbeitet. Wir hoffen, dass die nötigen Finanzen zusammenkommen und das Projekt nächstes Jahr umge- setzt werden kann, damit mehr Kin- der überleben.
Die Bibliothek und Kinderklubs bie- ten den Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, wo sie auch Antworten auf ihre Glaubensfra- gen erhalten. Wegen Personalmangels konnten diese Aktivitäten leider nicht durchgehend stattfinden. Das Team braucht für diese Arbeitszweige unbe- dingt Verstärkung.
Malaika – «Engel» «Zara gebar in der kalten Jahreszeit im 7. Schwangerschaftsmonat. Als ich ins Spital kam, war das 1000 Gramm leichte Baby violett und ganz kalt. Das Personal wusste nicht, wie man ein Frühge- borenes pflegt. Mit intensiver Pflege überlebte es auch den kritischen dritten Tag. Nach drei Wo- chen wollte die Mutter, welche inzwischen die Pflege übernommen hatte, nach Hause. Ich liess sie schweren Herzens gehen. Einige Tage später hiess es, das Baby trinke gut an der Brust, ohne Magensonde. Ich hatte Zweifel. Doch zehn Tage später wog Malaika, so heisst die Kleine, be- reits 1500 Gramm und am eigentlichen Geburtstermin dann sogar drei Kilogramm. Welche Freu- de nach den zuerst bangen Tagen!»
ProRADJA’* Mit vier neuen lokalen Mitarbeitenden startete das ProRADJA-Team ins Jahr 2021. Nicht erstaunlich, dass sich vieles darum drehte, die neuen Mitarbeiten- den einzuarbeiten, sie weiterzubilden und ihnen Verantwortung zu übertra- gen. Die regelmässigen Teamsitzungen und Gebetszeiten halfen, dass sich das Team immer besser verstand. Neu konnte der Gesundheitsposten zwei Mal wöchentlich geöffnet werden. Die Verantwortlichen des Netzwerks der christlichen Schulen (CNEET) konn- ten dank einem Süd-Süd 1 -Austausch mit Burkina Faso und einem Gegen- besuch des Verantwortlichen des dor- tigen Netzwerks eine Fünfjahresstrate- gie entwickeln. Leider haben sich die Studierendenzahlen am Lehrer:innen- seminar der Partnerkirche EET nicht wie erwünscht entwickelt. Dies wird vor allem damit erklärt, dass die Be- triebsbewilligung seit Monaten auf dem Bildungsministerium blockiert ist und somit die Diplome (noch) nicht offizi- ell anerkannt werden. 1 Einsatz einer Fachperson des globalen Sü- dens, die in ein/e andere/s Land/Region geht, um einen Einsatz zu leisten.
Bildung fürs Leben «Die von SAM global unterstützte Lehrer:innenfortbildung zieht immer mehr Lehrpersonen aus unseren 700 christlichen Schu- len an. Das zweite Modul fand vom 26. Dezember bis 31. Dezember statt. An drei Orten wird zudem der Kurs «Bildung fürs Leben» durchgeführt werden. Im Bestreben, dass alle Schulen profitieren können, laden wir pro Schule 2 bis 3 Lehrkräfte ein. Die Teilnehmerzahl ist im Prin- zip auf 25 bis 30 Lehrpersonen beschränkt. Aber wir haben oft erlebt, dass die Anzahl doch bis auf 40 gestiegen ist, weil so viele Lehrpersonen an den neuen Methoden interessiert sind.»
13
*Teile dieses Länderprogramms werden von der DEZA (EDA), im Rahmen des institutionellen Programms von Unité 2021-2024, mit total CHF 79 096.– unterstützt.
Guinea
Angola
Burkina Faso
Tschad
Kamerun
OUTCOME UND OUTPUT
Grund- und Berufsbildung
Medizinische Arbeit und Prävention
*
Outcome Mittelfristige Veränderung in Partnerorganisation und bei Begünstigten
11
1
5
Anzahl neuer, optimierter Angebote in Partnerorgani- sationen (z.B. neue Behandlungsmethoden in Gesundheitszentren, neue Lehrgänge an Berufsschulen, neue technische Hilfsmittel in Landwirtschaftsprojekten...)
2
1
1
305 30
4
1515
Anzahl Begünstigte, deren Leben mittelfristig eine sichtbare oder spürbare Veränderung erfahren hat
179
60
690
(z.B. erfolgreich abgeschlossene Ausbildung, erfolgreicher Berufseinstieg, erfolgreiche medizinische Behandlungen, Mädchen konnten vor Beschneidung bewahrt werden...)
68
1900
2650
Output Durch SAM global (Personal und Finanzen) erzielte Resultate
25
94
Anzahl Fachpersonal aus- oder weitergebildet
3
(z.B. Handwerker:innen, Lehrpersonal, Pastor:innen, Medizini- sches Fachpersonal)
2
3
8
31
290
1223
4
1650
30
Anzahl Begünstigte die gefördert werden in fried- lichem Zusammenleben, in ihrer Gottesbeziehung oder ihrer eigenen Entwicklung
1535
80
1622
2
151
488
162
1909
3130
Stärkung der Partnerorganisation (Capacity Development)
Stärkung von Individuen (Entwicklungsdienst)
Die nachhaltigen Entwicklungsziele, SDGs genannt (Sustainable Development Goals), sind eine Art Aktionsplan, um bis 2030 die Armut zu beseitigen, die Erde zu schützen und die Lebensbedingungen aller Menschen zu verbessern. Die 17 Ziele und 169 Unterziele dieser Agenda wurden 2015 von allen UNO-Mit- gliedstaaten unterzeichnet. Auch SAM global hilft mit, diese Ziele zu erreichen. *
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Brasilien
Sri Lanka
Indien
China
Nepal
Kambodscha
Verbesserung der Lebensgrund- lagen
Total 2021
Sensibilisierung im Norden
Theologische Bildung und Praxis
Anzahl Publikationen Print (inkl. wöchent- liche Gebetsmails): 290 Damit erreichte Kontakte: 106’300
4
2
1
21
3
1
7
1
7
3
1
Anzahl Publikationen Online (inkl. wöchentliche Gebetsmails): 189 Damit erreichte Kontakte: 458’000
2
3
2
3
791 44
33
8207
10818 74
37
178
178
80
60
949
120
109 SAM global-Anlässe mit total 4’650 direkten Kontakten.
58
27
126
27
20
255
58
1920
2963
13 Anlässe mit Partnerorganisationen mit rund 17’750 direkten Kontakten
2 1431
21
135
1685 2
21
1
4
2
8
2
19
2
Anzahl Spendende: 3’643
35
12
290
78
10191
197
778
730
13842 100
931
70
214
80
294
915
1410
4072
1490
Anzahl Mitarbeitende in Supportgruppen: 104
2
1380
1734
2019
1734
1010
1301
327
2919
4920
Es entspricht dem Auftrag von SAM global, dass Menschen und Organisationen durch Leistungen, beispielsweise Einsätze durch Fachpersonen oder Projektfinanzierung, begünstigt werden. Diese direkt SAM global zuschreibbaren Leistungen werden als OUT- PUT bezeichnet. Unsere Vision ist aber, dass diese Leistungen in den Leben der Begünstigten respektive bei den Partnerorganisati- onen eine erkennbare, mittel- bis langfristige positive Veränderung hervorrufen. Diese Veränderungen sind indirekt auf unsere Out- puts zurückzuführen und werden als OUTCOME bezeichnet. Insofern lässt sich obige Tabelle besser nachvollziehen, wenn sie von unten nach oben gelesen wird. In der Projektplanung hingegen wird von oben nach unten gearbeitet.
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SENSIBIL • Versandte • Engagiert • Anzahl Te • Anzahl Ei • Studieren Sch
GRUND- UND BERUFSBILDUNG • Schüler:innen • Berufsschüler:innen / Student:innen 501 MEDIZINISCHE ARBEIT UND PRÄVENTION • Konsultationen / Rehabesuche 2 909 • Sensibilisierte an Präventationsanlässen 121 • Chirurgische Eingriffe 49 THEOLOGISCHE BILDUNG UND PRAXIS • Aus- und Weitergebildete 80 • Begünstigte von kirchlichen Angeboten 102 • Sensibilisierte in Kursen 133 Tschad 1 379 163 • Kursteilnehmende ausserschulische Angebote
BEGÜNSTIGTE 2021
GRUND- UND BERUFSBILDUNG • Berufsschüler:innen / Student:innen 30 THEOLOGISCHE BILDUNG UND PRAXIS • Aus- und Weitergebildete 10 • Begünstigte von kirchlichen Angeboten 60 Burkina Faso
Langzeit-Mitarbeitende 3 Lokale Mitarbeitende 7 Facheinsatz Expertise 1
Lokale Mitarbeitende 4
GRUND- UND BERUFSBILDUNG • Schüler:innen • Kursteilnehmende ausserschulische Angebote 194 MEDIZINISCHE ARBEIT UND PRÄVENTION • Konsultationen / Rehabesuche 2 939 • Sensibilisierte an Präventionsanlässen 208 VERBESSERUNG DER LEBENSGRUNDLAGEN • Aus- und Weitergebildete 103 • Sensibilisierte an Kursen 45 • Begünstigte von besseren Lebensgrundlagen 810 THEOLOGISCHE BILDUNG UND PRAXIS • Aus- und Weitergebildete 60 • Begünstigte von kirchlichen Angeboten 1 378 • Sensibilisierte in Kursen 620 Brasilien 54
Langzeit-Mitarbeitende 7 Kurzzeit-Mitarbeitende 5 Lokale Mitarbeitende 19
GRUND- UND BERUFSBILDUNG • Schüler:innen • Berufsschüler:innen / Student:innen 326 MEDIZINISCHE ARBEIT UND PRÄVENTION • Konsultationen / Rehabesuche 9 666 • Sensibilisierte an Präventionsanlässen 355 VERBESSERUNG DER LEBENSGRUNDLAGEN • Aus- und Weitergebildete 220 • Sensibilisierte in Kursen 17 342 • Begünstigte von besseren Lebensgrundlagen 1 391 THEOLOGISCHE BILDUNG UND PRAXIS • Sensibilisierte in Kursen 9 612 Guinea 646 399 • Kursteilnehmende ausserschulische Angebote
GRUND- UND BERUFSBILDUNG • Schüler:innen 361 MEDIZINISCHE ARBEIT UND PRÄVENTION • Sensibilisierte an Präventionsanlässen 488 THEOLOGISCHE BILDUNG UND PRAXIS • Aus- und Weitergebildete 120 • Begünstigte von kirchlichen Angeboten 66 • Sensibilisierte in Kursen 35 Kamerun
Langzeit-Mitarbeitende 23 Kurzzeit-Mitarbeitende 10 Lokale Mitarbeitende 19 Facheinsätze Expertise 10
Lokale Mitarbeitende 3 Facheinsätze Expertise 3
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LISIERUNG IN DER SCHWEIZ e Print-Publikationen, Onlinekontakte 564 291 te Unterstützer:innen 3 822 eilnehmende an SAM global-Anlässen 5 124 insätze an externen Anlässen 1 773 nde/Leitende in Ausbildung/Vorbereitung 44 hweiz
VERBESSERUNG DER LEBENSGRUNDLAGEN • Begünstigte von besseren Lebensgrundlagen 80 THEOLOGISCHE BILDUNG UND PRAXIS • Aus- und Weitergebildete 214 Indien
Lokale Mitarbeitende 1
Lokale Mitarbeitende 1
Nepal
GRUND- UND BERUFSBILDUNG Projekt in Aufbau seit 2021
Lokale Mitarbeitende 2
GRUND- UND BERUFSBILDUNG • Kursteilnehmende ausserschulische Angebote 80 THEOLOGISCHE BILDUNG UND PRAXIS • Aus- und Weitergebildete 60 • Begünstigte von kirchlichen Angeboten 1 350 China
Lokale Mitarbeitende 9
VERBESSERUNG DER LEBENSGRUNDLAGEN • Aus- und Weitergebildete 444 • Begünstigte von besseren Lebensgrundlagen 2 541 Kambodscha
Langzeit-Mitarbeitende 1 Kurzzeit-Mitarbeitende 2 Lokale Mitarbeitende 13
GRUND- UND BERUFSBILDUNG • Berufsschüler:innen / Student:innen 10 VERBESSERUNG DER LEBENSGRUNDLAGEN • Begünstigte von besseren Lebensgrundlagen 930 THEOLOGISCHE BILDUNG UND PRAXIS • Aus- und Weitergebildete 70 • Begünstigte von kirchlichen Angeboten 32 • Sensibilisierte in Kursen 83 Sri Lanka
MEDIZINISCHE ARBEIT UND PRÄVENTION • Sensibilisierte an Präventionsanlässen 1 737 • Chirurgische Eingriffe 174 THEOLOGISCHE BILDUNG UND PRAXIS • Begünstigte von kirchlichen Angeboten 1 010 Angola
Langzeit-Mitarbeitende 6 Lokale Mitarbeitende 3 Facheinsätze Expertise 2
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KAMBODSCHA
eggscellent Die Vision für eggscellent war von An- fang an, Arbeitsplätze auf dem Land und in der Stadt zu schaffen für Gebil- dete, und vor allem auch für Menschen, die nicht die Chance hatten viel zu ler- nen. Ein B4T, das Arbeitsplätze schafft und wo Leben geteilt wird. Das B4T eggscellent, das Qualitätseier von gesunden und glücklichen Hühnern für die Hotels und Restaurants produ- ziert, hat dank Spenden das ganze Jahr lang einen Teil der Eier (mehr als eine Viertelmillion) an Bedürftige verteilt, die aufgrund der Pandemie in Not ge- raten waren. Dies geschah in Zusam- menarbeit mit verschiedenen Organisa- tionen und lokalen Kirchen.
mussten. Trotz der Pandemie konnten wir im Sommer zehn neue Schüler:in- nen in unserem Hauptgebäude in Bat- tambang und zwei neue Schweizer Mit- arbeiterinnen im Team begrüssen.
Seit der Kriegszeit, die vor gut 20 Jahren zu Ende ging, ist Kam- bodscha weit gekommen und es hat sich eine wachsende Mittel- schicht entwickelt. Doch mit dem Ausfall des Tourismus, einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren, sind wieder mehr Kambodscha- ner:innen in die Armut gesunken. Doch die Leute haben die Hoff- nung nicht aufgegeben und glau- ben daran, dass ihr Land sich bald wieder erholen kann. So sind Bil- dung und Arbeitsplätze, aber auch soziale Probleme nebst un- serem geistlichen Anliegen unser Hauptfokus in diesem Land.
Im Herbst wurde unser Programm langsam wieder hochgefahren, bis wir Ende November unser Lernzentrum für externe Schüler:innen wieder öff- nen konnten. Zu unserer Freude sind einige neue Bewerbungen von freiwil- ligen Lernhelfer:innen eingegangen und neue Studierende sind zu den Extra- klassen am Nachmittag hinzugestossen. Im Programm Lighthouse Pursat konn- ten durch Hausbesuche drei neue Schü- lerinnen gewonnen werden. Zusätzlich haben sich zwei Schulabsolventinnen für das Lighthouse Training-Programm in Battambang beworben, welches sie nächstes Jahr parallel zum Studium an der Universität in Battambang antre- ten werden.
Lighthouse Battambang* (inkl. Lighthouse Pursat) Nach der zweiten Covid-19-Welle im März musste unser Lighthouse Lear- ning-Lernzentrum in Battambang er- neut geschlossen werden und Online- Unterricht war angesagt. Trotzdem konnten wir die Besuche auf dem Land fortführen und gleichzeitig das Light- house Serving-Programm ausbauen. Mit unseren Partnern führten wir Hy- gieneworkshops durch und ermutigten die Familien und Bauern auf dem Land. Die Besuche dienten auch dazu, unser Lighthouse Living-Programm vorzu- stellen und interessierte Schüler:innen zu interviewen. Im Herbst bildeten wir dazu zusätzliche Mitarbeiter:innen aus, welche nun wöchentlich den anspruchs- vollen Weg in die Dörfer auf sich neh- men. Kurz bevor wir unsere Schüler:innen in Battambang im Sommer in die Ferien entliessen, wurden einige von ihnen po- sitiv auf Covid-19 getestet. Dies bedeu- tete, dass alle zurückbleiben und ihre Ferien in der Quarantäne verbringen
Die Anstellung bei eggscellent gibt den Mitarbeitenden nebst der finanziellen Selbständigkeit auch Würde, Hoffnung und erweitert den Horizont. Der Kon- takt mit den lokalen christlichen Lei- ter:innen lässt sie auch erleben, wie Gott sich für jeden Menschen interes- siert, ihn liebt und sich eine persönli- che Beziehung wünscht.
Wir schauen auf ein herausforderndes Jahr mit viel Unklarheiten und Ver- änderungen zurück. Doch durch alle Schwierigkeiten hindurch konnten wir die wachsende Eigenverantwortung und Initiative unserer Mitarbeitenden beobachten, welche als neue Genera- tion nicht nur die Zukunft von Light- house Battambang, sondern von Kam- bodscha prägen wird.
Neue Projekte?! Viele Abklärungen und Beziehungen wur- den und werden gepflegt, um herauszu- finden, was für weitere Aufgaben Gott für SAM global in Kambodscha vorbereitet hat.
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*Teile dieses Länderprogramms werden von der DEZA (EDA), im Rahmen des institutionellen Programms von Unité 2021-2024, mit total CHF 55 811.– unterstützt.
19 Ganzheitliche Werte «Ich liebe mein Team. Durch meine Arbeit als Vorgesetzte bei eggscellent habe ich viel gelernt für mein Leben, besonders über Kommunikation, Umgang mit Menschen und Leiterschaft, aber auch über Freundschaften, Ehrlichkeit und Management. Ich möchte versuchen, die ganzheitlichen Werte, die Jesus uns vorgelebt hat und lehrt, umzusetzen und so ein Segen sein. Dies soll durch die Art und Weise sichtbar werden, wie wir arbeiten und Beziehungen leben. Ich freue mich, wenn meine Mitarbeitenden gute Arbeitsstellen hier im Land- haben und sie so ihr Leben positiv leben und in ihrem Umfeld zum Segen für andere sein können. Heutzutage verlassen leider viele Kambodschaner:innen ihre Familie, um im Ausland zu arbeiten, oft unter schlechten Bedingungen.»
NEPAL Nepal wurde im 2021 von Covid-19 be- sonders hart getroffen. Fast jede Fami- lie hat jemanden verloren. Umso wichti- ger war es, dass wir uns als SAM global weiterhin treu für diese Menschen ein- gesetzt haben. Die Menschen der är- meren Bevölkerung sind noch tiefer in die Armut abgerutscht. In Pokhara ha- ben die Armenquartiere starken Zu-
Besonders gefreut hat uns, dass wir zwei neue Ausbildner:innen für Lehr- personen anstellen konnten. Diese sind nun vorerst in der Hauptstadt in Wei- terbildung, bevor sie dann in Pokhara helfen werden, das neue Seminar auf- zubauen. ProUDYAMI Das ProUDYAMI wurde dieses Jahr be- endet. Leider konnte SAM global das Projekt in der momentanen Situation nicht übernehmen, da die nötigen Ab- schlüsse nicht gemacht werden konnten und die Gesundheit von Rolf eine Wie- derausreise verunmöglichte. Wir sind dankbar, konnten wir mit Rolf und Be- atrice G. ein Wegstück gemeinsam un- terwegs sein und wünschen ihnen von Herzen gute Genesung. Wir sind auch dankbar, konnten wir sie dank Spenden noch bis Ende Jahr unterstützen und ih- nen so helfen, die Sozialversicherungen und andere Auslagen zu decken.
fehlt es an pädagogischem Wissen. Bei der angewandten Methode von Nach- singen und Auswendiglernen können einige Kinder die Materie nicht wirk- lich erfassen und scheiden verfrüht aus dem Schulsystem aus. ProEDUCATION
Unsere loka- le Partnerorga- nisation stellte pädagogisches Material bereit und dieses kam teilweise auch schon zum Ein- satz in Schulen. Im Teilprojekt, bei dem wir
wachs bekom- men und es hat mehr Tagelöh- ner als vorher. Trotz kurzfristi- ger Covid-Not- hilfe, die wir leisten konnten, ist unser Fokus
längerfristig ausgelegt. Wir glauben, dass gute Bildung eine wichtige Grund- lage ist, um in dieser modernen Zeit be- stehen zu können. Der Staat stellt zwar einen guten Lehrplan für die Schulen zur Verfügung, doch bei der Umsetzung Neuanfang «Während der Pandemie habe ich alles verloren: meine Mutter, meine Arbeitsstelle und mich selber. Nachdem ich nur ganz kurz in den Bergen war, um von meiner verstorbenen Mutter Abschied zu nehmen , reiste ich zurück in die Stadt. Kaum angekommen, erfuhr ich, dass mein Arbeitgeber mir gekündigt hatte und ich keinen Lohn mehr erhalten würde. Ich ge- riet in Panik. Die Angst, kein Essen auf dem Tisch und kein Dach über dem Kopf zu haben, wurde allzu real. Ich war wütend auf meinen Arbeitgeber, auf Gott und auf mich selber. Doch ich gab die Hoffnung nicht auf. Ich bin sehr dankbar für die vielen Leute, die für mich beteten. Als ich dann die Stelle im ProEDUCATION bekam, war ich überglücklich. Ich danke Gott für seine Treue und dass er einen Plan für mich hat, der der beste ist. Er hat mich nicht vergessen und nicht im Stich gelassen. Jetzt freue ich mich, ein Teil der ProEDUCATION-Familie zu sein. Hier erlebe ich freund- liche, hilfsbereite und liebevolle Mitarbeitende. Besonders ger- ne habe ich die Morgenandachten, mit denen wir jeweils in den Tag starten. Im Moment beobachte ich und lerne von meinen äl- teren Kolleg:innen. Vieles ist neu. Ich habe in diesem Jahr viel ver- loren, aber ich habe mich selbst gefunden. Ich bin auf einer Rei- se, um neue Ideen zu erforschen, neue Fähigkeiten zu entwickeln und mich jeder Situation anzupassen. Daher bin ich bereit und ich freue mich darauf, Verantwortung bei ProEDUCATION in Pokha- ra zu übernehmen.»
eine Werkstatt aufbauen, entwickeln die Mitarbeitenden zurzeit neue Holz- Spiele, die pädagogisch wertvoll sind und dem Seminar zu einem zusätz- lichen Einkommen verhelfen werden.
20
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