SAM FOCUS 01 | 2024
UNSER TÄGLICHES BROT
EDITORIAL
INHALT 02 Editorial
Tobias Göttling Redaktor des SAM focus
Tobias Göttling
03 Ganz persönlich Hansjörg Mannale
Was wir zum Leben brauchen «Unser tägliches Brot gib uns heute.» Jeder kennt diesen Satz aus dem Vaterunser. Er beinhaltet weit mehr als die spontane Bitte um Nahrung und Brot im wörtlichen Sinn. Dieses Gebet drückt eine Bitte und zugleich ein kindliches und aufrichtiges Vertrauen gegenüber Gott aus, dass ER versorgt – mit allem, was wir Menschen täglich benötigen. Doch wie können wir damit umgehen, dass sich diese Bitte für viele Menschen, die in bitterer Armut leben und Hunger leiden, aktuell nicht erfüllt oder zumindest «noch nicht» erfüllt? Klagen wir Gott an, klagen wir die Unge- rechtigkeit dieser Welt an, in der die ärmere Hälfte der Menschheit nur über 1% allen Besitzes verfügt, während die reichsten 1% rund 50% des Gesamtvermögens besit- zen? Über 700 Millionen (!) Menschen hungern, obwohl es eigentlich genug Nahrung, Wissen und Mittel für alle gäbe. Produktiv ist es jedoch nicht, nur zu hadern und in Ohn- machtsgefühlen zu verharren. Produktiv wird es stattdes- sen dort, wo Menschen anpacken, um etwas mit den ih- nen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verändern: Daher beeindruckt es mich, wenn Menschen wie der frü- here Präsident von SAM global, Daniel Berger, Karriere, Umfeld und Heimat für Jahre «stehen und liegen lassen» und losziehen, um voller Nächstenliebe Mitmenschen auf einem Weg zu einer besseren Zukunft zu begleiten. Wo wir in fremden, benachteiligten und bedürftigen Menschen un- sere «Nächsten» erkennen und mit ihnen zu einem Leben in Würde unterwegs sind, erfüllt sich der Auftrag, den Je- sus uns gegeben und vorgelebt hat. Und es beeindruckt mich, wenn Menschen für wichtige Projekte spenden – und damit teilen, was ihnen geschenkt ist, aus Liebe zu Gott und zum Nächsten. Oder wenn sich Christinnen und Christen dazu gebrauchen lassen, da- mit auch andere Menschen Gottes Zusagen inmitten ei- ner oftmals kaputten und unfairen Welt erleben können.
04 Titelthema der Ausgabe: Ein Agronom mit Vison Daniel Berger, ehemaliger Präsident
06 ProAGRO,
eine Erfolgsgeschichte Zaoro D., ProAGRO-Direktor, Guinea
08 Lösungen für den Umgang mit dem Klimawandel Sosthène N., Agrarökonom, Burkina Faso
09 Damit ALLE genug zu essen haben Jonathan O., Direktor CEFM, Burkina Faso
10 Exzellent «eggscellent» & segensreich! David Keller, Länderverantwortlicher
Herzlich grüsst
11 Der trockene Sertão beginnt wieder zu blühen! Martin und Susanne B., Brasilien
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GANZ PERSÖNLICH
12 Vielseitiges Essen für die Gesundheit Emanuel W., Guinea
Afrika im Wandel der Zeit Vor 30 Jahren waren meine Frau und ich in Nordkame- run im Einsatz. Anfang November 2023 reiste ich mit Andreas Zurbrügg und Helmut Grob nach Burkina Faso, in ein heute unsicheres Land. Zu meiner Zeit in Afrika gab es zwar Diebstähle und Einbrüche, aber wir konnten uns im ganzen Land sicher bewegen: ohne Gefahr durch Terroristen, die Menschen umbringen oder in die Flucht schlagen. Mittlerweile kann man nur noch in der Nähe der Hauptstadt und in einer anderen grösseren Stadt Be- suche machen. Nach unserer Ankunft wurden wir vom Leiter des Netz- werks Christlicher Schulen abgeholt. Dank Investitionen von Organisationen kauften sie Land, um ein Zentrum zur Schulung und Verwaltung zu bauen. Heute wird sehr viel mehr selbst vor Ort entschieden als noch zu meiner Einsatzzeit. Das Agroprojekt, das SAM global seit einem Jahr unter- stützt, wird von einer einheimischen Partnerorganisation geführt. Der Leiter, Sosthène N., ist sehr gut ausgebildet und verfügt über fundierte Kenntnisse. An seiner Seite hat er drei Ausbildner und eine Ausbildnerin, die perfekt fran- zösisch sprechen. Ausgerüstet mit Motorrädern fahren sie in die Dörfer. Ziel des Schulungsprogramms sind verschie- dene Methoden, zum Beispiel die Nutzung von Kompost, um auf kleinen Flächen mehr Nahrung zu produzieren. Während meiner Einsatzzeit leitete ich in Kamerun ein Brunnenbauprojekt mit zwei Mitarbeitern. Ich ging noch selbst in die Dörfer, um Kontakte aufzubauen, kaufte und transportierte das Material, überwachte die Arbeit und verwaltete die Finanzen. Nun engagierten wir uns dort, um unsere Partner zu unterstützen und gemeinsam die Ziele und die Finanzierung zu besprechen. Was mir aufgefallen ist: Man kann jetzt fast überall sau- beres Wasser in Flaschen oder in Plastiksäcken kaufen. Doch viele Probleme bleiben: Das Kulturland wird durch schlechte Anbaumethoden zerstört. Plastikabfälle werden oft in der Natur entsorgt. Leider erschwert die Unsicher- heit im Land alles. Die afrikanischen Kirchen allerdings machen vieles gut oder besser als wir in Europa – dort wachsen die Gemeinden, während unsere in Europa oft stagnieren oder sogar schrumpfen.
13 Dranbleiben, auch wenn der Weg steinig wird. Gitte D., Guinea
14 Neu im Vorstand Ruth Berney, Schweiz
15 Einsatzmöglichkeiten:
Unsere Jobangebote zum Weitersagen
16 Pinnwand
Unsere Neuigkeiten aus erster Hand
18 Finanzpuls
Peter Röthlisberger, Co-Leiter Finanzen
Zum Titelbild Die Studentinnen und Studenten des CEFM in Burkina Faso kön- nen derzeit aus Sicherheitsgrün- den keine Felder bebauen. Der von SAM global finanzierte Wasser- turm ermöglicht nun aber den An- bau von Gemüse – zur Eigenver- sorgung und sogar zum Verkauf als Hilfe bei der Finanzierung des Studiums. So versuchen wir, das Beste aus der schwierigen Situati- on zu machen.
Hansjörg Mannale, leitete in den 90er-Jahren ein Wasserversorgungsprojekt mit VIA
Aus Sicherheitsgründen verzichten wir bei unseren Mitarbeiten- den im Ausland auf den Nachnamen.
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EIN AGRONOM
MIT VISION Tobias Göttling: Lieber Daniel, dein Be- rufungserlebnis beeindruckte schon vie- le Menschen. Was hat dich bewegt und dir den Mut gegeben, im letzten Berufs- abschnitt das Appenzellerland zu ver- lassen und nach Guinea zu ziehen?
Daniel Berger: Als wir jung verheira- tet waren, interessierten wir uns für ei- nen Missionseinsatz. Damals ging aber keine Türe für uns auf. Voraussetzung wäre eine theologische Ausbildung ge- wesen. So konzentrierte ich mich auf meinen Beruf als Agronom und hatte dabei grosse Befriedigung und auch gute Positionen. Ganz unerwartet, im Alter von 60 Jah- ren, kam dann die Anfrage von SAM global für einen Auslandseinsatz als landwirtschaftlicher Berater in Gui- nea. Die Möglichkeit, meine prakti- schen Fachkenntnisse in einem Einsatz einzubringen, faszinierten mich. Aber ob das unser Weg sein soll, war zunächst unklar. Im Gebet und durch Freunde er- hielten wir dann ganz klare Bestätigun- gen, was wir schliesslich als Berufung von Gott erkannten. Was waren deine Hauptziele und Her- zensanliegen für die Menschen in Gui- nea und wie bist du vorgegangen? Meine Motivation war, mitzuhelfen, um die Lebensbedingungen der armen Be- völkerung zu verbessern. Die Versor- gung mit Nahrung ist eine Hauptsorge in diesem Land. Unwissenheit, schlech- te Erträge und Bodenerosion erkannte ich als grosse Probleme. Wir hielten uns in der Waldregion Guineas auf, wo es viele christliche Gemeinden gibt. Die- sen widmete ich mich zuerst. Pastoren und Kirchenleitung und eine noch jun- ge Organisation waren sehr interessiert an einer Zusammenarbeit. Das Projekt entwickelte sich sehr schnell, so dass es mich manchmal fast überforderte. Aber der Erfolg in der Region brachte uns im- mer weiter.
SAM global verfügt über eine über 130-jährige Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit. In den vergangenen rund 40 Jahren hat sich die Organisation professionalisiert, ohne ihre christliche DNA aufzugeben: Nach dem Vorbild von Jesus Christus dienen wir allen Menschen. Besondere Aufmerksamkeit erhalten jedoch jene, die am Rande der Ge- sellschaft stehen: die Gefährdeten (Vulnerablen), Ausgeschlossenen, von Armut, Ausgrenzung und Ungerechtigkeit Betroffenen (gemäss der Bibel: die Armen, Kranken, Flüchtenden, Witwen und Waisen, die nach Ge- rechtigkeit hungert). Dabei sollen Hungrige satt (Nachhaltiges Entwicklungsziel: Kein Hunger) und Kranke gesund werden (Gesundheit und Wohlergehen), den Armen soll geholfen werden (Hochwertige Bildung) und Menschen sollen Ge- rechtigkeit erfahren (Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen). SAM global will nicht nur niemanden zurücklassen, sondern wir nehmen die vielfältigen Bedürfnisse der Menschen ernst. Auch hier ist uns Jesus ein Vorbild: Er hat nicht nur Kranke geheilt oder Hungrigen zu essen gege- ben, sondern ist auch auf ihre geistlichen Fragen eingegangen und nahm sich ihrer spirituellen Nöte an. Diese umfassenden Aspekte der mensch- lichen Bedürfnisse in die Arbeit einzubeziehen, zeichnet die Arbeit von SAM global aus. Dies hat in all den Jahren Menschen sowie ihr Umfeld be- wegt und zu positiven Lebensveränderungen bei den Betroffenen geführt.
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indem er neue Laptops für sich auf die Seite schaffte. Es kam zu einer Trennung und das hätte fast das Ende des Projek- tes bedeutet. Aber der Weggang des ers- ten Präsidenten öffnete den Weg für ei- nen anderen, sehr fähigen Leiter, einen engagierten Christen mit Leitungsbe- gabung. Wir sahen die Trennung vom ersten Präsidenten schliesslich als Got- tes Führung und Bewahrung. Wie war es für dich und für deine Frau Margrit ganz persönlich, in Guinea zu leben und wie hat sie die Zeit erlebt bzw. wie hat sie sich vor Ort investiert? Wir fühlten uns erstaunlich wohl im Einsatz. Schon in der ersten Zeit unter- richteten wir beide an der Bibelschule Télékoro praktische Fächer. Die Fami- lien der Studierenden waren uns ein An- liegen. Wir sahen das Potenzial dieser jungen Leute, die später über das gan- ze Land verteilt in den Einsatz kamen und ganze Dorfgemeinschaften prägen konnten. Es gab aber auch Herausfor- derungen angesichts der Armut und der Nöte um uns herum. Die täglichen An- fragen um Hilfe oder Kredite setzten uns zu. Aber es war auch die Konfrontation mit einer bitteren Realität. Wir hatten häufig Besuch, speziell von Studierenden der Bibelschule Télékoro. Für sie waren wir Lehrer, Berater und Helfer in der Not. Gute Beziehungen hatten wir auch mit vielen Pastoren, die zu uns kamen. Wie habt ihr die Rückkehr in die Hei- mat wahrgenommen und was ist euch seit dem Einsatz wichtig(er) geworden? Die Rückkehr war für uns kein Prob- lem. Wir freuten uns auf die Grosskin- der, die wir in Guinea vermisst hatten.
Auf welche «Höhepunkte» kannst du während deiner Zeit im Einsatz zurück- blicken und wofür bist du dankbar? Höhepunkte waren für mich immer die Feldbesichtigungen. Besonders wenn ich vor der Ernte Demonstrationsfel- der besichtigen konnte und die glück- liche Dorfbevölkerung sah. Mit unse- rer Partnerorganisation hatten wir auch Zugang in rein muslimische und auch in animistisch geprägte Dörfer. Wo wir hinkamen, wurden wir wohlwollend empfangen. Auf meinen Reisen kam ich in sehr abgelegene Gegenden und erachtete es als Privileg, bis dorthin zu gelangen. Motivierend für mich waren auch meine Mitarbeiter/innen, die vol- ler Begeisterung mitmachten.
Gemessen am bisherigen Leben war un- ser Einsatz auch nur eine begrenzte Zeit. Mit den Erfahrungen in Guinea ist uns bewusster geworden, was wir hier ha- ben. Das erfüllt uns mit Dankbarkeit. Wir wissen auch, dass Christinnen und Christen in anderen Ländern unsere So- lidarität brauchen. Du kommst selbst aus einer FEG-Ge- meinde. Welche Bedeutung spielt(e) der christliche Glaube für dich und in dei- ner Familie? Der Glaube an Gott und an Jesus Chris- tus spielte immer eine grosse Rolle in unserem Leben. Die Gemeinde und die Mission waren uns wichtig und wir be- suchten die Gemeinde mit unseren Kin- dern regelmässig. Sie erhielten dadurch eine feste Glaubensbasis und pflegten gute Freundschaften. Das war uns im- mer sehr wichtig. Bis heute sind diese Auswirkungen sichtbar. Wir hatten in der Gemeinde auch viele freundschaft- lichen Beziehungen. Schliesslich war die Gemeinde für uns die Sendungsbasis und begleitete uns auch während des Einsatzes in Guinea. Wir danken Daniel für das Interview.
Welche Tiefschläge musstest du mit dem Projekt und den lokalen Partnern durch- machen? Ein schwerer Schlag war für mich, als ich feststellen musste, dass mich der Prä- sident der Organisation betrogen hatte,
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ProAGRO Guinea EINE ERFOLGSGESCHICHTE
Auswirkungen klar sichtbar
Die Aktivitäten des Projekts konzent- rieren sich auf eine dreifach nachhalti- ge Landwirtschaft: • Eine nachhaltige Produktion durch die Verbesserung der Böden und die Einführung neuer Produktions- techniken durch theoretische wie praktische Schulungen, Demons- trationsfelder, Bewässerungssys- teme, Bio-Gemüsebau, Forstwirt- schaft mit Wiederaufforstung, verbesserte Holzsparöfen und vie- les mehr. • Nachhaltiges Wirtschaften durch Initiierung und Führung von Ge- treidebanken, durch die Ausbil- dung der Führungskräfte und in Form von Krediten zum Bau von Lagergebäuden.
Daniel Berger gratuliert dem Präsidenten der Getreidebank N’Zon
Mit dieser Organisation wurde beim Be- ginn des Projektes eine Zusammenar- beit vereinbart. Nach aussen war die guineische Organisation die Repräsen- tantin und Organisatorin der Projekte. SAM global hatte, neben der finanziel- len Unterstützung, die Rolle als Beglei- terin und Mentorin des Projektes inne. Dies ist vermutlich ein Grund für die gute Entwicklung und die Kontinuität des Projektes: Es war zu keinem Zeit- punkt eine Übergabe oder Nationalisie- rung erforderlich, weil das Projekt schon von Anfang an mit einheimischen Per- sonen aufgegleist wurde. Der Einbezug der lokalen Akteure, ihrer Erfahrungen und ihres Knowhows ist SAM global ein besonders wichtiges Anliegen. Zentrales Ziel des ProAGRO ist es, ei- nen Beitrag zur Verbesserung der Er- nährungssicherheit in Guinea zu leis- ten. Um das zu erreichen, startete das Projekt 2010 in der Waldregion. 2016 erfolgte eine Erweiterung in den Fouta nach Télimélé. 2020 folgten zwei Prä- fekturen in Oberguinea. Heute arbei- ten wir in neun Präfekturen: • in der Waldregion: Kissidougou, Gueckédou, Macenta, N’Zéréko- ré, Lola und Yomou • in Oberguinea: Kankan und Ké- rouané • und in Mittelguinea: Télimélé.
Das von SAM global im Jahr 2010 initiierte Projekt ProAGRO in Gui- nea hat sich erfreulich gut entwi- ckelt. Daniel und Margrit Berger engagierten sich beim Start wäh- rend viereinhalb Jahren vor Ort für den Aufbau dieses Landwirt- schaftsprojektes von SAM global. Seit ihrer Rückkehr in die Schweiz 2014 wird das Projekt unter gui- neischer Leitung selbständig wei- tergeführt und ausgebaut – mit der Begleitung und Unterstützung von SAM global und zudem durch die deutsche Hilfsorganisation Brot für die Welt.
Gesunde Ernährung der Menschen und Unterstützung von unterer- nährten Kindern mit Säuglings- nahrung. Hierzu gehört auch die Anleitung von Selbsthilfegruppen zur Produktion von Soja, Moringa, Mais und anderem Getreide sowie unser Engagement, um Menschen für eine ausgewogene Ernährung zu sensibilisieren.
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Erfolgreiche Zusammenarbeit
Die Grundlage für das Projekt ProAG- RO bildete die Zusammenarbeit mit der einheimischen Organisation OGDC (Organisation Guinéenne pour le Déve- loppement Communautaire). Diese Or- ganisation wurde 2009 von jungen Uni- versitätsabsolventen gegründet: mit dem Ziel, Aufträge für Entwicklungsprojekte auszuführen und so dem Land zu dienen – eine, wie wir glauben, von Gott inspi- rierte Idee, um junge Menschen zu för- dern und ihnen eine Chance zu geben.
Dieses Mädchen profitiert vom Programm gegen Fehlernährung
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Nachhaltigkeit leben, statt nur davon zu reden Das Projekt AGRO in Guinea besteht nun bereits seit 13 Jahren. Heute lässt sich klar feststellen: Die Aktivitäten ha- ben wesentlich zur Stärkung der Ernäh- rungssicherheit in den verschiedenen Regionen beigetragen. Die Wirkungen sind mehrdimensional, hier ein Über- blick: • Geografisch deckt das Projekt neun der 33 Präfekturen Guineas ab, was 27 % des Landes entspricht. • 25 junge Fachleute haben eine feste Anstellung und ein geregeltes Ein- kommen erhalten. • Die Erträge auf den Feldern der Begünstigten konnten von 1,5 t je Hektar auf 3,5 bis 4,5 t gesteigert werden. • Die Techniken für eine ökologische und bewahrende, faire Landwirt- schaft verbreiten sich. • Die Agro-Forstwirtschaft und die Sensibilisierung für die Bewah- rung der Schöpfung tragen zu ei- nem verbesserten Umweltverständ- nis bei. Pro Jahr werden Aktionen in etwa 36 Gruppen durchgeführt – mit dem Anliegen zur konkreten Verbesserung der Umwelt vor Ort. • Hunderten mangelernährten Kin- dern konnte bereits geholfen wer- den. • 60 Gruppen haben eine Getreide- bank gegründet. Das ist eine In- vestition in die Zukunft, die noch vielen Menschen zugutekommen wird. • 43 Lagergebäude wurden mit Kre- diten des Fonds Ernesto erstellt. Die Zwischenbilanz lässt sich sehen: Mehrere Tausend (!) Begünstigte wer- den jedes Jahr durch unser ProAGRO erreicht. Dafür sind wir Gott sehr dank- bar.
PERSPEKTIVE statt Perspektivenlosigkeit Hintergrundinformationen, ProAGRO Guinea: Die ländliche Bevöl- kerung Guineas lebt zum grössten Teil von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft. Sie wird ausgebildet und begleitet, um nachhaltiger und produktiver Landwirt- schaft zu betreiben und damit die Lebensbedingungen vieler Menschen Schritt für Schritt zu verbessern. In Guineas Landwirtschaft werden normalerweise in erster Linie Lebensmittel für die Eigenversorgung der Familie produziert. Fehlende Mittel und mangelndes Wissen führen jedoch dazu, dass die Erträge auf den Feldern oft sehr schlecht sind und die Familien kaum davon leben können. Traditionelle landwirtschaft- liche Methoden, wie zum Beispiel die Brandrodung, sind Ursache für eine Ver- armung der Böden und für Schäden durch verstärkte Erosion. Dies führt in vie- len Fällen dazu, dass die Bäuerinnen und Bauern schweren Herzens aufgeben müssen. Viele von ihnen ziehen in die ohnehin überfüllten Grossstädte, wo sie aber kaum Chancen auf eine gute Arbeit haben und die Lebensumstände oft miserabel sind. Ein weiteres Problem ist die einseitige und unausgewogene Er- nährung, die vor allem für Frauen und Kinder spürbar negative Folgen hat. Vie- le ernähren sich fast nur von Reis. Laut Weltagrarbericht 2022 können sich über drei Milliarden Menschen (!) keine gesunde Ernährung leisten. Hun- derte Millionen Menschen allein in Afrika hungern. Nur vier Grossunter- nehmen kontrollieren 60% des weltweiten Saatgutmarktes.
ProAGRO bildet gui- neische Mitarbeiten- de als Berater/innen und Kursleiter/innen im Bereich Land- wirtschaft und Er- nährung aus. Diese reisen nach der Aus- bildung in verschie- dene Dörfer, um die Bevölkerung darin zu schulen, wie sie ihre Anbaumethoden verbessern, ihre Ern- te steigern und eine ausgewogenere Er-
Zaoro D., ProAGRO-Direktor, Guinea
Drei Agronomen mit dem dankbaren Besitzer des Reisfeldes
nährung erreichen können. Dank verbesserter Lebensgrundlagen erhalten Bewohnerinnen und Bewohner eine Perspektive für das Leben auf dem Land und müssen nicht in die überfüllten Grossstädte ziehen, wo eine un- sichere Zukunft auf sie wartet. Auch Fluchtursachen werden somit aktiv bekämpft. Eine positive Zukunft vor Ort wird möglich.
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LÖSUNGEN
FÜR DEN UMGANG MIT DEM KLIMAWANDEL
Burkina Faso verliert jedes Jahr etwa 100’000 Hek- taren Ackerland durch den Klimawandel. Unbestreit- bar ist der Agrarsektor besonders massiv von den Auswirkungen der Klimaveränderungen betroffen. Die Natur scheint aus dem Gleichgewicht geraten zu sein, da die Wetterumstände immer stärker schwan- ken. Davon zeugen die zahlreichen Dürreperioden und die immer häufigeren Überschwemmungen, wo- raus wiederum magere Ernten resultieren. Dennoch leben mehr als 80 Prozent der Bevölkerung von der Landwirtschaft, und die Bevölkerung wächst stark.
HINTERGRUND: In unserem Projekt zur Ertragssteigerung auf kleinen An- bauflächen (PARA-PS) engagieren wir uns für: • Die Sensibilisierung in Dörfern, die intern vertriebene Personen aufgenommen haben, um landwirtschaftli- che Erträge zu steigern. • Die Bildung von Gruppen, bestehend aus ansässi- gen und geflüchteten Menschen, die zusammenar- beiten wollen. • Die Ausbildung von landwirtschaftlichen Beraterinnen und Beratern in umweltfreundlichen landwirtschaft- lichen Produktionstechniken. Die Abgänger/innen dieser Ausbildung werden darin unterstützt, in ihren Dörfern oder an ihren Einsatzorten das Gelernte um- zusetzen und an andere weiterzugeben. • Schulungen zur Herstellung von Biodünger und bio- logisch abbaubaren Insektiziden. • Das Anleiten beim Anlegen von Gärten in alten Pneus, Kanistern und Feldern mit Einzäunung sowie die Durchführung von Experimenten mit verschiede- nen agroökologischen Techniken. In der nächsten Projektphase unterstützt SAM global zu- dem das Bauen und Renovieren von Infrastruktur für die Lagerung von Gemüse- und Getreideprodukten sowie die Förderung von Spargruppen und die Zusammenarbeit für Frauen und Jugendliche. Konkret haben wir mehrere Grup- pen in verschiedenen Dörfern bei der Vorbereitung ihrer Felder für die Getreideproduktion unterstützt. Durch die An- wendung der sogenannten Zaï-Technik kann Feuchtigkeit besser gespeichert werden, zudem wird die Bodenfrucht- barkeit gefördert. Auch die Herstellung und Verwendung von Bio-Insektenschutzmitteln haben wir unterrichtet und praktisch durchgeführt. Die Pflanzen gedeihen und die Menschen sind sehr froh darüber, mit ihren eigenen Händen und dem nötigen Wis- sen zur Versorgung ihrer Familien beitragen zu können. Die Projekte benötigen jedoch dringend finanzielle Unterstüt- zung, um weitergeführt werden zu können.
Angesichts dieser Problema- tik kam die konventionelle Landwirtschaft in den letzten Jahren noch stärker an ihre wirtschaftlichen und ökolo- gischen Grenzen. Die jüngs- ten Gesundheits- und Le- bensmittelkrisen haben die Verwundbarkeit einer Wirt- schaft aufgezeigt, die vom
Aussenmarkt abhängig ist, der sowohl die Produktion als auch die Ernährungsgewohnheiten diktiert. Wir müssen Techniken entwickeln, um uns so gut wie möglich den Umständen anzu- passen. In diesem Zusammenhang ist es für die Agrarökologie schwie- rig, die junge Generation mit Hacke und Schaufel davon zu überzeugen, dass eine andere Welt möglich ist. Der Ansatz der integrierten Produktion beruht auf natürlichen Lösungen und führt zu Verhaltensweisen, die die Ökosysteme schützen, um nachhaltig zu produzieren. Mit der Einführung neuer Anbau- techniken können wir die Umwelt besser schützen und auch selbst langfristig davon profitieren. Darüber hinaus brauchen wir die Unterstützung der Entwicklung lokaler und regionaler Wertschöpfungsketten. In Burkina Faso formieren sich angesichts der Notlage einige Akteure, um innovative Lösungen zu entwickeln. Ein Beispiel dafür ist das von der Organisation WITY-AGRO weiterentwi- ckelte BIR KOOM. Es ist ein natürlicher Flüssigdünger, ein Bio- dünger, der ideal für Pflanzen ist. Er eignet sich für alle Arten von Kulturen, ist biologisch abbaubar und zu einem erschwing- lichen Preis erhältlich. Es ist an der Zeit, den Übergang zur Ag- rarökologie einzuleiten, zum Wohle der Menschen.
Sosthène N. ist Agrarökonom und Koordinator der Landwirtschaftlichen Entwick- lungsorganisation WITY-AGRO.
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DAMIT ALLE GENUG ZU ESSEN HABEN ProBAAGI Burkina Faso
INFO: Burkina Faso lag 2020 auf dem «In- dex der menschlichen Entwicklung» weit abgeschlagen auf Rang 185 von 191 und gehört zu den am meisten verschuldeten Ländern der Welt. Rund 80% der burkinischen Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig. Vie- le schaffen es nur knapp, sich selbst und ihre Familie zu ernähren. Mono- kulturen und der damit verbundene Einsatz von chemischen Düngemitteln sind Standard. Ausgelaugte Böden, Erosion und klimatische Extreme füh- ren zu schlechten Erträgen. Seit dem Jahr 2016 wurden Hunderttausende aus ihren Dörfern vertrieben. Viele ha- ben Hab und Gut und auch ihre Fel- der verloren. Bis 2050 soll sich gemäss Schätzun- gen der UNO die Bevölkerung im Sahel verdoppeln. Die Ernährungssi- tuation wird sich somit drastisch ver- schärfen. Daher hat SAM global ent- schieden, die Erkenntnisse aus dem erfolgreichen Projekt ProAGRO in Guinea auch Burkina Faso zur Verfü- gung zu stellen. Für den Aufbau des auf Flüchtende ausgerichteten Pro- jektes «Ertragssteigerung auf kleinen Anbauflächen» sowie des Projektes «Permakultur» sind wir dringend auf
Wegen der unsicheren Lage konn- ten unsere Studierenden am CEFM, dem Evangelischen Bildungszent- rum für transkulturelle Arbeit, aus- serhalb des Schulgeländes nichts mehr anbauen – auch auf ihren ei- genen Feldern bei sich zu Hau- se nicht, weil der Weg dorthin auf- grund von Minen zu gefährlich war. Dank der Zusammenarbeit zwischen den Schulleitungen konnten wir bisher ein Grundstück der theologischen Aus- bildungsstätte von Niendouga nutzen. Nun aber braucht diese ihr Land selbst und wir sahen uns mit einer noch erns- teren Situation konfrontiert. Aufgrund der beachtlichen Erträge des dank SAM global ermöglichten Gartens auf unse- rem Schulgelände haben wir uns dazu entschieden, alle Familien des Zentrums Gemüse anbauen zu lassen. SAM global erfuhr von unserer Situation und erklär- te sich bereit, den Bau eines weiteren, grösseren Wasserturms zu finanzieren. Ohne Wasser kein Wachstum: Um ei- nen guten Ertrag zu erzielen, ist ausrei- chend Wasser absolut notwendig, vor allem in der Pflanzzeit und in der Zeit vor der Ernte. Wir sollten im Mai begin- nen, aber in dieser Zeit regnet es wenig und das vorhandene Wasserschloss ist zu klein, um unseren Bewässerungsbe- darf zu decken. Von September bis De- zember regnet es sowieso kaum noch. Ausgerechnet dies ist jedoch die Zeit, in der wegen vielen Hochzeiten und Festen der Bedarf am grössten ist. Und da mehr Familien als im Vorjahr versorgt werden müssen, benötigen wir auch mehr Was- ser. Aus diesem Grund war die Errich- tung des zweiten Wasserturms mit hö- herer Kapazität notwendig.
zusätzliche finanziel- le Unterstützung ange- wiesen. Danke für dei- ne Hilfe!
dafür. Dann erstellten wir einen Kosten- voranschlag für die Bohrung und den Wasserturm, sodass wir wussten, wie viel Geld wir brauchten. Wir beteten weiter und klopften an Türen. SAM glo- bal verstand unser Anliegen und sicher- te uns die Finanzierung des Projektes zu. Sobald wir das erfuhren, machten wir uns ans Werk. Wir kontaktierten denjenigen, der uns den Kostenvoran- schlag gemacht hatte, und setzten das Projekt so schnell wie möglich in die Realität um. Herzlichen Dank für die wertvolle Un- terstützung.
Jonathan O., Direktor CEFM, Evang. Bil- dungszentrum für transkul- turelle Arbeit
Als wir die Vision des Gemüseanbaus für alle Studierenden hatten, beteten wir
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EXZELLENT «EGGSCELLENT» & SEGENSREICH
Nie im Leben hätte ich gedacht, dass meine Frau und ich eine Ei- erfarm aufbauen würden. Doch während unseres längeren Aufent- halts in Kambodscha war es unser Herzensanliegen, die besonders stark in Armut lebenden Men- schen auf dem Land zu unterstüt- zen. Mittels einer Standortanalyse klärten wir ab, was sie weiterbrin- gen könnte. Wir wollten unse- re Möglichkeiten dafür einsetzen, mit den Kambodschanerinnen und Kambodschanern zusammen ei- nen Unterschied zu machen. In der Zusammenarbeit und durch unser Leben möchten wir die Liebe Got- tes sichtbar machen. So begannen wir, Hochqualitätseier, eben exzellente Eier vom Land, krea- tiverweise als «eggscellent» benannt, zu produzieren und diese an städtische Hotels, Restaurants und Supermärk- te, die Wert auf Qualität, tierfreundli- che und gesunde Landwirtschaftspro- dukte legen, zu verkaufen. Das war die Geburtsstunde dieses Projekts, das unterdessen von einem ausschliess- lich kambodschanischen Team an drei Standorten geleitet wird, gecoacht und beraten in wöchentlichen Online-Sit- zungen von SAM global in Winterthur aus. Die Vision von «eggscellent» ist es, ein soziales Unternehmen zu sein, das blüht und gedeiht und so ein Segen für andere sein kann. Auf unserem Visions- bild ist dies gut ersichtlich. Wenn man über die ländliche Entwick- lung in unseren Einsatzländern spricht, kommt man neben den Themen Bil- dung und Gesundheit nicht um land- wirtschaftliche Herausforderungen he- rum. Besonders die auf Landwirtschaft angewiesenen Familien leben auch in Kambodscha häufig in Armut. Kin- der müssen früh mitarbeiten, verpas- sen Schulunterricht und verbauen sich so nicht selten eine bessere Zukunft in einer sich schnell verändernden Welt. Etwa im Falle von Krankheit oder un- erwarteten Ernteausfällen rutschen vie-
auf, gesunde landwirtschaftliche Pro- dukte ohne massenhaften Pestizidein- satz für sich und die eigene Familie kon- sumieren zu wollen. Auch das Tierwohl ist ein Thema. Dazu gehört, dass un- sere Hühner in artgerechter Bodenhal- tung leben, was in einem krassen Ge- gensatz zu den Batterie-Legehennen in Kambodscha steht. «eggscellent» soll für die Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter ein Ort sein, an dem sie durch ihr Leben begleitet wer- den und der ihnen ermöglicht, einen po- sitiven Beitrag zu leisten, Beziehungen zu pflegen, ein Einkommen zu generie- ren, ihre Kinder zur Schule schicken zu können, ihren Horizont zu erweitern und die Möglichkeit zu erhalten, sich selbständig dazu zu entscheiden, was sie glauben wollen. Übrigens: Nebst den direkten Mitarbei- tenden profitieren auch Zulieferer von «eggscellent», so beispielsweise einige Frauengruppen, die Eierschachteln für die Supermärkte aus Palmblättern von Hand weben und so wenigstens ein klei- nes Einkommen haben – ganz im Sinne von: «Sei gesegnet und sei ein Segen» (nach 1. Mose 12,2). Wir wollen für guten Service bekannt sein und die von uns verkauften Eier sollen durch ihre hervorragende Qua- lität für sich sprechen. So schön es auch ist, dass «eggscellent» die Ausgaben für den ganzen Betrieb durch den Verkauf der Eier jetzt selbst decken kann, so schwierig sind doch die wirtschaftlichen Herausforderungen, wenn etwa Kund- schaft plötzlich ausbleibt, weil Hotel- manager Einsparungen vornehmen und billigere Eier den unseren vorziehen. Immer wieder neu müssen wir für un- seren Absatz und den Erhalt der damit verbundenen, sinnvollen und fairen Ar- beitsplätze kämpfen.
le Familien immer tiefer in die Armut und in eine Schuldenfalle.
Auf der anderen Seite tun sich neue Chancen auf: Mehr Menschen interes- sieren sich für Landwirtschaft und be- vorzugen lokale Produkte gegenüber importierten. Und immer mehr kommt, besonders in Asien, das Bewusstsein
Die Idee ist simpel: Durch Ar- beitsplätze nachhaltige Verän- derung bewirken. Die 15 kam- bodschanischen Mitarbeitenden führen die Farm und die Verteil- zentralen selbständig. Dem Team der Farm ist es wichtig, im respekt- vollen Umgang mit Gottes Schöp- fung, also mit Menschen, Tieren und Natur, zu arbeiten und so basierend auf christlichen Wer- ten wie Ehrlichkeit, Zuverlässig- keit und Nächstenliebe einen po- sitiven Beitrag für ihr Umfeld zu leisten. Zugleich beugt die bes- sere Tierhaltung Gefahren durch Seuchen vor.
David Keller, Länderverantwortlicher Asi- en, hat das Projekt vor mehr als einem Jahrzehnt gegrün- det und aufgebaut.
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Der trockene Sertão Brasiliens beginnt wieder
zu blühen
Es gibt grosse Unterschiede in der Beschaffenheit des Bodens hier im Sertão. Das liegt auch an der Art, wie er bearbeitet wird. Viele Land- wirte arbeiten immer noch im tra- ditionellen Rhythmus: der Busch- wald wird umgehauen, es folgen Brandrodungen und danach, wäh- rend der Regenzeit, wird bepflanzt. So wird jedes Jahr ein neues Stück Erde verbrannt,
denn diese Art des Ackerbaus ermög- licht nur einen ein- zigen Ernteablauf, und das für lan- ge Zeit. Die meisten Felder werden an- schliessend wieder der Natur überlas- sen, worauf erneut Buschwald wächst, oder es wird Gras gesät.
indem wir einen Teil davon mit Legumi- nosen, Titônia, Mo- ringa, Elefantengras, Mombasa-Gras, Ma- niokwurzel und an- derem bepflanzen. Je- des Jahr steigern sich so die Erträge und der Aufwand wird belohnt.
gen, jeden Tag beschneiden und jeden Tag ernten (sechs Tage die Woche).» Auf diese Weise produziert der Bauer mit seiner Familie genug, um sich zu ernähren und hat Futter für sein Vieh. Diese Familienlandwirtschaft produ- ziert Getreide, Obst, Beeren, Gemüse, Setzlinge, Fleisch, Fisch, Öl sowie Kräu- ter und schafft dazu eine angenehme Umgebung. Dieses System ist in allen Teilen nachhaltig und unabhängig von chemischen Dünge- und Spritzmitteln. Mit der Zeit produziert der Landwirt so viel, dass er einen Teil der Produkti- on verkaufen kann. Die Dürre im Sertão-Gebiet ist Realität und die Menschen haben viel zerstört, nicht nur in der Natur, sondern auch im moralischen Sinn: in den Familienbezie- hungen und in der Dorfgemeinschaft. Die neue Generation will Spass, Partys und rasch wechselnde Partnerschaften. Respekt und Verantwortung vor Gott und den Mitmenschen sind zum Fremd- wort geworden. Wir versuchen auch diese Art Boden zu verbessern, indem wir mit Güte bewässern und die beste Botschaft von Jesus Christus säen. So beginnt eine neue Lebensperspektive zu wachsen, die oft auch in der Landwirt- schaft sichtbar wird. Wenn das passiert, loben wir Gott und können sagen: Die jahrelange Investition hat sich gelohnt und der Sertão beginnt zu blühen.
Eine andere Methode ist die Agro- Forstwirtschaft. Dabei werden kleine, mittlere und hohe Pflanzen zusammen angepflanzt. Der Zweck: grosse Pflan- zen, Bäume und Sträucher helfen klei- nen Pflanzen und umgekehrt. Das lo- kale Klima verbessert sich in solchen Pflanzungen, es ist mehr Wasser im Bo- den, Schädlinge können sich nicht so gut verbreiten und die Pflanzenvielfalt bietet Schutz und Ergänzung. Eine solche Arbeitsweise erfordert Pla- nung und ein Umdenken. Es entwickelt sich ein schöpferischer Kreislauf zwi- schen Wasser, Nutztieren, Mist, Kom- postierung, Gärten und Feldproduk- tion; alles ernährt Mensch, Tier und Boden. Das neue Pflanzsystem entsteht nicht in wenigen Tagen, sondern wird nach und nach aufgebaut. Die ganze Familie wird in diese wertvol- le Arbeit einbezogen. Unser Motto lau- tet: «Jeden Tag pflanzen, jeden Tag pfle-
Leider stellen wir in den Dörfern im- mer wieder fest, dass viele Bauern ihre Motivation zur Landwirtschaft aus ver- schiedenen Gründen verloren haben. Wir fragten uns, wie wir helfen kön- nen. Es macht keinen Sinn, ihnen ein- fach nur neue Techniken zu zeigen oder gar aufzudrängen. Zuerst müssen wir das Vertrauen eines Landwirtes gewin- nen, indem wir ihn besuchen und sei- ne Umstände und Schwierigkeiten ken- nenlernen. Und weil die Landwirte hier lernen, indem sie funktionierende Mo- delle sehen können, laden wir sie zu unseren landwirtschaftlichen Projek- ten ein, nach dem Motto: «Komm und sieh.» In einigen Dörfern haben sich be- reits Bauern auf den Weg dazu gemacht, auf neue Art anzubauen und zum Vor- bild für andere zu werden. Zweimal im Jahr veranstalten wir eine Experimentalwoche, um Führungskräf- te und Landwirte zu schulen, die bereit sind, in den Dörfern zu dienen. Anstatt zu verbrennen, bereiten wir den Ackerboden mit organischem Materi- al vor und verwenden ausschliesslich Kalksteinmehl, um den PH-Wert aus- zugleichen. Wir verbessern die Felder,
Martin und Susanne B. leben in Brasilien und arbeiten im Projekt ProSERTÃO von SAM global mit. Das Ziel des Projektes besteht darin, der ar- men Bevölkerung im Nordosten Brasiliens ganzheitlich zu die- nen und deren Lebensgrundlagen zu verbessern. 11
VIELSEITIGES ESSEN für die GESUNDHEIT ProTIM 2-2-2 Kissidougou Guinea
für unsere Gesundheit besser wäre. Wir sind froh, dass wir über eine längere Zeit hier sein dürfen und nun besser be- greifen, weshalb gewisse Ernährungs- gewohnheiten so sind, wie sie sind. Als ich Kind war, assen wir auch noch drei- mal täglich Kartoffeln. Jetzt esse ich «nur» noch zweimal pro Woche Kar- toffeln. Wir sind überzeugt davon, dass viele Guineerinnen und Guineer weni- ger gesundheitliche Probleme hätten, wenn ihr Speiseplan ein wenig vielsei- tiger wäre. Aber in einem armen Land die Essgewohnheiten zu verändern und zu verbessern, geht vielfach nur übers Portemonnaie: So ist es uns ein Anlie- gen, bezahlbare Anbauverfahren aufzu- zeigen, die es den Menschen im besten Fall ermöglichen, mit demselben finan- ziellen Aufwand wie beim Reisanbau ei- nen Mehrwert zu haben. Wir vertrauen darauf, dass unser Va- ter im Himmel an unserer Seite steht und im rechten Moment die passen- den Ideen schenken kann. Ein ange- nehmer Nebeneffekt des Maisanbaus ist aber auch, dass sich die Hühner fa- belhaft entwickeln, wenn es genügend Mais im Land gibt.
In einem Land, in dem die Men- schen am liebsten 365 Tage im Jahr drei Mal täglich Reis essen, ist es schwer, Neues auf den Tel- ler zu zaubern. Wir versuchen es dennoch. Unsere Strategie besteht darin, mit einer einfachen Mecha- nisierung den Anbau von anderen Kulturen zu fördern. Immer wieder staune ich über die gu- ten «Zufälle», die Gott ermöglicht. Vor einigen Jahren konnten wir, nicht weit von unserem Atelier entfernt, eine alte Sämaschine kaufen. Es entstand die Idee, damit Mais zu säen. Von einem Freund aus der Schweiz bekamen wir zudem ein Hackgerät zur Unkrautbe- kämpfung. Das erste Resultat schien vielversprechend, doch niemand hat- te wirklich Interesse an grossflächigem Maisanbau. Als ich schon glaubte, dass dieses Projekt nicht weitergehen wür- de, kam plötzlich ein Verantwortlicher vom Landwirtschaftsamt auf uns zu und wollte einige Hektaren Mais säen. Zugleich interessierten sich noch wei- tere Kunden – und sogar eine land- wirtschaftliche Forschungsanstalt, die in zwei anderen Präfekturen arbeitet, fragte uns an, ob wir für sie Mais säen könnten. Erfreulicherweise sind jetzt noch andere Maissämaschinen nach Kissidougou gekommen, auch wenn sie zu Beginn niemand bedienen konn- te. Weil wir – wieder solch ein «Zufall» – in unserer Ausbildung ohnehin gera- de die Technik der Sämaschine als Lehr- stoff behandelten, konnte die Theorie direkt in die Praxis übergehen und wir konnten die verschiedenen Sämaschi- nen in Betrieb nehmen. Unsere grauen Hirnzellen wurden für einen Moment strapaziert, weil es zwischen europäi-
schem, amerikanischem und fernöst- lichem Technikverständnis doch teils erhebliche Unterschiede gibt. Die Re- sultate sind aber ermutigend. Wir sind nicht primär nach Kissidou- gou gekommen, um Essgewohnheiten zu verändern, aber wenn wir das Ange- nehme mit dem Nützlichen verbinden können und es dazu noch ein gutes Er- gebnis gibt, macht das gleich doppelt Freude. Den Leuten nur in der Theo- rie aufzuzeigen, was gesunde Ernäh- rung ist, bringt wenig. Auch bei uns selbst ist es doch so, dass wir unsere Essgewohnheiten nur schwer verän- dern, auch wenn wir wissen, dass es
Emanuel W. bildet in den Bereichen Landwirtschaft und Me- chanik aus.
Alles hängt mit Bildung und Chancengerechtigkeit zusammen Guinea ist eines der ärmsten Länder der Welt. Einer der Hauptgründe dafür ist mangelnde Bildung. Zahlreiche Jugendliche und Erwachsene können trotz Schulbildung nicht lesen und schreiben und besonders Mädchen werden oft gar nicht einge- schult oder früh aus der Schule genommen. Frauen haben generell einen schweren Stand in Guinea: Sie werden in vielen Be- reichen unterdrückt. 97% der Mädchen oder jungen Frauen werden genitalverstümmelt und viele leiden danach das ganze Leben an den Folgen. Weitere Probleme sind die schlechte medizinische Versorgung, häufige Verbrennun- gen durch das Kochen über offenem Feuer und Mangelernährung. Für Jugendliche und junge Erwachsene gibt es kaum Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten, wodurch sie praktisch keine Perspektive für die Zukunft haben. Pa- 12
Text von ProTIM 2-2-2 Conakry nur in der gedruckten Ausgabe.
radox: Trotz hoher Arbeitslosigkeit in Guinea ist es mühsam, Menschen zu finden, die zu Handarbeit bereit sind. Viele jüngere sind in die Minen gegangen – mit der Hoffnung, dort mehr zu verdienen. Jungen Leuten, welche in der Schule nicht erfolgreich sind und nicht studieren können, aber praktisch begabt und einsatzwillig sind, bieten wir die Möglichkeit einer dualen Aus- bildung im Bereich Landmaschinenmechanik. Hier lernen sie nicht nur Theorie, sondern reparieren Maschinen und Traktoren und helfen beim Bebauen von Feldern sowie beim Ernten, Dreschen und vielem mehr. Diese Ausbildung wird sehr gebraucht und geschätzt. Gleichzeitig wird überlegt, wie eine einfache, angepasste Mechanisierung der Landwirtschaft möglich ist, denn mit rein manueller Arbeit kann der lokale Reis mit dem Importreis aus Asien preislich nicht mehr mithalten. 13
SEIT 2022 IM VORSTAND R u t h B e r n e y
STECKBRIEF
Ehrenamtliche Tätigkeiten / Hobbys Aktives Gemeindemitglied in der Stami Lausanne,
Kassierin eines Turnvereins, Betreuung der Grosskinder, Freizeit: Draussen sein bei schönem Wetter, Familie, lesen, schwimmen Was verbindet mich mit SAM global? Unser Einsatz mit SAM global in Conakry (Guinea) von 1999-2009. Wir sind immer noch mit dem Land, mit ehemaligen einheimischen Mitarbei- tenden und mit SAM global-Mitarbeitenden verbunden. Was liebe ich an SAM global? Das Ganzheitliche: die klare Verkündigung der Guten Nachricht und das soziale Engagement gehen Hand in Hand. Das Engagement lohnt sich. Das konnten wir immer wieder erleben. Was motiviert mich, mich bei SAM global als Vorstandsmit- glied zu engagieren? Zusammen mit meinem Mann Daniel habe ich längere Zeit über die An- frage nachgedacht und gebetet. Wir kamen zum Schluss, dass ich meine Kenntnisse, Zeit und Fähigkeiten gerne in den ehrenamtlichen Vorstand von SAM global investieren möchte. Die Ausbreitung der Frohen Bot- schaft von Jesus Christus liegt uns seit langer Zeit am Herzen. Da wir seit 13 Jahren nicht mehr im Auslandseinsatz sind, möchten wir mithelfen, dass nun andere Menschen diesen Auftrag Gottes weiterführen können. Mein Wunsch, in welche Richtung sich SAM global entwi- ckeln soll: Am Kernauftrag festhalten, Förderung von «Sending Ministry», gesunde Finanzen
Name / Vorname Berney, Ruth Geburtsdatum 18.04.1961 Familie Verheiratet mit Daniel, 2 erwachsene Kinder, 3 Grosskinder Ausbildung / Beruf Krankenschwester,
10 Jahre Guinea-Einsatz mit SAM global (verantwortlich für Gäste- haus und Administration). Seit 13 Jahren bei «Campus pour Christ», verantwortlich für Admi- nistration und Sommereinsätze in muslimischem Kontext
VERBESSERUNGEN DER LEBENSGRUNDLAGEN
Nach unserem zehnjährigen Guineaaufenthalt danke ich Gott oft für mein warmes Bett, für Kleidung, Essen und vieles mehr. Es ist mir bewusst, wie privilegiert wir in der Schweiz sind. Guinea gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Viele Menschen leben wortwört- lich von der Hand in den Mund. Eine Krankheit oder ein sonstiger Schicksalsschlag wird zur riesigen Belastung für die ganze Familie. Guineerinnen und Guineer ernäh- ren sich vorwiegend von Reis. Die meisten können sich nur den günstigen, impor- tierten Reis leisten. Einheimischer, qualitativ guter Reis ist teuer und Mangelware. An Weihnachten haben wir jeweils guineischen Reis organisiert und unseren Mitar- beitenden je einen 40kg Sack nach Hause gebracht. Vollwertiger Reis, vom «Patron» direkt ins Haus gebracht – das war jeweils ein Riesenfest. Wir freuen uns sehr, dass die Agroprojekte die Produktion von gesundem Reis (und Mais etc.) fördern und die Menschen dadurch eine bessere Lebensqualität erhalten. Wenn sie gleichzeitig die Liebe Gottes empfangen und verstehen, gibt dies eine hoff- nungsvollere Lebensperspektive.
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JOBS
Unsere Stellen – so vielfältig wie DU.
Du bist auf der Suche nach einer neuen He- rausforderung? Bei SAM global findest du spannende & sinnstiftende Stellen aus verschie- denen Branchen in diversen Ländern. Mache die Erfahrung deines Lebens mit einem Einsatz im Team:
Landwirtschaftliche/r Mitar- beiter/in Brasilien (Kurzzeit) Für unser Projekt ProSERTÃO suchen wir nach Vereinbarung, vorzugsweise über die Wintermonate, eine/n Landwirt/in, Agronom/ in, Gärtner/in oder Forstwart/in zur Unterstüt- zung des interkulturellen Teams. Wenn du über eine abgeschlossene Ausbil- dung oder Erfahrung in den erwähnten Be- reichen verfügst, Englischkenntnisse hast und bereit bist, dir Grundkenntnisse der portugie- sischen Sprache anzueignen sowie dein Wis- sen initiativ, flexibel und eigenständig einzu- bringen – dann wäre dieser Einsatz etwas für dich! Es lohnt sich!
Englischlehrer/in Kambodscha (Kurzzeit) Du bist eine kontaktfreudige Person und sprichst gerne und gut Englisch? Du bist verantwortungsbe- wusst, selbstständig und initiativ? Auf dich warten motivierte 16 – 20-jährige Schüler/innen und Stu- dent/innen. Hilf ihnen, sich auf Englisch besser zu verständigen und lerne dabei die gastfreundliche, kambodschanische Kultur in einem familiären Um- feld kennen. Sie freuen sich jetzt schon auf dich!
Nichts dabei? Beim Stöbern durch die offenen Stellen auf www.sam-global.org findest du viele weitere Einsatzmöglichkei- ten. Melde dich bei uns und wir schauen, was für beide Seiten passend ist.
engagement@sam-global.org
PINNWAND Dach über dem Kopf. Von den rund 1500 Gemeinden unserer Partnerkirche sind knapp 2/3 entweder ganz geschlos- sen oder nur noch als Hausgemeinden organisiert. Nur rund 500 können sich sonntags in ihren Räumen treffen. Kambodscha
Guinea
Rund 40 Jahre war sie mit uns im Ein- satz. So viele Spuren hat diese Frau, ein Waisenkind, hinterlassen – zuerst in Angola, wo sie entführt wurde und 3200 km zu Fuss mit Rebellen unter- wegs sein musste und dann in Guinea / Macenta, wo sie mit der ersten Mann- schaft beim schwierigen Start der Ar- beit dabei war. Wir sind Gott dankbar, dass wir viele Jahre mit Gandhi unter- wegs sein konnten.
Juliette I. (SAM global France) geht im Februar für einen MIDI-Einsatz nach Pursat. Wir wünschen ihr viele gute Er- lebnisse und Begegnungen!
Nachruf Mariann Mürner
Mariann Mürner hat am 25. Dezember 2023 ihren Lauf im Alter von 88 Jahren vollendet und kann nun sehen, was sie geglaubt hat. Das ur-
Todesfälle
Nachruf Gandhi Marinova
Gandhi Marinova ist am 30. Oktober 2023 mit 93 Jahren nach ei- nem erfüllten Leben eingeschlafen und an ei- nem viel schöneren Ort
sprüngliche Ziel von Mariann war An- gola. Dorthin reiste sie 1959 auch aus, trat dann aber wegen Visa-Schwierig- keiten 1963 eine Stelle im «Heimatbü- ro» an. Mariann besuchte während 34 Jahren die Gebetsgruppen, informierte
Vonseiten der nationalen ophthalmo- logischen Gesellschaft von Guinea be- kam unsere frühere Mitarbeiterin Clai- re-Lise Wiher (siehe Foto mit ihrem Ehemann Hannes) eine Auszeichnung und wurde geehrt. Wir gratulieren ihr herzlich zur verdienten Würdigung ih- res Einsatzes und ihrer Hingabe zum Wohle vieler Menschen. Burkina Faso Andreas Zurbrügg: Anlässlich der Mo- nitoring-Reise im November fand die erste Evaluation der Agro-Projekte in Burkina Faso statt. Hansjörg Manna- le, einem Agronomen mit Sahel-Erfah- rung, sind einige Schwachpunkte auf- gefallen, an denen wir mit unseren Partnerorganisationen arbeiten wol- len. Grundsätzlich sind wir jedoch mit den Entwicklungen der Arbeit in diesem krisengebeutelten Land zufrieden. Er- schüttert waren wir jedoch von der Si- cherheitssituation: Die Terroristen kon- trollieren weite Teile des Landes. Wer kann, reist per Flugzeug. Viele verlas- sen aus Angst ihre Städte nicht mehr. Die intern Vertriebenen leben teilwei- se seit drei Jahren in Zelten. Es fehlt an Nahrung, Medizin, Bildung und einem
wieder aufgewacht.
Du möchtest einmal im Leben eine unvergesslich schöne Reise unternehmen, Naturwunder genauso wie Metropolen Brasiliens kennenlernen und bestau- nen, das ProSERTÃO hautnah vor Ort besuchen und dabei Zeit mit Mar- tin und Susanne Baumann verbringen? Die von Kultour in Kooperation mit SAM global durchgeführte Reise ist eine wohl einmalige Möglichkeit hierzu. Kultour – Brasilienreise mit Beat Roggensinger
Detaillierte Infos und Preise unter:
www.kultour.ch/de/tour/brasilien-2024
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