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SAM FOCUS 04 | 2021

Adieu Heimat Vom Berner Aaretal nach Guinea S. 6

Geschenke Ganzheitliche Auswirkung S. 13

Business 4 Transformation Social Business S. 18

#BE SENT GANZHEITLICH UND VIELSEITIG

EDITORIAL

INHALT 02 Editorial

Madeleine Deriaz Assistentin Frankophonie und Übersetzerin FR

Madeleine Deriaz

03 Ganz persönlich Noémie Staub 04 «Die Kirche hat das ‹Gehen› verlernt» Fluri Bärtsch 05 Französisch von Gott Pastor Jean 06 Adieu Heimat! Sidonia S. 08 Langzeiteinsätze Beatrice Ritzmann 09 Dein Einsatz? Der Prozess! Alles auf einen Blick 10 Kurzzeiteinsätze Noémie Staub 11 Chrüz und quer unterwägs Teste dein Wissen mit dem Kreuzworträtsel 12 Gegenseitige Bereicherung Rahel Strahm

BeSent: Sei gesendet! Dies ist offensichtlich ein zentra- les Thema bei SAM global! Als SAM global würden wir ohne die Menschen, die sich senden lassen, nicht existie- ren. Die, die in ein neues Land und in eine neue Kultur ziehen und die sich persönlich dafür einsetzen, dass Men- schenleben positiv verändert werden. In diesem SAM focus lernst du Daniel und Sidonia ken- nen, die sich auf ihre Ausreise nach Guinea vorbereiten. Man muss ihrenMut einfach bewundern, wenn man weiss, dass sie sechs Kinder im Alter von zwei bis acht Jahren haben! Und Fluri (S. 4), der eine Strategie entwickelt hat, wie man die Frohe Botschaft auf natürliche Weise um sich herum verbreiten kann. Zusätzlich stellt er diese Strate- gie zur Verfügung und bereist die Welt, um seine Unter- stützung in diesem Bereich anzubieten! Unbewusst erstellen wir vielleicht eine «Bewunderungs- skala», in der wir Menschen danach einstufen, was sie aufgegeben haben, welche Entbehrungen sie bereit sind zu ertragen, welches Leid sie erfahren und welche Ergeb- nisse sie erzielt haben. Dabei fühlen wir uns vielleicht viel weniger nützlich, erfolgreich und wertvoll als andere. Gott sendet jedoch nicht nur einzelne Personen, die mehr oder wertvollere Begabungen haben: Jede Christin und je- der Christ auf Erden ist dazu berufen, sich senden zu las- sen. Und alle sind dazu berufen, solche «bewundernswer- te Personen» zu werden. Der eigentliche Punkt ist also nicht, dass wir bewundern, was manche Menschen tun, sondern dass wir Gott bewun- dern, wenn er jemandem auf wundersame Weise plötzlich die Fähigkeit schenkt, eine fremde Sprache zu verstehen, oder seine Kinder wunderbar führt (siehe S. 5)? Er allein kann uns verwandeln; er sieht uns niemals als unbedeu- tend und unfähig an. Vielleicht ist es an der Zeit, darüber nachzudenken: Gott will uns alle auf die eine oder andere Weise senden, trotz und sogar mit all unseren Unvollkommenheiten. Wer wird heute seinem Ruf folgen?

Madeleine Deriaz

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GANZ PERSÖNLICH

13 Geschenke, die sich ganzheitlich auswirken Luisa Vonarburg 14 B4T – die etwas andere Form von BeSent David Keller 15 #BeSent Jobs bei SAM global 18 Finanzpuls Peter Röthlisberger

«BeSent»: das gilt für die anderen, aber nicht für mich!», dachte ich bis im Jahr 2016. Ich war in meinen Augen nicht gut genug, um einen interkulturellen Einsatz zu leis- ten und Gottes Liebe weiterzugeben. Aber bei Gott ist be- kanntlich so vieles anders, als wir denken. So entschied ich mich im Jahr 2016, mit SAM global nach Guinea in einen Einsatz zu gehen. Gott veränderte mein Herz wäh- rend des Einsatzes. Ich verstand, dass ich nicht zuerst «perfekt sein» musste, sondern dass mich Gott genauso, wie ich war, ausgestattet hatte, um seine gute Botschaft zu verkünden. Vielleicht habe ich während des Einsatzes selbst am meis- ten davon profitiert. Was sicher ist: Diese Zeit weg von zu Hause hat meine Laufbahn verändert und mein Le- ben auf den Kopf gestellt. Ein Jahr Einsatz verwandelte sich in zwei Jahre, und ich bekam danach die Möglich- keit, bei SAM global in Winterthur die Betreuung für die Kurzeinsätze zu übernehmen und mein Masterstudium an der AWM in Korntal zu beginnen.

Noémie mit R., einer Freundin, in Guinea bei ActionVIVRE Süd

Heute weiss ich: «BeSent» bin ich, egal wo ich bin. Es ist in meiner Identität durch den Glauben an Gott veran- kert, dass ich die Frohe Botschaft weitertragen darf. Selbst wenn ich nicht mehr bei SAM global arbeite. «Gott sen- det nicht die Befähigten, er befähigt die, die er sendet!»

Zum Titelbild dieser Ausgabe:

Robert Steiner hat diese Sze- ne in Kambodscha festgehal- ten. Der «Wasserüberque- rer», vermutlich ein Bauer, konnte auf seinem Nach- hauseweg die Brücke (Bild oben) nicht passieren und entschied sich für den Was- serweg. Marke, Art und Bau- jahr des Zweiachsers sind un- bekannt. Wir sehen: Wo ein Wille ist, da ist ein Weg.

Noémie Staub Ehem. Verantwortliche Kurzzeiter/innen

Aus Sicherheitsgründen verzichten wir bei unseren Mitarbeitenden im Ausland auf den Nachnamen.

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Sonderteil – #BeSent mit SAM global

LANGZEITEINSÄTZE

• mit einem Ehepaar spreche, welches Gottes Liebe im persönlichen Leben erfahren hat und dessen Beziehung dadurch frei von Gewalt und Miss- brauch geworden ist. • jemandem begegne, der an einem ab- gelegenen Ort medizinische Hilfe be- kommen hat. • eine Familie besuche, die dank dem neuen Brunnen nun sauberes Trink- wasser hat und das Wasser nicht mehr kilometerweit herschleppen muss. Bei all diesen Menschen kommt mir eine tiefe Dankbarkeit entgegen und ich spüre, wie wertvoll diese Einsätze sind.

derum unterstützen die Mitarbeiten- den ebenfalls in all diesen Bereichen und zusätzlich in den praktischen Be- langen (Sozialversicherungen etc.). So ist das «Senden» ein Zusammenwirken von verschiedenen Beteiligten. Be sent, aber wer? Wir möchten junge und ältere Leu- te motivieren, das Wagnis einzuge- hen, sich senden zu lassen. Gleichzei- tig möchten wir auch Gemeinden Mut machen, dass sie ihren Blick für die Welt nicht verlieren und bereit sind, Leute auszusenden. Liebe Leserin, lieber Leser, möchtest du teilhaben an diesem Unterfangen und dich entweder «senden lassen» oder als «Sendende/r» andere unterstützen? Ich kann dir versichern: Es lohnt sich x-fach, denn so trägst du dazu bei, dass Menschen die Möglichkeit bekommen, von Gottes Liebe berührt und verän- dert zu werden! Wenn ich die Einsatzländer besuche und vor Ort den Menschen begegne, welche mit unserenMitarbeitenden und Projekten Kontakt haben oder hatten, erfahre ich aus erster Hand von den po- sitiven Auswirkungen. Das wird deut- lich sichtbar, wenn ich: • ins Gesicht eines glücklichen Kindes schaue, welches eine Schule besuchen kann und damit Hoffnung auf eine bessere Zukunft als die seiner Eltern hat. • einen Jugendlichen sehe, der nach der abgeschlossenen Ausbildung ei- nen Job findet und somit sein Leben finanzieren kann.

Als Personalleiterin von SAM glo- bal darf ich immer wieder miter- leben, wie sich die unterschied- lichsten Leute für einen Einsatz von einigen Wochen oder Monaten (Kurzzeiteinsätze) oder für meh- rere Jahre (Langzeiteinsätze) ent- scheiden und senden lassen! Es ist ein echtes Privileg und eine sehr spannende Aufgabe, die Mitarbeiten- den in der Zeit vor der Ausreise beglei- ten zu dürfen und mitzuerleben, wie es dazu gekommen ist. Die Geschichten sind sehr unterschiedlich, aber es ist eher selten, dass jemand von einem ein- deutigen «Berufungserlebnis» wie bei- spielsweise einem Traum oder einem aufwühlenden Ereignis erzählt. Mehr- heitlich sind es viele kleine Begebenhei- ten und Hinweise im Leben einer Per- son, welche die Berufung immer mehr bestätigen. Der sogenannte «rote Fa- den» wird beim Erzählen oft sichtbar. Ausland ja, aber wo? Dann gilt es, gemeinsam herauszufin- den, welches der passende Einsatz- ort sein könnte und welche spezifi- schen Vorbereitungen noch notwendig oder sinnvoll wären. Oft gehören dazu Sprach- oder Kultur-Kurse oder das Kennenlernen der am Einsatzort vor- herrschenden Religion. Zudem stel- len wir sicher, dass die Mitarbeitenden auch imAusland versichert und korrekt angestellt sind und ihren Lohn erhalten. Be sent, aber von wem? Eine ganz wichtige Aufgabe im Prozess des «Sendens» hat die (Kirch-) Gemein- de der Mitarbeitenden. Sie ist es, wel- che die Personen im eigentlichen Sin- ne aussendet, ihnen den Rückhalt gibt und sie im Gebet wie auch finanziell unterstützt. Wir als SAM global wie-

Beatrice Ritzmann Leiterin Personal

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Sonderteil – #BeSent mit SAM global

Sonderteil – #BeSent mit SAM global

DEIN EINSATZ? DER PROZESS!

Kontaktiere uns! Du interessierst dich für einen interkulturellen Einsatz, hast einige Fragen und fühlst dich bereit für den ersten Schritt? Dann nimm mit uns Kontakt auf, am besten 8-18 Mona- te vor dem Einsatz (je nach Einsatzlänge).

Wir lernen uns kennen – willkommen! Wir sind genauso interessiert, dich kennen zu lernen. Es findet ein erstes persönliches Gespräch in der Home- base in Winterthur statt, um abzuklären, ob ein Ein- satz grundsätzlich möglich ist und wir dir eine passen- de Stelle anbieten können.

Schick uns deine Unterlagen Dann wird aus Interesse Fakt: Du füllst den Bewerbungsbogen aus, schreibst ein Motivationsschreiben und sendest uns dein CV und deine Zeugnisse.

Klappt es mit dem Einsatz? Beim zweiten Treffen nehmen wir deine Unterlagen unter die Lupe und stellen weitere Fragen. Wenn wir beide vom Einsatz überzeugt sind, planen wir die nächsten Schritte: Welche Bücher kannst du zur Vorbereitung lesen, welche (Sprach-)Kurse be- reiten dich optimal auf deinen Einsatz vor? Wie kannst du dei- ne Freunde und deine Gemeinde motivieren, dich zu unterstüt- zen? Der Ausreisetermin wird definiert und noch einiges mehr.

Es geht los! Briefing vor dem Einsatz: Gemeinsam erledigen wir diverse ad- ministrative Angelegenheiten (Vertrag, Visum, Versicherungen) und geben spezifische Information zur Ausreise und zum Le- ben im Einsatzland. Natürlich sind wir auch während deines Einsatzes in Kontakt und begleiten dich.

Wie war´s? Wenn du von deinem Einsatz zurück- kehrst oder in den Heimataufenthalt kommst, findet ein Debriefing statt. Wir wollen von deinen Erlebnissen hören!

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Sonderteil – #BeSent mit SAM global

Sonderteil – #BeSent mit SAM global

KURZZEITEINSÄTZE

Du gehörst zu den jungen Men- schen, die ihr Leben und ihre Zeit auf eine sinnvolle Art und Weise einsetzen wollen? Mit deinen Ga- ben willst du dort dienen, wo du es am besten kannst? Du hast die Matura in der Tasche oder deine Lehre erfolgreich abgeschlossen und möchtest ein Zwischenjahr für Gott einsetzen? Oder du hast be- reits einige Jahre Erfahrung in dei- nem Beruf und möchtest das, was du gelernt hast, anderen weiter- geben? Da kommt die Möglichkeit eines Kurzzeiteinsatzes ins Spiel.

«Ich würde den Einsatz nicht missen wollen! Ich habe so viel gelernt, über mich, über meine eigene Kultur, die Gastkultur, das Teamleben und über Gott.» Vania, Kurzzeiterin 10 Monate 2020-21

und weisst, wo du das beste Brot in der Stadt findest. Ein Zitat von Sämi, ei- nem ehemaligen Kurzzeiter in Guinea: «Zum GLÜCK bin ich sechs Monate geblieben! Wäre ich nach drei Monate heimgekehrt, wäre ich frustriert gewe- sen! Die beste Zeit hatte ich definitiv nach einer Eingewöhnungszeit von drei Monaten!» Auch für das Team vor Ort bedeuten längere Einsätze mehr Stabi- lität: «Nach drei Monaten fangen die Kurzzeitmitarbeitenden an, die Arbeits- weise, die oft so anders ist als in Euro- pa, zu verstehen. Gleichzeitig kennen sie sich in ihrem Umfeld besser aus. Dann werden sie zu einer noch wert- volleren Entlastung für uns Langzeit- mitarbeitenden», meint ein Mitarbei- tender in Guinea. Es ist normal, dass es etwas Zeit braucht, um anzukommen in einem total anderen Kontext, nach dem Verlassen deiner Komfortzone. Aber Achtung: Die Einsatzdauer hängt auch stark von den Visabestimmun- gen und aktuell auch von den Coro- na-Massnahmen der Einsatzländer ab! In Kambodscha und Guinea kann ein Einsatz von drei bis zwölf Monaten ge- leistet werden, aber in Sri Lanka sind

höchstens sechs Monate möglich. In Brasilien kann man nur bis zu drei Mo- naten bleiben. Der Aufwand für ein län- geres Visa lohnt sich dort erst ab zehn Monaten Einsatz. Neue Seiten entdecken Was erwartet dich vor Ort? Abenteu- er! «Ich habe Seiten von mir kennen gelernt, die ich in der Schweiz noch nie entdeckt hatte.» Im neuen Umfeld bist du mit Situationen konfrontiert, de- nen du in deiner Heimat nie begegnet wärst, und daran wächst du garantiert. Du kannst beispielsweise Motorradfah- ren, auf dem Markt einkaufen gehen, neue Sprachen lernen und trotz kultu- rellen Regeln eine andere Art von Frei- heit entdecken! Bist du bereit?

«Eine solche Erfahrung zu machen, würde ich jedem Ehepaar empfehlen.» Micha, Kurzzeiter 3 Monate 2019

Aber was bedeutet es eigentlich, so ei- nen Kurzzeiteinsatz zu machen? Auf was musst du achten? Und was kommt auf dich zu? Wann und wie lange? Als Erstes ist es gut, dir Gedanken über den Einsatzzeitpunkt und die Dauer zu machen. Grundsätzlich empfehlen wir, dass du dir mindestens sechs Mona- te Zeit für den Einsatz einplanst. Das mag nach einer langen Zeit klingen, be- sonders wenn es das erste Mal ist, dass du von zu Hause weggehst. Aber unse- re Erfahrung zeigt, dass es oft mindes- tens drei Monate braucht, um so richtig am neuen Ort anzukommen, sich ein- zuleben, das Umfeld und die neue Kul- tur kennen zu lernen und sich langsam zu Hause zu fühlen. Nach drei Mona- ten ist meistens auch der anfängliche Kulturschock überstanden und der Ein- satz fängt erst richtig an: Du hast neue Freunde gefunden, du kannst deine Ar- beit immer besser alleine bewältigen

Noémie Staub Ehemalige Verantwortliche Kurzzeiter/innen

«Der Einsatz hat mir persönlich viel gebracht und ich habe gemerkt, wie Gott mich genau an diesem Ort haben wollte.» Raffi, Kurzzeiter 6 Monate 2018-19

Robert Steiner hat per 1.8.2021 die Verantwortung für den Bereich der Kurz- zeiteinsätze übernommen. Er kümmert sich nun um alle Anliegen, Kontakte, etc.. Auf Seite 16 stellt er sich vor. Info

Robert Steiner Verantwortlicher Kurzzeiter/innen

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Sonderteil – #BeSent mit SAM global

Sonderteil – #BeSent mit SAM global

CHRÜZ UND QUER UNTERWÄGS

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Tipp: Einige Lösungen findest du auf unserer Webseite: www.sam-global.org

* 8. Vor einem Einsatz muss man sich offiziell ___ 9. Für einen Einsatz muss man bereit sein, sich im Team __ 10. Muss für die Verständigung meistens gelernt werden * * 1. Hauptnahrungsmittel in Asien 2. Namenswechsel zu SAM global (Jahr) 20xx 3. Einsatzländer SAM global (Anzahl) 4. Anderes Wort für weltweit 5. Damit reisen die Mitarbeitenden ins Einsatzland 6. Hat man am Anfang in einem neuen Land 7. Wollen wir erreichen

* 17. Ab dann (Anzahl Jahre) gilt der Einsatz als lang 18. Wir können etwas gegen Schwierigkeiten ___ 19. Für einen Einsatz muss man sich mit ___ Werten identifizieren 20. Bildung bringt Licht ins ___ 11. Wenn du ins Ausland gehst, kannst du vor ___ anpacken 12. Unser Ziel: Verbesserung der ___ 13. Die Zeitverschiebung löst einen ___ aus 14. Mit ___ Leben verändern 15. Gottes Liebe soll ___ erfahrbar sein. 16. Aufgabe von SAM global in der Schweiz * * * * * * *

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Sonderteil – #BeSent mit SAM global

GEGENSEITIGE BEREICHERUNG «Weisst du, ich lebe nun seit sieben Jahren in der Schweiz. Dass ich hier Jesus Christus persönlich be- gegnet bin, ist das Beste überhaupt», erzählte mir Amenay aus Eritrea mit Freude im Gesicht.

Ähnlich hat es Fatima aus Syrien erlebt. Auch sie hat hier in der Schweiz Jesus Christus kennen gelernt. Seither hat sie ein grosses Verlangen, anderen von diesem einmaligen Gott zu erzählen. «Aber», so Fatima, «nicht nur die Migrant/in- nen, sondern auch die Schweizer/innen brauchen einen leben- digen Glauben an Gott. Wir müssen ihnen von Jesus erzäh- len.» Und das tut sie an ihrem Arbeitsort, wo unterdessen allen bekannt ist, dass Fatima keine Muslimin, sondern eine gläubige Christin ist. Die gegenseitigen Beziehungen von Einheimischen und Zu- gezogenen sollen für alle zum Segen werden , nicht nur indi- viduell, sondern für das ganze Umfeld. ProCONNECT als Antwort Das ist die Vision von ProCONNECT. Durch die Erfahrung wissen wir, dass Menschen – zugezogene und einheimische – tatsächlich Gott finden. Aber es kostet etwas. «BeSent» be- deutet, dass wir als Schweizer Gemeinden bereit werden, uns zu verändern – wegen Christus und seiner Liebe zuMenschen aus allen Volksgruppen. Es geht nicht nur darum, möglichst viele Migrant/innen in unsere Gemeinden zu integrieren. Es geht ummehr: Yassir Eric vom Europäischen Institut für Mi- gration, Integration und Islamthemen in Deutschland sagt, dass in Gemeinden sowohl wir als Einheimische als auch die Migrant/innen Schritte aufeinander zu machen müssen. Es geht um ein Miteinander, wo Jesus im Zentrum steht. Gott

Gemeinsam auf der Strasse, um Menschen zu begegnen und über Gott zu reden

hat einen Plan mit jeder Person, die sich nach ihm sehnt. – So, dass viele Schweizer/innen undMigrant/innen ausserhalb der Kirche eine wunderbare Gemeinschaft erleben und da- durch Christus begegnen. Wertvolle Gespräche Im Gespräch mit Senait, Sheikh und John vom ProCON- NECT höre ich Folgendes zur Frage, wie wir «BeSent» hier leben können: «Es braucht keinen Termin, um über Gott zu reden, es kann ganz spontan geschehen», meint Senait. Als Pflegehelferin nutzt sie gute Gelegenheiten, um mit Menschen über Gott zu reden. Sheikh erzählt, dass er und seine Familie nicht so recht in Kontakt mit den Schweizer Nachbarn kamen. Aber im Lock- down waren plötzlich alle zu Hause und hatten Zeit, aus dem Fenster zu schauen. Als Sheikh und seine Frau ihre grosse Terrasse bepflanzten, schauten ihnen viele Nachbarn rund- herum zu. Dadurch ergaben sich Gespräche. Eine Nachba- rin sagte: «Oh, hier gibt es neues Leben.» – Das war natür- lich ein guter Anknüpfungspunkt. Senait wünscht sich, dass einheimische und zugezogene Chris- ten in einen Austausch kommen können. John erhofft sich dies vor allem für die jungen Christen, denn daraus könn- te Neues wachsen.

Rahel Strahm Leiterin ProCONNECT Schweiz

Kleine Geschenke zum nationalen Dank- Buss- und Bettag

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GESCHENKE, DIE SICH GANZHEITLICH AUSWIRKEN

re Menschen. ImGeschenkkatalog gibt es kleine Kärtchen, die einfach heraus- getrennt werden können. Reiche das entsprechende Kärtchen als symboli- sches Geschenk an eine Person weiter. Die Empfänger/innen vor Ort werden das Geschenk durch unsere Projektmit- arbeitenden erhalten.

«Raj und Darshan, haben Blöcke, also Steine zum Mauern von 5-6kg fallen lassen. Dank den Sicherheitsschuhen, die durch den Geschenkkatalog finan- ziert werden konnten, gab es keine Ver- letzung am Fuss. Nur ein paar Schür- fungen am Schienbein. Es fällt hie und da mal etwas runter, dank den Sicher- heitsschuhen haben wir viel weniger Verletzungen.» Wie du Leben veränderst Ob zu Weihnachten, einem Geburts- tag oder für dich selber: Kaufe ein Ge- schenk aus dem Geschenkkatalog und beschenke auf diese Art gleich mehre-

Mit den 24 Geschenken aus dem Geschenkkatalog kannst du mehr als Freude schenken: Du kannst Leben verändern und das von der Schweiz aus! In Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Mitarbei- tenden in unseren Einsatzländern haben wir 24 praktische Geschen- ke «gefunden», die es möglich machen, Leben zu verändern. Unseren Projektleitenden vor Ort ist es wichtig, die Geschenke auf die Bedürf- nisse und Umstände der Menschen vor Ort abzustimmen. Es ist unser Ziel, den Menschen sinnvoll zu dienen. Rahel R. aus Sri Lanka berichtet:

Luisa Vonarburg Verantwortung Publikationen und SAM focus

Du kannst den Geschenkkatalog online bestellen oder direkt online die Geschenke kaufen und die Urkunde herunterladen.

www.sam-global.org/geschenke

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B4T– DIE ETWAS ANDERE FORM VON BESENT

Menschenhandel den Kampf an. Durch die soziale Dimension von Social Busi- ness schenken wir Perspektive, Hoff- nung und die Kompetenz für nachhal- tiges und zukunftsorientiertes Denken und Handeln. Mit der Gründung von sozialen Unter- nehmen können Menschen aufblühen, aus der Armut herausfinden, ihre Fami- lien versorgen, die Erfahrung weiterge- ben und sich für Schwächere in ihrem Umfeld einsetzen. Kontakte, die verändern Nicht nur den Mitarbeitenden inner- halb der sozialen Unternehmen, son- dern auch externen Personen, die mit dem Betrieb in Kontakt kommen, wer- den die gelebten Werte auffallen. Denn wenn die Mitarbeitenden anfangen, andere so zu behandeln, wie sie sel- ber behandelt werden möchten, dann zeigt sich Gottes Liebe ganz praktisch. Nachhaltige Veränderung ist so mög- lich durch prägende Beziehungen zu Mitarbeitern/innen, Kunden/innen und Geschäftspartnern/innen. Das Potenti- al von Social Business erachten wir als sehr gross und ist bis dato leider we- nig genutzt. SAM global als Schnittstelle Als SAM global verbinden wir Unter- nehmer/innen in der Schweiz mit sol- chen in unseren Einsatzländern. Wir wollen ein Netzwerk mit Personen auf- bauen, die visionär denken, Zeit in- vestieren, ihre Erfahrung teilen, bera- ten und beten, dass Reich Gottes auch durch Unternehmen gebaut wird. Ihr Fachwissen soll sich durch die Men- schen vor Ort multiplizieren. Gleichzei- tig profitieren die Schweizer Unterneh- mer/innen von anderen Denkstrukturen und Ideen in den Einsatzländern und dem Kontakt mit den lokalen Unter- nehmern/innen. Das gemeinsame Rin- gen um umsetzbare Visionen und Ge-

schäftsideen, das gegenseitige Teilen von Erfahrungen, Knowhow und an- deren Ressourcen sind eine Bereiche- rung für beide Seiten. Als Betriebsökonom und Gründer ei- nes sozialen Unternehmens in Kambo- dscha habe ich einiges gelernt, was für die Umsetzung nötig ist. Innerhalb von acht Jahren durfte das Unternehmen, eggscellent, von drei auf 18 Angestell- te wachsen. Die Leben vieler Menschen konnten in dieser Zeit positiv verän- dert werden. Beispielsweise gehen alle Kinder der Mitarbeitenden zur Schu- le. Heute wird eggscellent von Sreyne- ang, einer kambodschanischen jungen Frau geführt und verkauft jährlich weit mehr als eine Million Eier an Hotels, Restaurants und Supermärkte. Von der Schweiz aus agiere ich bei SAM global als Berater für eggscellent und helfe so mit, dass das lokale Leitungsteam den Überblick bewahrt. Deine Chance, Grosses zu bewirken Denkst du unternehmerisch und Kenn- zahlen schrecken dich nicht ab? Oder hast du eine Leidenschaft für Wirtschaft und Menschen und möchtest dich in diesen Bereichen investieren? Dann melde dich bei uns – wir suchen busi- nessorientierte Personen, die mit Gott und uns Grosses bewirken wollen! Wir sind in der Anfangsphase dieses neu- en Bereichs und freuen uns über dei- ne Kontaktnahme, deine Ideen und Vi- sionen.

In vielen Ländern könnten beson- ders auch Klein-Unternehmer/in- nen und Unternehmer/innen von den Erfahrungen von Schweizer Unternehmer/innen profitieren. Leider gibt es noch wenig unter- nehmerische Entwicklungszusam- menarbeit. Dabei wären soziale Unternehmen, welche faire Löhne für lokale Mitarbeitende erwirt- schaften, sehr nachhaltig. Mit dem Ziel, diese Lücke zu schliessen und Wissen in interkultureller Zusam- menarbeit zu vermehren, initiiert und erweitert SAM global das so- ziale Unternehmens-Engagement in Asien und sucht dafür Partner/ innen in der Schweiz. Also viel- leicht genau dich?! Als SAM global ist es unsere Leiden- schaft, mit dem, was wir haben, inMen- schen zu investieren und Leben nach- haltig zu prägen. Wir sehen im Bereich von sozialen Unternehmen eine gros- se Chance, den Bedürfnissen der Men- schen zu begegnen. Wir träumen davon, visionären, lokalen Unternehmern/in- nen Kenntnisse und Kompetenzen aus dem Bereich der Wirtschaft professio- nell und praxisnah weiterzugeben und sie in der Umsetzung zu begleiten. Un- ser Ziel ist es, die Wirtschaft zu fördern und faire Arbeitsplätze zu schaffen. ZumUmgang mit Geld stehen in der Bi- bel einige Passagen, die uns anspornen, den mutigen Schritt in die Richtung der Gründung von sozialen Unternehmen zu wagen. Oftmals können benachtei- ligte Menschen in unseren Einsatzlän- dern nicht auf eine staatliche Sozialhilfe hoffen und sind so auf sich alleine oder die Familie gestellt. Es fehlen häufig of- fene Stellen oder Leute, die eine Idee für ein Kleingewerbe haben, ebenso wie die nötigen Ressourcen. Diese Lücke wol- len wir mit der Förderung von sozialen

David Keller Länderverantwortli- cher Asien & Events, Stiftungen und

Unternehmen schliessen. Lücken schliessen, Potential entfalten

Ein Social Business, also ein «Soziales Unternehmen» von SAMglobal beschreibt eine Firma mit klaren christlichenWerten in einem unserer elf Einsatzländer, die durch ihr Be- stehen und Wirtschaften positive Veränderungen in ihrem Umfeld bewirkt. Im Einsatz- land führt eine einheimische Person das Unternehmen selbständig oder zusammen mit einem entsandten SAM global-Mitarbeitenden. Sie werden von der Schweiz aus ge- coacht. Investoren beteiligen sich beim Auf- oder Ausbau und begleiten zusammen mit SAM global die lokale Firma mit Rat und Tat, aber auch im Gebet. Definition Social Business bei SAM global

Wir sehen viele mögliche Branchen, in denen wir uns und du dich einset- zen können/kannst. Mit neu gegrün- deten Unternehmen und unternehme- rischen Erfahrungen aus erster Hand sagen wir Armut, Arbeitslosigkeit und

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FINANZPULS

Peter Röthlisberger Co-Leiter Finanzen

In der Buchhaltung von SAM global beschäftigen wir uns auch mit der Sendung – der des Geldes für unsere Mitarbeitenden im Ausland und Projekte. Nicht nur das Beschaffen, sondern auch das Weiterleiten der nötigen Mittel ist eine tägliche Her- ausforderung. Jedes Land hat seine eigenen Auflagen und Erschwernisse, bis die Unterstützung wirklich vor Ort ankommt. Doch wie sieht es auf der Einnahmenseite aus? Bereits neigt sich Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Zurzeit liegen wir um CHF 480 000 im Hintertreffen . Im letzten Quartal 2021 benötigen wir deshalb noch knapp 1.4 Millionen Franken, um mit einem positiven Ergebnis abschliessen zu können. Schon öfters durften wir erleben, dass Spenden in den letzten Wochen des Jahres entscheidend dazu beitrugen, dass wir unsere Auslagen decken konnten. Dies ist jedoch keine Selbstverständlichkeit. Nach wie vor sind wir also auf Spenden angewiesen . Die Spenden sind im Mehrjahresvergleich per Ende September ohne Einbezug der Nothilfe für Corona sehr stabil geblieben . Weniger Einnahmen hatten wir durch den Wegfall der Unterstützerkreise mehrerer Einsatzleistenden im Vorjahr. Gleich- zeitig durften wir dieses Jahr einige grössere Spenden zur freien Verfügung entgegennehmen. Besonders dankbar sind wir auch für die beiden Sponsorenläufe in der Deutsch- und Westschweiz, an welchen unsere Läuferinnen und Läufer zusam- men mehr als CHF 120 000 erlaufen haben. Nach wie vor bewegen wir uns mit den Legaten von ca. CHF 50 000 auf dem eher tiefen Niveau der Vorjahre . Gott berührt Menschen, dass sie sich in ein fremdes Land aufmachen. Er bewegt auch die Herzen der Daheimgebliebenen, einen solchen Einsatz finanziell mitzutragen und möglich zu machen. Wir staunen und sind dankbar, wie Gott uns immer wieder versorgt – sowohl beim Empfangen wie beim Weitersenden der benötigten Mittel. Wir danken auch euch herzlich für eure Unterstützung unserer Mitarbeitenden und Projekte – im Mittragen, Ermutigen, Spenden und Beten .

Spenden Vielen Dank für deinen Beitrag. Um über Twint zu spenden, den unten stehenden QR-Code mit der Twint-App scannen.

Spendenziel 3’600’000

Spendenziel 2’640’000

Einnahmen 2’220’000

Spendenziel 1’760’000

Einnahmen 1’470’000

Spendenziel 880’000

Einnahmen 720’000

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3. Quartal

4. Quartal

1. Quartal

2. Quartal

IMPRESSUM Redaktion & Layout SAM global Luisa Vonarburg Druck Jordi AG Herausgeberin SAM global Wolfensbergstrasse 47 CH-8400 Winterthur 052 269 04 69 winterthur@sam-global.org www.sam-global.org Auflage 6’600 Exemplare / vier Mal jährlich Bildquellen Bildarchiv SAM global unsplash.com / Matt Duncan Bankverbindung Schweiz SWISS POST – PostFinance Nordring 8, CH-3030 Bern, Schweiz PC-Konto: 84-1706-5 IBAN: CH58 0900 0000 8400 1706 5 Clearing-Nr.: 09000 SWIFT / BIC: POFICHBEXXX

Buchtipp in eigener Sache Hans Ulrich Reifler war von 1976 bis 1991 mit SAM global als theologischer Lehrer im Einsatz und an- schliessend bis 2014 Dozent im Seminar St. Chrischo- na. Nun krönte er sein fleissiges Studieren und Dozie- ren mit einer lesenswerten Doktorarbeit über Fredrik Franson (1852-1908), der eine herausragende Persön- lichkeit war und 14 Missionsgesellschaften gegründet hat, unter anderem 1889 die Schweizer Allianz Mission (seit 2017 SAM global) und darum für die Geschichte von SAM global eine Schlüsselperson ist.

Bankverbindungen EUR SWISS POST – PostFinance

Das Buch ist hier ertältlich: https://www.vtr-online.de/

Nordring 8, CH-3030 Bern, Schweiz IBAN: CH20 0900 0000 9119 3558 6 SWIFT / BIC: POFICHBEXXX

SAM global ist eine Non-Profit-Organisation, die 1889 gegründet wurde. Mit zahlreichen europäischen und einheimischen Mitarbei- tenden leistet SAM global in elf Ländern nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit: In Angola, Brasilien, Burkina Faso, China, Guinea, Indien, Kambodscha, Kamerun, Nepal, Sri Lanka und im Tschad. Weltweit arbeitet SAM global mit evangelischen Kirchen, einheimi- schen Partnerorganisationen und Hilfswerken zusammen. Zudem engagieren sich viele ehrenamtlich Mitarbeitende für die weltweite Arbeit. SAM steht für S ERVE A ND M ULTIPLY: Wir möchten Menschen verschiedener Kulturen und Religionen mit all ihren Bedürfnissen nach dem Vorbild von Jesus ganzheitlich dienen, sodass sie Gottes Liebe praktisch erfahren und wiederum mit anderen teilen. Der Hauptsitz von SAM global ist in Winterthur (Schweiz). Weitere Vertretungen gibt es in Ecublens (Schweiz), Frankreich und Belgien.

Nächste Ausgabe im Februar:

FOLGEN @samglobal.org_de

Code d'honneur Ehrenkodex

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Nehmt euch daher Gott selbst zum Vorbild; ihr seid doch seine geliebten Kinder.

Epheser 5,1

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