Internationale Jugendarbeit inklusiv gestalten

MODUL 2: Schritt für Schritt zu einer Kultur der Inklusion

Stellen Sie die Bedarfe der Teilnehmenden fest (wie sie eingebunden werden können und möchten und auf welche Weise sie sich beteiligen möchten). Bereiten Sie Alternativen vor (z. B. zusätzli- che Aufgaben für diejenigen, die als erste fertig werden). Gestalten Sie Aktivitäten so, dass sie für alle anspruchsvoll genug sind. Nutzen Sie Gruppenarbeit, um gegenseiti- ge Unterstützung zu fördern. Bedenken Sie, dass Kleingruppen effekti- ver sein können. Versuchen Sie, Aufgaben nicht nach ihrem Schwierigkeitsgrad zu kategorisieren, sondern gemäß den individuellen Fähig- keiten der Teilnehmenden. Versuchen Sie, Anpassungen gleich zu Be- ginn einer Aktivität und nicht mittendrin vorzunehmen. Fördern Sie eine offene, diskrete und ver- trauensvolle Atmosphäre, um Barrieren abzubauen. Nehmen Sie sich Zeit für vertrauensbil- dende Maßnahmen innerhalb der Grup- pe, um gegenseitige Unterstützung zu fördern. Sorgen Sie für ausreichende Pausen. Es mag Momente geben, in denen Sie sich als Organisierende oder Teamende überfordert fühlen aufgrund der Fülle an Informationen, die es bei der Arbeit mit inklusiven Gruppen zu beachten gilt. Denken Sie jedoch daran, dass Sie nur durch Ausprobieren eigene Er- fahrungen sammeln und ihre Kenntnisse über die Arbeit mit inklusiven Gruppen ausbauen können. Fehler sind erlaubt, solange Sie aus ihnen lernen. Fehler zu akzeptieren und aus Konflikten zu lernen bringt uns weiter, denn so können wir uns entwickeln, dazulernen und auf neue Ideen kommen.

tausch beinhalten, der bei den Teilnehmenden zu gegenseitiger Empathie für die Bedarfe der anderen führt. Oder Sie bitten die Teilnehmen- den vorab, in einer Online-Plattform des Pro- jekts über ihre Bedarfe für eine barrierefreie Teilnahme zu berichten. Manchmal möchten Teilnehmende mit Behin- derungen aber auch nicht vor anderen über ihre Behinderung sprechen. Wie können Sie damit umgehen? Eine Möglichkeit wäre, sich auf den barrierefreien Zugang und andere Be- darfe, statt auf die Behinderung selbst zu kon- zentrieren. Sprechen Sie mit diesen Teilneh- menden unter vier Augen über ihre Bedarfe und stellen Sie sicher, dass diese bekannt sind und respektiert werden – sowohl von den Or- ganisierenden und Teamenden als auch von anderen Teilnehmenden (sofern die Betroffe- nen damit einverstanden sind). Hier finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Tipps für die Arbeit mit inklusi- ven Gruppen: Planen Sie frühzeitig und effektiv (Pro- gramm, Barrierefreiheit, Methoden, Grup- penzusammensetzung). Bedenken Sie, dass die Vorbereitung das Schwierigste ist. Nachfragen statt vermuten. Einigen Sie sich mit der Gruppe auf grund- legende Regeln.

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