VISION:INClUSiOn: Die Qualifizierungsmodule „Internationale Jugendarbeit inklusiv gestalten“ unterstützen Organisationen aus dem Feld der Internationalen Jugendarbeit, hauptberufliche und ehrenamtliche Fachkräfte sowie Teamende dabei, ihre internationalen Projekte inklusiver zu gestalten. Sie eignen sich auch für Fachkräfte, die bereits Erfahrungen im Bereich der Inklusion gesammelt haben und auf der Suche nach neuen Impulsen und vertiefenden Informationen sind. Die Qualifizierungsmodule bestehen aus diesem Handbuch sowie zahlreichen ergänzenden Online-Materialien wie Factsheets, Übungen, Checklisten, Videos und Fachtexten (die an entsprechender Stelle verlinkt sind).
Internationale Jugendarbeit inklusiv gestalten
Für Christian Papadopoulos 1973 – 2020
IMPRESSUM
HERAUSGEBER: IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. Godesberger Allee 142–148, 53175 Bonn Tel: +49 (0)228 9506 0 vision-inclusion@ijab.de, www.ijab.de
REDAKTION: Ulrike Werner, Claudia Mierzowski, Christoph Bruners, Eike Totter
GESTALTUNG: Adrienne Rusch / dieprojektoren.de
FOTOS: S. 1: Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de; S. 6, 8, 12, 13, 18, 21, 23, 28, 31, 34, 36, 39, 41, 43, 45, 47: Bettina Ausserhofer für IJAB; S. 15: Ulrike Werner | IJAB; S. 26, 35; 49: Kreisau-Initiative e.V.; S. 37: Jennifer Mösenfechtel | IJAB; S. 17: Villa Fohrde e.V.
VERANTWORTLICH: Marie-Luise Dreber, IJAB
KONZEPTION UND INHALTE: Die Teilnehmenden der Internationalen Arbeitsgruppe des Projekts, die VISION:INCLUSiON Expert*innen-Gruppe
AUTOR*INNEN: Karina Chupina (Module 1–4, 6), Eike Totter (Module 5), Milanka Nikolic (Einleitungsvideos)
Dezember 2020
INHALT – QUALIFIZIERUNGSMODULE
Inhalt Einleitung........................................................................4 Zielgruppe – An wen richten sich die Module?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Baukasten – Wie kann mit dem Handbuch gearbeitet werden?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Hinweise für die Durchführung von Workshops. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Danksagung...............................................................................5 Modul 1 – Es ist normal, verschieden zu sein: DiversitätundInklusionalsChancefüralle.........................................6 1. Was ist eine Behinderung? WasbeinhaltetdassozialeModellvonBehinderung?.....................................7 2. Was bedeutet Inklusion für Menschen mit Behinderungen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 3. Reflexion über Normalität, Diversität und Intersektionalität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11 Modul 2 – Schritt für Schritt zu einer Kultur der Inklusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 1. Eine inklusive Kultur schaffen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16 2.EineinklusiveHaltungentwickeln.......................................................17 3. Eine Vielzahl individueller Unterschiede: inklusive Gruppen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18 4. Herausforderungen bei der Arbeit mit inklusiven Gruppen meistern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20 5. Inklusionsbedarfe ansprechen – damit sich alle Mitglieder einer Gruppe wohl fühlen. . . . .20 Modul 3 – Schritt für Schritt zu inklusiven Strukturen und Praktiken. . . . . . . . . . . . . . . . 23 1. Entwicklung einer Inklusionsstrategie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24 2. Barrieren für die Teilhabe junger Menschen mit Behinderungen an Projekten der internationalen Jugendarbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26 3. Bedarfe der Teilnehmenden verstehen und einschätzen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27 4. Inklusive Ausschreibungen und Anmeldeprozess. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27 5. Unterstützungssysteme nutzen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28 Modul 4 – Vielfältige Kommunikationswege nutzen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 1. Herausforderungen bei der Kommunikation in heterogenen internationalen Gruppen . . .32 2. Sensible Kommunikation während einer Aktivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32 3. Verwendung multisensorischer oder anderer kreativer Ansätze .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 4. Sprachanimation zur Unterstützung der Kommunikation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34 5. Unterstützende Systeme, Dienstleistungen und Technologien für die barrierefreie Kommunikation und Information. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36 Modul 5 – Ein inklusives Lernumfeld schaffen – Methoden und Abläufe anpassen.. . . 39 1. Dialogische Räume – Eine Atmosphäre des Vertrauens und Verständnisses schaffen .. . . . .40 2. Reverse Engineering – Lieblingsmethoden anpassen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41 3. Grundsätze inklusiv(er)en Lernens – Schaffen Sie einen ganzheitlichen Rahmen. . . . . . . . . .42 Modul 6 – Vielfalt wertschätzen – Grenzen erkennen – Unterstützung sichern. . . . . . . 45 1. Erkennen Ihrer Fähigkeiten und Grenzen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46 2. Nutzung von unterstützenden Strukturen und Kooperationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50
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EINLEITUNG
Das Projekt VISION:INCLUSiON hat sich zum Ziel gesetzt, dass Jugendliche mit Behinderun- gen oder Beeinträchtigungen ganz selbstverständlich an den Angeboten Internationaler Jugendarbeit teilhaben können. Dass dies in den meisten Fällen noch keine Selbstverständ- lichkeit ist, liegt auch daran, dass Organisationen und Initiativen, die eine inklusive internati- onale Begegnung planen, mit einigen Herausforderungen konfrontiert sind. Die in diesem Handbuch vorgestellten Qualifizierungsmodule unterstützen Organisationen, Initiativen und Fachkräfte beim Capacity Building für eigene inklusive Projekte. Internatio- nale Jugendarbeit umfasst pädagogisch begleitete Angebote, die jungen Menschen und Fachkräften Begegnung und Lernerfahrungen in internationalen Kontexten ermöglichen. Die Angebote beinhalten z.B. Jugendbegegnungen, Workcamps, Freiwilligendienste oder auch Fachkräfteaustausche. Die Themen der Austausche und Begegnungen können sehr unterschiedlich sein und orientieren sich vor allem an den Interessen junger Menschen. Zielgruppe – An wen richten sich die Module? Die Module richten sich an hauptberufliche und ehrenamtliche Fachkräfte der Jugendar- beit, Teamende sowie Organisationen aus dem Feld der Internationalen Jugendarbeit, die ihre Arbeit inklusiver gestalten möchten. Fachkräfte mit ersten Erfahrungen im Bereich der Inklusion erhalten neue Impulse und vertiefende Informationen. Die Inhalte beziehen sich in erster Linie auf eine verstärkte Teilhabe von Jugendlichen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen, daneben werden aber auch allgemeine Aspekte von Diversität behandelt. Baukasten – Wie kann mit dem Handbuch gearbeitet werden? Der Qualifizierungsinhalt ist in sechs Module mit verschiedenen Schwerpunkten unterteilt. In diesem Handbuch finden Sie eine Beschreibung des didaktischen Prozesses der Module sowie grundlegende Informationen zu jedem Thema. Leser*innen der deutschsprachigen Version finden neben Informationen in deutscher Sprache auch ergänzende Verweise auf englischsprachige Materialien. Jedes Modul wird durch zahlreiche Materialien wie Factsheets, Übungsbeschrei- bungen, Checklisten, Videos und Fachtexte ergänzt. Die Materialien sind leicht durch den grünen Pfeil und die Symbole zu erkennen, z.B. è Factsheet 1.1.
Zu den Materialien gelangen Sie über diesen Link: https://t1p.de/anhang (pdf-Dokument)
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Die Inputs, weiterführenden Ressourcen und Materialien ermöglichen individuelles, selbst- gesteuertes Lernen durch das Lesen und Durcharbeiten von Online-Ressourcen sowie das Lösen kurzer Übungsaufgaben. Die Module bauen aufeinander auf. Es ist möglich, den ge- samten Kurs zu absolvieren oder einzelne Module auszuwählen, falls gezielt ein bestimmtes Thema vertieft werden soll.
Alternativ können Sie die Inhalte als Workshop für andere Fachkräfte oder Teammitglieder durchführen.
Hinweise für die Durchführung von Workshops
Vermeiden Sie Frontalunterricht bei der Bearbeitung dieser Module mit den Teilnehmenden. Statt Vorträge zu halten, sollten Sie den Teilnehmenden die Möglichkeit geben, selbst Lernerfahrungen zu sammeln, voneinander zu lernen und mehr über Diversität und Behinderung herauszufinden. Fördern Sie Reflexion und Selbstreflexion, damit die Teilnehmenden ihre eigenen Schlüsse ziehen können. Stehen Sie zur Verfügung, um Fragen zu beantworten. Helfen Sie den Teilnehmenden dabei, selbst Antworten auf ihre Fragen zu finden.
Danksagung Wir danken allen, die an der Entwicklung der Qualifizierungsmodule beteiligt waren: den Expertinnen und Experten der internationalen Arbeitsgruppe, der Expert*innengruppe von VISION:INCLUSiON und den Autor*innen Karina Chupina, Milanka Nikolic und Eike Totter. Alle Links sind sorgfältig ausgewählt und geprüft. Trotzdem kann es passieren, dass ein Link nicht mehr aktuell ist. Oder Sie kennen weiteres Informationsmaterial, das aufgeführt wer- den sollte. In solchen Fällen freuen wir uns über Ihre Hinweise per E-Mail an: vision-inclusion@ijab.de .
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MODUL 1 Es ist normal, verschieden zu sein: Diversität und Inklusion als Chance für alle
# Viele Gründe für Inklusion
Kurzbeschreibung
Dieses Modul zeigt, wieso Inklusion ein wichtiges Menschenrecht darstellt und warum wir alle von einer inklusiven Gesellschaft profitieren.
Lernziel
Am Ende dieses Moduls werden Sie: wissen, weshalb der Begriff„Normalität“ fragwürdig ist und wieso Vielfalt die Norm darstellt, verstehen, dass Behinderung zur Natur des Menschen gehört, mehr über das politische Rahmenwerk für die Rechte von Menschen mit Behinderungen wissen und herausgefunden haben, was Inklusion von Menschen mit Behinderungen eigentlich bedeutet.
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MODUL 1: Es ist normal, verschieden zu sein
Sehen Sie sich Lanas Einleitungsvideo an: https://t1p.de/intro1 (YouTube) Den Text zum Video gibt es hier: è Skript 1.0.
1. Was ist eine Behinderung? Was beinhaltet das soziale Modell von Behinderung?
Input Menschen mit Behinderungen gelten als die weltweit größte Minderheit. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation haben über eine Milliarde Menschen, circa 15 % der Weltbe- völkerung, irgendeine Form von Behinderung, und nur circa 5 % davon sind angeboren 1 . Stel- len Sie sich das einmal vor: Das bedeutet, dass jeder siebte Mensch eine Behinderung hat.
derungen sind Teil der menschlichen Natur, wie viele von uns im Laufe des Leben selbst erfahren. Obwohl Behinderung oft mit dem Bild einer Per- son im Rollstuhl assoziiert wird, sind ungefähr 70 % der Behinderungen nicht sichtbar 4 . Wir alle können, unabhängig davon, ob wir ei- nen Behindertenausweis haben oder nicht, aus unterschiedlichen Gründen manchmal nicht so handeln, wie wir möchten. Zum Beispiel erle- ben wir eine Beeinträchtigung, wenn wir im Su- permarkt einkaufen und die Angaben auf den Verpackungen nicht lesen können, weil sie so klein gedruckt sind. Man fühlt sich gezwungen, etwas zu kaufen, das man nicht ganz versteht. Reflexion Fühlen Sie sich manchmal so als hätten Sie eine Behinderung? In welchen Situatio- nen fühlen Sie sich behindert? Können Sie in solchen Situationen nicht so handeln, wie Sie möchten oder müssen? Haben Sie Menschen mit Behinderungen in Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis (Kolleg*innen, Verwandte usw.)? Wie würden Sie Behinderung definieren?
Manche Behinderungen sehen so oder so aus.
Aber viele Behinderungen sehen auch einfach so aus.
Dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Na- tionen zufolge leben 80 % der Menschen mit Be- hinderungen in Entwicklungsländern 2 , und die Weltbank schätzt, dass 20 % der ärmsten Men- schen der Welt eine Behinderung haben 3 . Behin-
1 <www.un.org/esa/socdev/enable/dis50y10.htm> 2 United Nations (2008): “Mainstreaming disability in the development agenda (E/CN.5/2008/6)”. <www.un.org/disabilities/ documents/reports/e-cn5-2008-6.doc> 3 UN DESA Factsheet on Persons with Disabilities. <https://www.un.org/development/desa/disabilities/resources/factsheet- on-persons-with-disabilities.html> 4 Invisible Disabilities Association. <https://invisibledisabilities.org/what-is-an-invisible-disability/>
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Während Behinderungen im medizinischen Modell von Behinderung als ein zu lösendes medizinisches Problem angesehen werden, unterscheidet das soziale Modell zwischen einer Behinderung und einer Beeinträchti- gung, wobei Behinderungen ein von der Ge- sellschaft erzeugtes Problem darstellen, die es nicht schafft, Barrieren für die Teilhabe be- einträchtigter Menschen zu entfernen. Daher „konzentriert sich das soziale Modell darauf, Barrieren zu beheben, positive Haltungen zu fördern und Gesetze und politische Leitlinien voranzubringen, die die Ausübung einer voll- ständigen Teilhabe sowie Schutz vor Diskrimi- nierung gewährleisten.“ 7 Das soziale Modell von Behinderung hat zum Menschenrechtsmodell von Behinderung ge- führt, demzufolge Menschen mit Behinderun- gen die gleichen Menschenrechte wie allen anderen zustehen und sie in der Lage sind, selbst über ihr Leben zu entscheiden. Die UN-Konvention fordert eine Umsetzung der Inklusion in allen Lebensbereichen. Lesen Sie mehr über die wichtigsten Grundsätze der UN-Konvention und warum sie auch die Inter- nationale Jugendarbeit betreffen. è Factsheet 1.2. Sehen Sie sich die folgenden Videos zum sozi- alen Modell an, um nachzuvollziehen, mit wel- cher Art von Barrieren Menschen mit Behinde- rungen in ihrem Alltag konfrontiert werden:
Input Es gibt keine einheitliche Definition von Be- hinderung. Die Definitionen unterscheiden sich von Land zu Land. Im internationalen Verständnis und gemäß der UN-Behinderten- rechtskonvention ist Behinderung das Ergeb- nis, das aus der „Wechselwirkung zwischen Menschen mit Beeinträchtigungen und einstellungs- und umweltbedingten Barrie- ren entsteht, die sie an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Ge- sellschaft hindern.“ 5 Unter dem Begriff „Beein- trächtigungen“ wird hier der Verlust oder eine Störung einer mentalen, physiologischen oder physischen Struktur oder Funktion, wie Läh- mung oder Blindheit, verstanden. Gemäß der UN-Konvention zählen zu den Men- schen mit Behinderungen Personen, „die lang- fristige körperliche, seelische, geistige oder Sin- nesbeeinträchtigungen haben […].“ Inwiefern diese Beeinträchtigungen eine Person behin- dern, hängt jedoch von den Arten der Barri- eren ab, mit denen sich die Menschen in der Gesellschaft konfrontiert sehen. 6 Beispiele von Barrieren è Factsheet 1.1. Die Behinderung entsteht durch die Weise, in der die Gesellschaft auf die Beeinträch- tigung reagiert. So wird Behinderung im sozialen Modell von Behinderung definiert.
https://t1p.de/barr1 (in Englisch, YouTube)
https://t1p.de/barr2 (in Englisch, YouTube)
5 Präambel (5) Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK) (2008) vom 13. Dezember 2006. In: Bundesgesetzblatt 2008 Teil II Nr.35, S. 1419-1457. 6 Artikel 1 Satz 2 UN-BRK (2008). 7 Council of Europe: “Disability and Disabilism.” <https://www.coe.int/en/web/compass/disability-and-disablism>
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MODUL 1: Es ist normal, verschieden zu sein
Übung: Was ist Ausgrenzung und wie fühlt sie sich an?
Viele dieser Barrieren existieren aufgrund von Unkenntnis oder Angst vor Behinderung. Wir tendieren dazu, Angst vor dem Unbekannten zu haben. Manchmal fällt es schwer, die Welt aus der Perspektive von Menschen mit Behin- derungen zu sehen.
Unter sozialer Ausgrenzung wird in der Regel verstanden, dass Menschen an einer vollstän- digen Teilhabe am wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Leben gehindert werden. Was bedeutet Ausgrenzung für Men- schen mit Behinderungen? Führen Sie diese kurze Übung durch. Übertragen Sie das Ge- lernte anschließend auf die Realität und dis- kutieren Sie echte Beispiele und Barrieren. è Übung 1.3. Die Inklusion geht von einem Gesellschafts- system aus, in dem keine als Norm gelten- den Regelstrukturen mehr vorherrschen. Die Rahmenbedingungen sind so gestaltet, dass sich jeder Mensch mit seinen individuellen Besonderheiten und Bedürfnissen einbringen kann, ohne Anpassungsleistungen erbringen zu müssen. Inklusion beschreibt eine Gesell- schaft, in der Vielfalt die anerkannte Norm ist. 9 Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen sollte proaktiv und bedingungslos er- folgen – idealerweise, bevor ein Bedarf geäußert wird, ist mehr ist als ein bloßer Zusatz oder ein Entgegenkommen,
Was sind die häufigsten Mythen zum Thema Behinderung?
“Basic Myths about Disability” (Huffpost) https://t1p.de/Mythen (Englisch)
2. Was bedeutet Inklusion für Menschen mit Behinderungen? Input:
Das soziale Modell ist die Grundlage für die In- klusion von Menschen mit Behinderungen. Es spiegelt das Motto der Behindertenbewegung „Nichts über uns ohne uns“ wider, das aussagt, dass jegliche Entscheidungen über das Leben von Menschen mit Behinderungen mit ihrer Beteiligung getroffen werden müssen – und nicht von Expert*innen oder medizinischen Fachkräften, die die Kontrolle über ihr Leben übernehmen. Um die Begriffe Integration und Inklusion, die besonders im deutschsprachigen Raum häufig noch synonym verwendet werden, voneinan- der abzugrenzen, kann das folgende Schau- bild hilfreich sein. 8
8 Kreisau-Initiative e.V. (Hrsg.) (2013): Alle anders verschieden. BHP Verlag, p.9. 9 IJAB (Hrsg.) (2017): VISION:INKLUSION Eine Inklusionsstrategie für die Internationale Jugendarbeit, S.11-12.
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erfordert einen kompletten System wandel und nicht nur eine Systeman passung (letzteres wäre Integration, nicht Inklusion), verlangt mehr als die Entfernung von Bar- rieren und Risikofaktoren; Investitionen und konkretes Handeln sind erforderlich, um den nötigen Rahmen für Inklusion und Unterstützung zu schaffen, bedeutet Gleichberechtigung in Bezug auf Status, Umgang und Respekt, was jedoch nicht heißt, dass wir alle gleiche Leistun- gen erbringen müssen. Stattdessen wird ein Ansatz gerechter Behandlung verfolgt. Was bedeutet gerechte Behandlung? Gerech- tigkeit (engl. „equity“) ist nicht dasselbe wie Gleichberechtigung (engl. „equality“). Gerech- tigkeit bedeutet, dafür zu sorgen, dass alle Zu- gang zu den Ressourcen und Möglichkeiten haben sowie die Eigenverantwortung, die sie brauchen, um ihr volles Potenzial auszuschöp- fen (SALTO-YOUTH Inclusion, 2014). Bei dem Gerechtigkeits-Ansatz werden ungerechte Unterschiede berücksichtigt, um einen fairen Prozess zu gewährleisten und schließlich ein gerechtes Ergebnis zu erzielen. Der Gerechtig-
keits-Ansatz stellt fest, dass manche Menschen einen größeren Nachteil als andere haben, und versucht, diese Nachteile durch zusätzliche Unterstützung auszugleichen, auch wenn das bedeutet, dass die Ressourcen unterschiedlich verteilt werden. Gerechtigkeit ist eine Grund- lage für den laufenden Inklusionsprozess Reflexion: Was kann bei Jugendprojekten unternommen werden, damit es mehr Gerechtigkeit für Teil- nehmende mit Behinderungen gibt? Zum Beispiel können folgende unterstützende Maßnahmen getroffen werden: einfache Projektformate – mit niedrig- schwelligem Zugang für Teilnehmende, die zum ersten Mal dabei sind zusätzliche Mittel – für Barrierefreiheit oder ergänzendes Mentoring, persönliche Assistenz, Hilfsmittel zusätzliche Unterstützung – sprachliche Unterstützung, ein Planungsbesuch vor- ab bei der ausrichtenden Organisation, weitere Gruppenleiter*innen usw.
Gleichberechtigung oder Gerechtigkeit? – Equality versus Equity von Craig Froehle
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MODUL 1: Es ist normal, verschieden zu sein
Input: Eine häufige Fehlannahme ist, Barrierefreiheit mit Inklusion gleichzusetzen. Doch dem ist nicht so. Die Barrierefreiheit ist ein nötiger Schritt auf dem Weg hin zur Inklusion, ersetzt diese jedoch nicht. Tatsächlich stellt Barrierefreiheit für Men- schen mit Behinderungen eine Grundvorausset- zung für gesellschaftliche Teilhabe auf Augen- höhe dar. Wie eine Behindertenrechtsaktivistin sagte: „Barrierefreiheit ist schön, aber nicht alles. Ich war schon an vielen barrierefreien Orten mit einer dürftigen Einstellung.“ Hier sind einige Beispiele einstellungsbe- dingter Barrieren : è Factsheet 1.4. Inklusion bedeutet die Bedürfnisse eines je- den Menschen zu respektieren. Um eine tat- sächliche Inklusion von Menschen mit Behin- derungen zu erreichen, muss eine Umgebung geschaffen werden, in der vollständige Teilha- be möglich ist und jegliche in der Gesellschaft verankerten, behindertenfeindlichen Haltun- gen eliminiert werden. Inklusion = Barrierefreiheit + Gerechtigkeit + Einstellung + Teilhabe + Nichtdiskriminierung Behindertenfeindlichkeit ist diskriminierendes, repressives, miss- bräuchliches Verhalten, das aus dem Glauben heraus entsteht, dass behinderte Menschen minderwertiger als andere sind,
ist eine Form der Unterdrückung, ver- gleichbar mit Rassismus, Sexismus und Homophobie, ist institutionalisierte Diskriminierung oder persönliches Vorurteil, erfolgt oft unbewusst. Ein Beispiel für Behindertenfeindlichkeit ist die sogenannte „Inspirationspornographie“. Falls Sie Stella Youngs Video zu dem Thema noch nicht gesehen haben, klicken Sie bitte hier:
“I am Not Your Inspiration, Thank You Very Much”: https://www.youtube.com/ watch?v=8K9Gg164Bsw
(Englisch)
Viele meinen, dass behinderte Menschen vor allem mit ihren Behinderungen oder den Fol- gen ihrer Beeinträchtigung zu kämpfen haben, dabei stellt für viele behinderte Menschen die Behindertenfeindlichkeit in der Gesellschaft die größte Barriere für die Inklusion dar. Übung: Diese Übung in Form einer Debatte stößt die Teilnehmenden dazu an, aktiv über Behinde- rung und Inklusion zu reflektieren, Stereotype zu entlarven, unterschiedliche Meinungen zu respektieren und sich in Empathie zu üben. è Übung 1.5.
3. Reflexion über Normalität, Diversität und Intersektionalität Input: Normalität
wählte Eigenschaften, ohne die Menschen als Ganzes, einschließlich ihrer unterschiedlichen Identitäten zu betrachten. Inklusion verlangt jedoch einen Paradigmenwechsel hin zu ei- ner Gesellschaft, in der Vielfalt die akzeptierte Norm darstellt. 10
Unsere Wahrnehmung dessen, was normal ist, hat sich im Laufe der Zeit verändert. Soge- nannte„Normalität“ wird von mächtigen Men- schen in Schlüsselpositionen definiert. Der Begriff reduziert Personen auf wenige ausge-
10 IJAB (Hrsg.) (2017): VISION:INKLUSION Eine Inklusionsstrategie für die Internationale Jugendarbeit.
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Diversität Der Begriff Diversität spiegelt die Struktur heutiger Gesellschaften wider. Er umfasst eine Spannbreite ethnischer, religiöser und kultu- reller Identitäten sowie eine Vielzahl körperli- cher, sensorischer, geistiger und psychischer Fähigkeiten sowie sexueller Orientierungen. Für manche ist Diversität eine gesellschaftli- che Tatsache, für andere möglicherweise das gewünschte Ergebnis einer konkreten Maß- nahme, wie die Förderung von Diversität in der Belegschaft. Multikulturelle Ansätze, die ausschließlich auf ethnische Minderheiten abzielen, werden zunehmend durch ein allge- meineres Verständnis von Verschiedenheit er- setzt. Alle können Teil der Vielfalt sein. Und alle möchten in dem Sinne divers sein, dass sie ein- zigartig sind und sich von der Masse abheben. Diversität hat viele Dimensionen, unter ande- rem Alter, Gender, Ethnie, Nationalität, Spra- che, Kultur, Religion, sozialer Status, Behinde- rung und sexuelle Orientierung. Übung: Applaus für die Identitäten Dieser Energizer veranschaulicht, dass eine Identität mehr ist als Zuschreibungen, Arten von Behinderung oder wahrgenommene Rol- len und Gender. Auch gut geeignet, um eine Diskussion zu Intersektionalität vorzubereiten. è Übung 1.6. Input: Intersektionalität In Europa wurde dem Begriff der Intersek- tionalität in den letzten zehn Jahren viel Aufmerksamkeit geschenkt. Statt sich auf einzelne Diskriminierungsdimensionen zu konzentrieren (z. B. Gender oder Ethnie oder Behinderung), untersucht der intersektionel- le Ansatz die multidimensionale Natur der menschlichen Erfahrungen und Identitäten. Hautfarbe, Gender, Behinderung und sexuel- le Orientierung beeinflussen sich gegenseitig
und haben Auswirkungen auf die Erfahrungen eines Menschen. Darüber hinaus führen sie zu ungleichen Situationen, die sich nicht nur auf eine Dimension zurückführen lassen. So kann es sein, dass beispielsweise Frauen mit Behinderungen, LGBTQI+-Geflüchtete oder schwarze Frauen qualitativ anders diskri- miniert werden als ihre männlichen, weißen und nicht-behinderten Gegenüber. Wie un- terschiedlich Menschen aufgrund ihrer ver- schiedenen Identitäten von Diskriminierung betroffen sind, wird nur selten in den Anti-Dis- kriminierungs-Gesetzen der EU-Mitgliedstaa- ten behandelt. Auf Ebene der Einzelpersonen kann das zu einer Verletzung ihres Rechts auf Gleichbehandlung führen. Auf Strukturebe- ne können Anti-Diskriminierungs-Gesetze, in denen intersektionelle Diskriminierung nicht berücksichtigt wird, die Diskriminierung der zu schützenden Personen sogar verstärken. Nehmen wir die Kategorie „Frauen“: hier ist das Risiko systemischer Diskriminierung für Migrantinnen, Frauen mit Behinderungen oder Roma-Frauen vergleichsweise höher. Sie werden häufig von Gleichstellungsmaßnah- men, die sich nur auf „Gender“ als Hauptdi- mension konzentrieren, ausgeschlossen, was wiederum zu Gender-Ungerechtigkeit führt. 11 Warum ist Intersektionalität für die Inter- nationale Jugendarbeit wichtig? Ohne die Berücksichtigung von Intersekti- onalität können Programme den konkreten Benachteiligungen und Ausgrenzungsmecha-
11 CIJ and ENAR Report (2020): Intersectional discrimination in Europe: relevance, challenges and ways forward.
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MODUL 1: Es ist normal, verschieden zu sein
Reflexion / Diskussion: Was verstehen Sie unter Inklusion? Was bedeutet Inklusion für unterschiedliche Menschen? Welche Vorteile bringt Inklusion mit sich?
nismen, mit denen Jugendliche mit Behinde- rungen zu kämpfen haben, nicht erfolgreich begegnen. Um bei Ansätzen der Jugendarbeit inklusiv zu sein, müssen wir unsere Projekte durch die Brille der Intersektionalität betrach- ten und auf eine mehrfache Verwundbarkeit achten, die das Ergebnis von mehr als einer zu- geschriebenen oder intrinsischen Identität ist.
Übung: Power Flowers
Sehen Sie sich dieses Video (1 Min.) zu Inter sektionalität und Behinderung an:
Füllen Sie Power Flowers aus, um Überlegun- gen zu Vor- und Nachteilen, Diskriminierung und Privilegien anzustoßen. è Übung 1.7.
There is No Justice without Disability https://youtu.be/3L1dUJIhexg (Englisch)
Reflexion (individuell oder in der Gruppe) und Transfer in die Praxis
Inwiefern bilde ich bzw. bildet meine Organisation„Normalität“ ab? Welche Gewohnheiten kann ich bzw. mei- ne Organisation leicht ändern? Wie würde sich das auf unterschiedliche Personen (Teilnehmende, Teamende, Or- ganisierende, Eltern, Umfeld) auswirken?
Warum wird Behinderung in Diskussionen über Diversität oft vergessen? Wie kann die Sichtbarkeit von Behinderung gestärkt werden? Wie kann ich in meiner Arbeit einen inter- sektionellen Ansatz verfolgen und so die unterschiedlichen Dimensionen berück- sichtigen, die die Diskriminierung einer Person verstärken?
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Sie wollen mehr wissen?
IJAB (Hrsg.) (2017): VISION:INKLU- SION Eine Inklusionsstrategie für die Internationale Jugendarbeit, “Menschenrechtliche, jugend-
Deutsches Institut für Menschen- rechte (2020): KOMPASS Hand- buch zur Menschenrechtsbil- dung für die schulische und
außerschulische Bildungsarbeit. https://t1p.de/kompass-de (pdf-Dokument)
politische und konzeptionelle Grundlagen einer inklusiven Internationalen Jugendar-
beit” pp.10-25. (auch in Englisch). https://t1p.de/VI-d (pdf-Dokument)
Auch in Englisch und vielen wei- teren Sprachen: https://t1p.de/ compass-int (Webseite) Speech on Intersectional di- scrimination, Disability and Black Lives Matter (Englisch, Transcript). https://t1p.de/intersec
DARE DisAble the barRiErs - www. dare-project.de (2020): DARE Leitfaden für Inklusion, Kapi- tel 1 „Es ist einfacher, als man
denkt!“ (auch in Englisch und weiteren Spra- chen). https://t1p.de/dare-de (pdf-Dokument)
(pdf-Dokument)
SALTO Youth Inclusion Resource Center (2014): Inclusion from A to Z: A compass to internatio- nal Inclusion projects. (in Eng-
SALTO Youth Inclusion Resource Center (2017): An introducti- on to diversity management in youth work. (Englisch).
lisch, auch in Spanisch und Russisch verfüg- bar). https://t1p.de/InclA-Z (pdf-Dokument)
https://t1p.de/divManag (pdf-Dokument)
Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK) (2008) vom 13. De-
MitOst Editions (2014): Di- versity Dynamics: Activa- ting the Potential of Diver- sity in Trainings. (Englisch).
https://t1p.de/divDyn (Webseite)
zember 2006. In: Bundesgesetzblatt 2008 Teil II Nr. 35, S. 1419-1457. https://t1p.de/UNBRK (Webseite)
Einleitung auch auf Deutsch: https://www.mitost.org/ueber-uns/mitost- editions/diversity-dynamics.html
Aktion Mensch: Umfangreiche Übersichtsseite zum Thema Rech- te von Menschen mit Behinde- rung. https://www.aktion-mensch.
de/inklusion/recht.html
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MODUL 2: Schritt für Schritt zu einer Kultur der Inklusion
MODUL 2 Schritt für Schritt zu einer Kultur der Inklusion
# Eine inklusive Haltung fördern
Kurzbeschreibung
Dieses Modul hilft Fachkräften eine inklusive Denkweise zu entwickeln und zu fördern sowie die Bedarfe von beeinträchtigten Teilnehmenden zu verstehen.
Fachkräfte und Organisierende von Jugendprojekten sollten sich dabei weniger als Expert*innen sehen. Stattdessen sind die unterschiedlichen Menschen, mit denen sie arbeiten, die Expert*innen ihres eigenen Lebens und einzigartige Wissensquellen.
Lernziele
Am Ende dieses Moduls werden Sie als Fachkraft im Jugendbereich wissen: wie Sie Jugendliche inklusiv einbinden können, welche Herausforderungen es bei der Arbeit mit inklusiven Gruppen gibt und wie Sie die Bedürfnisse junger Menschen für inklusive Teilhabe und Lernen besser erkennen und verstehen.
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Sehen Sie sich Lanas Einleitungsvideo an: https://t1p.de/intro2 (YouTube) Den Text zum Video gibt es hier: è Skript 2.0.
1. Eine inklusive Kultur schaffen Input: Internationale Jugendarbeit sollte allen jun- gen Menschen die Möglichkeit geben, von ihr zu profitieren – um das zu erreichen, muss sie Inklusion stärker fördern. Jegliche Beteilig- ten (Träger der internationalen Jugendarbeit, Förderstellen, Forschende, Selbstvertretungs- organisationen, Behindertenorganisationen, Leitungskräfte und Team-Mitglieder, Teilneh- mende mit und ohne Beeinträchtigungen, El- tern) auf allen Ebenen (lokal, regional, national und international) sollten dazu beitragen, eine Inklusionskultur zu schaffen und sich dabei gegenseitig unterstützen. 12 Kurz gesagt bedeutet Inklusion bei Jugend- aktivitäten, dass sich alle Teilnehmenden als Teil der Gruppe wahrnehmen, in den Prozess eingebunden sind und Respekt und Wert- schätzung erfahren. Das kann erreicht werden, indem der Mensch als Ganzes gesehen und Vielfalt begrüßt wird, statt eine Gruppe in„wir“ und„die“ zu unterteilen. Eine wichtige Voraus- setzung hierfür ist, dass sich alle mit Fairness, Toleranz und Respekt begegnen. Denken Sie immer daran: Um Inklusion zu erreichen, ist Respekt allein nicht genug – wir müssen han- deln! Inklusion ist eine bewusste Entscheidung, die wir für jede Phase unserer Aktivitäten treffen. Alle in der internationalen Jugendarbeit – von
den Leitungsgremien bis zu den Fachkräften vor Ort, aus allen Abteilungen und Bereichen – müssen Verantwortung dafür übernehmen, dass Inklusion in jeder Phase der Planung und Durchführung von Aktivitäten sichergestellt wird. Es kann jedoch Situationen geben, in denen junge Menschen mit Behinderungen be- stimmte Fähigkeiten lieber in einem sicheren Umfeld erlernen und weiterentwickeln, zu- sammen mit Gleichgesinnten, die ähnliche Behinderungen, Herausforderungen oder Ziele haben. Solche Trainings für Menschen mit gleichen oder unterschiedlichen Arten der Beeinträchtigung befähigen junge Menschen mit Behinderungen und geben ihnen das nöti- ge Selbstvertrauen, um auch an Veranstaltun- gen für Menschen ohne Behinderung teilzu- nehmen. Dafür steht der zweigleisige Ansatz: zum einen Programme, sie sich gezielt an be- hinderte Menschen richten und zum anderen inklusive Programme für junge Menschen mit und ohne Behinderungen. Übung:
Ein Online-Quiz – Was wissen Sie über die Situation von Menschen mit Behinderung? è https://t1p.de/quizz
( Übung 2.1. )
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12 IJAB (Hrsg.) (2017): VISION:INKLUSION Eine Inklusionsstrategie für die Internationale Jugendarbeit.
MODUL 2: Schritt für Schritt zu einer Kultur der Inklusion
2. Eine inklusive Haltung entwickeln Input: Inklusion beginnt in unseren Köpfen. Eine in- klusive Haltung ist essenziell für den Umgang mit Diversität und dem Aufbau einer echten Inklusionskultur, die sowohl vom Team als auch von den Teilnehmenden gelebt wird. So wird die Vielfalt einer Gruppe zu ihrer Stärke und fördert ihr Potenzial. Reflexion: Was verstehen Sie unter einer „inklusiven Hal- tung“? Wie können Sie diese entwickeln? Input: Für Fachkräfte der Jugendarbeit und Teamen- de ist es wichtig, innerlich bereit und aufge- schlossen für die Arbeit mit diversen, hetero- genen Gruppen zu sein. Dazu gehört auch, die eigenen Sorgen und Ängste über mögliche Schwierigkeiten zu erkennen und diese kons- truktiv mit anderen Teammitgliedern zu teilen, bei unterschiedlichen Gruppendynamiken und Bedürfnissen Geduld zu bewahren und offen dafür zu sein, die eigenen Stereotype zu Behinderung zu hinterfragen. Eine inklusive Haltung und Bereitschaft zur Inklusionsarbeit erfordern unter anderem fol- gende Einstellungen und Kompetenzen: Wertschätzung von und Respekt für Diversität,
Empathie (und ein Verständnis für ihre Grenzen), eine proaktive Haltung (Proaktivität ist die Grundlage für Inklusion) und Reagieren auf erkannte Bedürfnisse, die Person hinter der Behinderung sehen, ein Bewusstsein für Stereotype und Vorur- teile zu Behinderung entwickeln, Selbstüberprüfung auf unbewusste Stereotypisierung und Stigmatisierung in Bezug auf Behinderungen oder Un- terschiedlichkeiten der Teilnehmenden (Zuschreiben von Eigenschaften und Charakterzügen, die nicht unbedingt zutreffend sind), Aufgeschlossenheit dafür, in verschiede- nen Phasen eines Projekts Anpassungen vorzunehmen und flexibel zu bleiben, Kreativität und Einfallsreichtum (oft eben- so wichtig wie finanzielle Mittel oder Barrierefreiheit), Ambiguitätstoleranz (die Fähigkeit, Mehrdeutigkeit auszuhalten und zu akzeptieren), aus sich selbst heraus gehen / von außen betrachten (die Sicht von außen erlaubt es uns, unsere Prinzipien, Vorurteile und Stereotype zu hinterfragen und gleichzei- tig unveräußerliche Werte beizubehalten, die Teil unserer Identität sind), Verwendung inklusiver Sprache, die Be- hindertenrechte und Diversität berück- sichtigt, voreilige Schlüsse oder Meinungen über Teilnehmende vermeiden (z. B. über ihre Fähigkeiten), Selbstreflexion und eigenes Hinterfragen, Neuausrichtung von Wahrnehmungen und Gefühlen.
Wertschätzung der Unterschiede (unter- schiedliche Begabungen, Fähigkeiten, Eigenschaften, Werte und Erfahrungen),
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Videos: Kurzes Video über Empathie (vs. Sympathie): https://www.youtube. com/watch?v=1Evwgu369Jw (Englisch) “All that we share” on people’s diversity, appreciating it and seeing beyond the “boxes”: h ttps://youtu.be/jD8tjhVO1Tc (Englisch) Why does tolerance of ambiguity matter and how to develop it? https://youtu.be/CxrTAVtKH-E (Englisch)
Übung: Empathie und Dezentrierung des Selbst (für Gruppen von vier oder fünf Personen) Ziel dieser Übung ist es herauszufinden, wie sich Menschen in einer Gruppe gegenseitig wahrnehmen und sich aus der Perspektive an- derer zu verstehen. è Übung 2.2.
3. Eine Vielzahl individueller Unterschiede: inklusive Gruppen Input:
mit Behinderungen – teilhaben können. Das ist Inklusion in Aktion.
Bei der Organisation und Durchführung von internationalen Jugendbegegnungen wissen wir nie, wen wir antreffen werden. Oft kennen wir den Veranstaltungsort und die Gegeben- heiten nicht. Sie werden also nicht die eine perfekte Lösung für Ihre Gruppe parat haben, insbesondere dann nicht, wenn es sich um eine inklusive Gruppe junger Menschen mit und ohne Behinderungen handelt. SALTO-YOUTH Inclusion definiert eine inklu- sive Gruppe („mixed-ability group”) als eine Gruppe, die positive Erfahrungen durch ge- meinsames Arbeiten, Spielen und Zusammen- sein ermöglicht, wobei Barrieren abgebaut und Herausforderungen angenommen wer- den. 13 Eine inklusive Gruppe spiegelt die Vielfalt der Gesellschaft wider. Sie schafft und erhält einen Raum, in dem die Bedürfnisse aller erfüllt wer- den, so dass alle Jugendlichen – nicht nur die
Der inklusive „mixed-ability“-Ansatz berück- sichtigt, dass alle jungen Menschen unter- schiedliche Fähigkeiten haben und mög- licherweise Unterstützung benötigen, um uneingeschränkt teilhaben zu können. Die Ar- beit mit inklusiven Gruppen entspricht einer neuen Herangehensweise an internationale Jugendbegegnungen, non-formale Bildungs- angebote und Qualifizierungen. Ein wichtiger Aspekt von Inklusivität ist, dass sich nicht alle auf die gleiche Weise beteiligen müssen. Es ist in Ordnung, Dinge unterschiedlich anzu- gehen, um zu dem gewünschten Ergebnis zu kommen (solange die Gruppen nicht nach der Art der Beeinträchtigung ihrer Mitglieder un- terteilt werden). Um eine wirklich inklusive Gruppe aufzubau- en, bedarf es sorgfältiger Planung und Vor- bereitung (nicht vergessen: Inklusion ist ein
13 SALTO-YOUTH Inclusion (2008): No Barriers, No Borders – a practical booklet for setting up international mixed-ability youth projects.
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MODUL 2: Schritt für Schritt zu einer Kultur der Inklusion
Prozess!). Wenn Sie lediglich junge Menschen mit Behinderungen in eine bestehende Grup- pe junger Menschen ohne Behinderungen einladen und dabei nicht auf die individuellen Bedürfnisse aller Teilnehmenden eingehen, er- reichen Sie keine inklusive Gruppe. Reflexion: (individuell oder in der Gruppe) Welche Situationen empfinde ich bei der Ar- beit mit diversen oder inklusiven Gruppen als besonders schwierig? Input: Was könnte die Arbeit mit inklusiven Gruppen erleichtern? Behinderungen als unterschiedliche Formen des Lernens und/oder der Beteili- gung verstehen, auf Stärken und Fähigkeiten der Teilneh- menden konzentrieren (ohne ihre Ein- schränkungen außer Acht zu lassen), sich eine inklusive Aktivität als einen Kurs mit unterschiedlichen Formen des Ler- nens und der Beteiligung vorstellen, mit Unterschieden in Bezug auf Wissensstand, Geschwindigkeit, Sammeln und Deuten von Informationen sowie Formen der Beteiligung. In inklusiven Gruppen gibt es behinderte Ju- gendliche mit unterschiedlichen Vorausset- zungen und Bedürfnissen. Um in einer solchen Gruppe Gleichberechtigung (equality) zu errei- chen, müssen wir einen Gerechtigkeits-Ansatz (equity) verfolgen. So benötigen Teilnehmen- de mit eingeschränkter Sehfähigkeit Handouts in großer Schrift, während Teilnehmende mit eingeschränkter Hörfähigkeit Unterstützung durch Schriftdolmetscher*innen und schrift- liche Handouts benötigen, um den Inhalten folgen zu können. Gehörlose Teilnehmende benötigen eine Verdolmetschung in Gebär- densprache. Jugendliche mit Behinderungen
sind selbst die Expert*innen in Bezug auf die von ihnen benötigte Unterstützung und Bar- rierefreiheit, daher sollten Organisierende und Teamende bei ihnen erfragen, welche Formen der Unterstützung und Anpassung nötig sind, damit sie Teil der Gruppe sein können. Bei der Planung und Durchführung von Aktivi- täten mit inklusiven Gruppen sollte zunächst auf die Barrierefreiheit, Teilhabe und Lernbe- dürfnisse der Teilnehmenden geachtet werden, statt sich (bewusst oder unbewusst) auf ihre Be- einträchtigungen oder Erkrankungen zu kon- zentrieren. Selbst innerhalb einer Gruppe von Menschen mit der gleichen Beeinträchtigung unterscheiden sich die individuellen Bedürfnis- se stark. Dennoch sollten die Verantwortlichen die unterschiedlichen Bedürfnisse für einen barrierefreien Zugang und das Lernen der Teil- nehmenden kennen und über ihre Behinderun- gen bzw. Beeinträchtigungen informiert sein. Diese sensiblen Informationen sollten vorab mit entsprechendem Feingefühl eingeholt wer- den (siehe Materialien in Modul 3). Wenn Sie ein neues, spannendes Projekt mit einer inklusiven Gruppe entwickeln, ist es wichtig ein diverses und inklusives Team von Fachkräften der Jugendarbeit zusammenzu- stellen. Diese strategische Entscheidung kann dabei helfen, mehr über Jugendarbeit im Zusammen- hang mit Behinderung zu lernen, dass sich Teilnehmende mit Behinderun- gen während der Aktivität wohler fühlen, den Teilnehmenden Vorbilder zu zeigen, mit denen sie sich identifizieren können, mehr Einblicke in die verschiedenen Zu- gangs- und Lernbedürfnisse der Teilneh- menden mit Behinderungen zu erlangen. 14
14 Chupina K., Georgescu M. (eds.), Martin K., Todd Z., Saccone M. and Ettema M. (2017): Yes to Disability in Non-Formal Educa- tion! Making Human Rights Education Inclusive for Youth with Disabilities. Unveröffentlichtes Manuskript, Europarat.
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4. Herausforderungen bei der Arbeit mit inklusiven Gruppen meistern Input:
Im Allgemeinen gibt es bei der Planung von Aktivitäten mit inklusiven Gruppen vier Ar- ten von Herausforderungen für Teilnehmende und Organisierende: Methodische und pädagogische Heraus- forderungen (passende Methoden für die Gruppenarbeit, wechselnde Gruppendy- namik, unterschiedliche Ansätze usw.), einstellungsbedingte Herausforderungen (Ängste, Vorurteile bei Teilnehmenden und Organisierenden), finanzielle Herausforderungen, technische oder Barrierefreiheit betreffen- de Herausforderungen. è Factsheet 2.3. fasst wichtige Aspekte zu- sammen, welche die Inklusivität einer Grup- pe behindern können: Herausforderungen in der Zugänglichkeit, persönliche Hindernisse, Unterstützungssysteme. Es ist hilfreich, wenn sich die Gruppe gemein- sam, auf der Basis gegenseitigen Respekts, auf einige grundlegende Regeln einigt. Manche Jugendlichen mit Behinderungen ha- ben möglicherweise wenig Kenntnis über oder Verständnis für die Bedarfe der Teilnehmen- den mit anderen Beeinträchtigungen. Zum Beispiel können gehörlose Teilnehmende die Bedarfe von Teilnehmenden im Rollstuhl mis- sachten, ohne dass ihnen das bewusst ist. Es kann auch sein, dass sich die Teilnehmenden so sehr auf die eigene Teilnahme und ihre ei- genen Bedarfe für eine barrierefreie Teilnahme konzentrieren, dass sie die Bedarfe anderer gar nicht richtig wahrnehmen. In diesem Fall kön- nen Sie Teilnehmende dabei unterstützen, auf ihre Bedarfe aufmerksam zu machen. Zum Bei- spiel könnte eine Übung einen Erfahrungsaus-
Egal wie oft Sie bereits mit inklusiven Gruppen gearbeitet haben oder ob es das erste Mal ist, die Erfahrung wird jedes Mal anders sein. Neue sensible Themen müssen behandelt und mit neuen Stereotypen umgegangen werden. Selbst Teilnehmende oder Teammitglieder mit Behinderungen können Vorurteile über andere Behinderungen haben. Jede Aktivität mit einer inklusiven Gruppe muss angepasst werden. In- klusion herzustellen ist ein stets gegenwärtiger, kontinuierlicher und wiederkehrender Prozess bei jeder Lernaktivität oder Übung. Selbst wenn Sie bei der Zusammenstellung der Gruppe alle wichtigen Grundsätze beach- tet haben, wird sich die Inklusionsarbeit doch ständig weiterentwickeln, abhängig von un- terschiedlichen Faktoren wie Gruppenmitglie- dern, Form der Durchführung, Art der Aktivität oder wechselnder Umgebung.
5. Inklusionsbedarfe ansprechen – damit sich alle Mitglieder einer Gruppe wohl fühlen Input:
Indem Sie die Gruppenmitglieder offen dazu befragen, wie sie lernen möchten oder was sie sich als Teil der Gruppe fühlen lässt, können Sie die Aktivitäten besser auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden ausrichten. Sie können die Mit- glieder einer Gruppe auch einzeln befragen. 1. Was benötigst du, um dich wohl zu fühlen? a. in der Gruppe? b. bei den Aktivitäten? c. mit den erzielten Ergebnissen? 2. Welche Stärken kannst du zur Gruppe beitragen? 3. Welche Situationen möchtest du vermei- den? Was können wir tun, falls solch eine Situation dennoch eintritt? 4. Welche deiner Erfahrungen könnte ande- ren helfen?
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MODUL 2: Schritt für Schritt zu einer Kultur der Inklusion
Stellen Sie die Bedarfe der Teilnehmenden fest (wie sie eingebunden werden können und möchten und auf welche Weise sie sich beteiligen möchten). Bereiten Sie Alternativen vor (z. B. zusätzli- che Aufgaben für diejenigen, die als erste fertig werden). Gestalten Sie Aktivitäten so, dass sie für alle anspruchsvoll genug sind. Nutzen Sie Gruppenarbeit, um gegenseiti- ge Unterstützung zu fördern. Bedenken Sie, dass Kleingruppen effekti- ver sein können. Versuchen Sie, Aufgaben nicht nach ihrem Schwierigkeitsgrad zu kategorisieren, sondern gemäß den individuellen Fähig- keiten der Teilnehmenden. Versuchen Sie, Anpassungen gleich zu Be- ginn einer Aktivität und nicht mittendrin vorzunehmen. Fördern Sie eine offene, diskrete und ver- trauensvolle Atmosphäre, um Barrieren abzubauen. Nehmen Sie sich Zeit für vertrauensbil- dende Maßnahmen innerhalb der Grup- pe, um gegenseitige Unterstützung zu fördern. Sorgen Sie für ausreichende Pausen. Es mag Momente geben, in denen Sie sich als Organisierende oder Teamende überfordert fühlen aufgrund der Fülle an Informationen, die es bei der Arbeit mit inklusiven Gruppen zu beachten gilt. Denken Sie jedoch daran, dass Sie nur durch Ausprobieren eigene Er- fahrungen sammeln und ihre Kenntnisse über die Arbeit mit inklusiven Gruppen ausbauen können. Fehler sind erlaubt, solange Sie aus ihnen lernen. Fehler zu akzeptieren und aus Konflikten zu lernen bringt uns weiter, denn so können wir uns entwickeln, dazulernen und auf neue Ideen kommen.
tausch beinhalten, der bei den Teilnehmenden zu gegenseitiger Empathie für die Bedarfe der anderen führt. Oder Sie bitten die Teilnehmen- den vorab, in einer Online-Plattform des Pro- jekts über ihre Bedarfe für eine barrierefreie Teilnahme zu berichten. Manchmal möchten Teilnehmende mit Behin- derungen aber auch nicht vor anderen über ihre Behinderung sprechen. Wie können Sie damit umgehen? Eine Möglichkeit wäre, sich auf den barrierefreien Zugang und andere Be- darfe, statt auf die Behinderung selbst zu kon- zentrieren. Sprechen Sie mit diesen Teilneh- menden unter vier Augen über ihre Bedarfe und stellen Sie sicher, dass diese bekannt sind und respektiert werden – sowohl von den Or- ganisierenden und Teamenden als auch von anderen Teilnehmenden (sofern die Betroffe- nen damit einverstanden sind). Hier finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Tipps für die Arbeit mit inklusi- ven Gruppen: Planen Sie frühzeitig und effektiv (Pro- gramm, Barrierefreiheit, Methoden, Grup- penzusammensetzung). Bedenken Sie, dass die Vorbereitung das Schwierigste ist. Nachfragen statt vermuten. Einigen Sie sich mit der Gruppe auf grund- legende Regeln.
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Video:
Reflexion: Individuelle Checkliste/ Reflexion zur eigenen inklusiven Haltung è Checkliste 2.4. Factsheet: Inklusive Sprache, 10 zentrale Grundsätze für die Kommunikation mit Men- schen mit Behinderungen è Factsheet 2.5.
Wie wir mit Menschen mit Behin- derungen umgehen und kommu- nizieren (Englisch): https://youtu.be/Gv1aDEFlXq8
Reflexion (individuell oder in der Gruppe), Transfer in die Praxis
Was habe ich über einen offeneren Um- gang mit Unterschieden gelernt? Was habe ich über Inklusivität gelernt? Was werde ich verändern, um die Bedarfe der Teilnehmenden besser zu verstehen?
Wie können wir ein Gefühl von Identität und Zugehörigkeit fördern? Was ist der nächste Schritt, um meine Arbeit inklusiver zu gestalten?
Sie wollen mehr wissen?
Todd, Zara (2017) „Human rights education and disability simu- lation exercises – not a match made in heaven”. In: Council of
IJAB (Hrsg.) (2017): VISION:IN- KLUSION Eine Inklusionsstra- tegie für die Internationale Jugendarbeit, “Menschenrecht-
liche, jugendpolitische und konzeptionelle Grundlagen einer inklusiven Internationa- len Jugendarbeit” S.10-25 (auch in Englisch). https://t1p.de/VI-d (pdf-Dokument) DARE DisAble the barRiErs - www. dare-project.de (2020): DARE Leit- faden für Inklusion, Kapitel 1 „Es ist einfacher, als man denkt! “ (auch in Englisch und weiteren Sprachen) https://t1p.de/dare-de (pdf-Dokument)
Europe - European Commission Youth Part- nership magazine“Coyote”(Issue 25) (Englisch). https://t1p.de/dis-simulation (Webseite)
SALTO Youth Inclusion Re- source Center (2008): “No Barriers, No Borders” - Boo- klet on organising mixed
ability projects” (in Englisch, Georgisch, Polnisch, Russisch, Slowakisch, Spanisch). https://t1p.de/no-barriers (Webseite)
Aktion Mensch: Die 11 häufigs- ten Vorurteile über Inklusion im Faktencheck. https://t1p.de/ 11vorurteile (Webseite) Aktion Mensch: Frag mich doch – Eure Fragen an Menschen mit Behinderung – insgesamt 15 Vi- deos zu verschiedenen Themen.
Chupina, K. (2004) “Role of Eu- ropean trainings, Participation and Arts in integration of youth with disabilities”. In: Council of
Europe - European Commission Youth Part- nership magazine “Coyote” (Issue 8) (Englisch). https://t1p.de/incl-disab (pdf-Dokument)
https://t1p.de/15Fragen (YouTube-Playlist)
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