griff reduzieren oder mit einem Geräusch ver- tonen. Der Begriff oder das Geräusch können auch in eine Gebärde übertragen werden, die von allen gelernt und verwendet wird. 21 Um verschiedenen Zugangsbedürfnissen Rechnung zu tragen, können Sie auch nonver- bale Aktivitäten wie Pantomime, Statuenthe- ater/ „Image Theatre“ (nach Augusto Boal) oder eine adaptierte Form des Forumtheaters nutzen, mit Symbolen, Musik oder Geräu- schen arbeiten oder verschiedene Formen und Oberflächen einsetzen. Dreidimensionale Modelle ermöglichen es blinden und sehbe- hinderten Menschen beispielsweise, die Form eines Objekts oder Gebäudes mit den Händen zu ertasten. Sprechen Sie mittels Gerüchen, Rhythmen, taktilen Erlebnissen, Vibrationen, Bewegungen usw. möglichst viele sensorische Kanäle an. munikation schrittweise auf ganze Sätze wie „Hallo, wie geht´s?“ erweitert werden. Durch Wiederholungen werden Rituale geschaffen und gelerntes Wissen gefestigt, gleichzeitig kann Neugier auf mehr entstehen. Methoden der Sprachanimation – gezielt eingesetzt – erfüllen unterschiedliche Funk- tionen. So können viele Sprachanimations- methoden gleichzeitig als Energizer oder Integrationsmethoden fungieren und grup- pendynamische Prozesse fördern. Die klassische Sprachanimation stellt die ver- bale Kommunikation – also das Gesprochene und das Geschriebene – in den Mittelpunkt. Im Kontext inklusiver internationaler Begeg- nungen werden die Methoden der Sprachani-
Informationen über einen anderen notwendig. So ergänzt bei Blindheit der Tastsinn (Lesen von Braille-Schrift) oder der Hörsinn (verbale Beschreibung von Bildern oder Vorgängen) die Informationsübermittlung. Für Ertaubte und Gehörlose ist die Informationsaufnahme visuell zu ergänzen (Schrift, Piktogramme und Gebärden). Auch Menschen mit Schwerhö- rigkeit oder Sehbehinderung ermöglicht das Zwei-Sinne-Prinzip die Aufnahme von Infor- mationen, die ihnen trotz Einsatz von Hilfsmit- teln (Brille, Hörgerät usw.) entgehen können.“ 20 In internationalen Begegnungen lassen sich beispielsweise Bilder spielerisch auf einen Be-
4. Sprachanimation zur Unterstützung der Kommunikation 22 Input:
Das Ziel der Sprachanimation ist das Lernen von Worten und Sätzen in anderen Sprachen. Die Teilnehmenden von internationalen Be- gegnungen bekommen durch die Sprachani- mation ein Gefühl für die Partnersprachen und können die erworbenen Sprachkenntnisse im Rahmen der Begegnung direkt einsetzen. So wird die Kommunikation miteinander und der Aufbau persönlicher Beziehungen gefördert. Eine sehr häufig genannte Befürchtung der Teilnehmenden internationaler Begegnungen ist es, nicht zu wissen, wie man miteinander kommunizieren und sich verständigen kann. Um dieser Unsicherheit entgegenzuwirken, wird Sprachanimation eingesetzt. Von zu- nächst einem Wort wie „Hallo!“ kann die Kom-
20 Ruhe, C./Raule, R./Wustermann, K.-D. (2008): Öffentliche Veranstaltungen – AUCH für Menschen mit Hör- und Sehschädigungen! 21 Aristoula Papadopoulou, Christian Papadopoulos, Barrierefreiheit – Grundlage einer gelingenden Partizipation behinderter Jugendlicher, in: IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland (Ed.) (2015). Sprachani- mation – inklusiv gedacht. Language Animation – the inclusive way. Bonn, S.34. 22 Aus: Kreisau-Initiative e.V. (Hrsg.) (2017). Perspektive Inklusion. Sprache und Kommunikation in der internationalen inklusi- ven Bildungsarbeit. Methoden, Leitlinien, Impulse. Berlin, S.78-81.
34
Made with FlippingBook - Online catalogs