Cellar Selection

–– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection 2 –– 2

3 Die Idee ––

MANCHE WEINE ERZÄHLEN GESCHICHTEN, BEGEISTERN, SIND GENUSS UND KULTUR IN EINEM. DAS SIND DIE WEINE, DIE WIR LIEBEN, DIE WIR IHNEN NAHEBRINGEN WOLLEN UND VON DENEN WIR NIE GENUG BEKOMMEN KÖNNEN. FÜR DIE BESONDEREN UNTER DIESEN WEINEN HABEN WIR DIE CELLAR SELECTION AUFGELEGT.

E s gibt Momente im Leben eines Wein- händlers, da wünscht man sich in die Vergangenheit. Vor ungefähr zehn Jahren, probierte ich mit einem befreundeten Winzer ein besonderes Fass in seinem Keller. Der Wein war dunkelrot, dick, herb, intensiv – Charakterstoff durch und durch! Aber Cabernet Franc aus Deutschland? „Das versteht doch kein Mensch “ , meinte auch der Win- zer. „Kannst‘ das Fass aber haben wenn du magst “ , ergänzte er. Ich är- gere mich heute noch, dass ich da- mals so zögerlich war, was wäre das heute gut… Kennen Sie vielleicht die Fir- ma Vandermeulen? Wenn Sie ein Weinfreak sind, wird Ihr Puls jetzt vermutlich schneller schlagen, die Nerven prickeln und Sie beginnen, feuchte Hände zu bekommen. „Van- dermeulen, Vandermeulen – hast Du etwa eine Flasche?“, wird man im Flüsterton gefragt... Leider nicht,

aber die unscheinbaren Flaschen mit dem roten Punkt auf dem schlichten Etikett sind mehr als eine Legende. Vandermeulen war ein Wein- händler aus dem flandrischen Osten- de. Angeblich waren es zwei Brüder. Die beiden sind zwischen etwa 1900 und 1955 jedes Jahr ins Bordeaux und Burgund gefahren und haben den großen Châteaux zielsicher die besten Fässer aus dem Keller geholt. Im Visier waren vor allem die Fäs- ser, die das beste Reifungspotential versprachen. Denn die Vandermeu- lens waren geduldig und ließen die Weine teilweise für Jahre bei sich im Keller lagern, bis sie fertig waren. Die Kollegen brachten Cheval Blanc und Romanée-Conti in alle Welt und die Winzerinnen und Winzer ver- trauten ihnen ihre besten Partien an. Auch auf die moderne Form des Discounts verstand man sich schon. Wer 1952 eine Kiste Cheval Blanc kaufte, bekam der Erzählung nach „kosteloos“ eine Flasche 1918er

Yquem obendrauf. Vielleicht waren früher manche Dinge wirklich noch besser... Die Weinwelt hat sich verän- dert. Bis in die 50er Jahre ging ein größerer Teil des Weinhandels über Négociants und Kommissionäre. Damals stand deren Name fast im- mer mit auf dem Etikett und galt als Bürge für die Qualität des Produkts. Dass ein Weingut wie Lafite oder Mouton alle Weine zu einem einzi- gen Grand Vin cuvéetierte wäre eher ungewöhnlich gewesen. Es gab fünf oder sechs Füllungen für ver- schiedene Händler, die Güter waren stolz, dass die renommierten Han- delshäuser anfragten, und die Kun- den vertrauten auf den Riecher der Einkäufer. Es ging vor allem darum, zusammen mit den Winzern ganz besondere Weine auf die Flasche zu ziehen. Weine, die sich von den Fül- lungen der anderen unterschieden.

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5 Die Idee ––

3

» Aber gerade diese Vielfalt, dieser Hauch des Verrückten macht doch die Welt der großen Weine aus.«

mit einem ganz besonderen Riesling ge- funden, den Theresa Breuer als Einzel- lage noch nie gefüllt hat und das auch in Zukunft nur in Ausnahmenjahren tun wird. In der Pfalz sind wir beim Weingut A. Christmann auf eine his- torische Pinot-Noir-Parzelle gestoßen, die so burgundisch rüberkommt, dass man sich die Frage stellen muss, wo jetzt eigentlich die echten Burgunder gekeltert werden. Und nur einen Ort weiter haben wir bei Von Winning ein exzellentes Fass Sauvignon Blanc ent- deckt, das für uns zum Besten gehört, was weltweit aus dieser Rebsorte ge- keltert wird. Und natürlich hört die Su- che nach dem Besonderen damit noch lange nicht auf. Hier stellen wir Ihnen die ersten drei Weine unserer Cellar Selection vor, aber es werden noch mehr folgen. Es handelt sich um Weine von besonderen Winzerinnen und Winzern, Weine, die außergewöhnliche Geschichten erzäh- len, die begeistern, die einmalig sind und die es sonst nie gegeben hätte. Das ist die Cellar Selection. Ich freue mich darauf, Ihnen in den nächsten Jahren weitere Weine mit diesem Siegel des Besonderen präsentieren dürfen.

Irgendwann, ich glaube es war während des ersten Lockdowns, als ganz Deutschland über Papierrollen sprach (erinnern Sie sich?), hatte ich einen Video-Call mit dem Winzer, des- sen Fass ich heute noch hinterher- trauere. Er erzählte mir, dass er vor einigen Monaten eine Flasche Vander- meulen Cheval Blanc hatte verkosten dürfen. Man sah trotz der eher mäßi- gen Internetverbindung das Leuchten in seinen Augen. „Schade“ meinte er, „dass solche Weine nicht mehr gefüllt werden...“ Wie recht er hatte! Nur viel- leicht in einer etwas anderen Art als gedacht. Das beste und haltbarste Fass Cheval Blanc, das wäre heutzutage nicht zu bekommen. Von dem Gespräch inspiriert dachte ich an die vielen Wei- ne, die nie gefüllt wurden, weil die Reb- sorte nicht ins Programm des Guts passte, weil ein Fass alleine den Auf- wand nicht lohnt, weil es nur einem kleinen Publikum gefallen hatte oder die Rebsorte allein einfach schwer ver- käuflich schien. Aber gerade diese Viel- falt, dieser Hauch des Verrückten macht doch die Welt der großen Weine aus. So war die Idee geboren und wir haben uns auf die Suche gemacht. In der Regel geht beim Weinbau nichts schnell und so hat es auch in die- sem Fall etwas gedauert. Schließlich haben wir im Rheingau ein Stückfass

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KAPELLENBERG Georg Breuer|S. 6

2

NAULOTT A. Christmann|S. 12

Ihr

1 Theresa Breuer und Andreas Brensing in Lorch am Kapellenberg. 2 Sophie und Steffen Christmann beim Verkosten ihrer Fässer. 3 Mit Stephan Attmann im Keller bei der Suche nach dem besonderen Fass.

Mehr erfahren und bestellen unter: www.koelner-weinkeller.de/cellarselection/

PARADIES Von Winning|S. 18

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Kapellenberg – Georg Breuer –

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Georg Breuer DER RIESLING VON EINER LORCHER EINZELLAGE, DIE BISHER NOCH NIE SEPARAT GEFÜLLT WURDE, IST EIN PERFEKTER SPIEGEL SEINER SCHÖPFERIN. ÜBER DAS WEINGUT

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Spitzen-Riesling ist wie selbstverständlich trocken und nach Lagen ausdifferenziert.

1

LORCH

ELTVILLE

GEISENHEIM

HATTENHEIM

OESTRICH

RÜDESHEIM

MITTELHEIM

WINKEL

W O S N

2

D er Blick von Süden über den Rhein auf den Rüdesheimer Berg und das Mittel- rheintal ist wie ein Postkartenmotiv. Monumental und beeindruckend in der Realität, als Foto im kleinen Format rutscht es meist ab in den Kitsch. Aber zum Glück gibt es noch eine andere Art, diese besondere Landschaft erlebbar zu machen – als Wein. Der Hang steht vom Wäldchen oben bis hinunter zum Rheinufer vol- ler Reben. Einige der besten Rieslinge der Welt stammen von diesem Südhang. Das hat Historie. Aber im Vergleich zu römischen Weingütern oder Weinkarten der Jahrhun- dertwende, als Hock (wie die hiesigen Rieslinge im engli- schen Sprachgebrauch genannt werden) zu ähnlichen Preisen wie erstklassige Burgunder und Bordeaux‘ gehan- delt wurden, ist eine kleine Revolution, die von diesem Berg ausging, für uns Weintrinker heute weitaus bedeu- tender. Bernhard Breuer hat als einer der ersten Winzer in Deutschland Rieslinge so gemacht, wie wir sie heute lie- ben: trocken und als konsequenter Ausdruck des Terroirs.

Seitdem ist viel passiert und fast im ganzen Land ist Spitzen-Riesling wie selbstverständlich trocken und nach Lagen ausdifferenziert. Aber natürlich ist die Zeit auch im Weingut Georg Breuer nicht stehengeblieben. Theresa Breuer hat nach dem frühen Tod ihres Vaters als damals jüngste Winzerin Deutschlands übernommen und hat die Arbeit konsequent fortgeführt. Sie hat das Lagen- portfolio gepflegt und durch einige Lagen in Lorch erwei- tert, wo sich der Rhein schon in nördlicher Richtung durch das rheinische Schiefergebirge fräst. Vom dortigen Kapellenberg, der als 1. Lage klassifiziert wird, stammt ein hinreißender Riesling, den Theresa allerdings noch nie zuvor separat ausgebaut hat. Wir waren direkt begeistert von der tiefenentspannten, angenehmen Art, die uns auch gleich an Theresa selbst erinnert hat. Immerhin gehört die Persönlichkeit des Winzers oder der Winzerin ja auch zum Terroir. Für uns eine perfekte Cellar Selection.

1 Der Kapellenberg in Lorch mit Panoramablick. 2 Kellermeister Markus Lundén ist bereits seit 2004 im Weingut. 3 Theresa Breuer und Markus Lundén sind ein eingespieltes Team.

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Kapellenberg – Georg Breuer –

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»Die Weinberge in Lorch sind ein Zauberfleckchen. In den Steillagen entstehen einzigartige Weine.« Theresa Breuer ÜBER DIE WINZERIN Als jüngste Winzerin des Landes in einem der wenigen Güter von Weltruf musste Theresa sehr schnell an ihren Aufgaben wachsen. Gleichzeitig studierte sie in den ersten Jahren in Geisenheim, während sie gemeinsam mit den Mit- arbeiterinnen und Mitarbeitern des Vaters die Weine machte. Wahrscheinlich hat diese Herausforderung dazu geführt, dass Theresa heutzutage durch nichts zu erschüttern scheint. Sehr souverän, einfach cool und gelassen, so kann man ihr Auftreten am besten beschreiben. Sie kümmert sich vor allem um die Wein- berge – die alte Weisheit, dass großer Wein nur aus großen Trauben gemacht werden kann, hat sie verinnerlicht. Gemeinsam mit ihrem kongenialen Mitarbeiter Markus Lundén, der heute als Kellermeister die Trauben entgegennimmt, entstehen einige der besten Weine Deutschlands hier in Rüdesheim. Heute geht Theresa auf ihren 20. Jahrgang Wein zu und hat eindrucksvoll bewiesen, dass die Fußstapfen ihres Vaters nicht zu groß für sie sind.

01 Früher Beginn

02 Nachhaltigkeit

03 Lagen-Diversität

Seit 2004 leitet Theresa Breuer das Weingut. Mit Anfang 20 war sie damit eine der jüngsten Winzerinnen des Landes.

Das Weingut gehört zu den ersten Mitgliedern von Fair 'n Green, einem Verein für Nachhaltigkeit im Weinbau.

2019 pachtete Theresa mehrere Lagen in Lorch von einer Cousine ihres Vaters. Hier entstehen seither ganz eigene Versionen von Breuer-Wein.

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11 Kapellenberg – Georg Breuer –

Die Aromatik kombiniert lässig-elegant die Kraft aus der Lage mit ihrem Löß-Schiefer-Boden und die Frische des Jahrgangs. A match made in heaven! Man nimmt Birnenspalten und gelben Apfel wahr, persische Süßzitrone sowie angenehme Anklänge von Fenchelgrün und etwas Heu. Am Gaumen saftig, mit einer präsenten, aber wundervoll eingebundene Säure, die am Ende eher den saftigen, harmonischen Charakter unterstreicht. Das ist ein deutscher Riesling in Perfektion – rund, weinig, fabelhaft als Speisenbegleiter und Solist geeignet, präzise ohne je anstrengend zu sein. Hat zwar Lagerpotenzial, aber macht auch jetzt schon richtig Spaß! rund . harmonisch . entspannt ÜBER DEN WEIN 2021 Kapellenberg Lorch Rheingau Riesling trocken

Geschmacksprofil

Körper

Holz

Frucht

Süße

Säure

Würze

Florales

Mineral

Trinktemperatur 10 –12 °C

Trinkreif jetzt bis 2040

1.650 Flaschen

Perfekt zur Speisenbegleitung

Artikel-Nr.: 11616-21

0,75 l

Caesar's Salad

Jakobsmuschel

Perlhuhn, Geflügel

2021 KAPELLENBERG LORCH RHEINGAU RIESLING TROCKEN

39,00 €

1,0 l = 52,00 €

Naulott – A. Christmann –

12 –– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection

13

1 Steffen und Sophie Christmann führen das Familienweingut heute gemeinsam. 2 Sophie Christmann ist wahrscheinlich eines der größten Winzertalente ihrer Generation. 3 Biodynamie und Handarbeit prägen die Arbeit in den Weinbergen, nur so können die Reben ihr Bestes geben.

ÜBER DAS WEINGUT

A. Christmann

EINE HISTORISCHE PARZELLE IN EINER VIEL GRÖSSEREN LAGE – SCHON DER GROSSVATER FRITZ CHRISTMANN HAT DIE REBEN GEPFLANZT. JETZT IST ES ZEIT, DEM NAULOTT SEINE EIGENE BÜHNE ZU GEBEN.

3

KÖNIGSBACH

1

GIMMELDINGEN

W

S

N

O

MUSSBACH

Neustadt, Vogelsang

DEIDESHEIM

Weinstraße

S teffen Christmann gehört – nicht nur qua Amt als VDP-Präsident – zu den Granden des deutschen Weinbaus. Unter seiner Ägide stellte der Familienbetrieb 2004 auf biodynamischen An- bau um, damit ist er ein Vorreiter in Deutschland. In solch einem traditionsreichen Weingut, das seit mehr als 200 Jah- ren besteht, gehört schon einiges dazu, Innovationen so stringent umzusetzen und mit viel Engagement und Über- zeugung in eine neue Zeit aufzubrechen. Aber bei den Christmanns ist dieser Prozess nie abgeschlossen. Im ver- gangenen Jahr erst hat die Familie ihre Guts- und Orts- weinlinie aufgegeben. Es gibt nur noch klassifizierte Lagen im Portfolio und den Einstieg bilden Cuvées aus Ersten La- gen und einigen abklassifizierten Fässern aus Top-Lagen, jeweils eine für die drei Rebsorten, die kultiviert werden: ein Riesling, ein Spätburgunder, ein Weißburgunder, dann kommen nur noch Lagenweine. Es mangelt nicht an Ideen, sich zu verbessern und neu zu erfinden, auch wenn das be- deutet, konsequent weniger Wein zu machen.

Ebenso forsch und furchtlos läuft bei Christmann auch der Wechsel der Generationen. Seit 2018 ist Steffens Tochter Sophie voll im Betrieb, sie hat sich dem Spätbur- gunder verschrieben, um ihn auf das Niveau der Rieslinge zu heben. Mit ihr hat auch die Selbstverständlichkeit Ein- zug gehalten, dem Wein Vertrauen und Raum zu geben. Unser Fass hat uns sofort fasziniert, genau wie auch Sophie. Schon ihr Großvater hat die Reben gepflanzt. Das uralte Gewann Naulott, wo die Reben stehen, hat zwar nie eine eigene Klassifikation bekommen, der Wein spielt aber locker auf Cru-Niveau. Perfekt für die Cellar Selection. Dieses Fass war etwas Besonderes, einfach be- zaubernd. So ein burgundischer, klassisch hedonistischer Wein – das gibt es selten und wir wollten ihn unbedingt separat gefüllt haben. Sophie musste nicht lange überredet werden. In unserer Cellar Selection darf der Naulott für sich stehen.

2

Es mangelt nicht an Ideen, sich zu verbessern und neu zu erfinden.

Naulott – A. Christmann –

14 –– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection

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Sophie Christmann ÜBER DIE WINZERIN »Dem Spätburgunder haben wir neuen Schwung gegeben. Hier haben wir einen echten Neustart hingelegt!« Mit Sophies Eintritt in das Familienweingut hat sich spür- und schmeckbar etwas verändert. Die Weine sind nach wie vor exzellent, aber sie bekommen jetzt eine gewisse Selbstverständlichkeit, eine spielerische Entspanntheit, die ganz bezaubernd ist. Schon jetzt ist klar, dass Sophie zu den großen Winzertalenten ihrer Generation gehört. Sie steht unter anderem mit Julian Huber und Friedrich Keller in stetigem Austausch, mit der Avantgarde deutscher Rotweine. Ihr erster eigener Wein, der Weißburgunder SC, hat uns sofort fasziniert, seitdem sind Spuren ihrer Handschrift überall in den Weinen zu schmecken. Bei den Rieslingen sind es eher Nuancen, bei den Roten hat sich schon einiges mehr getan – sie sind burgundischer geworden, wirken gelassener, als würde hier jemand mit einem sehr großen Erfahrungsschatz ganz autark arbeiten und Weine aus einem Guss machen. Wenn Sophie jetzt schon solche Weine macht, freuen wir uns auf die kommenden Jahrzehnte.

Bei A. Christmann arbeiten die Generationen wirklich Hand in Hand – seit 2018 ist Sophie voll ins Weingut eingestiegen. 01 Vom Vater zur Tochter

Von 2012-2018 absolvierte die Winzerin ihre Lehrjahre. Ihr Winzer- und Wirtschafts- studium führte sie nach Geisenheim und Berlin. 02 Wissensvermittlung

Was i mmer noch nicht überall selbstverständlich ist, hat bei A. Christmann Tradition: Zum vierten Mal ist das Weingut unter weiblicher Führung. 03 Frauenkraft voraus

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17 Naulott – A. Christmann –

ÜBER DEN WEIN 2020 Naulott – Mussbacher Eselshaut Spätburgunder

Auch als Magnum-Flasche erhältlich!

vielschichtig . burgundisch . elegant

Die Nase entwickelt eine faszinierende Komplexität, sobald man den Wein kurz atmen lässt. Da ist eine vielschichtige Frucht, die sich mit jedem Eindruck ein wenig verwandelt, mal riecht man Brombeere, mal Schlehen, dann wieder Cassis oder Schwarzkirsche, aber immer bleibt die dunkle Frucht fein und elegant. Am Gaumen mit harmonischer Säure und fein strukturiertem Tannin. Leichte Noten von Holz und erdige Würze geben dem Wein Dreidimensionalität. Aber immer lässt er die Frucht erstrahlen. Wie bei einem Pinot aus dem Burgund sind Würze und Struktur kein intellektueller Selbstzweck, sondern Mittel, um den Genuss zu steigern. Ein hedonistisches Juwel und wunderschöner Ausdruck von Spätburgunder-Eleganz.

Geschmacksprofil

Körper

Holz

Frucht

Süße

Säure

Würze

Florales

Tannin

Trinktemperatur 16 –18 °C

Trinkreif jetzt bis 2038

900 Flaschen

Perfekt zur Speisenbegleitung

Artikel-Nr.: 15038-20

0,75 l

Lammgerichte

Weichkäse

Ratatouille

2020 NAULOTT MUSSBACHER ESELSHAUT SPÄTBURGUNDER

43,00 €

1,0 l = 57,33 €

Paradies – Von Winning –

18 –– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection

19

ÜBER DAS WEINGUT

Von Winning DER PARADIES IST EIN PERFEKTER AUSDRUCK EINES GROSSEN, ERNSTHAFTEN SAUVIGNON BLANC, DER VOM TIEFEN VERSTÄNDNIS DES WEINGUTS FÜR HOLZEINSATZ SPRICHT.

Stephan Attmann schlug einen radikalen Weg ein.

HAARDT

KÖNIGSBACH

GIMMELDINGEN

W

S

N

O

1

MUSSBACH

2

Weinstraße

DEIDESHEIM

FORST

3

E inen Namen macht man sich nicht durch Angepasstheit. Da muss man nur auf Von Winning schauen. 2009 trat das Weingut ans Licht der Öffentlichkeit, unter einem neuen Namen, der alte wurde aus Gründen der Verwechslungsgefahr auf- gegeben. Und was für ein Paukenschlag kam dann. Von Winning mit seinem Betriebsleiter Stephan Attmann schlug einen radikalen Weg ein, der in Deutschland zu der Zeit ziemlich unerhört war. Man nutzte für alle Weine, auch die Rieslinge, neue Holzfässer, oft sogar Barriques, und die Weine waren deutlich von dieser Kellerarbeit ge- prägt. Die Weinwelt war entzweit, ob die Leute es liebten oder ablehnten, aus dem Häuschen waren erstmal alle. Riesling aus dem Barrique! Das war unerhört. Heute hat sich der Aufruhr gelegt, es echauffiert sich niemand mehr über die Weine, wer sie nicht mag, trinkt eben etwas anderes, so einfach kann es sein. Gleich- zeitig ist das Holz subtiler geworden, der Anteil älterer

und größerer Fässer ist gewachsen. Und die Allgemein- heit hat sich an den Stil des Hauses gewöhnt. Ein Begriff ist Von Winning trotzdem jedem Weinfreund, dafür hat der Auftritt zu hohe Wellen geschlagen. Im Fokus steht schon lange nicht mehr nur Ries- ling, sondern auch französische Sorten, bei denen ein deut- licher Holzeinsatz zur Gewohnheit gehört. Manche davon sind klar von den ikonischen Weinstilen der Welt inspi- riert, manche ganz und gar eigenständig. Besonders gern hatten wir von jeher die Sauvignon Blancs des Hauses, die trotz französischen Vorbildern im Hinterkopf eine einzig- artige Vision dieser Rebsorte zeigen. Das Holz spielt bei diesen Weinen eine wesentliche Rolle, sowohl im Duft als auch in der Struktur versteckt es sich nie, sondern tritt klar und stolz zutage. Die Resultate bei Von Winning er- innern gleichzeitig an alles, was groß ist an Sauvignon, aber entziehen sich auch ihrer Vorbilder. Ein besonders gelungenes Fass ist nun zur Cellar Selection geworden.

1 Die besten Lagen der Pfalz werden bei Von Winning bewirtschaftet. 2 Wann die Weine gefüllt werden, entscheidet Stephan nach Geschmack. 3 Mehr als 400 Fässer prägen im Keller den Stil des Hauses. 4

Außenbetriebsleiter Joachim Jaillet kümmert sich um die Weinberge.

4

20

Paradies – Von Winning –

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–– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection

»Fast alle Weine, die ich mag, die mir schmecken und mich begeistern, kommen aus dem Holzfass.« Stephan Attmann ÜBER DEN WINZER Stephan Attmann ist einfach ein Phänomen. Er sagt, er habe ein fotografisches Gedächtnis für Wein, seine Erinnerung, auch an früheste Genusserlebnisse sei so deutlich, als habe er den Tropfen wieder auf der Zunge. Seine Lieblinge versteckt er nie: Meursault, Corton, Pessac-Léognan sind Fixsterne seiner Weinbildung. „Wenn man nach Frankreich schaut, sind Weine, die Kraft und Eleganz vereinen, immer die gefragtesten und meiner Meinung nach auch die besten.“ Kraft und Eleganz zu vereinen ist auch bei Von Winning der Grundsatz, ver- körpert durch die leidenschaftliche Persönlichkeit Stephan Attmann. Es ging ihm aber nie um Holzeinsatz als Selbstzweck: „Eigentlich war es von Anfang an mein Ziel, Weine zu machen, die mir selbst schmecken. Dass das auch bei den Kunden Anklang gefunden hat, ist pures Glück gewesen.“ Unser Glück ist, dass seine Idee aufgegangen ist.

01 Alles auf Anfang

Die Lehrjahre verbrachte er bei Joachim Heger. Außerdem hat er im Burgund, an der Saar und der Nahe gearbeitet. 02 Prägende Stationen

Er arbeitet eng mit einem Kellermeister und einem Außen- betriebsleiter zusammen, aber er hat das letzte Wort. 03 Teamwork & Führung

Stephan übernahm 2008 das damalige Weingut Dr. Deinhard in Deidesheim als Geschäftsführer.

22 –– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection

23 Paradies – Von Winning –

ÜBER DEN WEIN 2021 Paradies – Sauvignon Blanc trocken komplex . expressiv . nobel Eine herrliche Nase, an der zuallererst die Noten von Feuerstein und Streichhölzchen auffallen, danach erst entfaltet sich die ganze Pracht von getrockneter Mango, reifen, tropischen Früchten, auch von Thai-Basilikum und Kräutern. Mit noch mehr Luft werden die Aromen des Holzfasses deutlicher mit Vanille und Talkumpuder. Am Gaumen ist der Wein mineralisch und stringent durchstrukturiert mit rassiger Säure. Dieser Sauvignon Blanc ist ein anspruchsvoller, ernsthafter Speisenwein, der sich gerade erst am Beginn seines Trinkfensters befindet, aber das ist gar nicht schlimm. Lassen Sie ihn ruhig bis zum Herbst oder länger liegen und dann wird er auf Ihrer Tafel glänzen.

Geschmacksprofil

Körper

Holz

Frucht

Süße

Säure

Würze

Florales

Mineral

Trinktemperatur 10 –12 °C

Trinkreif jetzt bis 2036

585 Flaschen

Perfekt zur Speisenbegleitung

Artikel-Nr.: 15042-21

0,75 l

Steinbutt

Sushi

Artischocke

2021 PARADIES SAUVIGNON BLANC TROCKEN

90,00 €

1,0 l = 120,00 €

Stolberger Straße 92 — 50933 Köln Tel. (0221) 13 97 28-28 — Fax (0221) 13 97 28-22

info@koelner-weinkeller.de www.koelner-weinkeller.de

DE-ÖKO-006 Es gelten unsere allgemeinen Geschäfts- und Lieferbedingungen. Informationen unter www.koelner-weinkeller.de/agb

Ein Unternehmen der

Bildnachweise: Anna Ziegler (annaziegler.com) und Fabian Pellegrini (fabianpellegrini.com) für A. Christmann (weingut-christmann.de), Georg Breuer (georg-breuer.com), Von Winning (von-winning.de), Produktfotografie Stephan Wieland (stephanwieland.de)

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