08 | 2022 IHK Magazin
Wie kommt mein Unternehmen ins IHK-Magazin? Mehr unter:
Google Fonts So vermeiden Sie Abmahnungen
SEITE 51
ENERGIE
Wie Unternehmer Lothar Rudolf Kosten spart SEITE 10
AUS DEN UNTERNEHMEN Sandra Bohn über den Kraftsport Pole Dance SEITE 6
CHINA-GESCHÄFT Wie man Betrüger austrickst SEITE 48
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Das Job-Ticket
Einfach ankommen.
STANDPUNKT
Versorgungssicherheit gewährleisten!
D
ie durch den russischen Überfall auf die Ukraine ausgelöste Energiekrise hat uns noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie anfällig die Statik unserer Ener- gieversorgung ist. Bereits zuvor hatten wir erhebliche Zweifel an der Versorgungssicher- heit unserer industriell geprägten Region. Auf Ebene des Bundes beispielsweise wur- den feste Abschaltpfade für Kraftwerke ge- setzlich festgelegt, konkrete „Zuschaltpfade“ für den Ersatz hingegen sind bis heute nicht in Sicht. Um die Diskussion zu versachlichen, haben wir dann im Januar das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme mit einer gemeinsamen IHK MRN-Stromstudie beauf- tragt, die wir im Oktober der Öffentlichkeit vorstellen konnten. Zentrales Studienergebnis: Der Ausbau der erneuerbaren Energien in der Metropolregion muss rasch und dauerhaft Fahrt aufnehmen, um den bis Mitte der 2045 stark steigenden Strombedarf der Region zu decken. Ungeach- tet dessen wird die Region dabei weiterhin auf den Ausbau von Hochleistungsnetzen angewiesen sein. Dieser Bedarf wird auch dann bestehen, wenn alle vorhande-
Weitere wichtige Erkenntnis: Der Energie- bedarf in den Städten ist besonders groß, dort bestehen aber gleichzeitig die gerings- ten Potenziale für den Ausbau der erneuer- baren Energien. Wichtiger als kommunale Alleingänge ist daher ein regionaler Schul- terschluss, um mehr Photovoltaik- und Windkraftanlagen in der Region zu instal- lieren. Regionalpolitisch geht es um einen fairen Interessensausgleich hinsichtlich Entwicklungsflächen und Strukturmitteln. Mit unserer Stromstudie, an der sich viele Unternehmen aktiv beteiligt haben, leisten wir einen wichtigen Beitrag für den dafür notwendigen Diskurs. Davon abgesehen ist der Staat in der aktuellen Energiekrise dringend gefordert, für Versorgungssicherheit zu sorgen, die Energiepreise zu stabilisieren und damit auch die galoppierende Inflation zu be- kämpfen. Eine Resolution mit zehn entspre- chenden Sofort-Maßnahmenvorschlägen hat unsere DIHK-Vollversammlung bereits im September verabschiedet. Wenn diese Maß- nahmen jetzt nicht schnell und konsequent umgesetzt werden, drohen massive,
Lesen Sie mehr zur IHK MRN-Stromstudie und Energieversorgung im Titelthema ab Seite 10.
Wichtiger als kommunale Ansätze ist ein regionaler Schulterschluss, um die Strom- versorgung in der Metropol- region langfris- tig zu sichern!“
nen Potenziale für erneuerbare Energien in der Region umfas- send ausgeschöpft werden.
dauerhafte Schäden an unserer Volkswirtschaft und unserem Wohlstand!
Manfred Schnabel Präsident der IHK Rhein-Neckar
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INHALT
IHK Magazin 08 | 2022
KOMPAKT 6 Wirtschaft und Region im Überblick
TITELTHEMA | ENERGIE 10 Versorgungssicherheit Wird den Betrieben der Strom abgedreht?
12 Südzucker Wenn ein Industrieunternehmen unter Strom steht 14 Vibtec Stromverbrauch einer Kommune 15 Energieversorgung Welche Förderprogramme gibt es für Betriebe? 16 IHK-Stromstudie für die MRN Wirtschaft fordert Schulterschluss beim Ausbau erneuerbarer Energien 18 Drei Fragen an …. Präsident Manfred Schnabel zur IHK-Stromstudie 20 Alternative zu Gas und Co. Tipps zum Umgang mit Photovoltaik
44 Der Rock’n’Roll lebt Unternehmer Harald Krüger ist Musiker aus Leidenschaft. Mit Hilfe der IHK erhielt er die finanzielle Unterstützung, um auf die Bühne zurückzukehren.
21 Service So unterstützt die IHK bei Energiefragen
AUS DER IHK 28 Herbst-Konjunkturumfrage Geschäftsklima bricht ein, Lage noch ordentlich 30 Appell an Bund und EU Industrie- und Handelskammern fordern Sanierung und Erweiterung der Neckarschleusen 32 Klimaschutzaktionsplan 2030 Wie die IHK die Interessen der Unternehmen in der Metropolregion vertritt
6 AUS DEN UNTERNEHMEN Mit viel Power
Sandra Born hat diesen Sommer das Pole Dance & Fitness Rhein-Neckar übernommen. Die ausgebildete Elektroingenieurin brennt mit viel Leidenschaft für Pole Dance.
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IHK-Magazin digital lesen:
STANDORT 34 Stiftungen Wie Unternehmer ihr Geld ewig einsetzen
36 MRN-Stiftungsnetzwerk Vernetzt zu mehr Engagement
AUS DEN UNTERNEHMEN 38 Weinheimer Leder Eine Familie und ihr Sinn für Industrie-Tradition 40 ProdUp Solutions Gründer Karsten Emmerich und sein Konzept für ein besseres Prozessmanagement
41 Cornelius Ein Wursthersteller kritisiert die Politik
42 FIT-S P Wie man Prozesse in Unternehmen optimiert
43 Epta Deutschland Kalte Geschäfte
34 Hilfe für Andere
TIPPS 44 Innovation 46 Weiterbildung 47 Umwelt und Energie 48 Auslandsgeschäft 50 Unternehmensführung 51 Recht und Steuern 52 Ausbildung
Etwas bewegen – der Antrieb vieler Unter - nehmen, die eine Stiftung gründen. Ein Beispiel ist die Röchling-Stiftung, die unter anderem Abfallarbeiter in Indien unterstützt.
IHK-SERVICE 53 IHK-Börsen 54 Öffentliche Bekanntmachungen 54 Impressum 55 Jubiläen
NAMEN SIND NACHRICHTEN 56 Meldungen in Kürze
SO LADE ICH MEINEN AKKU AUF 58 Mit seinen Kollegen aus der „Herren 30“-Mannschaft über den Tennis-Platz wirbeln und danach relaxen im Vereinslokal: Für Kai Baumgärtner, Geschäftsführer der Draht Mayr GmbH, die erste Wahl für eine Auszeit vom Berufsalltag.
47 Umwelt und Energie Wie heizen Unternehmen im Winter? Fünf Tipps von der IHK für ein besseres Betriebsklima.
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNGEN 22 Umweltschutz, Energiemanagement und Nachhaltigkeit
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KOMPAKT
POLE FACTION RHEIN-NECKAR Kein Sport
von der Stange
Sandra Born hat im Sommer das Pole Dance & Fitness Rhein-Neckar in Hirschberg über- nommen.
pole-dance-und-fitness-rheinneckar.de
lange. Sie informierte sich bei der IHK über die notwendigen Schritte und ist nun seit dem Sommer selbst Unternehmerin. „Im Moment betreibe ich das Studio noch nebenberuflich, da ich in Elternzeit bin. Das könnte sich in Zukunft auch ändern“, blickt Born nach vorne. Der erste Schritt zu mehr wirtschaftlicher Selbstständigkeit: Im November eröffnet sie in Darmstadt ein zweites Studio. Born und ihre derzeit sieben Trainerinnen bieten verschie- dene Kurse an. Diese seien auch für Geburts- tagsfeiern oder Junggesellinnenabschiede beliebt. „Pole Dance ist zwar ein anstren- gender Sport, macht aber gleichzeitig selbst Anfängern viel Spaß. Unsere Leidenschaft dafür geben wir gerne weiter. Gerne auch an Männer, die wissen wollen, wie viel Ausdauer dahinter steckt“, erklärt Born.
IN IHRER JUGEND WAR SANDRA BORN be- geisterte Kunstakrobatin. Wirbelte sie damals durch die Luft, hält sich Born mittlerweile anderweitig fit – mit Pole Dance. „Früher dachte man dabei oft an Nachtclubs und Striptease. Diese Vorurteile sind zum Glück passé“, erzählt die 36-jährige. Sie selbst kam über ein Online-Video zum Pole Dance, wollte mehr darüber wissen – und merkte schnell: Sich ästhetisch an der Stange bewegen, er- fordert vor allem eines: Kraft. Born, Elektro- ingenieurin mit einem Master in General Management, nahm die Herausforderung an, begann bei Pole Dance & Fitness Rhein- Neckar in Hirschberg zu trainieren und ließ sich schließlich selbst zum Coach ausbilden. Als dieses Jahr die langjährige Inhaberin das Studio verkaufen wollte, zögerte Born nicht
Unsere Leidenschaft für Pole Dance geben wir gerne weiter“
Sandra Born, Inhaberin von Pole Faction Rhein-Neckar
? Wie schütze ich meine Idee? FRAGE DES MONATS
ZAHL DES MONATS
Marken, Patente und Designs gilt es frühzeitig zu schützen. Die EU-Kom - mission unterstützt bis Ende des Jahres kleine und mittlere Unternehmen bei einer entsprechenden Anmeldung mit einem Zuschuss von bis zu 2.250 Euro.
Prognostizierter Stromverbrauch pro Jahr in der Metropolregion Rhein- Neckar bis zum Jahr 2045. Derzeitiger Verbrauch: 17 Terawattstunden. QUELLE: IHK MRN STROMSTUDIE 2022 Mehr auf Seite 10
38 TERAWATTSTUNDEN
Mehr unter
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O-TON DES MONATS
TIPPS & TERMINE Start-up trifft Mittelstand: Am 8. Dezember 2022 geht die Online-IHK-Veranstal- tungsreihe in die nächste Runde. Thema: Künstliche Intelligenz, Robotics und digitale Geschäftsmodelle. Anmeldung unter
diese zu meistern. Beim Online-Seminar „Service professionell gestalten“ am 1. Dezember 2022 ab 10:00 Uhr geht es um die Frage, wie mit einem guten Service Gäste begeistert und dauer - haft gewonnen werden können. Weitere Themen der Veranstaltungsreihe sind unter anderem Online-Be- wertungen, Personalge - winnung und Energiespar- potenziale im Betrieb.
„In der Unternehmenswelt ist Alltagsrassismus noch immer ein Thema“
Florence Brokowski-Shekete, Inhaberin von FBS intercultural communication Florence Brokowski-Shekete ist seit 25 Jahren Unternehmerin und seit 2020 zusätzlich Schulamtsdirektorin in Mannheim. Im Sommer hat sie ihr zwei - tes Buch veröffentlicht – „Raus aus den Schubladen! Meine Gesprä - che mit Schwarzen Deutschen“.
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Für mehr Gäste: Personal- mangel, hohe Inflation, steigende Energiekosten und immer noch eine Pandemie – an Heraus- forderungen mangelt es in Hotellerie und Gastronomie nicht. Mit der kostenfreien Veranstaltungsreihe „Fit für die Zukunft“ unterstützt die IHK Rhein-Neckar ihre Mitgliedsbetriebe dabei,
Petra Hörmann 0621 1709-212
petra.hoermann@ rhein-neckar.ihk24.de
MEIN TOPSELLER
„Etwas Erfrischendes für zwischendurch“
ARISTOTELES KASIMATIS: Das „Schlupfloch“ kennen viele unserer Kunden noch aus ihrer Jugend in den 80er oder 90er Jahren. Damals war es eine Kneipe, wir haben daraus eine Eventlocation mit Club-Atmosphäre gemacht, die man für alle denkbaren Anlässe anmieten kann. Die Nächte bei uns im Gewölbekeller werden lang – sei es bei ABI-Feten, Junggesellen-Treffen, DJ- Events, Geburtstagspartys oder Mitarbeiter-Events. Selbst für Filmaufnahmen wurde die Location schon angemietet. Gibt es mal keine Buchungen, öffnen wir nach Ankündigung auch für jedermann und veranstalten selbst coole Events. Beim Publikum kommen vor allem Long-Drinks wie beispielsweise Gin Tonic gut an. Etwas Erfrischendes für zwischendurch, bevor es wieder auf die Tanzfläche geht – da ist für jede Altersgruppe was dabei. Jedes Event hat das gewisse Etwas und ich freue mich, wenn unsere Gäste bei uns ausgelassen feiern können. Der Lockdown war daher besonders schlimm – lange ging nichts im „Schlupfloch“: Jetzt sind wir umso glücklicher, dass wir geöffnet haben und
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auch wieder Buchungen bekommen. Nun hoffen wir, dass kein neuer Lockdown kommt. Abschalten vom anstrengenden Alltag ist wichtig – die Party muss weitergehen!
Aristoteles Kasimatis leitet seit 2016 das „Schlupfloch“ in Walldorf.
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KOMPAKT
IHK-REGION Von quadratischen Entdeckungen und runden Kooperationen
MANNHEIM Mehr als BUGA: Mannheim ist im Marco Polo-„Trend- reiseführer 2023“ gelistet. Hervorgehoben werden in den Reisetipps die Bundes- gartenschau im nächsten Jahr als auch der „ungewöhnliche, quadratische Stadtkern“, der zu zahlreichen Entdeckungen einlade.
LADENBURG Blütenzauber in der Innen- stadt: Sabine Germies hat in der Hauptstraße das „Magnolia“ eröffnet. Bereits in Mann - heim-Lindenhof führte die gelernte Bürokauffrau ihren eigenen Blumenladen.
HEIDELBERG Die Hauptstadt ruft: Der Zahlungs- dienstleister Unzer hat seinen Firmen - sitz nach Berlin verlagert. Die Tochter Unzer E-Com mit rund 100 Mitarbeitern bleibt weiterhin in Heidelberg; ebenso die Fachbereiche Compliance und Governance, Finanzen, Marketing, Personal sowie weite Teile des Kunden- diensts.
Weinheim
Buchen
Mannheim
Ladenburg
Eberbach
EVENTS 3. Dezember Heidelberg
Heidelberg
Schwetzingen
Eppel- heim
Jazzclub Heidel - berg im Konzert: Die PandemiXX spielen im Deutsch-Ameri - kanischen Institut Stücke und Arrangements aus eigener Feder. dai-heidelberg.de Bis 12. November 2023 Mannheim Auf Empfang! Ein Jahrhun - dert Medien- geschichte im Technoseum: Die Ausstellung zeigt die wichtigen Stationen – von der Inbetrieb- nahme des ersten offiziellen Radio - senders bis hin zu den Social-Media- Plattformen. technoseum.de
Schwarzach
Mosbach
Hockenheim
Walldorf
Wiesloch
Sinsheim
EPPELHEIM Star-Kicker mit von der Partie: Der Fruchtsaftherstel- ler Capri Sun und Kai Havertz haben eine Kooperation vereinbart. Das Mitglied der deutschen Fußballnational- mannschaft wird 2023 an einer gemeinsamen Promo- tions-Kampagne teilnehmen. Das Ziel: Ein Zeichen gegen die Vermüllung öffentlicher Räume zu setzen.
SCHWARZACH Ideen aufs Papier: Anna Lukossek, Illustratorin für Kinder- und Jugendbücher, hat zusammen mit Autorin Melissa Korn aus Konstanz den Verlag „me&mo“ ge- gründet. Erstes gemeinsa- mes Buchprojekt: „Was sind Träume und wie kommen sie in meinen Magen?“
WIESLOCH Kreativität gefragt: Die Harald Zahn GmbH führt nach zwei Jahren Corona-Pause zu - sammen wieder ihren Schüler- Ideen-Wettbewerb durch. Der Hersteller von Befestigungs- systemen zur Abdichtung von Flachdächern will bei schutz - würdigen Ideen die Kosten der Patentanmeldung auf den Namen der Schülerin oder des Schülers übernehmen.
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DIE ANALYSE
STECKBRIEF
KALENDERBLATT
Mario Schittenhelm: „Ein großer Stein ist mir vom Herzen gefallen!“
23. August 1521 Der Augsburger Kaufmann Jakob Fugger und seine Neffen unterzeichneten den „Stiftungsbrief“: Daraus ging unter anderem die noch heute bestehende Fuggerei hervor – eine Wohnsiedlung für bedürftige Bürger. Mehr zu Stiftungen heutzutage lesen Sie auf Seite 34. AUS DEN HOCHSCHULEN Die Duale Hochschule Baden- Württemberg (DHBW) Mannheim ist „European University“. Zusammen mit acht weiteren dualen Hochschulen in Europa will die DHBW außerdem unter dem Namen EU4DUAL die erste Duale Europäische Hochschule gründen. Ge - fördert wird diese Partner- schaft durch die Europäi - sche Union für vier Jahre mit bis zu 14,4 Millionen Euro. Neben der Dualen Hoch- schule Baden-Württemberg gehören Hochschulen aus Finnland, Frankreich, Kroatien, Malta, Österreich, Polen, Spanien und Ungarn dem EU4DUAL-Verbund an. mannheim.dhbw.de
Ihre erste Reaktion, als Sie erfahren haben, dass Sie für das Programm ausgewählt wurden? Mir fiel buchstäblich ein großer Stein vom Herzen! Ich habe jetzt die Chance, fachlich besser zu werden, um später viel mehr Mög - lichkeiten im Berufsleben zu haben. Der Zeitpunkt für eine Vollzeit-Weiter - bildung hätte nicht besser sein können. Irgendwann wäre der Zug dafür ab - gefahren gewesen. Haben Sie Tipps für zu- künftige IHK-Weiterbil- dungsstipendiaten? Bewerb‘ dich! Was hast du denn zu verlieren? ZUR PERSON Mario Schittenhelm ist einer von 20 IHK-Weiter- bildungsstipendiaten 2022 in der Region. Er lässt sich im Rahmen des Programms bis 2024 zum Techniker weiterbilden. Lesen Sie mehr auf Seite 52.
Wie haben Sie vom IHK- Weiterbildungsstipen- dium erfahren? Ich hatte meine Ausbil - dung zum Elektroniker für Betriebstechnik beendet und stand vor der Frage, wie es weitergehen soll. In meinem anschließen- den Tätigkeitsbereich als Elektrokonstrukteur wird eigentlich vorausgesetzt, dass man die Weiter- bildung zum Techniker absolviert hat. Das ist auch mein Wunsch, aber wie finanziere ich diesen Weg? Mein Ausbilder, der im engen Kontakt zur IHK steht, hat mich dann auf das IHK-Weiterbildungs- stipendium angesprochen.
Andreas Kempff, IHK-Geschäftsführer Industrie und Handel, Innovation und Unternehmensförderung Mehr Strom für die Metropolregion! Eine Studie im Auftrag der IHKs zeigt: Der Ausbau der erneuer - baren Energien in der Metropol- region Rhein-Neckar muss rasch und dauerhaft Fahrt aufnehmen, um den bis Mitte der 2040er Jahre stark steigenden Strom - bedarf der Region zu decken. Ungeachtet dieses Ausbaus wird die Region dabei weiterhin auf Stromimporte angewiesen sein. Dieser Bedarf besteht auch dann, wenn alle vorhandenen Potenziale für erneuerbare Energien in der Region realisiert werden sollten. Es liegt viel Arbeit vor uns. Packen wir’s an! Lesen Sie mehr zur IHK MRN Stromstudie auf Seite 10.
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TITELTHEMA | ENERGIE
Drahtseilakt: Während die Politik um Lösungen bei der Energiekrise ringt, reparieren diese Monteure eine Hochspan- nungsanlage.
VERSORGUNGSSICHERHEIT Wird den Betrieben der Strom abgedreht? In vielen Bäckereien ging das Licht aus, die Verkaufsräume lagen im Dunkeln. Mit dieser Aktion wollte das norddeutsche Bäckerhandwerk vor wenigen Wochen auf die prekäre Lage vieler Betriebe aufmerksam machen. Auch zahlreiche andere Unternehmer fürchten eine Dunkel- flaute in der Kasse, ausgelöst durch unbezahlbare Energiepreise und ausbleibende Kundschaft.
D ie Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Gas- und Strom- preise lagen im September 2022 mehr als viermal so hoch wie 2021. Und damit ist laut einer Studie des Beratungs- instituts Prognos noch nicht Schluss: Strompreise von bis zu 50 Cent pro Kilowattstunde seien im Bereich des Möglichen. Aus dem Schraubstock der Energiepreise scheint es deshalb kein Entkommen zu geben, weil Gas- und
Strompreis zusammenhängen: Gas wird in Kraftwerken zur Stromerzeu- gung verwendet. Entsprechend der sogenannten Merit-Order bestimmen momentan die Gaskraftwerke den Strompreis: Das Kraftwerk mit den höchsten Grenzkosten (= Produktions- kosten), das noch benötigt wird, um die Nachfrage zu decken, bestimmt den Marktpreis. Zusätzlich ist selbst die Gefahr von Versorgungsengpässen noch nicht gebannt.
Die Folgen dieser Preis- und Mengen- problematik sind für viele Unterneh- men gravierend: Die Kosten für Ener- gie, für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für den Transport klettern in die Höhe. Manche Betriebe erhalten keine Anschlussverträge für Strom und Gas, da sich ihre Versorger selbst in Schief- lage befinden. So wird nicht nur die Herstellung einiger Güter aufgrund der hohen Energiekosten unrentabel. „Dramatisch viele Betriebe emp-
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TITELTHEMA | ENERGIE
dest aufrechterhalten werden. Mittel- und langfristig müssen die erneuerbaren Energien aber mit hoher Intensität ausgebaut werden, sollen Deutschland keine dauerhaft hohen Stromkosten, mangelnde Wettbewerbsfähig- keit und Deindustrialisierung drohen. Das zeigt auch die im Oktober vorgestellte Stromstudie der IHK Metropolregion (siehe Seite 16). Hinsichtlich der Preisbildungsmechanismen kündigte die Bundesregierung vor kurzem einen 200 Milliarden Euro starken „Abwehr- schirm“ an, der den Anstieg der Energiekosten dämpfen soll. Die Expertenkommission „Gas und Wärme“ erarbeitete dazu Vorschläge für ein zweistufiges Entlastungsverfahren. Es soll eine staatliche Übernahme von Abschlags- zahlungen an die Energieversorger umfassen sowie eine teilweise Absenkung der Gas- preise auf zwölf Cent pro Kilowattstunde. Es ist jedoch unklar, in welchem Umfang diese Vorschläge Eingang in gesetzliche Regelungen finden. Manfred Schnabel, Präsident der IHK Rhein- Neckar, mahnt zur Eile: „Der Abwehrschirm muss nun schnell aufgespannt und auch hinsichtlich der Strompreise konkretisiert wer- den. Ebenso muss fortlaufend geprüft werden, ob weitere Schritte notwendig sind.“ Manche Ökonomen befürchten beispielsweise, dass ein Strompreisdeckel zu einer Verknappung des Angebots führt. Klar ist: Einfache Lösungen gibt es bei einer Problemlage dieser Größen- ordnung zwar nicht, doch die Zeit drängt, wenn es in Deutschland nicht dunkel und kalt werden soll. Dr. Stefan Burkhardt
Das lesen Sie im Titelthema
10 Versorgungssicherheit Wird den Betrieben der Strom abgedreht?
12 Lebensmittelbranche Wenn ein Industrieunternehmen unter Strom steht 14 Dienstleistungsbranche Wenn ein Betrieb den Strom-Verbrauch einer Kommune hat
15 Energieversorgung Welche Förderprogramme gibt es?
16 IHK-Stromstudie für die MRN Wirtschaft fordert Schulterschluss beim Ausbau erneuerbarer Energien 18 Drei Fragen an … Präsident Manfred Schnabel zur IHK MRN-Stromstudie
20 Alternative zu Gas und Co. Wenn Sonnetanken auf Bürokratie trifft 21 Service Wie unterstützt die IHK bei Energiefragen
finden ihre aktuelle Lage und die Aussichten als perspektivlos“, beschreibt DIHK-Präsident Peter Adrian die Stimmung unter den Unter- nehmen. Laut einer neuen Analyse des Bun- desverbands der Deutschen Industrie sehen sich 34 Prozent der Betriebe in ihrer Existenz gefährdet, fast jedes vierte Unternehmen will Teile der Produktion in das Ausland verlagern. Und wer nicht geht, könnte im perfekten Sturm aus Energiekosten, Inflation, rezessiven Dyna- miken und Zinswende aufgeben. Und jetzt? Die Priorität staatlicher Akteure bestand zunächst darin, die Mengenproble- matik zu lösen und über die Projektierung von LNG-Terminals und neue Gaslieferverträge die Energieversorgung Deutschlands zu sichern. Entscheidend für die Versorgungssicherheit ist aber nicht nur der gestiegene Stand der Gasspeicher, sondern auch der Gasverbrauch privater Haushalte in den ersten Monaten der Heizperiode. Und der liegt nach Aussage der Bundesnetzagentur noch immer zu hoch. Die Nachfrage nach Strom und Gas kann je- doch höchstens mittelfristig gedrückt werden, zum Beispiel durch Energieeffizienzmaß- nahmen, unternehmenseigene Photovoltaik- Anlagen, Wärmepumpen und die generelle Elektrifizierung der Produktion. Auf der Ange- botsseite kann die Stromproduktion kurzfristig durch eine Verlängerung der Laufzeiten von Atommeilern und Kohlekraftwerken zumin-
34 PROZENT
der deutschen Industrieunter- nehmen sehen ihre Existenz aufgrund der hohen Energie- kosten gefährdet. QUELLE: BDI
Umfrage der IHK Rhein-Neckar, an der sich 156 Industrieunter - nehmen beteiligt haben. Dem- nach sind über 90 Prozent der Industriebetriebe unmittelbar von den hohen Energiekosten betroffen. 16 Prozent der Befrag - ten geben an, ihre Produktion zurückzufahren. Jedes zehnte Unternehmen erwägt eine Ver - lagerung ihrer geschäftlichen Tätigkeit (Mehrfachnennungen möglich). Mehr zu Konjunktur auf Seite 28.
IHK-Umfrage zu Energiekosten Die Industriebetriebe in der Region sind massiv von den gestiegenen Energiepreisen betroffen. Als Reaktion fahren sie teilweise ihre Produktion runter oder erwägen, Produktion zu verlagern. Knapp drei Viertel gibt die gestiegenen Preise an die Abnehmer weiter. Befragt nach den Folgen einer möglichen Gasdrosselung um 25 Prozent, geben 14 Prozent der Unterneh - men an, ihre Produktion dann einstellen zu müssen. Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer
ANSPRECHPARTNER
Julian Harpf
06221 9017-695 julian.harpf@rhein-neckar.ihk24.de
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TITELTHEMA | ENERGIE
Aus Rübe wird Zucker – Anlieferung des Rohstoffs im Südzucker-Werk in Ochsenfurt.
LEBENSMITTELBRANCHE Wenn ein Industrieunternehmen unter Strom steht
Z ucker ist reine Energie. Um aus der Rübe den Zucker zu gewinnen, ist allerdings zunächst viel Wärme notwendig. Nicht nur deshalb sorgen die gestiegenen Energiepreise bei Südzucker in Mannheim bereits seit einigen Monaten für viel Arbeit. Das Unternehmen produziert näm- lich auch weitere Lebensmittel und dafür sind erhebliche Energiemengen, vor allem Gas, nötig. Wie viele andere energiein- tensive Unternehmen suchte Südzucker aus Klimaschutz- und Kostengründen bereits in den vergangenen Jahren nach Wegen, den Einsatz von fossi-
len Energieträgern so gering wie möglich zu halten. Noch mehr Energie lässt sich in Reaktion auf die gestiegenen Gaspreise kurzfristig kaum noch einsparen. Südzucker prüfte die Energiekonzepte aller europäischen Produk- tionsstandorte und plante mögliche Alternativen für den Fall einer Gasabschaltung ein. Ein Wechsel der Energieträger ist in der Zucker- und Lebens- mittelproduktion allerdings nicht einfach zu bewerkstel- ligen. Für die Herstellung des notwendigen Prozessdampfes ist Strom ungeeignet. Zwar lassen sich manche der Süd- zucker-Kraftwerke auch mit Öl und Kohle befeuern, doch für
eine Wiederverwendung dieser Energieträger sind technische Anpassungen, aber auch Ge- nehmigungen notwendig. Mittelfristig will Südzucker deshalb auf Energie aus Bio- masse umsteigen. Biomasse steht nämlich in Form aus- gelaugter Rübenschnitzel, die bislang als Tierfutter Ver- wendung fanden, ausreichend zur Verfügung. Doch damit sich diese Form der Biogas- erzeugung rechnet, müssten Rübenschnitzel in der derzeit diskutierten Neufassung der EU-Renewable Energy Direc- tive (RED III) zur Herstellung von Biogas vorgesehen werden. Und das kann noch dauern.
90 PROZENT der Industrieunter- nehmen im IHK- Bezirk Rhein-Neckar sind unmittelbar von den hohen Energie- kosten bedroht. QUELLE: IHK-SONDERUMFRAGE ENERGIE OKTOBER 2022
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TITELTHEMA | ENERGIE
Lothar Rudolf leitet seit sechs Jahren die Vibtec GmbH mit 21 Mitarbeitern.
DIENSTLEISTUNGSBRANCHE Wenn ein Betrieb den Verbrauch einer Kommune hat E nergieintensives Ge- schäftsmodell: Vibtec erprobt für Unternehmen aus der Automotive- und Eine Photovoltaik-Anlage auf den 1.000 Quadratmetern Hallendach würde nur fünf
Vierfache gestiegenen Strom- kosten aber voll durch. Der Weg zurück in einen regulären Stromvertrag würde nur be- deuten, sich über Jahre an die höheren Preise zu binden und dadurch nicht mehr wettbe- werbsfähig zu sein. Die Suche nach neuen Einsparpotenzia- len läuft unter Hochdruck, die Maßnahmen sind jedoch weit- gehend ausgereizt. Geschäfts- führer Lothar Rudolf hoffte auf staatliche Hilfe, doch die wurde bislang nur den großen, energieintensiv produzieren- den Unternehmen gewährt, nicht Dienstleistern wie Vibtec. Rudolf fordert deshalb, die Unternehmen nach dem Anteil der Energiekosten an den Um- sätzen zu kategorisieren und nicht nach der Branche. Langfristig will Rudolf auf Solarstrom umsteigen. Her- kömmliche Lösungen scheiden wegen des enormen Energie- bedarfs von Vibtec aber aus:
Prozent der benötigten Energie liefern. Hinzu treten die hohen Investitionskosten, die dann an anderer Stelle fehlen. Des- halb ist der Geschäftsführer im Gespräch mit der Gemeinde, um auf einer angrenzenden, landwirtschaftlich genutz- ten Fläche einen Solarpark zu errichten. Doch hier zeigt sich ein Grundproblem beim Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland: Die Genehmi- gungsverfahren können lange dauern. Viel Zeit bleibt aller- dings nicht, wie Lothar Rudolf betont: „Wir sind im Moment in einer Lage, in der nicht mehr unternehmerisches Ge- schick über das Wohl unseres Unternehmens entscheidet. Wir fordern schnelle, prag- matische Lösungen und Hilfe durch die Politik, speziell für kleine und mittelständische Unternehmen.“
Bahnbranche sowie aus Luft- und Raumfahrt Bauteile auf Umweltbelastungen. Das Un- ternehmen aus Zuzenhausen kann unter Laborbedingungen messen, wie sich Vibrationen und Temperaturschwankun- gen über lange Zeiträume auswirken. Doch um die Er- schütterungen durch Schlag- löcher und das wechselhafte Wetter von Jahren in Tests von wenigen Tagen zu simulieren, ist sehr viel Energie notwen- dig. Konkret: Vibtec benötigt über das Jahr gerechnet so viel Strom wie eine Gemeinde mit 2.000 Einwohnern. Um diesen Bedarf zu decken und Kosten zu sparen, ent- schloss sich Vibtec bereits vor Jahren, seinen Strom am Spotmarkt zu beziehen. Jetzt schlagen die um das Drei- bis
Wir sind im Moment in einer Lage, in der nicht mehr unter- nehmerisches Geschick über das Wohl unseres Unternehmens entscheidet.“
Lothar Rudolf, Geschäftsführer von Vibtec
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TITELTHEMA | ENERGIE
ENERGIEVERSORGUNG
Welche Förderprogramme gibt es?
Ein KMU mit bis zu 250 Mit - arbeitern und bis zu 50 Millionen Umsatz kann sich eine Energie - beratung im Bereich Nichtwohn- gebäude über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit bis zu 6.000 Euro fördern lassen: • Mit dem Bundesprogramm für energieeffiziente Gebäude (BEG) lassen sich sowohl Neu- bauten als auch Sanierungen nach dem Effizienzhausstandard fördern. • Die Einzelmaßnahmen um - fassen Anlagentechnik (zum Beispiel Klimaanlagen), aber auch Beleuchtung, Gebäude - hülle, Dachfläche und Heizungs - anlagen.
• Der Zuschuss beträgt zwischen 20 und 45 Prozent, er ist nicht De-minimis-pflichtig und nicht auf KMU begrenzt. • Die Förderung ist eine reine Zu- schussförderung, das heißt die Unternehmen sind zum Beispiel von der Pflicht ausgenommen, jährlich Amortisationsberech - nungen zu aktualisieren. Das Bundesprogramm für Ener- gieeffizienz in der Wirtschaft fördert folgende Maßnahmen: • Pumpen, Antriebe, Drucklufter - zeugung, Wärmerückgewinnung • Nutzung von Abwärme • Mess- und Regeltechnik, etwa Energiemanagementsysteme
• Allgemeine CO2 -Ein- sparungen • Transformationskonzepte zur Klimaneutralität ohne De-minimis- Verpflichtung (eine Beratungs - förderung mit dem Ziel die Ener- gieeffizienz von Unternehmen zu erhöhen und CO2 einzusparen. Zuschusshöhe: 50 Prozent der Beratungskosten bei Großunter - nehmen und 60 Prozent bei KMU. Der Förderhöchstsatz liegt bei 80.000 Euro). Daneben gibt es nicht nur zahl- reiche Bundes- und Landespro- gramme, sondern auch kommuna- le Förderungen. Das KEFF+-Team der IHK Rhein-Neckar berät dazu (siehe Kasten auf 21.).
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TITELTHEMA | ENERGIE
Präsentierten die IHK MRN Stromstudie (von rechts): Manfred Schnabel (Präsident IHK Rhein-Neckar) und Albrecht Hornbach (Präsident IHK Pfalz)
IHK-STROMSTUDIE FÜR DIE MRN Wirtschaft fordert Schulterschluss beim Ausbau erneuerbarer Energien Der Ausbau der erneuerbaren Energien in der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) muss rasch und dauerhaft Fahrt aufnehmen, um den bis Mitte der 2040er Jahre stark steigenden Strom- bedarf der Region zu decken. Ungeachtet dieses Ausbaus wird die Region dabei weiterhin auf Stromimporte angewiesen sein, wie die IHK MRN-Stromstudie zeigt. I n der Politik herrschte
vergangenen Jahren insbeson- dere in Baden-Württemberg ins Stocken. Und für die schwan- kende Stromerzeugung aus Photovoltaik und Windkraft ist das Netz nicht ausgelegt: Die Schwerpunkte der Windkraft liegen im Norden, die indus- triellen Großverbraucher vor allem im Süden. Starke Strom- trassen, über die grüner Strom von Nord nach Süd fließen kann, fehlen bislang ebenso wie leistungsfähige regionale Verteilnetze. Umso wichtiger ist es, die Kon- sequenzen der Energiewende für die Region faktenbasiert zu untersuchen. Dieser Herausfor- derung hat sich die von der IHK Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) beauftragte „Strom- studie für die Metropolregion Rhein-Neckar“ gestellt: Das Fraunhofer-Institut für Solare
Energiesysteme (ISE) ermittelte den zukünftigen Strombedarf der MRN, das Potenzial für die Erzeugung regenerativer Energie in der Region und den Stromimport, der erforder- lich ist, um die Nachfrage der Region zu decken. Die MRN ist aufgrund ihrer In- dustriedichte eine der stromin- tensivsten Regionen Deutsch- lands. Das ISE geht in seinen Modellen zwar davon aus, dass die deutsche Endenergienach- frage bis 2045 durch effizien- tere Technologien sinken wird. Der Großteil der Endenergie- nachfrage wird aber durch die Dekarbonisierung der Indus- trie bis dahin elektrisch ge- deckt sein. Deshalb wird sich der Anteil des Stroms am ge- samten Energieverbrauch von heute 21 Prozent auf ungefähr 48 Prozent im Jahr 2045
weitgehend Konsens: Ein umfassender Umbau der Energieversorgung sowie der Ausstieg aus der Atomkraft und der Kohleverstromung sollten den deutschen Energie- markt grüner und effizienter machen. Der ursprüngliche Plan: Die Brückentechnologie Erdgas könnte einspringen, bis genügend Strom aus erneuer- baren Energien zur Verfügung steht. Der russische Angriff auf die Ukraine hat diese Brücke zerstört. Nun muss auch Erd- gas durch erneuerbare Ener- gien ersetzt werden – und das in viel kürzeren Zeiträumen. Bis 2030 sollen 215 Gigawatt Photovoltaik-Kapazitäten und 115 Gigawatt Onshore-Wind- Kapazitäten installiert sein. Doch der Ausbau der erneuer- baren Energien geriet in den
Die IHK MRN- Stromstudie ist abrufbar unter:
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erhöhen. Für die MRN bedeutet dies, dass der Strombedarf von circa 17 Te- rawattstunden auf 32 bis 38 Terawatt- stunden steigen wird. Diese Zunahme wird vor allem die Landkreise mit starker Industrie betreffen. Die Stromstudie analysiert dann die Potenziale erneuerbarer Ener- gien in der MRN. Die Auswertung kombinierter Geodaten – etwa zu Hangneigung, Wetterdaten, Landnut- zung und Schutzgebiete – ergibt für Photovoltaik und Wind ein maximales technisches Potenzial von circa 57 Gigawatt: Photovoltaik-Anlagen auf Dächern bieten circa 16 Gigawatt, Freiflächenanlagen circa 34 Gigawatt. Onshore-Windkraft hat in der MRN ein maximales Potenzial von 7,5 Giga- watt. Hinzu treten noch 810 Giga- wattstunden Potenzial für Biomasse. Das Neubaupotenzial für Wasserkraft ist weitgehend ausgeschöpft. Von diesem technischen Potenzial ist jedoch das realistische Potenzial ab-
zugrenzen, das Fragen der Wirtschaft- lichkeit und des aktuellen regula- torischen Umfeldes miteinbezieht. Deshalb prognostiziert die Studie in einem dritten Schritt das realistische Potenzial der erneuerbaren Energien. Dieses umfasst 16,2 Gigawatt (circa 14,4 Gigawatt Photovoltaik, circa 1,8 Gigawatt Windkraft), was einer realistischen Stromerzeugung von knapp über 20 Terawattstunden im Jahr 2045 entspricht. Dieser Wert lie- ße sich aber nur erreichen, wenn alle realistischen Potenziale für Photovol- taik- und Windkraft auch erschlossen werden. Die besten Möglichkeiten bieten sich dazu im Neckar-Odenwald-Kreis, im Kreis Bergstraße und im Rhein- Neckar-Kreis. Aus der Gegenüber- stellung von realistischer Strom- erzeugung (20 Terawattstunden + 1 Terawattstunde aus Wasserkraft und Biomasse) und prognostiziertem Stromverbrauch von 32 bis 38 Terawattstunden ergibt sich ein
Importsaldo der MRN von 10 bis 17 Terawattstunden. Kurz: Über den ambitionierten Ausbau der erneuer- baren Energien wird die MRN weder in Bezug auf die Lastprofile, noch bei einer bilanziellen Betrachtung Ener- gieautonomie erreichen. Mit diesem Befund steht die MRN nicht alleine: Keine Region in Deutschland wird in der Lage sein, sich selbst zu versorgen. Vielmehr wird das Energiesystem 2045 auf einem intensiven Ausgleich er- neuerbaren Stroms beruhen, der an verschiedenen Standorten und mit unterschiedlichen Technologien produziert wurde. Flexibel steuer- bare Nachfrage, Stromspeicher und die für die Netzstabilität unabding- baren Back-up-Kraftwerke bilden die lokale Basis, große Strommen- gen müssen aber über ein leistungs- fähiges, weiträumiges Stromnetz ausgetauscht werden. Nur so ist zu verhindern, dass die Strompreise weiter steigen.
Landkreis 0-3 3-8 8-25
AUF DEN NECKAR-ODENWALD-KREIS KOMMT ES AN
PV-Dach PV-FFA Wind Wasser Biomasse
Potenzial von erneuerbaren Energien nach Landkreis und Erzeugerart in Terawattstunden GRAFIK: FRAUNHOFER ISE
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IHK-Präsident Manfred Schnabel
Drei Fragen an … Präsident Manfred Schnabel zur IHK MRN-Stromstudie
alle Hürden zu beseitigen, die dem Ausbau der erneuer- baren Energien im Wege stehen, dazu zählen beispiels- weise Regeln im Denkmalschutz, zur Begrünung von Dachflächen und im Eigentums- und Mietrecht. Zudem muss die Verwaltung Genehmigungsverfahren deutlich beschleunigen. Wir IHKs bestärken die derzeit laufen- de regionale Raumplanung in ihrem Ziel, ausreichend Flächen für erneuerbare Energien bereitzustellen. Die Teilregionen mit viel Potenzial dafür dürfen mit Blick auf das begrenzte Flächenangebot nicht benachteiligt werden. Es geht um einen fairen Interessensausgleich hinsichtlich Entwicklungsflächen und Strukturmitteln. Daher ist jetzt ein Schulterschluss in der Region nötig, kommunale Alleingänge sind wenig hilfreich. Aus der IHK MRN-Stromstudie
Weshalb hat die IHK Metropolregion Rhein-Neckar die Stromstudie beauftragt? Manfred Schnabel: Im Herbst des vergangenen Jahres beschlich uns zunehmend ein mulmiges Gefühl mit Blick auf die zukünftige Energiesituation in der Region. Die Politik auf allen Ebenen überbot sich in ambitio- nierten und letztlich abstrakten Reduktionszielen von Emissionen. Wir haben daher im Januar, also noch vor Beginn des Russland-Ukraine-Krieges, beim Fraunhofer- Institut für Solare Energiesysteme unsere Stromstudie beauftragt. Damit wollten wir einen Beitrag dazu leisten, einen ambitionierten und konkreten Umsetzungspfad für die Energiewende in der Region aufzuzeigen. Schnabel: Die Studie zeigt, dass wir den massiv wach- senden Strombedarf der Region nur dann decken kön- nen, wenn wir alle Möglichkeiten zum Ausbau erneuer- barer Energien in der Region nutzen und gleichzeitig den Ausbau von Hochleistungsnetzen in die Region voran- treiben. Selbst wenn wir sofort und kompromisslos mit der Umsetzung beginnen würden, brauchen wir den von der EU gesetzten Zeitrahmen bis 2045 mit allen Über- gangstechnologien, wenn wir den industriellen Kern und den Wohlstand der Region nicht gefährden wollen. Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie aus den Studienergebnissen? Was sind daher Ihre Forderungen an die Politik? Schnabel: Wir brauchen ein politisches und gesell- schaftliches Klima, das den notwendigen Beitrag der gesamten Wirtschaft, sowohl von Unternehmen als auch deren Fachkräften, zur Dekarbonisierung anerkennt und unterstützt. Auf dem Feld der Regulatorik gilt es,
38 TERAWATTSTUNDEN Prognostizierter Stromverbrauch pro Jahr in der Metropolregion Rhein-Neckar bis zum Jahr 2045. Derzeitiger Verbrauch: 17 Terawattstunden.
16 GIGAWATTSTUNDEN Maximales Dach- flächenpotenzial für Photovoltaikanla- gen in der Metropol- region.
7,5 GIGAWATTSTUNDEN Maximales Flächenpotential für Onshore-Wind- kraft in der Metro- polregion.
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FÜR EUCH SICHERN WIR
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Helfen dabei, die Sonnenenergie einzufangen: Febesol-Mitarbeiter installieren eine Photovoltaik- Anlage.
ALTERNATIVE ZU GAS UND CO. Wenn Sonnetanken auf Bürokratie trifft D as Team von Monika Braun in Mühlhausen ist momentan gefragt wie Wind- oder Solarpark, der in der näheren Umgebung im Bau ist, per Direktleitung an- binden lassen oder über einen bilateralen Vertrag (PPA =
„An erster Stelle steht eine Verbrauchsanalyse anhand von Standardlastprofilen und Erfahrungswerten, etwa für einen mittelständischen Be- trieb, dessen Maschinen nur über den Tag laufen“, erklärt Fellhauer. Danach folge eine Ertragsanalyse, die Standort und Ausrichtung hinzuzieht, mit anschließender Prüfung von Netzverträglichkeit und Gebäudestatik. Wichtig seien schließlich auch regulatorische Fragen: Plant das Unternehmen Strom aus- zuspeisen oder vollständig selbst zu nutzen? Müssen Drittmengen abgegrenzt wer- den? Wer meldet die Anlage an? „Auf die Installation folgen viele gesetzliche Prozesse, die man abbilden muss“, erklärt Monika Braun. Und wieviel kostet die reine Installation? „Eine kleine Anlage kostete bislang etwa 1.300 Euro pro Kilowatt Peak, bei größeren Anlagen waren das 1.000 Euro pro Kilowatt Peak“, berich-
nie zuvor. Mit ihrem Unter- nehmen Braun EDL berät die Ingenieurin den Mittelstand der Region bei der Energiebe- schaffung und der Planung von Energieeffizienzmaßnahmen. Viele Kunden sorgen sich um ihre Gasversorgung, berichtet Braun: „Wir haben fast täglich Anfragen von Unternehmen, deren Verträge auslaufen oder durch die Versorger gekündigt wurden“. Und Punkt zwei auf der Wunschliste der Kunden sei, fossile Energieträger mög- lichst rasch zu ersetzen, ohne in die Falle steigender Strom- kosten zu tappen. Die Eigenstromerzeugung ist hier laut Braun das bevor- zugte Mittel der Wahl. Je nach Betriebsgröße und Art der benötigten Energie (Strom, Wärme, Dampf) bieten sich unterschiedliche Möglichkei- ten an. Größere Unternehmen könnten sich etwa an einen
Power Purchase Agreements) langfristig Erzeugungskapazi- täten zu einem festen Preis beziehen. Und dann biete sich auch eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach an. Febesol-Ge- schäftsführer Daniel Fellhauer kennt die zahlreichen Vorteile der Solarenergie: Die Anla- gen seien wartungsarm, die Module hätten im Normalfall 25 bis 30 Jahre Produktgaran- tie, die tatsächliche Lebens- dauer könne noch deutlich darüber liegen. „Nach zehn Jahren haben sich die Kosten amortisiert. Eine solche Anlage rechnet sich eigentlich immer“, so der Solarbau-Unternehmer aus St. Leon-Rot. Und prinzipiell sei die Ein- richtung einer Photovolta- ikanlage nicht kompliziert.
49,99 TERAWATTSTUNDEN Strom wurden 2021 in Deutschland durch Photovoltaik- anlagen erzeugt. QUELLE: STATISTA.COM
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tet die Energieberaterin. Mittlerweile müsse man schon etwas mehr investieren. Je nach Verbrauch könne man dann aber auch etwa 60 bis 80 Prozent des Strombedarfs erset- zen. Bei der Photovoltaik ist dennoch nicht alles eitel Sonnenschein. Über die Ankündigung, dass ab 1. Januar 2023 alle Photovoltaikan- lagen von der Mehrwertsteuer befreit werden sollen, ärgert sich Fellhauer besonders. Jetzt wollen viele Kunden die Installationstermine ins neue Jahr verschieben. „Das ist eine Voll- bremsung“, erklärt er: „Statt den Zubau von Photovoltaikanlagen zu befördern, bewirken solche Verlautbarungen das genaue Gegen- teil. Denn niemand weiß, wie das Gesetz genau anzuwenden sein wird“. Und noch im- mer gebe es kein Berufsbild Solartechniker. Fellhauer schult seine Mitarbeiter in einem eigens geschaffenen Prozess selbst. Auch Monika Braun fordert von der Politik, nach zwei Förderstopps in den vergan- genen Monaten endlich Konstanz in die öffentlichen Maßnahmen zu bringen. Darüber hinaus seien einfachere Verfahren angeraten: Die Politik wolle Unternehmen bei den Energiekosten entlasten. Die An- tragstellung sei aber oft so komplex, dass sie selbst mit Beratern in der vorgegebenen Zeit fast nicht zu verwirklichen sei. „Für 10.000 Euro sammelt man in der gegen- wärtigen Situation mal einfach so drei Wochen lang Dokumente“, lautet das Fazit der Beraterin.
Wie unterstützt die IHK Unternehmen bei Energiefragen? • Material- und Energieeffizienzcheck: Bei ihrem individuellen und kostenfreien Check identifizieren die Effizienzmoderatoren der Kompetenzstelle Ressourceneffizienz Rhein-Neckar (KEFF+) un - genutzte Kosteneinsparpotenziale. Das KEFF+-Team informiert die Betriebe über geeignete Fördermöglichkeiten, stellt den Kontakt zu Energieberatern her und begleitet die Betriebe bis zur Umset - zung der Maßnahmen.
ANSPRECHPARTNER
Bernhard Röhberg 06221 9017-611 bernhard.roehberg@rhein-neckar.ihk24.de
• IHK-Netzwerk Umwelt und Energie: Im IHK-Netzwerk Umwelt und Energie hat jedes IHK-Mitglied die Möglichkeit, sich über neue Entwicklungen im Umwelt- und Energierecht, in der Um - welttechnik und über die praktische Umsetzung im betrieblichen Alltag zu informieren.
ANSPRECHPARTNER
Klaus Peter Engel 06221 9017-693
klaus.engel@rhein-neckar.ihk24.de • CO 2 -Bilanz: Mit dem ecocockpit liefern die Industrie- und Han- delskammern in Baden-Württemberg ein kostenfreies Online-Tool, das alle benötigten Informationen zu den CO2 -Emissionen ermit- telt – aufgeschlüsselt in produkt-, prozess- und standortbezogene Daten. Mehr unter ecocockpit-bw.de
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Weitere Infos zum Projekt, den Aufgaben, Qualifikationen und Voraussetzungen auf https://verbraucherzentrale-energieberatung.de/ ueber-uns/berater-werden/
www.verbraucherzentrale-energieberatung.de
Cornelius Bockermann, Gründer von Timbercoast.com
„Mein Traum: Segel setzen für sauberen Warentransport.“
Lass dich nicht vom Kurs abbringen. Gegen Umweltverschmutzung stinkt Cornelius Bockermann mit Segeln an: Er segelt Fairtrade-Produkte CO 2 -frei. Durch aufwendige Auftragsabwicklung würde sein Timing aus dem Ruder laufen. Für große Träume braucht es jemanden, der dir den Rücken freihält. www.lexware.de
AUS DER IHK
IHK-KONJUNKTURUMFRAGE „Die Stimmung ist im Keller, die Lage bislang noch ordentlich“ Die IHK hat Anfang November ihre neueste Konjunkturumfrage vorgestellt. Diese zeichnet ein düsteres Bild für die Wirtschaftslage. D ie Stimmung der Unterneh- men ist im Keller, die Unsi- cherheit groß. Die Energie- Prägend für das Geschäftskli- ma sind vor allem die massiv eingebrochenen Geschäftser- wartungen, nicht die Lage-
nis einer Reihe von Ursachen, die sich gegenseitig verschär- fen“, erklärt der IHK-Hauptge- schäftsführer. Der IHK-Konjunkturklimaindex liegt aktuell bei 90 Punkten – und damit 15 Punkte unter dem Wert vom Frühsommer und klar unter der wichtigen 100-Punkte-Marke. Der Index fasst die Bewertung der Lage und die Erwartungen zu- sammen. Erst Werte über 100 signalisieren Wachstum. Über alle Branchen hinweg blicken die Unternehmen mit großen Sorgen auf die kommenden Monate. Das sind die wichtigs- ten Ergebnisse der IHK-Kon- junkturumfrage im Herbst 2022, an der sich 449 Unter- nehmen der Region aus allen Wirtschaftszweigen beteiligt haben. Belastend für die Wirtschaft sind vor allem die gestiegenen und insbesondere für den Mittelstand unkalkulierba- ren Energiekosten sowie die existenzielle Frage der Ver- sorgungssicherheit. Mehr als drei Viertel der Unternehmen sehen die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise als größtes Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Darüber hinaus leiden die Unternehmen nach wie vor unter dem Mangel an Fachkräften und dem An- stieg der Arbeitskosten. Die Industrie erfährt zudem einen
krise, die Folgen der Inflation, der Fachkräftemangel und die fragilen Lieferketten stellen die Unternehmen der Region vor eine harte Bewährungsprobe. Gleichzeitig ist die Lage bislang noch ordentlich, wenngleich mit rückläufiger Tendenz“, kommen- tiert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Nitschke die IHK-Kon- junkturumfrage.
einschätzungen. So gehen per saldo 31 Prozent der Betriebe von rückläufigen Geschäften in den nächsten zwölf Monaten aus. „Das ist der schlechtes- te Wert seit der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009. Die Erwartungen sind stärker abgestürzt als im Corona-Früh- jahr 2020. Diesmal als Ergeb-
Der IHK-Kon- junkturbericht ist abrufbar unter
UNTERNEHMEN BLICKEN SORGENVOLL NACH VORNE Der IHK-Konjunkturklimaindex in Punkten – für den gesamten IHK-Bezirk nach Jahren, unterteilt nach Branchen
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Gesamt Industrie Handel Dienstleistungen
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