Partner Hund

Die Nr. 1 der Hunde-Magazine

Juli

7 / 2022 3,80 €

Weil wir Hunde lieben

Martin Rütter Die Wahrheit über Dominanz

Urlaubszeit Das gehört in die Hunde-Reiseapotheke

Fleischlos glücklich Warum vegetarisch füttern besser ist, als Sie denken Tipps bei zu viel Jagd-Freude 5 Die Welt mit seinen Augen Wie Hunde sehen, denken, erinnern ... und was Sie daraus lernen

Unsere Rasse-Porträts Deutsche Dogge & Affenpinscher

PET & FAMILY Parquet Pro Der kann viel mehr:

1 Powersaugen 1700 Watt max. 2 Haare entfernen 3 Frische Raumluft

4 Fliesen feucht wischen 5 Parkett feucht wischen 6 Flecken entfernen

www.robert-thomas.de

EDITORIAL

Unsere Experten in dieser Ausgabe

Martin Rütter Der Hundeprofi und seine

Coachs erklären, worum es bei Dominanzverhalten geht, ab S. 28

Heike Reinhardt mit Linus (13)

Black is beautiful!

D

ie Hunde in meinem Leben sind immer schwarz. Zugege- ben, heute, im stolzen Alter von

hat sich mit den Vorurteilen und Mythen rund um Hunde mit schwarzem Fell be- schäftigt. Ihren Artikel lesen Sie ab S. 38. Wie faszinierend die Welt unserer Hunde ist, was für Superkräfte ihre Sinne haben und wie wichtig es für uns ist, zu wissen, wie sie die Welt wahrnehmen, das habe ich in der Titelgeschichte ab S. 14 für Sie zusammengefasst. Haben Sie zu Artikeln in diesem Heft Anregungen, Bemerkungen oder Ge- schichten, die Sie mit uns und unseren Lesern teilen möchten, dann schreiben Sie mir doch einfach unter: redaktion@ partner-hund.de. Ich

Dr. Julia Fritz Die Ernährungsexpertin gibt Tipps, wie vegetarische Fütte- rung funktionieren kann, ab S. 46

13 Jahren, haben sich viele weiße und graue Härchen unter ihr dunkles Fell gemischt. Aber immer waren meine vierbeinigen Begleiter schwarze Hunde. Eine bewusste Entscheidung. Denn dass Hunde dieser Fellfarbe als besonders bedrohlich wahrgenommen werden und gerade im Tierschutz bedeutend schlechtere Chancen auf eine Vermitt- lung haben als Artgenossen mit hellerer Farbgebung, das hat mich immer wieder völlig verwundert. Aus meiner Erfahrung sind schwarze Hunde nicht aggressiver oder „krawalliger“ als andere Hunde.

freue mich immer, von Ihnen zu lesen. Kommen Sie gut und gesund gemein- sam mit Ihren Hunden durch den Sommer! P.S.: Der Hund links ist übri- gens ein Pastor Mallorquin, der sein schwarzes Fell mit Stolz trägt. Ihre

Barbara Welsch Die Tierärztin informiert über Reisekrankheiten und was in die Reiseapotheke gehört, ab S. 52

Ganz im Gegen- teil. Und sie sind, wie ich finde, im „kleinen Schwar- zen“ immer per- fekt für alle

Anlässe ge- kleidet. Aber Spaß beiseite – unsere Autorin Christiane Nadol

Perdita Lübbe-Scheuermann Die Glosse der bekannten Hundetrainerin ist Kult. Exklusiv nur in „Partner Hund“, ab S. 88

JETZT NEU am Kiosk! Martin Rütter – das Magazin

Der Hundeprofi und seine Coachs wissen, wie man Erziehungsprobleme löst, und helfen, das Verhalten unserer Hunde besser zu verstehen

und noch viele mehr!

INHALT

JULI 2022

6

Momentaufnahme Rock ’n’ Roll Dackel

8

News und Trends

Aktuelle Nachrichten und Produkte aus aller Welt

14

Unser Titelthema

Die Welt mit seinen Augen

20

Rasseporträt – Deutsche Dogge

Gefährten im XXL-Format

26

14 TITELTHEMA Sehen, hören, riechen – Hunde nehmen vieles anders war als wir

Wissen für Klugscheißer

„Er weiß ganz genau, was er angestellt hat!“

28

Martin Rütter

„HILFE, mein Hund ist dominant!“

36

5 Tipps ...

für jagd-begeisterte Hunde

38

Mensch und Hund

Keine Angst vorm schwarzen Hund

42

Umfrage/ Mit Ergebnissen aus PH05/22

RASSE- PORTRÄT Die Giganten im Hundereich sind ganz schön anspruchsvoll 20

Für Notfälle gut gerüstet

44

Graue Schnauzen

Weil jedes Gramm zählt

46

Ernährung

Vegetarisch und glücklich

50

Kleine Entdecker Nicht alles auf einmal

28

MARTIN RÜTTER Was Dominanz wirklich ausmacht und wie Sie Verhaltensprobleme lösen

52

Gesundheit

Geschützt in den Urlaub + Reiseapotheke

56

Shop

Ab an den Strand

58

Reise

Vive la France! Frankreich mit Hund erkunden

64

Deutschland entdecken

Der Kraichgau

66

Wer bin ich?/Rätsel

Mit Gewinnspiel

52

ERNÄHRUNG Vegetarisch füttern ist gar nicht so schwer, wenn man sich vorab informiert

58

38

REISE Frankreich hat viel für den Urlaub mit Hund zu bieten

SCHWARZE HUNDE Fellfarbe sagt nichts über den Charakter aus

52

GESUNDHEIT Das gehört in die Hunde- Reiseapotheke

Ab welchen Temperaturen wird es gefährlich für wartende Hunde im Auto? Wie erkennt man einen Hitzschlag und was tun? Unser EXTRA Richtig handeln bei Sommer-Hitze

56

SHOP Praktisches für den Besuch am Strand

68

Das große Quiz

Zehn Trachten-Träger suchen ihren Hund

72

IHRE Geschichte

80

Tyson suchte sich sein Zuhause selbst

RARE RASSE PORTRÄT Affenpinscher sind äußerst selten

74

Hunde in Not

Alessja – vom Pechvogel zum Glückskind

76

Leserpost/ Impressum

80

Rare Rasse – Der Affenpinscher

88

Perditas (Ein-)Blick ins Hundeleben

Schwarzer pfiffiger Kobold

Die Sache mit der Hundebox

86

Fotoalbum – Strandgeflüster

90

Vorschau

Ihre besten Bilder

UNSERE TITELTHEMEN

JULI 2022 | PARTNER HUND 5

MOMENTAUFNAHME

Sie sind cool, sie sind verwegen und sie wollen auf die ganz große Bühne: Für ein Instagram-Projekt zweier Fotografinnen verwandeln sich vier Dackel mithilfe von Langhaarperücken in die Dackel-Band „The Weeeens“ Rock´n´Roll Dackel

6 PARTNER HUND | JULI 2022

BJay und BlackBaron (Milhouse ist viel zu cool für ein Pseudonym) und mit wallender Mähne stehen Chaos und Rebellion auf der Tagesordnung. Im Olympiastadion in München wurde schon mal Probe gesessen, um sicher- zugehen, dass die Fans von der Tribüne eine gute Aussicht auf die Bühne haben, wenn die vier ihre innere Rampensau rauslassen. Mehr von der umtriebigen Dackel-Band gibt es auf Instagram unter „the_weeeens“ zu sehen.

Im echten Leben heißen sie Ursi, Milhouse, Bajazoo und Klufti und sind ganz normale Dackel, die gerne unter der Decke dösen oder sich sturköpfig weigern, Kommandos auszuführen. Werden sie aber von den Fotografinnen Ina Rebel und Heike Willers für ein Fotoprojekt in Szene gesetzt, verwandeln die vier sich in die Dackel-Band „The Weeeens“. Und da ist dann Schluss mit dem treuherzigen Dackelblick! Unter ihren Rocker-Künstlernamen Smurs,

JULI 2022 | PARTNER HUND 7

NEWS

Immer auf dem neuesten Stand: Die interessantesten Meldungen aus aller Welt, spannende Fakten rund um unsere Vierbeiner und brandneue Produkt-Tipps haben wir für Sie kurz und knapp zusammengefasst Neues aus der Hundewelt

Verhaltensforschung Nicht die Rasse, sondern die Gene prägen den Charakter!

Viele Rassen verbinden wir mit bestimmten Charaktereigenschaften. Der Border Collie ist besonders schlau, Pitbulls aggressiv und Golden Retriever total verspielt. Pusteku- chen! Dass das nicht stimmen muss, hat das Forscherteam der US-amerikanischen Bio- medizinerin Kathleen Morrill herausgefun- den. Ausschlaggebend für den Charakter eines Hundes sind nach neuesten Ergebnis-

sen die Gene und eben nicht die jeweilige Rasse. Über 18.000 Hundeherrchen und -frauchen wurden zu Wesen und Verhal- ten ihrer Hunde befragt. Parallel wurden genetische Daten von ca. 2.000 Hunden analysiert und mit den genannten Verhal- tensweisen in Verbindung gesetzt. Das Forscherteam um Morrill fand keine Verhal- tensweise, die ausschließlich bei nur einer

Rasse zu finden ist. Ob ein Hund besonders gelehrig, wachsam oder zutraulich ist, hän- ge vor allem von den Elterntieren ab. Einen gewissen Einfluss könnten Halter durch Erziehungsmaßnahmen ausüben. Bei der Wahl eines Hundes sollte daher nicht nur auf die Rasse geachtet werden. Es sei genauso wichtig, auf die Charaktereigenschaften der Elterntiere zu achten, so Morrill.

8 PARTNER HUND | JULI 2022

▽ Fressnapf

Mandala zum Ausschlecken

Dieser Futternapf aus Keramik entsteht in liebevoller Handarbeit auf der Töpferscheibe. Auf dem Napfboden ist die Blume des Lebens abgebildet. Jeder Napf ist ein Unikat und bleibt durch sein Eigengewicht an Ort und Stelle. ▷ Keramiknapf Mandala Weiß Sand, 49,95 €, www.naftie.de

Studie Babysprache

Forschung Dingos stehen dem Wolf nahe

Viele Hundebesitzer verfallen in die typische Babyspra- che, wenn sie mit ihrem Hund reden. Die University of York hat untersucht, ob Hunde darauf anders reagieren als auf normale Sprache. Außerdem wurde überprüft, welche der Sprecharten Hunde angenehmer finden. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Hunde eher den Kon- takt zu Menschen suchen, die in der „hundebezogenen Sprache“, wie es in der Forschung heißt, sprechen.

dem Wolf. Das ist das Ergebnis des Forscherteams um William Ballar von der University of Melbourne. Die größte Gemein- samkeit wurde mit dem Deut- schen Schäferhund festgestellt. Den Forschern zufolge nimmt der Dingo eine Zwischenstel- lung zwischen Wölfen und den heutigen Hunderassen ein.

Dingos sind die einzigen ein- heimischen Hunde Australiens. Eine Genomanalyse gibt nun Aufschluss darüber, in wel- chem Verwandschaftsverhält- nis die Wildhunde zu Wölfen und domestizierten Haushun- den stehen. Mit 99,4-prozen- tiger Übereinstimmung steht der Dingo dem Hund näher als

Gemeinsam mit den Zeitschriften FUNK UHR und Super TV sucht der Deutsche Tierschutzbund Kandidaten für den Deutschen Tierschutzpreis. Engagierte Menschen, Vereine oder Initiativen können sich bis Anfang Juli bewerben oder als Kandidaten vorgeschlagen werden. Die feierliche Preisverleihung findet am 28. November in Berlin statt. Das Preisgeld von 6.000 € kommt den Tieren zugute. Deutscher Tierschutzpreis Tierschützer gesucht

▽ Buchtipp

Heilende Kräfte aus der Natur

In der Natur finden sich viele Pflanzen und Kräuter, die heilende Fähigkeiten haben. Dieser Kompakt-Ratgeber beschreibt Krankheitssymp- tome von A bis Z und deren Behandlung mit Heilpflanzen. Mit zahlreichen Tipps zur eigenen Hausapotheke z. B. gegen Parasiten und Co. ▷ Grüne Hausapotheke für Hunde, 12 €, www.mankau-verlag.de

JULI 2022 | PARTNER HUND 9

NEWS

Hundeernährung Vegan ist gut

Eine internationale Studie sorgt mit ihren jüngsten Ergebnissen für Erstaunen. Ein Jahr lang begleitete die University of Winchester ca. 2.600 Hundehalter und dokumentierte den Gesundheitszustand ihrer Hunde. Ver- glichen wurde die konventionelle Ernährung mit einer fleischreichen oder veganen Fütte- rung. Dabei wurden auch die Häufigkeit von Tierarztbesuchen und die Einnahme von Medikamenten untersucht. Für die Forscher

In Berlin haben Empfänger von Sozialleistungen und Rentner die Möglich- keit, sich von der Hundesteuer befreien zu lassen. Das sind immerhin 120 € jährlich, die beim Ersthund fällig werden. Anfang des Jahres wurde das Hun- desteuergesetz geändert und kommt jetzt Menschen mit finanziellen Schwie- rigkeiten entgegen. Diese Option wurde in Deutschlands Hauptstadt dankbar angenommen. Bis zum 31. März 2022 haben bereits 8.500 Halter das Angebot in Anspruch genommen und sich von der Hundesteuer befreien lassen. Ein Konzept, das auch in ganz Deutschland Schule machen sollte. Steuerbefreiung Berliner Hundehalter werden entlastet

steht fest: Ei- ne ausgewo- gene vegane Ernährung ist für Hunde am gesündesten. Zudem wird so der ökologische

Pfotenabdruck

verkleinert.

Illegaler Welpenhandel Größter deutscher Fall vor Gericht

Der bisher größte in Deutschland aufge- deckte Fall von illegalem Welpenhandel wird derzeit vor dem Landgericht Hagen verhandelt. Die Rede ist vom sogenannten Kreuztal-Fall, bei dem es um organisierte Bandenkriminalität geht. 2016 war die Tierschutzor-

eine ernst zu nehmende Straftat und sollte auch so verhandelt werden. Es geht hier um fühlende Wesen, die teilweise noch heute unter den Machenschaften der Angeklagten leiden müssen.“ Insgesamt wurden damals über hundert Hunde beschlagnahmt. Sieben

Angeklagte müssen sich nun vor Gericht verantwor- ten. Es liegen Beweise vor, dass es sich um einen internati- onal organisier-

US-Studie Napf-Gefahr

ganisation „Vier Pfoten“ bei der Razzia in Kreuz- tal dabei. Birgitt Thiesmann, Expertin für ille- galen Welpen- handel, erinnert sich noch genau an die schockie- renden Eindrü- cke von damals und fordert: „Illegaler Wel- penhandel ist

Hundehalter nehmen es bei der Napfhygiene ihres Hundes oft- mals nicht so genau. Das hat eine US-Studie nachgewiesen. Von 417 Befragten reinigen 18 Prozent den Futternapf weniger als alle drei Monate. Die Folge: Hundenäpfe sind schmutziger als Toiletten! Die Bakterien und Keime sind nicht nur gefährlich für die Hunde, son- dern auch für die Halter. Der Napf sollte daher täglich nach dem Füt- tern gereinigt werden.

ten Welpen- händlerring

handelt. Es wird höchste Zeit für härtere Strafen und strengere Gesetze.

10 PARTNER HUND | JULI 2022

▽ Hundeleine

DAS IST IHR RECHT

Merlot im Park genießen

Gesetz & Recht Muss ich zur Arbeit, wenn mein Tier krank ist?

Eine Leine zum Verlieben! Das in Handarbeit gefertigte Design ist hochwertig verarbeitet und besticht durch eine angenehme Haptik. Filigrane Flechtdetails bre- chen mit der robusten Optik des Fettleders. Die Farbe Merlot ist ein extra Hingucker! ▷ Hundeleine Riverside Park Merlot, 69 €, www.cloud7.de

Für viele Halter hat das Haustier einen Stellenwert ähn- lich dem des eigenen Kindes. Wenn das Kind krank ist, haben Eltern gesetzlichen Anspruch, der Arbeit fernzu- bleiben, um sich zu kümmern. Doch wie ist die Rechtsla- ge, wenn das eigene Haustier krank ist? Besonders Halter, die ihr Tier alleine betreuen, werden in dieser Si- tuation vor eine Gewissensfrage gestellt. Fakt ist, Halter haben in diesem Fall keinen gesetzlichen Anspruch auf Sonderurlaub oder auf bezahlte Freistellung. Rechtlich sind Haustiere nun mal keine Familienmitglieder. Ist das Tier jedoch gesundheitlich schwer angeschlagen und benötigt die Anwesenheit des Halters, können die Interessen des Tieres die des Arbeitgebers überwiegen. Wichtig: Suchen Sie unbedingt das Gespräch mit Ihrem

Vorgesetzten. Sie können fragen, ob Sie ausnahmsweise im Homeoffice arbeiten dürfen. Alternativ können Sie sich auch nach einer Betreuung für das Tier umsehen. In den meisten Fällen findet sich eine Lösung.

NEWS

Schauspielerin Sina Zadra mit ihrem Hund Loui

Termine 11.6.2022 Online: Rückruf und Stopp Sie lernen Grundlagen für den Rückruf und was Sie tun können, wenn der Hund mal nicht gehorcht. ▷ Info: www.pia-groening.de 20.6.2022 – 22.6.2022 Aggressiver Hund, was nun? Vom Umgang mit aggressiven Verhaltensweisen bei Hunden. Was ist tolerierbar und was nicht? ▷ Info: www.animal-info.de Euro wurde 2011 für den wohl teuersten Hund der Welt gezahlt. Und zwar für die Tibetdogge Hong Dong. Die Hunderasse gilt in China als Statussymbol. Millionen Königliches Geschmeide Dieses Halsband wird handgefertigt und ist zu 100 Prozent vegan. Die Kombination aus royalen Farben, hochwertigem Biothane und Paracord in Verbindung mit den Messingverschlüssen macht aus dem Halsband einen echten Hingucker! ▷ Paracord Hundehalsband Royal, 79 €, www.williamwalker. de ▽ Halsband

>> Ohne Loui könnte ich gar nicht sein <<

Guinness World Record Ältester Hund der Welt Das ist Chihuahua Toby Keith aus Florida. Warum er etwas zer- knautscht dreinschaut? Nun, Toby ist der älteste noch lebende Hund und stolze 21 Jahre alt! Seine Halterin Gisela Shore hat ihn im Alter von nur wenigen Monaten aus einem Tierheim geholt. „Ich war Freiwillige bei Peggy Adams Animal Rescue, und einer

der Mitarbeiter erzählte mir von einem älteren Ehepaar, das einen Wel- pen abgeben wollte, weil sie sich nicht mehr um ihn kümmern konnten“, so Shore. Zwei

26.6.2022 – 2.7.2022 Hundewanderung: Vogtland

Durchwandern Sie geschichtsträchtige Hügelkuppen und Wiesen. Die Tagestouren sind ca. 20 km lang. ▷ Info: www.canis-kynos.de

Jahrzehnte spä- ter ist Toby noch immer an ihrer Seite – und hat damit längst die übliche Lebens- erwartung von 12 bis 18 Jahren überschritten.

Online: Jederzeit Hundebegegnungen meistern

Erfahren Sie, wie Hundebegegnungen an der Leine stressfrei ablaufen und wie Sie sich richtig verhalten. ▷ Info: www.hunde-trainingskonzepte.de

12 PARTNER HUND | JULI 2022

DAS GEHEIME LEBEN DER PFLANZEN

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Dieser Band nimmt Sie mit auf die Reise von einem Lebensraum zum nächsten – vom üppigsten Dschungel bis zur rauesten Wüste, vom schneereichsten Bergwald bis zum entlegensten dampfenden Sumpf – und enthüllt, dass Pflanzen genauso aggressiv, konkurrenzfähig und spektakulär sind wie Tiere. Sie werden Agenten des Todes entdecken, die ihre Wirtspflanze rücksichtslos verschlingen, aber auch solche, die tiefe und komplexe Beziehungen mit anderen Arten eingehen.

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TITELTHEMA

Haben Sie sich in manchen Situationen auch schon gedacht: „Was mag jetzt im Kopf meines Hundes vorgehen?“ Wie Hunde ihre Umwelt und die Menschen erleben, das haben wir hier einmal für Sie zusammengestellt Die Welt mit seinen Augen

H

unde sind einzigartige Wesen. Ihr soziales Umfeld besteht nicht, wie bei den meisten anderen Tieren, nur aus Art-

eher wie schmutziges Gelb. Viel besser können sie dagegen die Farbe Blau er- kennen. Wenn Sie also mit Ihrem Hund mit einem roten Frisbee auf einer grü- nen Wiese spielen, dann wird er sich schwerer tun, die Scheibe überhaupt zu sehen, als wenn Sie dafür ein blaues Frisbee verwenden. Auch wenn Sie visu- elle Marker benutzen, um Ihrem Hund zum Beispiel beizubringen, an welche Position er laufen soll, dann können Sie ihn mit blauen Markierungen besser unterstützen als mit roten oder grünen.

bemerkt. Sie haben den braunen Punkt in der Ferne schon erspäht, Ihr Hund dagegen schaut zwar in die Richtung, scheint das Reh aber nicht zu sehen. Und das kann er auch nicht, denn Hunde sind kurzsichtig. Ein Bild wird für einen Hund nach sechs Metern Ent- fernung schon leicht verschwommen, während wir Menschen im Allgemeinen noch auf 23 Meter Entfernung scharf se- hen. Ganz anders sieht es dagegen aus, wenn sich das entfernte Objekt bewegt. Dann sehen Hunde doppelt so scharf wie wir. Sie können bewegliche Objekte noch in einer Entfernung von 800 bis 900 Metern erkennen, wie der unga- rische Verhaltensbiologe Adam Miklosi 2008 herausfand. Deswegen kann es gar nicht schaden, wenn sich Ihr Hund

genossen, sondern auch aus uns Men- schen. Ihre Fähigkeiten haben sich im Laufe der Evolution nicht nur im Hin- blick auf das Leben und Jagen im Ru- del, sondern auch auf die Förderung der Kooperation mit Menschen entwickelt. Was Hunde wirklich können, was sie denken und wie sie die Welt um sie he- rum und uns Menschen wahrnehmen, dem ist die Wissenschaft in den letzten Jahren immer mehr auf der Spur. Die Erkenntnisse, die die Forscher gewin- nen, können uns Hundehaltern helfen, unseren Hund immer besser zu verste- hen und die Herausforderungen des ge- meinsamen Alltags besser zu meistern. Die Welt der Hunde ist nicht so bunt wie unsere Früher dachte man, Hunde könnten nur schwarz-weiß sehen. Das haben die Wissenschaftler heute widerlegt. Hunde können durchaus Farben sehen, nur nicht ganz so viele wie wir. Als Jäger in der Abend- oder Mor- gendämmerung ist es eher von Vorteil, wenn die Augen lichtempfindlicher sind,und viele Grautöne unterscheiden können. Farben spielen im Hundele- ben eher eine untergeordnete Rolle. Sie haben eine Rot-Grün-Schwäche. Das heißt, diese beiden Farben sind für sie nicht zu unterscheiden und wirken

Die Bewegung macht das Sehen scharf

Vielleicht kennen Sie die Situation: Ein Reh erstarrt am Waldrand in der Bewegung, als es Sie und Ihren Hund

Farbspektrum Mensch und Hund im Vergleich

Menschen besitzen drei Farbrezeptoren im Auge, Hunde nur zwei. Deswegen wirken Rot und Grün für sie ähnlich. Ein Hund kann also zum Beispiel eine rote Frisbee-Scheibe und den grünen Rasen kaum voneinander unterscheiden.

14 PARTNER HUND | JULI 2022

TITELTHEMA

Bewegungsschärfe Bewegliche Objekte verfolgen

Schädelform Dolichocephal

Der optokinetische Reflex ist bei Hunden viel stärker ausgeprägt als bei Men- schen. Sie können bewegliche Objekte in einer Entfernung von 800 bis 900 Metern erkennen, die sie unbewegt 500 Meter entfernt nicht wahrnehmen

Hunde mit längerem Schädel lassen sich durch das größere Gesichtsfeld stärker ablenken

ist. Bei einem Galgo müssen Sie also unter Umständen mehr Geduld auf- bringen, wenn es um das Erlernen von Signalen geht, als bei einem Chihuahua. Die Welt mit der Nase sehen Wenn es um das Riechen geht, sind wir Menschen aber komplett raus aus dem Vergleich. Nicht nur weil Hunde bis zu 300 Millionen olfaktorische Rezeptoren haben und wir nur 60 Millionen: Wäh- rend unsere Nase sich an einen Geruch gewöhnt und ihn dann nicht mehr wahrnimmt, können Hunde mehrere Gerüche gleichzeitig verfolgen. Wie das funktioniert? Beim Schnüf- feln weiten sich die Nasenlöcher und öffnen oberhalb der Flügelfalte einen direkten Zugang zum Nasengang. Hier wird ein Teil der Luft in einen olfakto- rischen Gang geleitet, wo sie in einer Vertiefung festgehalten und analysiert wird. Der Rest der Luft wird durch einen respiratorischen Gang wieder ausgeatmet. Hunde haben auch eine genaue Vorstellung davon, was sie da erschnüffeln. Deswegen ist für sie ein Verlust der Sehfähigkeit nicht so tra- gisch, sie haben andere sensorische Möglichkeiten, um sich ein Bild von der Welt zu machen. Vor allem die Nase und natürlich ihr Gehör. Hören Schlappohren schlechter? Bekanntlich hören Hunde hohe Töne viel besser als wir Menschen. Kein Wunder, denn ihre Beutetiere, wie kleine Nager zum Beispiel, piepsen im Ultraschallbereich. Die Hundeohren

weit von Ihnen entfernt hat und Sie das Gefühl haben, dass er Sie aus den Augen verloren hat, beim Rückruf zum Beispiel mit den Armen zu wedeln oder sich an- derweitig zu bewegen. Weniger Überblick trotz größeren Gesichtsfelds Während wir Menschen ein Gesichts- feld von 180 Grad haben, verfügen Hunde über eine viel größere Rund- umsicht, nämlich etwa 240 Grad. Das liegt daran, dass ihre Augen seitlicher am Kopf liegen als unsere. Der Vorteil: Sie können auch Bewegungen wahr- nehmen, die hinter ihnen passieren. Der Nachteil: Es ist für sie schwieriger, Objekte zu fokussieren. Das liegt auch

an ihrer Kopfform. Hunde mit langge- strecktem Kopf haben statt der Seegru- be, dem Punkt schärfsten Sehens (Fo- vea), einen waagerechten Streifen, auf dem sie scharf sehen. Wenn sie also den Kopf neigen, wenn sie etwas anschauen, versuchen sie, es besser zu fokussieren. Manche kurznasigen Rassen verfügen dagegen über so etwas Ähnliches wie eine Fovea und können sich, weil ihre Augen näher beieinanderliegen, auch besser nach vorne orientieren. Was be- deutet das für unseren Alltag mit Hund? Ein Boxer zum Beispiel wird Gesten, die vor ihm ausgeführt werden, besser deuten können als ein Windhund, der zudem auch noch durch die größere Rundum-Sicht viel leichter abgelenkt

Wir Menschen haben dadurch, dass unsere Augen vorne am Kopf sitzen, ein Gesichtsfeld von 180 Grad, Hunde können je nach Augenposition etwa 240 Grad wahrnehmen Gesichtsfeld Die Augenposition bestimmt das Blickfeld

16 PARTNER HUND | JULI 2022

AUCH IM URLAUB AN DEINER SEITE.

Instrument dieser Forschung ist nor- malerweise der Spiegel-Test, bei dem bewertet wird, ob sich Tiere im Spie- gel selbst erkennen. Das tun Hunde nicht. Doch wenn man weiß, dass das Sehen in ihrer Erlebniswelt eine eher untergeordnete Rolle spielt, dann liegt es nahe, dass ihr Selbstbewusstsein möglicherweise an anderen Wahr- nehmungen hängt. Wie am Eigenge- ruch. Und den können Hunde sehr wohl unterscheiden. Sie riechen zum Beispiel viel kürzer an ihren eigenen Duftmarkierungen, als an denen von anderen Lebewesen. Der amerika- nische Evolutionsbiologe Marc Bekoff sieht darin einen klaren Hinweis auf ein ausgeprägtes Ich-Bewusstsein. Die Sprache der Hunde Hunde kommunizieren über viele Ka- näle, vor allem natürlich über körper- sprachliche Signale. Die Feinheiten dieser Signale füllen ganze Bücher. Wir wollen uns hier aber auf die hörbare Sprache der Hunde beschränken, das Bellen. Ihre Vorfahren, die Wölfe, bel- len übrigens kaum. Dass Hunde öfter bellen und das auch aus den verschie- densten Gründen, scheint mit ihrer evolutionären Anpassung an das Leben mit uns Menschen zu tun zu haben. Ih- nen steht eine erstaunliche Bandbreite an Tonfrequenzen zur Verfügung. Sie haben sehr flexible Stimmbänder, so- dass Zeitpunkt, Tonhöhe und Lautstär- ke des Bellens stark variieren können. Sie bellen nicht nur, wenn Menschen oder andere Hunde in Hörweite sind, sondern auch, wenn sie ganz alleine sind. Das legt den Rückschluss nahe, dass das Bellen in Verbindung mit den hündischen Emotionen steht und ein wichtiges Mittel der Kommunkation ist. Bellen erfolgt oft in drei Stufen: einem „Vorbellen“, dann das volle Bellen und schließlich ein Nachbellen. Wussten Sie, dass Hunde sogar ihre Stimme verstellen können? Das tun sie allerdings nur in Spielsituationen. Da bellen sie tiefer und voller und imi- tieren so einen großen, bedrohlichen Hund. Versuche haben gezeigt, dass Hunde allerdings sehr wohl unter- scheiden können, ob das Bellen oder Knurren, das sie hören, spielerisch „tiefergelegt“ ist oder ob es ernsthaft bedrohlich gemeint ist.

Schädelform Brachycephal

PFOTE DRAUF!

Kurznasige Rassen können die Aufmerksamkeit besser nach vorne richten und können zum Beispiel Zei- gegesten besser erkennen

funktionieren dabei wie Antennen und richten sich nach dem Geräusch aus. Trotzdem können Hunde schlechter als wir unterscheiden, aus welcher Rich- tung ein Geräusch kommt. Das kann vor allem im Straßenverkehr fatal für un- sere Vierbeiner sein. Woran das liegt, wurde bisher noch nicht ausreichend erforscht. Auch gibt es bisher keine aussagekräftigen Studien darüber, ob schlappohrige Hunde etwas schlechter hören als Hunde mit Stehohren. Haben Hunde ein Ich-Bewusstsein? Lange Zeit stand die Erfahrung der Hundehalter, dass Hunde ganz klar wissen, wer sie sind, im Gegensatz zur Forschung der Wissenschaftler.

Riechen

➊ Nasenmuschel, ➋ Geruchsepithel, ➌ Nasennebenhöhlen, ➍ Gehirn, ➎ Riechkolben, ➏ Nasen-Gaumen- Kanal, ➐ Jacobsonsches Organ, ➑ Geruchsnerven

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TITELTHEMA

Hören Verschiedene Hörbereiche

Niedrige Frequenzen bis 40 Hz hören Hunde und Menschen gleich gut, bei hochfrequenten Tönen sind Hundeohren dem menschlichen Gehör, das Töne bis maximal 20.000 Hz wahrnimmt, weit überlegen

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

Wie Hunde denken In der Wissenschaft bezieht sich der Be- griff Denken vereinfacht ausgedrückt auf komplexe Prozesse, die analysiert, organisiert oder kombiniert werden, um ein Ziel zu erreichen oder ein Problem zu lösen. Die kognitiven Fähigkeiten eines Hundes werden von der Umwelt geformt, in der er überleben muss. Sein Denken dreht sich vor allen Dingen um den Erhalt von Ressourcen. Die wich-

Verstärkern wie Spiel, Lob oder Zu- neigung. Negative Verknüpfungen wie Strafen funktionieren nach demselben Prinzip, sollten aber, wenn überhaupt, nur in Notfällen eingesetzt werden. Die Beziehung zum Menschen Soziale Reize spielen bei Hunden eine größere Rolle als bei anderen Säugern. Und neben den Artgenossen ist der Mensch der wichtigste Sozialpartner. So haben Hunde im Laufe ihrer Evolution die Fähigkeit entwickelt, Informationen von Gesichtern zu unterscheiden, egal ob es die von bekannten oder fremden Menschen sind. Forscher der Lincoln- Universität in Großbritannien fanden heraus, dass Hunde eher die rechte Seite des menschlichen Gesichtes be- trachten. Dort spiegelt sich die linke Gehirnhälfte, die sich mit emotionalen Informationen beschäftigt. Bisher konn- te aber nicht klar erforscht werden, wel- che Schlüsse sie daraus ziehen. Schon als Welpen entwickeln Hunde eine Präferenz für Augenkontakt mit dem Menschen. Das ist erstaunlich, da normalerweise ein anhaltender Augen- kontakt mit Artgenossen eher als Bedro- hung angesehen wird. In potenziell ge- fährlichen Situationen suchen sie aktiv den Blickkontakt zu ihrem Halter, um dessen emotionale Reaktion auf die ver- meintliche Bedrohung zu entschlüsseln. Bleibt er gelassen, gibt das dem Hund Sicherheit. Die Vorliebe für Blickkontakt lässt sich natürlich auch in der Hunde- erziehung prima einsetzen. Man hat festgestellt, dass Hunde zum Beispiel

tigsten sind Futter und andere Beute, das Revier und die Sexualpartner. Da- rauf sind seine Wahrnehmung und sei- ne Aufmerksamkeit gerichtet. Die Jagd erfordert es zum Beispiel, dass er seine Beute auch weiter verfolgen kann, wenn sie zeitweilig außer Sicht ist. Er muss sich an sie erinnern können. Das tut er, indem er Verknüpfungen herstellt, zum Beispiel zwischen dem Objekt und dem Ort, an dem es verschwunden ist. So funktioniert grundsätzlich auch das Gedächtnis und damit das Lernen unserer Vierbeiner: Sie verknüpfen die Dinge, die eine Bedeutung für sie ha- ben, mit zeitlichen oder räumlichen Be- zügen. Deswegen kann sich ein Hund auch noch daran erinnern, wo er letz- ten Sommer einen Knochen vergraben hat, aber nicht daran, dass er vor zwei Minuten im Wohnzimmer eine Pfütze hinterlassen hat. Der Knochen hat ei- ne Bedeutung für ihn, die Pfütze nicht. Wenn wir also möchten, dass er sich an gewisse Dinge erinnert, dann sollten wir diesen eine Bedeutung verleihen, die er nachvollziehen kann. Am einfachsten geht das natürlich durch die Verknüp- fung mit Futter und anderen positiven

Kleines Lexikon des Bellens

▷ Ressourcen bewachen Lang anhaltendes Knurren,

(1-4 kHz), oft auch grimmig, gefolgt von einem kurzen, prägnanten Bellen

▷ Ein fremder Mensch kommt Kräftiges, wiederholtes und schar- fes Bellen unter Einsatz des vollen Stimmbereichs, bei gefühlter Bedrohung gefolgt von Knurren ▷ Alleine bleiben Bei jungen Hunden kurzes Kläffen und lang anhaltendes „Fiepsen“ in hoher Tonlage (über 12 kHz) ▷ Freude Scharfes Kläffen in mittlerer Ton- höhe (mit Sprüngen und Schwanzwedeln), das dazu auf- fordert, sich mitzufreuen

18 PARTNER HUND | JULI 2022

einer Zeigegeste viel besser folgen kön- nen, wenn sie vorher Blickkontakt mit dem Halter aufgenommen haben. Die Merkmale der Bindung Grundsätzlich ist die menschliche Be- zugsperson für den Hund etwas ganz Be- sonderes und kann auch nicht einfach durch eine andere ersetzt werden. Wird ein Hund von seinem Besitzer in einem Raum alleine gelassen, durchleidet er ei- nen Trennungsschmerz, und die Anwe- senheit eines anderen Menschen tröstet ihn keineswegs. In ihrem Bindungsver- halten erinnern Hunde an Kleinkinder. Auch sie kann nichts trösten, wenn sie die Mutter vermissen. Sie gehen mit dem Menschen eine Bindung ein, die über eine reine Anhängigkeit, bei der die Grundbedürfnisse wie Schutz oder Nahrung befriedigt werden, hinausgeht. Der Grad der Bindung ist dabei nicht abhängig von der Zeit, die Mensch mit seinem Hund verbringt. Doch woran kann man erkennen, dass der Hund eine besondere Bindung auf-

gebaut hat? Der Verhaltensbiologe Ádám Miklósi hat dafür vier Hauptmerkmale definiert: ➊ Die sichere Basis, wenn der Hund bei der Erkundung eines unbekannten Terrains immer wieder den Kontakt auf- nimmt. ➋ Der sichere Hafen, das heißt, bei Ge- fahr sucht der Hund beim Halter Schutz. ➌ Trennungsverhalten: Wird er in einer unbekannten Umgebung allei-

Menschen? So ganz ist sich die Wissen- schaft da nicht einig. Wahrscheinlich hat die Domestikation zur Entstehung dieser sozialen Fertigkeit beigetragen. Denn selbst bei Wölfen mit inten- siver Erfahrung mit Menschen ist eine solche starke Bindung nicht möglich. Multifunktionale psychologische Be- ziehungen gibt es ausschließlich nur zwischen Mensch und Hund. Seien wir dankbar dafür, dass unsere Hunde im Laufe der Evolution so viele Fähigkeiten entwickelt haben, um

ne gelassen, sucht er nach seinem Halter und zeigt „Trennungsangst“. ➍ Besonderes Ver- halten gegenüber der Bezugsperson: Er zeigt ein beson- deres Begrüßungs- verhalten und ent- spannt sich, wenn er mit seinem Men- schen zusammen ist.Woher kommt diese Bereitschaft zur engen Bindung an den

uns Menschen besser zu verstehen. Jetzt ist es an uns, es ihnen gleichzu- tun und zu versuchen,

die Welt ein bisschen mehr mit Hunde- augen zu sehen. HEIKE REINHARDT

Blickkontakt fördert die Ausschüttung

von Glücks- hormonen

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RASSE-PORTRÄT

Sanfte Gefährten im

XXL -Format Haben Sie schon einmal etwas von Giant George, Freddy oder Zeus gehört? Sie haben alle etwas gemeinsam: Sie waren Deutsche Doggen und sie schafften es ins „Guinness Buch der Rekorde“. Sie galten, als sie noch lebten, als jeweils größter Hund der Welt

G

igantismus mag zwar für bunte Magazine spektaku- läre Fotos liefern, ist für den

betroffenen Hund jedoch vor allem eines: ungesund und die Lebenszeit verkürzend. Gab es früher bei der Zucht der Deutschen Dogge lediglich ein Mindestmaß im FCI-Standard, hat man 2012 auch ein empfohlenes Höchstmaß im Standard implemen- tiert. Für Rüden gilt eine Mindest- größe von 80 Zentimetern und 90 Zentimeter Widerristhöhe sollten nicht überschritten werden. Mit einer Mindestgröße von 72 Zentimetern und der Vorgabe, dass 84 Zentimeter Widerristhöhe nicht überschritten werden sollen, sind Hündinnen etwas kleiner. Gut so, denn der Apoll unter den Rassehunden ist auch ohne Extreme beeindruckend genug. Am Problem der mit sechs bis sieben Jah- ren leider sehr geringen durchschnitt- lichen Lebenserwartung muss weiter gearbeitet werden. Anhänglich und verschmust Die Bindung, die eine Dogge zu ihrer Familie eingeht, ist ungemein eng und sie sind oft genauso zärtlichkeitsbe- dürftig, wie sie groß sind. Ruhephasen mit engem Körperkontakt zum Men- schen stehen hoch im Kurs. Sie pas- sen, wenn sie gut sozialisiert wurden auch prima in Familien mit Kindern, wenn man Interaktionen zwischen Kind und Hund stets überwacht. Allzu zimperlich sollten allerdings weder Eltern noch die Kinder sein. Wenn ein Hund mit sechzig Kilogramm einem auf den nackten Fuß tritt, tut das weh. Die Krallen einer Deutschen Dogge

CHECKLISTE: DIE DEUTSCHE DOGGE Familientauglichkeit

Aktivitätslevel Erziehbarkeit Pflegeaufwand

Selbstständigkeit Arbeitsbedürfnis Menschenbezogenheit

Viele Doggen sind heute nicht mehr stark jagdlich motiviert

JULI 2022 | PARTNER HUND 21

RASSE-PORTRÄT

Doggen sind wachsam und melden Unge- wöhnliches zuverlässig

GESUNDHEITSCHECK

Hüftgelenksdysplasie (HD) kann bei Deutschen Doggen auftre- ten. Zuchttiere müssen geröntgt und ausgewertet sein. Ellenbo- gengelenksdysplasie (ED) und Osteochondrosis dissecans (OCD) können ebenfalls auftreten. Manche Züchter lassen freiwillig untersuchen. Werden Fütterungsfehler im Wachstum gemacht, kann das Skelett schwer und irreversibel geschädigt werden. Rupturen der Kreuzbänder kommen vor. Herzgesundheit ist ebenfalls ein Thema bei der Deutschen Dogge. Herzultraschall (vor allem auf DCM) vor dem Zuchteinsatz ist freiwillig. Osteo- sarkome sind, genau wie andere Krebserkrankungen, als Todes- ursache nicht selten. Magendrehung kommt ebenfalls gehäuft vor. Im Bereich der Augen können Entropium, Ektropium und Macroblepharon auftreten.

Mit Dogge unterwegs Eine Deutsche Dogge beansprucht viel Platz und kostet viel Geld! Damit ist weniger der Anschaffungspreis gemeint, sondern vielmehr das nötige Zubehör, der laufende Unterhalt sowie die anfallenden Tierarztkosten. Beginnen wir mit dem Transport der sanften Riesen. Klar kann man mit einer gut erzogenen Deutschen Dogge auch öffentliche Verkehrsmittel nutzen, aber spätestens, wenn der

Hund alt und krank oder gar verletzt ist, braucht man einen fahrbaren Untersatz, in dem das Tier gesichert transportiert werden kann. Einmal ausgewachsen, wird das Tragen aufgrund des Gewichts und der Dimensionen schwierig und man ist schon froh, wenn man den Hund ins entsprechend große Auto bekommt. Ein Bus, Transporter, Gelände- oder Kastenwagen, notfalls müssen eben die hinteren Sitze raus, sollte es also schon sein. Sicherer Transport bei dieser Gewichtsklasse bedeutet, dass Box oder Gitter fest eingebaut sein müssen. 50 bis 70 Kilo oder mehr „frei fliegender Hund“ im Fall eines Crashs entfalten eine tödliche Wirkung, nicht nur für den Hund. Gesund gebettet Dann möchte die Dogge auch kom- fortabel liegen können. Eine Decke auf dem Boden mag für die meisten Hunde reichen, nicht aber für einen

hinterlassen schon mal Spuren auf der Haut und auch eine auf Gesichtshöhe freudig wedelnde, oder sollte man besser schreiben peitschende, Doggen- rute tut weh. Im Spiel passiert es sicher mehr als einmal, dass der zweibeinige Nachwuchs unabsichtlich umgerem- pelt wird, vor allem, wenn die Dogge gerade ihre ungestüme Jugendphase durchmacht. Früher war das normal und kein Drama, heute wird aber schnell eines daraus gemacht.

Doggen-Welpen erwirbt man nur beim Züchter, der auf Gesundheit und Langlebigkeit Wert legt

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Die Aufzucht einer Dogge ist anspruchsvoll: blauer Doggen-Welpe

Hund mit diesem Gewicht. Nichts ist unansehnlicher als eine Dogge mit dicken Liegeschwielen. Klar, die Dogge kann auch aufs Sofa, das kann aber bei mehreren Exemplaren oder zweibeinigem Besuch schon mal dazu führen, dass die Sitzgelegenheiten für die Menschen knapp werden. Also muss mindestens ein orthopädisches Hundebett in entsprechendem Maß her. Manche schwören auch auf das beheizbare Wasserbett für die Dogge, auf dem diese sich gelenkschonend gebettet und wohl temperiert in den Schlaf schaukeln kann. Kein idealer Stadthund Dass eine Dogge besser in ein groß- zügiges Einfamilienhaus mit eben- erdigem Zugang im Grünen passt als in die kleine Etagenwohnung mit Treppen in der Stadt, auch Aufzüge fallen mal für längere Zeit aus, muss wohl nicht eigens betont werden. Deutsche Doggen sind wachsam und notfalls auch verteidigungsbereit. Ihre laute und tiefe Stimme trägt weit und kann geräuschempfind- liche Nachbarn stören. Ein größeres, sicher eingezäuntes Gelände ums Haus wäre wünschenswert, ersetzt aber nicht die regelmäßige Bewegung außerhalb. Eine Dogge möchte Abwechslung haben, schnüffeln, neue Umgebung erkunden und im gleichmäßigen Trab auf möglichst weich federndem Un- tergrund den Astralkörper trainieren. Eine gut bemuskelte Dogge hat durch die stützende Muskulatur seltener Gelenkprobleme. Apropos Gelenk- probleme: Diese sind leider nicht die einzige gesundheitliche „Baustelle“. Neben den routinemäßigen Maß- nahmen zur Gesundheitsvorsorge, die bei allem, das nach Gewicht dosiert wird, wie beispielsweise Anti- parasitika, selbstverständlich bei der Dogge etwas teurer ausfallen, macht es bei Deutschen Doggen Sinn, sich über eine Kranken- beziehungsweise wenigstens eine OP-Versicherung Gedanken zu machen, um die Kosten bei Erkrankung oder Unfall über- schaubar zu halten, wenn man nicht ein paar Tausend Euro auf der hohen Kante hat, deren Ausgabe man locker verschmerzen kann. ▶

Aufmerksam scannt die gestromte Hündin den Horizont

RASSE-PORTRÄT

Das Fell der Deutschen Dogge ist pflegeleicht: striegeln und fertig

Langsames, gleichmäßiges Wachstum Die sanften Riesen haben einen gesunden Appetit und man sollte sich bei der Ernährung unbedingt vom Fachmann beraten lassen. Gerade während der Aufzucht muss die Fütterung stimmen, damit die Dogge gleichmäßig und langsam wächst und mit allen nötigen Eiweißen, Mine- ralstoffen und Vitaminen optimal versorgt wird. Egal ob Fertigfutter oder selbst zubereitete Mahlzeiten, man tut gut daran, sich einen Fachtierarzt für Ernährung ins Boot zu holen, der die Rationen für den individuellen Hund nach (Blut-)Untersuchungen regelmäßig anpasst. Mehrere klei-

ne Mahlzeiten mit anschließender Ruhe sind besser als eine große, um einer Magendrehung vorzubeugen. Gleichzeitig muss die Bewegung des Junghundes so gestaltet werden, dass Überlastungen vermieden werden. Das gilt bei der heranwachsenden Dogge auch beim Toben mit Artge- nossen. Schwimmen baut Muskulatur auf, ohne die Gelenke zu belasten, und macht herrlich müde. Sorgfältige Sozialisierung wichtig Im „Corona-Jahr“ 2020 wurden beim VDH 745 Welpen eingetragen, 2019 waren es noch 969 Deutsche-Doggen- Welpen. Eine beachtliche Anzahl an Welpen, wenn man sich überlegt,

Bald lernt er seine neuen Halter kennen

Grautiger sind zwar nicht erwünscht, werden aber auch nicht disqualifiziert

Der temperamentvolle Grautiger-Youngster pflügt durch den Bach

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wie selten man den sanften Riesen begegnet. Eine wohlerzogene Dogge ist eine Freude und Zierde. Viele Doggen-Liebhaber, die es sich leisten können, belassen es daher nicht bei einer Dogge im Haus. Hat man jedoch die frühzeitige Sozialisierung und die liebevolle, konsequente Erziehung der Dogge vernachlässigt oder ganz verpasst, wird es schwierig. Einen pöbelnden Doggen-Rüden an der Leine in der Spur zu halten, verlangt sehr viel Kraft und Tech- nik und ist, spätestens sobald es rutschig wird, nicht mehr sicher zu gewährleisten. Doggen sind terri- torial motiviert und vor allem die Rüden sind nicht immer gut Freund mit fremden, gleichgeschlechtlichen Artgenossen im eigenen Herrschafts- gebiet, beziehungsweise dem, was sie dafür halten. Der tägliche Spazierweg gehört, jedenfalls aus der Sicht so mancher Dogge, zum „Privateigen- tum“. Letzteres führt dazu, dass so mancher Halter seine Dogge nur

Sabbern gehört auch zur Deutschen Dogge und darf den Halter nicht stören

VEREINE & ZÜCHTER Deutscher Doggen-Club 1888 e.V. www.doggen.de

noch da ausführt, wo er sicher ist, dass er keine unliebsamen Hundebe- gegnungen erwarten kann, was dem Hund die Möglichkeit nimmt, sich im sozialer Kommunikation mit anderen Hunden zu üben. GABRIELE JÄGER

Kynologische Gesellschaft für Deutsche Doggen e.V. www.kydd-doggen.eu

▶ Unser nächstes Rasse-Porträt: Der Yorkshire Terrier

WISSEN

Wissen für Klugscheißer Wer schon seit Jahrtausenden mit Menschen lebt, um den ranken sich viele Mythen, Geschichten, Legenden und (Halb-)Wahrheiten. Auf diesen Seiten reden wir drüber, klären auf und bescheren Ihnen Fakten, die nett, aber nicht unbedingt lebensnotwendig sind

„Er weiß ganz genau,

und/oder den Worten des Menschen entnimmt, dass der stocksauer ist, und er versucht, diesen zu beschwichtigen. Das ist erlerntes Verhalten: „Mensch ist zornig, ich besänftige ihn“. Mit Unrechts- bewusstsein oder schlechtem Gewissen hat das nichts zu tun. Das haben etliche Studien bewiesen. Er sieht mich, er sieht mich nicht In einer davon (Morris, Doe, Godsell, Uni Portsmouth) lag leckeres Futter im Napf und die Halter verboten ihren Hunden, etwas davon zu nehmen. Dann verließen

was er angestellt hat“

as schlechte Gewissen, das einen Hund nach einer Schandtat plagt, geistert immer noch in vielen Köp- fen herum. 74 Prozent der Hundebesitzer sind der Überzeugung, ihr Hund wisse ganz genau, dass er etwas Unrechtes bzw. Verbotenes getan hat. Und tatsächlich sieht der Übeltäter auch schuldbewusst D

aus: Er klemmt den Schwanz zwischen die Beine, duckt sich weg, legt die Ohren an und bietet einen erbärmlichen An- blick. Aber nicht, weil er an die Pfütze denkt, die den Teppich verunstaltet. Auch nicht, weil er sich ein Stück vom Braten gemopst hat, das auf der Küchenanrichte stand. Sondern, weil er dem Mienenspiel

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die Menschen den Raum. In allen Fällen machten sich die Hunde seelenruhig über das Futter her, sobald sie sich alleine fühl- ten. Und jetzt kommt’s: Den Menschen wurde einmal gesagt, der Hund hätte das Futter gefressen, einer anderen Gruppe teilte man mit, er hätte es nicht angerührt. Hunde lesen uns genau Bei der Rückkehr der ersten Gruppe (er hat’s gefressen) zeigten die Hunde deut- liche Beschwichtigungssignale, bei der zweiten freuten sie sich über die Rückkehr ihrer Menschen. Die Forscher gehen da- von aus, dass der Hund auf die grimmige Stimmung des Menschen, der überzeugt ist, dass sein Hund etwas Verbotenes getan hat, reagieren. Warum? Weil Hunde gar nichts Un- rechtes tun können. Aus ihrer Sicht ist das, was sie gerade machen, richtig. Dass es verboten ist, können sie lernen, wenn sie direkt auf frischer Tat ertappt werden. Also wenn der Mensch dabei ist, während sie einen Schuh klauen und diesen zerbei- ßen wollen. Werden sie in genau diesem Augenblick gestoppt, merkt sich das Hun- dehirn, dass diesen (!) Schuh packen und zerbeißen ungute Folgen nach sich zieht. Gegenwart zählt, nicht Vergangenheit Ist der Schuh schon zerbissen und wir donnern den Hund an, hat er keine Ah- nung, warum wir ihn beschimpfen. Sein Kurzzeitgedächtnis hat die vergangene Tat längst gelöscht. Des Hundes Schlussfolge- rung ist, wenn überhaupt, dass Menschen aus heiterem Himmel ihre Stimmung wechseln. Oder dass das, was er jetzt, in diesem Moment, tut, nicht gut ankommt. Das kann fatale Folgen haben. Wenn der Hund, der auf Pfiff oder Ruf nicht sofort kommt, sondern einige Umwege macht, erst mal überall schnüffelt und sich dann auf den Weg zum Menschen macht, bei seiner Rückkehr beschimpft wird, lernt er, dass Zurückkommen eigentlich nicht erwünscht ist und bleibt das nächste Mal noch länger weg. Was das im Zusammenleben bedeutet? Wenn Sie Ihren Hund zurechtweisen, dann immer nur innerhalb von zwei Sekunden während oder nach seinem Tun. Sind Sie zu spät dran, ignorieren Sie das Vergehen und machen buchstäblich gute Miene zum bösen Hundespiel. Dann werden Sie nie wieder denken müssen, dass Ihr Hund von seinem Gewissen geplagt wird.

Redensarten Das Heulen der Schlosshunde

Wer heult wie ein Schlosshund, der jammert herzzerreißend. Zahlreiche Theorien ranken sich um die Redens- art, zwei davon könnten tatsächlich der Ursprung sein. Eine Vermutung: Schlossherren züchteten oft ihre eige- nen Meuten, mit denen sie auf die Jagd gingen. Diese meist Hunderte Tiere umfassenden Hundemeuten lebten in Zwingern und durften sich nur frei be- wegen, wenn eine Jagd anstand. Schon bei den Vorbereitungen begannen die

Hunde vor Erregung und Vorfreude laut zu jaulen und zu heulen. Vermutung Nummer zwei: Der Schloss- hund war eigentlich ein Schließhund, also einer, der lebenslang an der Kette gehalten wurde, die mit einem Schloss gesichert wurde. Die armen, von ihren Menschen isolierten Kettenhunde jaulten, bellten und heulten oft stunden- lang. Diese Hunde nannte man früher Schließhunde. Verballhornt könnte daraus Schlosshunde geworden sein.

PIONIERE

Namenlos und doch unsterblich

Ein schwarzer Schäferhund, dessen Na- men zu notieren sich niemand die Mühe machte, schrieb als erster Blindenführhund Geschichte. Nach dem Ersten Weltkrieg, der vielen Soldaten das Augenlicht kostete, begann der Verein für Sanitätshunde einige seiner Schüler systematisch als Begleiter und Beschützer von Erblindeten auszubil- den. 2016 war es dann so weit, der erste Blindenführhund wurde dem Kriegsblinden Paul Feyen übergeben. Bis 1922 blieb dieses kostbare lebende Geschenk ausschließlich Kriegsblinden vorbehalten. Heute beglei- ten etwa 2000 Blindenführhunde ihre Menschen durch den Alltag

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