Bergsteiger

Wissen & Personen / Klimaziele des DAV

Das große Sparen Klimaneutralität bis 2030. Das wird den DAV einiges kosten. Und auch die Mitglie- der müssen mitziehen. Text: Folkert Lenz

A lles auf Null! Und zwar in den nächsten acht Jahren. »Kli- maneutralität bis 2030« ist das übergeordnete Ziel, das sich der DAV, der weltgrößte Bergsportverband verordnet hat. Im Grun- de konnte er gar nicht anders: Denn mit rund 1,4 Millionen Mitgliedern ist er – samt seinen Unterorganisationen wie den 356 Sektionen vor Ort – zugleich der stärkste Naturschutzverband in Deutschland. Die CO2-Emissionen müssen also run- ter. Und damit das möglichst schnell pas- » Wir lassen uns Klimaschutz etwas kosten. Zuerst 90, dann 140 Euro pro Tonne CO 2 . «

siert, schwingt der DAV die Finanzkeule: Ein zentrales Element seines Klimaschutz- konzepts ist nämlich der vereinsinterne CO2-Preis. Die Hoffnung: So sinken die Emissionen zügig. Weil Ausgleichs- und Strafzahlungen aber nicht die beste aller Lösungen sind, steht über allem das Prinzip »Vermeiden vor Reduzieren vor Kompen- sieren«. Dabei nimmt der DAV vor allem die Bereiche Mobilität, Infrastruktur, Ver- pflegung, Kommunikation und Bildung ins Visier. Doch erstmal muss man wissen, wo überhaupt der Ausstoß von Klimagas ver- mieden werden kann. Deswegen hat der DAV mit einer Emissionsbilanzierung be- gonnen. Zwölf Sektionen haben im vergan- genen Jahr genau geschaut, wo sie CO2 produzieren: bei Touren, Kursen und Ver- einsexkursionen, in der Geschäftsstelle,

beim Betrieb der Kletterhalle, bei Fahrten der Funktionäre, in den Berghütten. 2022 werden im DAV zum ersten Mal umfassend alle Emissionen auf Grundlage des Green- house Gas Protocol aufgerechnet – mit Hil- fe eines speziell entwickelten Tools. So wird deutlich, wo gespart werden kann und muss. In diesen Bereichen werden als ers- tes Maßnahmen zur Vermeidung und Re- duktion von Treibhausgasen umgesetzt. Und dann kommt wieder das Geld ins Spiel. Denn für jede ausgestoßene Tonne CO2 sollen die DAV-Unterorganisationen einen bestimmten Betrag für Klimaschutz ausgeben: 90 Euro pro Tonne sind es in den Jahren 2023 und 2024, ab 2025 steigt der vereinsinterne CO2-Preis auf 140 Euro an. »Wir lassen uns Klimaschutz also etwas kosten«, rechnet DAV-Präsident Josef Klen- ner vor: »Denn der DAV-interne CO2-Preis

Das Hochwildehaus ist seit 2016 geschlossen, wegen Schäden durch auftauenden Permafrost.

DAV-Präsident Josef Klenner steht hinter dem Klimaschutzkonzept.

22 DER GRÜNE BERGSTEIGER 08/22

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