Bergsteiger

Service / Klimafreundlich zum Berg

Mit dem ÖV in die Berge? Für alpenfern Beheimatete mit großem Zeit-Budget si- cher eine komfortable Option. Für den Ski- touren-Quickie oder die Kletter-Partie ab der Voralpen-Stadt wird es da schon schwieriger. Trotz nächtlichen Starts kann das Tageslicht-Fenster zu klein sein, um ordentliche Touren vernünftig durchfüh- ren zu können. Manche Orte erreicht man

Lenggries ins Herz des Karwendel. Der Münchner Bergbus verbindet samstags und sonntags auf vier Routen die bayeri- sche Landeshauptstadt mit Tourenzielen im Chiemgau, Rofan, Mangfallgebirge und in den Blaubergen – als Ergänzung zum ÖPNV. Unter alpenverein.de/Natur-Klima/ Mobilitaet/Bergbus/ lassen sich weitere Regionalbusverbindungen (v. a. in Bayern)

en Namen der Bushaltestellen. Auch im Tourenportal »Tour der Woche« der Sek- tion München Oberland (alpenverein-mu- enchen-oberland.de), liegt der Fokus auf öffentlicher Anreise. Start der Routen ist meist eine Haltestelle, kein Parkplatz. Wie Bergsportlerinnen ohne Auto zu ihren Tou- ren kommen, das zeigt auch das Portal bahn-zum-berg.de. Hier gibt‘s konkrete Öf- fi-Tourenvorschläge – für Österreich in der .at-Version. Auch wer nicht ganz so bergnah wohnt, kann sich in die Alpen chauffieren lassen. Fernbusse bedienen mittlerweile nicht nur größere Städte. Und einer der größten An- bieter steuert sogar diverse Berg-Destina- tionen direkt an. Selbst der Ski-Trip wird so möglich. Was geht, lässt sich unter checkmybus.de herausfinden. Eine günsti- ge Möglichkeit von A nach B zu kommen, ist die gute alte Mitfahrgelegenheit. Beim derzeit wohl größten Mitfahr-Portal blabla- car.de kommt man beispielsweise für unter zehn Euro von München nach Innsbruck. Für Autofahrer sind solche Portale eine gute Möglichkeit, den eigenen Fußabdruck zu verringern, indem sie freie Plätze zum Wander- oder Radl-Ziel anbieten. Auf Tour, ohne reichlich CO2 auszusto- ßen? Geht doch! Zugegeben: Nicht immer ganz einfach.

Gut, dass vermehrt Vereine und Verbände den kli- maschonenden öffentlichen Verkehr organisieren.

öffentlich schlicht nicht. Eine zugegeben etwas kostspielige Möglichkeit, doch noch zum Berg zu kommen, ist oft das (Wander-) Taxi ab dem letzten Bahnhof oder Bushalt. Alternativen zum Auto Gut, dass vermehrt Vereine und Verbände den klimaschonenden öffentlichen Verkehr organisieren – vor allem auf den letzten Ki- lometern zum Berg: der Alpenverein z. B. mit seinen Bergbussen. Mit dem Bergstei- gerbus Eng geht's zwischen Anfang Juni und Mitte Oktober an Wochenenden sie- benmal und unter der Woche zweimal täg- lich von den Bahnhöfen Bad Tölz und

recherchieren. Darunter sind auch die Bus- linien zu den Bergsteigerdörfern Sachrang und Schleching am Geigelstein oder zum Spitzingsee. Der AlmErlebnisBus wieder- um pendelt zwischen Ramsau und Weiß- bach bei Lofer durch den Nationalpark Berchtesgaden. Im Rahmen des Projekts »Klima- freundlicher Bergsport« hat der DAV au- ßerdem eine Sammlung von Touren zu- sammengestellt, die gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Sie sind auch im Planungstool alpenvereinaktiv. com zu finden. Unter Anreise findet man die ÖV-Verbindungen, z. T. mit dem genau-

Öffis sind die klimafreundlichste Art, in die Berge zu kommen — vom Fahrrad mal abgesehen.

18 DER GRÜNE BERGSTEIGER 08/22

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