IHK-Magazin Ausgabe 01/2022

IHK Magazin

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Was Hans-Jörg Kraus mit den Campbell Barracks vorhat SEITE 16 HEIDELBERG

STEUERRECHT Das kommt 2022 auf Unternehmen zu SEITE 29

AUS DEN UNTERNEHMEN Lisa Rosa Bräutigam über ihr Start-up nuwo SEITE 36

STANDPUNKT

„Koalitionsvertrag verschiebt Konflikte ins Kleingedruckte“

Grand Repos & Ottoman Design: Antonio Citterio, 2011 Das Original kommt von Vitra

T he same procedure as every year“, ter. Eine ganz und gar unlustige Wieder- holung erleben wir in der Pandemiepolitik. Auch im zweiten Corona-Jahr setzt die Politik stark auf die Instrumente des ersten Jahres: Kontaktbeschränkungen beispiels- weise. Dabei hätte die Politik viel weiter, die vierte Welle viel kleiner sein können. Uns stehen seit mehr als einem Jahr hoch- wirksame Impfstoffe zur Verfügung. Doch die Impfkampagne lief schleppend an und verlief sich in einer Impfquote, die nicht reicht, um das Virus auszubremsen. Ähnlich verzagt die Nutzung digitaler Instrumente: Mal ist es der Datenschutz, mal die mangelnde Vernetzung im Gesund- heitswesen, mal die Uneinigkeit der Länder. Es gibt viele Gründe, weshalb die Politik die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Pandemiebekämpfung nicht ausschöpft. lautet der Schlüsselsatz in „Dinner for one“, dem Fernsehklassiker zu Sylves- Gleichzeitig leiden viele Unternehmen weiter direkt und indirekt unter Corona- bedingten Einschränkungen. Unsere Posi- tion von Beginn an: Diese Unternehmen erbringen ein Sonderopfer. Und staatlich angeordnete Sonderopfer sind vom Staat zu entschädigen. Diese Forderung wer- den wir auch im kommenden Jahr gegenüber der Politik im Land und im Bund erheben. In Berlin haben wir es dabei seit Anfang Dezember

mit einer neuen Regierung zu tun. Ihren Start hat die Ampel gut und geräuschlos eingefädelt. Vielleicht liefen die Gespräche aber auch nur deshalb so störungsfrei, da viele Konflikte ins Kleingedruckte verscho- ben wurden. Teilweise finden sich auch regelrechte Widersprüche im Koalitions- vertrag. Immerhin: Die Überschriften sind richtig gesetzt! Die ökologische Trans- formation und die Digitalisierung sind auch aus unserer Sicht Themen, bei denen unser Land besser vorankommen muss. Wir werden die Regierung daran messen, wie wirtschaftsfreundlich die Ampel ihre Ziele umsetzt, vor allem mit Blick auf den Mittelstand. Probleme, vor denen wir seit Jahren warnen, sind die Staatsverschuldung und die damit einhergehende lockere Geld- politik der EZB. Jetzt fängt die Inflation an, sich zu verfestigen, da die Verknappung an den Märkten wie ein Trigger wirkt. Die Ver- antwortlichen stehen nun in der histori- schen Pflicht, eine galoppierende Inflation zu verhindern. 2022 wird also herausfordernd – für uns alle. Ihnen wünsche ich für das neue Jahr alles Gute, Erfolg und Gesundheit! Auf dass es dann in einem Jahr nur noch im Fernsehen heißen wird: Same procedure as every year. Herzlichst Ihr

5,2 %

PREISSTEIGERUNG im November 2021 zum Vorjahr. Eine seit Jahrzehnten nicht mehr erlebte Inflationsrate.

Staatlich ange- ordnete Son- deropfer sind vom Staat zu entschädigen“

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Manfred Schnabel Präsident der IHK Rhein-Neckar

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INHALT

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AUS DEN UNTERNEHMEN 30 Rudolf Albrecht Kirchenbedarf

32 Autohaus Bollack

KOMPAKT 06 Wirtschaft und Region im Überblick. PRO UND CONTRA 10 Verkehrspolitik Tempo 30 als Regel innerorts? TITELTHEMA 12 Heidelberg In einer Liga mit Berlin und Rom 14 Heidelberg Innovation Park Biotop für Biotech-Start-ups 16 Campbell Barracks Wo Unternehmen heimisch werden

34 Confern

35 Cetis Personalservice

36 nuwo

37 Frats

38 Deutsche Rohstoff

40 Kunstagentur Vera Gäng

41 DATAC Buchhaltungsbüro

41 nooa

42 Agentur Mary Poppins

04 43 Gütlich einigen statt lange prozessieren Andreas Kampmann engagiert sich seit 20 Jahren

43 Markenfaktur

12 Alte Brücke statt Brandenburger Tor und Trevibrunnen Heidelberg spielt in einer Liga mit Berlin und Rom.

44 Capitol

18 Verkehrspolitik Pilotversuch für Tempo 30

TIPPS 46 Unternehmensführung 50 Auslandsgeschäft 52 Recht und Steuern

18 Neuenheimer Feld Der Science-Hotspot platzt aus allen Nähten 20 IH K-Geschäftsführer Kempff „Von Wissenschaft undWirtschaft profitieren“

53 Ausbildung 53 Innovation 54 Weiterbildung 55 Termine

ehrenamtlich bei der IHK-Einigungsstelle.

21 Kreativwirtschaft Heidelberger Boombranche

IHK-SERVICE 53 Impressum 56 Jubiläen 56 IHK-Börsen 58 Öff entliche Bekanntmachungen

AUS DER IHK 22 Vollversammlung Corona prägte das Jahr bis zuletzt STANDORT 24 Ökologische Transformation Interview zur Klimaneutralität und Tipps für Betriebe

36 GRÜNDERIN DES MONATS „Man braucht eine Vision“

27 Tipps

NAMEN SIND NACHRICHTEN 64 Personalmeldungen undAuszeichnungen

SO LADE ICH MEINEN AKKU AUF 66 Dr. Matthias Zimmermann, geschäftsführender Gesellschafter des Racket Center Nußloch

28 Steuer Ausblick auf 2022

Umwelt und Energie Verpackungsgesetz, Pfandpflicht oder Klimaschutzgesetz: Das müssen Unter- nehmen 2022 beachten.

Lisa Rosa Bräutigam war erst Beamtin. 2021 gibt sie ihren sicheren Job auf und gründet ihre Firma nuwo.

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KOMPAKT

ZITAT DES MONATS

TIPPS & TERMINE

„Design trägt zu einer schöneren und einer besseren, lebens- werteren Welt bei.“ Simon Daubermann, Geschäftsführer der Daubermann GmbH aus Mannheim Das Internationale Filmfestival Mann- heim-Heidelberg (IFFMH) wurde 2021 mit dem German Brand Award in der Kategorie „Excellence in Brand Strategy and Creation“ ausgezeichnet. Simon Daubermann hat das Design des IFFMH entwickelt.

Ausbildungsbetriebe aufgepasst: Auszubil - dende, deren Ab - schlussprüfung ansteht, müssen hierfür spätes- tens bis zum 31. Januar 2022 angemeldet wer- den. Die Aufforderung zur Anmeldung für die Abschlussprüfung er - folgt automatisch durch die IHK per Post oder per E-Mail. Die Auffor - derung zur Anmeldung zur Abschlussprüfung erhalten Ausbildungs - betriebe circa sechs Wochen vor dem 31. Ja- nuar (Sommerprüfung) beziehungsweise 31. Juli (Winterprüfung). Unter- nehmen, die für ihre Auszubildenden noch

keine entsprechenden Unterlagen erhalten haben, werden gebeten, sich zeitnah bei der IHK zu melden.

r hein-neckar.ihk24. de/abschlussprue- fung

„DAS TANZWERK“ Von der Bühne in die Businesswelt

Simone Elsner ist ausgebildete Tänze- rin. Ihre Tanzschule „Das Tanzwerk“ in Ladenburg wird 2022 zehn Jahre alt.

MEIN TOPSELLER „Das Kalbsschnitzel mögen alle, ob berühmt oder nicht“ VOR ALLEMAUSLÄNDISCHE Touristen besuchen den „Zum Roten Ochsen“ in Heidelberg, weil schon Mark Twain hier zu Gast war. Was er gegessen hat? Das ist nicht überliefert, aber damals gab es in der sogenann- ten Bürgerstube nur Kleinigkeiten wie Suppe oder Neckarfische. Heute führen wir deutsche bürgerliche Küche mit Gerichten wie Kalbsschnitzel Wiener Art, unser Topseller. Die Gäste essen am liebsten unseren hausgemachten Kartoffelsalat dazu. Der Gasthof „Zum Roten Ochsen“ wurde 1703 erbaut, 1839 hat ihn meine Familie übernommen. Er war früher ein typisches Studentenlokal mit zwei Räumen für Verbindungen. Für alle anderen gab es im vorderen Bereich die Bürgerstube. Erst in den 1960ern haben meine Großeltern ein richtiges Restaurant eröffnet, ich bin hier großgeworden. Als Kind saß ich zum Beispiel einmal neben der Frau des

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Simone Elsner liebt das Tanzen. Als Kind fing sie damit an und es ließ sie nicht mehr los. So absolvierte Elsner ein Tanzstudium an der staatlichen Hochschule für Musik und darstel- lende Kunst in Mannheim, sammelte anschlie- ßend Bühnenerfahrung am Staatstheater in Karlsruhe und übernahm die ersten Lehrauf- träge. 2012 der Schritt in die Selbstständigkeit: In Ladenburg gründete die damals 26-Jährige ihre eigene Ballettschule: „Das Tanzwerk“. Das Studio bietet Ballett-, Jazz Dance- und Fitnesskurse an. In der Corona-Zwangspause wurde der komplette Kursplan 1:1 online un- terrichtet, die Zoom-Technik mit zwei Kame- ras und Mikrofontechnik perfektioniert. Um den Kontakt mit den Mitgliedern zu halten, setzte „Das Tanzwerk“ zusätzlich auf kosten-

lose Zoomangebote wie eine virtuelle Kinder- disco oder eine Pyjamaparty. „Die Krise macht uns noch kreativer“, sagt die Unternehmerin, die von einem vierköpfigen Freelancer-Team unterstützt wird. Für das Jubiläumsjahr 2022 ist ein großes Tanzwerk-Event in Planung. Am 25. und 26. Juni 2022 soll coronakonform in der Rudolf-Wild-Halle in Eppelheim nach langer Zeit wieder eine Zuschauerstunde veranstaltet werden. Die fast 300 Mitglieder des „Tanz- werks“ wollen dann das Erlernte aus ihrem Ballett- und Jazz Dance-Unterricht im Ram- penlicht präsentieren.

„Die Krise macht uns noch kreativer“ Simone Elsner, Inhaberin von „Das Tanzwerk“

www.tanzwerk.eu

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US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower. Kochen macht mir Spaß – für alle Gäste, berühmt oder nicht.

Beilagenhinweis_Beilagenhinweis 43 x 60 14.12.21 09:43 Seite 1

ZAHL DES MONATS

Elefanten gelten im Zollrecht als Waren und brauchen daher IHK-Ur- sprungszeugnisse, wenn sie ins Aus - land transportiert werden. Allerdings wunderten sich die chinesischen Behörden, wieso ein Elefant aus dem Heidelberger Zoo ein deutsches Ur- sprungszeugnis mit dem Stempel der IHK Rhein-Neckar hatte – war es doch ein Afrikanischer Elefant.

KURIOS GEFRAGT

Beilagenhinweis:

12 Mrd. €

„Stellt die IHK Ursprungszeugnisse für Elefanten aus?“

Dem IHK-Magazin Rhein-Neckar liegt in einem Teil der Auflage ein Prospekt der Regatix Betriebseinrichtungen GmbH, Ilsfeld, bei. Außerdem enthält die Zeitschrift einen Einhefter der Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg. Wir bitten unsere Leser um Beachtung! Für die Gestaltung, die textlichen, fotografischen und grafischen Inhalte der Beilagen/Beihefter sind deren Verfasser verantwortlich.

Philipp Spengel leitet seit 1995 in der sechsten Familiengeneration den „Zum Roten Ochsen“ in Heidelberg.

investierten die Industriebetriebe im Südwesten 2020 in Ausrüstungsgüter wie Maschinen oder Immobilien. Der Wert lag damit laut Statistischem Landesamt um 2,6 Milliarden Euro (‑17,8 Prozent) unter dem Vorjahreswert.

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KOMPAKT

IHK- REGION Von Apfeltankstelle bis Zettel-Jagd

DIE ANALYSE

STECKBRIEF

Kristin Klock: „Als Prüferin halte ich mein Fachwissen immer auf dem aktuellen Stand“

ZUR PERSON Kristin Klock ist Kauffrau für Ver - sicherungen und Finanzen und IHK-Prüferin. Sie ist eine von rund 2.500 ehrenamt- lich engagierten Prüfern in der Aus- undWeiterbildung bei der IHKRhein- Neckar.

Sie haben den Ausbilder- schein. Wieso sind Sie 2020 zusätzlich IHK-Prü- ferin geworden? Ich will junge Menschen für die Inhalte in meinem Ausbildungsberuf be - geistern und dabei auch Vorbild sein. WasmotiviertSiezusätzlich? Als Prüferin einem jungen Menschen sagen zu können, dass er oder sie es geschafft hat, ist ein tolles Gefühl. Und als Prüferin halte ich mein Fachwissen immer auf dem aktuellen Stand.

Welche Eigenschaften muss eine Person mit- bringen, um Prüfer zu sein? Fairness steht an aller erster Stelle. Dann sind Freundlichkeit, Offenheit

MANNHEIM Roche Diagnostics blickt zurück auf 125 Jahre Firmen- geschichte. Das Unternehmen baut den Standort Mannheim weiterhin aus, wie 250 Millio- nen Euro schwere Investitio- nen zeigen.

HEIDELBERG Die living brain GmbH hat die Zertifizierung als Medizin - produktehersteller nach der in Europa geltenden MDR erhalten. Das Unternehmen will nun ein Produkt zur kognitiven Rehabilitation bei Erkrankungen des Gehirns auf den Markt bringen.

BUCHEN Von August bis September war im Zuge der IHK-Kam- pagne „Heimat shoppen“ in der Innenstadt „Kassenzettel- Jagd“ angesagt. Vereine und Organisationen hatten dabei die Möglichkeit, ihre Vereins- kassen aufzufüllen. Insgesamt wurden Kassenzettel in Höhe von 16.252 Euro gesammelt.

IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Nitschke

zur konjunkturellen Entwicklung Unternehmen weiter- hin verunsichert ZUM JAHRESWECHSEL hat Corona die Wirtschaft wieder fest im Griff. Lieferengpässe, Schwierigkeiten bei der Rohstoff - beschaffung und steigende Preise sorgen für eine Verunsicherung von Unternehmen. Das führt dazu, dass vielerorts trotz voller Auftragsbücher die Produktion zu - rückgefahren werden muss. Sollte die Coronakrise im Laufe der nächsten Monate aber überwun- den werden und sich die Situation auf den weltweiten Handelsrouten entspannen, dann besteht Zuver- sicht, dass die Wirtschaft nach und nach im Jahr 2022 wieder in Gang kommt.

und Sach- lichkeit aus meiner Sicht eben- falls extrem wichtig.

rhein-neckar. ihk24.de/pruefer

Weinheim

AUS DEN HOCHSCHULEN

DAS PASSIERTE VOR 20 JAHREN

Buchen

Am Zentrum für Quantendynamik der Universität Heidel- berg ist es gelungen, nicht nur die Stärke, sondern auch die Art der Wechselwirkung zwischen mikrosko- pischen Quanten- Magneten gezielt zu verändern.

AUSSTELLUNGEN/ KONZERTE/ EVENTS

08.04.2002 Die IHK Rhein-Neckar richtet zusammen mit der IHK Karlsruhe und der Rechtsanwaltskammer Karlsruhe eine Einigungsstelle für handelsrechtliche Streitigkeiten ein. Mehr zur Arbeit der IHK- Einigungsstelle auf Seite 42. r hein-neckar.ihk24.de/ einigungsstelle

Mannheim

Eberbach

Edingen-Neckarhausen

7.-9.1.2022 Mannheim

Der ReiseMarkt Rhein-Neckar- Pfalz zeigt alle Facetten des Verreisens und gibt einen Einblick, wie die Corona-Pande - mie den Reise- markt verändert hat. expotecgmbh. de 5.11.2021 – 5.2.2022 Schwetzingen ImWinter 2021/2022 findet die 15. Ausgabe des Barockmu- sik-Festivals „Winter in Schwetzingen“ statt. theaterheidel- berg.de/festi- val/winter-in- schwetzingen

Heidelberg

Schwetzingen

Leimen

Mosbach

Wiesloch

Hockenheim

r hein-neckar.ihk24.de/konjunktur

cqd.uni-heidelberg.de

Sinsheim

EDINGEN-NECKARHAUSEN Apfel Schneider hat für seine Apfeltankstelle den TASPO- Award in der Kategorie „Mit Kreativität durch die Krise erhalten“. Der Familienbetrieb stellte in der Corona-Pan - demie in seinem Hofladen auf ein digitales und kontaktloses Verkaufskonzept um – und das rund um die Uhr.

LEIMEN Für die Autohausgruppe Geisser entsteht im Gewerbe- gebiet II Süd auf rund 8.000 Quadratmetern ein neuer Standort. Der Bau soll Ende 2022 fertiggestellt und bis 2045 klimaneutral gestaltet werden.

Social-Media-Angebote für Unternehmen

Im Bild die IHK-Mitarbeiterinnen Sina Fendrich (Mitte) und Sina Klinger mit einem Gast bei der Aufnahme einer Folge ihres Azubi-Podcasts „Podzubi“.

WALLDORF UND WIESLOCH Heidelberger Druckmaschi- nen und die SAP haben eine strategische Zusammenarbeit im Bereich Elektromobilität abgeschlossen. Ziel ist es, die erfolgreiche „Heidelberg Wallbox“ mit der kürzlich am Markt erschienenen Lösung SAP E-Mobility zu kombinie - ren, um künftig intelligente Ladelösungen anzubieten.

Mit einem Unternehmenssteckbrief Werbung für die eigene Firma machen, spezielle Informationsveranstaltungen zur Ausbildung für Absolventen und Schüler posten oder mit einer Last-Minute-Anzeige noch für das laufende Ausbildungsjahr einen Azubi suchen? Die IHK Rhein-Neckar bietet Unter - nehmen verschiedene Möglichkeiten, ihre Ausbildungsangebote auf den Social-Media-Kanälen der IHK zu präsentieren. Diese brauchen dafür keine eigene Präsenz und profitieren von einer Online-Reichweite von rund 4.000 Fans im Alter von 14 bis 28 Jahren.

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PRO & CONTRA

MEINUNG

VERKEHRSPOLITIK Tempo 30 als Regel innerorts?

Heidelberg plant beim Bundesverkehrsministerium einen Modellversuch zu bean- tragt, um flächendeckend Tempo 30 einzuführen. Ausgenommen wären nur Durch- gangsstraßen, die kein Unfallschwerpunkt sind. Die Pläne sind umstritten. Ein Für und Wider.

PRO

CONTRA

ALS ICH VOR KURZEM nach einem Geschäfts- besuch in Berlin spät abends am Mannheimer Hauptbahnhof strandete und eine Stunde auf die nächste Verbindung nach Heidelberg hätte warten müssen, entschied ich mich ein Taxi zu nehmen. Der Taxifahrer war begeistert: „Ich woh- ne in Heidelberg und wollte ohnehin Feierabend machen, wie praktisch!“ Auf meine Frage, warum er als Heidelberger denn in Mannheim Taxi führe, antwortete er: „Taxifahren in Heidelberg ist viel zu stressig! In Mannheim gibt es abgestimmte Verkehrsampeln, echte grüne Wellen, der Ver- kehr fließt, in Heidelberg stockt er nur.“ Besser kann man die Heidelberger Verkehrsproblematik kaum auf den Punkt bringen. Ein Kernproblem des miserablen Verkehrsflusses in Heidelberg ist die schlechte Erreichbarkeit des größten Heidel- berger Arbeitgebers, des Klinikums im Neuen- heimer Feld. Eine gewaltige Entlastung könnte eine fünfte Neckarquerung bringen, aber diese Lösung wird seit Jahrzehnten blockiert. Ange- sichts des überwiegenden Anteils an Pendlern bei den 15.000 dort Beschäftigten kann man hier nur von einem gebilligten Verkehrsinfarkt

WIR HABEN SCHON BUNDESWEIT in vielen größeren Städten wie zum Beispiel Heidelberg unsere Eco- Trainings durchgeführt. Dabei geht es um eine umweltbewusste und klimaschonende Fahrweise. Sehr bemerkenswert dabei ist die Er- kenntnis, dass nirgendwo eine hö- here Durchschnittsgeschwindigkeit als 25 km/h erreicht wird, obwohl man stellenweise sogar 60 km/h fahren konnte. Also wäre Tempo 30 völlig ausreichend, um ohne Zeit- verlust durch Heidelberg zu gelan-

Ulrich Pfeiffer ist Gründer und Gesell- schafter von Eco-Consult Fahrtraining e.K. in Schwetzingen.

Damit sich mein Konto und mein Geschäft optimal ergänzen,

gen. Der deutsche Verkehrssicherheitsrat bestätigt, dass die schweren Unfälle mit Personenschaden bei Tempo 30 drastisch sinken, weil der Bremsweg nur noch eine Wagenlänge beträgt. Bei Tempo 50 sind es mindestens drei Wagenlängen. Autos und Fahr- radfahrer haben bei Tempo 30 annähernd dieselbe Geschwindigkeit und nutzen die gleichen Verkehrs- flächen. Damit erübrigen sich oft viele separate Radwege. Die Reifenabrollgeräusche sind innerorts die hauptsächliche Lärmquelle und bei Tempo 30 fast zu vernachlässigen. Wenn man alle 500 Meter an einer Kreuzung anhalten und wieder anfahren muss, beträgt der Energieaufwand bei Tempo 50 das Dreifache als bei Tempo 30. Entsprechend geringer sind Reifen- und Bremsenabrieb, die Hauptverursa- cher des extrem gesundheitsschädlichen Feinstaubs. Viele Verkehrsampeln an Straßenkreuzungen und Fußgängerüberwegen würden überflüssig, weil sich die Verkehrsteilnehmer per Handzeichen und Augenkontakt verständigen können. Das Leben auf unseren Straßen wird friedlicher, stressfreier und erträglicher für alle Verkehrsteilnehmer – mit einer neuen Fahrkultur für alle. Ich habe es selbst auspro- biert wie Tempo 30 den Blick weitet für Dinge am Straßenrand, die wir bei Tempo 50 mit Tunnelblick einfach nicht wahrnehmen.

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sprechen. Wenn Heidelberg seine verkehrspolitischen Hausaufga- ben endlich erledigen würde und zum Beispiel für funktionierende grüne Wellen auf den Hauptver- kehrsadern sorgte, wäre gegen eine Einführung von Tempo 30 bei gleichzeitiger Beibehaltung von 50 und 70 auf den Durch- gangsstraßen kaum etwas einzu- wenden. Denn ein Großteil der Heidelberger Stadtteile ist ohne- hin schon verkehrsberuhigt und somit ist das Ansinnen, Tempo 30 einzuführen, als Symbolpoli- tik zu betrachten.

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Karl Breer ist Geschäfts- führer der Breer Ge- bäudedienste Heidelberg GmbH mit Hauptsitz in Heidelberg und IHK-Vize- präsident.

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160.000 BEWOHNER 109 QUADRATKILOMETER FLÄCHE 91.500 SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIG BESCHÄFTIGTE

STANDORT HEIDELBERG

59,2 PUNKTE

Objekt der Begierde sind 99 Hektar Fläche, von denen 44 Hektar auf Heidelberger und 55 Hektar auf Leimener Gemarkung liegen. Von diesem Areal stehen mittelfristig 14,2 Hektar unbebauter Fläche inklusive der ehe- maligen Deponie Fautenbühl in einer Größen- ordnung von vier Hektar zur Verfügung. Hinzu kommen 17 Hektar einer insgesamt 21,5 Hek- tar umfassenden Fläche auf dem Eternit-Areal und rund 1 bis 1,5 Hektar des rund 17 Hektar großen Betriebsgeländes von HeidelbergCe- ment in Leimen. Dort wird das Zementwerk derzeit zu einem Mahlwerk umgebaut, das vermutlich 2023 in Betrieb geht. Ob und wie viele weitere Flächen nach Abschluss dieser Umbauphase in die Verwertung gehen, steht derzeit noch nicht fest. Das gesamte Gewerbe- gebiet soll über eine Straße, eine Radschnell- achse, eine Straßenbahntrasse und einen S-Bahn-Haltepunkt erschlossen werden. Ein Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungs- plan wurde im Sommer 2021 gefasst. Derzeit ist die LBBW Immobilien Kommunal- entwicklung GmbH dabei, ein städtebauliches Entwicklungskonzept auf die Beine zu stellen. Auch eine Machbarkeitsstudie, eine Kosten- Nutzen-Analyse, eine Untersuchung zum Arten- und Naturschutz und eine Straßenpla- nung sollen zum Jahresbeginn 2022 auf den Weg gebracht werden. „Eine wichtige Aufgabe für uns ist es jetzt, die Kontakte zu den zahl- reichen Eigentümern der betroffenen Liegen- schaften neben HeidelbergCement und Eternit aufzunehmen“, beschreibt Althoff die aktuelle Situation. Auch über die Prioritäten bei den anzusiedelnden Firmen hat man sich Gedan- ken gemacht. 50 Arbeitsplätze pro Hektar, so der Wunsch, sollen in dem Gewerbegebiet geschaffen werden. „Gut passen würde ange- sichts der Präsenz von Eternit und Heidelberg- Cement, die ja am Standort bleiben werden, beispielsweise ein Cluster ‚nachhaltiges Bauen‘ mit Baustoffproduktion und -recycling sowie Holzbau“, skizziert Althoff die Pläne. Aber auch eine Konzentration von Medizin- technik-Unternehmen würde sich anbieten, zumal sich mit der Limbach Gruppe, einem führenden deutschen Spezialisten für Labor- diagnostik, bereits ein wichtiger Player dieser Branche hier angesiedelt hat. Berücksichtigt werden sollen auch die Bestandsbetriebe mit ihren Erweiterungswünschen.

davon 65 Prozent im Bereich wissensintensive Dienst- leistungen (Landesdurchschnitt: 38 Prozent). Anstieg um 15 Prozent in den vergangenen zehn Jahren.

im Innovationsindex im Landesvergleich. Das ist erster Platz bei den Stadtkreisen.

14.500 BESCHÄFTIGTE Größter Arbeitgeber: Universität Heidelberg

4.000 WIRTSCHAFTSBETRIEBE AUS DEM BEREICH WISSENSINTENSIVE DIENSTLEISTUNGEN 200 FORSCHUNGSINSTITUTE 38.000 STUDIERENDE AN FÜNF HOCHSCHULEN

TIPP: Was bewegt denWirtschafts- standort Heidelberg? Wo gibt es positive Nachrichten für Unternehmer, wo drohen Ärger- nisse? Mehr auf den folgenden Seiten.

Quelle: Stadt Heidelberg

HEIDELBERG In einer Liga mit Berlin und Rom

Von Ulla Cramer Journalistin

B ei Horst Althoff, Geschäftsführer des Anfang 2021 ins Leben gerufenen Zweckverbands „Interkommunales Gewerbe- und Industriegebiet Heidel- berg-Leimen“, steht das Telefon nicht still. Zwei Dutzend Firmen und über sechs Projektentwickler haben bereits Kontakt auf- genommen. Auch auf der Immobilienmesse Expo Real in München im Oktober 2021 war das Interesse riesig. „Dabei hat die Vermark- tung noch gar nicht begonnen“, so der erfah- rene Heidelberger Wirtschaftsförderer. „Damit wollen wir im Frühjahr 2022 starten.“ Das

Die Konversions- areale bringen Heidelberg beim Thema Gewerbe- flächen schon sehr voran – doch sie allein können nur rund 50 Prozent des Bedarfs abde- cken.“

Heidelberg zählt zu Europas Städten mit dem dynamischsten Wachs- tum. Die Unternehmensberatung McKinsey sieht die Stadt auf Augen- höhe mit Metropolen wie Berlin, Brüssel oder Rom. Doch reichen die Gewerbeflächen für den „Superstar Hub“ am Neckar?

Horst Althoff

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Wir beraten

STANDORT HEIDELBERG

Weltmarktführer Stefan Risse, Rainer Wittwen, Holger Scheel (v.l.n.r.) Geschäftsführer - cbs Corporate Business Solutions

HEIDELBERG INNOVATION PARK Biotop für Biotech- Start-Ups Auf 15 Hektar wächst und gedeiht auf den ehemaligen Patton Bar- racks der Heidelberg Innovation Park (hip). Hier entstehen Lösun- gen für die digitale Welt sowie im Bereich der Biotechnologie und der Life Sciences. K urze Wege, eine offene Campus-Atmosphä- re mit attraktiven Treffpunkten und fle- xible Nutzungsmodelle in den Gebäuden, fördern im hip ein intensives Zusammenwirken von kreativen Köpfen. Die erste Firma ist im April 2019 eingezogen. Kurz darauf folgten die Digital-Agentur der Stadt Heidelberg und der vom Land geförderte Digital-Hub kurpfalz@bw der Metropolregion Rhein-Neckar. Das multi- funktionale Büro- und Laborgebäude Business Development Center (BDC) beherbergt seit September 2019 Start-ups und Ausgründun- gen aus der Forschung. Insgesamt haben sich im hip bereits 20 Unternehmen mit über 200 Arbeitsplätzen angesiedelt. Anfang 2021 wurde zudem die neue Großsporthalle „SNP dome“ fertiggestellt – Heimspielstätte des Basketball- Bundesligisten MLP Academics und regelmä- ßiger Austragungsort für Spiele des Handball- Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen. „Im Frühjahr 2022 startet ein neuer Leucht- turm im hip“, berichtet Dr. Julia Schaft, Ge-

schäftsführerin des BioRN-Clusters. Heidel- berg wird dann erster europäischer Standort des erfolgreichsten US-Biotech-Start-up-In- kubators BioLabs werden. Auf einer Fläche von rund 2.200 Quadratmetern können hier junge erfolgversprechende Unternehmen eine voll ausgestattete und gewartete Premium-Labor- Infrastruktur nutzen. Und so gleich mit der Durchführung ihrer Projekte loslegen. Schon im November 2021 „pitchten“ die ersten acht Start-ups in Anwesenheit von BioLabs-Grün- der Johannes Frühauf, der selbst am Univer- sitätsklinikum Mannheim promoviert hat, um den Einzug bei BioLabs Heidelberg. Finanziell unterstützt wird das Projekt von gleich mehre- ren strategischen Sponsoren aus der globalen Pharmaindustrie von ABBVie über Boehringer Ingelheim und Merck bis Eli Lilly. „Das ist eine echte Win-win-Situation. Biotech-Start-ups stehen bei ihrer Gründung vor besonderen Herausforderungen. Sie benötigen viel Geld, um ihre Labore aufzubauen und auszustatten – Geld, das sie meist nicht haben“, weiß Schaft. „Unsere Sponsoren ermöglichen durch ihre finanzielle Unterstützung, dass das Niveau der Mieten relativ niedrig ist und begleiten die Teams als Mentoren vor Ort mit Ratschlägen und Tipps. Der Mehrwert für sie: Die Firmen sind ganz nahe an den Innovationen der Bio- Labs-Mieter und können davon profitieren.“ Dass es gelang, den weltweit etablierten Inku- bator nach Heidelberg zu holen, wirkt wie ein Geburtstagsgeschenk für das Wissenschafts- und Wirtschaftscluster BioRN in Heidelberg, das vor 25 Jahren gegründet wurde. „Die Historie unserer Clusterentwicklung war an- fangs vor allem mit der Akquisition politischer Förderprogramme verknüpft. So konnten wir durch den Sieg unseres Projekts ‚Zellbasierte und molekulare Medizin‘ im Spitzencluster- Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Jahr 2008 rund 80 Millionen Euro in die Region holen“, berichtet die BioRN-Geschäftsführerin. Heute gehe es vor allem darum, wissenschaftliche Exzellenz in konkrete Anwendungen zu verwandeln. Von wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen über Start-ups bis hin zu großen Industrieun- ternehmen der Gesundheitsbranche bilden die Mitglieder des Clusters BioRN alle relevanten Innovationsakteure der Region ab. „Wir sind die perfekte Plattform für eine solche Transla- tion und freuen uns sehr, dass wir mit der An- siedlung von BioLabs hier erfolgreich waren. Und wir versprechen uns davon eine mindes- tens bundesweite Ausstrahlung“, so Schaft.

20 UNTERNEHMEN sind im Heidelberg Innovation Park ansässig und be- schäftigen mehr als 200 Mitarbeiter

Spatenstich (von links): Heidelbergs Ober- bürgermeister Eckart Würzner, Julia Schaft (BioRN Life Science Cluster Rhein-Neckar), Andreas Kempff (IHKRhein-Neckar), Johannes Frühauf (BioLabs) undWis- senschaftsministe- rin Theresia Bauer.

cbs arbeitet für die beeindruckendsten Unter- nehmen der Welt. Außergewöhnlich erfolgreiche, hochinnovative Weltmarktführer, mit denen das Unternehmen viel gemeinsam hat. „Wir teilen den Antrieb, dieWerte und die Kultur. Als Entwicklungs- plattform für hochqualifizierte und engagierte Be- rater wollen wir in unserem Markt der beste, inno- vativste und verlässlichste Partner unserer Kunden sein“, so Rainer Wittwen, CEO von cbs. „Mit der Erfahrung aus über 3.000 internationalen Projekten und 25+ Jahren Marktpräsenz unterstüt- zen wir ganzheitlich auf demWeg zu einem Globa- len Digitalen Unternehmen. 70 Prozent der Welt- marktführer aus der D-A-CH-Region vertrauen uns“, ergänzt Geschäftsführer Holger Scheel. Globale Geschäftsprozesslösungen für internationale Industrieunternehmen

Der Ort, an dem Experten bleiben wollen

Unser exzellenter Ruf bei Hidden Champions öffnet Beratern die Türen für anspruchsvolle Projekte mit einzigartigen Gestaltungsmöglichkeiten. Hier kön- nen Einsteiger wie Profis gleichermaßen Einsatz zeigen, der sich lohnt und wertgeschätzt wird. Ge- schäftsführer Stefan Risse: „Wir fordern Bewerber heraus, ihre Leidenschaft und Expertise voll einzu- bringen. Bei uns treffen sie auf Menschen, die wirk- lich etwas bewegen wollen und miteinander nach- haltige Lösungen für die Zukunft umsetzen“.

Dabei bieten wir eine große Bandbreite an Betätigungsfel- dern, vielfältige Entwicklungs- möglichkeiten und Perspektiven. Hier geht es zur Karriereseite:

B E R A T E R D E R W E L T M A R K T F Ü H R E R

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STANDORT HEIDELBERG

CAMPBELL BARRACKS Make business, not war Ende der 1930er Jahre als „Groß- deutschlandkaserne“ errichtet, über- nahm 1945 das US-Militär das Gelände und taufte es Campbell Barracks. Dieses Kapitel ist nun abgeschlossen, über dem neuen steht: „Wo Unterneh- men heimisch werden.“ F ür das US-Militär hatten die Campbell Barracks immer eine hohe Bedeutung. So befanden sich dort das Hauptquartier der US-Streitkräfte in Europa und das Haupt- quartier der Landstreitkräfte der NATO. Nach mehrjähriger Vorbereitung treibt die Heidel- berger Kraus-Gruppe dort aktuell die Entwick- lung mit voran. Das neu entstehende Gewerbe- quartier wird in unmittelbarer Nachbarschaft zum Mark Twain Village in die bestehende Südstadt integriert – und dabei umgeben von „DER ANDERE PARK“, ein Projekt der Interna- tionalen Bauausstellung Heidelberg (IBA). In den denkmalgeschützten Altbauten saniert

Frankfurt 90 km

Wirtschafts fl ächen

Mannheim 20 km

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Wieblingen Nord Handschuhsheim Wieblingen West Wieblingen Süd

1

2

a

Pfa ff engrund

3

Bahnstadt Weststadt

Im Bieth

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9. Rohrbach 10. Rohrbach -Süd 11. Interkommunales Gewerbe - /Industriegebiet HD-Leimen

Neuenheimer Feld

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Heidelberg

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Eppelheim

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Konversions - und gewerbliche Entwicklungs fl ächen

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Plankstadt

a. b.

Holzapfelbaum

Marienhof/ Wolfsgärten

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Schwetzingen

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Beim Eselbuckel Heidelberg Innovation Park

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e.

Air fi eld

Auf einen Blick:

Oftersheim

f.

Campell Barracks/ Mark Twain Village Patrick Henry Village

Wirtschafts- flächen und Konversions- und Entwick- lungsflächen in Heidelberg

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g.

Karlsruhe, 60 km Stuttgart, 125 km Basel, 240 km

Universitäts- und Hochschuleinrichtungen

h.

US Hospital

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Leimen

Hans-Jörg Kraus hat große Pläne auf dem Konversionsareal Campbell Barracks.

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Auf Baufeld 12/14 wird das geschichtsträchtige H-Gebäude aktuell für die Nutzung als Büro- gebäude vorbereitet. Einer der Hauptmieter ist die Axactor Germany GmbH, Spezialist für Forderungsmanagement. Der Charme des Alt- baus der denkmalgeschützten Immobilie wird mit neuesten Gebäudestandards vereint – dort wo einst beim so genannten War-Room die Zugänge mit Tresortüren gesichert und Wände und Decken abhörsicher ausgebildet waren. Das ehemalige Torhaus Gebäude 7 wird ein Gesundheitscampus, in den eine private Hoch- schule für Gesundheitsberufe, die Medical School 11, einziehen wird. Gebäude 8 wird von einemBoarding-House mit Kleinst-Appartements für studentisches Wohnen genutzt. Gebäude 3 wird eine Schule der Unternehmensgruppe F+U beherbergen. „Als Heidelberger Unter- nehmen setzen wir uns für unsere Heimat- stadt ein“, so Hans-Jörg Kraus. „Wir werden die von uns erworbenen Gebäude und Grund- stücke langfristig im eigenen Bestand halten und so die nachhaltige Entwicklung des Areals gewährleisten.“

das Team um Geschäftsführer Hans-Jörg Kraus 40.000 Quadratmeter Fläche. Weitere 20.000 Quadratmeter kommen als Neubau hinzu. Insgesamt entstehen rund 60.000 Quadratmeter Büro- und Gewerbeflächen. Der private Investor hat insgesamt zehn Baufelder erworben. Fest geplant sind bereits mehrere Neubauten mit Gewerbeflächen am Reitplatz Nord und Süd sowie auf Baufeld 5. Im bereits sanierten Altbau auf Baufeld 5 hat sich die Espira Kin- derbetreuung auf rund 1.350 Quadratmetern angesiedelt – einer der beiden geplanten Neu- bauten auf diesem Baufeld ist für ein Server- hotel von Heidelberg IT, der andere für eine gewerbliche Nutzung vorgesehen. Das neue Gebäude auf dem Reitplatz Süd ist bereits von den Architekturbüros ap88 und SSV Architek- ten fest gebucht.

60.000 m 2 BÜRO - UND GE- WERBEFLÄCHEN entwickelt Investor Hans-Jörg-Kraus in den ehemaligen Campbell Barracks.

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NEUENHEIMER FELD Streit um die Zukunft

VERKEHRSPOLITIK Pilotversuch für Tempo 30

sitzung und einer Präsentation der Konzepte der Planungsbüros Astoc und Höger die Bürgerbetei- ligung zum Masterplan Neuen- heimer Feld abgeschlossen. Beide Architektenbüros wollen den motorisierten Verkehr mög- lichst komplett aus dem Campus raushalten. Dabei setzen sie auf einen Campusring mit Straßen- bahn. Neben der Tram sollen sich Menschen hauptsächlich zu Fuß oder mit dem Rad durch das Neuenheimer Feld bewe- gen. Parkhäuser soll es dennoch weiter geben. Den Verkehr will man durch Car- oder Bikesharing weiter zurückfahren. Jetzt sind die Bezirksbeiräte und Aus- schüsse sowie letztendlich der Gemeinderat gefragt. Die Ent- scheidung über den umzusetzen- den Masterplan soll im Frühjahr 2022 fallen.

Unser starkes Team unter- stützt Sie auch in dieser herausfordernden Zeit.

Noch gibt es keine bundesweiten rechtlichen Voraussetzungen für ein solches Vorhaben: Doch wenn es nach der Stadtverwaltung Heidelberg geht, könnte Tempo 30 auf den Straßen der Stadt am Neckar die Regel werden. Sie unterstützt eine entsprechende Initiative von sieben Städten im Rahmen des Deutschen Städtetages. Das Ziel: einen Modellversuch zu beantragen, wenn der Bund die rechtlichen Möglichkeiten eröffnet. Das Thema ist in der Stadt emotional auf- geladen. Vor allem für Berufstätige, die einen Großteil ihrer Arbeitszeit im Auto unterwegs sind, hätte dies möglicherweise große Nachtei- le – mit weiteren negativen Folgen für die At- traktivität von Jobs in Pflege- und Lieferdiens- ten, bei Fahrschulen und im Handwerk. Es drohen längere Anfahrtszeiten, eine schlech- tere Versorgung und zahlreiche Strafmandate wegen Geschwindigkeitsübertretungen. Bernd Niebel, Geschäftsführer der Niebel KG, die in Heidelberg und Umgebung insgesamt 12 Modehäuser betreibt, sieht die Problematik der Verkehrspolitik in der Stadt jedoch eher bei anderen Plänen. „In vielen Heidelberger Straßen ist die Geschwindigkeit bereits jetzt reduziert – und auf den Durchgangsstraßen, die kein Unfallschwerpunkt sind, dürfte man wohl auch künftig 50 Kilometer die Stunde fahren“, so der Unternehmer. „Sehr kritisch sehen wir jedoch Diskussionen, die Innenstadt auf langfristige Sicht für Autos generell zu sperren – oder beispielsweise die Nutzung der Parkhäuser für SUVs zu erschweren. Da unsere zahlreichen Kunden aus der Heidelberger Umgebung weiterhin das Auto nutzen werden, weil der ÖPNV für viele keine wirkliche Alter- native darstellt, würde uns die Umsetzung solcher Vorhaben sehr schaden.“

Es ist der Wissenschafts-Hot-Spot Heidelbergs: das Neuenheimer Feld. Doch das Areal platzt aus allen Nähten. Wie soll es weitergehen? D ie Prognosen sprechen eine klare Sprache. Die Stadt Heidelberg rechnet mit einer Zunahme der Bevölke- rung bis 2050 um 20 Prozent, 12.300 zusätzlichen Arbeitsplätzen im Neuenheimer Feld und einer Verkehrs- zunahme von 35 Prozent. Doch wie kann es gelingen, die geforderten 800.000 Quadratmeter zusätzliche Brutto- geschossfläche m Neuenheimer Feld unterzubringen, wo bereits jetzt mehr als 100 wissenschaftliche Institute und Kliniken ansässig sind, ganz zu schweigen von rund 100 Unternehmen von Global Playern wie dem Springer- Verlag oder Octapharma Biopharmaceuticals, bis hin zu einer Vielzahl an Start-ups etwa im Technologiepark. Die Wogen schlagen hoch, denn so sehr sich Heidelberg mit dem Titel Wissenschaftsstadt schmückt, beim Streit um neue Flächen geht es heiß her. Im Mittelpunkt der Diskussion: die Bebauung des Gewanns Hühnerstein im Handschuhsheimer Feld und die Erschließung durch eine Straßenbahn, um den Individualverkehr zu reduzieren. Im Oktober 2021 wurde mit einer öffentlichen Forums-

Mit einem Team von Spezialisten begleiten wir unsere Kunden in allen Lebensphasen. Dabei stehen die geschäftlichen Ziele und natürlich auch die privaten Pläne unserer Kunden im Mittelpunkt. Wir nehmen uns Zeit für die individuellen Belange: mit hohem unternehmerischem Verständnis, flexibel, verbindlich und auf Augenhöhe. Vertrauen Sie uns auch in diesen herausfordernden Zeiten! Gerade jetzt brauchen Sie Partner, die mit Weitblick an Ihrer Seite stehen.

Wir beraten Sie gerne Tel.: 06221 514-319 www.heidelberger-volksbank.de/ unternehmenskunden

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Die Entwürfe und Modelle zur Entwicklung des Neuen- heimer Feldes wurden der Öffentlichkeit präsentiert.

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Tempo 30 als Regel- geschwindigkeit in Hei- delberg wird derzeit heiß diskutiert. Siehe auch Pro & Contra auf S. 10.

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Fühlt sich als Kreativ- Unternehmerin in Heidel- berg gut aufgehoben: die Fotografin Sabine Arndt

KREATIVKRAFT HEIDELBERG Wirtschaftszweig mit Potenzial „Das Kultur- und Kreativwirtschaftszent- rum Dezernat#16 in Heidelberg ist für mich der perfekte Standort“, so die Fotografin, Künstlerin und Autorin Sabine Arndt. „Mit unserem eigenen Kunstverein KONNEX Art konnte ich hier schon zahlreiche Fotoaus- stellungen realisieren und durch die Events, Workshops und Seminare, die diese Location nutzen, auch die Sichtbarkeit meiner Arbeit deutlich erhöhen.“ Heidelberg mit seiner breit aufgestellten Wirtschaft und vielen wis- senschaftlichen Einrichtungen ist für die auf Business-Fotografie spezialisierte Unterneh- merin ein gutes Pflaster. Und sie schätzt die Unterstützung der Kreativwirtschaft durch die Stadt. „Ich finde es richtig, einen Fokus auf die Professionalisierung und wirtschaft- liche Orientierung der Branche zu setzen.“ Insgesamt 950 Betriebe, darunter große Player wie der Wissenschaftsverlag Springer,

aber auch viele kleine Start-ups, zählen in Heidelberg zumKultur- und Kreativsektor. Das sind elf Prozent aller Unternehmen in Heidel- berg. Sie beschäftigen insgesamt rund 6.000 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von 700 Millionen Euro im Jahr 2019. Das geht aus demBericht „Kreativkraft Heidelberg“ hervor, den die Stabsstelle Kultur- und Kreativwirt- schaft gemeinsammit demAmt für Stadtent- wicklung und Statistik imHerbst 2021 vorlegte. Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist in Heidelberg inzwischen zu einem festen Bau- stein und Instrument der Stadt- und Stadt- teilentwicklung geworden – beispielsweise bei der Gestaltung des Patrick-Henry-Village und des ehemaligen Areals von Heidelberger Druckmaschinen. Zur Unterstützung trägt auch die Zwischennutzungsagentur „Team Z“ bei, die leere Räume zu temporären Wir- kungsstädten für die Branche verwandelt.

IHK- GESCHÄFTSFÜHRER ANDREAS KEMPFF „Von Wissenschaft und Wirtschaft profitieren“ Heidelberg bietet als Wirtschaftsstandort viele Möglichkeiten – doch es gibt noch Luft nach oben, wie IHK-Geschäftsführer Andreas Kempff im Interview erläutert.

IHK-Geschäftsführer Andreas Kempff gibt Ausblicke auf die Entwicklung von Heidelberg, beispielsweise auf der Fläche des Patrick-Henry-Village.

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Das McKinsey Global Institute sieht Heidel- berg als einen der dynamischsten Standorte in Deutschland und sogar in Europa. Wo sehen Sie das wirtschaftliche Potenzial der Stadt? Andreas Kempff: Die Stärke und insbesonde- re das Potenzial von Heidelberg liegen ganz klar im Zusammenspiel von Wirtschaft und Wissenschaft. Das zeigt die relevante Zahl von Ausgründungen aus der Universität und den wissenschaftlichen Einrichtungen mit dem Hintergrund, die Ergebnisse der wissenschaft- lichen Forschungsprojekte wirtschaftlich erfolgreich umzusetzen und an den Markt zu bringen. Die neugegründete Fakultät für Inge- nieurwissenschaften wird diese Entwicklung noch befeuern. Aber im Neuenheimer Feld als Standort der Forschungsinstitute und Kliniken ist kaum noch Platz …. Kempff: Ich baue hier auf das Patrick-Henry- Village, das auf 100 Hektar zur „Wissensstadt für morgen“ entwickelt werden soll. Das ist meines Erachtens die richtige Vision, denn das Neuenheimer Feld wird auch nach der

Umsetzung des Masterplans schnell wieder an seine Grenzen stoßen. Wenn man Wachstum ermöglichen will, wird man nicht umhinkom- men, wissenschaftliche Einrichtungen vom Neuenheimer Feld ins PHV zu verlagern. Die neue Fakultät für Ingenieurwissenschaften wird aufgrund ihrer Anwendungsnähe viel Platz für Ausgründungen brauchen. Wo sehen Sie kurzfristig die wichtigsten Pro- jekte der Stadt? Kempff: Die Heidelberger Wirtschaft – und hier besonders der Handel und die Gastro- nomie – haben erheblich unter der Pandemie gelitten. Gerade vor diesem Hintergrund wäre es wichtig, die Lösung von Problemen im politischen Raum zu beschleunigen. 2022 werden wir unsere Mitglieder zum Standort Heidelberg befragen. Ich bin sicher, auch die Verkehrsproblematik wird hier eine wichtige Rolle spielen – die Infrastruktur ist die Lebens- ader der Wirtschaft.

59.500 BESCHÄFTIGTE arbeiten in wissens- intensiven Dienst- leistungen.

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AUS DER IHK

Beitragserhöhungen aus. Der Umlagesatz von 0,12 Prozent ist im bundesweiten Vergleich sehr günstig. „Es ist sehr erfreulich, dass die IHK voll leistungsfähig bleibt bei gleichzeitig unverändert sehr niedrigem Beitrag“, sagte Schnabel. Die Vollversammlung nahm den Plan nach Aussprache einstimmig an. Auch der Koalitionsvertrag der Ampel-Partei- en – bei zeitgleicher Wahl und Ernennung der neuen Bundesregierung – war Gegenstand der Vollversammlung. Der IHK-Präsident führte aus, dass die richtigen Themen zwar genannt seien, es aber auf die wirtschaftsfreundliche Umsetzung ankomme. Manche Passagen, beispielsweise zur beruflichen Bildung, riefen mehr Fragen auf als Antworten gegeben würden. „Es zeigt sich oft die Handschrift von drei Partnern, die in manchem doch weit auseinanderliegen. Das führt zu einem Ko- alitionsvertrag, der teilweise widersprüchlich wirkt“, sagte Schnabel. Der IHK-Präsident stellte zudem die Planung zu einer Stromstudie vor, die die IHK Met- ropolregion Rhein-Neckar beauftragen wird. Die IHK MRN ist die Kooperationsmarke aller vier IHKs in der Metropolregion. Ziel der Studie ist es, den zukünftigen Strombedarf und seine Deckung zu ermitteln. „Mit der Dekarbonisierung nimmt der Strombedarf der Industrie immens zu. Die Elektrifizierung der Produktion stellt unser Energiesystem und die Netze vor große Herausforderungen“, schilderte Schnabel den Hintergrund für die Studie. Die Vollversammlung unterstützt aus-

drücklich diese Initiative, denn die zukünftige Stromversorgung wird maßgeblich die Wett- bewerbsfähigkeit der Industrie in der Region bestimmen. Weitere Themen waren der Masterplan Mobili- tät sowie der Klimaschutzaktionsplan 2030 der Stadt Mannheim. Der IHK-Präsident erläuterte, wie und mit welchen Zielen sich die IHK bei diesen Prozessen einbringt. So führte Schnabel zumMasterplan aus: „Wo nötig, müssen wir eine neue Balance der Verkehrsträger schaffen. Was aber in keinem Fall geht: Eine Mobilitäts- form einschränken, ohne nicht vorher Alterna- tiven geschaffen zu haben!“ In der anschließen- den Diskussion wurden der Präsident und die gesamte IHK ausdrücklich dazu aufgefordert, beide Prozesse weiterhin eng zu begleiten. Die Vollversammlung beschloss auch eine wichtige Maßnahme, um die Fachkräftesiche- rung im Neckar-Odenwald-Kreis zu stärken. Das Parlament der Wirtschaft gab grünes Licht für Detailplanungen zu Sanierung und Erweiterung der Überbetrieblichen Ausbil- dungswerkstätte Buchen (ÜAB). Mit diesem Beschluss wurde die Planung und Abstim- mung mit dem Land und den die ÜAB mit- tragenden Unternehmen in die Wege geleitet. Weiter geht es, wenn das Land eine Förderung bewilligt hat und die Unternehmen, die Mit- glieder des Trägervereins sind, die Erweite- rung finanziell mittragen. Dann wird die IHK- Vollversammlung final in einer zukünftigen Sitzung dem Bau zustimmen – hoffentlich in Präsenz und nicht mehr bloß virtuell.

83 MITGLIEDER hat die IHK-Voll- versammlung. Das „Parlament der Wirtschaft“ bildet einen nach Teilregionen und Branchen repräsen- tativen Querschnitt der Unternehmen im IHK-Bezirk. Die Vollversamm- lung wählt unter anderem den Prä- sidenten und das Präsidium und gibt die politische Linie in der Interessen- vertretung vor.

Die ÜAB soll erweitert werden. Geplant ist unter anderem eine Vergrö- ßerung der Elektro- und Metallwerkstatt, zu- sätzliche und größere Seminarräume, Moderni- sierung der Installationen sowie eine Fotovoltaik- Anlage. Mit der Sanierung wird auch den aktuellen Erfordernissen, beispiels- weise im Brandschutz, Rechnung getragen.

VOLLVERSAMMLUNG Corona prägte das Jahr bis zuletzt Manche Sachen enden, wie sie begonnen haben. So in gewisser Weise die Arbeit der IHK-Vollversammlung im Jahr 2021: mit Corona.

Fahrer aufgrund mangelnder Nachweise ihre Kabine nicht verlassen dürfen oder der organisatorische Aufwand, ungeimpfte Mitarbeiter täglich zu testen vorm Einsatz beim Kunden. Immerhin: Die Mög- lichkeit für Arbeitgeber, den Impfstatus nun zu erfragen und dokumentieren zu dürfen, wurde begrüßt. Einigkeit herrschte auch bei der IHK- Forderung, dass es zu keinem erneuten flächendeckenden Lockdown kommen dürfe. Traditionell wichtigster Tages- ordnungspunkt der Dezember- sitzung ist der Wirtschafts- plan für das Folgejahr. Trotz wirtschaftlich anspruchsvol- lem Umfeld kommt der von Präsidium und Geschäftsfüh- rung ausgearbeitete Plan ohne

D ie Pandemie und ihre Fol- gen war Gegenstand der Beratungen der IHK-Voll- versammlung am 8. Dezember. Die jüngsten Verschärfungen aufgrund der vierten Welle waren da gerade ein paar Tage in Kraft. Die Sitzung war indes auch von der Pandemie ganz unmittelbar geprägt. Wie die erste Sitzung des Jahres konn- te auch die letzte wieder nur virtuell stattfinden. IHK-Präsident Manfred Schnabel stellte den Vollver- sammlungsmitgliedern dar, wie und wo sich die IHK für eine möglichst wirtschafts-

freundliche Gestaltung der Corona-Regeln eingesetzt hat. Der Präsident beispiels- weise nimmt regelmäßig an Verbändeschalten des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg und des Sozialministeriums teil, um Sachverstand der Wirtschaft einzubringen. Und das war nur eines von vielen Gesprächen und Interventionen der IHK- Spitze in der Pandemiepolitik. In der Aussprache kamen viele sehr konkrete Probleme zur Sprache, die die Umsetzung der neuen Regeln bedeuten, beispielsweise wenn Lkw-

INFO

DIE ÜAB Träger der ÜAB ist die IHK gemeinsam mit einem Ver- ein, dem aktuell 40 Unternehmen im Neckar-Oden- wald-Kreis angehören. Mehr als 50 Unternehmen senden ihre Auszubildenden regelmäßig in die ÜAB. Betreut werden sie von sechs Ausbildungsmeistern. Wichtigste Aufgabe ist die Grundbildung im ersten Ausbildungsjahr der Metall- und Elektroberufe. Doch auch für die Fachbildung von Azubis sowie für die Weiterbildung von Fachkräften hat die ÜAB ein breites Angebot.

Die Vollversamm- lung hat auf ihrer Dezember-Sitzung den Wirtschaftsplan für 2022 genehmigt (siehe Seite 54). Die Protokolle der Vollversammlung sind im Internet ab- rufbar unter:

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