03-2016 D

BEGEGNUNG am STRAND Die Wellen rauschen, der Strand ist belebt. Meine Kinder spielen ganz vertieft mit dem Sand und schaufeln ihn in alle Richtungen. Etwas wei- ter entfernt sehe ich einen Mann den Strand entlanggehen. Als er näher kommt, bemerke ich, dass es sich wohl um einen alten Fischer handelt. Ein wenig kritisch beobachte ich die Situation. Einige Meter neben uns bleibt er stehen und kramt in seiner löchrigen Umhängetasche nach et- was. Dann überreicht er mir mit einem strahlenden Gesicht zwei kleine Fische und zeigt mit seinem Finger auf meine Kinder. Ein Geschenk. Ohne Worte schlendert er weiter den Strand entlang. Sehr gerührt über diese Geste lege ich die Fische neben den Kindern in den Sand. Einer zappelt noch, er darf wieder ins Meer zurück. Der andere wird nach kurzer Zeit von drei Krähen geklaut. Nun stehen wir wieder ohne Fisch da. Geschenk von Herzen Dieses Erlebnis geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Gott zeigt mir damit auf, dass wir auch dann geben können, wenn wir vermeintlich wenig haben. Wir haben in dieser Situation mit den Fischen nicht sehr viel an- fangen können, aber sie kamen von Herzen und mit einem strahlenden Lächeln. Und das hat mich tief berührt.

Daniela BRUNNER, ehemalige Kurzzeiterin in Sri Lanka

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INHALT

EDITORIAL

3-2016

„Jeder dritte Mensch ist im Fall ein Chinese!“ – Das war einer dieser unglaublichen Facts, die bei uns als Kinder die Runde gemacht und alle in Staunen versetzt haben. Ganz gestimmt hat es wohl nicht. Heutzutage ist aber doch jeder fünfte Mensch ein Chinese und 4.4 Milliarden Menschen wohnen in Asien – das ist über die Hälfte der Weltbevölkerung. Asien ist ein faszinierender Kontinent mit einer unglaublichen Vielfalt an Kultur, Geschichte, Landschaften, Religionen undMenschen. Undmit vielen Gegensätzen: Wirtschaftsboom, Touristen- magnet und technischer Fortschritt auf der einen, Armut und Rückschritt auf der anderen Seite. „Zurück zu denWurzeln“ Für die SAM ist Asien grundsätzlich nichts Neues – unsere Geschichte hat vor über 125 Jahren unter dem Namen „Allianz-China-Mission“ in China be- gonnen (Seite 7). Über die Jahre hinweg hat sich der Fokus immer mehr in Richtung Afrika verscho- ben und es wurden nur noch einzelne Projekte in Asien unterstützt. In letzter Zeit haben sich aber zunehmend Türen geöffnet und neue Partnerschaften ergeben. Wir haben gemerkt: Es ist an der Zeit, unsere Arbeit in Asien (wieder) auszubauen (Seiten 8 und 9). Reise durch Asien Auf den nächsten Seiten möchten wir Sie auf eine Reise in unsere (teilweise neuen) Einsatzländer Indien, Sri Lanka, China und Kambodscha mit- nehmen. Wir möchten Ihnen das Schöne, aber auch die Probleme dieser Länder zeigen und Ih- nen vorstellen, wie wir diesen begegnen wollen (Seiten 10 bis 19). Und vielleicht gibt es ein Land, das Ihnen auf dem Herzen liegt und in das Sie mit uns inves-tieren möchten? Es gibt viel Arbeit auf diesem grossen Kontinent. Wir freuen uns darauf, diese neue Herausforde- rung mit Ihnen anzupacken!

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Persönlich Daniela BRUNNER Editorial Sarah BRÜHWILER Ein neuer „Kairos“ für Asien Rev. Dr. Richard HOWELL

Weshalb Asien? Sarah BRÜHWILER Jürg PFISTER Ulrich HALDEMANN Indien – ein Land voller Gegensätze Ulrich HALDEMANN Englischzentren: „Social Business“

Ein grosser Plan für Indien Ramesh LANDGE Sri Lanka – Perle im Indischen Ozean Ulrich HALDEMANN Ein Wort, das Frieden bringt Dr. Roland KLEGER Kampf gegen viele Widrigkeiten Ruedi STARK Adrian SCHENK China – Wirtschaftsmacht mit Schattenseiten Ulrich HALDEMANN Reaktion auf die Not vor Ort Martin VOEGELIN Kambodscha – ein Land mit zwei Gesichtern Jürg PFISTER Lighthouse Battambang – where Hope is possible Lukas BERNHARDT Offene Stellen in Asien Bewegungsmelder

Sarah BRÜHWILER, Öffentlichkeitsarbeit

P.S. Mit den neuen Ländern eröffnen sich auch neue Einsatzmöglichkeiten! Können Sie sich vor- stellen, sich für ein paar Monate oder Jahre in einem asiatischen Land zu engagieren? Auf Seite 20 finden Sie unsere offenen Asien-Stellen!

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Finanzpuls Impressum

ein neuer

"KAIROS" für ASIEN

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„Kairos“ – dieser Begriff kommt aus dem Altgriechischen und steht für das Gegenteil von „Chronos”, der fortlaufenden Zeit. Ein Kairos oder Kairos- Moment ist ein spezieller Augenblick, der heraussticht und den man nicht ungenutzt verstreichen lassen sollte. Und genau einen solchen Kairos- Moment erlebt Asien zurzeit, berichtet Richard Howell von der asiatischen evangelischen Allianz: Asien ist in vielerlei Hinsicht ein spannender Kontinent – und wir leben in einer spannenden Zeit: Asien wächst und wächst. Der Kontinent gilt als der nächste grosse Wirtschaftsmotor und öffnet sich durch die Globalisierung wie nie zuvor. Gleichzeitig mit dieser Öffnung wachsen aber auch Verunsicherung, soziale Un- zufriedenheit, Gewalt und Terror. Die Asiatinnen und Asiaten sind mit tiefgrei- fenden Veränderungen konfrontiert, die alle Lebens- und Gesellschaftsbereiche betreffen. In dieser Zeit der Verunsicherung können wir mit unserer Botschaft von Liebe, Vergebung und Versöhnung mit Gott und untereinander Zeichen der Hoffnung setzen. Nie war das mehr gefragt als heute. Die ganzeWelt alsWohnzimmer der Kirche Die meisten grossen Religionen der Welt, wie beispielsweise der Islam, Hindu- ismus, Buddhismus, Konfuzianismus und Taoismus, sind in Asien entstanden. Auch Israel, der Geburtsort des Judentums und des Christentums, liegt gröss- tenteils in Asien. In unserer globalisierten Welt verbreiten sich all diese Religio- nen immer mehr und sind nicht mehr an ein Land oder einen spezifischen Ort gebunden. Das zeigt sich auch am Christentum: Nachdem die Kirche in Europa bereits vor einigen Jahrhunderten ein enormes Wachstum erlebt hat und Teil der Kultur und Zivilisation geworden ist, findet dieses Wachstum jetzt auch in Afrika, Lateinamerika und Asien statt. Und so wird die ganze Welt zum „Wohn- zimmer der Kirche“. Neue, selbstbewusste Bewegungen Die christliche Kirche in Asien hat bereits im 19. Jahrhundert einmal eineWachs- tumsphase erlebt. Damals waren es etablierte westliche Organisationen, die den christlichen Glauben gefördert haben. Jetzt befinden wir uns erneut in einer Wachstumsphase – aber dieses Mal wird das Wachstum nicht von aussen ange- regt, sondern kommt von innen. Es entwickeln sich zunehmend einheimische, eigenständige und selbstbewusste christliche Bewegungen in Asien. Die Offen- heit in der Bevölkerung ist gross – und das mitten in einer enorm instabilen Zeit, geprägt von militantem Nationalismus, Korruption, einem wachsenden Gefälle zwischen Arm und Reich und dem Kampf zwischen Moderne und Tradition. All das – diese Offenheit, die zunehmende Verbreitung des Christentums, die Sehnsucht nach Sicherheit und Hoffnung – ist es, was von vielen als neuer Kairos-Moment angesehen wird. Neue Partnerschaften auf Augenhöhe Wir möchten dieser Offenheit der Menschen begegnen und die neuen christli- chen Bewegungen begleiten – doch diese Aufgabe können wir unmöglich al- leine bewältigen. Wir brauchen das Know-how und die Erfahrung von anderen Organisationen und Kirchen, damit wir das grosse Entwicklungspotenzial nut- zen können und unsere Arbeit nachhaltig und stabil wird. Wir brauchen Partner, die uns beraten und dabei unterstützen, in dieser unruhigen Welt einen Unter- schied zu machen und Botschafter der Versöhnung zu sein. Wir sind froh, in der SAM einen solchen Partner gefunden zu haben.

Ein Blick auf die Geschichte des Christentums in Asien 1908 fand in China die sogenannte „Manchurian-Erweckung” statt, aus der viele chinesische Be- wegungen entstanden sind. Während der Kulturrevolution von 1966 bis 1976 wurde dann jegli- che Religionsausübung vollkommen unterdrückt und verboten. In der Folge entstanden zahlrei- che Hausgemeinden im Untergrund, die mit enormer Geschwindigkeit wuchsen – und bis heute weiterwachsen. In Korea begann die Verbreitung der Guten Nachricht 1884 durch die Amerikaner. 1945 wurde das Land in den kommunistischen Norden und den kapitalistischen Süden unterteilt, wobei beide Teile stark unter dem Koreakrieg von 1950 bis 1953 litten. Auch die koreanische Kirche erlebte dadurch schwierige Zeiten. In den 60er- bis 80er-Jahren folgte dann ein grossesWirtschaftswachs- tum. Gleichzeitig breitete sich das Christentum stark aus und wächst seither immer weiter. Im offiziell atheistischen Nordkorea hingegen sind die Christen bis heute eine winzige und leidende Minderheit. In Japan wurde die erste reformierte Kirche 1872 gegründet. Zu den ersten japanischen Christen zählten zahlreiche Samurai, Intellektuelle und weitere Frauen und Männer aus der Elite. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die staatliche Autorität verstärkt und die Staatsideologie „Shintoismus“ verbreitet. Japanische Christen standen so unter enormem Druck, diesem Staats- glauben zu folgen. Trotzdem ist die Kirche seit 1950 gewachsen. Durch den Wirtschaftsboom der letzten Jahrzehnte hat sich die Gesellschaft stark verändert und verändert sich weiterhin. Derzeit sieht sich Japan zudem mit einem wachsenden Nationalismus konfrontiert – und die Kirche immer wieder mit neuen Herausforderungen. Die meisten südasiatischen Nationen , darunter Indien , Pakistan , Sri Lanka , Iran und Afgha- nistan , haben eine lange christliche Tradition. Das Christentum ist dort dank Christen aus dem Westen seit dem 18. Jahrhundert tief verwurzelt. Besonders in Indien wächst die Anzahl der Chris- ten stetig und viele von ihnen engagieren sich auch im Ausland für die Verbreitung der Guten Nachricht. Probleme wie fehlende Religionsfreiheit, Diskriminierung, Verfolgung von Minderhei- ten und Armut bleiben aber eine Herausforderung für die angehende globale Wirtschaftsmacht. In die elf Länder von Südostasien kam die Gute Nachricht im 16. Jahrhundert durch Händler und Kolonialisten. Von den 594 Millionen Einwohnern nennen sich heute 127 Millionen Christen. Die grösste christliche Nation sind dabei die Philippinen , wohingegen es in Thailand , Kambod- scha , Laos , Myanmar und Vietnam vor allem Buddhisten gibt. In den meisten dieser Länder ist das Christentum grundsätzlich erlaubt, in der Realität aber bestehen viele Herausforderungen. In Brunei , Indonesien und Malaysia kann zum Beispiel neben dem Zivilrecht auch die Scharia jederzeit angewendet werden. Die Länder in Zentralasien sind sehr instabil und von politischen Unruhen geprägt. Die überwie- gende Mehrheit der Bevölkerung ist muslimisch. Trotzdem gibt es auch dort vereinzelte christli- che Bewegungen. Vor allem in Kasachstan finden regelmässig grosse Konferenzen und Jugend- veranstaltungen statt, die positive Auswirkungen auf die ganze Region haben.

Rev. Dr. Richard HOWELL, Generalsekretär der asiatischen evangelischen Allianz

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Asien –

wo alles begann …

Asien stand in den Anfängen der SAM ganz im Zentrum der Arbeit: Die Orga- nisation, die später zur SAM wurde, hiess „Allianz-China-Mission“ (kurz ACM), hatte ihren Sitz in Deutschland und war ausschliesslich in China tätig. Gegrün- det wurde sie von Frederik Fransen, der sich von Hudson Taylor inspirieren und beraten liess. 1896 reiste der erste Schweizer mit der ACM nach China aus. Während dem Zweiten Weltkrieg, rund 50 Jahre nach der Gründung, mussten prak- tisch alle Aktivitäten der Allianz-China-Mission im Heimbüro in Deutschland einge- stellt werden. Aus diesem Grund wurde ein Schweizer Verein der ACM gegründet – und so konnte die Arbeit weitergehen. Doch schon bald folgte die nächste Schwie- rigkeit: Die Kommunisten übernahmen 1949 die Kontrolle in China. Alle Auslandmit- arbeitenden waren dadurch gezwungen, das Land zu verlassen. Seither hat die SAM vereinzelte Beziehungen mit Organisationen in China gepflegt, aber bis heute keine eigenen Mitarbeitenden mehr dorthin geschickt. Japan und Sri Lanka Obwohl die Allianz-China-Mission nach 1949 nicht mehr in China tätig sein konnte, war das nicht das Ende der Organisation: In Zusammenarbeit mit der Philafrikani- schen Mission ging es in Afrika weiter und ab 1953 in einem neuen asiatischen Land, in Japan. Dort wurden die Projekte 2008, nach 55 Jahren Engagement, an die OMF übergeben. 1992 startete die Arbeit im vorerst letzten Land in Asien: in Sri Lanka. Dort leben und arbeiten bis heute Mitarbeitende der SAM. Asien war immer ein grosser Bestandteil der Geschichte der SAM. Jetzt sind wir da- bei, ein neues Kapitel dieser Geschichte zu schreiben. Wir sind gespannt, was wir darüber in ein paar Jahren berichten können!

Sarah BRÜHWILER, Öffentlichkeitsarbeit

Weshalb

Asien?

Wohin soll es gehen mit der SAM? Diese Frage stellten wir uns zusammen mit dem Vorstand in einem Prozess, den wir „Quo Vadis 2020“ nannten. Derzeit haben wir in Afrika mit Abstand die grösste Arbeit – unsere Tätigkeiten in China und Sri Lanka sind vergleichsweise klein und in Brasilien kann die Arbeit mehr und mehr in die Hände von Einhei- mischen übergeben werden. Wollen wir also eine ausschliesslich auf Afrika fokussierte Organisation werden? Im erwähnten Prozess haben wir darüber nachgedacht – und uns bewusst dagegen ent- schieden. Die Region, in der wir in Afrika arbeiten, ist instabil, und gerade durch die zunehmenden Aktivitäten von Gruppen wie Boko Haram ist un- sicher, ob unsere Leute auf Dauer vor Ort bleiben können. Deshalb jetzt also Asien statt Afrika? Nein, wir möchten uns definitiv weiterhin in Afri- ka investieren, unter anderem, weil hier die Länder sind, welche den tiefsten Index für menschliche Entwicklung (Human Development Index, kurz HDI) haben: Von den 188 aufgeführten Ländern ist Guinea an 182., Burkina Faso an 183. und der Tschad an 185. Stelle. Wir arbeiten also in drei der sieben Länder mit dem tiefsten HDI der Welt! Allein in diesen drei afrikanischen Ländern gibt es noch unendlich viel Arbeit. Aber auch in Asien, dem be- völkerungsreichsten Kontinent, gibt es viel zu tun. Wir als Schweizer haben dabei eine Menge zu ge- ben, denn wir sind hinter Norwegen und Austra- lien auf dem dritten Platz in dieser Rangliste der Vereinten Nationen – also ganz vorne.

Fazit: Afrika und Asien! Wir sind deshalb überzeugt, dass wir uns auf beiden Kontinenten nachhaltig einsetzen wollen. Aber wo an- fangen? Wir sahen uns verschiedene Länder an, darunter In- dien, Laos, Kambodscha, Bangladesch, Vietnam und Myanmar, begannen zu recherchieren und zu beten, sammelten Daten und Fakten und erstellten Tabellen. Letztlich einigten wir uns, Indien und Kambodscha nä- her unter die Lupe zu nehmen. Gemeinsam mit Ulrich Haldemann besuchte ich diese beiden Länder. Nach der Auswertung unserer Reisen beschlossen wir, als SAM dort tätig zu werden. Weitere Reisen nach China und Sri Lanka führten dazu, dass wir uns entschieden, unsere Arbeit dort nach Möglichkeit auszubauen. Unsere Schwerpunkte in Asien: Wir wollen dabei nicht dort hingehen, wo es am be- quemsten ist, sondern dort, wo noch echte Bedürfnisse und wenig Hilfe vorhanden sind. Unser Ziel ist nicht, selber grosse Infrastrukturen in diesen Ländern aufzu- bauen, sondern mit vertrauenswürdigen Partnern vor Ort zusammenzuarbeiten, deren Vision wir teilen. Wir möchten sie unterstützen und ihnen helfen, ihre Arbeit nachhaltig auszubauen und weiterzuentwickeln. Dabei werden wir uns weiterhin auf unsere Schwerpunktthe- men Schul- und Berufsbildung, Verbesserung der Le- bensgrundlagen, medizinische Arbeit und Prävention und theologische Bildung und Praxis konzentrieren. So möchten wir dazu beitragen, dass die Liebe Gottes praktisch erfahrbar wird. Denn diese gilt auch jeder ein- zelnen Asiatin und jedem einzelnen Asiaten.

Jürg PFISTER, Leiter der SAM

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Warum spenden für

Asien?

China kauft derzeit die halbe Welt auf – oder zumindest macht es den Anschein: Das „Reich der Mitte“ ist eine riesige, wachsende Wirtschaftsmacht geworden. Ähnlich sieht es bei Indien aus, das als eines der erfolgreichsten Schwellenländer gilt und weltweit gefragte Computerspezialisten hervorbringt. In diesen Ländern ist eine Menge Geld vorhanden! Weshalb also für Asien spenden? Leider profitieren von diesemWachstum und dem vorhandenen Geld nur sehr wenige: In Indien lebt fast die Hälfte der Bevölkerung in extremer Armut und auch in China leiden Millionen von Menschen unter Armut. Dazu kommt, dass besonders in China viele Christen nach wie vor verfolgt werden. Und so ist unser Engage- ment für die arme Bevölkerung und die Christen in diesen Ländern nach wie vor dringend nötig und gefragt. In unseren Publikationen dürfen wir aber leider nur äusserst zurückhaltend über unsere Aktivitäten in Asien berichten, da christliche Engagements von den Regierungen unter starker Beobachtung stehen und wir unsere Mitarbeitenden nicht in Gefahr bringen wollen. Für die SAM wird es daher eine besondere Herausforderung sein, Sie, liebe Leserinnen und Leser unserer Publikationen, mit genügend Informationen auf dem Laufenden halten zu können. Umso dankbarer sind wir, wenn wir trotzdem auch für diese Länder mit IhremVertrauen und Ihrer Unterstützung rechnen dürfen!

Ulrich HALDEMANN, Länderverantwortlicher Asien

INDIEN

– ein Land voller Gegensätze

Intensive Gerüche wehen einem von der Strasse und den Restaurants entgegen. Autos hupen wild durchei- nander, es ist laut. Mitten auf der Strasse stehen Kühe. Und dann sind da noch Menschen, Menschen und Menschen – überall! Willkommen in Indien! Der erste Eindruck von diesem Land kann überwältigend sein. Entweder man liebt oder hasst es, sagt ein Sprichwort. Und wir haben uns dazu entschieden, das Land zu lie- ben und seinen Menschen zu dienen! Mit 1.29 Milliarden Einwohnern ist Indien nach China (1.37 Milliarden) das Land mit den meisten Einwohnern – Tendenz steigend: Bleibt das Bevölkerungswachstum so stark, könnte Indien China in fünf Jahren überholen. Indien ist ein Land der krassen Gegensätze: Einerseits erlebt es ein enorm schnelles Wirtschaftswachstum mit einer superreichen Oberschicht. Riesige, moderne und luxuriöse Bauten und Kulturdenkmäler prägen das Stadt- bild. Andererseits herrscht unmittelbar daneben unfass- bare Armut: 44 Prozent der Inderinnen und Inder leben von weniger als einem US-Dollar pro Tag. Die Zustände in den Slums sind unvorstellbar. Ganze Familien leben auf kleinstem Raum inWellblechhütten oder unter Zeltplanen zusammen – und das bei 40 Grad Hitze. Sanitäre Einrich- tungen gibt es praktisch keine. Viele haben nur einmal pro Tag etwas zu essen. Für diese Slumbewohner gibt es kaum

einen Ausweg aus ihrer Armut, denn das tief in ihrer Seele und in der Gesellschaft verwur- zelte Kastensystem bindet sie an diese Um- stände. Wer in einer unteren Kaste geboren wurde, hat geringe Chancen, jemals sozial aufsteigen oder einen guten Job zu bekom- men. Die SAM in Indien Mehrere Organisationen sind inzwischen in Indien aktiv, um dem grossen Leid entge- genzutreten. Wieso die SAM auch noch? • Die meisten Organisationen engagieren sich schwerpunktmässig im Süden, nur wenige hingegen im Norden. Die christlichen Gemeinden in Indien konzentrieren sich in ihrer Arbeit stark auf Menschen mit hinduistischem Hin- tergrund. Nur sehr wenige arbeiten un- ter indischen Muslimen, die mit 160 bis 180 Millionen nach den Hindus (1 Milli- arde) die zweitgrösste Religionsgruppe ausmachen. Indien weist nach Indonesi- en zudem die zweitgrösste Zahl an Mus- limen auf. •

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Englischzentren: „Social Business“

• Bezüglich Religion gibt es grosse regionale Unter- schiede: Je südlicher die Staaten, desto grösser der Prozentsatz an Christen. Im Norden hingegen hat es nur sehr wenige Christen, je nach Staat sind es we- niger als 0.4 Prozent. Dort leben dafür umso mehr Muslime. Als SAMmöchten wir uns daher im Norden schwerpunkt- mässig unter der muslimischen Bevölkerung engagieren, wo es sehr wenige Christen gibt. Einerseits wollen wir den Menschen in den zahlreichen Armenvierteln ganz prak- tisch dienen, ihnen Gottes Liebe näherbringen und ihnen helfen, Schritt für Schritt ihr Leben zu verbessern. Ande- rerseits möchten wir Englisch-Lernzentren errichten, um die Zukunftschancen von jungen Frauen und Männern zu verbessern. Bereits haben wir zuverlässige Partner gefun- den, mit denen wir zusammenarbeiten und die wir unter- stützen können. Mehr über diese Projekte finden Sie in den folgenden Berichten. Wir freuen uns auf die Aufgabe – und hoffen, Sie werden genauso begeistert von diesem Land wie wir!

Ja – ich möchte in Indien arbeiten, um der grossen Not zu begegnen! Doch schon lange, bevor es richtig losgeht, gilt es die erste Hürde zu überwinden: Wie erhalte ich ein Langzeitvisum? Das ist in den letzten Jahren zuneh- mend schwieriger geworden – nicht nur in Indien, sondern auch in vielen anderen Ländern. Die Lösung? Ein Business aufbauen! Statt ein „klassisches“ Projekt zu star- ten, wird ein Unternehmen oder Ge- schäft gegründet und betrieben, denn Geschäftspersonen haben viel bessere Chancen, ein Visum zu erhalten. Damit tauchen aber automatisch weite- re Fragen auf: • Wie kann ich mit meinem Geschäft der Bevölkerung vor Ort dienen, natürliche Kontakte zu den Men- schen herstellen und ihren Bedürf- nissen begegnen?

Ulrich HALDEMANN, Länderverantwortlicher Asien

• Wie kann ich trotz dieser Arbeit genügend Zeit freihalten, um die entstandenen Kontakte zu vertiefen? • Wir haben uns diese Fragen gestellt und nach Lösungen gesucht – und gefunden: Mit dem Aufbau von Englisch-Lernzentren können wir den aufgezählten Proble- men begegnen: Langzeitvisum: Da die Englischzentren als Geschäfte geführt sind und der Bevöl- kerung nutzen, sind viele Länder bereit, Visa für die Mitarbeitenden der Zentren auszu- stellen. Zugang zur Bevölkerung: Die Studierenden kommen gerne in die Zentren, da es für sie wichtig ist, Englisch zu lernen. Wir haben die Kursgebühren bewusst tief ange- setzt, weil wir den Menschen dienen und nicht Profit erzielen wollen. Derzeit sind in je- dem Zentrum rund 200 Studierende eingeschrieben. In den Kursen können wir sie auch ganz praktisch ermutigen, unterstützen und Gottes Liebe mit ihnen teilen. Arbeitszeit: Jedes Englischzentrum wird derzeit von drei transkulturellen Mitarbei- tenden geleitet. Dadurch beträgt die Arbeitszeit wöchentlich pro Person nur rund 20 Stunden und es bleibt genügend Zeit, um Beziehungen aufzubauen und zu vertiefen. Natürlich erleben wir in unserer Arbeit auch immer wieder Herausforderungen. Insge- samt haben wir aber die Erfahrung gemacht, dass das Konzept funktioniert – und die Rückmeldungen sind sehr positiv: „Wir lernen nicht nur Englisch, wir lernen fürs Leben“, sagte ein Student. Ein anderer bemerkte, dass eine gute Atmosphäre herrsche, in der jeder ermutigt werde – ganz im Gegensatz zu anderen Institutionen, wo die Schüler bei Fehlern ausgelacht werden. Durch diese Wertschätzung sind viele gute Kontakte und Beziehungen entstanden. So hoffen wir, dass wir auch in anderen Regionen Indiens sol- che Zentren eröffnen können – und dass das Konzept in weiteren Ländern Fuss fasst!

Ein Bericht vom Leiter Netzwerk Englischzentren

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wohnerinnen und Bewohner sichtbar und erfahr- bar werden. Durch unsere Arbeit können wir immer wieder mit- erleben, wie Einzelpersonen, Familien und zum Teil sogar ganze Dörfer nachhaltig verändert werden. Im Laufe der vergangenen Jahre sind dadurch 480 Hauskirchen entstanden. Ein weiterer Arbeitszweig sind unsere täglichen Fernseh-Talkshows, in denen Muslime und Christen über Glaubensfragen reden und die von vielen Muslimen gesehen werden. Die Reaktionen darauf sind enorm ermutigend. Viele der Mitarbeitenden von COI sind in den letz- ten Jahren selber verändert worden und investieren sich mit Leidenschaft in diese Arbeit. Es ist uns ein Anliegen, sie zu fördern und auch darin zu schulen, ihr Wissen an neue Mitarbeitende weiterzugeben. Ein gemeinsames Ziel Wir dürfen in unserer Arbeit erleben, wie Gott uns ganz praktisch führt und Gelingen schenkt. Er hat einen grossen Plan für die Menschen hier! Wir freuen uns sehr darauf, unser Ziel nun in Zu- kunft zusammen mit der SAM und vielleicht auch bald mit Mitarbeitenden aus der Schweiz zu verfol- gen.

Ein grosser Plan für Indien Die Organisation „Cooperative Outreach of India” (COI), auf Deutsch „Gemeinsames En- gagement für Indien”, startete 1992 mit der Vision und demZiel, Gottes Liebemit den 600 MillionenMenschen in Nordindien zu teilen. In vielen Städten und Dörfern in Nordindien haben die Leute noch nie etwas von Jesus ge- hört und Gottes Liebe nie praktisch erfahren. Das macht uns betroffen, denn wir sind über- zeugt, dass Gott auch diese Menschen liebt und ihnen begegnen möchte. Und so ist eine Vision entstanden: Die Gute Nachricht soll in ganz Nordindien gehört und durch soziales En- gagement erlebt werden. Liebe praktisch gelebt Um die Lebensbedingungen der Bewohnerin- nen und Bewohner hier zu verbessern, haben wir angefangen, in Armenvierteln zu dienen. Kindern und Jugendlichen bieten wir Spiel- und Sportaktivitäten, Nachhilfeunterricht und regelmässige, ausgewogene Mahlzeiten an. Speziell für Frauen haben wir Ernährungs-, Hy- giene-, Beauty- und Nähkurse gestartet. Dane- ben bieten wir Englisch- und Computerkurse sowie Kleingewerbeförderung für verschiede- ne Altersgruppen an. In all diesen Aktivitäten und Angeboten soll Gottes Liebe für die Be-

Ramesh LANDGE, Leiter von COI

SRI LANKA

– Perle im Indischen Ozean

Die fünf Partnerschulen der SAM in Sri Lanka South Asia Institute of Theology (SAIT/HOMSA) in Norton Bridge Lanka Bible College & Seminary in Kandy (LBCS) und Colombo (LBCC) Colombo Theological Seminary (CTS) in Colombo Baldaeus Theological College (BTC) in Trincomalee Ulrich HALDEMANN, Länderverantwortlicher Asien EinWort, das Frieden bringt Der Herr sagt: „Mein Wort kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern es wird bewirken, was mir gefällt, und aus- führen, wozu ich es gesandt habe!“ (Jesaja 55:11) DiesesWort wird auch an den Partner- schulen der SAM in Sri Lanka unter- richtet. Es ist uns ein Anliegen, dass es gerade hier Frieden und Liebe brin- gen kann – in einem Land, das von Krieg und Unruhen geprägt ist. Durch meinen Unterricht an diesen Schulen darf ich etwas zur biblisch- theologischen Ausbildung der Studie- renden beitragen und ihre Entwicklung miterleben – ein grosses Vorrecht. Ihre Geschichten sind oft aussergewöhnlich und enorm spannend. Besonders erfreulich ist, wenn die Stu- dierenden nicht nur Kopfwissen anhäu- fen, sondern wenn sich die Begeiste- rung über die Gute Nachricht praktisch auswirkt. So haben zum Beispiel einige Studierende vor dem letzten Weih- nachtsfest im Bergland Sri Lankas eine

Sri Lanka – eine Mischung aus England, Holland und Portugal! Das ist vielleicht etwas übertrieben, aber alle drei Kolonialmächte haben sichtbare Spuren auf der Insel hinterlassen: Portugal die Musik und die ka- tholischen Kirchen, Holland die Befestigungsanlagen und die Wasserkanäle und England hat dafür gesorgt, dass fleissig Tee angebaut, links gefahren und Englisch gesprochen wird. Neben den verschiedenen Kultureinflüssen ist ein weiteres besonderes Merkmal die paradiesische Vegetation – Sri Lanka ist eine Traumdestination für viele Touristen. Lange galt Sri Lanka als fortschrittliches Land, bis 1983 der Bürgerkrieg zwischen den beiden grössten Volksgruppen, den Singhalesen (75 Prozent) und den Tamilen (15 Prozent), ausbrach. Über 25 Jahre lang dauerte der brutale und blutige Krieg, dessen Folgen bis heute spürbar sind: Durch die Zerstörung von ganzen Gebieten mussten unzählige Menschen fliehen, viele haben ihre Lebensgrundlage verloren. In der Entwicklung ist das Land dadurch weit zurückgefallen, vielerorts herrscht Ar- mut, wirtschaftlich gab es lange Zeit kaum Fortschritte, die Arbeitslosigkeit ist hoch – vor allem unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Der Konflikt zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen brodelte noch lange nach Kriegsende unter der Ober- fläche weiter. Viele Sri Lanker sind von der jahrzehntelangen Gewalt traumatisiert. Dazu kam über viele Jahre hinweg das Misstrauen gegenüber einer korrupten und unfairen Regierung. Unter dieser Regierung litten auch die Christen, die rund 8 Pro- zent (4 Prozent Katholiken und 4 Prozent evangelische Christen) der 21.8 Millionen Einwohner von Sri Lanka ausmachen. Buddhisten bilden mit über 70 Prozent die grösste Religionsgemeinschaft, gefolgt von Hindus (12 Prozent) und Muslimen (10 Prozent). Im politischen Bereich gibt es derzeit aber eine positive Veränderung: Völlig über- raschend wurde 2015 ein Kandidat aus der Opposition als neuer Präsident gewählt. Er ist für viele ein Hoffnungsträger, der bemüht ist, dringend notwendige Reformen voranzubringen – und schon jetzt sind positive Veränderungen sichtbar. Tamilen, Christen und Muslime rechnen dadurch in Zukunft mit mehr Freiheiten und einige Sri Lanker, die ins Ausland geflüchtet sind, kehren langsam in ihr Land zurück. Die SAM in Sri Lanka 1993 entschied sich die SAM, die Christen und Gemeinden in Sri Lanka trotz des damals andauernden Krieges mit theologischer Bildung zu unterstützen. Heute zei- gen die christlichen Gemeinden ein erfreuliches Wachstum und das Bedürfnis nach gut ausgebildeten Pastoren und Mitarbeitenden ist gross. Zurzeit arbeitet die SAM mit fünf theologischen Ausbildungsstätten zusammen. An diesen Schulen studieren Tamilen und Singhalesen gemeinsam, wodurch Freundschaften entstehen und Vor- urteile abgebaut werden können – das ist eine ganz besondere Freude Um die Schulen baulich zu erweitern, hat die SAM mehrere Baucamps mit Schwei- zer Teilnehmenden durchgeführt. Da-raus wuchs der Wunsch, jungen Sri Lankern eine fundierte duale Ausbildung als Baufachleute anzubieten, um ihnen eine solide Erwerbsmöglichkeit zu eröffnen und auch die Bauqualität im Land zu verbessern. 2011 wurde deshalb das College for Constructions Skills (CCS) im Nordosten der In- sel aufgebaut, wo seither Lehrlinge ausgebildet werden.

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stellen und sie geben ihr Wissen nun an Jüngere weiter. Neben den Fortschritten im be- ruflichen Bereich konnten wir auch viele persönliche Veränderungen miterleben. Doch in all der Arbeit begegnen wir auch täglich Herausforderungen: • 25 Jahre Krieg, unkontrollierter Geldfluss nach dem Tsunami und das tiefe Anse- hen der manuellen Arbeit (Kastensystem) haben Folgen für uns: Es ist schwierig, genügend Lehrlinge für die Ausbildung zu finden, obwohl über zwei Drittel aller Primarschulabsolventen in Sri Lanka keine Arbeit haben. • Durch Buddhismus und Hinduismus existiert ein Widerstand gegen jegliche Verän- derung. Die Baumethoden sind meist noch immer die gleichen wie vor 100 Jahren und es wird kaum etwas hinterfragt. Korruption hindert uns an vielen Orten – seit über eineinhalb Jahren warten unsere Lehrlinge zum Beispiel auf die Einteilung in die staatlichen Ausbildungsstufen, die nötig ist für eine Weiterbildung. Mit etwas Schmieröl wäre dem vermutlich abzuhelfen … So kämpfen wir mit unserer Arbeit gegen weit mehr als die fehlende Ausbildung. Manchmal scheinen uns die Herausforderungen endlos und nicht zu überwältigen – und gleichzeitig wissen wir, dass sich der Aufwand für jeden Einzelnen, der unsere Schu- le verändert verlässt, gelohnt hat. Die Zukunft des CCS Die richtigen Menschen zur richtigen Zeit am richtigen Ort: So lässt sich der Start des CCS wohl am besten beschreiben. Margrit und Ruedi Stark waren die optimalen Perso- nen, um die Handwerkerschule vor fünf Jahren aufzubauen und leiten diese seither mit viel Know-how und Engagement. Jetzt, wo das CCS von der sri-lankischen Regierung offiziell anerkannt ist, möchten wir nächste Schritte in Angriff nehmen und das Projekt weiter voranbringen. Wir freuen uns sehr, dass sich bereits zwei Familien entschieden haben, für die kommenden Jahre im CCS mitzuarbeiten. Dadurch können Margrit und Ruedi entlastet und ihre Nachfolge sorgfältig geplant werden – und auch einem Ausbau steht nichts mehr im Wege. Die Schule soll sich qualitativ und quantitativ weiterentwickeln. Wir möchten Lehrabgänger noch besser in ihr neues Erwerbsleben begleiten und ihnenWeiterbildungsmöglichkei- ten bieten. Zudemwollen wir Einheimische in Leitungsaufgaben miteinbeziehen, damit sie Verantwortung übernehmen und das Projekt mittragen. Damit dies alles gelingen kann, braucht es wiederum die richtigen Personen am richti- gen Ort: Die Zukunft des CCS steht in direktem Zusammenhang mit Menschen, die die Not sehen und sich von Gott berufen lassen. Ruedi STARK, Handwerkerschule CCS Sri Lanka

neue Methode angewandt, um Men- schen von Gott zu erzählen: kleine Stras- sentheateraufführungen. Ehemalige Drogenabhängige zeigten dabei an- schaulich, wie sie durch Jesus von ihrer Sucht befreit wurden. Die Darbietungen zogen viele Menschen an, die so von Gottes Liebe und seinem Frieden hören konnten. Es ist schön, zu sehen, wie die jungen Frauen und Männer auf kreative Art und Weise weitergeben, was sie mit Jesus erlebt haben. Ich bin gespannt da- rauf, was dadurch in Sri Lanka noch alles geschehen darf! Kampf gegen vieleWidrigkeiten Nachdem wir die ersten 13 Jahre un- seres gemeinsamen Lebens in der Entwicklungshilft verbracht hatten, wollten wir am Ende unserer Karriere nochmals in diesen Bereich zurück. So liess ich mich mit 63 Jahren pensioni- ern. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon mehrere Baucamps in Sri Lanka geleitet – und wurden angefragt, dort eine Handwerkerschule aufzubauen, um junge Männer zu guten Bauhand- werkern auszubilden. Und so hatten wir unsere neue Aufgabe gefunden! Das ist inzwischen fünf Jahre her. Und tatsächlich steht heute eine von der Re- gierung anerkannte Handwerkerschule, das College for Construction Skills (CCS), an einer wunderschönen Stelle am Indi- schen Ozean. Jedes Jahr dürfen wir di- verse Aufträge für verschiedene Kunden ausführen. Einige Lehrlinge haben die Schule mittlerweile gut abgeschlossen und eine Arbeitsstelle gefunden, einige konnten wir sogar bei uns am CCS an- Dr. Roland KLEGER, Gastdo- zent an verschiedenen Aus- bildungsstätten in Sri Lanka

Adrian SCHENK, Supportgruppenleiter Sri Lanka

CHINA –

Wirtschaftsmacht mit

Schattenseiten

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Reaktion auf die Not vor Ort

1.37 Milliarden Einwohner – damit ist China das be- völkerungsreichste Land der Erde. Flächenmässig ist China rund 231-mal so gross wie die Schweiz. Die enorme Vielfalt an Völkern und das Wirtschafts- wunder der letzten Jahre machen China zu einem Land der Faszination, das unsere Zukunft in vielen Lebensbereichen wesentlich mitgestalten wird. Das Christentum erlebt im „ Reich der Mitte “ derzeit ein riesigesWachstum – allenWiderständen zumTrotz. Über viele Jahre hinweg hatte Mao Zedong, der ehema- lige Staatspräsident und Parteiführer der Kommunisten, versucht, alle Religionen auszurotten. Nun besteht seit 1978 wieder Religionsfreiheit für Protestanten, Katholi- ken, Moslems, Buddhisten und Daoisten, wobei letztere beide vom Staat als integraler Bestandteil der chinesi- schen Kultur besonders gefördert werden. Bei den Christen gibt es zum einen die staatlich regis- trierte und kontrollierte Kirche, die sogenannte Drei- Selbst-Kirche, und zum anderen eine Vielzahl von nicht registrierten Hauskirchen. Je nach Provinz haben Chris- ten trotz der offiziellen Religionsfreiheit nach wie vor mit enormen Herausforderungen zu kämpfen. Vor allem die unzähligen Hauskirchen, die nicht all ihre Aktivitä- ten vom Staat kontrollieren lassen wollen, leiden unter dem illegalen Status. Pastoren solcher Kirchen werden oft jahrelang inhaftiert, Gottesdienste durch die Poli- zei aufgelöst und Kirchengebäude zerstört. Für Chris- ten mit muslimischem oder tibetisch-buddhistischem Hintergrund besteht zudem grosse Verfolgungsgefahr. Doch trotz allenWiderständen wächst die Kirche in Chi- na ständig – es gibt dort heute zwischen 80 und 130 Millionen Christen. Die Offenheit für die Gute Nachricht ist riesig! Die SAM in China – mit neuenMöglichkeiten Die Anfänge der SAM liegen in China – damals, vor über 120 Jahren, noch als Allianz-China-Mission. Seither hat sich vieles getan. Heute unterstützt die SAM vor allem die Aktivitäten der lokalen Partnerorganisationen Hua Mei und CRDF in der Provinz Sichuan. China verändert sich derzeit rasant. Das eröffnet neue Chancen und Möglichkeiten, die wir gerne nutzen wol- len. Durch das schnelle Wirtschaftswachstum ist die Wissbegierde gross und es werden in verschiedensten Bereichen qualifizierte Fachkräfte gesucht. Gut ausge- bildete Christen können dadurch an strategisch wichti- gen Orten ihr Fachwissen weitergeben und gleichzeitig Spuren von Gottes Liebe hinterlassen. Personen mit einem Master-Abschluss beispielsweise haben gute Chancen auf eine attraktive Anstellung als Lehrperson und können so die zukünftigen Führungskräfte Chinas positiv prägen. Deshalb möchte die SAM chinesischen Organisationen qualifizierte Mitarbeitende aus ver- schiedenen Bereichen zur Verfügung stellen und neue Partnerschaften aufbauen. Die SAM-Geschichte mit China ist also noch nicht fertig geschrieben!

Eine der Non-Profit-Organisationen, mit denen die SAM in China zusammenarbeitet, ist Hua Mei. Gegrün- det wurde die NPO 2004 von Pfarrer Richard Cai aus der Drei-Selbst-Kirche in der Provinz Sichuan. Im Zentrum der Arbeit von Hua Mei steht dieWeiterbil- dung von Pastoren: Viele von ihnen haben eine grosse Verantwortung, aber nur eine mangelhafte theoreti- sche Ausbildung. Deshalb organisiert Hua Mei regel- mässig Pastorenretraiten. Für die häufig erschöpften Pastoren, die alleine riesige Gemeinden leiten müssen, eine wertvolle Zeit:„Ich kammit grossen Lasten hierher. Die Woche half mir sehr, meine Gemeinschaft mit Gott zu erneuern. Mir wurde neu bewusst, dass die Gemein- de in seiner Hand ist und er uns leiten wird. Er ist mit mir und schenkt Wachstum und Versorgung. Die gros- sen Lasten und Sorgen wurden mir abgenommen“, be- richtet ein Pastor, der in seiner Gemeinde für über 1500 Besucherinnen und Besucher verantwortlich ist. Neben dieser Aufgabe kümmert sich Hua Mei auch noch um verschiedene sozial-diakonische Projekte. Gründung von CRDF 2008 erschütterte ein grosses Erdbeben die Region Wenchuan. Fast 70 000 Menschen starben, 5.8 Milli- onen Menschen wurden obdachlos. Um den vielen Betroffenen zu helfen, veränderte Hua Mei vorüber- gehend seinen Fokus und konzentrierte sich verstärkt auf Nothilfe. Als sich die Lage 2010 beruhigte, widme- te sich die NPO wieder ihren Kernaufgaben, gründete zusätzlich aber die „Chinese Relief and Development Foundation“ (CRDF), um kontinuierlich humanitäre Hilfe leisten und der Not vor Ort begegnen zu können. Beispielsweise gibt es in China unzählige „Left-behind Children“, Kinder, die bei Bekannten oder Verwandten zurückgelassen werden, da ihre Eltern als Wanderar- beiter unterwegs sind. 5000 von ihnen werden ausser- schulisch und in Feriencamps von CRDF betreut. Da- neben bietet die Stiftung Alphabetisierungskurse an und unterstützt Landwirtschafts- und Wasserprojekte in armen Regionen. In China gibt es erst wenige nationale Stiftungen – und nur zwei beziehen sich auf christliche Grundwerte. Eine davon ist CRDF, die inzwischen auch als gemeinnützig anerkannt ist. Durch diese Anerkennung können sich Christen und Kirchen jetzt besser an der Gestaltung des öffentlichen Lebens beteiligen. Vergangenes Jahr hat CRDF das fünfjähriges Jubiläum gefeiert. Zu diesem Anlass haben Behördenmitglieder ihre Wertschätzung für das wachsende Engagement der Stiftung ausgedrückt. Wir wünschen uns, dass die- ses Engagement weiterhin wachsen darf – und so noch mehr Probleme aktiv angegangen und Lebenssituatio- nen verändert werden können! Grosses Erdbeben führt zur

Martin VOEGELIN, SAM-Projektbetreuer für Hua Mei und CRDF

Ulrich HALDEMANN, Länderverantwortlicher Asien

KAMBOD ei

Der Name der Hauptstadt von Kambod- scha ist ein wahrer Zungenbrecher: Ph- nom Penh – eine pulsierende Grossstadt mit 1.5 Millionen Einwohnern. Die Stadt hat sich in den letzten Jahren rasant ent- wickelt. Inzwischen leben viele ausländi- sche Fachkräfte hier, es gibt internationa- le Schulen, der Lebensstandard ist hoch. Unzählige NPOs sind in PhnomPenh tätig. Verlässt man die Hauptstrasse aber nur wenige Kilometer, hat man den Eindruck, man tauche in eine komplett andere Welt ein. Es fehlt überall am Nötigsten – an sanitären Anlagen, Gesundheitsversor- gung, an Schulbildung und guten Anbau- methoden, um sich den Lebensunterhalt zu sichern. Die Menschen in diesen Gebie- ten kämpfen täglich um ihre Existenz. Un- terstützung erhalten sie kaum. Das Königreich Kambodscha ist mit 181 035 Quadratkilometern mehr als viermal so gross wie die Schweiz und liegt am Golf von Thai- land. Etwa 16 Millionen Menschen leben hier. Die offizielle Sprache ist Khmer, benannt nach dem Hauptvolk Kambodschas. Der Gross- teil der Kambodschaner sind Buddhisten. Ihr Glaube ist meist stark mit Geisterglaube und Ahnenverehrung vermischt. So finden sich bei vielen Häusern Hausaltäre, wo Essen für die Ahnengeister hingestellt wird oder Räucher- stäbe angezündet werden. Mit den traumhaften Stränden, den kunstvol- len Tempelanlagen und der faszinierenden Landschaft mit dem dichten, grünen Dschun- gel, dem grossen Tonle Sap-See und dem gewaltigen Mekong-Fluss ist Kambodscha in den letzten Jahren zu einem beliebten Reise- ziel geworden: Über 4.5 Millionen Touristen zählt das Land jährlich. Leiden unter demVölkermord Doch Kambodscha hat eine schwierige Zeit hinter sich: Von 1970 bis 1975 herrschte Bür- gerkrieg und danach brachte die Guerillabe- wegung „Rote Khmer“ Leid und Elend über

das Land. In nur vier Jahren töteten die Gue- rilla-Kämpfer schätzungsweise 1.7 bis 2.2 Millionen Kambodschanerinnen und Kam- bodschaner – einer der schrecklichsten Völ- kermorde der Geschichte. Noch bis 1998 litt die Bevölkerung unter dem fortwährenden Guerillakrieg. Das Trauma dieser Zeit prägt die Menschen bis heute. Inzwischen gilt das Land als politisch stabil. Doch während die Städte und Touristenorte florieren, schlägt einem in den ländlichen Gebieten die Armut entgegen: Diese Gegen- den sind nach wie vor stark unterentwickelt. Weit über fünf Millionen Personen leben un- ter der Armutsgrenze. Es fehlt an allem, ganz besonders an Gesundheitsversorgung und Bildung. Veränderung ist schwierig – auch weil sich viele Kambodschanerinnen und Kambodschaner bei Misserfolg schnell ent- mutigen lassen, da sie glauben, sie hätten ein schlechtes Karma. Diesem sehen sie sich hilflos ausgeliefert. Zeit für Veränderung Wir als SAM möchten uns ganzheitlich in die vernachlässigte Bevölkerung in den benach- teiligten ländlichen Gegenden investieren. Dafür wollen wir uns zu Beginn vor allem auf die Zusammenarbeit mit „Lighthouse“ konzentrieren – mehr dazu auf der nächsten Seite. Die Kambodschanerinnen und Kambod- schaner haben viel gelitten. Aber sie sind willig zu lernen, zu studieren und hart zu arbeiten – wenn sie denn die Chance dazu erhalten. Jetzt ist es Zeit, dass sie vorankom- men. Wir wollen sie ermutigen, nicht aufzu- geben, sondern zu entdecken, dass Gott ei- nen guten Plan für sie hat und sie nicht für Dinge aus einem früheren Leben bestraft werden. Sie sollen Gottes wiederherstellen- de Liebe praktisch erfahren können.

Jürg PFISTER, Leiter der SAM

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CHA – Land mit zwei Gesichtern

Lighthouse Battambang – where Hope is possible Herzlich willkommen in Battambang, Kambodscha! Ich wohne seit inzwischen acht Jahren hier und durfte in dieser Zeit gemeinsam mit meiner Frau Somaly eine Grossfamilie mit sechs Kindern, davon drei Pflegekinder, sowie das Projekt Light- house Battambang aufbauen – bestehend aus einem Studentenwohnheim, einem Gemeinschaftszentrum und einem Nach- haltigkeitsprojekt. Jedes Jahr ziehen unzählige Jugendliche aus ländlichen Gebieten in die Stadt. Ihr Ziel: Eine gute Ausbildung machen – und so sich selber und der ganzen Familie eine bessere Zukunft ermöglichen. Teilweise sind die Jugendlichen erst 14 oder 15 Jahre alt. Viele von ihnen wa- ren vorher noch nie weg von zu Hause und haben nicht genügend finanzielle Mittel und soziale Kompetenzen, um sich in der Stadt durchzuschlagen. Dazu kommt ein höchst korruptes öffentliches Schulsystem, in wel- chem Lehrer oft Bestechungsgelder für gute Noten verlangen. Diese Umstände erschwe- ren bis verunmöglichen den Jugendlichen eine gute Ausbildung und damit auch die Chance auf eine bessere Zukunft. Aus dieser Not heraus ist die Idee des Studentenwohn- heims entstanden. Gemeinsam Leben gestalten Das Studentenwohnheim unterstützt junge Kambodschanerinnen und Kambodschaner, die sich eine solide Ausbildung nicht leisten können. Wir bieten ihnen eine Unterkunft und ein Studium an einer unserer vertrauenswür- digen Partnerschulen sowie ein Rahmenpro- gramm, um ihre sozialen Fähigkeiten zu för- dern. Wir gestalten zusammen das Leben in einer Gemeinschaft und begleiten die Lernwe- geder Jugendlichen. Damit könnenwir ihnen in dieser Zeit weit weg von zu Hause eine sichere Unterkunft geben und sie so fördern, dass sie eine Perspektive für ihre Zukunft erhalten.

Einmal im Jahr laden wir die Eltern der Schü- lerinnen und Schüler ein, um sie aktiv mit- einzubeziehen. Kürzlich waren die Eltern von Seychrub hier, einem jungen Mädchen, das bei uns wohnt. Wir baten ihren Vater, ein paar Worte zu sagen – und plötzlich musste er um Worte ringen und Freudentränen liefen ihm übers Gesicht. Man merkte, wie stolz er auf seine Tochter und ihre Entwicklung war. Er dankte uns von Herzen für die Arbeit. Seine Tochter habe sich sehr zum Positiven verän- dert, seit sie bei uns wohne. Solche Geschich- ten freuen uns natürlich besonders! Auf der richtigen Bahn bleiben Neben diesem Projekt betreuen wir noch das Gemeinschaftszentrum: Da Jugendliche so- wohl aus der Stadt als auch vom Land wenig elterliche Kontrolle, aber viel Freizeit haben, besteht ständig die Gefahr, dass sie auf die schiefe Bahn geraten und sich so ihre Zukunft verbauen oder sogar ihr Leben gefährden. Wir bieten ihnen daher Musik-, Computer-, Näh-, Sport- und Bibelkurse sowie Nachhilfeun- terricht in verschiedenen Fächern an. Damit möchten wir sie fördern und ermutigen, ihre Persönlichkeit zu entwickeln und ihre Stärken und Talente zu entdecken. Jeden Sonntag- abend veranstalten wir mit den Jugendlichen zudem einen Jugendgottesdienst. Förderung der Selbständigkeit Wir möchten ganzheitlich arbeiten und nicht nur die Studierenden, sondern auch ihre Fa- milien und Dörfer unterstützen. Wichtig ist uns dabei, dass wir sie nicht von uns abhängig machen, sondern ihnen ein eigenes Einkom- men und Selbständigkeit ermöglichen. Da wir vor allem mit Familien aus ländlichen Regio- nen zusammenarbeiten, eignet sich dafür das Halten und Verkaufen von Kühen besonders gut. Derzeit steckt das Projekt noch in den Kinderschuhen, aber es ist eine gute Möglich- keit für nachhaltige Hilfe, die wir unbedingt weiterhin verfolgen möchten.

Lukas BERNHARDT, Leiter Lighthouse Battambang

ASIEN Ihr Einsatzort – Ihr Arbeitsplatz?! Haben Sie sich schon einmal überlegt, ob Asien für eine kürzere oder längere Zeit Ihr persönlicher Einsatzort sein könnte?Warum nicht? Als SAM sind wir dabei, unsere Einsatzgebiete in Asien auszubauen. Dazu brauchen wir neue Mitarbeitende für Indien, Kambodscha, China und Sri Lanka – Personen, die ein Herz für ei- nes dieser Länder haben und gerne dazu beitragen möchten, dass benachteiligte Menschen Gottes Liebe praktisch und konkret erleben können. Egal, in welchem Gebiet Ihre Begabun- gen liegen – Ihr Wissen und Ihre Lebenserfahrung können für diese Menschen eine grosse Bereicherung sein. Leider wird es in diesen Ländern aber immer schwieriger, ein Visum für den geplanten Auf- enthalt zu bekommen. Darum ist es für uns auch schwierig, klar definierte Stellen auszu- schreiben. Vielmehr müssen wir zuerst Personen finden, die gerne einer bestimmten Volks- gruppe dienen möchten, umdann zusammen kreative Lösungen zu erarbeiten, wie wir auch die Visa-Vorschriften der jeweiligen Behörden erfüllen können. Personen mit einem Master- Diplom in irgendeinem Bereich haben gute Chancen darauf, in China oder Indien einen interessanten Arbeitsplatz zu finden . Fachpersonen im Bereich Landwirtschaft könnten wir sehr gut in Kambodscha einsetzen . An diversen Orten sind Handwerker, Finanz- und Administrationsspezialisten oder auch Lehrpersonen für theologische Ausbildungs- stätten gesucht. Vielleicht haben Sie aber auch eine kreative Geschäftsidee , mit der Sie als Geschäftsmann oder Geschäftsfrau konkret Menschen dienen und Arbeitsplätze generieren können. Sie sehen – es gibt vieleMöglichkeiten. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf! OFFENE STELLEN: Kurzzeit KAMBODSCHA Battambang 3–12 Monate • Allrounder/in (Sport, Jugendarbeit, Handwerk, Kommunikation und/oder Administration) SRI LANKA Trincomalee 1–3 Monate • Handwerker/in (Maurer, Schreiner, Elektriker etc.) oder handwerklich begabte Personen INDIEN Nordregion • Arbeit mit Kindern in Armenvierteln Langzeit ab zwei Jahren INDIEN Nordregion • Englischlehrer/in • Coach für indische Mitarbeitende KAMBODSCHA Battambang • Mitarbeiter/in im Schüler- und Studentenwohnheim Lighthouse KAMBODSCHA Pursat • Pionier/in für Aufbau von Schüler- und Studentenwohnheim

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bewegungsmelder SRI LANKA Nathanael und Stephanie Brändli mit Elaija (5) und Jemina (3)

GUINEA Christoph und Seraina Kuhn mit Elischa und Timea Familie Kuhn ist im Juni in die Schweiz zu- rückgekehrt. Sie engagierten sich für die SAM zuerst in Maroua, Kamerun und in den letzten zwei Jahren im Projekt ProTIM 2-2-2 in Kissi- dougou, Guinea. Christoph unterrichtete da- bei die Studierenden des Institut Biblique de Télékoro (IBT) in Landwirtschaft, bildete junge Leute zu Informatiklehrern aus und half mit, das Informatikzentrum aufzubauen. Er konnte so sein fundiertes Fachwissen in verschiedenen Bereichen einbringen. Seraina engagierte sich neben ihren Aufgaben als Mutter im Rundhüt- tenkindergarten, in der Gästebetreuung und unternahm Gefängnisbesuche. Wir danken Christoph und Seraina herzlich für ihr Engage- ment und wünschen ihnen ein gutes Einleben in der Schweiz und für ihre Zukunft alles Gute! Renate und Emanuel Wieland Ursprünglich aus der Gegend von Murten, le- ben wir nun schon seit 23 Jahren mit unseren drei Töchtern im Tessin. 15 Jahre lang arbeite- ten wir in einem christlichen Kurs- und Ferien- zentrum, jetzt sind wir seit acht Jahren wieder in unseren eigentlichen Berufen tätig: Renate als Pflegefachfrau in einem Pflegeheim und in der Spitex, Emanuel als selbständiger Allroun- der, wobei er seine beiden erlernten Berufe, Landwirt und Landmaschinenmechaniker, ein- setzen kann. Eigentlich wollten wir schon nach drei Jahren im Tessin gerne einen Einsatz im Ausland ma- chen, doch Gott hatte andere Pläne. Jetzt aber, nachdem unsere Kinder erwachsen geworden sind und uns der Gedanke an einen Auslandein- satz immer noch nicht loslässt, scheint die Zeit reif! Die letzten Monate waren gefüllt mit span- nenden Vorbereitungen – Tropenkurs in Basel, Sprachaufenthalt in Paris und vielemmehr. Nun wird die Ausreise nach Guinea immer konkre- ter, der Flug ist gebucht, ein paar Schachteln haben wir bereits im Mai per Container nach Guinea geschickt. Wir freuen uns sehr darauf, uns ab Oktober in Kissidougou zu engagieren. Vorerst heisst es aber, hier unsere Zelte abzubrechen, unser Hab und Gut aufzulösen und Abschied zu nehmen. Stefan und Thirza Ringenbach mit Levi und Noa Nach 4 1/2 Jahren Einsatz in Télimélé sind Ste- fan und Thirza Ringenbach mit ihren beiden Kindern Levi und Noa im Sommer in die Haupt- stadt Conakry gezogen. Thirza engagiert sich hier als Hebamme und Stefan ist in der Lehrer- ausbildung und in der Studentenarbeit tätig. Moritz Heinrich Seit Mai leistet Moritz Heinrich für ein Jahr einen Midi-Einsatz als Allrounder im Projekt ProTIM 2-2-2 Kissidougou. Noémie Staub Im September reist Noémie Staub für zehn Mo-

nate nach Télimélé, um zwei Kinder von Mitar- beitenden zu unterrichten und im Studienzent- rum mitzuarbeiten. Stephanie und Fabian Rieben Ebenfalls in Télimélé werden Stephanie und Fa- bian Rieben einen Midi-Einsatz leisten: Stepha- nie wird ab Oktober den Kindergarten leiten und Fabian wird sich in der Handwerkerschule und im Studienzentrum engagieren. Elisabeth Plüss Ab Mitte September unterrichtet Elisabeth Plüss die Kinder von Mitarbeitenden in Gaoual und engagiert sich zudem in verschiedenen an- deren Bereichen. KAMBODSCHA Lukas und Somaly Bernhardt-Channmit Chanty, Chanthorn, Devy, Nica, Molyna und Rudolf Friedrich Nared Als ich im 2006 als Leiter der Factory Frauenfeld meine Schülerinnen und Schüler für einen fünf- wöchigen Einsatz nach Kambodscha brachte, hatte ich keine Ahnung, dass dieses Landmeine Zukunft werden würde. Doch schon eineinhalb Jahre später, im September 2007, löste ich mei- nen Haushalt in der Schweiz auf und zog nach Battambang in Kambodscha – und ein halbes Jahr später gründete ich die Schüler- und Stu- dierendenarbeit Lighthouse. 2010 durfte ich meine Frau Somaly Chann heiraten. Inzwischen haben wir drei eigene Kinder und drei Pflege- kinder, davon fünf Mädchen und ein Junge im Alter zwischen sechs Monaten und 21 Jahren. Unsere aussendende Gemeinde und Heimat in der Schweiz ist die FEGWäldi. Kürzlich durfte unser Projekt Lighthouse Bat- tambang und somit auch wir Teil der SAM wer- den – das freut uns riesig! Wir sind überzeugt, dass wir viel von der SAM lernen können und sich das Projekt so weiterentwickeln wird. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit! KAMERUN Rahel und Aldo Ringger mit Amos, Abigaijl und Boas Djibril Familie Ringger ist seit Anfang April zurück in der Schweiz. In Douala haben sie in den letz- ten eineinhalb Jahren ein Kirchenbauprojekt begleitet und die geplante Etappe erfolgreich abgeschlossen. Rahel und Aldo sind offen für einen weiteren Einsatz mit der SAM. Sie möchten aber jetzt nach der Geburt ihres dritten Kindes Boas Dji- bril zuerst einmal eine längere Pause in der Schweiz einschalten. Zudem möchten sie sich von Gott her Klarheit für einen weiteren Einsatz erbeten und treten deshalb per Ende Juni vor- erst aus der SAM aus. Aldo hat bereits wieder eine Anstellung gefunden und ist seit Juli im Strassenbau tätig. Wir danken Familie Ringger ganz herzlich für die Mitarbeit in den letzten sechs Jahren in Ka- merun und hoffen, dass wir sie bald wieder bei uns begrüssen dürfen.

Nach intensiven Monaten mit verschiedensten Vorbereitungen ist es jetzt soweit: Seit Juni sind wir in Sri Lanka! Ursprünglich kommen wir aus dem Zürcher Oberland. Nathanael ist gelern- ter Maurer und unterstützt jetzt Ruedi Stark in theoretischen und praktischen Aufgaben in der Bauhandwerkerschule. Stephanie ist Fachange- stellte Gesundheit (FaGe) und arbeitet neben der Familienarbeit in der Logistik und der Ad- ministration mit. Zudem möchte sie Kontakte zu Frauen und Kindern aufbauen, um ihnen bei Anliegen rund um die Gesundheit und wei- teren Fragen zur Seite zu stehen. Wir sind ge- spannt darauf, was in den nächsten Jahren auf uns zukommt! TSCHAD FraukeWülfrath (Sahel Life) Ab September ist Frauke Wülfrath für einen Mi- di-Einsatz imTschad. Sie unterrichtet die Kinder von Mitarbeitenden. Nicole Meier Ebenfalls imTschad wird Nicole Meier einen Mi- di-Einsatz leisten: sie wird als Allrounderin das Projekt unterstützen. GEBURTEN Rahel und Aldo Ringger haben am 19. Juni Familienzuwachs bekommen! Wir gratulieren ganz herzlich zur Geburt ihres Sohnes Boas Dji- bril. HEIMATAUFENTHALT BRASILIEN • Baumann Martin und Susanne, 30.07. bis 31.10.2016 • Hollenstein Martin und Cornelia, 22.05. bis 08.09.2016 GUINEA • Müller Michael und Priska, 29.06.2016 bis 10.01.2017 • Ringenbach Stefan und Thirza, 15.06. bis 25.08.2016 TSCHAD • Prod’homMarie-Christine , 06.05. bis 10.11.2016 • Burrus Agathe , 04.04. bis 06.10.2016

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