IHK-Magazin Ausgabe 2/2024

02 | 2024 IHK Magazin

IHK-Magazin digital lesen: ihk.de/ rhein-neckar/ magazin

Marketing Erste Schritte für wenig Geld SEITE 60

AUSBILDUNG

Mykola U. und Alexander Werwein: Von der IHK „gematcht“ SEITE 14

AUS DEN UNTERNEHMEN Konstantin Shcherbina über die Ukraine SEITE 48

WEITERBILDUNG Inhouse-Angebote für Unternehmen SEITE 18

STANDPUNKT

Mitte stärken D ie Republik ist in Bewegung. Im wahrsten Sinne des Wortes: Hun- derttausende Menschen gehen in Deutschland derzeit auf die Straße. Als IHK-Präsident vertrete ich die folgende Position: Deutschland ist eine der offens- ten Volkswirtschaften der Welt. Weltoffen- heit und globaler Austausch von Waren, Dienstleistungen und Ideen sind Grund- bestandteil unseres Geschäftsmodells. Es ist daher nicht im Sinne der Unternehmen, wenn Positionen an Boden gewinnen, welche die europäische Integration, den Multilateralismus, unsere Einbindung in die westliche Sicherheitsarchitektur oder gar rechtsstaatliche Prinzipien in Frage stellen. Zudem muss unser Standort für ausländische Investoren und Fachkräfte attraktiv bleiben. Die Wirtschaft steht daher ein für eine offene Gesellschaft, zu deren zentralen Grundlagen Toleranz im Miteinander zählt. Umso wichtiger ist, dass die politisch Ver- antwortlichen auf strukturelle und akute Herausforderungen sach-

In besonderer Weise kommt es auf eine bessere Wirtschaftspolitik an, denn öko- nomische Stabilität und Prosperität bilden die Grundlage für unseren sozialen Zusam- menhalt. Solch eine Politik wäre geeignet, die Mitte zu stärken. Denn das ist dringend notwendig. Unsere demokratische und rechtsstaatliche Verfasstheit sowie die europäische Integration sind die Grund- lage, auf der unternehmerisches Handeln überhaupt erst gedeihen kann. Was sollte die Politik in Land und Bund konkret tun, um die Rahmenbedingungen zu verbessern? Unser Plädoyer in zahl- reichen Gesprächen mit Abgeordneten aus unserer Region in den vergangenen Wochen: Die Unternehmen benötigen endlich Planungssicherheit im Bereich Energie und Infrastruktur sowie einen Stopp für zusätzliche Regulatorik und Steuern. Besonders problematisch ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Auch aufgrund falscher staatlicher Anreize und starkem Beschäftigungsaufbau

10 MASSNAHMEN

zur Verbesserung des Wirtschaftsstandorts fordern Deutschlands Spitzenverbände von der Politik Mehr auf Seite 20

100% mit Herz dabei. Für Euch und die Gesundheit Eurer Mitarbeiter*innen.

Das Handeln in Berlin und Brüssel führt derzeit zu viel Verdruss bei Unternehmerinnen und Unternehmern.

im öffentlichen Dienst fällt es Unternehmen immer schwe- rer, überhaupt noch neue Mitarbeiter zu finden.

gerechte Antworten finden. Das Handeln in Berlin und Brüssel führt derzeit zu viel Verdruss bei Unternehme- rinnen und Unternehmern.

Es gibt viel zu tun. Packen wir es an!

Manfred Schnabel Präsident der IHK Rhein-Neckar

www.bkkpfalz.de

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IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2024

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INHALT

21 Blick hinter die Kulissen Die IHK-Netzwerke bieten die Möglichkeit, andere Unternehmer kennen zu lernen. Auch Betriebsbesuche stehen auf dem Programm, wie bei Suntat Europe im November.

IHK-Magazin digital lesen:

AUS DEN UNTERNEHMEN

IHK Magazin 02 | 2024

28 Deutsche Bodenhilfsstoff-Gesellschaft Vier Waldbauern und ihr Rezept für sattes Grün in trockenen Zeiten

29 Heike Stock Wieso eine Unternehmensberaterin Clown-Trainings anbietet 34 Beradent Wie Anett Fiedler Zahnschmerzen an der Wurzel packt

KOMPAKT

6 Wirtschaft und Region im Überblick

39 krauth technology Eberbacher Industrieunternehmen entdeckt neues Geschäftsfeld 46 Wavehouse In Heidelberg steht das weltweit größte Gebäude aus dem 3D-Drucker

TITELTHEMA | AUS- UND WEITERBILDUNG

10 Fachkräftemangel Der Kampf der Unternehmen um Mitarbeiter

1 2 Drei Fragen an... IHK-Expertin Dagmar Straub erklärt, wie Jugendliche heute ticken 12 Azubi-Suche von Unternehmen Die besten Tipps und die schlimmsten Fehler 16 Weiterbildung Wie Unternehmen ihre Mitarbeiter fit für die Zukunft machen

TIPPS

50 Innovation 52 Ausbildung 53 Weiterbildung

24 Schatz im Silbersee Es gibt Überlegungen, Lithium – das „weiße Gold“ – an Rhein und Neckar aus Thermalwasser zu gewinnen.

54 Umwelt & Energie 56 Recht & Steuern 58 International 60 Unternehmensführung

IHK-SERVICE

62 IHK-Börse 62 Jubiläen 63 Impressum

AUS DER IHK

20 So geht es nicht weiter Deutschlands Wirtschaftsverbände schreiben Brief an Bundeskanzler

37 AUS DEN UNTERNEHMEN

NAMEN SIND NACHRICHTEN

56 Tipps Lange Verfahren vor Gericht? Es geht auch anders: mit Schlichtung und Mediation

64 Meldungen in Kürze

21 Vollversammlung Austausch mit Heidelbergs OB

Tatsächlich Selbstliebe Elena Ramp und ihr Team sind Experten in Sachen Gesundheitsprävention. Die Gründerin erzählt, wie ein bekannter Hollywood-Film ihr hilft, mental fit zu bleiben.

SO LADE ICH MEINEN AKKU AUF

66 Anderen helfen, Ruhe tanken Ehrenamt ist Valentin Bachem sehr wichtig. Wie der IT-Spezialist und Mediator zusätzlich Entspannung findet

STANDORT

22 IHK-Konjunkturumfrage Kein kräftiges Wachstum in Sicht

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IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2024

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KOMPAKT

KOMPAKT

O-TON DES MONATS

TIPPS & TERMINE

Unternehmen, die lernen Energiedaten zu erheben, zu dokumentieren und zu bewerten. Sie finden in den Betrieben versteckte Effi - zienzpotenziale und helfen, Energiekosten zu senken. Das Angebot richtet sich an Ausbildungsbetriebe aller Größen und Branchen und ist für Auszubildende aller Ausbildungsrichtungen geeignet. Die nächsten Workshops starten im Frühjahr 2024. ihk.de/rhein-neckar/ energiescouts mIT Sicherheit ausbilden: Auszubildende benötigen dringend IT-Sicherheitswis- sen bei ihrem Einstieg in den Berufsalltag. Lassen Sie sich als Ausbildungsver - antwortliche in Sachen IT-Sicherheit schulen. Melden Sie Ihre Azubis an zum kostenfreien IHK-Work - shop am 15. März. ihk.de/rhein-neckar/ mit-sicherheit

Vermittlung in Arbeit bleibt das Gebot der Stunde. BDA-Präsident Dr. Rainer Dulger Weiter sagte er: „Zentrale Herausforderung bleibt auch im Jahr 2024

Kosten sparen: Unterneh- men erhalten kostenfreie und unabhängige Impulse durch IHK-Experten in Sachen Material- und Energieeffizienz – bei der Kompetenzstelle Ressour- ceneffizienz (KEFF+). Im Bereich Materialeffizienz geht es um Materialflüs- se, Abfallmanagement, Lagerhaltung und Nach- haltigkeit. Bei der Energie - effizienz unter anderem um Beleuchtung, Druckluft, Heizung/ Klimatisierung, elektrische Antriebe und erneuerbare Energien. ihk.de/rhein-neckar/ keffplus Energiescouts gesucht: Auszubildende für mehr Klimaschutz im Betrieb begeistern? Die IHK bietet hierfür das Energiescouts- Programm an. Zielgruppe sind Auszubildende in

die Bekämpfung des Arbeitskräftemangels. (…) Wir brauchen insgesamt einen Turbo am Arbeitsmarkt, um aus der Rezession rauszukommen und ein öko- nomisch erfolgreiches Jahrzehnt zu ermöglichen.“

Preisträger 2023 des Ideenwettbewerbs „Bioökonomie“ des Landes Baden-Würt - temberg: Christoph Kutzner, Gründer der Badische Peptide & Proteine GmbH

Lesen Sie mehr zum Thema Fachkräftesicherung ab Seite 10.

MEIN TOPSELLER

BADISCHE PEPTIDE & PROTEINE Augen auf für grüne Chemie

„Unsere Gäste fliegen auf besondere Momente“

badische-peptide-proteine.de

ter, Peptide bei der Entwicklung innovativer Produkte eine wichtige Voraussetzung. Der Wissenschaftler stellte sich der Herausforde- rung und suchte Alternativen – mit Erfolg. Er entwickelte ein biotechnologisches Verfahren, mit dessen Hilfe Peptide umweltfreundlicher auf Basis von Ausgangsstoffen wie Kernseife und Speisestärke im großen Maßstab und kosteneffizienter hergestellt werden können. 2020 gründete er die Badische Peptide und Proteine (BPP) GmbH mit Sitz in Mannheim und einem Labor im Business Development Center im Heidelberg Innovation Park. Vor allem die drei Absatzmärkte molekulare Land- wirtschaft, Pharmazie und Kosmetik stehen derzeit im Fokus. Über verschiedene Aus- zeichnungen konnte sich das Unternehmen bereits freuen und erste Kunden ins Boot holen.

DOMINIK TSCHLENEK: Auf unserer Speisekarte stehen gesunde Gerichte wie Curryeintopf mit Gemüse und Reis oder Lammkarree mit Rosmarin-Jus und Polenta-Stick. Gleichzeitig setzen wir auf eine abwechslungsreiche Küche. Das ist wichtig für die Gäste, die insbesondere aus den umliegenden Unternehmen hier in der Eastsite regel- mäßig zu uns kommen. Ein klassisches Topseller-Gericht haben wir nicht. Wichtiger ist für uns die Wohlfühlatmo- sphäre, die wir unseren Gästen bieten. Sei es für ein dis- kretes Geschäftsessen, kürzere Seminare und mehrtägige Tagungen mit bis zu 299 Personen. Besonderes Highlight ist unsere Sky-Lounge mit Dachterrasse – spektakuläre (Ein)-Blicke so nahe zum Mannheimer Flughafen inklusive! Unsere Gäste fliegen auf besondere Momente. Wie könnte es auch anders sein, wenn man an einem Ort zu

PEPTIDE SIND SEHR SCHWER ZU BEKOMMEN. Diese Erfahrung machte Christoph Kutzner bereits während seiner Forschungsarbeiten an der TU München. „Es ist schwierig und teuer, Peptide synthetisch herzustellen oder konven- tionell aus Naturprodukten zu extrahieren“, so der Biochemiker. Weitere Nachteile: Es fallen große Mengen umweltschädlicher Abfälle an, und es können häufig nur kleinste Mengen gewonnen werden. Dabei sind Peptide bran- chenübergreifend sehr begehrt: „In der mo- lekularen Landwirtschaft ist der Einsatz von Peptiden als Wachstumsfaktoren ausschlag- gebend für ein gutes Ergebnis. Hier werden Fleisch, aber auch Käse oder Eier in Bioreakto- ren, sogenannten Fermentern, über Zellkultu- ren hergestellt“, berichtet Kutzner. Und auch für Forschungsreagenzien in der Pharmazie oder in der Kosmetik sind, so Kutzner wei-

Wir können große Mengen an Peptiden kostengünstig herstellen. Christoph Kutzner Geschäftsführender Gesellschafter Badische Peptide & Proteine GmbH

LEA-AWARD 2024 Jetzt Bewerbung einreichen

Gast ist, der nach dem schnellsten

Die nächste Ausschreibungsrunde für den Mittelstandpreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg, den Lea-Award, ist gestartet. Bis zum 31. März können alle baden- württembergischen Unternehmen mit maximal 500 Vollbeschäftigten sich kostenfrei bewerben. Voraussetzung ist eine Kooperation mit einer gemeinnützigen Organisation, zum Beispiel einem Verein, einer Schule oder einer sozialen Einrichtung. lea-mittelstandspreis.de

? Wie viel ist mein Unternehmen wert? FRAGE DES MONATS

Flugzeug der Welt benannt ist? Dem Jet SR-71 Blackbird, der von der US-Armee für Aufklärungs-

ZAHL DES MONATS

Mit dem Online-Unternehmens- wertrechner können Betriebe diese Frage besser beantworten. Der Unternehmenswert ist unter anderem ein wesentlicher Faktor in Nachfolgeprozessen. ihk.de/rhein-neckar/unter- nehmenswertrechner

missionen genutzt wurde – Spitzname „Der schwarze Blitz“.

wurden 2023 in Heidelberg rechnerisch je 100.000 Einwohner gegründet – macht Rang 5 deutsch- landweit. QUELLE: DT. STARTUP-VERBAND

8,6 START-UPS

Impact-Geschäftsführer Dominik Tschlenek hat 2023 in seiner Unternehmenszentrale das Business-Restaurant Black Bird in Mannheim eröffnet.

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IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2024

IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2024

ihk.de/rhein-neckar

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KOMPAKT

KOMPAKT

DIE ANALYSE

STECKBRIEF

KALENDERBLATT

IHK-REGION Höher, vernetzter, freundlicher

Katrin Schimscha: „Wir bilden ein starkes Netzwerk“

5. März 2024 ÖPNV-Taxi: Zukunfts - modell für den ländlichen Raum? Die IHKs in Baden- Württemberg laden Taxi - betreiber nach Stuttgart ein zur Diskussion. Mehr unter  ihk.de/stuttgart/3092

Frau Schimscha, Sie enga- gieren sich in der IHK-Ini- tiative Fachkräftesicherung im Neckar-Odenwald-Kreis. Seit Dezember 2023 sind Sie außerdem Mitglied der IHK-Vollversammlung. Wieso sind Sie ehrenamt- lich aktiv? Ich möchte mit meinem Engagement dazu beitragen, unsere Wirtschaftsregion zu - kunftsfähig zu gestalten. Ins- besondere für Unternehmen im ländlichen Raum wird das Thema Wettbewerbs - fähigkeit immer wichtiger. Die Voraussetzungen sind

vom Wissen der Anderen in solchen Situationen.

INFO Die nächste mitglie- deröffentliche Vollversamm - lung der IHK Rhein-Neckar findet am 6. März statt. IHK- Mitglieder bzw. deren Vertre- ter sind herzlich eingeladen die Sitzung zu besuchen.

MANNHEIM Ganz schön heiß: MELT nimmt am Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2024“ teil. Die Geschäftsidee des Start-ups: die Entwicklung eines Phasenwechselmaterials mit der Eigenschaft, große Wärmemengen zwischen - zuspeichern und damit Photovoltaikanlagen sowie Wärmepumpen deutlich effizienter zu nutzen.

WEINHEIM The stage is yours: Neues Angebot für Unternehmen zur Fachkräftesicherung. Das Schnupper-Praktikums- portal „Check the job“ wird organisiert vom regionalen Übergangsmanagement in Kooperation mit dem Wein - heimer Bündnis Ausbildung. www.check-the-job.de

WALDBRUNN Wir halten zusammen: Mehrere Unternehmen aus Waldbrunn bieten einen gemeinsamen Gutschein an. Der sogenannte WAGU kann bei den teil - nehmenden Einzelhändlern, Bäckern, Metzgern und gastronomischen Be - trieben in Waldbrunn und Umgebung eingelöst werden. Initiator ist Thomas Wandrey, Inhaber eines Schreibwaren- und Geschenkeladens, der zusätzlich

Mario Klein ist IHK-Geschäftsbe- reichsleiter Verkehr, Handel und Stadtentwicklung.

Leerstände vermeiden

 ihk.de/rhein-neckar/ einladung-vv

 AUS DEN HOCHSCHULEN

IT-Beratung anbietet. www.local-buying.de

Die Preise für Ladenmieten haben sich nicht von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt. Dies zeigt sich vor allem in den zentralen, hochpreisigen Lagen. Beispiel Mannheim: 2023 betrug die Ladenmiete für kleinere Ge- schäfte zwar fünf Prozent weniger als 2022, aber vor allem an die Inflationsrate gekoppelte Mietver- träge bereiten Mietern Probleme. Steigt die Inflation, steigt auch die Miete. Wer seine Umsätze nicht gleichermaßen steigern kann, steckt schnell in Schwierigkeiten. Nötig ist dann ein vertrauensvoller und offener Dialog zwischen Mie - ter und Vermieter, um Leerstände zu vermeiden. Mehr zur Preisentwicklung bei Gewerbemieten auf S. 23

Katrin Schimscha ist beson- ders bestellte Bevollmäch - tigte der Schimscha GmbH mit Sitz in Ravenstein.

Ehrliche Nachhaltigkeits- berichterstattung durch Unternehmen? Laut dem GBP-Monitor vom Januar, an dessen Erstellung die Universität Mannheim beteiligt war, betreiben mehr als ein Viertel der Betriebe mit den erfass - ten Kennzahlen Bilanzpo - litik – das heißt, sie nutzen legale Spielräume, um ihre Ergebnisse in einem besseren Licht erschei- nen zu lassen.

jedoch schwierig, siehe Energieversorgung oder Fachkräftesicherung.

Weinheim

Buchen

Wie es bei Ihnen im Unternehmen?

Mannheim

Eberbach

Waldbrunn

Wir haben 150 Mitarbei - ter, davon sind viele in der Produktion tätig. Neue Fachkräfte mit den richtigen Qualifikationen zu finden, ist nicht einfach. Auch dafür ist Ehrenamt wichtig: Wir Unternehmerinnen und Un- ternehmer bilden ein starkes Netzwerk und profitieren

Heidelberg

Schwetzingen

Obrigheim

Mosbach

EVENTS 13. März Mosbach Welt der Musik: Die Tschechische Kammerphil- harmonie Prag zu Gast in der Alten Mälzerei – unter anderem mit An - tonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ www.maelzerei.de 21. März Metropolregion Welt der Sprache: Literaturfans auf- gepasst – wie feiert die Metropolregion Rhein-Neckar den Welttag der Poesie 2024? www.metropol poesie.de

Hockenheim

Wiesloch

www.accounting-for- transparency.de

Sinsheim

HEIDELBERG Aus zwei mach eins: Der medhochzwei Verlag hat den pn verlag übernommen, mit der Fachzeitschrift „KTM Krankenhaus Technik + Management“ und dem Jahreskatalog „RT Radio - logie Technik & IT Systeme“ inklusive.

WIESLOCH Es wird: Ein halbes Jahr nach der Grundsteinlegung des „Turms am Bach“ konnte die Haus+Co Projektmanagement GmbH als Investor Richtfest feiern. Das siebengeschossige Gebäude soll Mitte 2024 als zentraler Bestandteil des „Quartiers am Bach“ fertig sein und unter anderem Unternehmen sowie eine Kin- dertagesstätte beheimaten.

Beilagenhinweis: Das IHK-Jahr 2023

HOCKENHEIM Bitte lächeln: Die Fotografin und Filmemacherin Aleksandra Sotnikova hat ihr Studio „LAV“ in der Heidelberger Straße eröffnet.

FÜR SIE ALS IHK-MITGLIED Kennen Sie eigentlich schon ...

Die eigenen Belange selbst regeln: für diesen Grundgedanken steht IHK. Bestes Beispiel dafür ist die duale Berufsausbildung, die wir als Wirtschaft organisieren. Hauptadressat sind die Ausbildungsunternehmen, aber natürlich auch Schülerinnen und Schüler, die wir für eine Ausbildung gewinnen möchten. Und es profitieren auch die IHK-Mitglieder, die selbst gar nicht ausbilden: durch qualifizierte Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt. Der dieser Ausgabe beigefügte IHK-Jahresrückblick 2023 zeigt Ihnen viele dieser direkten und indirekten Leistungen aus dem vergangenen Jahr. Viel Spaß beim Lesen! 1 IHK Rhein-Neckar – Jahresrückblick 2023 … unseren Newsletter? Mit unserem kostenfreien Newsletter informieren wir Sie per E-Mail zu verschiedenen Themen und Veranstaltungen. Bleiben Sie so auf dem Laufenden über aktuelle Entwicklungen und neue IHK-Angebote für Ihren geschäftlichen Erfolg. Jetzt abonnieren unter ihk.de/rhein-neckar/newsletter … unsere IHK-Netzwerke? Von „A“ wie „Arbeitsschutz“ bis „W“ wie „Wirtschaft Digital“ bieten Ihnen unsere Netzwerke Austausch unter Gleichgesinnten und Kontakte zu Unternehmern. Jetzt anmelden unter ihk.de/rhein-neckar/netzwerke … die Möglichkeit, an unseren Konjunkturumfragen teilzunehmen? Die Qualität unserer Konjunkturberichte, wichtiger Baustein in der Interessenvertretung, steht und fällt mit einer aussagekräftigen Anzahl an Rückmeldungen. Werden Sie mit Ihrem Unternehmen Teil des Panels, das wir dreimal im Jahr befragen. Jetzt informieren und an- melden unter ihk.de/rhein-neckar/konjunkturumfrage … unsere Angebote auf Social Media? Auf LinkedIn informieren wir allgemein über unsere Arbeit und Angebote. Über Instagram und Facebook kommunizieren wir mit Zielgruppen wie Gründern und Auszubildenden. Jetzt folgen unter ihk.de/rhein-neckar/socialmedia … das IHK-Magazin als E-Paper? Wir informieren Sie bei Erscheinen jeder neuen Ausgabe per E-Mail. Jetzt abonnieren unter ihk.de/rhein-neckar/magazin-digital … IHK Global Business? Ihr Unternehmen macht Geschäfte im Ausland oder Sie haben das vor? Dann verpassen Sie keine der elf Ausgaben im Jahr! Direkt E-Paper abonnieren unter ihk.de/rhein-neckar/global-business

Scan me! 1973 – 2023 50 Jahre IHK Rhein-Neckar: Der filmische Rückblick

Impressum

Herausgeber Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar L 1, 2 68161 Mannheim 0621 1709-0 ihk@rhein-neckar.ihk24.de ihk.de/rhein-neckar

JAHRESRÜCKBLICK 2023 Gemeinsam Krisen meistern

Koordination Matthias Schmitt

Konzeption und Gestaltung magenta GmbH & Co. KG, Mannheim Druck ABT Print und Medien GmbH, Weinheim

Februar 2024

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IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2024

IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2024

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TITELTHEMA | AUS- UND WEITERBILDUNG

TITELTHEMA | AUS- UND WEITERBILDUNG

A uf den ersten Blick gibt es gute Neuigkeiten vom Ausbildungsmarkt der Region: 2023 verzeich- nete IHK Rhein-Neckar 3.857 neue Ausbildungsverhältnisse. Das ist ein Plus von 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Auf- holprozess hätte allerdings noch kräftiger ausfallen können, wenn die Nachfrage der Schulabgänger stärker gewesen wäre. Denn im IHK-Be- zirk waren zum Start des aktuellen Ausbildungsjahres 865 Lehrstellen unbesetzt geblieben. Das sind 88 mehr als im Vorjahr. Da nicht alle Unternehmen ihre offenen Ausbil- dungsplätze den Arbeitsagenturen melden, fällt die tatsächliche Lücke noch größer aus. Weg vom regionalen Ausbildungs- markt zur Situation bundesweit: Das Kompetenzzentrum Fachkräftesiche- rung am Institut der deutschen Wirt- schaft bezifferte im September 2023 die Zahl der offenen Stellen für Fach- kräfte auf 1,26 Millionen – bei gleich- zeitig etwa einer Million arbeitsloser

Fachkräfte. Der Fachkräftemangel schwächt branchenübergreifend das Wachstumspotenzial der Wirtschaft durch Auftragsstau und Versorgungs- engpässe, Überlastung der verbliebe- nen Fachkräfte, durch den Verlust an Innovations- und Wettbewerbsfähig- keit sowie durch höhere Arbeitskos- ten, um neue Fachkräfte anzuwerben und vorhandenes Personal zu halten. Manche Unternehmen überlegen des- halb bereits, Teile ihrer Produktion ins Ausland zu verlagern. Die IHK Rhein-Neckar unterstützt Unternehmen mit einem vielfältigen Angebot, um ihre offenen Ausbildungs- plätze zu besetzen (siehe Seite 12). Eine Möglichkeit ist beispielsweise die Einstiegsqualifizierung. Sie dient Ausbildungssuchenden als Türöffner für eine geregelte Beschäftigung (sie- he Seite 14). Interne Weiterbildungs- maßnahmen helfen ebenso bei der Fachkräftesicherung (siehe Seite 16). Unternehmen der Region profitieren auch hier von der IHK an ihrer Seite

FACHKRÄFTESICHERUNG Der Kampf gegen die große Leere Die Suche nach geeigneten Mitarbeitern gestaltet sich zumeist schwierig. Wie Unternehmen trotzdem erfolgreich sind.

44% ALLER BERUFSGRUPPEN in Deutschland sind vom Fachkräftemangel betroffen

QUELLE: BUNDESWIRT- SCHAFTSMINISTERIUM

(siehe Seite 18). Dr. Stefan Burkhardt

Unternehmen fehlen geeignete Bewerber Gründe, weshalb Unternehmen ihre Ausbildungsplätze 2022 nicht besetzen konnten (in Prozent, Mehrfachnennungen möglich)

Das lesen Sie im Titelthema 12 Drei Fragen an... IHK-Expertin Dagmar Straub erklärt, wie Jugendliche heute ticken 12 Azubi-Suche von Unternehmen Die wichtigsten Tipps und die schlimmsten Fehler 13 Fachkräfteeinwanderungsgesetz Was sich 2024 ändert 14 PWL Elektrotechnik GmbH Wie die IHK bei der Fachkräftegewinnung half 15 Fachkräftemangel Welche Branchen betroffen sind - und aus welchen Gründen 16 Weiterbildung Wie Unternehmen ihre Mitarbeiter fit für die Zukunft machen 18 Weiss GmbH Wie die IHK bei der Fachkräfteentwicklung unterstützt

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Es lagen keine geeigneten Bewerbungen vor

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Die Ausbildungsplätze wurden von den Auszubildenden nicht angetreten

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Es lagen keine Bewerbungen vor

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Die Ausbildungsverträge wurden von den Auszubildenden nach Beginn der Ausbildung aufgelöst Der Ausbildungsvertrag wurde durch uns nach Beginn der Ausbildung aufgelöst

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2018 2021 2022

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andere Gründe

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Auftragsbücher voll, Büro bestens ausgestattet, jetzt fehlt nur noch das Wichtigste: die Mitarbeiter

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QUELLE: DIHK-UMFRAGE AUSBILDUNG 2023

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Inhalt TITELTHEMA | AUS- UND WEITERBILDUNG

TITELTHEMA | AUS- UND WEITERBILDUNG

FACHKRÄFTEEINWANDERUNGSGESETZ Das wird neu Die Bundesregierung will die Einwanderung qualifizierter Arbeitskräfte intensiver fördern. Was sich 2024 ändert.

Drei Fragen an … IHK-Expertin Dagmar Straub

B eim Fachkräfteeinwanderungs- gesetz traten im November 2023 erste Änderungen in Kraft, am 1. März und 1. Juni 2024 folgen weitere Anpassungen. Die Fachkräfte- einwanderung soll nach dem Willen der Bundesregierung auf drei Säulen ruhen: Die Fachkräftesäule umfasst vor allem jene internationalen Fachkräfte, die ein in Deutschland anerkanntes Hochschulstu- dium oder eine anerkannte Berufsqualifi- kation nachweisen können: Fachkräfte dürfen unter bestimmten Voraussetzungen künftig in allen qualifizierten Berufen arbeiten (mit Ausnahme einzelner Pflege- und Lehrberufe). Außerdem können wie bisher Personen einreisen, die in Deutschland eine Ausbildung absolvieren möchten und bereits

einen Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen haben – auch hier entfällt die Vorrangprüfung durch die Bundesagentur für Arbeit. Die Erfahrungssäule umfasst Fachkräfte, die in ihrem Herkunftsland eine mindes- tens zweijährige staatlich anerkannte Berufsqualifikation/einen Hochschulab- schluss erworben haben und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung sammeln konnten: Diese Personen dürfen künftig unter gewissen Voraussetzun- gen in Deutschland ohne förmliches Anerkennungsverfahren in nicht reglementierten Berufen als Fachkraft arbeiten. Über die Anerkennungspartner- schaft ist es nun möglich, das Anerkennungsverfahren in Deutsch- land durchzuführen, wenn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer verpflichten, das Verfahren unverzüg-

lich nach der Einreise zu starten und eine möglicherweise erforderliche Anpassungsqualifizierung durchzu- führen. Die Potenzialsäule umfasst Personen, die zur Suche einer Arbeit, Ausbildung oder Qualifizierung im Rahmen des An- erkennungsverfahrens über die sogenannte Chancenkarte einreisen: Voraussetzung für eine Chan- cenkarte ist unter anderem ein anerkannter Hochschulabschluss bzw. eine anerkannte Berufsqualifika- tion oder eine bestimmte Punktzahl in den Kategorien Qualifikation, Berufserfahrung, Engpassberuf, Sprachkenntnisse, Alter, Deutsch- landbezug, Potenzial mitziehender Partner.

Was verpassen Jugendliche, die keine Ausbildung absolvieren?

Dagmar Straub ist IHK-Be - reichsleiterin Fachkräfte- sicherung und Berufsbildung.

Dagmar Straub: Jugendliche schaffen sich mit einer dua- len Ausbildung in zweifacher Hinsicht eine wichtige Basis für ihr späteres Berufsleben: Sie können sich während ihrer Ausbildung in Theorie und Praxis auf ihren Beruf vorbereiten. Sie lernen aber auch, den grundlegenden An- forderungen der Arbeitswelt zu genügen. Das umfasst etwa Fähigkeiten im Zeit- und Projektmanagement, Teamfähig- keit und Selbstmotivation. Weshalb finden Jugendliche nicht in die Betriebe? Straub: Die Ursachen sind so vielfältig wie die poten- ziellen Auszubildenden selbst. Ein wichtiger Grund: Viele Jugendliche streben auf Anregung ihrer Eltern und Mitschüler ein Studium statt einer Ausbildung an. Diese Entscheidung ist hinsichtlich Verdienstmöglichkeiten, Weiterentwicklungsperspektiven und dem Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz nicht immer nachvollziehbar. Viele junge Menschen sind schlecht informiert und sehr unsicher. Hier wirkt die Pandemie nach: Damals entfielen

Veranstaltungen der schulischen Berufsorientierung eben- so wie die Möglichkeiten, Praktika zu absolvieren. Welche weiteren Gründe gibt es? Straub: Viele Jugendliche lassen sich heute treiben. Der Entwicklungsrückstand in der eigenständigen sozialen Interaktion hat im Vergleich zu früheren Jahren drastisch zugenommen. Darüber hinaus ist das Leistungsniveau stark gesunken. Das beginnt bei den Deutschkenntnissen und endet bei einfachem mathematischem Wissen. Für die Betriebe und die Auszubildenden ist es schwierig, diese Situation aufzufangen. Doch für beide Seiten gibt es ein vielfältiges Angebot an IHK-Unterstützungsangeboten.

Mehr unter

So geht Azubi-Suche nicht

ihk.de/rhein-neckar/fachkraefte- einwanderungsgesetz

Fünf Tipps zur Azubisuche

Junge Menschen sind auf Social-Media-Plattformen sehr aktiv. Negative Erfahrungen werden gepostet und können das Image eines Unternehmens beschädigen. No-Gos bei der Recruiting-Knigge sind deshalb: Sich nicht zurückmelden: Bewerber sollten zeitnah (längstens zwei Tage nach Eingang der Unterlagen) eine Reaktion auf ihre Bewerbung erhalten. Ansonsten könnten andere, schnellere Angebote vorgezogen werden.  Standardmails versenden: Die persönliche Interaktion ist das zentrale Element im Recrui- ting-Prozess. Sprechen Sie die Bewerber immer mit deren Namen an. Anreden wie „Sehr geehrter Bewerber“ vermitteln das Gefühl, der Bewerbung und dem Kandidaten keine Beachtung geschenkt zu haben.  Nicht „Danke“ sagen: Bewerber möchten Anerkennung spüren. Bedanken Sie sich deshalb auch bei einer Absage für die Mühe, die Zeit und das Interesse an einer Ausbildung in Ihrem Unternehmen.

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1. Früher war nicht alles besser, sondern anders. Auch hinsichtlich der Bewerber gilt: Man muss sich auf neue Umstände einstellen. 2. Bei der Ausschreibung auf die gewünschten Kern- qualifikationen beschränken. Weitere gewünschte Fähigkeiten können auch entwickelt werden.

Für jeden Zweck und alle Branchen

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Die Bewerbungsprozesse sollten unkompliziert sein.

3.

4. Um potenzielle Auszubildende zu erreichen, muss man moderne Wege gehen. Werbung muss die Jugendlichen ansprechen, nicht dem Unterneh - men selbst zusagen. 5. Angebote der IHK wahrnehmen. Viele sind kostenfrei. Sie suchen Auszubildende? Kontaktieren Sie das IHK-Matchingteam unter ihk.de/rhein-neckar/matching-unternehmen

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IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2024

IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2024

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TITELTHEMA | AUS- UND WEITERBILDUNG

TITELTHEMA | AUS- UND WEITERBILDUNG

PWL ELEKTROTECHNIK GMBH Neuer Mitarbeiter durch Einstiegsqualifizierung

Fachkräftemangel betrifft alle Branchen Antworten auf die Frage „Konnten Sie alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen?“, differenziert nach Branchen, sortiert nach nein-Antworten

Nein 2022

Nein 2021

BRANCHE

Wie viele andere Betriebe steht PWL Elektrotechnik vor der Herausforderung, geeignete Fachkräfte zu finden. Fündig wurden die Leimener mit Hilfe der IHK.

GASTGEWERBE

62 %

67 %

INDUSTRIE (OHNE BAU)

56 %

50 %

VERKEHER (TRANSPORT/LOGISTIK)

55 %

54 %

S echs bis zwölf Monate: So lange dauert eine Einstiegsqualifizierung. Ein betriebliches Praktikum, in dem Ausbildungswillige Teile eines Ausbildungsberu- fes, ein Unternehmen und das Berufsleben kennenlernen können. Das Angebot wendet sich an Bewerber, die noch nicht in vollem Umfang über die erforderliche Ausbildungs- befähigung, unter anderem mit Blick auf Sprachkenntnisse, verfügen und dient ihnen als Türöffner für Ausbildung und Beschäftigung. Das Praktikum wird durch die Agentur für Arbeit oder das jeweilige Job- center finanziell unterstützt. Die PWL Elektrotechnik GmbH führt seit dem Herbst 2023 Einstiegsqualifizierungen durch. Dank einer Empfehlung der IHK Rhein-Neckar und mit Unterstützung der Bundes- agentur für Arbeit entschied sich das Unternehmen, Mykola U. (vollständiger Name der Redaktion bekannt) für das Berufsbild „Elektroniker für Automatisierungstechnik“ fortzubilden. „Mit der betrieb- lichen Einstiegsqualifizierung tragen wir nicht nur unserer sozialen Verantwortung als Arbeitgeber Rechnung. Diese Brücke in die Berufsausbildung bietet sowohl uns als auch dem Mitarbeiter enorme Vorteile“, erklärt Alexander Werwein. Das Unternehmen könne, so der Geschäftsführer, Mykola intensiv kennenlernen und

seine Fähigkeiten bereits von Anfang an fördern. Der junge Mann könne sich wiederum einen fundierten Einblick in die einzelnen Tätigkeitsberei- che verschaffen und sich durch den Erwerb fachspezifischer und sozialer Kompetenzen bestmöglich auf die spätere Ausbildung vorbereiten. Die ersten Schritte hin zur Ein- stiegsqualifizierung verliefen problemlos, wie Werwein berichtet. Zunächst schloss die PWL Elektrotechnik GmbH mit dem jungen Mann einen Vertrag ab. Da die Einstiegs- qualifizierung durch die Bun- desagentur für Arbeit finan- ziell gefördert wird, stellte das Unternehmen einen entspre- chenden Antrag beim Jobcen- ter Heidelberg. Nach Erhalt der Genehmigung meldete PWL Mykola nicht nur bei der Kran- kenkasse und der Berufsgenos- senschaft, sondern auch bei der zuständigen Berufsschule an, da er bereits während der Dauer der Einstiegsqualifizie- rung am Berufsschulunterricht teilnehmen wird. Am Ende der Einstiegsqualifizierung wird Mykola ein betriebliches Zeug- nis sowie den Ausbildungs- vertrag zum „Elektroniker für Automatisierungstechnik“ erhalten. „Bislang haben wir einen sehr positiven Eindruck von der Maßnahme. Wir sind überzeugt, dass wir die richtige Entscheidung getroffen ha- ben“, lautet das Zwischenfazit von PWL-Chef Werwein.

HANDEL

50 %

42 %

BAUGEWERBE

48 %

42 %

DURCHSCHNITT

47 % 45 %

42 % 35 %

BANKEN/VERSICHERUNGEN

SONSTIGE DIENSTLEISTUNGEN

40 %

34 %

GESUNDHEIT/PFLEGE

36 %

34 %

IT

33 %

29 %

VERANSTALTUNGSWIRTSCHAFT

33 %

36 %

UNTERNEHMENSORIENTIERTE DIENSTE

31 %

26 %

MEDIEN

28 %

27 %

IMMOBILIEN

13 %

15 %

QUELLE: DIHK-AUSBILDUNGSUMFRAGE 2022

Weshalb fehlen in Deutschland Fachkräfte?

 Demographie: Die Gesellschaft altert. Laut aktueller Vorausberechnungen wird die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter bis 2030 um 3,9 Millionen auf einen Bestand von 45,9 Millionen Menschen sinken.  Ungenutztes Potenzial: Laut einer Studie der OECD aus 2022 gehen knapp 600.000 junge Menschen in Deutschland keiner Arbeit nach und absolvieren auch keine Ausbildung. Hohe ungenutz - te Potenziale sieht das Bundeswirtschaftsministe - rium auch bei Frauen, Menschen mit Migrationshin- tergrund und deutschen Spitzenkräften im Ausland.  Arbeitsvolumen: Obwohl es heute mehr Erwerbs- tätige gibt, ist die Zahl der insgesamt in Deutsch - land geleisteten Arbeitsstunden seit 1991 gleichge - blieben. Der Anteil der Frauen in Vollzeit ist in den vergangenen Jahren gesunken, der Anteil der Männer in Teilzeit ist gestiegen.

 Fehlende Anreize: Der Abstand im Leistungs - niveau von Sozialleistungen (Stichwort Bürger - geld) und Arbeitseinkommen scheint zu gering und die Belastung der Arbeitseinkommen mit Abgaben zu hoch, um zur Aufnahme von Arbeit oder zu einer Erhöhung des Arbeitsvolumens zu motivieren.  Nachwirkungen der Corona-Pandemie: Im Gastgewerbe haben sich viele Fachkräfte während der Lockdowns neu ausgerichtet. Berufsorientie - rung wie Praktika fanden kaum statt. Bildung: Die Zahl von Auszubildenden und Studenten ist ungleich verteilt.

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Wurden durch die IHK „gematcht“: Mykola U. (links) und PWL Elektrotechnik- Geschäftsführer Alexander Werwein

3.

7. Technologische Entwicklung: Mit der intensivier- ten Digitalisierung nahm der Bedarf an IT-Fach - leuten zu. Dieser Trend wird sich wohl durch den Boom der KI-Technologie verstärken.

Mehr zur Einstiegs- qualifizierung: ihk.de/rhein- neckar/eq- unternehmen

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IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2024

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TITELTHEMA | AUS- UND WEITERBILDUNG

TITELTHEMA | AUS- UND WEITERBILDUNG

WEITERBILDUNG Das eigene Potenzial an Fachkräften nutzen Weiterbildungen helfen, Mitarbeiter für die Bedarfe des Unternehmens fit zu machen. Die IHK hat für alle Karrierestufen das passende Angebot.

DIE IHK-WEITERBILDUNGSANGEBOTE IM ÜBERBLICK Lehrgänge der höheren Berufsausbildung

Diese Lehrgänge bereiten auf eine Fortbildungsprüfung vor, zum Beispiel Abschlüsse zum Fachwirt, Betriebswirt oder Industriemeister bei der IHK. Die Abschlüsse sind auch formal den Studienabschlüssen Bachelor und Master gleichgestellt. Die Fortbildungen sind für die Teilnehmer herausfordernd, da sie über einen längeren Zeitraum be - rufsbegleitend laufen und mit einer Prüfung abschließen. Sie verbessern jedoch signifikant die Aufstiegschancen im Unternehmen und auf dem Arbeitsmarkt.

SEMINARE UND WEBINARE

Diese Angebote nehmen ein bis drei Tage in Anspruch und enden mit einer Teilnahmebescheinigung. Seminare werden auch virtuell durchgeführt, denn Weiterbildung ist nicht mehr allein im Präsenzunterricht möglich: Für diejenigen, die nicht regelmäßig an Veranstaltungen teil- nehmen können, bieten die IHK-Webinare die Möglich - keit, zeit- und ortsunabhängig eine Weiterbildung online zu besuchen.

für Unternehmen wiederum wichtige Vorteile, sind doch die eigenen Mitarbeiter eine der wichtigsten Ressourcen bei der Besetzung offener Füh- rungspositionen. IHK-Expertin Balke kennt einen weiteren Pluspunkt: „Viele künftige Mitarbeiter sprechen die Mög- lichkeiten zur Weiterbildung bereits in den Bewerbungsge- sprächen an. Deshalb können solche Optionen auch dazu dienen, die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern oder Mitarbeiter stärker zu binden“. Die IHK Rhein-Neckar kann dank ihrer branchenübergrei- fenden Expertise trägerneutral zur Weiterbildung beraten, insbesondere zu IHK-Lehr- gängen und IHK-Prüfungen. Die IHK-Angebote werden von Referenten aus der Praxis und Dozenten aus Fach- und Hochschulen durchgeführt. Dabei gilt es organisatorisch die eine oder andere Klippen zu umschiffen, wie IHK- Expertin Balke weiß: „Die Veranstaltungen müssen so organisiert werden, dass sie für die Unternehmen und die Mitarbeiter trotz der hohen Arbeitsbelastung und des Zeitmangels infolge der Fach- kräftelücke handhabbar sind.“ Entsprechend sei viel Flexibili- tät gefordert: etwa hinsichtlich berufsfreundlicher Zeiten und Formate, aber auch hinsicht- lich der spezifischen inhalt- lichen Wünsche der jeweiligen Unternehmen.

ZERTIFIKATSLEHRGÄNGE

Im Austausch neue Impulse erhalten – für sich selbst und für das eigene Unternehmen: Ein wesentlicher Bestandteil von IHK-Weiterbildungs- angeboten

INHOUSE-SEMINARE

Mit einem Umfang von 50 bis 200 Unterrichtsstunden sind diese Lehrgänge modular aufgebaut und finden häufig ein - mal wöchentlich statt. Sie schließen mit einem bundesweit anerkannten Zertifikat ab. Für die Unternehmen besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit der IHK ein individuelles Programm zu erarbeiten und mit ausgewählten Referenten durchzuführen.

Inhouse-Seminare bieten die Möglichkeit, Formate, Inhalte und Zeiten spezifisch auf die Bedürfnisse eines Unternehmens zuzuschneiden. Alle IHK-Weiterbildungsangebote sind abrufbar unter ihk.de/rhein-neckar/weiterbildung

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ist nicht nur eine Generation oder Altersgruppe, die sich weiterbilden sollte. Wir leben in einer Zeit, in der jeder kontinuierlich lernen muss: Der Berufseinsteiger ebenso wie der Berufserfahrene“, so Balke. Weiterbildungsmaßnahmen zahlen sich für Mitarbeiter aber auch ganz wörtlich aus: Eine Studie der DIHK befragte die Absolventen der IHK-Wei- terbildungen aus den vergan- genen vier Jahren. Die Ergeb- nisse sind eindeutig: Rund 60 Prozent von ihnen ver- dienten nach ihrer IHK-Fort- bildungsprüfung mehr Geld als zuvor. 57 Prozent der Befragten haben nach der Weiterbildung eine höhere Position mit einem größeren Verantwortungs- und Auf- gabenbereich inne. Das bietet

W eiterbildungsmaßnah- men sind ein zentrales Element der Fachkräfte- sicherung. Fortbildungen helfen, die fachlichen und persönlichen Kompetenzen der Mitarbeiter an die Verän- derungen im Wirtschaftsleben anzupassen. Sie ermöglichen dadurch eine nachhaltig er- folgreiche Weiterentwicklung der jeweiligen Unternehmen. „Das wird gerade mit Blick auf die diversen Transforma- tionsprozesse innerhalb der Wirtschaftswelt immer wich- tiger“, erklärt Dorothee Balke, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Weiterbildung. Weiterbildung und Lernbereitschaft seien keine Frage des Alters. „Es

Sie haben ein Business. Wir haben Lösungen. Exklusiv für Geschäftskunden: Mit uns profitieren Sie von einem umfangreichen Produkt- und Service-Angebot und persönlicher Nähe. LET’S GO!

Wir leben in einer Zeit, in der jeder kontinuier- lich lernen muss. Dorothee Balke, IHK-Geschäfts- bereichsleiterin Weiterbildung

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Inhalt TITELTHEMA | AUS- UND WEITERBILDUNG

WEISS GMBH Nächster Schritt auf der Karriereleiter Die Weiss GmbH hat in Industriefragen viel Wissen. Bei seinen Mitarbeitern setzt der Betrieb auf das Know-how des IHK-Weiterbildungsteams.

Aus ersten internen Work- shops entwickelte die Weiss GmbH zunächst ein Idealbild und mögliche Schulungsin- halte. Mehrere Abstimmungs- termine mit der IHK Rhein- Neckar und ausgewählten Referenten dienten dazu, Vorstellungen und Seminar- ziele klar zu umreißen. Die Führungskräfteschulung umfasste insgesamt 117 Unterrichtseinheiten. Darauf folgten Gespräche mit inter- nen Experten, um das Ge- lernte zu festigen und auf die Weiss GmbH zu übertragen. „Die ganztägigen Schulungs- module fanden bewusst nicht am Unternehmenssitz statt, sondern in den Räumlichkei- ten der IHK in Mosbach. So konnten die Teilnehmer etwas Abstand zum Alltag gewinnen und sich voll auf die Inhal- te konzentrieren“, berichtet Wiesjahn. Die Pilotgruppe sei mit dem Verlauf der Seminare sehr zufrieden gewesen: Das Pro- gramm habe viele Denkanstöße geliefert, Zusammenarbeit und Kommunikation untereinan- der hätten sich verbessert. Im März 2024 wird eine zweite Weiss-Gruppe das Führungs- kräfteprogramm absolvieren. „Die Vorteile eines individuel- len Inhouse-Seminars liegen für uns auf der Hand. Ein ent- sprechendes Seminar können wir daher anderen Unterneh- men definitiv weiterempfeh- len“, so Wiesjahn.

Weiterbildungs- pioniere bei Weiss: Die Teilnehmer der Inhouse-Projekt- gruppe erhielten von Geschäfts- führer Uwe Weiss (links) ihre Zerti - fikate.

Hier geht es um Technik. Und um Sie. Im neuen Profistore Mannheim. Unsere Leistungen: • Optimiertes Sortiment für Geschäftskunden • Maßgeschneiderte Business-Services • Abholung rund um die Uhr an der 24h-Abholstation • Individuelle Betreuung durch unser Business-Team

langfristigem Erfolg. Durch die gezielten Schulungen im Rahmen der IHK-Inhouse- Seminare schaffen wir eine dynamische Führungsebene, die nicht nur den aktuellen Herausforderungen gewachsen ist, sondern auch aktiv die Zu- kunft unseres Unternehmens gestaltet“, betont Geschäfts- führer Uwe Weiss. „Ein großer Vorteil dieses Formats ist die vertrauensvolle Umgebung, in der auch Unternehmensinterna offen und klar angesprochen werden können“, ergänzt Susanne Wiesjahn, Head of Human Resources & Adminis- tration. Darüber eröffne das Format die Möglichkeit, die Inhalte direkt auf die Unter- nehmenskultur, -prozesse und -ziele abzustimmen.

I ntensiv war es, das Schu- lungsprogramm bei der Weiss GmbH in Buchen: Arbeitsrecht, Projektmanage- ment, Controlling, Zukunfts- fähigkeit sowie Führung und Kommunikation standen auf dem Lehrplan der Inhouse- Seminare für Führungskräfte. „Die Führungskräfteent- wicklung ist für uns nicht nur ein strategisches Element, sondern der Schlüssel zu

Ihre persönliche Business-Betreuung: Christoph Garbacz 0621/80 33 16 68 b2b.mannheim@conrad.de conrad.de/mannheim

Inhouse-Seminar mit der IHK – so geht’s: ihk.de/rhein- neckar/inhouse

Conrad Profistore Mannheim Morchfeldstraße 37-39, 68199 Mannheim

Alle Teile des Erfolgs

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AUS DER IHK

AUS DER IHK

GEMEINSAME INITIATIVE Durchstarten für den Standort Deutschland

HEIDELBERG IHK-Vollversammlung trifft Oberbürgermeister

VOR WELCHEN HERAUSFORDERUNGEN STEHT DER WIRTSCHAFTSSTANDORT HEIDELBERG? Was müs- sen Gemeinderat und Verwaltung in den Bereichen Infrastruktur, Energie, Wohnen oder Innenstadt an- packen, damit die Stadt auch zukünftig prosperiert? Das war Gegenstand eines Austauschs zwischen IHK-Vollversammlungsmitgliedern und Eckart Würzner (stehend), dem Heidelberger Oberbürger- meister. Der vertrauensvolle und gute Dialog zeigte an entscheidender Stelle ein gemeinsames Bild: Damit die Stadt weiter investieren kann in Wohnen, Bildung und Soziales, muss der Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig bleiben. Nicht ohne Genugtuung verwies Würzner auf das Gewerbesteueraufkommen von mittlerweile 180 Millionen Euro pro Jahr. Noch vor einigen Jahren lag es bei gerade einem Drittel davon. Und dieses Wachstum kam nicht durch Dre- hen an der Steuerschraube, sondern durch erfolg- reiche Unternehmen. Weitgehende Einigkeit auch bei den Themen Verkehrsinfrastruktur und Energie:

In einem Brief an Kanzler Scholz haben die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft ihre Sorgen geäußert – und Vorschläge unterbreitet, wie gegengesteuert werden kann.

D ie deutsche Wirtschaft steht vor großen struktu- rellen Herausforderun- gen, haben die Präsidenten Peter Adrian (Deutsche In- dustrie- und Handelskammer, DIHK), Rainer Dulger (Bundes- vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, BDA), Siegfried Russwurm (Bundes- verband der Deutschen Indus- trie, BDI) und Jörg Dittrich (Zentralverband des Deut- schen Handwerks, ZDH) Ende Januar in ihrem gemeinsamen Brief gewarnt. „Der Frust und die Verunsicherung bei vielen Betrieben wachsen – und die Verlagerung von industrieller Produktion ins Ausland nimmt zu.“ Gleichzeitig sinke zuse- hends die Bereitschaft junger Menschen, sich selbstständig zu machen oder ein Unter- nehmen zu übernehmen. Bei ausbleibenden Investitionen und einem schrumpfenden Mittelstand könne die Trans- formation in Richtung Klima- neutralität aber nicht gelingen. Deshalb der gemeinsame Appell: „Mit einem kräftigen Aufbruchssignal und lang- fristig verlässlichen, wirt- schaftsfreundlichen Rahmen- bedingungen kann und muss die Politik bei den Unterneh- men wieder mehr Vertrauen aufbauen und Zuversicht für eine gelingende Transforma- tion schaffen.“ Es gelte, jetzt dringend „Maßnahmen zu ergreifen, die einen wirtschaft- lichen Aufbruch in unserem

Land fördern“. Wie diese Maß- nahmen aussehen könnten, schildern die Verbände in zehn Vorschlägen (siehe Kasten) unter der Überschrift „Durch- starten für den Standort Deutschland“. Zudem betonen sie ihre Gesprächsbereitschaft. Denn, so die unterzeichnen- den Präsidenten: „Wir wollen unseren Anteil daran tragen, den Standort Deutschland zu stärken.“ Die Verbände betonen, dass die Probleme am Standort zum großen Teil hausgemacht sind, auch wenn durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine die Energiekosten gestiegen sind und geopoliti- sche Verwerfungen Wertschöp- fungs- und Lieferketten belas- ten. So sind Strukturreformen in den zurückliegenden Jahren ausgeblieben. Die Folgen: Die

Abgabenlast aus Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen steigt. Bürokratie und Regu- lierungen rauben den Unter- nehmen Zeit und schränken unternehmerische Freiräume ein. Als Konsequenzen ver- lieren Unternehmen verlieren an internationaler Wettbe- werbsfähigkeit. Ausländische Investitionen in Deutschland sinken nicht nur, deutsche Unternehmen verlagern Teile der Produktion ins Ausland. Diese Entwicklungen geht an den Kern des wirtschaftlichen Fundaments Deutschlands, so die Analyse der Verbände. Es braucht ein Umlenken. Die Politik muss neue Prioritäten setzen. Deutschland muss ein- facher und schneller werden. Investitionen in die Zukunft müssen in den Vordergrund gerückt werden. 7. Sozialversicherungen zukunftsfest machen 8. Gesetzliche Rentenversi- cherung finanzierbar halten 9. Bürokratiearmes Lieferket - tensorgfaltspflichtengesetz 10. Offene Märkte als Wachstumsschub Alle zehn Maßnahmen und den Brief unter: www.dihk.de (Suche: „Brief Kanzler“)

Wir appellie- ren dringend an Sie jetzt Maßnahmen zu ergreifen, die einen wirtschaft- lichen Auf- bruch in unserem Land fördern. DIHK, BDA, BDI und ZDH in ihrem Brief an den Bundeskanzler

Hier sind große Investitionen nötig, um die Bedarfe der Zukunft zu decken – das gilt für die Verkehrsanbindung des Neuenheimer Feldes ebenso wie für den Zubau der erneuerbaren Energien.

Netzwerk zu Gast bei Familienunternehmen

REGION Vor der Wahl Am 9. Juni finden die Kommunal- und Europa- wahlen statt. Welche Wei - chen sind aus Sicht der Unternehmerinnen und Unternehmen lokal und in Brüssel zu stellen, damit unsere Wirtschaft wieder durchstarten kann? Am 15. April lädt die IHK um 18:00 Uhr zur Veranstal - tung „Kommunalwahl in Mannheim“ ein, am 13. Mai um 18:00 Uhr zur „Europa - wahlarena“ – immer mit den Spitzenkandidaten beider Wahlen im Dialog mit Unternehmerinnen und Unternehmern. Aufgrund der begrenzten Anzahl von Plätzen vor Ort werden die Veranstaltun- gen jeweils zeitgleich auf der IHK-Webseite ihk.de/rhein-neckar gestreamt.

Menschen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen – unabhängig von ihrer sozialen sowie ethnischen Herkunft. So findet beispielsweise jedes Jahr am 5. Dezember, dem „Internationalen Tag des Ehrenamtes“, die Aktion „Mitmachen Ehrensache“ statt. Dabei finden Jugend - liche und Unternehmensvertreter für ein eintägiges Praktikum zusammen. Ein weiterer Fokus des DTI liegt auf dem Themenfeld Demokratie. Für den 23. Mai, dem 75. Geburtstag des Grundgesetzes, ist unter anderem bereits eine größere Veranstaltung mit Zielgruppe Schüler und Zivilbevölkerung in der Mannheimer Kunsthalle geplant. Abgerundet wurde das Treffen mit Einblicken in den Lea-Mit - telstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg. Mustafa Baklan (links) führte anschließend die Netzwerk - mitglieder durch das Lager der Suntat Europe GmbH. Lernen Sie alle IHK-Netzwerke kennen unter ihk.de/rhein-neckar/netzwerke

Der Zehn-Punkte-Plan: 1. Konkurrenzfähige Strompreise 2. Schneller bei Planungs- und Genehmigungsverfahren 3. Einfacher werden – Entbürokratisierung 4. Prioritäten setzen – in Infrastruktur investieren 5. Steuerreform angehen 6. Fachkräftesicherung meistern

Im Fokus des 100. Treffens des IHK-Netz - werks Gesellschaftliche Verantwortung stand die Arbeit des Deutschen-Türkischen Instituts für Arbeit und Bildung e. V. (DTI). Initiiert wurde das DTI 2012 in Mannheim von Mustafa Baklan, Geschäftsführer der Suntat Europe GmbH, und Prof. Dr. Franz Egle, Ehrenpräsident der Hochschule der Wirtschaft für Management. Der Ver - ein hat es sich zum Ziel gesetzt, jungen

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