Traktor Classic

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3/2025 April/Mai

DAS MAGAZIN FÜR HISTORISCHE LANDMASCHINEN 

Stärkster Dreizylinder- Deutz der frühen 1970er

Kölner Kraftpaket

Gewinde kaputt? So repariert man Schrauben und Gewinde wie ein Profi

Der Hubraum-König Warum dieser 10-Liter-Bulldog das Zeug zum Bestseller hatte

Motor fit halten Was bringen Additive wirklich?

Nordhorn zu Felde Da qualmt die Krume: Unimog & Co. zeigen, was sie können

Rostumwandler Roststopper Rostentferner

Epoxyspachtelmasse

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Karosserie Kleb- & Dichtmassen Karosseriebleche Blechwerkzeuge Schleif- und Trenn- werkzeuge

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Hohlraumschutz Unterbodenschutz Lacke für Achsen und Rahmen

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Additive für Standzeiten Lackpolitur Lackpflege Holzschutz

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Holzsanierung

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EDITORIAL

Schätze heben Liebe Traktorfreunde, deutsche Landtechnikgeschichte ist häufig auch die Geschichte von Familienunterneh- men, die mit guten Ideen und viel Engage- ment über sich hinaus wachsen – von Lanz über Eicher bis hin zu Fendt. Eine ähnlich spannende Firmenstory ergab sich zuletzt für unseren Autor Sascha Jussen, als er im

FÜR SCHLEPPER, LAND- UND BAUMASCHINEN

Über den Aufstieg der Firma bis zur Einstellung des Geschäfts berichten wir ab Seite 28. Das schönste an dieser spannenden Firmengeschichte ist da- bei, dass wir das seinerzeit gerettete Bilderarchiv der Firma durchstöbern konnten, und viele Aufnahmen von

Der D 5006 A ist ein Malocher, wie er im Buche steht – und er punktet mit sehr gutem Handling

Sommer einen Feldtag zumThema Rüben- roden veranstaltete (siehe TC 2/25). Denn dabei lernte er Hans Holzweiler kennen, einen ehemaligen Mitarbeiter der Firma Hurtz aus dem Kreis Heinsberg. Hurtz? Kenn ich nicht! Das hört man gemeinhin, selbst wenn man Landtechnik- Interessierte fragt. Aber wir ändern das sehr gerne mit dieser Ausgabe, denn es lohnt sich. Das Unternehmen erhielt in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts diverse technische Patente, zum Beispiel für Getreideteiler und Ährenheber, und entwickelte sich zu einem bedeutenden regionalen Hersteller für zweireihige Rübenroder, bis in die 1960er-Jahre hinein.

Rübenroder-Testläufen mit etlichen damaligen Schleppern verwenden durften – ein wahrlich ansehnliches historisches Zeitdokument von Trak- toren und Landmaschinen im Einsatz! Action, Action, Action Wir sind ohnehin diesmal sehr schön einsatzlastig. Neben denYoungtimern, die sich letzten Spätsommer in Nord- horn zum Arbeiten verabredeten (ab Seite 66) fand auch ein außerge- wöhnlichesTreffen von Fans der Marke Schlüter den Weg ins Heft: Von der Vorkriegs-Dreschmaschine Typ Ruhr bis zum Euro Trac 1600 LS aus den

ROBUSTE LACKE FÜR STARKE MASCHINEN

1990er-Jahren war manch eindrucksvolle Maschine aus München und Freising in Betrieb zu erleben. Für die wirklich tägliche Arbeit haben wir in unse- rem Traktor-Check einen passenden Tip: Der Deutz D 5006 A ist ein Malocher, wie er im Buche steht. Er punktet mit zwar nicht sel- tener, aber ansprechender Optik, geringemVerbrauch, sehr gutem Handling und zudem mit einem ausge- sprochen robust ausgeleg- tem Getriebe. Ab Seite 12 können Sie darüber stau- nen, dass die Allradvarian- te dieses Schleppers gera- dezu schnittig und elegant herüber kommt. Und nun viel Spaß beim Lesen!

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Bernhard Kramer, Redaktionsleitung

Der Lackspezialist seit 1852

TRAKTOR CLASSIC 3 / 2025

Ausgabe 3/2025

INHALT

Traktor-Check Deutz D 5006 (A)

Kompakter Knaller Mit einer Leistung von anfangs 45 und später 48 PS war der Deutz D 5006 bis 1974 der Stärkste unter den Dreizylindertypen der D06-Serie. Was taugt der Kölner noch heute als Hof-Helfer?

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Einsatz

Schlepper-Historie

Simpel und Schell Ende der 1930er suchte man Wege zur Vereinfachung der Traktorproduktion. Wir präsentieren die Ergebnisse

Jung und fleißig Nordhorn stand letzten Herbst ganz im Zeichen von Youngtimer-Traktoren und -Landmaschinen

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Titelthema 12 Deutz D 5006 im Traktor-Check

Über 15.000 Mal wurde dieser von 1968 bis 1974 produzierte Dreizylinderschlepper aus Köln hierzulande zugelassen. Wir schauen ihm unter die Haube ... Szene 20 Großes Schlütertreffen in Niederbayern Der Feldtag in Niederroning ist das Musterbeispiel einer sauber organisierten, familiären Veranstaltung 80 Zu Besuch beim Traktor-König Eugen Kiemele Wir treffen die lebende Legende Eugen Kiemele anlässlich seines Lanz- und Dampffestivals in Seifertshofen Historie 26 Historisches von Hurtz Etliche Patente im Bereich Mähmaschinen und Rübenernter sorgten bei Hurtz über Jahrzehnte für einen Produktionsboom 34 Geschichte der Einheitsschlepper Deutz-Motor plus ZF- oder Prometheus-Getriebe: Fertig ist der Einheitsschlepper! Nicht ganz: Die Wahrheit ist spannender Einsatz 66 Youngtimer-Action in Nordhorn Vom Traktor bis zum Vollernter garantierten Landmaschinen aus der jüngeren Zeit Action satt Porträt 74 Hubraum-König Lanz D 8506 Jakob Keese zeigt uns, wofür der Bulldog einst gemacht wurde, und bricht mit dreischarigem Eberhard-Pflug die Krume um Werkstatt / Service 86 Öl- und Kraftstoff-Additive: Was bringen sie? Magie, Marketing oder tatsächlich ein „Must-have“? Wolfgang Widmann will es genauer wissen ... 90 Neuer Schweißhelm von Stahlwerk Ergonomischer Sitz, auch mit Sehbrille, und eine Reaktionszeit wie in der Profiliga: Das verspricht der ST-800PV von Stahlwerk

Szene-Report

Bärenstark in Niederbayern Der Schlüter-Feldtag in Niederroning glänzte mit außergewöhnlichen Typen und tollem Einsatz

Historie

Rübenernte mit Hurtz Wir erinnern an den Landmaschinen- hersteller in Holzweiler bei Erkelenz

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Porträt

Der Hubraum-König Ab 1934 wurde der Lanz D 8506 zum Best- seller. Für uns pflügt er wie am ersten Tag

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Feste Rubriken

3 Editorial 6 Der besondere Schlepper 8 Panorama 55 Kleinanzeigen und Veranstaltungstipps

92 Technik-Leserfrage 94 Postkasten 95 Traktor-Quiz 96 Schatztruhe 98 Vorschau, Impressum

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Landtechnik in dieser Ausgabe Hersteller /Typ Seite Claas Xerion 3000  69 Deutz D 5006 A  12 Deutz F1L 514  31 Eicher 22  38 Fendt F 18, F 22, F 25 D ab 35 Fendt Favorit 611 SA 71 Fendt Mammut  35 Hanomag R 27  35 IHC 744 66 John Deere 3130 6 Kramer K18 34 Hersteller /Typ Lanz D 8506  MB-trac 900, 1600 MF 130 Normag NG 10, NG 22 Ottomeyer-Lokomobile Primus P 22  Schlüter AS 350 u.a. Schlüter Super 1250 VL Stock 20 PS  Unimog 411  Wahl W 35

Seite

74 72 96 39 83 37 22 21 35 72 40

Szene

Richtig Staub aufwirbeln Action beim Lanz- und Dampffestival rund um das Bauern- und Technikmuseum in Seifertshofen

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TRAKTOR CLASSIC 3 / 2025

John Deere 3130

DER BESONDERE SCHLEPPER

Mannheimer Meisterstück

1975 wurde die Form nach demVorbild der seit drei Jahren in den USA gebauten Großschlepper geglättet, zu Beginn des Jahres 1977 stieg die Motorleistung um 3 auf 92 PS. Von den bis zum Produktionsende 1979 insgesamt 15.702 Exem- plaren des 3130 wurde die Mehrzahl exportiert, vor allem ins europäische Ausland, aber auch alsTyp 2840 nach Nordamerika. In den benachbarten Niederlanden fand der zuverlässige Hirsch sowohl in der Allrad- als auch in der hier gezeigtenVersion mit reinem Hinterradantrieb eine hohe Nachfrage. 293 Exemplare sind derzeit noch in den Niederlanden registriert, in Deutschland 304. Dieses Exemplar aus dem Jahr 1974 gehört dem Landwirt und John-Deere-Fan Rob van Andel aus der niederländischen Provinz Flevoland. Der umfassend restaurierteTraktor kommt normaler- weise nicht mehr zum Einsatz, aber auf einem Rübenernte-Feldtag bei Emmeloord durfte er sich noch einmal wie früher mit einem zweiachsigen Kippanhänger der niederländischen Traditions- marke Miedema beim Abtransport von Zuckerrüben bewähren.  Sascha Jussen

Während noch die letzten Bulldogs zusammengeschraubt wurden, verließen in Form der John-Deere-Lanz-Typen 300 und 500 ab Frühjahr 1960 die ersten „Hirsche“ mitVierzylindermotoren das traditionsreiche Mannheimer Werk. Grün-gelbe Sechszylinder- traktoren wurden hingegen ausschließlich in den USA gebaut. Das änderte sich erst im September1969, als die Mannheimer mit dem 81 PS starkenTyp 3120 den ersten John-Deere-Sechszy- linder aus europäischer Produktion vorstellten. Drei Jahre später ersetzte John Deere die 20er- auf beiden Seiten des Atlantiks durch die 30er-Baureihe. In den USA wurden Sechszylindertypen von ungefähr 100 bis 200 PS gefertigt, in Mannheim fungierte der 3130 mit zunächst 89 PS aus sechs Zylindern als Nachfolger des 3120. Sieben Jahre Bauzeit Das neue Flaggschiff holte seine Leistung aus dem wassergekühl- ten John-Deere-Motor 6.329 DL-11 mit einer Zylinderbohrung von 102 und einem Hub von 110 Millimetern, somit also knapp 5,4 Litern (entsprechend 329 Kubikzoll) Hubraum. Im September

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TRAKTOR CLASSIC 3 / 2025

Modellneuheiten

PANORAMA

Den Bührer BD4 gibt es wahlweise mit Verdeck oder „oben ohne“, aber immer mit Seitenmähbalken

Den Hürlimann D-200 liefert der Hersteller mit angebauter Motoregge aus

DER BERG RUFT Der Blick in den Süden lohnt sich auch für Traktor-Modellfans: Das Unternehmen Arwico bringt unter dem Label ACE seit einiger Zeit hervorragende Modelle vieler Schweizer Traktormarken auf den Markt … Schweizer Präzision

Pflügen in zwei Richtungen ohne Wendemanöver ermöglichte der hangtaugliche Einachser Rapid Special mit angebautem Zweifachpflug

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eit einiger Zeit macht eine noch recht junge Modellschmiede von sich reden: die Arwico AG aus Ettin- gen in der Schweiz mit ihren Miniaturen unter dem Markennamen ACE (Arwico Collectors Edition). Das 2001 für den Import und Vertrieb von hochwertigen Sammlermodellen ge- gründete Unternehmen produziert seit 2007 eigene Modelle, zunächst von ehe- maligen und aktuellen Flugzeugen der Schweizer Luftstreitkräfte, seit 2010 von in der Schweiz gebauten Straßenfahrzeu- gen und nun auch vonTraktoren. So gibt es Schlepper von Bucher, Bührer, Hürlimann und Rapid, aber auch von au- ßerhalb der Eidgenossenschaft weniger bekannten Herstellern wie Köpfli undVevey.

Die landwirtschaftlichen Modelle sind im für dieses Themengebiet besonders be- liebten Maßstab 1:32 gefertigt; und zwar ausschließlich in kleiner Auflage von we- nigen hundert Stück als hoch detaillierte

und der Industrietraktor D-500 mit Lang- holzanhänger ausgeliefert. Große Bandbreite Den Bührer BD4 gibt es wahlweise mit Verdeck oder „oben ohne“, aber mit Seiten- mähbalken; den Bührer MFD 4/10 mit Pflug. Und derVevey 560 kommt mit Pflug und Motoregge, der Rapid Special Ein- achser mit Zweifach-Pflug und der Bucher KT10 mit Güllefass. Die mit Preisen von umgerechnet rund 115 bis 275 Euro nicht gerade preisgünsti- gen, aber sehr besonderen Sets gibt es im Schweizer Fachhandel oder z. B. im Online- Shop von Eilbote (eilbote-onlineshop.de). Weitere Informationen und Katalog: www.ace-collection.ch  Sascha Jussen

Präzisionsmodelle aus Resin. Filigran und mit Anbau

Bei allen Miniaturen handelt es sich auf- grund der filigranen Strukturen um reine Stand- beziehungsweise Vitrinenmodelle, die sich nicht zum Spielen eignen und nicht mit Anbau- oder Anhängegeräten anderer Hersteller kompatibel sind. Dafür sind einige Modelle direkt ab Werk (ausschließlich) mit entsprechen- dem Zubehör erhältlich: So wird der Hür- limann D-200 mit angebauter Motoregge

Von 1947 bis 1957 baute Vevey rund 700 Exemplare des mit einem Sechszylinder-Dieselmotor ausgestatteten Typs 560

Der Schweizer Marke Köpfli, die von 1948 bis 1964 Traktoren baute, setzte ACE mit diesem Modell des „Trumpf“ ein Denkmal

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Panorama

Saisonstart im Norden: In Meldorf bei Dithmarschen erwartet die Gäste unter anderem das Anheizen von Glühkopf-Schleppern und eine moderierte Vorstellung vieler anderer Traktoren

UNTERALLGÄU, BAYERN

Am 8. und 9. März ist es so weit: DerTeilemarkt in Kirchhaslach öffnet seineTore. DieVeranstaltung im schwäbischen Landkreis Unterallgäu ist mittlerweile eine echte Institution in Süddeutschland, was den Teilehandel für alteTraktoren sowie den An- und Verkauf ganzer „Bulldogs“ angeht – mit bis zu 5.000 Besuchern. Zur nunmehr 24.Veranstaltung dieser Art laden die Bulldog- und Oldtimerfreunde Unterallgäu ein. Am Samstag ab 8 und am Sonntag ab 9 Uhr ist die Oldtimerhalle in Kirchhaslach geöffnet. Mehr als 50 Händler fürTraktoren-, Auto- und Mopedteile bieten ihre Ware an. DieVeranstaltung ist bekannt für ihre gute und günstige Küche, und das aus gutem Grund: Sie wird von den Oldtimerfreunden komplett selbst betrieben. Der Eintritt beträgt drei Euro. Info: www.oldtimerfreunde-unterallgaeu.de Der Süden geht voran

Wer den Norden seine Heimat nennt und schon im März die erstenTraktor-Erlebnisse sammeln will, der muss nach Meldorf kommen: Das dortige Landwirtschaftsmuseum, im schleswig-holsteinischen Kreis Dithmarschen gelegen, lädt zum vierten Mal zurVeranstaltung unter dem Motto „Anglühen“! Am 13. März, von 10 bis 17 Uhr, werden über 50 Fahrzeuge aus der Umgebung und dem gesamten nördlichen Bundesland erwartet. Obwohl nicht nur Glühkopf- Schlepper dabei sind, ist der Startvorgang gerade solcher Fahrzeuge zurVorführung immer wieder ein Erlebnis. Anmeldung nicht erforderlich Ein weiteres Highlight ist die moderierteVorstellung von Fahrzeugen, die für diese „Schau“ beim Werkstatt- leiter des Museums, Lutz Christiansen, gemeldet werden. Generell sind aber alle Schlepperbesitzer mit ihren besonderen Schätzchen herzlich willkommen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Natürlich ist am 30. März auch das Museum mit seinen Ausstellungen geöffnet. Es gelten die regulären Eintritts- preise. Besonders lohnenswert: ein Blick in die aktuelle Sonderausstellung „Eigenbau und Eigenartiges – Kurioses in der Landwirtschaft“ mit Fahrzeugen und Geräten Marke Eigenbau sowie kurios anmutenden Maschinen, deren Funktionsweise sich auf den ersten Blick nicht unbedingt sofort erschließt oder deren Einsatz aus heutiger Sicht die Berufsgenossenschaft in Schnappatmung versetzen würde. Kommen Sie vorbei, es lohnt sich! Info: www.landwirtschaftsmuseum.sh Der Norden glüht an KREIS DITHMARSCHEN, SCHLESWIG-HOLSTEIN

Die erste Open-Air- Veranstaltung der Traktor-Saison findet mit dem legendären Teile-

markt einmal mehr in Kirch- haslach statt

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TRAKTOR CLASSIC 3 / 2025

Meilensteine

PANORAMA

Meilensteine – vor 100, 75 und 50 Jahren Vor 100 Jahren wurde Caterpillar von der Marke zum Unternehmensnamen, erlangte in der Baubranche letztendlich aber größere Bedeutung als in der Landwirtschaft. Vor 75 Jahren versuchte Henschel, als Motorenlieferant vom Schlepperboom zu profitieren. Vor einem halben Jahrhundert schickte International mit dem 844-S einen seiner erfolgreichsten europäischen Typen ins Rennen

Vor 100 Jahren: Caterpillar

Am 15. April 1925 taten die Holt Manufacturing Company und die C. L. Best Tractor Company sich zusammen, Ergebnis war die Caterpillar Tractor Company. Die Marke „Caterpillar“ (englisch für „Raupe“) hatte Holt sich be- reits zuvor schützen lassen. Bis in die 1960er-Jahre hinein waren Raupen in der amerikanischen Großflächen-Landwirtschaft recht beliebt. Größer und anhaltender ist aber das Interesse aus der Bau- wirtschaft. Durch Eigenentwick- lungen und Übernahmen wuchs

Caterpillar zum weltgrößten Bau- maschinenproduzenten heran. Letzte, durchaus bedeutende landtechnische Entwicklung des Unternehmens war der Challenger mit Gummiraupen. Er war auf diesem Gebiet nicht der erste (in der DDR gab es den ZT 300/320-GB), verhalf dem Konzept aber letztendlich zum Durchbruch. Heute sind solche Laufwerke nicht nur auf Groß- schleppern, sondern auch auf schweren Erntemaschinen alltäglich.

Mit dem Challenger setzte Caterpillar 1987 letztmalig Akzente in der Landwirtschaft. Heutzutage sind Gummiraupen weithin gebräuchlich

Vor 75 Jahren: Henschel-Motoren für die Landtechnik

Als Motorenlieferant versuchte der Kasseler Nutzfahrzeug- produzent Henschel, in der Landtechnik Fuß zu fassen. Der Zweizylindertyp 515 DE arbeitete nach dem Lanova-Verfahren und schöpfte aus 1,6 Litern Hubraum 18 bis 22 PS. Ab April 1950 gelangte er rund 500-mal in Kögels Erfolgsmodell K 25 zum Einsatz. Dazu kamen jeweils einige hundert Exemplare des ähnlichen LHB LHS 25 sowie des aufsehenerregenden Ruhrstahl- Geräteträgers, während Bischoff, Deuliewag, Gottfried Kelkel und

Röhr jeweils höchstens zwei- stellige Stückzahlen abnahmen. Eine Rarität blieb der von Bischoff, Kögel und LHB verwen- dete Vierzylindermotor 516 DF. Bis 1956 stellten die genannten Kunden den Schlepperbau ein. Weil sich mit nur zwei Motoren um 18/22 und 36/45 PS keine lückenlose Modellpalette be- stücken ließ, während die etab- lierten Konkurrenten Deutz, Güldner und MWM ihre Ange- bote kontinuierlich erweiterten, zog Henschel sich wieder aus der Branche zurück.

Im Heck der Ruhrstahl-Landmaschine steckt Henschels Zweizylindermotor 515 DE

Vor 50 Jahren: IHC 844-S

Im April 1975 lief in Neuss die Serienfertigung des IHC 844-S an, im Mai gingen die ersten Exemplare in Kundenhand. Er war vorerst der stärkste Typ der sogenannten B-Familie und unterschied sich vom 844 ohne „-S“ durch den längeren Hub des Vierzylindermotors. Aus 4,4 statt vier Litern ließen sich 80 gegen- über 75 PS gewinnen. Die übrige Technik blieb unverändert, darunter das weitgehend synchronisierte Ge- triebe zuzüglich der optionalen, auch beim Wendevorgang funktionieren- den Lastschaltstufe „Agriomatic S“.

Von Beginn an war der 844-S der meist- gebaute Typ der B-Familie, ab 1980 auch hierzulande der meistverkaufte. In St. Dizier lief er parallel als 844-SB beziehungsweise ab 1978 als 845 vom Band. Ab 1981 gab es aus beiden Werken zusätzlich den 844/845 XL mit integrierter Kabine, 1989 wurde die Fertigung nach Doncaster verlagert, wo im November 1993 die letzten 844-S/845 und im Juni 1996 die letzten 844/845 XL gefertigt wurden. Allein aus Neuss und Doncaster kamen zu- sammen mehr als 45.000 Stück, dazu eine unbekannte Anzahl aus St. Dizier.

Mit solider, durchdachter Technik und drehmomentstarkem Langhubmotor machte der IHC 844-S sich viele Freunde

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Panorama

Per Hybridantrieb und ohne Fahrer zum Erfolg: Der AgBot T2 stieß auf der Grünen Woche auf großes Interesse

Der Eicher Agri-Robot von 1964: Uropa der autonom arbeitenden Schlepper von heute

Eichers Erben DAS WAR DIE GRÜNE WOCHE IN BERLIN

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uf der Grünen Woche in Berlin waren neben allerlei kulinarischen Köstlich- keiten auch wieder viele moderne Traktoren vertreten. Für staunende Blicke sorgte vor allem der Raupenschlepper AgBotT2 des niederländischen Herstellers AgXeed, der in weitenTeilen Deutschlands über Agravis erhältlich ist. Im AgBot 5.115 T2 arbeitet ein Deutz- Dieselmotor, der einen Generator speist, der wiederum Strom für den elektrischen An- triebsstrang und die Zapfwelle erzeugt. Auf einigen Betrieben in Deutschland haben AgXeed-Fahrzeuge letztes Jahr bereits anstandslos über 3.000 Stunden gearbeitet.

Im Gegensatz zu vielen früheren Ent- wicklungen, die eher klein und auf Garten- bau und/oder Sätechnik spezialisiert sind (z.B. Fendt „Xaver“), macht der 156 PS starke, autonome Raupentraktor keine Ge- fangenen: Er pflügt, eggt, grubbert, bringt Saatgut oder Flüssigwirkstoffe aus und noch viel mehr – je nach Bedarf und Anbau- gerät. Der entfernte Nachfolger des legendär- en Eicher Agri-Robots (1964) wird natürlich auch im November auf der Agritechnica in Hannover zu sehen sein. Agritechnica: 9. bis 25. November 2025 Grüne Woche:16. bis 25. Januar 2026 

Von Leser Rudi Bytomski kommt ein klasse Filmtipp für alle, die von unserem Traktor-Check-Schlepper der letzten Ausgabe, dem Famulus RT 325, nicht genug haben. Die 1960er- Jahre-DDR-Legende ist nämlich der heimliche Star im 2023er-Kinofilm „Kannawoniwasein!“ von Stefan Wester- welle: Die beiden Kinder Finn und Lola wollen ihren präpubertären Frust vergessen, indem sie sich von Branden- burg bis zur Ostsee durchschlagen – und zwar mit einem RT 325, den sie in einer verlassenen Scheune finden. Dieser wird im Film zwar „TA-30“ genannt und bisweilen recht unrealistisch von beiden bedient, aber optisch beeindruckend und ausführlich in Szene gesetzt. Empfehlenswert für alle Oldtimer-Traktor-Fans mit Kindern! Filmstar Famulus DVD- UND STREAMING-TIPP

Des Glückes Schmied BRAUNSCHWEIG, NIEDERSACHSEN

„Kannawoniwasein!“, 88 Min. Jetzt auf DVD und Streaming-Plattformen

Seit mehr als 40 Jahren gibt es das Landtechnik-Museum Gut Steinhof am nordwestlichen Stadtrand von Braunschweig, das neben dem regulären Betrieb immer wieder mit interessanten Veranstaltungen lockt. Die Saisoneröffnung wird in die- sem Jahr am 29. März von 10 bis 17 Uhr unter dem Motto „Im Früh- jahr auf dem Acker“ erfolgen. Neben allerlei landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten wird auch die Schmiede in Aktion zu erleben sein. Landtechnik-Museum Braunschweig Gut Steinhof www.gut-steinhof.de

Für kleine Traktor-Rebellen genau das Richtige: ein Famulus der fortgeschrittenen, ab 1964 gebauten Generation mit wasserkühltem Zweizylindermotor

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TRAKTOR CLASSIC 3 / 2025

Deutz D 5006 (A)

TRAKTOR-CHECK

DREIERSPITZE Mit einer Leistung von 45 und später sogar 48 PS war der Deutz D 5006 bis 1974 der Stärkste unter den Dreizylindertypen der D06-Serie. Am Beispiel eines vollständig restaurierten Exemplars in Allradausführung zeigen wir, ob und was der Kölner noch heute als Hof-Helfer und Hobby-Traktor taugt. Die Reise geht nach Westen, in die Grafschaft Bentheim ... Kölner Kraftpaket

A

uch wenn viele Traktor-Fans von gro- ßen Sechszylinder-Boliden träumen, kann dieVerwirklichung in ein oder zwei Nummern kleiner oft die bessere Lö- sung sein: Niedrigerer Kaufpreis, geringe- rer Platzbedarf, einfachere Reparaturen oder höhere Wendigkeit zählen mitunter mehr als Hubraum und Leistung. Da liegt auch ein Blick auf die Dreizy- lindertypen der D06-Reihe von Deutz nahe. Stärkster davon war bis 1974 der hierzu-

lande (ab 1968) mehr als 15.000 Mal ver- kaufte und darüber hinaus in großer Zahl exportierte D 5006. Ergebnis guter Nachbarschaft Einen wunderbar restaurierten D 5006 aus dem Jahr 1971 in der Ausführung SKULD (mehr dazu später) mit Allradantrieb fan- den wir bei Heinrich Gülink in Neuenhaus, Grafschaft Bentheim, Niedersachsen. Der Schlepperfreund hat diesenTraktor gemein-

Dieser D 5006 aus dem Jahr 1971 in der Ausführung SKULD mit Allradantrieb gehört Heinrich Gülink aus der Nähe von Nordhorn

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Um zu testen, ob es Undichtigkeiten bei warmem Motor gab, hat Heinrich Gülink mit seinem D 5006 A nach dem Kauf und vor der Restaurierung auf einem Senfacker mit einer Howard-Bodenfräse gearbeitet

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TRAKTOR CLASSIC 3 / 2025

Deutz D 5006 (A)

TRAKTOR-CHECK

... Wenderadius, der auch ohne Einsatz der Lenkbremse unter fünf Metern liegt

sam mit seinem Nachbarn Jan Smoes erneuert, der als Landmaschinenmechani- ker mit vielen Berufsjahren bei einem Deutz-Vertragshändler Erfahrung mitTrak- toren aus dem rund 250 Kilometer entfern- ten Köln hat. Von diesem Ort aus schickte Deutz im Jahr 1968 die neue D-06-Serie ins Rennen um die Käufergunst, die sich als erfolg- reichste Deutz-Baureihe aller Zeiten er- weisen sollte. Gemeinsames Merkmal al- lerTypen dieser Reihe: ein neues, kantiges Design mit klaren Linien und in die Motor- haube integrierten Scheinwerfern. Wichti- ger aber war die neue Motorenreihe, die sich darunter verbarg: Die luftgekühlten Maschinen der Baureihe FL 912 brachten endlich auch bei Deutz die Direkteinsprit- zung mit sich. Durch Erweiterung der Bohrung von 95 auf 100 Millimeter gegenüber der Vor- gänger-Reihe FL 812 bei unverändertem Hub (120 Millimeter) hatte jeder Zylinder nunmehr einen Hubraum von 0,94 statt 0,85 Litern. Abermals gab es mit dem F3L 912 auch einen Dreizylindermotor. Gemäß dem Werbemotto für die D-06- Serie „Kraft in allen Größen“ fand dieser von Anfang an in zwei verschiedenen Ty- penVerwendung: im D 4006 mit einer Leis- tung von 35 PS bei 2.150 Umdrehungen und im D 5006 mit 45 PS (ab 1972: 48 PS) bei 2.300 Umdrehungen. So lebt der Motor lange Die Motorreihe FL 912 gilt als robust, lang- lebig und sparsam: Bei Maximalleistung liegt derVerbrauch pro PS und Stunde bei 170 Gramm, was bei 45 PS rund neun Li- tern Diesel entspricht. Das Axialgebläse sorgt auch bei schwerer Arbeit und warmer Witterung für eine gute Kühlung. Dennoch sollte man regelmäßig die Mühe auf sich nehmen, das Seitenblech zu entfernen und Der D 5006 besticht unter anderem durch seine geringen Abmessungen und seinen ...

das Kühlsystem aufVerunreinigungen zu überprüfen und gegebenenfalls zu reinigen; insbesondere die Kühlrippen sowie den Luftfilter. Mangelnde Wartung kann selbst rheinische Wertarbeit schädigen. Darauf sollte man auch bei einem even- tuellen Kauf achten: „Ein geringfügiger Ölaustritt gerade im Zylinderbereich von luftgekühlten Motoren kommt wohl mal vor, doch sollte man der Ursache auf den Grund gehen. Sie kann beispielsweise in einer defekten Ventildeckeldichtung zu finden sein. Öl läuft dann über die Kühl- rippen, wodurch sich mehr Staub absetzt, sodass sich die Kühlleistung verringert.“ Dichtheit prüfen! Zudem sollte man vor einem Kauf auf Undichtigkeiten im Bereich der Zylinder- köpfe achten. Um Zylinderkopfrisse muss man sich im Prinzip nicht sorgen: Die Zylinderköpfe erhielten bei den FL-912-Mo- toren eine eingegossene Dehnfuge, die Risse durch Überhitzung eigentlich unmög- lich machte. Dennoch kommen solche Schäden hin und wieder auch bei der D-06-Serie vor. Nun zu den weiteren Bestandteilen des in rahmenloser Blockbauweise gefertig- ten D 5006: Der nach Baukastensystem konstruierte Schlepper teilt sich viele Bau- teile mit den anderen Typen der D-06-Se- rie; so die Hinterradkotflügel, die Lenkung und die Vorderachse. Ohne Blick auf die Beschriftungen auf den Seiten der Motor- hauben oder das Typenschild kann man den D 5006 daher äußerlich nicht von den gleich großen, aber schwächeren Brüdern D 4006 und D 4506 unterscheiden. Allerdings gibt es zwischen diesen bei- den Typen einen entscheidenden Unter- schied: Statt desTW-35-Getriebes, das den kleinerenTraktoren der Baureihe bis zum D 4506 vorbehalten war, erhielt der

Von der Tankanzeige über das Traktor- meter bis hin zum Schaltschema: Das Armaturenbrett beinhaltet zahlreiche Funktionen auf der Höhe der Zeit

Die Marktlage Wenn es nicht unbedingt ein Allradler sein muss, gestaltet sich die Suche nach einem D 5006 recht einfach. Die geforderten Preise bewegten sich dabei zwischen knapp 3.000 für fahrtaugliche, aber stark restau- rierungsbedürftige Exemplare mit Abstrichen in puncto Dichtigkeit und Optik bis knapp 10.000 Euro für sehr gut erhaltene beziehungsweise voll restau- rierte Schlepper. In der Regel wird man ohne erhebliche Investitionen in Arbeit und Ersatzteile kaum unter 5.000 Euro glücklich. Die Allradversion ist natürlich etwas teurer und um einiges seltener: Heinrich Gülink und Jan Smoes, die gezielt nach einem Allradler gesucht hatten, mussten im Jahr 2008 vom äußersten Westen Nieder- sachsens bis nach Lübnitz in Branden- burg fahren, um ihren D 5006 A zu begutachten und zu kaufen.

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D 5006 wie seine stärkeren Brüder das für höhere Leistungen ausgelegte TW-50- Getriebe. Einzigartig in der Baureihe Der 45 PS starke D 5006 ist somit quasi die Dreizylinderausführung des ansonsten gleich ausgestatteten, 52 PS starken Vier- zylindertraktors D 5506. Die Kombination aus dem Dreizylindermotor F3L 912 und dem für diese Motorleistung ausgesprochen robust ausgelegten Getriebe machte den D 5006 bis 1974 einzigartig in dieser Bau- reihe und stellt sein technisch wichtigstes Merkmal dar. Das TW 50 war erstmals ab 1967 im D 5005 zum Einsatz gekommen und hatte sich hier bereits bestens in Kombination mit dessen 45 PS starken Motor bewährt.

tung ebenfalls entsprechenden Ford 3000 erreicht man sogar in der Standardausfüh- rung fast die 30 Kilometer pro Stunde.Wer heutzutage schneller durch die Landschaft tuckern möchte, muss entweder das Ge- triebe umbauen oder nach einem anderen Traktor Ausschau halten. Alltagstaugliches Getriebe Das Triebwerk ist nicht nur langlebig, sondern punktet auch mit einer bis heute praktikablen Ausstattung: Dazu gehört die gut abgestufte Gangausstattung mit stan- dardmäßig achtVorwärts- und vier Rück- wärtsgängen in den Gruppen L (Acker), H (Straße) und R (Rückwärts). Die Ge- schwindigkeitsbereiche derVorwärtsgänge sind nach dem Prinzip der verhakten Grup- pen ausgelegt.

Literatur Bruse/Vermoesen Alle Traktoren von Deutz – Doppelband Verlag Klaus Rabe 1996 75,00 EUR Traktor Classic Sonderheft

Deutz-Traktoren: Meilensteine – Die wichtigsten Schlepper aus Köln Geramond-Verlag 2020 9,95 EUR Unrath, Helmut Schlepper-Elektrik Baureihe FL 514, FL 612/712 u. D Schwungrad-Verlag 2010 28,00 EUR Quellen für Ersatzteile

Das Triebwerk ist langlebig und punktet zudem mit einer bis heute praktikablen Ausstattung

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Der D 5006 erhielt das gleiche Triebwerk in denAusführungenTW 50.1 undTW 50.2, die dem Traktor eine Höchstgeschwindig- keit von 20 beziehungsweise gut 25 Kilo- metern pro Stunde erlaubten. Für einen Traktor, den man vor allem in den 1970er- Jahren verortet, ist das recht langsam. So gibt es den fast zeitgleich gebauten und etwa gleich starken Fendt Farmer 2 S so- wie den IHC 523 auch in einer Tempo-30- Ausführung. Bei dem dieser Zeit und Leis-

Daher liegt beim D 5006 die Höchst- geschwindigkeit im ersten Gang der Grup- pe H mit 5,5 Stundenkilometern zwischen dem dritten und vierten Gang der Gruppe L (4,7 und 7,2 km/h). Optional war das Triebwerk zudem mit einer Kriechgruppe

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für Geschwindigkeiten von 0,4 bis 1,7 Kilometer pro Stun- de sowie in einer synchroni- sierten Ausführung der vier Gänge erhältlich. Die Gruppen

Heinrich Gülink (l.) hat diesen D 5006 A zusammen mit seinem

Nachbarn Jan Smoes in ein Schmuckstück verwandelt

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TRAKTOR CLASSIC 3 / 2025

Deutz D 5006 (A)

TRAKTOR-CHECK

Die Ölpumpe wird direkt vom Motor angetrieben und arbeitet dadurch unabhängig von der Fahrkupplung des Schleppers

Der D 5006 ist sehr wartungsfreundlich; wichtige Kom- ponenten wie das Luftfiltersystem sind leicht zu erreichen

Der D 5006 A verfügt über eine pendelnd aufgehängte Lenktriebachse des Typs SIGE-3500 mit seitlicher Gelenkwelle hydraulik sorgt der Kraftheber bei der Arbeit mit Anbaugeräten für eine maxima- le Zugkraft. Bei der Ausführung mit Hinterrad- antrieb ist dieVorderachse teleskopierbar und ermöglicht Spurweiten von 1.260 bis 1.860 Millimetern, was den D 5006 zusam- men mit seiner Bodenfreiheit von rund 430 Millimetern zu einem hervorragenden Pflegeschlepper auch für die Arbeit in Hackfrüchten und Sonderkulturen macht. Bei der Allradversion beträgt die Boden- freiheit aufgrund der unter dem Motor- block hindurch nach vorne geführten An- triebswelle nur rund 270 Millimeter. An Vorder- und Hinterrädern können Radgewichte angebaut sowie in den Bal- lastträger am Bug bis zu acht oder sogar elf Gewichte à 22 Kilogramm eingehängt werden, je nachdem ob das Frontzugmaul frei bleiben soll oder nicht. Der Ballastträger war bis 1972 mit dem Vorderachsbock in einem Teil gegossen. 1972 führte Deutz einen geteilten Vorder- achsbock mit angeschraubtem Ballast-

sind allerdings nicht synchronisiert, so- dass man etwa für den Wechsel von der Acker- in die Straßengruppe anhalten muss. Auf der Höhe der Zeit war auch die Zapfwellenausstattung: Die Zapfwelle ist als Motorzapfwelle ausgelegt und dreht sich bei Nenndrehzahl des Motors 540- mal pro Minute. Dank der Doppelkupp- lung lässt sie sich über ein zweistufiges Kupplungspedal vom Antriebsstrang tren- nen oder zuschalten. Auf Wunsch gab es die Zapfwelle auch komplett unabhängig; sie ließ sich dann über einen Handhebel zuschalten und erlaubte die beiden Norm- drehzahlen 540 und 1.000 Umdrehungen pro Minute. Nun können wir auch die Abkürzung SKULD für eine von verschiedenen Ge- triebeausstattungsvarianten auflösen: S für schnelle Ausführung, K für Kriech- gang, U für Unabhängige Zapfwelle, L für Leichtschaltung (also Synchrongetriebe) und D für Duo-Zapfwelle (umschaltbar zwischen 540 und 1.000 Umdrehungen). Die Allradversion ist serienmäßig mit hydraulischer ZF-Spindel-Hydroblock- Lenkung ausgestattet

Der Deutz-Kraftheber und die „Trans- fermatic“-Regelhydraulik gehören zur Grundausstattung Damit verfügt der D 5006 von Heinrich Gülink über die beste und umfangreichste Getriebeausstattung, die für diesen Trak- tor verfügbar ist. Zugstark und pflegegeeignet Der serienmäßige, von einer Bosch-Hydrau- likpumpe mit 28 Litern pro Minute Förder- leistung gespeiste Kraftheber K 45 stemmt bis zu 1,7 Tonnen. Das reicht fast an die maximal erlaubte Zuladung von rund zwei Tonnen heran. Dank der bei Deutz-Trak- toren „Transfermatic“ genannten Regel-

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träger ein. Bei der rund 300 Kilogramm schwereren Allradversion trägt zudem die wuchtige Vorderachse von Sige zu einer besseren Gewichtsverteilung bei. Unbedingt Vorderachse checken Allerdings kann sich eine zu hoheVorder- achsbelastung auf die Dauer auch nachtei- lig auswirken: Der D 5006 wurde auf vielen Betrieben als Zweit- und Hofschlepper mit Frontlader eingesetzt. „Der 5006 ist ein ech- ter Frontladertraktor“, schreibt Deutz im eigenen Prospekt für diesen Schlepper. Die Aufnahme (Gewindebohrung) in der Kupplungsglocke für eine durchge- hende Tragachse des Frontladers ist ab Werk vorhanden. „Man sollte daher vor einem Kauf besonders auf dieVorderachse und entsprechende Verschleißerscheinun- gen achten. Zudem sollte man prüfen, ob es Risse im Kupplungsgehäuse gibt“, emp- fiehlt Jan Smoes. Ab Beginn der 1970er-Jahre stattete Deutz den D 5006 mit dem nun von der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft für Neuschlepper vorgeschriebenen Über- roll-Schutzbügel aus, der zugleich den Rah- men für das optionale Fritzmeier-Verdeck M 214 oder die Fritzmeier-Verdeckkabine M 711 bildete.Traktoren, die nicht mehr im gewerblichen Einsatz sind, sondern nur noch dem Freizeitvergnügen dienen, dürfen

Deutz D 5006

D 5006

Bezeichnung

Produktionszeit

1968–1974

Neuzulassungen in D

15.233

Motor Bauart

Deutz F3L 912

Luftgekühlter Viertakt-Diesel mit Direkteinspritzung

Verdichtungsverhältnis

17:1

Zylinderzahl

3

Bohrung x Hub (mm)

100 x 120

Hubraum (cm 3 )

2.827

Leistung (PS / bei U/min)

45, ab 1972: 48 / 2.300

Kraftstofftank (l)

70

Getriebe Gänge v/r

TW 50.1; TW 50.2

8/4 oder 12/4

Höchstgeschwindigk. (km/h)

25

Zapfwelle (U/min)

540 und 1.000

Länge (mm) Breite (mm) Höhe (mm)

3.470

1.595–1.700

1.570 2.000

Radstand (mm)

Bodenfreiheit (mm) Spurweite v/h (mm)

430 (Allrad: 270)

1.260–1.860/1.220–1.928 (Allrad: 1.370/1.220–1.928)

Wenderadius m./o.Lenkbrem. (m) 3.200/3.600 (Allrad: 3.200/4.600) Eigengewicht (kg) 1.995 (Allrad: 2.355) Zul. Gesamtgewicht (kg) 4.000 (Allrad: 4.200) Standardbereifung vorne 6.00-16 ASF (Allrad: 7.50-18 MPT) Standardbereifung hinten 12.4/11-32 AS Neupreis 1970 (DM) 15.700 (Allrad: 20.740) Aktueller Gebrauchtpreis (EUR) 2.400–9.900 (Allrad: 3.200–13.200)

Deutz kann nicht nur funktional, sondern auch wirklich schön. Einziges Manko für heutige Nutzer: Das Getriebe erlaubt ohne Modifikation, je nach Bereifung, nur maximal Tempo 20 bzw. 25

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Deutz D 5006 (A)

TRAKTOR-CHECK

Die Restaurierung Heinrich Gülink und Jan Smoes haben den D 5006 A eigenhändig gemeinsam grundrestauriert. Beim Kauf war der Traktor grundsät- zlich fahr- und betriebsbereit. Motor- haube und Kotflügel waren nicht allzu verbeult. Das reichlich verschlissene Verdeck wurde entsorgt. Ab Frühjahr 2009 wurde restauriert. Zu Beginn stand die komplette Demon- tage. Die Kupplungsglocke wurde ausgebaut und ausgetauscht, weil sie gerissen war. Der Motor wurde mit neuen Zylindern und Kolben bestückt, die Ventile wurden eingeschliffen und die Einspritzdüsen erneuert. Das Getriebe hat das Zweierteam geöffnet und für gut gefunden, in diesem Zuge aber die Wellendichtringe erneuert. „Generell war der Traktor einfach zu reparieren. Die Technik an sich ist simpel und leicht zu verstehen. Ein- steigern empfehle ich dennoch das Werkstatthandbuch. Auch die Elektrik kann problemlos erneuert werden – hierzu muss man nur wissen, wie man einen Schaltplan liest.“ Auch die Beschaffung von Ersatzteilen insbesondere für den Motor ist relativ einfach: „Die Motoren der FL 912-Reihe wurden auch außerhalb der land- wirtschaftlichen Nutzung viel gebaut; daher sind alle Teile für den Motor gut zu bekommen.“

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5 6 1: Der D 5006 A wurde am Getriebe von der Kupplungsglocke getrennt. Die gerissene Kupplungsglocke musste gewechselt werden. 2: Der Motor wurde oben komplett zerlegt und mit neuen Zylindern und Kolben ausgestattet. Die Einspritzdüsen wurden erneuert, die Ventile eingeschliffen. 3: Das Ventilspiel wurde auf 0,15 Millimeter eingestellt. 4: Die Vorderachsnaben wurden mit neuen Wellendichtringen versehen. 5: Der Rumpf wurde originalgetreu in Betongrau lackiert. 6: Die Elektrik wurde repariert und zum Teil erneuert.

sich hingegen ohne jeglichen Aufbau zei- gen; so auch Heinrich Gülinks D 5006 A. Ebenfalls Sonderausstattung waren unter anderem ein Zusatzsteuergerät, ein hydrau- lisch angetriebenes Anbaumähwerk mit hydraulischer Aushebung, der erwähnte Frontlader mit einer Hubkraft von 900 Kilo- gramm, eine Druckluftbremsanlage und die Hydrolenkung. Cockpit und Handling Doch ganz gleich wie der D 5006 konkret ausgestattet ist: Spaß macht das Fahren mit ihm auf jeden Fall, wie wir auch bei einer kleinen Probefahrt auf Heinrich Gülinks D 5006 A feststellen konnten: Der Auf- stieg erfolgt über eine Trittstufe vor dem

üblichen Pedalen und den mittig vor dem Fahrersitz platzierten zwei Bedienhebeln für Gänge und Gruppen des Getriebes hin- durchschieben. Der Sitz erweist sich als äußerst be- quem – kein Wunder, handelt es sich in diesem Fall doch nicht um die Standard- Sitzschale, sondern um den optionalen hy- draulisch gedämpften Grammer-Komfort- sitz – Höhe und Federstärke können indi- viduell eingestellt werden. Alle Bedien- elemente sind übersichtlich angeordnet und gut erreichbar. Auch das in schickem Silber gehaltene, funktionale Armaturen- linken Hinterradkotflügel. Die Füße lassen sich auf der recht geräumigen Fahrerplattform leicht zwischen den

Aufbruch zur Jungfernfahrt nach kompletter Restaurierung!

brett punktet mit einer übersichtlichen An- ordnung der Anzeigeinstrumente: in der Mitte zwischen den Lenkradspeichen das große Traktormeter mit Anzeige von Ge- schwindigkeit und Drehzahl, oben rechts die Motortemperatur-, oben links zusätz- lich die optionale Kraftstoffanzeige. Probefahrt: gelungen Die synchronisierten Gänge lassen sich problemlos und leicht schalten und das

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Voll einsatzfähig: Bei der Getreideernte im Sommer 2020 durfte der D 5006 A beim Abtransport mit einem Bergmann-Anhänger mithelfen

der Hersteller den D 5006 durch den tech- nisch fast identischen, aber mit 51 Pferde- stärken drei PS stärkeren D 5206 ab. Der

satz, ab 1970 Feuerrot (RAL 3000) und ab 1973 Blutorange (RAL 2002). Wer bei der Restaurierung eines D 5006 Wert auf ein

Der D 5006 A ist dank seiner Abmessungen angenehm kompakt, wendig und übersichtlich

Ein D 5006 mit Frontlader von Ley

Lenken geht dank der hydraulischen Unter- stützung leicht vonstatten, die bei der All- radversion Standard und für die Hinterrad- version optional verfügbar war.Wenngleich manche Kenner Dreizylindermotoren als deutlich weniger laufruhig als Motoren mit mehr Zylindern empfinden, erfreuen wir uns an einem angenehmen gleichmäßigen Klang, als es im vierten Gang der schnellen Gruppe mit etwas mehr als 25 Stunden- kilometern über einen befestigten Wirt- schaftsweg durch die Agrarlandschaft geht. Dass die auf die Hinterräder wirkenden Trommelbremsen auch heute noch ein- wandfrei funktionieren, ist keine Selbst- verständlichkeit. Laut Jan Smoes gehören sie zu den wenigen Schwachpunkten des Traktors, auf die man besonders achten sollte: „Wenn sie nicht gut eingestellt und die Bremsbeläge altersbedingt hart geworden sind, lässt die Bremswirkung deutlich nach.“ Das einzige Update Abgesehen von der oben angesprochenen Veränderung desVorderachsbocks gab es während der sechsjährigen Produktions- zeit nur eine technischeVeränderung beim D 5006: 1972 erhöhte Deutz seine Leistung von 45 auf 48 PS. Zwei Jahre später löste

Vor- und Nachteile Gute Marktverfügbarkeit Gute Informations- und Ersatzteillage Solide Technik, bewährter Motor Robustes Getriebe Leicht selbst zu warten, zu reparieren, zu restaurieren Kompakt und wendig Niedriger Kraftstoffverbrauch Als Einsatztraktor geeignet Mit Allradantrieb verfügbar Kaum noch günstig zu bekommen Allradversion recht selten Mit max. Tempo 20 oder 25 je nach Ausführung nicht sonderlich schnell Bremsen bedürfen besonderer Zuwendung 5006 machte daher den bei vielen anderen Mitgliedern der D06-Baureihe durchgeführ- ten Farbwechsel auf Deutz-Grün 74 nicht mehr mit. Ihn gab es nur mit Blechteilen in Smaragdgrün (RAL 6001), Rumpf in Beton- grau (RAL 7023) und Felgen in Rot. Bei den Felgen gab es jedoch zwei Wechsel: Zu- nächst kam Rubinrot (RAL 3003) zum Ein-

originalgetreues Erscheinungsbild legt, kann hier Liebe zum Detail beweisen. Fazit Der D 5006 hat nicht den Kultstatus wie beispielsweise die großenVier- und Sechs- zylinder der D 06-Serie erreicht. Statt durch technische Finessen überzeugt er durch einfache und robuste Technik, die auf der Höhe der Zeit war und genau dem Bedarf vieler Betriebe entsprach. Leistung, Zapf- wellen- und Hydraulikausstattung ermög- lichen heute die Arbeit mit vielen histori- schen und auch manchen modernen Gerä- ten, vom Pflug bis zum Holzspalter. Auch die kompakten Abmessungen gereichen ihm zumVorteil: „Klein, wendig und übersichtlich“, bringt Jan Smoes es auf den Punkt. Der 5006 verdient daher durch- aus Beachtung, wenn einTraktor der 45-PS- Klasse als Hobby-Schlepper zur Debatte steht, der mit eng begrenztem Abstellplatz auskommt und auch noch für die eine oder andere Arbeit taugt. Und in jeder Deutz- Sammlung stellt dieses Dreizylindermodell einen kleinen Meilenstein aus der Ge- schichte des Kölner Schlepperbaus dar.  Sascha Jussen

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TRAKTOR CLASSIC 3 / 2025

Feldtag des Schlüterclubs Niederroning am 8. September 2024

SZENE

Die Mitgliederzahl des Schlüterclubs Niederroning übersteigt die Einwohnerzahl des Weilers Niederroning. Nicht nur auf den Acker- flächen der angenehm familiären Veranstaltung gab es viel zu sehen, sondern auch hier bei der Vorführung einer Schlüter-Dreschmaschine des Typs Ruhr

Hochleistung in Niederbayern FAMILIÄRE VIELFALT Der Schlüterclub Niederroning bescherte uns zwar nicht den größten Feldtag des Jahres, aber das Musterbeispiel einer sauber organisierten, familiären Veranstaltung. Diese erregte Aufsehen, obwohl einer ihrer Reize darin besteht, dass sie nicht zu viel Aufsehen erregt ...

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P

andemiebedingt dauerte die Pause ein wenig länger, aber am 8. Septem- ber des vergangenen Jahres war es endlich wieder so weit. Der Schlüterclub Niederroning lud zum Feldtag auf dem Betrieb seines erstenVor- sitzenden Markus Aiwanger. Was sich an diesem sonnigen Sonntag gut 25 Kilometer nördlich des niederbayerischen Regie- rungssitzes Landshut abspielte, vereinte die Prädikate „was lange währt, wird end- lich gut“ und „klein, aber fein“. Nach einem

Weißwurstfrühschoppen ging es zur Sache, wobei neben der obligatorischen Typen- vielfalt auch die starke Präsenz gleich mehrerer Marken ins Auge fiel. Gassner zeigt Präsenz Auf den Ackerflächen tobten sich Schlü- ter-Schlepper sämtlicher Nachkriegsgene- rationen mit ein bis acht Zylindern und Motorleistungen von 28 bis 280 PS bei der Bodenbearbeitung aus. Neben Walzen, Grubbern, Kreiseleggen und Sämaschinen

gelangten dabei nicht zuletzt Pflüge zum Einsatz. An den Oldtimern waren Geräte zu bewundern, deren Einsatz ein paar Hand- griffe mehr erfordert als bei modernen, hydraulischenVolldrehpflügen. Letztere waren gleich in achtfacher Ausfertigung vertreten, einmal von Lem- ken und gleich siebenmal von dem aufVor- führungen sowie in der Werbung früher stark mit Schlüter verwobenen Fabrikat Gassner, weilVereinsmitglied und Marken- händler Josef Fichtner hier quasi an der

Voller Einsatz mit knapp 500 PS aus mehr als 27 Litern Hubraum, verteilt auf vier mal sechs Zylinder: Ein Super 1250 VL von 1979, ein etwas jüngerer Super 1250 VL Special, ein Compact 950 V6 von 1987 und ein Super 1500 TVL von 1980 bringen den Boden in Niederroning zum Beben und hinterlassen eine sauber bearbeitete Fläche

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TRAKTOR CLASSIC 3 / 2025

Feldtag des Schlüterclubs Niederroning

SZENE

Quelle saß. Spannend war zumindest für Landtechnik-Laien die Vorführung des Gassner Uniplan. Das kammartige Zusatz- gerät wird an den Pflugrahmen geschraubt und erspart einen separaten Arbeitsgang mit der Egge. Rübenernte wie in den 1980ern Während Gassner seine Pflüge im oberbay- erischen Göggenhofen nach wie vor baut, hat sich die im mittelfränkischen Bad Windsheim ansässige Maschinenfabrik Schmotzer schon vor langer Zeit von der Rübentechnik – seit den 1950er-Jahren eines ihrer wichtigsten Standbeine – ge- trennt. In Niederroning waren nicht weni- ger als drei angehängte Köpfrodebunker von Schmotzer vertreten. Als Zugfahrzeuge fungierten zwei Com- pact 850V und ein Compact 950V6. Leider wurde ein Roder nach wenigen Metern durch einen Kettenriss lahmgelegt, wes- halb in der Folge nur noch zwei Gespanne den eigens für die Veranstaltung ange- pflanzten Zuckerrüben zu Leibe rückten. Für den Abtransport des Erntegutes sorgte ein weiterer Compact 850V. Hofarbeit wie in den 1950ern Auch auf dem Hof brummte und dröhnte es, eingerahmt von der obligatorischen Schlepperparade, an der sich zahlreiche Der von Hubert Heinrich durch die Furche gesteuerte AS 350 zählt zu den Raritäten unter den Schlüter-Oldtimern. Als erster Schlepper des Hauses hatte er einen Zweizylindermotor mit zwei ein- zelnen Zylinderköpfen unter der Haube. 1957/58 wurden nur 37 Stück gebaut

Mit dem DS 25 startete Schlüter in der Nachkriegszeit durch und baute bis 1954 mehr als 4.000 davon. Anhängepflüge waren hierzulande damals noch Usus

Früher Zeitzeuge der Unternehmens- geschichte, Stationärmotor von 1905 mit offenem Kurbel- trieb, 6 PS bei gemütlichen 130 U/min und 1.250 Kilogramm Eigengewicht

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