02-2019 D

A M S g l o b a l

SERVE AND MULTIPLY 2/2019

JAHRESBERICHT

WORT DES PRÄSIDENTEN

WelchVorrecht, anGottesReichmitbauenzudürfen! • In einer sich rasant verändernden Welt – poli- tisch, wirtschaftlich, technisch, sozial, religiös • Inmitten von Gleichgültigkeit, Widerstand, Ver- unsicherung, Risiken, Unmöglichkeiten und Überforderungen • Umgeben von einer manchmal verwirrenden Vielfalt an Kirchen und Organisationen sowie konfrontiert mit Aussagen, die unsere Arbeit in Frage stellen: «Die Zeit der interkulturellen Arbeit ist vorbei», «Auch bei uns gibt es viel Ar- beit», «Die jüngere Generation ist nicht zu glei- chem Einsatz bereit» Aber es tut sich etwas – und Gott wirkt! • In vielen Ländern konnten grosse Fortschritte in den Bereichen Medizin, Bildung und Landwirt- schaft erzielt und Armut bereits erfolgreich be- kämpft werden • In manchen Gebieten wachsen die Kirchen trotz Widerstand und Verfolgung rasant • An verschiedenen Orten können wir unsere Pro- jekte an Einheimische übergeben und uns somit verstärkt auf diejenigen Gebiete konzentrieren, in denen es unsere Unterstützung nach wie vor braucht Was braucht es, damit wir ans Ziel kommen? • Unsere Zeit erfordert grosse Flexibilität und Be- reitschaft zu neuen Wegen • Wir müssen uns als Teil der weltweiten Kirche se- hen und uns gegenseitig ergänzen lernen • Neben derWahl der richtigen Methoden und Stra- tegien ist es wichtig, uns immer wieder von Jesus leiten zu lassen

INHALTSVERZEICHNIS

Hans STAUB, Präsident von SAM global

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SAM GLOBAL SAM global ist eine christliche Non-Profit-Organisation aus der Schweiz, die 1889 gegründet wurde. Mit zahlreichen europäischen und einheimischen Mitarbeitenden sowie verschiedenen Partnern leistet SAM global in zehn Ländern nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit. Dane- ben engagiert sich SAM global in der Schweiz unter Migrantinnen und Migranten. SAM global ist als gemeinnütziger Verein organisiert. Neben dem Hauptsitz in der Deutsch- schweiz gibt es weitere Vertretungen in der Romandie sowie in Belgien und Frankreich. Die weltweite Arbeit wird zum grössten Teil über private Spenden finanziert. SAM global hat den Ehrenkodex unterzeichnet. Das Gütesiegel verpflichtet die Unterzeichner zu einem verant- wortungsvollen Umgang mit Spenden und wird jährlich neu verliehen. VISION Mit Bildung Leben verändern Durch die Vermittlung von Grund- und Berufsbildung sowie von praktischem Wissen in den Bereichen Medizin, Theologie und Agronomie wollen wir Einheimischen die Türe zu einem bes- seren, selbstbestimmteren Leben öffnen. n AUFTRAG SAM steht für Serve And Multiply – Dienen und Multiplizieren: Wir möchten Menschen ver- schiedener Kulturen und Religionen nach dem Vorbild von Jesus Christus ganzheitlich dienen (serve), sodass sie Gottes Liebe praktisch erfahren und wiederummit anderen teilen (multiply). EINSATZLÄNDER AFRIKA: Angola, Burkina Faso, Guinea, Kamerun, Tschad ASIEN: China, Indien, Kambodscha, Sri Lanka SÜDAMERIKA: Brasilien WERTE

P ARTNERSCHAFTLICH: Wir sind überzeugt: Nur gemein- sam können wir etwas verändern. Deshalb arbeiten wir mit verschiedenen Kirchen und Organisationen im In- und Aus- land zusammen. E RFAHRBAR: Wort und Tat gehören für uns zusammen. Unsere Arbeit soll praktisch erfahrbar sein und den ganzen Menschen mit seinen körperlichen, seelischen, sozialen und geistlichen Bedürfnissen im Blick haben. R ESPEKTVOLL: Wir begegnen den Menschen ungeachtet ihrer Religion, ihres sozialen Status, ihrer ethnischen Herkunft, ihres Geschlechts und ihres Alters so, wie Gott uns begegnet: mit Liebe. Diese Liebe ist bedingungslos und schliesst jegli- che Art von Druck aus. L ANGFRISTIG: Unsere Projekte sollen langfristige und nach- haltige Auswirkungen haben. Deshalb legen wir den Fokus auf Ausbildung, Hilfe zur Selbsthilfe und Multiplikation von Know-how. E FFEKTIV: Wir sind dort tätig, wo unsere Unterstützung nach wie vor dringend benötigt wird. Dabei nutzen wir die uns zur Verfügung gestellten Ressourcen möglichst optimal und för- dern den gabenorientierten Einsatz unserer Mitarbeitenden.

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Unsere WERTe ...sind wie eine wertvolle

PERLE für uns

SCHWERPUNKTE

Grund- und Berufsbildung

Nach wie vor können Millionen von Kindern keine Schule besuchen, unzählige junge Er- wachsene haben kei- nen Job und keine Aus- bildungsmöglichkeit. Dabei ist gute Bildung ein zentraler Faktor, um die Armut überwinden zu können. Wir engagieren uns deshalb in der Grund- und Berufsbildung: Gemeinsam mit loka- len Partnern haben wir Kindergärten und Schu- len aufgebaut, bilden Jugendliche und junge Erwachsene in verschie- denen Berufen aus und bieten Weiterbildungen und Kurse an. Daneben schulen und fördern wir einheimische Lehrper- sonen. Theologische Bildung und Praxis Gottes Liebe und seine Annahme und Verge- bung zu erfahren, kann Leben verändern und ganze Gesellschaften und Länder positiv be- einflussen. Auf dieser Basis bilden wir Leiten- de und Fachkräfte aus Kirche undWirtschaft an theologischen Schulen aus, engagieren uns in der Kinder- und Jugend- arbeit, bieten Ehe- und Familienberatung an und begleiten Einzel- personen auf ihremWeg mit Gott. Für all diese Angebote arbeiten wir mit lokalen Gemeinden, Schulen und theologi- schen Ausbildungsstät- ten zusammen.

Medizinische Bildung und Prävention

In vielen Regionen fehlt es heute noch an medizinischer Versorgung – mit schwerwiegenden Folgen: längst heilbare Krankheiten führen zu bleibenden Schäden oder sogar zum Tod. Zusammen mit Partnern haben wir Spitäler und Gesundheitsposten aufgebaut und engagieren uns in der Prävention, um die Ausbrei- tung von Krankheiten wie HIV oder Tuberkulose zu verhindern. Einen besonderen Fokus legen wir zudem auf die Ausbildung von Einheimi- schen für die medizinische Arbeit. Die Probleme in unseren Ein- satzregionen sind vielfältig: mangelnde Kenntnisse im Bereich Landwirtschaft und dadurch schlechte Ernten; Un- terernährung, verschmutztes Trinkwasser, nicht genügend Arbeitsmöglichkeiten, Flucht wegen Terrorismus oder feh- lender Perspektive und eine hohe Kriminalitätsrate sind nur einige davon. Mit unter- schiedlichen Projekten wie Ernährungskursen, Brunnen- bau, Nothilfe für Flüchtlinge, Kleingewerbeförderung und Schulungen im Bereich Land- wirtschaft packen wir diese Probleme an.

Verbesserung der Lebensgrundlagen

SENSIBILISIERUNG

Millionen von Menschen weltweit leben in extremer Armut und ohne Per- spektive für die Zukunft. In Europa haben wir das Know-how und die Fi- nanzen, um diese Menschen zu unterstützen und zu fördern. Mit Events, Projektreisen und Informationsmaterial sensibilisieren wir Personen in Eu- ropa für die Situation in unseren Einsatzländern und motivieren sie, sich auf irgendeine Weise zu investieren – und so Leben zu verändern. Zudem engagieren wir uns für Migrantinnen und Migranten in der Schweiz und sensibilisieren Gemeinden für die Migrantenarbeit.

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2018 in zahlen

Teilnehmende an SAM global-Anlässen 6 120 VersandtePrintpublikationen,Onlinekontakte 431820 Engagierte & Unterstützende 5 840 Standeinsätze an Events 13

Begünstigte von verbesserten Lebensgrundlagen 45 970 Sensibilisierte in Kursen 17 910

443 793

Begünstigte von kirchlichen Angeboten 8 030 Sensibilisierte in Kursen 19970 Studierende/Leitende in Ausbildung 360 Gecoachte Personen in Leitungsfunktion 730

63 880

Konsultationen / Reha-Besuche 396 080 Sensibilisierte an Präventionsanlässen 41 170

Chirurgische Eingriffe 6 880 Medizinisches Personal in Aus- undWeiterbildung 1 230

29 090

445 360

Kursteilnehmende 1 450 Schüler/innen in Ausbildung 1 370

Berufsschüler/Lehrlinge in Ausbildung 180 Lehrkräfte in Aus- undWeiterbildung 200

3 200

fertig!? DER UNVOLLENDETE AUFTRAG

...aber einen S

AUS DER LEITUNG Behandlung ermöglicht. In Angola konnten wir einheimische Fachkräfte für die Physiotherapie ausbilden und im Tschad konnten wir 60 Lehrper- sonen weiterbilden. •

Es ist ein angenehmer, kühler Morgen imNorden Gui- neas. Wir fahren in ein muslimisches Dorf, um den Kindergarten zu besuchen, der dort vor einem Jahr gestartet wurde. In der Moschee des Dorfes wird un- ser Besuch lautstark angekündigt. Alle führenden Leute versammeln sich auf demDorfplatz, um uns für den Kindergarten zu danken – es ist der allererste in diesem Ort. Wir werden überhäuft mit Geschenken; mit Erdnüssen, Orangen und Gemüse. Der Imam des Dorfes, dessen Kinder den Kindergarten besuchen, ergreift das Wort und sagt: «Wir hatten die Koran- schule, aber wir merken jetzt, dass es mehr braucht. Danke für den Kindergarten! Könnt ihr nicht auch noch eine Primarschule bauen? Dieser gute Unter- richt muss weitergehen, er ist wichtig für die Zukunft unserer Kinder!» Unser Jahresthema 2018 lautete: «Fertig?! Der unvollen- dete Auftrag». Mit anderenWorten: Der Auftrag, den Gott uns gegeben hat, ist leider noch nicht vollendet und wir können uns noch nicht zurücklehnen. Mit diesem Jahresbericht möchten wir einen Blick zu- rückwerfen und Rechenschaft ablegen über das, was wir im letzten Jahr gemacht haben. Und wir dürfen sehen: Auch wenn es noch viel zu tun gibt, konnte doch einiges erledigt werden! Wir sind dankbar, dass Gott und Sie als Mitglieder, Spendende und Betende auch 2018 mit uns unterwegs waren und so vieles möglich gemacht haben. Ein paar Beispiele: • Verantwortung für Projekte konnte an lokale Leitende übergeben werden – zum Beispiel im ProSERTÃO und im ProVIDA in Brasilien, im Pro- RADJA’ im Tschad und im ProESPOIR in Guinea. Diesen Übergaben gingen meist lange Prozesse voraus, die viel Zeit und Kraft kosteten. Umso grösser ist dann die Freude, wenn alles gut klappt! Wichtig ist für uns, die Leitenden auch nach der Übergabe noch zu unterstützen. • Die Qualität unserer Arbeit konnte an verschie- denen Orten gesteigert werden: So kann bei- spielsweise in Guinea neu die Viruslast von HIV- Patienten gemessen werden, was eine bessere

Ein neuer Kindergarten (Guinea), ein Lehrersemi- nar (Tschad), ein neues Schülerwohnheim (Kam- bodscha) und ein Schulungszentrum (Brasilien) sind entstanden. • Es gibt Projekte, wo wir lange investiert haben, ohne viel zu sehen – und wo sich jetzt endlich et- was bewegt: so haben in Guinea erstmals mehrere Dörfer öffentlich verkündet, dass bei ihnen Mäd- chenbeschneidung nun offiziell bestraft wird. • Mehrere Lehrlinge konnten die Berufsschulen in Guinea und Sri Lanka erfolgreich abschliessen und Arbeit finden.

SERVE AND MULTIPLY

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chritt näher beim Z iel!

In der Homebase gab es im letzten Jahr nur einen Wechsel (Austritt der Studentin Kommunikation und Eintritt der Koordinatorin Kurzeinsätze – bei- de zu 50 %). Dabei gab es eine kleine Umvertei- lung von Stellenprozenten, da wir den Bereich «Kurzzeit» von 30 % auf 50 % aufstockten. Dies wurde notwendig, da jährlich über 30 Personen einen Kurzeinsatz mit SAM global machen. 2018 waren insgesamt 39 Personen als Kurzzeiter im Einsatz, davon 12 als Midi-Mitarbeitende (6–12 Monate mit Anstellung), 18 als Mini-Mitarbeiten- de (3–6 Monate ohne Anstellung) und 9 für einen kürzeren Facheinsatz. Wir freuen uns sehr über diese (meist) jungen Menschen, die bereit sind, Neues zu wagen und sich für einige Monate ihres Lebens im Ausland zu engagieren! Im Bereich Maxi-Einsatz (ab 2 Jahren) hatten wir im Jahr 2018 leider insgesamt mehr Austritte als Eintritte zu bewältigen. Es gab 12 Austritte, 2 da- von infolge Pensionierung. Neu angestellt wurden 4 Personen, 2 von ihnen waren bereits als Midi- Mitarbeitende bei uns und verlängerten ihren Vertrag. Wir hoffen, dass sich noch mehr ehema- lige Kurzzeiterinnen und Kurzzeiter sowie andere Personen für einen längeren Einsatz entscheiden, denn nach wie vor haben wir mehrere offene Stel- len, die wir dringend besetzen müssen. Dankbar sind wir, dass sich derzeit einige neue Mitarbei- tende für einen Einsatz vorbereiten und 2019 aus- reisen werden. Ende Dezember 2018 waren insgesamt 78 Perso- nen bei SAM global angestellt. PERSONAL- BEWEGUNGeN 2018

• In all unseren Einsatzländern wurden Pastoren ausgebildet und gecoacht, die jetzt die Gute Nachricht in Wort und Tat in andere Gebiete tragen. • Alle wichtigen Kurzzeiterstellen konnten besetzt werden und wir konnten neue Mitarbeiterfamilien aussenden und dadurch Stellen besetzen, die teilweise über mehrere Jahre hinweg offen waren. Allerdings – auch da möchte ich ehr- lich sein – leider viel weniger als gewünscht! • Die Zusammenarbeit mit unseren lokalen Partnern war positiv, wenn auch manchmal herausfordernd. Aber wir durften einmal mehr erleben, dass sich der Aufwand lohnt! So konnten wir in Kamerun zusammen mit unserer Partner- kirche UEEC eine theologische Ausbildungsstätte (Bache- lorniveau) eröffnen und einen neuen Gesundheitsposten aufbauen. • Wir konnten alle Teilprojekte wie geplant umsetzen und unsere finanziellen Versprechen einhalten. Dies ist alles an- dere als selbstverständlich, da wir 2017 und 2018 mit einem Defizit abschliessen mussten. Doch unsere Reserven haben es (noch!) ermöglicht, auch 2018 normal zu arbeiten. • Menschen aus verschiedensten Hintergründen und Län- dern erhielten praktische, auf ihre Bedürfnisse abgestimm- te Unterstützung – zum Beispiel in den Bereichen Medizin, Bildung, Landwirtschaft und Kleingewerbeförderung. Vie- le von ihnen haben neue Lebenshoffnung geschöpft und mehrere haben sich dazu entschieden, ihr Leben Gott an- zuvertrauen. • Ein besonderes Highlight: Ein Schweizer Experte der Unité (Dachverband für Personelle Entwicklungszusammenar- beit) hat eine Wirkungsanalyse unserer Arbeit in Guinea durchgeführt – und kam zum Schluss: unser Einsatz macht einen messbaren Unterschied und die Bevölkerung ist sehr dankbar dafür! Unser Auftrag ist noch nicht vollendet – aber wir freuen uns, dass wir einen Schritt weitergekommen sind! Vielen Dank, dass Sie dazu beitragen, dass wir dem Ziel immer näher kommen!

Beatrice RITZMANN, Personalleiterin SAM global

Jürg PFISTER, Leiter SAM global

BRASILIEN

Das ProRIBEIRINHO besucht per Schiff regelmäs- sig die Ribeirinhos, die Flussbewohner im Ama- zonasgebiet, um ihnen medizinische Versorgung anzubieten und sie praktisch zu unterstützen – zum Beispiel in der Gemeindearbeit, mit Klein- gewerbeförderung, Brunnenbau und in der Land- wirtschaft. In der Kleinstadt Portel am Rand des Amazonas führt das Projekt zudem verschiedene Kurse und Aktivitäten für Kinder und Jugendliche durch, die dort in den Slums leben. Wir konnten mit unserem Boot wieder mehrere me- dizinische Einsätze durchführen, den grössten davon im Februar: 14 Fachkräfte aus verschiedenen medizi- nischen Bereichen waren dabei – Kinderärzte, Zahn- ärzte, Frauenärzte, Neurochirurgen, Herzspezialisten und Psychologen. In einer Woche konnten wir über 870 Patienten in mehreren kleinen Flussgemeinden behandeln. Die Fachärzte erzählten bei ihren Besu- chen auch davon, was Jesus in ihren Leben bewirkte. Diese Zeugnisse und die praktisch gelebte Nächsten- liebe führten dazu, dass sich mehrere Menschen für ein Leben mit Gott entschieden. Mehr Kinder in den Kinderclubs Damaris Liechti, die zwei Jahre lang im ProVIDA ar- beitete, konnte ihr Visum überraschenderweise um ein weiteres Jahr verlängern, was sie für einen Einsatz im ProRIBEIRINHO nutzte. Als ausgebildete Lehrerin schulte sie in den Flussgemeinden Mitarbeitende von Kinderprogrammen und stellte Materialkisten zusammen. Die Schulungen stiessen auf grosses In- teresse und führten vielerorts dazu, dass nun mehr Kinder die Kinderstunden besuchen! Auch in der Kleinstadt Portel am Rand des Amazonas ging es vorwärts: Wir bieten neu Spielnachmittage an und konnten in einem weiteren Quartier einen Kinderclub starten. Açai-Bäume für eine bessere Zukunft Im Juni waren wir auf dem Anapú-Fluss unterwegs, um die verschiedenen christlichen Gemeinden dort zu besuchen, zu ermutigen und Kurse durchzufüh- ren. Die Probleme, mit denen die Bewohner konfron- tiert sind, sind vielfältig; überall fehlt es am Nötigs- ten. Trotz dieser Herausforderungen folgen viele der Gemeindebesucherinnen und -besucher treu Jesus nach. Einige Familien haben begonnen, das, was sie in unseren Kursen lernen, in die Tat umzusetzen und neue Einkommensmöglichkeiten zu erkennen und zu nutzen. Ein paar bauen beispielsweise Açaí- Bäume an und verkaufen die immer beliebter wer- denden Früchte. Das sind wertvolle Schritte in eine bessere Zukunft! Pro RIBEIRINHO Medizinische Fachleute auf dem Fluss unterwegs

2018 herrschte in Brasilien fast das ganze Jahr über Ausnahmezustand – das Land war entweder wegen Streiks und daraus resultierenden Versorgungsnöten oder wegen der anhaltenden politischen Kri- se in den Schlagzeilen. ImVolk ist grosse Unzufriedenheit spürbar. Das Vertrauen in die Regierung ist auf den Nullpunkt gesunken und Korruption und Krimi- nalität nehmen zu. Das ist eine grosse Herausforderung für unsere Mitarbei- tenden – und gleichzeitig wird unsere Ar- beit durch all diese Entwicklungen umso wichtiger. Stabübergabe geschafft! In den letzten Jahren haben wir uns stark in die Schulung und Förderung von brasiliani- schen Mitarbeitenden und Leitenden inves- tiert. 2018 sind nun mehrere Langzeitmitar- beitende nach Europa zurückgekehrt und konnten ihre Arbeit erfolgreich übergeben. Alle unsere Projekte in Brasilien laufen jetzt unter einheimischer Leitung.

Pro RIBEIRINHO

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Eine lebensrettende Verspätung Der medizinische Einsatz in der kleinen Flussgemeinde war zu Ende, die gesamte Ausrüstung schon wieder an Bord und wir waren bereit für die Rückreise in die Stadt, als jemand uns ansprach und umMedikamente bat. Dadurch verzögerte sich unsere Abfahrt um einige Minuten – gerade lange genug, dass ein verzweifelter Vater mit seiner schwerkranken Toch- ter uns noch erreichen konnte. Unsere Ärzte untersuchten die dreijährige Euriane sofort und die Diagnose war schnell gestellt: Lungenentzündung im fortgeschrittenen Stadium. Euriane musste auf der Stelle ins Spital, um die richtige Be- handlung zu erhalten – doch das nächste lag vier Stunden Pro VIDA Das ProVIDA kümmert sich mit diversen Angeboten (Vorschulpro- gramm PePe, sportliche Aktivitäten, Nachhilfeunterricht, Ferienlager, Familienarbeit) um benachteiligte Kinder und Jugendliche in den Slums der Grossstadt Belém, um zu verhindern, dass diese auf der Strasse lan- den und in die Kriminalität abrutschen. Straffällig gewordene Jugendli- che werden durch Gefängnisbesuche dabei unterstützt, aus der krimi- nellen Welt auszubrechen. Schliessung des Jungenheims Girassol Im letzten Jahr sind sämtliche europäische Mitarbeitende nach Europa zurückgekehrt und die Leitung des Projekts wurde an den Brasilianer Mario Praxedes Filho übergeben, der schon seit längerem im ProVIDA arbeitet. Der Prozess verlief soweit reibungslos – die Mitarbeitenden haben die Übergabe unterstützend mitgetragen und Mario hat sich als Leiter bereits gut eingelebt. Ein schwieriger Schritt war 2018 die Schliessung des Jungenheims Giras- sol, was aus verschiedenen Gründen notwendig wurde – zum Beispiel werden Kinder vom Staat kaum mehr in Heimen platziert und die Zahl der Jungen ging stetig zurück. Das Gelände des Heims konnte trotz der Wirtschaftskrise zumgewünschten Preis verkauft werden und alle sechs verbleibenden Kinder fanden ein passendes neues Zuhause. Dafür sind wir sehr dankbar! Im Juli fand ein letztes Kinderlager auf dem Gelände statt. Die 35 Freiwilligen kümmerten sich liebevoll um die rund 60 Kin- der, erzählten ihnen biblische Geschichten und konnten sie ermutigen und für sie beten. Es waren unvergessliche Tage für alle Beteiligten! Andere wichtige Zweige, wie zum Beispiel die Gefängnisarbeit, konnten weiter ausgebaut werden. Was bei den Menschen unmöglich ist, … Im Frühling suchten wir für die Kinder des Jungenheims Girassol ein neues Zuhause – unter anderem für die drei Brüder Simon, Mizael und Matthew (7, 9 und 12 Jahre alt), die von ihren Eltern verlassen wurden. Eine Familie zu finden, die bereit ist, drei Kinder auf einmal zu adop- tieren, ist praktisch unmöglich. Schweren Herzens entschieden wir uns, die beiden jüngeren getrennt von ihrem älteren Bruder zur Adoption auszuschreiben – so hatten zumindest sie eine Chance auf eine neue Familie. Kurz darauf meldete sich tatsächlich eine brasilianische Frau, die sie adoptieren wollte. Unsere Freude darüber war jedoch gedämpft, denn das bedeutete, dass die Geschwister wirklich getrennt werden mussten und der ältere bis zu seiner Volljährigkeit vermutlich in einem staatlichen Kinderheim leben würde. Auf wundersame Weise durften wir jedoch erleben, dass das, was bei Menschen unmöglich ist, bei Gott möglich ist: Als die Frau erfuhr, dass die beiden noch einen älteren Bru- der haben, war sie sofort bereit, auch ihn aufzunehmen. Seit letztem April wohnen die drei nun bei ihr – und nicht nur die Jungs, sondern auch ihre neue Mama und wir sind überglücklich darüber! (Stefanie)

Bootsfahrt entfernt. Wir baten Gott um ein Wunder und machten uns sofort auf den Weg. Tatsächlich erreichten wir das Spital rechtzeitig und Euriane konnte erfolgreich behandelt werden und nach Hause zurückkehren. Als wir die Familie wenige Wochen später besuchten, wa- ren wir schockiert darüber, in welcher Armut sie leben. Nur weil wir damals noch ein paar Minuten länger in dieser Flussgemeinde blieben, konnten wir das Leben des Mäd- chens retten und die Realität der Familie kennenlernen und sie jetzt begleiten und unterstützen.Wir sind Gott sehr dankbar für diese ungeplante Verspätung! (Daniel)

PRO

BRASILIEN RIBEIRINHO

41 150 130 3180 160

Kursteilnehmende

Konsultationen / Reha-Besuche

Sensibilisierte an Präventionsanlässen

Sensibilisierte in Kursen

Studierende/Leitende in Ausbildung Begünstigte von verbesserten Lebensgrundlagen Sensibilisierte in Kursen

25 410

PRO BRASILIEN VIDA

560 80 2 38 48 400

Kursteilnehmende

Schüler/innen in Ausbildung

Berufsschüler/Lehrlinge in Ausbildung

Begünstigte von kirchlichen Angeboten

Gecoachte Personen in Leitungsfunktion Begünstigte von verbesserten Lebensgrundlagen

Pro VIDA

Pro SERTÃO Das ProSERTÃO motiviert, trainiert und vernetzt christliche Gemeinden in Brasilien, sodass sie sich gemeinsam um die verschiedenen Bedürfnisse der benachteiligten Bevölke- rung in der Region Sertão im Nordosten Brasiliens küm- mern können. Neues Bürogebäude eingeweiht Im letzten Jahr wurde für das Projekt ein neues Bürogebäude gebaut, was viel Energie kostete. Umso schöner war dann die Einweihungsfeier: über 100 Personen, unter ihnen Pastoren aus verschiedenen Denominationen, waren dabei. Dank dem neuen Gebäude haben wir nun an einem zentral gelegenen Ort genü- gend Platz für Schulungen und Sitzungen. Praktische Hilfe und offene Herzen Durch unterschiedliche Schulungen konnten wir zahlreiche Pastoren, Gemeindemitglieder und Jugendliche fördern, er- mutigen und herausfordern. Als Folge davon besuchen nun mehrere Mitarbeitende und Freiwillige regelmässig verschiede- ne Inlanddörfer, um der Bevölkerung zu dienen und die Gute Nachricht weiterzugeben. In den letzten Jahren begannen sich immer mehr Menschen für Gott zu interessieren und es durften mehrere Gemeinden entstehen. Alleine im letzten Jahr liessen sich in einem dieser Dörfer zehn Personen taufen! Landwirtschaft ist im trockenen Nordosten eine grosse He- rausforderung. In mehreren Dörfern haben wir Kurse für Bau- ern durchgeführt, wodurch diese ihren Ernteertrag steigern konnten. Zudem konnten wir zwei Brunnen bohren und damit 20 Familien neu Zugang zu Trinkwasser ermöglichen – was für ein Geschenk! Wir haben 2018 ausserdem mehrere Näherinnen ausgebildet, die nun durch den Verkauf von Produkten ein klei- nes Einkommen erwirtschaften können.

PRO BRASILIEN SERTAO ~

57 13 20 380 1460 50 0 50 46 270 77

Kursteilnehmende

Lehrkräfte in Aus- und Weiterbildung

Begünstigte von kirchlichen Angeboten

Sensibilisierte in Kursen

Studierende/Leitende in Ausbildung

Gecoachte Personen in Leitungsfunktion Begünstigte von verbesserten Lebensgrundlagen Sensibilisierte in Kursen

Mãos que Criam

MAOS QUECRIAM

Pro SERTÃO

BRASILIEN

MAOS QUECRIAM ~

260 50 520 350 12 8

Kursteilnehmende

BRASILIEN

Schüler/innen in Ausbildung

Begünstigte von kirchlichen Angeboten

Sensibilisierte in Kursen

Mãos que Criam Das Projekt Mãos que Criam unterstützt Familien, die auf und von einer grossen Mülldeponie in der Nähe von Belém leben.

Gecoachte Personen in Leitungsfunktion

Sensibilisierte in Kursen

Investition in Familien und Ehepaare Im letzten Jahr haben wir einen speziellen Fokus auf Familien und Ehepaare gelegt. 10-15 Ehepaare, viele davon mit ernsthaften Beziehungsproblemen, besuchten jeweils unsere Eheabende. Inzwischen dürfen wir verschiedene positive Auswirkungen sehen: Carlos und Natalina beispielsweise konnten eine Ausbildung abschliessen, gehenmotiviert in ihremneuen Glauben vorwärts und haben jetzt sogar einen Kinderclub gestartet. Einige junge Erwachsene haben sich im letzten Jahr für Jesus entschieden. Demnächst wird es einen Taufgottesdienst geben, in dem sie ihre Geschichten erzählen. Fast alle von ihnen kommen aus sehr komplizierten Verhältnissen und arbeiten hart an sich. Dank unserer Partnerschaft mit einer Bildungsinstitution konnten mehrere Personen einen Kurs in Administration und Informatik absolvieren, zwei Frauen erhielten sogar ein Stipendium für ein Pädagogikstudium. Sie alle haben jetzt deutlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt!

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ANGOLA Die politische und wirtschaftli- che Situation in Angola hat sich 2018 wieder etwas stabilisiert: und Elektrizität undMedikamen- te sind beispielsweise wieder vermehrt vorhanden. Die Wirt- schaftskrise ist aber nach wie vor spürbar und vielen Leuten fehlt das Geld für das Notwendigs- te. Korruption und Kriminalität sindweiterhin sehr präsent, auch wenn der jetzige Präsident enga- giert dagegen ankämpft.

SAM global hat alle Projekte in Angola in den letzten Jahren an einheimische Part- ner übergeben und unterstützt diese jetzt mit Beratung, Finanzen und Facheinsät- zen. Schwerpunktmässig engagieren wir uns in den Bereichen medizinische Arbeit (Augenklinik, Rehabilitation, Gesundheitszentren, Lepraarbeit), theologische Ausbil- dung und christliche Radioprogramme. 2500 Menschen können wieder sehen In der Augenklinik «Boa Vista» konnten letztes Jahr über 2500 Kataraktoperationen durchgeführt werden, wodurch diese Patientinnen und Patienten jetzt wieder sehen können – was für eine Veränderung! Leider fehlt in der Klinik nach wie vor ein spezi- alisierter Augenarzt, sodass für grössere und schwierigere Operationen jeweils Fach- ärzte aus dem Ausland beigezogen werden müssen. «Das Werk vollenden» Die theologische Schule ISTEL initiierte im Juli zum ersten Mal eine nationale Kon- ferenz zum Thema «Das Werk vollenden». Ziel der Konferenz war es, den Gemein- debesuchern bewusst zu machen, wie sie die Gute Nachricht weitergeben und ihre soziale Verantwortung wahrnehmen können, um wirklich einen Unterschied in der Gesellschaft zu machen. Rund 250 Teilnehmende aus 30 Denominationen waren an- wesend – eine grosse Ermutigung! Behandlungserfolge in der Reha-Arbeit Die Reha-Klinik in Lubango wird weiterhin von vielen Patienten aus verschiedenen Re- gionen Angolas aufgesucht. Trotz einfacher Apparaturen und teilweise fehlender Elekt- rizität konnten auch im letzten Jahr viele Behandlungserfolge verzeichnet werden. «Gemeinsam können wir etwas erreichen» Feedback einer Teilnehmerin der ISTEL-Konferenz: «Ich wurde während der Konfe- renz mit Fragen in Bezug auf die soziale Verantwortung von Christen konfrontiert. Wir sollen Salz und Licht in unserer Gesellschaft sein. Darum müssen wir bereit sein für eine Veränderung. Gemeinsam können wir etwas erreichen, was dem Wohl der Menschen und der Erhaltung der Natur dient.»

ANGOLA

52490 11200 3150

Konsultationen / Reha-Besuche

ISEA

Sensibilisierte an Präventionsanlässen

Chirurgische Eingriffe Medizinisches Personal in Aus- und Weiterbildung Begünstigte von kirchlichen Angeboten Begünstigte von verbesserten Lebensgrundlagen Sensibilisierte in Kursen

320 590 5 530

BURKINA FASO Die Sicherheitslage in Burkina Faso hat sich 2018 weiter ver- schlechtert. Weite Teile des Nor- dens sind praktisch nicht mehr zugänglich, weil sich dort Isla- misten und burkinische Streit- kräfte gegenüberstehen. Der Anschlag vom März 2018 auf die französische Botschaft und das Hauptquartier des Generalstabs der Armee war ein starkes Warn- signal. Die geplanten Reformen zur Verbesserung der Sicher- heit unter der neuen Regierung gehen nur zögernd voran. Das hohe Bevölkerungswachstum

Seit 2004 unterstützt SAM global das Evangelische Bildungszentrum für transkulturelle Ar- beit CEFM. Im CEFM werden einheimische Ehepaare je nach Vorkenntnissen zwei bis vier Jahre lang theologisch, missiologisch und handwerklich geschult. Die Absolventen lassen sich danach in Städten oder Dörfern nieder, in denen die Bevölkerung bisher noch keinen Zugang zur Guten Nachricht hatte. Sie integrieren sich, steigen ins Erwerbsleben ein, die- nen der Bevölkerung und geben Gottes Liebe ganzheitlich weiter. Abwechslungsreiche Entdeckungsreise Anfang Jahr besuchte eine sechsköpfige Reisegruppe Burkina Faso. Das facettenreiche Programm der Entdeckungsreise hinterliess einen tiefen Eindruck bei den Reisenden: Sie erhielten Einblick in das Leben von zwei Absolventenfamilien des CEFM, erlebten warmher- zige Gastfreundschaft und genossen leckeres Essen aus dem Solarofen. Die Krönung war die farbenfrohe Diplomfeier am CEFMmit zwölf burkinischen Ehepaaren. Die burkinischen Partner ihrerseits fühlten sich durch die Reisegruppe wertgeschätzt und ermutigt. Engagierte Partner Ein Highlight war wiederum die gute Zusammenarbeit mit unserer Partnerkirche EE/SIM und insbesondere mit dem Direktor des CEFM, Pasteur Jonathan Ouoba. 2018 konnte er einen neuen Studienlehrgang mit acht Ehepaaren starten. Pasteur Aristarque Lankoandé, der ehemalige Leiter des Bildungszentrums, hat ein grosses Anliegen für die Absolventen des CEFM, die jetzt im transkulturellen Dienst stehen. Seit letztem Jahr investiert er sich nun vor allem darin, sie dabei zu unterstützen, Menschen aus vorwiegend muslimischem Hintergrund, die Orientierung für ein erfülltes Leben suchen, kulturangepasst zu begleiten – und schreckt dafür auch vor anstrengenden Reisen nicht zurück. Bauliche Verbesserungen für die Sicherheit Im letzten Jahr wurde die Mauer rund um das CEFM erhöht. Dadurch fühlen sich die Stu- dentenfamilien sicherer. Zudem konnte der pannenanfällige und kostenintensive Strom- generator für die Beleuchtung durch eine Solarinstallation ersetzt werden, wodurch nun jeden Abend gelernt und gearbeitet werden kann. Motiviert an der Arbeit – trotz grosser Entbehrungen Die Absolventen arbeiten teilweise in Gegenden, in denen hohe Sicherheitsrisiken herr- schen. An einigen Orten wurden inzwischen sogar die Schulen geschlossen, an anderen die Lebensmittelversorgung unterbrochen. Die Familien nehmen viel Entbehrung in Kauf, um den dort lebenden Menschen zu dienen und Hoffnung zu bringen. Und trotzdem sind diese Mitarbeitenden oft sehr fröhlich und motiviert. Ihr Glaube ist für uns vorbildlich!

und die fehlenden Arbeitsplät- ze verschärfen die angespannte Lage zusätzlich.

Entdeckungsreise

CEFM

BURKINA FASO CEFM

150 18 16

Sensibilisierte in Kursen

Begünstigte von verbesserten Lebensgrundlagen Studierende/Leitende in Ausbildung

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KAMERUN Der Norden von Kamerun war in den letzten Jahren immer wieder Ziel von An- griffen der Terrororganisa- tion Boko Haram. Hunderte von Familien wurden in die Flucht getrieben. Wir sind dankbar, dass sich die Si- cherheitssituation in unse- ren Einsatzgebieten 2018 verbessert hat. Noch leidet aber die ganze Region un- ter den Folgendes Erlebten.

befindet, musste vor einigen Jahren wegen der Anschläge durch Boko Haram geschlossen werden. Die geplante Wiedereröffnung wur- de durch einen Anschlag auf ein Nachbardorf vorerst weiter hinausgezögert. Für die Bevöl- kerung bleibt die medizinische Versorgung in dieser Region somit prekär. Ein gestohlenes Motorrad – und ein grossesWunder Jacob ist ein Motorradtaxifahrer mit einem grossen Herz für Gott und die Menschen. An einem Sams- tagabend stellt er fest, dass sein Motorrad aus der Garage geklaut wurde! Wie soll er nun den Lebens- unterhalt der Familie verdienen?! Gemeinsam mit seiner Frau betet er darüber. «Gott weiss, dass wir das Motorrad brauchen», sagt Jacob. Sie entschei- den sich, niemandem vom Diebstahl zu erzählen und die ganze Situation Gott zu überlassen, der sich bisher immer gut um sie gekümmert hat. Da Jacob am nächsten Tag für den Lobpreis in der Kirche ver- antwortlich ist, betet er fast die ganze Nacht durch undbittetGott darum, dassdadurchHerzenberührt werden. Und das geschieht auch: Am nächsten Tag steht einMann imGottesdienst auf und sagt, er wol- le sein Leben Jesus übergeben. Als Jacob an diesem Abend nach Hause kommt, steht das Motorrad wieder vor der Türe. Daran ist ein Zettel befestigt mit einer Telefonnummer und der Bitte, anzurufen. Zögerndwählt Jacob die Num- mer. Der Mann amanderen Endewill ihn unbedingt treffen, und so besucht Jacob ihn – und traut seinen Augen kaum: Es ist der Mann, der im Gottesdienst aufgestanden war! Unter Tränen erzählt dieser von seinen Verfehlungen und bittet Jacob um Verge- bung. Das tut Jacob gerne – und erzählt demMann mehr darüber, wie er Gott nachfolgen kann.

SAMglobal begann 1953, imNorden des Lan- des medizinische Behandlungen und Schul- bildung anzubieten. Schnell entstanden auch erste Gemeinden, die sich im Gemeindever- bund UEEC zusammenschlossen. Heute gibt es in fast allen Regionen des Landes Kirchen. Aufgrund der Sicherheitslage kann SAM glo- bal nicht mehr dauerhaft mit europäischen Mitarbeitenden im Land präsent sein, unter- stützt aber die Partnerkirche UEEC mit Bera- tung und Finanzen in ihren unterschiedlichen Arbeitsbereichen: neben mehreren Gesund- heitszentren gehören dazu Schulen, theolo- gische Ausbildungsstätten und Nothilfepro- jekte. Das ISTEM ist eröffnet! Die theologische Ausbildungsstätte ISTEM (Institut Supérieur de Théologie de Maroua) konnte letztes Jahr eröffnet werden und gleich mit 21 Studierenden starten. Diese wohnen mit ihren Familien auf dem Campus. Der Schweizer Dr. Roland Kleger begleitete die Verantwortlichen beim Aufbau und un- terrichtete im November zwei Wochen lang selber am Institut. Gesundheitszentrum für Flüchtlinge: es geht vorwärts Der Bau des neuen Gesundheitszentrums in der Touboro geht mit grossen Schritten vor- an! Nach der Regenzeit im Sommer wurden die Bauarbeiten wie geplant wieder aufge- nommen und im Dezember konnte der Roh- bau des Hauptgebäudes abgeschlossen wer- den. Auf Juni 2019 ist die Eröffnung geplant. Wir sind sehr dankbar für den kompetenten und engagierten Einsatz der verschiedenen einheimischen Fachleute! Das Gesundheitszentrum Limani, wel- ches sich nahe an der Grenze zu Nigeria

Pro SALAAM

PRO

KAMERUN SALAAM

56 77 315660 140 3710 10540

Schüler/innen in Ausbildung

Berufsschüler/Lehrlinge in Ausbildung

Konsultationen / Reha-Besuche Medizinisches Personal in Aus- und Weiterbildung Begünstigte von kirchlichen Angeboten

Pro SALAAM

Sensibilisierte in Kursen

120 2650 130

Studierende/Leitende in Ausbildung

Begünstigte von verbesserten Lebensgrundlagen Gecoachte Personen in Leitungsfunktion

GUINEA Nach wie vor kommen zahlreiche Flüchtlin- ge aus Guinea in die Schweiz. Und eigent- lich möchten noch viel mehr kommen, denn unzählige Menschen in Guinea haben weder einen richtigen Job noch eine Perspektive. Auch diejenigen, die Arbeit haben, leben auf- grund der mageren Löhne oft am Existenz- minimum. So wird viel gestreikt – 2018 fand zum Beispiel wegen Lehrerstreiks ein halbes Jahr lang an den öffentlichen Schulen prak- tisch kein Unterricht statt. Wirkung bestätigt! Dieses Jahr wurde von einem Experten der Unité (Dachverband für Personelle Entwicklungszu- sammenarbeit) eine Wirkungsanalyse unserer Arbeit in Guinea durchgeführt, bei der mehrere Dutzend Leute befragt wurden. Das Ergebnis war sehr positiv: Die Guineer sind überzeugt, dass unsere Präsenz vor Ort nötig ist, Sinn macht und etwas bewirkt. Untersucht wurde auch, ob unsere Spiritualität negative Auswirkungen hat, aber da gab es klare Entwarnung: die Leute ga- ben zum Ausdruck, dass sie sich von uns gut behandelt und respektiert fühlten, unabhängig davon, was sie glaubten.

Pro ESPOIR ProESPOIR setzt sich seit 1981 für eine bessere medizinische Ver- sorgung in der Waldregion Guineas ein. Schwerpunkte: HIV/AIDS, Tuberkulose, Lepra sowie die Behandlung und Versorgung von körperlich behinderten Patienten. Daneben engagiert sich das ProESPOIR-Team für Kinder und Jugendliche. Das Spital wird selbständig Am 9. Februar 2018 war es soweit – der Gesundheitsminister unter- schrieb das neue Abkommenmit SAMglobal, wodurch das «CentreMé- dical (CM)» zum «Centre Hospitalier Régional Spécialisé de Macenta», kurz CHRS Macenta, wurde. Damit ist das Spital jetzt nach 37 Jahren au- tonom. Ein grosser Schritt! Bei den ersten Sitzungen des Verwaltungs- rats, der aus Vertretern von SAM global, dem Gesundheitsministerium, dem Personal und der Kirche besteht, wurde die Spitalleitung bestä- tigt und das neue interne Reglement verabschiedet. Am 24. November wurde die Autonomisierung mit einem grossen Fest gefeiert. Neue Projekte: Orthopädie-Werkstatt und HIV-Viruslastmessung Zwei grosse Projekte haben uns 2018 besonders beschäftigt: Mit fi- nanzieller Unterstützung der wallonischen Regierung, der Schweizer Botschaft und vieler SAM global-Spendenden konnten wir die Ortho- pädie-Werkstatt ausbauen und zwei guineische Mitarbeiter für eine Ausbildung in Orthoprothetik nach Togo schicken. In Zusammenarbeit mit dem Berner Inselspital konnten wir zudem die HIV-Viruslastmessung einführen: Damit kann einerseits bei Neugebo- renen von HIV-positiven Müttern viel schneller abgeklärt werden, ob sie auch infiziert sind, und andererseits kann die Wirksamkeit der (le- benslangen) HIV-Therapie deutlich besser überwacht und bei Bedarf angepasst werden. Zwei medizinische Notfälle – mit glücklichem Ende Frühling 2018: Unser Sohn Josua bekommt plötzlich heftige Bauch- schmerzen. Ich vermute eine Blinddarmentzündung und fahre mit ihm los nach Conakry. Nach 18 Stunden schrecklicher Fahrt kann sein Blind- darm endlich operiert werden. Gott sei Dank verläuft alles gut und Josua erholt sich sehr schnell. Kaum sind wir aber zurück in Macenta, bekom- me ich selber starke Bauchschmerzen. Wieder ist eine schnelle Reaktion notwendig. In Absprache mit der Schweizer Botschaft geht es dieses Mal in Richtung Elfenbeinküste. Wegen der schlechten Strassen und diverser Formalitäten beim Grenzübertritt verpassen wir beinahe den Helikop- ter – wir schaffen es aber doch gerade noch rechtzeitig und ich werde nach Abidjan geflogen, wo ich notfallmässig operiert werde. Diagnose: Verdrehung eines Dickdarmabschnitts. Kurz nach der Operation werde ich per Rega in die Schweiz verlegt. Gott sei Dank geht es aber auch mir relativ bald nach der Operation wieder besser und wir können im Au- gust zurück nach Guinea reisen. Was bleibt, ist die Erinnerung an heftige Schmerzen und Ängste – aber auch das Bewusstsein um Gottes beson- dere Nähe und die Dankbarkeit für die vielen Wunder, die wir erleben durften! (David)

Pro ESPOIR

PRO GUINEA ESPOIR

22470

Konsultationen / Reha-Besuche

290 41 60 3 30

Sensibilisierte in Kursen

Chirurgische Eingriffe Medizinisches Personal in Aus- und Weiterbildung Sensibilisierte in Kursen

Gecoachte Personen in Leitungsfunktion

14

Pro TIM 2-2-2

Pro TIM 2-2-2 «Was du gelernt hast, sollst du treuen und zuverlässigen Men- schen weitergeben, die fähig sind, wieder andere zu lehren.» (2. Timotheus 2,2) – Von diesemVers hat das ProTIM 2-2-2 seinen Namen: Wir möchten Leitende aus verschiedenen Bereichen ausbilden, die wiederum andere ausbilden können. Pro TIM 2-2-2 KISSIDOUGOU: Mechanikerausbildung: Trotz Schwierigkeiten geht es weiter Im März 2018 kehrte Fredi Raymann, der fünf Jahre lang bei uns in Kissidougou im Einsatz war, in die Schweiz zurück. Im Oktober wurde unser Team zusätzlich geschwächt, als unser Geschäftsfüh- rer N‘Kossa Mansaré erkrankte. Umso dankbarer sind wir, dass Abel Kamano, ein Automechaniker, der schon seine Lehre bei uns ge- macht hat und den wir während seiner Weiterbildung in Conakry finanziell unterstützt haben, als Werkstattchef zumTeam gestossen ist. Er investiert sich mit viel Engagement und Herzblut in die Lehr- lingsausbildung. Unser Ziel ist, dass mit der Reparatur von Autos und Landmaschinen mittelfristig genug Geld erwirtschaftet wer- den kann, dass die Werkstatt ohne Finanzierung von aussen funk- tioniert und dort weiterhin Lehrlinge ausgebildet werden können. Natürliche Medizin direkt vor dem Haus Wir konnten den Medizinalgarten auf dem Gelände der theolo- gischen Ausbildungsstätte «Institut Biblique» ausbauen. Mit den Frauen der Theologiestudenten und der angehenden Pastoren pro- duzieren wir aus diesen Pflanzen unter anderem heilende Salben. Zudem haben wir begonnen, ein Pflanzenverzeichnis anzulegen, das zeigt, wie und wozu welche Pflanze genutzt werden kann. Endlich jemand für die Kirche! Freude herrscht! Im September ist Familie Chanson nach Kissi- dougou gekommen. Sie werden die Leitenden unserer Partner- kirche coachen und begleiten. Das ist ein grosser Segen, denn wir konnten in den letzten Jahren aus Kapazitätsgründen nur relativ wenig Zeit in diese Partnerschaft mit der grössten evangelischen Kirche Guineas investieren, mit der wir seit 37 Jahren zusammen- arbeiten. Pro TIM 2-2-2 NORD Der Schwerpunkt im ProTIM 2-2-2 Nord liegt auf der Sensibilisierung und Ausbildung von Guineern für die Arbeit im eigenen Land. In Zusammenarbeit mit einem guineischen Leiter konnten wir Semi- nare und Kurse durchführen, an denen Leute aus dem ganzen Land teilnahmen. Derzeit haben wir eine Mitarbeiterin vor Ort, die sich stark in die Dorfbevölkerung investiert und medizinische Behand- lungen anbietet. Sie braucht dringend Verstärkung und so hoffen wir, dass wir bald ein grösseres Team dort haben werden! Pro TIM 2-2-2 CONAKRY 2018 unterstützten und begleiteten wir unsere Partner in ihren ver- schiedenen Tätigkeitsbereichen: Wir boten Weiterbildungen und Coachings für Hebammen an, unterrichteten angehende Lehrper- sonen und halfen mit, Pastoren auszubilden. Zudem konnten wir bei Konflikten vermitteln und so verschiedene Situationen ent- schärfen.

Pro TIM 2-2-2 Nord

PRO GUINEA TIM222

500 13 52 210 37

Kursteilnehmende

Schüler/innen in Ausbildung

Berufsschüler/Lehrlinge in Ausbildung

Lehrkräfte in Aus- und Weiterbildung

Konsultationen / Reha-Besuche

110 2140 6890 21 470 28 29480

Sensibilisierte an Präventionsanlässen Medizinisches Personal in Aus- und Weiterbildung Begünstigte von kirchlichen Angeboten

Sensibilisierte in Kursen

Studierende/Leitende in Ausbildung Gecoachte Personen in Leitungsfunktion Begünstigte von verbesserten Lebensgrundlagen

Action VIVRE NORD

Action VIVRE Das ActionVIVRE ist an drei Standorten aktiv. Zum Projekt gehören mehrere Kindergärten, eine Primar- und eine Sekun- darschule, Lehrerweiterbildungen, ein Studiencenter, zwei Berufsschulen, Kontaktarbeit und medizinische Arbeit. Im Einsatzgebiet von ActionVIVRE lebt vor allemdiemuslimische Volksgruppe der Peul. Durch unsere Arbeit wollen wir dazu beitragen, dass die Menschen vor Ort nicht nur überleben, sondern eine Perspektive für ihre Zukunft entwickeln – und sie Gott begegnen können und ihr Leben dadurch zu blühen beginnt! Action VIVRE NORD: Die Kindergartenarbeit wächst und wächst Zusätzlich zu unserem Hauptkindergarten konnten wir 2017 und 2018 auf Wunsch der Bevölkerung in zwei Nachbardörfern neue Kindergärten starten! Wir haben einheimische Mitarbeitende aus- gebildet und geschult, die jetzt dort unterrichten. Die Kindergär- ten wachsen und bereits sind weitere in Planung. Die muslimische Bevölkerung ist sehr dankbar für dieses Angebot und freut sich, dass ihre Kinder jetzt die Chance auf eine Vorschulbildung haben. Schule läuft trotz Streik Von Mitte bis Ende 2018 fand an den öffentlichen Schulen wegen eines grossen Streiks kaum Unterricht statt. Eine Katastrophe für die Kinder! Umso glücklicher sind wir, dass der Schulbetrieb an un- serer ActionVIVRE-Schule aufrechterhalten werden konnte. Dies verdanken wir nicht zuletzt dem grossen Einsatz der Schulleitung, welche die Bevölkerung sensibilisiert hat und so grössere Störakti- onen verhindern konnte. Lehrabschluss geschafft! Im Sommer 2018 feierten die ersten Lehrlinge unserer Berufs- schule ihren Abschluss. Im Herbst konnten wir dann mit je ei- nem neuen Lehrgang für Schreiner und Mechaniker beginnen. Es scheint sich langsam herumzusprechen, dass man bei uns eine solide Ausbildung erhält – wir durften sogar einen Lehrling aus der Hauptstadt Conakry, die mehrere Stunden Autofahrt entfernt liegt, begrüssen! Berufsausbildung zahlt sich aus Fodé war ein aufgeweckter Nachbarsjunge, der immer gerne je- mandem über die Schultern schaute, wenn es etwas zu flicken gab. Als junger Erwachsener schlugen wir ihm vor, bei uns eine Lehre als Mechaniker zu machen. Dank seinem Durchhaltewillen und Engagement durfte er nach zwei Jahren voller Stolz sein Di- plom in den Händen halten. Kurze Zeit später bewarb er sich bei einer Firma als Mechaniker und wurde als Praktikant aufgenom- men. Da er bei den Reparaturen und beim Unterhalt der Fahrzeu- ge immer wieder auf das in der Berufsschule gelernte Fachwissen zurückgreifen konnte, erarbeitete er sich schnell das Vertrauen der Vorgesetzten. Eines Tages mussten sie ein kniffliges Stromprob- lembei einem Fahrzeug lösen. Fodé erinnerte sich an eine Lektion, in der genau dieser Fall behandelt worden war. So konnte er nach kurzer Suche das Problem lokalisieren und beheben. Dies hat sei- nen Vorgesetzten so beeindruckt, dass Fodé nach nur gerade drei Monaten Praktikum eine Festanstellung erhielt – eine absolute Seltenheit. (Tobias)

Action VIVRE NORD

Action VIVRE SÜD

680 110

Kursteilnehmende

Schüler/innen in Ausbildung

1500 11 36

Berufsschüler/Lehrlinge in Ausbildung

Lehrkräfte in Aus- und Weiterbildung

Konsultationen / Reha-Besuche

330 2 120 4 390 5

Sensibilisierte an Präventionsanlässen Medizinisches Personal in Aus- und Weiterbildung Begünstigte von kirchlichen Angeboten

Gecoachte Personen in Leitungsfunktion

Begünstigte von verbesserten Lebensgrundlagen Sensibilisierte in Kursen

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Action VIVRE

Action VIVRE SÜD:

Viele Aufträge und Bewerbungen Inzwischen ist weitherumbekannt, dass wir an der Handwerkerschule gute Arbeit leisten – und so erhalten wir inzwischen mehr Aufträge, als wir bewältigen können! Auch bewarben sich rund 40 Lehrlinge für das neue Lehrjahr, von denenwir 20 aufnehmen konnten. Leidermussten wir jedoch die Hälfte davon wieder entlassen, weil Familie Müller Ende Jahr aus gesundheitli- chen Gründen in die Schweiz zurückkehren musste und das verbleibende Team alleine nicht alles bewältigen konnte. Erfreulich ist aber, dass ein paar Absolventen unserer Handwerker- schule, die inzwischen selber ein kleines Unternehmen gestartet haben, einige dieser Lehrlinge aufnehmen konnten. Im Herbst wurde über Nacht in unser Studiencenter eingebrochen und alle unsere Laptops wurden gestohlen – so konnte mehrere Monate lang nur noch Englischunterricht angeboten werden. Dank einer Sachspende konnten wir die Laptops aber inzwischen ersetzen und somit auch den Informatikunterricht wieder aufnehmen. Bereits 2017 starteten wir mit der Produktion und demVertrieb von Lehmöfen als sichere und holzsparende Alternative zum Kochen über dem offenen Feuer, welches häufig zu schweren Verbrennungen führt. Der ehemalige Lehrling, den wir für dieses Projekt angestellt haben, ar- beitet sehr gut – teilweise kann er pro Monat bis zu 15 neue Lehmöfen erstellen. Action VIVRE OST: «Gesegnete Fussballgruppen» Wir konnten mit den beiden Barkinaabhe-Fussballgruppen (Barkinaabhe = die Gesegneten) bereits zum zweiten Mal ein Trainingslager durchführen. Während manche Eltern beim ersten Mal sehr misstrauisch waren und unsere Beweggründe hinterfragten, vertrauten sie uns nun dieses Mal ohne Probleme ihre Kinder an. Durch ein stadtweites Turnier konnten wir unsere Zusammenarbeit mit denTrainern von anderen Clubs stärken und ihnen inzwischen auch eine Trainerschulung mit einem lizenzierten brasilianischen FIFA-Trainer einer Partnerorganisation anbieten. Wissen vermitteln, Vertrauen schaffen, Leben verändern In verschiedenen Bereichen konnten wir in Bildung investieren: Wir coachten die Lehrkräfte an mehreren Privatschulen, unterrichteten Automechanik an der staatlichen Berufsschule, führten einen Kurs über wissenschaftliches Arbeiten an einer privaten Universität durch und hielten Englischlektionen in einem Lernzentrum. Den Lebenskundeunterricht, den wir für Sechstkläss- ler durchführen, boten wir erstmals auch für Teenagermädchen in unserer Partnerkirche an. Durch diese Engagements konnten wir nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Vertrauen schaffen, Beziehungen aufbauen und Leben prägen.

Action VIVRE SÜD

Sensibilisierte in Kursen

Action VIVRE OST

PRO GUINEA AGRO

41010 17780

Begünstigte von verbesserten Lebensgrundlagen Sensibilisierte in Kursen

Pro AGRO Das Projekt ProAGRO möchte die landwirtschaftliche Situation in Guinea verbessern. Dafür sind einheimische Mitarbeiten- de in verschiedenen Dörfern unterwegs und schulen die Bevölkerung darin, wie sie ihre Anbaumethoden verbessern und ihre Erträge steigern können.

walten. Zu diesem Zweck wurde ein Fonds für rückzahlbare Kredite einge- richtet: Die Bäuerinnen und Bauern eines Dorfes können einen Kredit auf- nehmen, um ein einfaches Lagerge- bäude zu bauen und dort gemeinsam die Ernte zu lagern. Insgesamt wurden bisher 23 solcher Getreidebanken rea- lisiert.

Auf Wachstumskurs Die Leitung von ProAGRO ist inzwischen vollständig in guineischen Händen. Für das Projekt arbeiten 28 einheimische Mit- arbeitende, die in sieben Präfekturen auf einer Fläche so gross wie die Schweiz tätig sind. Seit letztem Jahr engagiert sich das ProAGRO neben der Waldregion auch im

Gebiet der Volksgruppe Peul, wo das Ac- tionVIVRE Süd aktiv ist. Das Interesse an den Schulungen wächst, denn der Nutzen ist offensichtlich – ein Reisbauer erzählte bei einem Besuch be- geistert, dass er mit den neuen ProAGRO- Methoden den fünffachen Ertrag erwartet. Auch 2018 arbeiteten wir daran, dass die Reisbauern lernen, ihre Ernte gut zu ver-

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