Digitale Modellbahn

ELEKTRIK, ELEKTRONIK, DIGITALES UND COMPUTER Digitale Modellbahn

3-2025

Deutschland € 8,90 Österreich € 9,80 | Schweiz CHF 16,00 Luxemburg, Belgien € 10,20 Portugal, Spanien, Italien € 12,00 Finnland € 12,50 | Niederlande € 10,90 ISBN 978-3-98702-200-5

Richtige Lok-Geschwindigkeit für sichere PC-Steuerung Fahrzeuge einmessen und Decoder einstellen: Was Sie zu Geräten, Software und Vorgehensweise wissen müssen Tipps & Tricks: • SpeedBox • TrainSpeed • iTrain • RocRail

• Win-Digipet • ModellStw • TrainController

• H0-Zweileiter und -Dreileiter • H0m und Gartenbahn • Verschiedene Digitalsysteme

Neuer Heißwolf im Test: Digital- Niveau mit Analog-Steuerung?

141 in H0 mit Sound und LED: So knallt der Frosch richtig!

Digitaltechnik für alle!

Herstellerunabhängig werden die digitalen Komponenten – vom Decoder bis zur Zentrale – detailliert und leicht

Clevere Digitalprojekte zum Nach- bauen für die H0-Modellbahn.

128 Seiten · ca. 260 Abb. ISBN 978-3-96453-604-4 € (D) 28,99

verständlich erläutert. 128 Seiten · ca. 190 Abb. ISBN 978-3-96968-013-1 € (D) 24,99

ISBN 978-3-98702-010-0 € (D) 29,99

ISBN 978-3-96453-070-7 € (D) 32,99

ISBN 978-3-96453-603-7 € (D) 29,99

ISBN 978-3-96453-674-7 € (D) 24,99

JETZT IN IHRER BUCHHANDLUNG VOR ORT ODER DIREKT UNTER WWW.VGBAHN.SHOP Mit einer Direktbestellung im Verlag oder dem Kauf im Buchhandel unter- stützen Sie sowohl Verlage und Autoren als auch Ihren Buchhändler vor Ort.

EDITORIAL

Geschwindigkeiten bestimmen und Decoder einmessen

MIT DER RICHTIGEN GESCHWINDIGKEIT

L iebe Leserinnen und Leser, die Ausgabe 3 der DiMo ist immer etwas Besonderes, denn das Heft ist die Dortmund-Ausgabe. Die Intermodellbau in der Fuß- ball-Metropole hat sich zu einem Branchenhöhepunkt entwickelt. Für die Hersteller war neben den vielen Besuchern auch die Prä- mierung der Siegermodelle im Leserwettbewerb das „Goldene Gleis“ ein wichtiger Bestandteil der Messe. Seit einigen Jahren gibt es in dem Wettbewerb eine Rubrik „Digital“. Die Vorschläge, die zur Abstimmung stehen, speisen sich aus den Neuheiten-Vorstellungen in der DiMo des Vorjahres. Den ersten Platz in der Leserwahl machten die Bassreflex-Lautsprecher der Firma ESU, deren Chef Jürgen Lindner sich über zwei Prämierungen freuen konnte: Neben den Lautsprechern wurde auch das H0-Modell der V100 prämiert. In der Kategorie Technik gewannen die Zugzielanzeiger des Her- stellers Modellbahn-Displays.de. Diese Neuheit haben wir ebenfalls im letzten Jahr in der DiMo vorgestellt. Die Branchenrelevanz der Intermodellbau in Dortmund hat auch Auswirkungen auf dieses Heft: Neben einem Überblick zu den vor Ort gezeigten Digitalneuheiten konnten wir für diese Ausgabe der DiMo zahlreiche Neuheiten unter die Lupe nehmen. Einige der Ge- räte haben wir sogar direkt aus Dortmund mitgenommen. Im Fall des neuen Heißwolf-Handreglers SFR-4000 war kurz die Überle- gung, ob wir das Gerät beim Abbau direkt am Tams-Stand ab- schrauben. Letztlich kam dann aber doch ein paar Tage nach der Messe ein Paket in der DiMo-Redaktion an. So konnten wir bei der Fertigstellung dieser DiMo genau die rich- tige Geschwindigkeit aufnehmen. Das ist auch das Thema dieses Heftes, es geht um das Einmessen von Triebfahrzeugen für den Au- tomatikbetrieb. Damit alles funktioniert, werfen wir ab Seite 26 ei-

nen Blick auf die Möglichkeiten der Lokdecoder, denn für präzise Steuerung mit einem PC-Programm ist ein gutes Zusammenspiel zwischen Decoder und Motor die Voraussetzung. Das Messen von Geschwindigkeiten für die Modellbahn geht in der Regel mit den Bordmitteln der PC-Steuerungsprogramme, zumindest wenn eine Modellbahnanlage oder ein Testgleis mit zwei bis drei Rückmeldern vorhanden ist. Es gibt aber Geschwindigkeitsmesser, die neben das Gleis gestellt werden und so auch bei einem schnellen Aufbau Mes- sungen erlauben. Zwei dieser Geräte und die Messwagen von Piko sehen wir uns ab Seite 30 an. Auf die Möglichkeiten und Erforder- nisse einiger PC-Programme gehen wir dann ab Seite 38 ein. Wer gerne bastelt, der findet in unserer Praxis-Rubrik ab Seite 56 einen Bericht über den Nachbau eines Geschwindigkeitsmessgerätes, das wir im Internet gefunden haben. Natürlich sind auch bei dieser Ausgabe Neuheiten und der The- menschwerpunkt „Decoder messen - Geschwindigkeit messen“ nicht alles. Für das Salz in der Suppe haben wir wieder unsere Rub- riken „Decoder einbauen“ und „Praxis“. Tobias Pütz und Frank Wieduwilt zeigen diesmal Decoder-Einbauten, die vergleichsweise wenig Aufwand machen und sich gut an andere Fahrzeuge adaptie- ren lassen. Frank Wieduwilt fertigt seine DiMo-Beiträge teilweise in einem OpenSpace an und auch die Maker-Szene ist ihm nicht fremd. Folgerichtig sind die Werkzeuge und Methoden, die er für den Bau des CTC-Stellpultes einsetzt, auch Geräte, die in dieser Szene weit verbreitet sind. Wer ein bisschen schmökern möchte, dem sei der Anlagenbe- richt über den Eisenbahn Klub Balsthal empfohlen. Hier kommen gleich mehrere Digitalsysteme an einer Anlage zum Einsatz. Heiko Herholz

3

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025

INHALT

Seite 32: Systembestandteil Der LoDi-TrainSpeed ist Bestandteil des LoDi-Systems. Die Geschwindigkeitsmessungen können mit der hauseigenen Software oder in Kooperation mit Steuerungsprogrammen anderer Hersteller durchgeführt werden. Messgeräte

Seite 18: Mehr als nur CVs Der LoDi-CV-Programmer war von Lokstoredigital schon lange angekündigt und wird seit April ausgeliefert. Hans- Jürgen Götz zeigt, was man damit machen kann und wie er sich in das LoDi-System integriert. Neuheiten im Blick

22 Mit Stellpult

03 Mit der richtigen Geschwindigkeit

Editorial

Unter der Lupe

Handregler LoDi-Con

24 Die erste mit LCC

06 Dortmund – digital 08 40 Jahre Win-Digipet 10 Besser als digital? Heißwolf SFR-4000 12 Nicht nur für Schwerelöter Lötstation von Tams 14 Laden, Sound und Automatik CarMotion von Viessmann 16 Neue Hardware Mobile Control Pro von ESU 18 Mehr als nur CVs LoDi-CV-Programmer 21 Gute Ergänzung Buch Modellbahn Digital für Einsteiger 2.0

Neuheiten

Digitalzentrale von TCS 26 Decoder perfekt einstellen 30 Ablesen per App Messwagen von Piko 32 Systembestandteil LoDi-TrainSpeed 35 Mehr als nur eine Anzeige Speedbox II vom RZTec 38 Große Auswahl Win-Digipet 2021 40 Überwachung auch im Betrieb Vorschau auf iTrain 6 42 Der Klassiker TrainController Gold 10

Unter der Lupe

Einmessen

Messgeräte

Einmessen

4

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025

Seite 74: Im Steuerwagen zu Hause Der Eisenbahn Klub Balsthal hat seine Clubräume in einem ehemaligen Triebwagen und betreibt eine Modellbahnanlage, die sowohl mit Mittelleiter- als auch mit Zweileitergleisen ausgestattet ist. Anlagenbericht

Seite 62: CTC Panels Teil 2 Frank Wieduwilt zeigt im zweiten Teil der Serie, wie man von den Zeichnungen zu einem fertigen Stellpult kommt. Zur Ansteuerung werden Funkmodule von DCCconcepts eingesetzt. Praxis

44 Die kostenlose Alternative Rocrail 46 Nicht nur Optik ModellStw 48 Doppelstock renoviert 52 Jetzt knallt der Frosch richtig 56 Schnell zusammengesteckt 60 Gartenbeleuchtung G-Umbauwagen von Piko 62 CTC-Panels Teil 2 68 Signalsteuerung mit CANguru 74 Im Steuerwagen zu Hause 80 Macht nichts – macht was aus 82 Selbstbau von Digital- komponenten

Einmessen

Decoder einbauen

Seite 52: Jetzt knallt der Frosch richtig Frank Wieduwilt zeigt, wie man mit einfachen Mitteln die Baureihe 141 von Fleischmann in H0 modernisiert und mit einem Decoder ausstattet.

Decoder einbauen

PRAXIS

Anlagenbericht

Technik erklärt

Vorschau IMPRESSUM

5

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025

NEUHEITEN

Neuheiten von der Intermodellbau 2025

DORTMUND – DIGITAL Die Intermodellbau in Dortmund ist schon seit vielen Jahren ein wichtiger Anlaufpunkt für alle Modellbahner und gehört für Bran- cheninsider und Presse zum Pflichtprogramm. Viele Hersteller stellen daher ihre Neuheiten in Dortmund vor. Besonders deutlich ist dieser Trend bei den Digitalneuheiten spürbar. Heiko Herholz hat sich vor Ort umgesehen und hier alle aktuellen Entwicklungen und Trends zu- sammengetragen. Blick in die Modellbauhalle 4. Am Samstagnachmittag war es wegen des guten Wetters schon etwas leerer.

Foto: Heiko Herholz

V or der Messe gab es ein wenig Unruhe, denn der Verband Moba Deutschland e.V. konnte sich mit der Messegesellschaft nicht über eine Fortführung der gemein- samen Aktivitäten einigen. Sicherlich sind daher einige Modellbahner ferngeblieben, aber voll war es dennoch. Die gezeigten Modellbahnanlagen waren von recht hoher Qualität und so war für normale Messebe- sucher nur wenig spürbar von den Verwer- fungen hinter den Kulissen. CTC Der Hersteller des WLAN-Systems zeigte diesmal keine direkten Neuheiten, aber da- für, wohin die Reise gehen kann. Eine neue und besonders kleine NFC-Antenne wird

den Einsatz von NFC-Tags auch im H0- Bereich ermöglichen. Außerdem wurden Prototypen von WLAN-Modulen mit Next18-Schnittstelle gezeigt. ESU Der LokSound-Erfinder zeigte sich zum Jahresanfang etwas zugeknöpft, was die Neuheiten anging. Zum 1. April wurden dann aber doch Neuheiten für 2025 ange- kündigt. Entsprechend groß war das Ge- dränge auf dem ESU-Stand. Neben Fahr- zeugneuheiten sind auch einige digitale Produkte angekündigt. Selbst für Insider kam das Mobile Control Pro überraschend. Dabei handelt es sich um eine runderneute Version des bisherigen WLAN-Handreg-

lers. Wir konnten bereits ein Exemplar er- gattern und stellen es ab Seite 16 ausführ- lich vor. Flankiert wird das Gerät von einer Ablage mit integrierter Ladefunktion. Er- neuert werden auch die digitalen Innenbe- leuchtungen für Reisezugwagen. Diese sind nun 9 mm länger und bieten auf der zusätz- lichen Fläche eine abtrennbare LED für die Einstiegsbeleuchtung. Außerdem gibt es neue Software-Features wie RailComPlus. ESU ist einer der wenigen europäischen Hersteller, die in den USA aktiv sind. Daher werden auch in diesem Jahr Produkte ange- kündigt, die für den US-Markt vorgesehen sind. Hier hat ESU insbesondere die Baugröße N im Fokus und bietet zwei neue Tauschplatinen mit integriertem Decoder für Kato-Triebfahrzeuge an. Außerdem gibt

Gartenbahnweichenantrieb mit integrier- tem Decoder von Train-Line Fotos: Heiko Herholz

Bei ESU konnte man das neu Mobile Control Pro direkt am Stand ausprobieren.

Uhlenbrock brachte gleich drei neue Decodervarianten mit:

74565 PluX22 ID2 mit Anschluss für Pufferkondensator

68340 Lissy-Rail- Com-Sender

74200 ID2 für Allstrommotoren

6

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025

Blick auf die Rückseite der Intellibox 3. Neu ist die Einstellmöglichkeit für den Aus- gangsstrom auf 2, 3 oder 4 Ampere.

Tauschplatinen von MoBaBro für Pikos ICE 4, Traxx von Piko und Traxx von Roco (links)

Fotos: Heiko Herholz

es Adapterplatinen mit E24-Schnittstelle für verschiedene US-Loks. Mehr für den deutschen Markt gedacht sind die Adapter- platinen von der mtc14-Schnittstelle auf Next18. Je nach vorhandenem Bauraum bietet die Adapterplatine eine Decoder-Al- ternative für Besitzer von Minitrix-Loko- motiven. Neu im Programm sind zwei wei- tere Zuckerwürfellautsprecher, die eine verbesserte Bass- und Tieftonwiedergabe bieten. LOKSTOREDIGITAL Der Spezialist für die Anlagensteuerung hat auch immer die kleinen Dinge mit im Blick: Neu sind 7-fach und 10-fach Lötverteiler. An Groß- und Gartenbahner richtet sich der RailCom-Rückmelder LoDi-8-GBM-P, der auch schon für DCC-A vorgerüstet ist. Ausgeliefert wird jetzt der LoDi-CV-Pro- grammer, der bereits im letzten Jahr ange- kündigt war. Wir stellen das Gerät ab Seite 18 vor. Über das Jahr verteilt gab es immer wieder Updates für das LoDi-Con. Wir werfen daher ab Seite 20 einen Blick auf die neuen Features.

MOBABRO Alexander Brock hat ursprünglich mit Tauschplatinen angefangen und bietet in- zwischen in Baugröße H0 den Taschenwa- gen T5 an. Am Messestand zu sehen waren aber auch die Tauschplatinen für die Traxx- Familie von Roco und Piko sowie eine Tauschplatine für den ICE 4 von Piko, so- dass dieser auch mit Decodern mit PluX22- Schnittstelle ausgestattet werden kann. MTB Bereits im letzten Jahr hat mtb-Models Weichenantriebe mit integrierter DCC- Funktion angekündigt und ausgeliefert. Neu ist jetzt der DP16. Dieser bietet zwei Eingänge, die ein Umstellen des Antriebs direkt bewirken können. Nötig ist eine Gleichspannung von 12 V, die für den Stell- vorgang umgepolt wird. Der Schaltkontakt für die Herzstückpolarisierung wird er- gänzt durch einen zweiten und potential- freien Schaltkontakt. VIESSMANN Bei der Familie Viessmann dreht sich alles um die Autos des CarMotion-Systems, über die wir ab Seite 14 detailliert berichten. SCHNEIDER Der Signal-Wiedereinsteiger zeigte neben den preisgünstigen Bausatz-Signalen auch eine fertig zusammengebaute Premium Li- nie mit Signalen nach Schweizer Vorbild. Die Signale der Premium-Linie sind mit ei- nem Stecksockel ausgestattet, der einen USB-Stecker als mechanische Verbindung benutzt. Eine elektrische Verbindung zu PCs und Telefonen ist nicht möglich.

TAMS Mit dem neuen Analog-Fahrregler SFR- 4000 und der neuen Lötstation hatte Tams einiges zu bieten, was zu einem dicht umla- gerten Stand führte. Wir stellen beide Gerä- te ab Seite 10 vor. TRAIN-LINE Der Gartenbahnhersteller zeigte einen neu- en Weichenantrieb im üblichen Garten- bahnformat mit integriertem DCC-Deco- der. UHLENBROCK In der Vitrine konnte man einen Ausblick auf die Intellibox 3 bekommen. Drei neue Decoder bereichern das Programm und über die WLAN-DAISY heißt es, dass sie im Sommer ausgeliefert werden soll. ZIMO Den neuen Winz-Decoder MS501 hatte Zimo zwar noch nicht dabei, aber dafür im- merhin Muster vom Programmiergerät KLUG und eine Erweiterungsplatine, mit der acht Servos am Stationäreinrichtungs- modul betrieben werden können. DORTMUND LOHNT SICH Ein Besuch der Intermodellbau lohnt sich also immer, denn neben den ausgestellten Modellbahnanlagen und zahlreichen Händlern sind auch viele Hersteller vor Ort, bei denen man die diesjährigen Neuheiten direkt betrachten kann. Das gilt auch für unseren Themenbereich der Digitalsteue- rungen und Decoder. Heiko Herholz

Lichtsignal von Schneider

DP16-Weichenantrieb mit Decoder und Tasteranschluss von mtb

Foto: Heiko Herholz

7

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025

UNTER DER LUPE

Vorschau auf Win-Digipet Version 2025

40 JAHRE WIN-DIGIPET

Der Win-Digipet-Zug rollt schon wesentlich länger als

es diese Fahrzeuge hier in Vorbild und Modell gibt. Alle Abbildungen: Britta Mumm

Auch wenn Win-Digipet dieses Jahr bereits 40 Jahre alt wird, fällt den Machern dahinter immer wieder Neues ein, um die Steuerung einer Modellbahn noch interessanter zu machen oder das Programm übersichtlicher zu gestalten. Dabei geht es nicht nur um neue Funkti- onen beim Steuern der Fahrzeuge, sondern auch um die Illumination der Anlage und des Raumes. Dabei werden nicht nur Modellbahnprodukte unterstützt, sondern auch Eigenbau- projekte oder Industrielösungen aus dem Baumarkt.

B ei der Vielzahl an Neuerungen fragt man sich beim Schreiben, wo man am besten anfängt und was eigentlich das Wichtigste ist. Am leichtesten verschafft man sich einen Überblick, indem die infor- mativen Videos zu den Neuerungen auf der Homepage angeschaut werden. So viele Funktionen es auch mitbringt, das Pro- gramm besitzt noch immer den Charme, dass es ganz einfach zum Fahren per PC ge- nutzt werden kann, was für mich als An- wender das Wichtigste ist. Man kann sich spielerisch nach und nach in die Steue- rungswelt seiner Modellbahn einarbeiten und muss keine Scheu vor den vielen Mög-

was dem Einsteiger oder Spielbahner zu- sätzlich entgegenkommt. Wird schon seit der letzten Version nicht mehr von Zügen, sondern von Fahrzeugen gesprochen, so gilt das für diese Version ebenso. Es können nun in einem Abschnitt auch mehrere Fahrzeuge stehen, selbst wenn dieser Ab- schnitt nur durch einen Melder im Pro- gramm abgebildet wird. Das ermöglicht auch das Halten von mehreren Fahrzeugen vor einem „Signal“. Ist das bei der Bahn eher seltener der Fall, so braucht man es je- doch bei der Autosteuerung, denn hier ste- hen öfter mehrere Fahrzeuge vor einer Am- pel. Bei der Bahn kann dies aber auch für

lichkeiten haben, denn sie können, müssen aber nicht genutzt werden. Wir wollen ja nicht nur vor dem PC sitzen und program- mieren, die Fahrzeuge sollen sich ja vor al- lem auch bewegen. Und da sind wir eigentlich schon bei dem großen Thema in Bezug auf die Neuerun- gen: Es wurden die drei bis jetzt getrennten Fahrstraßen-, Profil- und Sequenzen-Edi- toren zum einheitlichen Fahrten-Editor zu- sammengefasst, womit das Hin- und Her- schalten zwischen den Editoren entfällt und die Übersicht verbessert wird. Auch kann hier durch Abschalten des Experten-Modus der Funktionsumfang reduziert werden,

Komplett neue Spielmöglichkeiten bieten Zählfunktionen und die erweiterten Fahrzeugmerkmale in Win-Digipet 2025.

8

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025

tergrundfarbe zugewiesen wird, womit Be- reiche leichter optisch zu trennen sind. Zu- sätzlich können auch eigene Bilder eingefügt und nach Wunsch skaliert wer- den. Das ermöglicht individuelle Be- dienoberflächen mit Vorbildcharakter. Gab es auch früher schon Zähler, so ist deren Funktionsumfang jetzt praktisch neu definiert worden. Sie sind regelrecht zu ei- nem kleinen komplexen „Taschenrechner“ innerhalb des Programms geworden, be- herrschen neben den vier Grundrechen- arten auch Logikfunktionen und können durch Ereignisse oder Meldungen aus der Anlage mit Daten gefüttert werden. Die so ausgewerteten Daten lassen sich über An- zeigen wie Multimeter auf dem Bildschirm darstellen. Diese Betriebsdaten können auch zur Steuerung von Abläufen oder für die Beleuchtung verwendet und ganz ein- fach mit dem Mausrad bedient werden. Die so erzeugten Werte kann man an moderne Digitalsysteme übergeben, um Aktionen auszulösen. Zum Beispiel für die Steuerung der Farbe einer RGB-LED im Zusammenspiel mit dem neu unterstütz- ten Beleuchtungssystem von Philips HUE, das zur Raumbeleuchtungssteuerung ver- wendet werden kann. Hier wird die Farbe für die Raumbeleuchtung einfach auf dem Monitor „gemischt“. In diesem Zusam- menhang ist ein neues Digitalsystem zu- sammen mit WDP entstanden, das diese Farbvielfalt auch in Modellgebäude über- tragen kann. Wir werden über die Details in der DiMo berichten, sobald es erste An- wendungen gibt. Britta Mumm

Der neue Fahrteneditor macht die Konfiguration deutlich einfacher, denn er integriert die Funktionalitäten, die bisher auf Fahrstraßen-, Profil- und Sequenzeditor verteilt waren.

LINK ZUR VIDEOVORSTELLUNG VON WIN-DIGIPET 2025 https://www.windigipet.de/wiki/index.php?title=Video2025

die für die Fahrzeugmerkmale benötigten Daten erfassen zu können, wurde die Fahr- zeugdatenbank neugestaltet. Der Fahrdienstleiter hat eine Bahnhofs- funktion hinzubekommen. Vieles, was man früher über den Stellwerker getrennt in ei- nem anderen Fenster anlegen musste, gibt es jetzt als fertige Funktion. So können die Restlängen von genutzten Gleisen ermittelt werden, um zu prüfen, ob ein weiteres Fahrzeug einfahren kann – auch wenn der Abschnitt eigentlich als belegt gilt. In der neuen 2025er-Version kann das Gleisbild nun viel umfangreicher als früher individuell gestaltet werden, indem zum Beispiel jedem Symbol eine beliebige Hin-

automatische Rangierfahrten genutzt wer- den. Beim Rangieren kann man so nun ganz neue Wege gehen, denn es gibt als ganz große Neuerung jetzt „Fahrzeugmerk- male“. Dahinter verbirgt sich eine vorgefer- tigte Liste von Eigenschaften wie Gewicht, Betriebsstoffe etc., aber man kann hier auch eigene Dinge anlegen – und wenn es nur die Fahrzeugfarbe ist. All diese Merkmale können zur Beein- flussung des Ablaufs auf der Anlage heran- gezogen werden, zum Beispiel leere Wagen abziehen und zum Befüllen umstellen. Sind Betriebsstoffe aufgebraucht, wird eine „Tankstelle“ angefahren. Die Grenzen lie- gen hier bei den Ideen des Anwenders. Um

Die Fahrzeugdatenbank hat ein „Facelift“ bekommen und ist nun deutlich übersichtlicher als bisher.

Etwas mehr Überblick gibt es auch beim Fahrdienstleiter, denn er hat die zusätzliche Bahnhofsfunktion hinzubekommen.

9

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025

UNTER DER LUPE

Analogsteuerung Heißwolf SFR-4000 von Tams

BESSER ALS DIGITAL? Was passiert, wenn ein Digitalhersteller eine analoge Fahrzeugsteuerung mit in das Pro- gramm aufnimmt und eine neue Version herausbringt? Richtig, es sieht optisch wie ein Digitalsystem aus. Heiko Herholz hat den neuen Heißwolf-Regler SFR-4000 von Tams

Das SFR-4000 sieht aus wie ein Digitalsystem, ist aber ein analoger Gleichstrom-Fahrregler.

Elektronik ausprobiert und ist begeistert von den Fahreigenschaften der analogen Triebfahrzeuge. Hier ist sein Bericht über die Möglichkeiten eines Steuerungssystems für analoge Gleichstrom-Triebfahrzeuge in der heutigen Zeit.

S chon immer gibt es bei Tams Elektronik Dinge, die Modellbahner gut verwenden können, wenn sie analog fahren. Seit eini- ger Zeit gehören dazu auch analoge Fahr- regler von Heißwolf, dessen Produkte von Tams übernommen wurden. Bisher hat Tams allerdings erstmal nur die letzten Pro- dukte aus der Fertigung von Bernd Heiß- wolf verkauft. Nachdem diese nun nicht mehr erhältlich sind, hat Tams das neue System SFR-4000 angekündigt und ausge- liefert. Das System besteht aus zwei Teilen: Der schwarzen PowerUnit in einem mas- siven Stahlgehäuse und dem Handregler HandControl. Dieser wird über ein sechs- poliges Kabel mit der PowerUnit verbun- den und wohnt in dem Gehäuse, das Tams

kann bei Tams gesondert erworben werden. Neben dem Anschluss für den Handregler und die Synchronisation gibt es natürlich den Gleisausgang. Außerdem ist ein zweiter Gleisausgang vorhanden, bei dem die Po- lung fest eingestellt, aber die Spannung identisch mit der des normalen Gleisaus- gangs ist. Dies bietet die Möglichkeit, Kehrschleifen ganz einfach zu verkabeln. Allerdings muss dafür die Fahrtrichtung durch die Kehrschleife immer identisch sein. 250 FAHRPROFILE Mit der HandControl werden alle Einstel- lungen vorgenommen. Das betrifft sowohl

für den digitalen Handregler HC-2 verwen- det und dessen Gehäuse aus der Fertigung von Lenz stammt. Der Handregler kann im Betrieb abgezo- gen und bei entsprechender Verkabelung an anderer Stelle wieder eingestöpselt werden. Das Triebfahrzeug fährt währenddessen mit der eingestellten Geschwindigkeit weiter. Es darf immer nur ein Handregler an einer PowerUnit betrieben werden. Diese lässt sich mit bis zu sieben weiteren PowerUnits verbinden. Damit kann eine Synchronisa- tion beim Überfahren von Stromkreisgren- zen erreicht werden. Die PowerUnit muss mit einer Gleich- oder Wechselspannung versorgt werden. Ein Netzteil ist nicht im Lieferumfang und

Für jedes Lokprofil lässt sich in der Daten- bank ein individueller Name speichern.

Im Betrieb kann wahlweise die Fahrstufe oder die Spannung angezeigt werden.

Spannungen und Frequenzen lassen sich für jede Lok individuell einstellen.

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025 10

Nothalt-Funktion: Man kann entweder auf den Drehregler drücken oder die ESC-Taste betätigen. Außerdem lässt sich ein externer Nothalt-Taster mit der PowerUnit verbin- den. Soll- und Ist-Geschwindigkeit werden im Fahrregler angezeigt. Dieser kann wahlwei- se die Spannung oder die Fahrstufe anzei- gen. Bis zu 128 Fahrstufen können genutzt werden. Der Endlos-Drehregler kann be- züglich des Fahrtrichtungswechsels zwi- schen DC- und AC-Modus umgestellt wer- den. BUTTERWEICH Nutzt man die Einstellmöglichkeiten, kommt auch ein Volldigitalist ins Staunen, da die Loks butterweich und super-langsam fahren. Am liebsten möchte man das Sys- tem als Decoder in eine Lok einbauen. Heiko Herholz Zur Identifikation können PowerUnit und Handregler einen individuellen Namen bekommen.

die Grundeinstellungen des HandControls und der PowerUnit als auch die 250 einzel- nen Fahrprofile für Triebfahrzeuge. Jedes Profil kann mit einem Namen gekennzeich- net werden. Außerdem kann neben Dingen wie Anfahrspannung und Maximalspan- nung auch ein Impuls konfiguriert werden, der das Losbrechmoment beim Anfahren überwindet. Dazu wird eine Impulsspan- nung eingestellt und die Frequenz des Im- pulses als Anfangs- und Endfrequenz zwi- schen 0 und 100 Herz eingestellt. Das damit erreichbare Fahrverhalten ist phänomenal und einem Digitaldecoder mindestens ebenbürtig! Wer mag, kann jedem Profil noch eine Beschleunigungs- und Bremsverzögerung mitgeben und dies entsprechend einstellen. Dadurch beschleunigt und bremst das Fahrzeug verzögert, auch wenn man den Drehregler völlig aufreißt oder ganz schnell zurückdreht. Für Notfälle gibt es eine Natürlich lässt sich auch die maximale Spannung einstellen. Damit ist das System sogar für Spur Z und Feldbahnen geeignet.

Im Handregler können die Temperaturen und Softwarestände der Komponenten angezeigt werden.

Der neue Heißwolf legt die Messlatte nach oben. Dieses Fahrverhalten schaffen nur wenige Decoder. Alle Fotos: Heiko Herholz

BEZUGSQUELLE Heißwolf SFR-4000 Trafo 50 VA / 16 V

uvP € 329,00 uvP € 39,95

• https://tams-online.de • erhältlich im Fachhandel

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025 11

UNTER DER LUPE

Lötstation PCWork PCW09A von Tams

NICHT NUR FÜR SCHWERELÖTER …

Auf das richtige Werkzeug kommt es auch bei der Modellbahn an. Moderne Elektro- nik-Bausätze erfordern präzise Löttechnik mit einer angemessenen Leistung. Neu im Lieferprogramm von Tams ist eine kosten- günstige Lötstation, die alle Anforderun- gen erfüllt. Heiko Herholz hat die neue Sta- tion ausprobiert und zeigt sich begeistert.

D ie Vogelsberger Westbahn ist eine aus unserer Schwesterzeitschrift MIBA be- kannte Modellbahnanlage, deren Erbauer sich selbst Comedian Hanullists nannten. Nach jahrelanger Einlagerung wurde die Anlage von einem neuen Team auf Vorder- mann gebracht und erstmalig auf der Fas- zination Modellbau im November in Fried- richshafen präsentiert. Nach dem Aufbau zeigte sich, was übersehen wurde: Die Drehscheibe im Schattenbahnhof benötigte noch ein Kehrschleifenmodul. Am Stand von Tams Elektronik fanden die Comedian Hanullists mit dem KSM-3 ein geeignetes Modul. Allerdings war das Modul nur als kostengünstiger Bausatz verfügbar. Martin

dennoch angemessen und für die meisten Einsätze mit 60 Watt mehr als ausreichend. Die Temperatur lässt sich stufenlos zwi- schen 180 ° C und 480 ° C einstellen. Damit ist sowohl die Verarbeitung von bleihalti- gem als auch von bleifreiem Lötzinn mög- lich. Einige weitere Einstellmöglichkeiten machen das Löt-Leben leichter: Die Ab- schaltzeit sorgt dafür, dass der Lötkolben nicht unnötig den ganzen Tag geheizt wird. Nimmt man den Kolben aus der Halterung, so erfolgt sofort das Aufheizen und man kann nach wenigen Sekunden löten. Der Lötkolben kann auch in der Praxis überzeugen und zeigt im Modellbahnalltag keine Unterschiede im Vergleich mit einer mehrere Hundert Euro teuren Lötstation eines Markenherstellers. Dank des geringen Gewichts ist die Station auch hervorragend für den Einsatz auf Ausstellungen und Mes- sen geeignet und mit Sicherheit im Gepäck, wenn die Vogelsberger Westbahn das nächste Mal auf Reisen geht. Heiko Herholz

Knaden, als MIBA-Chefredakteur und Co- median Hanullist der ersten Stunde recht hart gesotten und mit viel Erfahrung ausge- stattet, hat das Modul dann unter erschwer- ten Messebedingungen zusammengebaut. Zum Einsatz kam ein simpler Lötkolben. Die neuen Comedian Hanullists können mit den flotten Sprüchen der Erbauer mit- halten und so wurde Martin Knaden ganz schnell zum „Schwerelöter“. Bei Tams hat man derlei Dinge aufmerk- sam beobachtet und für zukünftige Fälle eine angemessene Lötstation in das Liefer- programm aufgenommen. Moderne Leis- tungselektronik macht es möglich, dass die PCW09A auffällig leicht ist. Die Leistung ist

Die Lötstation überzeugt auch im praktischen Einsatz. Hier wird gerade ein LocoNet-Shield

von ArCoMoRa bestückt. Zum Einsatz kommt

diesmal bleihaltiges Lötzinn, aber auch der Einsatz von bleifreiem Lötzinn ist problemlos möglich. Die PCW09A bringt dafür genug Leistungsreserven mit. Alle Fotos: Heiko Herholz

BEZUGSQUELLE PCWork PCW09A Lötspitze 900M-T-1

uvP € 59,95

uvP € 1,95 Lötspitze 900M-T-1.2D uvP € 1,95 Lötspitze 900M-T-2.4D uvP € 1,95 Lötspitze 900M-T-3C uvP € 1,95 Elektronik-Lötzinn, 100 g uvP € 12,95 • https://tams-online.de • erhältlich im Fachhandel

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025 12

Digital-Spezialisten

In dieser Rubrik finden Sie unsere Digital-Spezialisten Hier könnte Ihre Anzeige stehen Anzeigenpreise 4C € 42,50 zzgl. MwSt. Kontakt: Bettina Wilgermein, Mobil: +49 151 44 89 48 94, bettina.wilgermein@verlagshaus.de

Tel .: 035971 7899-0 IHR DIGITALSPEZIALIST Fax: 035971 7899-99 | info@mein-mbs.de Mo.–Fr. 08:00–18:00 Uhr | Sa. 10:00–16:00 Uhr Mo.–Fr. 09:00–17:00 Uhr | Sa. 09:00–15:00 Uhr 9 0

MBS

MBS

.de

.de

· Über 250 Gleis-Bibliotheken · Bis zu 99 Ebenen · Integrierte Bestands-Verwaltung · Unterstützung von Grundplatten · Drucken bis zum Maßstab 1:1 · · · · · mein - mbs . de . mb

MBS Modell + Spiel GmbH Lange Straße 5/7 | 01855 Sebnitz MBS Modell + Spiel GmbH Lange Straße 5/7 | 01855 Sebnitz

Gleisplanung am Mac: RailModeller Pro

www.railmodeller.de

Modellbahnsteuerungen und Decoder für SX, RMX, DCC, Motorola, Multiprotokoll von D&H, Rautenhaus, MTTM, Uhlenbrock, ESU, Kühn, Viessmann, Massoth, Zimo Freiwald Steuerungssoftware TrainController 9.0 Reparaturen, Wartungen, Um-, Einbauten (Decoder, Sound, Rauch, Glockenanker, Beleuchtungen) Modellbahn • Elektronik • Zubehör • Versand

Dirk Röhricht Girbigsdorferstr. 36 02829 Markersdorf Tel. / Fax: 0 35 81 / 70 47 24

www.modellbahnservice-dr.de

Der Spezialist für Gartenbahntechnik !

WIR LEBEN MODELLBAHN MODELL BAHN UND BAU Ihr Spezialist im Rhein-Neckar-Dreieck für Modellautos, Eisenbahnen und Slotbahnen ZŝĞƐŝŐĞƵƐǁĂŚůʹ'ƺŶƐƟŐĞWƌĞŝƐĞ Schillerstraße 3 | 67071 Ludwigshafen-Oggersheim | Telefon 0621/68 24 74 | info@werst.de

Massoth Elektronik GmbH Frankensteiner Str. 28 64342 Seeheim +49 (0)6151-350770

www.massoth.de info@massoth.de

www.massoth.de

Für Einsteiger und Profis

Das Handbuch, um mit Lasercut zu beginnen oder noch besser zu werden. Eine Technik, die im Modellbau immer wichtiger wird, da immer preiswerte Geräte angeboten werden. NEU

160 Seiten Best.-Nr. 02010 € (D) 29,99

JETZT IN IHRER BUCHHANDLUNG VOR ORT ODER DIREKT UNTER WWW.VGBAHN.SHOP Mit einer Direktbestellung im Verlag oder dem Kauf im Buchhandel unterstützen Sie sowohl Verlage und Autoren als auch Ihren Buchhändler vor Ort.

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025 13

UNTER DER LUPE

Neuigkeiten bei Viessmanns CarMotion-System

LADEN, SOUND UND AUTOMATIK

V or gut einem Jahr konnten wir erstmals über das induktive Laden beim Car- System „CarMotion“ von Viessmann be- richten. Inzwischen hat es einige Ergänzun- gen und Updates gegeben. Drei Aspekte waren den Entwicklern ganz besonders wichtig: die Automation des Systems, die Kommunikationsmöglich- keiten und vor allem die Sicherheit. Letzte- res insbesondere in Bezug auf das Wärme- verhalten während des Ladens. Immerhin werden die Fahrzeuge induktiv geladen, also berührungslos über die Luft. Dieses Verfahren existiert schon lange und ist in- zwischen bei Smartphones Standard. Im Gegensatz zu den Smartphones haben wir es bei den Straßenfahrzeugen im H0-Maß- stab aber mit Plastikmodellen zu tun, die Bei Viessmann wird fulminant am CarMotion-System gear- beitet. Unser Auto-Experte Hans-Jürgen Götz hat die Neu- erungen beim InduktivCharger und die neuen Soundmodule zum Nachrüsten unter die Lupe genommen.

Der induktive Ladeadapter für das CarMotion- System bietet neben dem Laden weitere Funktionen und kann auch per DCC gesteuert werden.

Fotos: Hans- Jürgen Götz

Auf diesem Weg können die Fahrzeuge dann auch aus- und wieder eingeschaltet werden. Und per Infrarot-Befehl kann solch ein Fahrzeug auch alle weiteren Fahrzeuge in der Warteschlange dahinter ebenfalls aus- und wieder einschalten. So entfällt das Su- chen der Fahrzeuge auf einer Anlage und das manuelle Aus- und Einschalten. Das zweite Entwicklungsziel war, eine möglichst autonome Ladestraßen-Steue- rung zu ermöglichen. Der InduktivCharger verfügt über Steuereingänge, mit denen zahlreiche Funktionen ausgelöst werden können; ebenfalls kann die Verbindung zu anderen Modulen hergestellt werden. Dabei erkennt das Modul viele der möglichen Be- triebsparameter selbst. Und mittels der Software CarManager können alle Optio-

besonders viel Wärme auf Dauer nicht gut vertragen. So war es mit das wichtigste Ent- wicklungsziel, die maximale Wärmeent- wicklung während der verschiedenen Lademodi unter Kontrolle zu behalten. Im normalen Betrieb werden die Fahrzeu- ge immer nur kurz nachgeladen, sodass sie in der Lage sind, problemlos den ganzen Tag auf der Anlage ihre Runden drehen zu kön- nen, ohne dass ihnen der Strom in den klei- nen LiPo-Akkus ausgeht. Aber auch eine länger andauernde Komplettladung sollte möglich sein. Und beide Ziele hat Viess- mann nun erreicht – egal wie viel und wie lange geladen wird. Da der InduktivCharger direkt über die Ladespule mit dem Fahrzeug kommunizieren kann, kann das System den Ladevorgang perfekt messen und steuern.

Mit zusätzlichen Ausgängen des InduktivChargers lässt sich die Anfahrt zur Ladestelle per Infrarotsteuerung regeln.

Per EasyChain lassen sich mehrere Charger miteinander verketten. So können z.B. Ladestraßen an Haltestellen gebaut werden.

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025 14

nen direkt konfiguriert und eingestellt wer- den. Auch eine externe Ansteuerung über DCC-Signale ist möglich und damit eine Integration in externe Steuerungsprogram- me. Zwei potentialfreie Steuerausgänge für andere Module wie z.B. den motorischen 2/3-Wege-Abzweig sind ebenfalls vorhan- den. Automatisieren lassen sich hier direkt aus dem InduktivCharger heraus unter an- derem Funktionen wie Halten und Laden vor einer roten Ampel oder am Bahnüber- gang. Auch das autarke Steuern einer Art Schattenbahnhof-Funktion für Autos ist möglich – und das sogar in Verbindung mit untereinander gekoppelten Chargern in ei- ner Ladestraße. Das können mehrere Char- ger in Serie sein oder auch mehrere Lade- spuren parallel. Viessmann nennt die Verkettung mehrerer Charger über eine Zweidrahtleitung „EasyChain“. Richtig mächtig werden schließlich die möglichen Automatisierungsfunktionen in Kombination mit dem IR-Mini. Auch des- sen vielfältige Steuerungsmöglichkeiten wurden inzwischen über kostenlose SW- Updates deutlich erweitert. In Kombination mit dem InduktivCharger und dem Aufruf von Funktions-Makros in den Fahrzeugen ist hier eigentlich alles möglich, was der Modellautofahrer sich an automatischen Funktionen wünscht. Natürlich lassen sich auch alle Funktionen des IR-Mini über den CarManager konfigurieren. CARMOTION MIT SOUND Zweifelsohne handelt es sich auch bei der zweiten Neuheit um eine große Innovation im Bereich der Car-Systeme, die so sonst noch niemand bietet, den fahrdynamischen

Der InduktivCharger kann auch per DCC angesteuert werden. Das ist praktisch, wenn eine Software die Steuerung übernimmt und an einem Bahnübergang geladen werden soll.

Sound! Viessmann hat es geschafft, die komplette Sound-Elektronik inklusive Lautsprecher in ein sehr kleines Gehäuse zu integrieren. Dieses ist eine Attrappe des linksseitigen Anbauteils, welches den Aus- puff und Lufttank darstellt und an den Fahrzeugen nachgerüstet werden kann. Einzige Voraussetzung ist eine vierpolige Schnittstelle am Fahrzeug, die bereits bei den neueren Magirus- und MB-Rundhau- bern vorhanden ist. Für diese Lkws gibt es dann auch genau angepasste Soundmodule. Sie bieten einen dynamischen Fahrsound. Auch Bremsen, Hupen und Martinshorn sind vorhanden. Alles kann über die Infrarot-Fernsteue- rung oder auch die anderen externen Steue- rungsmöglichkeiten abgerufen werden. So- bald die Soundmodule ausgeliefert werden, werden wir einen ausführlichen Test durch- führen. Eine Vorführung auf der Messean- lage in Dortmund war schon mal sehr be-

eindruckend. Die Geräusche sind absolut realistisch und tatsächlich gut aus den Fahr- zeugen zu hören. Viessmann plant die Auslieferung der Soundmodule ab dem dritten Quartal 2025. Bis zum Jahresende ist darüber hinaus auch mit der Auslieferung des VW Käfers zu rechnen. Sound wird der dann noch nicht haben, aber immerhin eine integrierte La- despule für das induktive Laden. Auch das hat es in dieser Kombination in dieser Baugröße bisher noch nicht gegeben. Bei dem hohen Innovationstempo, wel- ches Viessmann hier vorlegt, bleibt es span- nend zu sehen, was noch alles folgen wird. Wer weiß, vielleicht schwarzer Auspuff- rauch? Wohl eher nicht, aber die Modell- eisenbahner dürfen sich mit Sicherheit noch auf viele weitere Fahrzeuge und noch mehr Steuerungsmöglichkeiten freuen. Einzig die Integration bzw. Kooperation mit anderen Car-System-Anbietern scheint noch nicht ganz oben auf der Dringlich- keitsliste zu stehen, weder bei Viessmann noch bei den anderen. Immerhin funktio- niert bereits heute die Abstandsregelung in Kombination mit OpenCar- und auch DC- Car-Fahrzeugen – etwas, was Viessmann bereits in die Fahrzeugdecoder eingebaut hat. Hans-Jürgen Götz

Modelltechnisch etwas neuer im CarMotion-System sind einige Magirus- und die MB-Rund- hauber. Diese Fahrzeuge lassen sich mit Sound nachrüsten.

BEZUGSQUELLE Nachrüst-Set Sound 8440 Empfängerspule

uvP € 49,95 uvP € 9,95 uvP € 129,95 uvP € 35,95

InduktivCharger

8403 IR-Mini

• https://viessmann-modell.com • erhältlich im Fachhandel

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025 15

UNTER DER LUPE

Mobile Control Pro von ESU

NEUE HARDWARE

Der bisherige WLAN-Handregler Mobile Control II von ESU war einmalig in der Modellbahnbranche als Symbiose aus einem Android-Gerät und einem haptischen Regler. Über Software-Updates für den bisherigen Regler haben wir in der jüngeren Ver- gangenheit schon berichtet. ESU hat nun auch die Hardware grundlegend renoviert und dem neuen Design einen zusätzlichen Bremshebel verpasst. Heiko Herholz hat den neuen Mobile Control Pro bereits ausprobiert.

Der Schiebe- regler auf der

rechten Seite

steht etwas hervor und ist damit vor allem mit dem Daumen gut erreichbar. Alle Abbildungen: Heiko Herholz

B eim Test der neuen Bremsfunktionen des LokSound-5-Decoders hatte ich mich schon etwas gewundert: Warum spen- diert ESU dem Decoder drei Bremsfunktio- nen, wenn auf dem Touch-Display des Mo- bile Control II nur zwei dieser Funktionen darstellbar und bedienbar sind? Mit der Vorstellung des neuen WLAN- Handreglers Mobile Control Pro ist dies nun klar: Die dritte Funktion ist für den seitlich angeordneten Schieberegler. Mit ihm lässt sich jetzt die Lok auch haptisch bremsen. Man kann nun eine Zielgeschwin- digkeit mit dem motorischen Drehregler

nigstens eine der drei Bremsfunk- tionen als Maximalgeschwindigkeit die Fahrstufe 0 eintragen werden. Außerdem muss man die ausgewählte Lok auf dem Handregler bearbeiten und im Lokdatensatz dem seitlichen Regler eine der drei Bremsfunktionen zuweisen. Wer mag, kann hier auch noch eine Funktions- taste definieren, die aktiv ist, wenn die Bremsfunktion auf 100 % steht. Bei aktuel- len ESU-Modellen wird es allerdings schon langsam schwierig eine freie Funktion zu finden, da alle 32 derzeit bei ESU mögli- chen Funktionen oft schon belegt sind.

einstellen und dann mit dem Schie- beregler durch die Bremsfunktion die Geschwindigkeit beim Rangieren oder An- halten fein regulieren – genauso, wie es ein Triebfahrzeugführer mit dem Führer- bremsventil auch macht. Damit dies perfekt funktioniert müssen LokSound-5- und Lokpilot-5- Decoder auf den aktuellen Firmwarestand gebracht werden. Dies ge- schieht mit dem Lokprogrammer von ESU und der zugehörigen Windows-Software. Anschließend kann man die drei Brems- funktionen genauer einstellen. Möchte man bis zum Stillstand bremsen, muss für we-

Die Außentasten des MC Pro lassen sich mit beliebigen Funktionen belegen.

Die Bremsfunktionen werden dem Lokdatensatz direkt im MC Pro zugeordnet.

Der neue Regler kann mit einer großen Zahl an Digitalzentra- len zusammenarbeiten.

Schon beim Einschalten merkt man, dass alles frischer und runderneuert ist.

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025 16

Drei Bremsfunktionen mit unterschiedlicher Wirkung können konfiguriert werden.

Der Handregler liegt gut in der Hand und auch die Bremsfunktion ist leicht bedienbar.

Mit den Bremsfunktionen ergibt die graue Ist-Geschwindigkeitsanzeige richtig Sinn.

von ESU beherrscht das Mobile Control Pro gleich drei weitere Protokolle: WiThrottle, Z21 und Märklins Netzwerkprotokoll. Wer- den das Märklin-Netzwerkprotokoll oder das WiThrottle-Protokoll verwendet, ste- hen die Lokdatenbank-Einträge der jeweili- gen Digitalzentrale zur Verfügung – zu- mindest, wenn die Digitalzentrale dies unterstützt. Das ist beim WiThrottle-Proto- koll nicht immer der Fall. Die Auswahl der Digitalzentrale ist in den meisten Fällen einfach: Die Software erkennt, welche Zen- tralen sich im gleichen Netz befinden. GELUNGENES GERÄT ESU zeigt mit dem neuen Mobile Control Pro, wie ein moderner Handregler aus- sehen und funktionieren kann. Die Bedie- nung macht viel Freude und ist ein enormer Fortschritt zum bisherigen MC II. Heiko Herholz

RUNDERNEUERT Beim Mobile Control Pro ist nicht nur der Bremshebel neu, auch alle anderen Tasten wurden erneuert und sind jetzt noch einfa- cher bedienbar. Der Handregler ist mit nur 160 Gramm deutlich leichter geworden und liegt damit auch wesentlich besser in der Hand. Die Verarbeitung überzeugt und wirkt hochwertig. Geladen wird nun per USB-C. Der Ladevorgang geht schneller und der Akku hält wesentlich länger als beim Vorgängermodell. Als Betriebssystem kommt jetzt Android 10 zum Einsatz. ESU zeigt sich damit auf der Höhe der Zeit für embedded Geräte. SEHR KOMMUNIKATIV Der Softwarestand entspricht dem, was per Update für den bisherigen Regler auch möglich ist: Neben dem Netzwerkprotokoll

Das Bilden und Auflösen von Multitraktio- nen ist mit dem MC Pro kinderleicht.

BEZUGSQUELLE 50115 MC Pro mit AP uvP € 339,99 50116 MC Pro Einzelregler uvP € 319,99 • https://www.esu.eu • erhältlich im Fachhandel

Anzeige

0RGHOOEDKQ'LJLWDO3HWHU6WlU] 'LJLWDOWHFKQLNSUHLVZHUWXQG]XYHUOlVVLJ 'LJLWDO]HQWUDOH=6PLW)XQNWLRQHQXQG320 y OHW]WHQ6;%XV=XVWDQG VSHLFKHUQXQGODGHQ

Sie haben exzellente Produkte. Sie bieten den perfekten Service. Setzen Sie Ihre Firma in Szene! HIER ist Platz für Ihre Anzeige

0|JOLFKH*OHLVIRUPDWH y 5HLQHV6HOHFWUL[ y 6HOHFWUL[6HOHFWUL[ y 6HOHFWUL[6HOHFWUL['&& y 9HUVLRQVDEIUDJHLP0HQ y (LQVWHOOXQJGHUhEHUODVW]HLW LQ6HNXQGHQ6FKULWWHQ ZHLWHUH1HXHUXQJHQ y DEVRIRUWVLQG )XQNWLRQHQJOHLFK]HLWLJ VFKDOWEDU

)DUEZDKO y GLH=6LVWQHEHQ VFKZDU]VLOEHUJUDX GXQNHOEODXSHUOJROG PHWDOOLFJUQQXQDXFKLQ ]LWURQHQJHOEHUKlOWOLFK

YHUIJEDUH$GUHVVHQ y 6;)RUPDW y '&&XQG6; )RUPDW JOHLFK]HLWLJHV)DKUHQ YRQ/RNV y 6;)RUPDW y '&&XQG6;

Kontakt: Bettina Wilgermein Tel. 089/13 06 99 523 bettina.wilgermein@verlagshaus.de

y 5HLQHV'&& $OOHVLP%OLFN

y *UR‰HV=HLOHQ'LVSOD\ /RNXQG6FKDOWDUWLNHO LPPHUDXIGHU$Q]HLJH y )DKUVWURPDQ]HLJH

,QWHJULHUWHU$%RRVWHU y EHUODVWXQGNXU]VFKOXVVVLFKHU y 3URJUDPPLHUJOHLVDQVFKOXVV

7HO)D[ ZZZ),50$67$(5=GH

,QIR#ILUPDVWDHU]GH

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025 17

UNTER DER LUPE

LoDi-CV-Programmer von Lokstoredigital

MEHR ALS NUR CVs

Mit dem LoDi-Digitalsystem von Lokstoredigital las- sen sich auch größere Ausstellungs- und Clubanlagen perfekt in den Griff bekommen. Das zeigt die große Anzahl an Installationen, über die wir in der DiMo re- gelmäßig berichten. Dabei wurde oft sichtbar, was das System bisher nicht konnte: Das Auslesen und Schreiben von CVs auf dem Programmiergleis. Der neue CV-Pro- grammer von Lokstoredigital schließt eine Lücke und bietet nun systemintegriert die Programmierunterstüt- zung. Hans-Jürgen Götz hat das Gerät ausprobiert.

Der LoDi-CV-Programmer wird zusammen mit einem kräftigen USB-C-Netzteil geliefert.

Ü ber das innovative Digitalsystem von Lokstoredigital haben wir hier schon mehrfach berichtet. Im Laufe der Zeit hat der Hersteller immer mehr neue, verbesser- te und ergänzende Module auf den Markt gebracht. Gleichzeitig haben die Entwickler alle Softwarekomponenten beständig weiter angepasst und um wichtige zusätzliche Funktionalitäten erweitert. Insbesondere lassen sich diese Softwareupdates über das Internet sehr schnell und problemlos auf die Komponenten aufspielen: Das System weist die Anwender auf die Verfügbarkeit einer neueren Firmwareversion hin. Eines hat dem System aber bis jetzt im- mer gefehlt: der Anschluss für ein Program- miergleis, um auch Lokdecoder entspre- chend einstellen zu können. Natürlich war

wender eines LoDi-Systems – allen voran die Nutzer des mfx-Protokolls, welches der LoDi-CV-Programmer nun perfekt unter- stützt. Der LoDi-Rektor erzeugt nicht nur das Gleissignal (DCC mit RailCom, Motorola oder mfx), sondern kommuniziert über den LoDi-Bus auch mit anderen Komponenten im System, z.B. den LoDi-Boostern und ab jetzt auch mit dem LoDi-CV-Programmer. Damit ist dieser über das Netzwerk in der Konfigurationssoftware LoDi-Program- merFX, Fremd-Software wie z.B. iTrain oder Win-Digipet und vor allem auch im WLAN-Funkhandregler LoDi-Con einge- bunden und bedienbar. Wie bei Lokstoredigital üblich wird auch der LoDi-CV-Programmer über eine USB-

das auch bisher schon über RailCom bzw. per POM möglich, also über die Program- mierung auf dem Hauptgleis. Allerdings geht da nicht alles. Für manche Aktionen braucht es eben ein dediziertes Program- miergleis. Mit dem neuen CV-Programmer ist das System nun wirklich komplett; die Probleme sind Geschichte. Wie bei den meisten anderen Herstellern handelt es sich um ein fast eigenständiges Modul – „fast“, weil es eine Verbindung mit dem LoDi-Rektor (der eigentlichen Zentra- le) voraussetzt. Dafür ist es im Gegenzug aber auch perfekt in das Gesamtsystem in- tegriert und bietet weit mehr Möglichkeiten als ein reiner Programmer. Und damit emp- fiehlt sich der neue LoDi-CV-Programmer in der Tat auch als Ergänzung für alle An-

Der LoDi-ProgrammerFX ist die zentrale Verwaltungsinstanz im LoDi-System und sowohl für Windows-, Linux- als auch für Mac-Betriebssysteme kostenlos erhältlich. Natürlich integriert sich auch hier der neue CV-Programmer. Alle Programmierfunktionen lassen sich ganz bequem am PC nutzen. Auch das Einspielen von Firmware- Updates kann hier erfolgen. Alle Abbildungen: Hans-Jürgen Götz

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025 18

wird nach zwei Sekunden deren DCC- Adresse angezeigt. Richtig interessant wird es mit einer mfx-Lok. Stellt man diese auf das Programmiergleis, dann dauert es zwar ein paar Sekunden länger, danach sind aber alle Daten der Lok eingelesen und bekannt. Ab hier kann man alle Daten auch ändern, zurückschreiben und gleich auch testen, d.h., die Loks auf dem Programmiergleis auch fahren lassen. Das alles geht direkt über den LoDi-Con-Funkhandregler, die LoDi-ProgrammerFX-Software (unter Win- dows, macOS oder Linux) und auch über iTrain (derzeit im Test mit der Beta-Version 6) und in WDP (ab Version 2025). Die Suchfunktion ist jetzt im LoDi-Con auch direkt in die Lokdatenbank integriert. Wer die Adresse einer neuen Lok gerade nicht genau weiß, stellt sie einfach aufs Pro- grammiergleis, lässt dort danach suchen und übernimmt und speichert sie als neue Lok. Im Falle einer mfx-Lok praktischer- weise auch gleich inklusive ihrer Funktio- nen und deren Icons. Bei DCC geht das so noch nicht. ESU hat dazu zwar das DCC- Protokoll um die „RailComPlus“-Variante erweitert, die genau das auch leistet, behält sich aber dessen Lizenzierung an OEMs of- fen. Gespräche dazu sind im Gange. Es bleibt zu hoffen, dass Lokstoredigital in Zu- kunft auch RailComPlus einbauen kann. Was hingegen schon angekündigt ist und in naher Zukunft noch implementiert wird, ist das neue DCC-Anmeldeverfahren DCC-A. Hierbei handelt es sich um ein her- Die Decodergrundfunktionen sind in CV29 geregelt. Mit dem neuen CV-Programmer lassen sich diese im Klartext einstellen.

Sobald man eine Lok auf das Program- miergleis stellt, kann man mit dem CV-Pro- grammer alle CVs auslesen, ändern und zurückschreiben. Initial empfiehlt sich das voreingestellte Auslesen und Anzeigen der Standard-CVs wie Adresse, Geschwindig- keiten und RailCom-Konfiguration. Bei ge- normten CVs, die bitweise adressiert werden – wie z.B. „CV 29“ –, werden die jeweiligen Funktionen im Klartext angezeigt. MIT SUCHFUNKTION Interessant ist auch die Suche nach einer Lok. Über diesen Menüpunkt kann man die Adresse einer unbekannten Lok auf dem Programmiergleis erfassen und anzeigen. Wenn man also eine DCC-Lok vor sich hat, Die Empfindlichkeit des Programmiergleises lässt sich stufenlos einstellen, sodass man mit allen Baugrößen arbeiten kann.

C-Buchse mit Strom versorgt. Da der CV- Programmer zum Programmieren und Tes- ten etwas mehr Strom am Gleis zur Verfügung stellen muss, hat der Hersteller hier die „PD“ (Power Delivery)-Variante implementiert und liefert dafür auch gleich das passende USB-C PD-Netzteil mit. Die- ses Netzteil liefert Spannungen von 5 bis 20 Volt und hat eine Leistung von 45 Watt. Das ist mehr, als man zum Programmieren braucht. Das Netzteil erlaubt damit den Be- trieb einer kleinen Testanlage. Die Pro- grammierspannung lässt sich passend für alle Spurweiten von Z bis G auf die jeweils empfohlenen Spannungen von 9 bis 20 Volt einstellen. Ebenfalls einstellbar ist die Emp- findlichkeit im Kurzschlussfall. Hier sind fünf Stufen möglich. Neu im LoDi-Con-Menü ist der Program- miergleiseintrag, wenn als Zentrale ein Rektor fungiert.

Der neue LoDi-CV- Programmer wird am LoDi-Bus betrieben. Neben dem Einsatz mit dem LoDi-Program- merFX und vielen PC-Programmen wird das LoDi-Con so zur komfortab- len Bedieneinrich-

tung für die Decoderpro- grammierung.

DIGITALE MODELLBAHN 3|2025 19

Page 1 Page 2 Page 3 Page 4 Page 5 Page 6 Page 7 Page 8 Page 9 Page 10 Page 11 Page 12 Page 13 Page 14 Page 15 Page 16 Page 17 Page 18 Page 19 Page 20 Page 21 Page 22 Page 23 Page 24 Page 25 Page 26 Page 27 Page 28 Page 29 Page 30 Page 31 Page 32 Page 33 Page 34 Page 35 Page 36 Page 37 Page 38 Page 39 Page 40 Page 41 Page 42 Page 43 Page 44 Page 45 Page 46 Page 47 Page 48 Page 49 Page 50 Page 51 Page 52 Page 53 Page 54 Page 55 Page 56 Page 57 Page 58 Page 59 Page 60 Page 61 Page 62 Page 63 Page 64 Page 65 Page 66 Page 67 Page 68 Page 69 Page 70 Page 71 Page 72 Page 73 Page 74 Page 75 Page 76 Page 77 Page 78 Page 79 Page 80 Page 81 Page 82 Page 83 Page 84

Made with FlippingBook flipbook maker