01-2018 D

A M S g l o b a l l l

SERVE AND MULTIPLY 1/2018

Transformation for

BUSINESS

1/2018 INHALT

...ganz persönlich: Von alten Generatoren und demWert des Menschen Kürzlich war ich gemeinsam mit Pascal, einem unserer Lehrlinge, draussen vor dem Haus an der Arbeit. Es war bereits dunkel und wir benötigten Licht und Strom für ver- schiedene Reparaturen, und so liessen wir unseren uralten MAG-Generator laufen. Wir schmierten gerade die Gelenkwelle des Pickups und bereiteten das Auto für die nächste Reise vor, als unser Nachtwächter vorbeikam. Wie immer war er recht gut ge- launt und wollte ein wenig plaudern. Als er den Generator sah, bemerkte er etwas abschätzig, dass der wohl schon ziemlich alt sei. «Habt ihr denn kein Geld, um einen neu- en zu kaufen?» Mein Lehrling räumte schweigend auf und verdrückte sich bald mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Er hatte wohl eine Vorahnung, was auf denWäch- ter zukommen würde! FAST EIN KLEINES HAUS Meine Einstellung zu «alten Sachen» ist nämlich weither- um bekannt und ich habe mehr als einmal zu jemandem gesagt: «Wenn du dein Motorrad pflegen und ihm Sorge tragen würdest, dann würde es vielleicht auch so alt wer- den wie unser Generator! Und mit dem gesparten Geld – wenn du es sparen würdest – könntest du fast ein kleines Haus bauen.» Okay, ich gebe zu: Der kraftvolle Generator arbeitete über 30 Jahre lang in der Schweiz und wurde gut gewartet. Und die Qualität ist auch nicht vergleichbar mit den Billigimporten, die man hier erhalten kann. Aber trotz- dem… ALLES GOLD DER WELT GENÜGT NICHT! Doch der intelligente Wächter deutete das Grinsen des Lehrlings richtig und sagte von sich aus: «Vermutlich ver- lieren wir viel Geld, weil in unseren Händen alles so schnell kaputt geht. Wir kennen die Regeln der Technik zu wenig oder ignorieren sie.» «Und», erlaubte ich mir anzufügen, «noch wichtiger wäre es, den Wert eines Menschenlebens zu sehen und dazu Sorge zu tragen.» Erst vor ein paar Wochen mussten wir eine junge Frau be- erdigen, die an den Folgen einer Genitalverstümmelung qualvoll gestorben war. Alles Gold auf der Welt genügt nicht, um einem kleinen Kind einen Fingernagel zu kau- fen und erst recht nicht, um einen Menschen zu ersetzen! So wertvoll hat Gott den Menschen geschaffen. Er hat ihm Wert und Würde gegeben. Ich hoffe, dass ich den Men- schen hier durch meine Arbeit ein wenig dieser Würde zu- rückbringen kann.

Fredi RAYMANN, Mitarbeiter im ProTIM 2-2-2 in Guinea

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EDITORIAL

Besondere Start-ups und der Sinn von Arbeit Ich bin ein Fan von Start-ups. Es be- geistert mich, neue Cafés zu besuchen, mich über innovative Angebote zu in- formieren und mich in kürzlich eröff- neten Nischenläden umzusehen. Die originellen Ideen, die stimmigen Kon- zepte und die Kreativität, mit der sie umgesetzt werden, faszinieren mich. Ich bewundere Mitmenschen, die eine Vision haben, die es wagen, ein Risiko einzugehen, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen und etwas Neues, Besonderes auf den Markt zu bringen – und so (häufig) dazu beitragen, dass die Welt ein wenig besser, fortschritt- licher, nachhaltiger wird. Touristen-Resorts, Fitnesscenter, Abenteuer- reisen … Vielleicht hat mein Herz deshalb gleich höher geschlagen, als ich zum ersten Mal von «Business for Transformation» hörte. Professionelle Geschäfte, die den Menschen ganz praktisch dienen und gleichzeitig Gottes Liebe wei- tergeben? Und dann erst noch in so spannenden Bereichen wie Tourismus, Abenteuerreisen, Fitnesscenter, Hüh- nerfutter, Gastronomie und Sprach- schulen (Seiten 10-13)? Wow! Ich freue mich, dass sich SAM global in Zukunft stärker in diesem Bereich engagieren möchte (Seiten 6–7), und bin gespannt darauf, welche Start-ups dadurch ins Leben gerufen werden. Mehr als ein «Chrampf» Auch beim spannendsten Job ist die Arbeit doch manchmal ein «Chrampf» – oder geht es Ihnen da anders? Ein Ar- tikel, der mich in diesem Zusammen- hang in den letzten Wochen begleitet und meine Sicht auf die Arbeit verän- dert hat, ist «Theologie der Arbeit» (Sei- ten 8–9). Was, wenn Arbeit noch viel mehr ist als eben «nur» Arbeit? Ich wünsche Ihnen jedenfalls eine in- spirierende Lektüre und würde mich freuen, wenn Ihr Herz danach auch et- was höher schlägt!

Sarah BRÜHWILER, Öffentlichkeitsarbeit

Was ist Busines Transfo Leute ins Ausland zu entsenden ist in unseren Gemeinden oft nicht mehr «en vogue». Das Anliegen für missio- nales Wirken in der Region wird grös- ser, während die Arbeit im Ausland immer mehr in Vergessenheit gerät. Wir haben aber auch 2018 noch einen weltweiten Auftrag – und um diesen wahrzunehmen, sind immer wieder neueWege gefragt. Seit etlichen Jahren hört man in christ- lichen Gemeinden und Werken Schlag- worte wie «Business as Mission», «Kingdom Business», «Ethisches Unter- nehmertum» oder eben auch «Business for Transformation» (zu Deutsch etwa «Geschäft für Veränderung» oder «Un- ternehmen für Transformation»). Was ist damit gemeint? All diese Begriffe bezeichnen die Kom- bination von Business und geistlichem Dienst. Die Definition von Business as Mission (BAM) und Business for Transfor- mation (B4T) ist noch etwas spezifischer: Man versteht darunter kulturübergrei- fende Unternehmen, die profitabel sind und gleichzeitig zu Gottes Ehre den Menschen und der Gesellschaft dienen. Sie werden gezielt gegründet und auf- gebaut, um ein Segen für benachteiligte Menschen in schwer zugänglichen Län- dern zu sein und um Arbeitsstellen im Ausland zu kreieren. Merkmale eines B4T-Unternehmens Interkulturelle Arbeit ist im Umbruch. Ihre Form ist nicht statisch, sondern muss den Zeiten und Gegebenheiten an- gepasst werden. B4T ist eine solche neue Form, die für verschiedene Herausforde- rungen der heutigen Zeit Lösungen an- bietet. Folgende Merkmale zeichnen ein B4T-Unternehmen aus: • Es arbeitet gewinnorientiert: Im Ge- gensatz zu «klassischen» Entwick-

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for mation? lungshilfe-Projekten können B4T- Unternehmen selber ein Einkommen generieren und sind idealerweise selbstragend. Dadurch entstehen we- niger Abhängigkeiten. Es ermöglicht, Visa für qualifizierte ausländische Mitarbeitende zu er- halten: In vielen Ländern wird die Arbeit von ausländischen Non-Profit- Organisationen zunehmend einge- schränkt. Das führt oft zu Schwierig- keiten, Bewilligungen zu erhalten und Visa erneuern zu können. Busi- ness-Visa sind hingegen vergleichs- weise einfach zu erhalten. • Es ist ein ganzheitliches Werkzeug: B4T-Gründer und -Manager möch- ten nicht nur ein gewinnbringendes Unternehmen führen, sondern den Menschen auch Gottes Liebe vor- leben und weitergeben. Durch die tägliche Zusammenarbeit mit Mitar- beitenden, Lieferanten und Kunden ergeben sich zahlreiche Chancen, den Menschen zu dienen. • Es ist ethisch und sozial: Das Unter- nehmen zeichnet sich durch legales, transparentes und korrektes unter- nehmerisches Handeln sowie eine soziale und nachhaltige Ausrichtung aus. Dadurch möchte es die Gesell- schaft positiv prägen. • Es schafft neue Arbeitsplätze: Das Generieren von Arbeitsplätzen und Verdienstmöglichkeiten gehört zu den effektivsten und nachhaltigsten Mitteln, um Armut und Migration zu bekämpfen. Durch das Fördern von Mitarbeitenden findet Multiplikation statt. Das Unternehmen nutzt zudem vor allem lokale Ressourcen. Chancen und Herausforderungen von B4T

mation in einem fremden Land auch Herausforderungen mit sich. Aufbau und Führung eines Unternehmens sind schon in der Schweiz anspruchsvoll, umso mehr in einem Land, wo weniger Rechtssicherheit herrscht und rechtli- che sowie finanzielle Risiken bestehen. Auch mit dem fremden Markt und Wett- bewerb muss man sich zuerst vertraut machen, um erfolgreich zu sein. B4T- Mitarbeitende müssen lernen, sich in einem Umfeld von Bürokratie und Kor- ruption zu bewegen. Nebst der Arbeit müssen sie zudem eine fremde Sprache erlernen, Kontakte aufbauen und Bezie- hungen pflegen. Der Wunsch, den Menschen zu dienen und Gottes Liebe weiterzugeben, muss wichtiger sein als der Erfolg des Unter- nehmens. Man muss sich bewusst sein, dass man in gewissen Ländern trotz aller Vorsicht ein relativ hohes Risiko eingeht, eines Tages das Land verlassen und das Geschäft aufgeben zu müssen. Beispiele gefällig? Aktuelle Beispiele von B4T-Unterneh- men gibt es viele, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: Reiseanbieter im Mittelmeer-Raum, Handelsunter- nehmen in der Golf-Region, technische Beratung in der Öl- und Gasindustrie, Medizinaltechnik-Unternehmen in Süd- asien, spannende Blogs aus Zentral- asien, Sprachinstitute in Nordafrika und vieles mehr. Lassen Sie sich überraschen, was Gott mit Ihnen noch vorhat! Ein bekannter Begriff aus diesem Bereich ist auch «Social Business», der auf Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus zurückzuführen ist. Bei einem «Social Business» ver- zichten die Investoren auf spekula- tive Gewinne. Zweckbestimmung des Unternehmens ist stattdessen die Lösung sozialer, ökologischer und gesellschaftlicher Probleme.

Chance, dringend benötigte und fair entlohnte Arbeitsplätze zu schaffen, sondern dabei auch auf natürlicheWeise die Botschaft und Werte von Jesus vor- zuleben. Durch den engen Kontakt mit Mitarbeitenden, Partnern und Kunden können wir den Menschen vor Ort ganz praktisch weitergeben, was es heisst, in der heutigen Zeit Jesus in einem he- rausfordernden Umfeld nachzufolgen. Wir können im Arbeitsalltag ganz selbst- verständlich zeigen, wie man mit allge- genwärtiger Korruption umgeht, was Vertrauen und Ehrlichkeit bedeuten, dass man sein Wort hält, dass man sich in schwierigen Situationen an Gott wen- den und konkrete Antworten erwarten kann und vieles mehr. B4T-Mitarbeitende bekommen als Ge- schäftsleute zudem eine solide Identität zugesprochen, die für alle Sinn macht und kein Misstrauen erregt. Bei inter- kulturellen Mitarbeitenden kann dies manchmal der Fall sein, wenn ihre Ab- sicht und Aufgabe für die Einheimischen nicht einleuchtend sind. Je nach Art des Geschäftes gewinnt man auch re- lativ schnell und unkompliziert Zugang zu verschiedenen Familien und Bezie- hungsnetzwerken. Nicht zuletzt bringt Business for Trans- formation neuen Schwung in die Mo- bilisation von Auslandmitarbeitern. Wir brauchen nicht mehr «nur» Schreiner/ innen, Lehrpersonen und Pflegeperso- nal im Ausland, sondern auch unter- nehmerisch denkende Persönlichkeiten, Pioniere und kreative Leute mit guten Ideen für ein Produkt oder eine Dienst- leistung. Unternehmerinnen und Un- ternehmer sowie Geschäftsleute sind gesucht, um mit ihrem Wissen die B4T- Mitarbeitenden anzuleiten und als Start- up-Coaches zu fungieren. Je nachdem könnten sie auch eine Partnerschaft mit einem Projekt eingehen, Know-how oder Technologie zur Verfügung stellen oder Risikokapital beisteuern. Natürlich bringt Business for Transfor-

Durch den ganzheitlichen Ansatz bie- tet ein B4T-Unternehmen nicht nur die

Wieso ist

Christlichen Werken und NGOs weht derzeit ein rauerWind entgegen – das gilt auch für SAM glo- bal. Schärfere Visabestimmungen, die Zunahme terroristischer Aktivitäten und/oder striktere Kontrollen erschweren ausgerechnet in den Ländern, in denen unsere Arbeit nach wie vor besonders notwendig wäre, ein längerfristiges Engagement. In Asien erleben wir dies besonders stark. In Chi- na ist SAM global schon seit etlichen Jahren nicht mehr mit eigenen Langzeit-Mitarbeitenden vor Ort. In Indien hat sich die Situation für Christen seit den letzten Wahlen deutlich verschlechtert und interna- tional tätige Organisationen stehen unter strenger Beobachtung. Erst vor wenigen Monaten entzog die indische Regierung 20‘000 internationalen NGOs die Lizenz, was für tausende Entwicklungsprojekte das Ende bedeutete. Auch in Sri Lanka wird es im- mer schwieriger, die notwendigen Bewilligungen für einen Einsatz zu erhalten. B4T als neue Chance Es braucht also neueWege, damit wir als SAM global unseren Auftrag auch in Zukunft wahrnehmen kön- nen – und Business for Transformation ist ein viel- versprechender Ansatz dafür. B4T soll für uns aber auf keinen Fall einfach Mittel zum Zweck sein, um verschärfte Visa-Bestimmungen zu umgehen und dank einem Geschäftsvisum legal ins Land zu kom- men. Vielmehr möchten wir durch die Unterneh- men und Geschäfte den Menschen vor Ort dienen und sie unterstützen. In der Businesswelt geht es häufig um Macht, Gewinnmaximierung und Presti- ge, vielerorts ist zudem Korruption sehr präsent. Wir möchten Unternehmen gründen, die genau dort einen Unterschied machen; Firmen, in denen christ- liche Werte gelebt werden, die für die Menschen da sind und wertschätzend mit ihnen umgehen. Ein besonderer Fokus soll dabei auf der Multiplikation liegen: Wir möchten Einheimische anstellen und fördern, sodass sie selber wieder andere ausbilden können. Zudem wollen wir sie darin schulen, eigen- ständig ein Geschäft aufzubauen und dadurch neue Arbeitsplätze zu schaffen. Ganz nach der Bedeutung von SAM: Serve And Multiply – Dienen und Multipli- zieren. Erste ermutigende Ergebnisse In einigen Ländern und Projekten arbeiten wir be- reits mit dem Ansatz von B4T: Pro AGRO , Guinea (Bild 1) Mit dem Projekt ProAGRO möchten wir die land- wirtschaftliche Situation in Guinea verbessern. Da- für werden einheimische Mitarbeitende im Bereich Landwirtschaft ausgebildet. Diese reisen danach in verschiedene Dörfer und schulen die Bevölkerung darin, wie sie ihre Anbaumethoden verbessern und ihre Ernte steigern können. Die Resultate sind so überzeugend, dass die Nachfrage laufend steigt: Das Projekt wurde 2010 gestartet; 2016 waren be- reits 20 einheimische Mitarbeitende unterwegs und

für SAM global relevant?

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haben in einem Jahr rund 300 Schulungen für inte- ressierte Gruppen durchgeführt. Um die Ernte rich- tig zu lagern und zu verwalten, werden in einem zweiten Schritt Getreidebanken mit einer Kapazität von bis zu 20 Tonnen Reis gebaut. ProAGRO stellt dafür einen Kredit zur Verfügung, der im Verlauf von drei Jahren zurückgezahlt werden muss. Mit diesem Geld können dann neue Lagerräume mit- finanziert werden. Action VIVRE , Guinea (Bild 2) Duale Berufsbildung ist wichtig für die nachhalti- ge Entwicklung eines Landes: Mit einer guten und praktischen Ausbildung haben die jungen Erwach- senen bessere Jobchancen, eine Perspektive für die Zukunft und können mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten dazu beitragen, dass das Niveau in ih- rem Arbeitsbereich steigt. In Guinea haben wir deshalb an verschiedenen Or- ten Berufsschulen für Handwerker eröffnet. Dabei arbeiten wir mit lokalen Handwerken zusammen, bei denen die Lehrlinge zusätzliche praktische Er- fahrung sammeln können. Teilweise sind die Pro- jekte schon fast selbsttragend, da so viele Aufträge reinkommen – die gute Qualität der Arbeit spricht sich herum. Ein erster Absolvent des Mechaniker-Lehrgangs hat inzwischen selber eine Werkstatt aufgebaut, damit er dort Lehrlinge ausbilden kann. Lighthouse Battambang , Kambodscha (Bild 3) Um benachteiligte Familien aus ländlichen Regi- onen zu unterstützen, wurde in Kambodscha das Projekt «Lighthouse Serving» gestartet: Bei ärme- ren Bauern werden ein bis drei Kühe eingestellt. Diese Bauern werden dann betreut und gefördert – sie lernen, artgerecht mit den Tieren umzugehen, mit ihnen Aufzucht zu betreiben und sie letztlich zu verkaufen (mehr Informationen auf Seite 18). Da- durch können die Bauern ein eigenes Einkommen generieren und wichtige Schritte in die Unabhän- gigkeit und Selbständigkeit machen. Einen Teil des Ertrags geben sie dem Projekt zurück. Projektleiter Lukas Bernhardt meint dazu: «Weil wir dieses Pro- jekt bewusst als Business führen, können wir den Bauern auf Augenhöhe begegnen und es entste- hen keine falschen Abhängigkeiten. Wir können so auch offener über Lebens- und Glaubensfragen sprechen.» Nächste Schritte Als SAM global wollen wir B4T bewusst Schritt für Schritt weiter ausbauen. So können wir in unse- ren Einsatzländern nachhaltige Veränderungen schaffen und Menschen ganzheitlich dienen. Dafür suchen wir neue Mitarbeitende mit Businesserfah- rung und kreativen Ideen. Haben Sie vielleicht eine Idee – oder möchten Sie selber vor Ort im Bereich B4T arbeiten? Dann melden Sie sich bei uns: enga- gement@sam-global.org

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Ulrich HALDEMANN, Länderverantwortlicher Asien

und die Bibel

Unsere westliche Kultur wurde stark durch das griechische Denkkonzept geprägt, welches besagt, dass unser Denken bzw. der «Geist» das Wichtigste und die Materie bzw. das Körperliche nur zweitrangig ist. Dieses Verständnis nennt man Dualismus. Ähnliche Denkmuster finden wir in ver- schiedenen Religionen und Kulturen – zum Teil auch in der christlichen Gemeinde. Aber stimmt das mit Gottes Sicht überein? Um dem nachzugehen, müssen wir uns mit Gott selbst und mit dem Anfang der Bibel auseinandersetzen. Hier einige Aussagen und Bibelstellen zu diesem Thema: Gott spricht und es wird Gott ist nicht an Philosophie oder Religion interessiert. Wenn er spricht, entsteht etwas – für ihn gehören Geist und Materie zusammen: 1. Mose 1–20: Gott sprach und es ward (die ganze Schöpfung). Johannes 1,1 und 14: «... und dasWort wurde Fleisch und wohnte unter uns.» Gott sandte nicht einen Gedanken, son- dern seinen Sohn. Ebenso sendet er auch uns als Menschen aus Fleisch und Blut. Wir sollen nicht nur reden, sondern das Wort Gottes auch tun (Matthäus 7,21; Jakobus 1,22 usw.). Im kirchlichen Umfeld wird das Wort «Dienst» oft nur im Zusam- menhang mit dem Engagement in der Gemeinde gebraucht. Dies entspricht jedoch nicht Gottes Verständnis. Die Aufgabe der Gemeinde ist es, die «Gläubigen» zumDienst zu befähigen. Nicht die Gemeinde ist der Dienst, sondern der Dienst ist primär dort, wo die Einzelnen leben – in ihren Familien, an ihremArbeitsplatz, in ihrem Dorf. Wir sehen an vielen Orten, dass Gott selbst arbeitet und dies für immer tun wird: 1. Mose 2,8 und 19: «Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden»; «Und Gott der HERR bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels.» Johannes 5,17: «Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt (arbeitet) bis jetzt, und ich wirke (arbeite) auch.» Gott arbeitet Keine Trennung von Glaube und Alltagsleben

Arbeit und wir Aber nicht nur Gott arbeitet, sondern als sein Ebenbild sind auch wir dazu geschaf- fen, zu arbeiten. In 1. Mose 2,15 steht: «Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und be- wahre.» Dies geschah vor dem Sündenfall und ent- spricht dem ursprünglichen Plan. Arbeit ist also nicht Strafe oder Fluch. Arbeit, wie Gott sie gedacht hatte, geschah in enger Zusammenarbeit und Gemeinschaft mit ihm. Wir sind ein Gegenüber für Gott – wir tun unseren Teil und Gott schenkt das Wachstum. Was ist aber dann mit der Arbeit gesche- hen? Wieso ist es oft so anstrengend, wie- so geschieht Ausbeutung, wieso reicht es manchmal kaum zum Leben? In 1. Mose 3 lesen wir vom Sündenfall und seinen viel- fältigen Folgen. In den Versen 17-19 steht, dass der Ackerboden verflucht wird (nicht die Arbeit) und dass man in Zukunft sein Brot mit Mühe und Schweiss verdienen muss. So wie vieles andere nach diesem Vorfall nicht mehr so funktioniert, wie Gott es ursprünglich geplant hat, ist es auch bei der Arbeit. Doch Jesus hat diesen Fluch überwunden und so kann Arbeit wieder in enger Zusammenarbeit mit Gott gesche- hen. Arbeit soll uns Würde, Sinn, Befriedigung geben. Sie ist auch ein Weg, wie Gott uns versorgt. Wichtig ist aber: Das Vertrauen soll nicht auf die Arbeit, sondern auf Gott gesetzt werden. Er kann auf unterschiedli- che Weise versorgen, aber meistens wählt er die Arbeit, weil der Mensch dazu ge- schaffen ist und es ihm gut tut. Eine kleine Randbemerkung: In 2. Mose 31,1–6 lesen wir von Bezaleel, der als ers- ter Mensch vom Heiligen Geist erfüllt

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Theologie der Arbeit

gentlichen Dienst zu tun, sondern wie ich an dem Ort, an dem ich bin, als «Gesandter» Gott dienen und Veränderung bewir- ken kann.

wurde, um handwerklich zu arbeiten. Wie kann Arbeit Strafe sein, wenn Gott seinen Geist gibt, um zu arbeiten? Gottes Anliegen sind die Menschen Quer durch die Bibel sehen wir an vielen Stellen immer wieder, dass Gottes Schlüs- selanliegen wir Menschen sind. Er will, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, dass wir wachsen und uns entwickeln. Er weiss auch, dass nur Kopfwissen noch kei- ne Veränderung bewirkt. Deshalb gibt er uns Verantwortung, Arbeit und Aufgaben, denn auf diese Weise können wir üben – und all das sind Schlüssel für unser Wachs- tum. Auch wir sollen in Menschen und in deren Entwicklung investieren. Dazu reicht das «Klassenzimmer» oder der Gottesdienst nicht – damit Menschen wirklich geprägt werden, braucht es mehr Zeit und das richtige Trainingsumfeld. Speziell im Wes- ten, aber auch in vielen andern Kulturen verbringen wir viel Zeit am Arbeitsplatz. Deshalb ist dies ein ideales Umfeld, um Menschen zu fördern und zu prägen. UNSERE VERANTWORTUNG Kolosser 3, 22–24 fordert uns zu Folgen- dem auf: «Alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als für den Herrn und nicht für Menschen, denn ihr wisst, dass ihr von dem Herrn als Lohn das Erbe empfangen werdet.» Diese Verse sind explizit auf die Arbeit bezogen. Was würde geschehen, wenn wir alle in dieser Haltung unsere Arbeit verrichten würden? Wir würden viel bessere Arbeit leisten, würden mehr Verantwortung wahrnehmen und könnten so positive Veränderung bewirken. Die Frage ist dann nicht mehr, wie ich möglichst schnell vom Arbeitsplatz wegkomme, um meinen ei-

Schlussfolgerungen für Business for Transformation

• Ein Unternehmen soll nicht ein Mittel zum Zweck sein, um Finanzen zu generieren oder um ins Land zu kommen, son- dern ist in sich wertvoll und wichtig für die Menschen. Arbeit schenkt Würde, Sinn, Identität, Gemeinschaft, Versorgung, Wachstum etc. • Arbeit hilft, wichtige Werte und Prinzipien im Leben von Menschen zu verankern. In vielen Ländern gab es Zeiten, in denen die Kirchen stark wuchsen. Oft blieb dieser Wandel aber oberflächlich – in der Gesellschaft und in einzelnen Le- ben gab es wenig Veränderung. Für langfristige und grund- sätzliche Veränderung und Entwicklung braucht es neue Werte, neue Denk- und Handlungsweisen, Charaktertraining und so weiter. Ein Unternehmen ist ein gutes Umfeld, wo dies geschehen kann. • Business ist ein Werkzeug von Gott, um in dieser Welt göttli- che Veränderung zu bewirken. Unternehmerisches Handeln soll Gottes Wesen offenbaren und ihn ehren. Unternehmen sind ein guterWeg, umHerausforderungen und Nöten in der Gesellschaft zu begegnen, alternative Wirtschaftsmodelle aufzuzeigen, Arbeitsplätze zu schaffen und so für die Men- schen und das Land zum Segen zu werden.

Stefan JAKOB, Unternehmensberater

Stefan Jakob leitet die Firma www.vitaperspektiv.ch, wel- che in den Bereichen Beratung, Treuhand, Personal undTraining tätig ist. Daneben leitet er die Schule für biblische Geschäfts- prinzipien www.sbgnet.ch und hat vielfältige Erfahrungen in der Hilfsarbeit gesammelt.

" Ich kann Menschen einstellen, die am Rande der Gesellschaft stehen "

gen selber festlegen. Dadurch ist es mir möglich, auch Menschen, die am Rande der Gesellschaft ste- hen, einzustellen: Ich hatte schon eine Mitarbeiterin mit AIDS oder Frauen, die ohne den Job im Café in der Prostitution gelandet wären. Ich finde es sehr schön, mitanzusehen, wie die Mit- arbeitenden zusammenhalten und zu einer kleinen Familie werden. Einige von ihnen haben durch ihre Arbeit hier auch Gott kennengelernt. Mein Café ist zudem eine tolle Möglichkeit, mit den Menschen in Battambang in Kontakt zu kommen, ihnen zu dienen und wirklich zu helfen. Hier in Kambodscha ist es ausserdem so, dass die Menschen glauben, sie schulden dir etwas, wenn du ihnen etwas gibst. Wenn du mit ihnen jedoch auf ge- schäftlicher Ebene interagierst, bleibt dieses Gefühl aus und sie behalten ihre Würde. Gibt es auch Herausforderungen? Ja, zum Beispiel gibt es in Battambang eine Gruppe von Auswanderern, die verschiedene Gerüchte über das Café verbreiteten, als sie erfuhren, dass ich Chris- tin bin. Sie behaupteten unter anderem, dass ich die Angestellten zwingen würde, zum Christentum zu konvertieren, was jedoch nicht meiner Art und mei- nen Prinzipien entspricht. Einmal haben Angestellte zudem Geld aus der Kasse gestohlen. Das war sehr schwierig, da ich nicht wuss- te, wie ich damit umgehen sollte. Was würdest du Leuten raten, die selber ein B4T-Un- ternehmen aufbauen möchten? Sie sollten sich drei Fragen stellen: » Bist du von Gott dazu berufen, ein Business zu leiten/ aufzubauen? » Hast du ein Team, das dir auch im Gebet «Rückende- ckung» gibt? » Fühlst du dich dem Business, das du aufbauen möch- test, verpflichtet? Zudem bin ich davon überzeugt, dass man Gottes Füh- rung und die eigene Erfahrung höher gewichten sollte als eine möglicherweise fehlende Ausbildung.

In Battambang, Kambodscha steht das Café von So- phia* – ein typisches B4T-Projekt. Die Gründerin aus den USA erzählt im Interview, wie es dazu gekom- men ist, welchen Herausforderungen sie begegnet und welche Tipps sie anderen mitgeben möchte.

Wie bist du auf die Idee gekommen, ein Café zu eröffnen?

Schon als Kind spielte ich oft «Café» mit meiner Fami- lie und auch später blieb die Leidenschaft für Gäste- bewirtung. Zudem hat Gott mir den starkenWunsch ins Herz gelegt, anderen zu dienen. Ich war schon drei Jahre als interkulturelle Mitarbei- terin in Battambang, als ich bei einem Spaziergang durch die Stadt ein herrenloses Haus bemerkte – und das brachte mich auf die Idee, dort ein Café zu eröffnen. Damals gab es hier in der Umgebung nur wenige gute Lokale und bei allen fehlte irgendet- was. Mein Café sollte einerseits für die Menschen da sein und andererseits das «ganze Programm» anbie- ten – kostenloses Wasser, guten Kaffee, Hausliefer- dienst, tollen Service, Wi-Fi und eine Klimaanlage. Zudemwar mir wichtig, meine eigene Persönlichkeit einbringen zu können und so das Café zu etwas Ein- zigartigem zu machen. Ich hatte genug von all diesen Projekten, die sich le- diglich auf Spenden aus dem Ausland stützten. Ich wollte etwas Selbsttragendes aufbauen, um dann mit dem erwirtschafteten Geld das Café weiterzu- bringen oder andere Projekte zu unterstützen. Das funktioniert inzwischen schon ziemlich gut und der Hauptteil des Ertrages wird heute zur Bezahlung von fairen Löhnen für die kambodschanischen Ange- stellten verwendet. Was waren die ersten konkreten Schritte? Zuerst haben wir über eine Fundraising-Seite Geld gesammelt und Einrichtungsgegenstände gesucht. Ob Tisch, Stuhl oder Kaffeemaschine – alles wurde verwendet. Danach ging es Schritt für Schritt vor- wärts und im Dezember 2010 konnte das Café seine Tore öffnen. Was schätzt du besonders an deinem Café? Als Managerin kann ich die Anstellungsbedingun- Wieso hast du das Café nach dem B4T-Prinzip aufgebaut?

Das Interview führten Elias Gerber und Lukas Bern- hardt, Mitarbeitende im Lighthouse Battambang, Kam- bodscha.

*Name geändert

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Sprachschulen in Indien

Sprachschulen haben sich international als eine der besten und erfolg- reichsten B4T-Modelle erwiesen: Einerseits steigt die Nachfrage da- nach in unserer zunehmend globalisierten und digital vernetzen Welt laufend, andererseits hält sich der Aufwand für den Betrieb in Gren- zen, wodurch genügend Zeit für das Pflegen von Beziehungen bleibt. In Indien gilt Englisch nach wie vor als Prestige-Sprache: Sie ist enormwich- tig, wenn man einen guten Job möchte, aber nur eine privilegierte Minder- heit kann sich guten Englischunterricht leisten und beherrscht die Sprache fliessend. Allen anderen bleibt diese Möglichkeit – und damit die Chance auf eine bessere Zukunft – verwehrt. Zu den besonders benachteiligten Gruppen in Indien gehören die rund 180 Millionen Muslime, die vor allem im armen Norden leben. Als SAM global möchten wir dazu beitragen, dass diese Menschen ebenfalls die Möglich- keit haben, sich weiterzubilden, einen besseren Beruf zu erlernen und et- was über Gottes Liebe zu erfahren. Wir arbeiten deshalb mit einem Partner zusammen, der in Indien Englischunterricht anbietet: In Lernzentren erhal- ten Interessierte professionell geführten Unterricht; in Englischclubs lernen sie, ihre Konversationsfähigkeit zu verbessern, ihre Sprachkompetenz zu vertiefen und sich zu verschiedenen Themen zu äussern. Viele Studierende diskutieren besonders gerne über Religion – und so stellen sie auch immer wieder Fragen zum christlichen Glauben. Erfolgsfaktoren der Sprachschulen Nicht nur unser Partner in Indien, auch andere Organisationen haben gute B4T-Erfahrungen mit Sprachschulen gemacht. Weshalb ist das so? Für ein funktionierendes B4T ist entscheidend, dass die Initianten nicht völ- lig von den Geschäftstätigkeiten absorbiert sind. Die B4T-Vision lebt davon, dass zum einen ein gut strukturiertes und gewinnorientiertes Geschäft geführt wird, und zum anderen die Verantwortlichen genügend Zeit und Energie haben, um in Menschen und Beziehungen zu investieren und ih- nen Gottes Liebe ganz praktisch weiterzugeben. Bei Sprachschulen können diese beiden Aspekte gut verknüpft werden: In den Lernzentren unseres Partners in Indien beispielsweise unterrichten drei Lehrpersonen rund 200 Studierende in zehn Klassen. Sie arbeiten jeweils halbtags und haben so genug Zeit, um Beziehungen mit den Studieren- den sowie anderen Personen in ihrem Umfeld zu pflegen. Nach jedem ab- geschlossenen Kurs kommen wieder neue Studierende dazu, wodurch die Lehrpersonen ihr Beziehungsnetz erweitern können. Ihre Chance wartet Um unseren Partner zu unterstützen und noch mehr benachteiligten Men- schen eine bessere Zukunft zu ermöglichen, suchen wir Mitarbeitende, die entweder in den Englischlernzentren unseres Partners mitarbeiten oder selber solche Zentren starten. Wenn Sie ein Herz für Muslime haben und im Besitz eines Englisch-Lehrdi- ploms sind (z. B. Celta Training Certificate), dann sind Sie genau die Person, die wir suchen! Nutzen Sie Ihre Chance und setzen Sie Ihr Fachwissen und Ihre Hingabe für diese Menschen ein. Ihr Vorbild wird viele Menschen prägen und ver- ändern.

Ulrich HALDEMANN, Länderverantwortlicher Asien

Was ist wichtig für die Gründung eines

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und wie packe ich sowas an?

Idee suchen und evaluieren Wie finde ich Ideen?

Gebet

• Eigene Erfahrung: Was kann ich, was weiss ich? • Onlinerecherche, Start-up-Verzeichnisse konsultieren, Länderreports lesen • Visionsreisen • Erste Marktanalyse, Interviews mit verschiedenen, fachkundigen Personen und potenziellen (kritischen) Kunden • Mit den Augen der Kunden sehen • Google AdWords konsultieren Wege zu innovativen Produkten: • Neues erfinden (z. B. Doodle) • Bestehendes übernehmen und besser machen (z. B. Dyson-Staubsauger) • Bekanntes neu kombinieren (z. B. iPad) Idee evaluieren • Ideen sammeln • Ideen aussortieren • Ideen bewerten MÖGLICHes B4T-Business • Sprachschule • Institut für Mikrokredite • Spezialisierte Auto-Werkstätte • Kompost-Service • Landwirtschaftliche Beratung • Tierfutterherstellung • Herstellung von Schutzmasken gegen Smog • Bloggen über die regionale Küche • Touristen-Resort • Reisebüro für Abenteuerreisen • Crossfit-Gym, Fitness-Angebote

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Unternehmerische Form auswählen

• • • • •

Start-up, Neugründung

Repräsentations-Büro, Agentur

Niederlassung oder Tochtergesellschaft

Betriebsübernahme

Franchise-Unternehmen

• Testlauf innerhalb eines bestehenden Unternehmens

Marktanalyse durchführen

Businessplan erstellen

Vier essenzielle Zutaten

• • •

Idee muss dich begeistern

Marktpotenzial muss vorhanden sein Kunde muss bereit sein, dafür zu bezahlen

• Alleinstellungsmerkmal (USP) muss vorhanden sein

Tipps von Richard Branson, britischer Unternehmer • Sehr gute Kenntnisse von Markt und Umfeld erarbeiten • Herausragende Produkte oder Dienstleistungen, die das Leben der Leute verbessern • Bedarf im Markt genau kennen • Auf das Bauchgefühl hören, aber auch Daten und Fakten überprüfen

Wer eignet sich für B4T?

Eine Berufsausbildung sowie eine theologische Ausbildung: das war lange Zeit «der normale Weg» für einen interkulturellen Mitarbei- tenden. Aber was braucht es, um in einer fremden Kultur ein Busi- ness for Transformation (B4T) auf- bauen zu können? Wer ein B4T starten möchte, sollte eine Vision und Leidenschaft für fol- gende drei Ziele mitbringen: 1. Funktionierendes Business Es ist wichtig, dass das Business fi- nanziell rentiert oder zumindest die Betriebskosten gedeckt werden können. Dabei soll es nach bibli- schen Werten aufgebaut und ge- führt werden. Ein allfälliger Gewinn wird sinnvoll reinvestiert und neue Arbeitsplätze werden geschaffen. 2. Zufriedene Menschen Die Mitarbeitenden sollen sich durch faire Behandlung und Entloh- nung sowie individuelle Förderung respektiert und wertgeschätzt füh- len und so etwas von Gottes Liebe erfahren. Das Ziel sind zufriedene Mitarbeitende, die begeistert von ihrem Arbeitsplatz erzählen. Auch die Kunden, Lieferanten und Partner sollen ganz praktische Wertschät- zung erleben. 3. Positive Veränderung in der Gesellschaft Das Business soll ein Segen sein für die Mitarbeitenden und ihre Famili- en, für die Kunden und für die gan- ze Gesellschaft. Es soll in dem Ort, in dem es steht, nachhaltig etwas verändern und dazu beitragen, dass es den Menschen besser geht. Das Geschäft ist bekannt für Ehrlichkeit, Fairness und gute Produkte oder Dienstleistungen – und ehrt so Gott! Was braucht es, um ein eigenes Geschäft zu eröffnen? im Trend. Wurden 2014 in der Schweiz noch 457,2 Millionen Franken in Start-ups investiert, war es 2016 fast das Doppelte (908,2 Millionen)*. Im- mer mehr junge Erwachsene möch- ten in einem Start-up mitarbeiten oder sogar selber eines gründen. Weshalb nicht diesen Wunsch nach Eigenständigkeit nehmen und die Ideen und Innovationen im Ausland Start-up-Unternehmen sind

umsetzen – erst recht noch mit viel grösserer positiver Auswirkung? Doch welche Eigenschaften braucht es aus unternehmerischer Sicht, um ein eigenes Business eröffnen zu können? Einer guten Geschäftsfrau bzw. ei- nem guten Geschäftsmann werden folgende Attribute zugeschrieben: - Realistische Einschätzung der Marktsituation und der Produkte - Konkrete Geschäftsidee, die kon- sequent verfolgt wird - Eigeninitiative, Kreativität, Flexibi- lität, lösungsorientiertes Denken - Optimistische Grundhaltung, Risi- kobereitschaft, Mut zum Auspro- bieren und Scheitern - Fähigkeit zur Zusammenarbeit, Durchhalte- und Durchsetzungs- vermögen, Belastbarkeit - Klare Haltung zu Werten wie Ehr- lichkeit, Nachhaltigkeit, respekt- voller Umgang mit Mitarbeiten- den - Für B4T braucht es zusätzlich eine interkulturelle Sensibilität bzw. Anpassungsfähigkeit an den Kon- text vor Ort. Das sieht nach ganz schön viel aus – aber natürlich erfüllt kaum jemand alle Punkte. Ist man sich der eigenen Grenzen bewusst, zieht man Mitar- beitende, Partner und Coaches zur Unterstützung und Ergänzung bei. Zudem tendieren wir oft dazu, uns zu unterschätzen. Wirft man je- doch einen Blick auf den Global Competitiveness Report, der die Wettbewerbs- und Leistungsfähig- keit von Ländern bewertet, so sieht man, dass die Schweiz (Rang 1) und Deutschland (Rang 5) ganz oben auf der Liste stehen. Ohne Zweifel gibt es also jede Menge Leute in der Schweiz und Deutschland, welche die Fähigkeiten mitbringen, ein B4T zu starten oder mitzuprägen. Lassen Sie sich herausfordern! Wenn Sie eine Leidenschaft haben, benachtei- ligten Menschen in anderen Kultu- ren die Liebe Gottes praktisch nahe zu bringen, die Gesellschaft positiv verändern wollen und ein Flair für Business haben, dann sollten wir uns kennen lernen! Wir würden Sie gerne dabei begleiten, ein B4T auf- zubauen!

Jürg PFISTER, Leiter SAM global

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*startupticker.ch

Leben Sie Ihre Berufung und wagen Sie den Schritt in eine neue Aufgabe! Hat das Thema Business for Transformation Ihr Interesse geweckt? Sie haben eine Geschäftsidee oder möchten mehr über das Thema erfahren? Melden Sie sich bei uns – wir unterstützen Sie gerne bei der Umsetzung Ihrer Idee oder stellen Ihnen weitere Informationen zur Verfü- gung: winterthur@sam-global.org Möchten Sie sich gerne in einem bereits bestehenden Projekt im Bereich B4T investieren und Ihre Ideen einbrin- gen? Wir suchen:

Indien Englisch-Lehrpersonen mit einem CELTA Training Certificate oder einem ähnlichem Diplom für die Mit- arbeit in einer Sprachschule (auch Kurzeinsatz von mehreren Monaten möglich) oder für den Aufbau von neuen Sprachschulen. Kambodscha Landwirt/in, Agronom/in, Futterspezialist/in: Mit Ih- rem Fachwissen unterstützen Sie unseren Programm- manager bei der Schulung und Ausbildung von Bau- ern, sodass diese durch die Aufzucht von Kühen ein eigenes Einkommen erwirtschaften können (auch Kurzeinsatz möglich). Sri Lanka Bauführer/in oder Baufachmann/-frau für die Hand- werkerschule CCS in Trincomalee für die Ausbildung von jungen Baufachleuten in Theorie und Praxis und den Aufbau einer kleinen Baufirma. Guinea Handwerker/innen mit Flair für Ausbildung und Busi- ness, die mithelfen, Handwerkerlehrlinge so auszu- bilden, dass sie ihren Lebensunterhalt selber erarbei- ten und unter Umständen auch ein eigenes Business starten können (auch Kurzeinsatz möglich). Tschad Projektleiter/in für die Begleitung der Teilprojekte Privatschule, Lehrerausbildung und Kontaktarbeit. Setzen Sie Ihr Fachwissen und Ihre Leidenschaft im Ausland für andere ein – Sie können viel bewegen! Weitere Informationen und Stellen finden Sie unter www.sam-global.org

Ein Tag im Leben von

Ruedi Stark

Wenn ich darüber nachdenke, was ich jeden Tag hier in Trincomalee mache, dann bin ich zuerst einmal einfach dankbar für alle Tage, die ich hier erleben darf, die gefüllt sind mit wichtigen und weniger wich- tigen Aufgaben und Arbeiten. Dankbar auch, dass ich – selbst wenn ich heute öfter an meine Grenzen stosse als früher – erleben darf: Jesus ist da, trägt durch und schenkt obendrein trotz Schwierigkeiten Freude. Seit mehr als sechs Jahren bauen wir nun in Trincomalee in Sri Lanka die Handwerkerschule «College of Construction Skills», kurz CCS, auf und leiten sie zusammen mit einheimischen Fachleuten sowie Kurzzeitmitarbeitenden aus der Schweiz. Kein Tag ist gleich wie der andere und die Aufgaben sind zahlreich: Baustellen besichtigen, Arbeiten organisieren, Theorieunterricht, Korrespondenzarbeiten, praktische Ausbildung von Lehrlingen, Baumaterial einkaufen, Baupläne zeichnen, Bauten berechnen, Andachten und hin und wieder Predigten vorbereiten, Abrechnungen von Löhnen und Baustellen, den Lehrlingen helfen, ihre Probleme zu lösen – alles meist bunt gemischt. Nur selten ist vorhersehbar, was auf einen zukommt und was vielleicht plötz- lich ganz dringend erledigt werden muss. Die einzigen Fixpunkte sind der Tagesbeginn um 5.30 Uhr, teilweise die ge- meinsamen Essen und die drei Teepausen, bei denen jeweils ein stark gesüss- ter Tee getrunken wird – ein Überbleibsel aus der Zeit, als die Engländer Sri Lanka besetzt hatten. Das Tagesende ist gefüllt mit Studienzeit für die Lehr- linge, Gesprächen mit den Supervisoren und «Chapel Service», eine Mischung aus Andacht, Gebetszeit und Bibelauslegung. Manchmal gehört auch Einkau- fen in der Stadt oder ein kurzer Besuch in einem Restaurant am Meer zum Abendprogramm. Gott sei Dank habe ich im Lauf der Jahre gelernt, in aller Hektik immer wieder einen Blick nach oben zu werfen und mich kurz mit meinem obersten Baulei- ter abzusprechen, was sich beruhigend auf den Tagesablauf auswirkt. Auf dem Weg der Transformation Unser Hauptanliegen hier ist die «Transformation» unserer Lehrlinge, Transfor- mation in zuverlässige Fachleute und in verantwortungsvolle Bürger Sri Lan- kas. Unser Wunsch für sie ist, dass sie auf diesem Weg Gottes Liebe erfahren und erkennen, wie wertvoll eine persönliche Beziehung zu Jesus ist. Unsere Aufgabe hier fordert uns täglich heraus – doch wenn wir uns dieses Ziel vor Augen halten, hilft es uns, dranzubleiben und jeden Tag zu wissen, wofür wir arbeiten.

Ruedi STARK, Gründer der Handwerkerschule CCS in Sri Lanka

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Kurzeinsatz: aus einem Jahr wurden zwei

Sommer 2017: In wenigen Stunden fliege ich in die Schweiz zurück. Die zehn Monate, die ich soeben in Gui- nea verbracht habe, sindwie imFlug vergangen. Aber wenn ich an meine Ankunft zurückdenke, so kann ich ganz klar erkennen, was für einen Weg ich in dieser Zeit gemacht habe. Und wie sehr ich mich darauf freue, ein zweites Jahr hier zu verbringen! Nach meinem Studium zur Primar- lehrerin habe ich ein Jahr lang in der Schweiz unterrichtet. In dieser Zeit hat ein Bekannter angerufen und gefragt, was ich davon halten würde, einen ein- jährigen Einsatz in Afrika zu machen und dort zu unterrichten. «Ich überlege es mir mal», habe ich geantwortet. Der Gedanke liess mich nicht mehr los und zwei Monate später entschied ich mich definitiv dafür, für ein Jahr nach Guinea zu reisen. Die Schulleitung war darü- ber nicht sehr erfreut, gerne hätten sie mich behalten. Aber der Direktor teilte mir auch mit, wie positiv ein Einsatz im Ausland für den Lebenslauf sei. So ging es im September 2016 los. Etwas bewirken Ich fühlte mich schnell wohl in Guinea und nach drei, vier Monaten war ich so richtig zuhause: Langsam begannen sich Freundschaften mit Guineern zu entwickeln, ich wurde immer sicherer im täglichen Umgang mit den Leuten, das Team war genial, meine Arbeit machte mir Spass und ich mochte das afrikanische Leben einfach. Zudem konnte ich wirklich etwas bewirken, mehr, als das in der Schweiz oft der Fall gewesen war. Ich begann darüber nachzudenken, vielleicht noch ein zweites Jahr anzu- hängen; gleichzeitig liebte ich meine

Arbeit in der Schweiz und wollte gerne in meine «alte» Schule zurückkehren. Ich sagte zu Gott: «Entweder meine frühere Schule oder Guinea!» Ich meldete mich deshalb bei meinem ehemaligen Arbeitgeber – doch irgend- wie wollte einfach keine Antwort kom- men. Mit der Zeit begann es mich zu stören, nicht zu wissen, was nächstes Jahr auf mich zukommen würde. Ich sprach mit meiner Mitbewohnerin darüber und wir kamen zum Schluss, dass Gott vielleicht wollte, dass ich die Entscheidung traf und von Herzen dahinterstehen konn- te. So entschied ich mich für ein zweites Jahr in Guinea, behielt es aber noch für mich. Und am nächsten Morgen war plötzlich die Antwort der Schule in mei- ner Mailbox: Leider konnten sie mir im Moment keinen Arbeitsplatz anbieten! Ich nahm es als Bestätigung von Gott, dass ich die richtige Entscheidung ge- troffen hatte. Ein paar Wochen später erhielt ich zwar dann ein Traumjoban- gebot dieser Schule, jedoch verlor ich nicht viele Gedanken daran, denn mei- ne Entscheidung war getroffen und ich empfand einen tiefen Frieden und Freu- de darüber. Und wie schön, dass ich mich nach mei- nem ersten Jahr nicht definitiv verab- schieden musste, sondern einfach «bis bald» sagen konnte! Ja: Afrika ist wirklich mein Zuhause geworden. Eine Herzensentscheidung

ich? Was hat mein zweijähriger Guinea- Aufenthalt für einen Einfluss auf meine Karriere, auf meine Beziehungen? Verlie- re ich den Anschluss? Für mich persönlich war und ist aber klar: Wenn Gott mich hierher gerufen hat, dann hat er auch den Rest in der Hand. Ich muss mir keine Sorgen darü- ber machen, was in der Schweiz ist und sein wird, denn er wird dafür sorgen.

Noémie STAUB verbringt gerade ihr zweites Jahr

als Kurzzeiterin im ActionVIVRE Süd

Was mache ich hier eigentlich? Wenn man an Schule in Afrika denkt, stellt man sich wohl vor allem kleine, etwas heruntergekommene Schulzim- mer vor, vollgestopft mit fünfzig afri- kanischen Kindern. Bei mir sieht das jedoch etwas anders aus: Ich unterrich- te zwei Kinder von Schweizer Mitarbei- tenden. Würden die Kinder die öffentliche Schule von Guinea besuchen, wäre es wegen des tiefen Schulniveaus un- möglich, sie eines Tages wieder ins Schweizer Schulsystem zu integrieren. Indem ich mich um den Unterricht kümmere, halte ich den Eltern den Rü- cken frei – sie müssen sich keine Sor- gen darum machen und können sich auf die Projektarbeit konzentrieren. Neben dem Unterricht habe ich immer noch genügend Zeit, ins afrikanische Leben einzutauchen und andere Auf- gaben zu übernehmen. An dieser Stelle geben Kurzzeitmitarbei- tende und Kinder von Mitarbeitenden etwas aus ihrem Leben weiter.

Er wird versorgen!

Natürlich habe ich mir in diesem Ent- scheidungsprozess auch einige Gedan- ken gemacht, vor allem was das Leben in der Schweiz betrifft: Was verpasse

NEWS

Eine geschenkte Kuh führt zur Projektidee In Kambodscha gibt es sehr viele Non-Profit-Organisationen, die sich um die verschiedens- ten Anliegen kümmern – von Schulbildung über medizinische Versorgung bis zur Bekämp- fung von Menschenhandel. Was die meisten von ihnen gemeinsam haben, ist die totale Abhängigkeit von Spenden aus dem Ausland. Wir möchten jedoch unbedingt vermeiden, dass die Kambodschanerinnen und Kambodschaner, mit denen wir zusammenarbeiten, ihr ganzes Leben lang auf Gelder aus demWesten angewiesen sind. Als wir vor gut zwei Jahren eine Kuh geschenkt bekamen, kam uns eine Idee, wie wir arme Familien aus ländlichen Regionen unterstützen könnten, ohne sie von uns abhängig zu machen: Wir stellen bei interessierten Bauern für eine bestimmte Zeit ein bis drei Kühe ein und begleiten die Bauernfamilien dabei, Kälber zu züchten und aufzuziehen. Durch den Verkauf der Kälber können sie einen Ertrag generieren. Ein zu Beginn festgelegter Teil des Ertrags fliesst dann wieder zurück in unser Projekt Lighthouse Serving und wird für neue Investitionen verwendet. Ein ehemaliger Student als Projektmanager Nach zwei Jahren Versuchsphase sind nun zwei Bauern und sieben Mutterkühe in dieses Projekt integriert. Wir sind von der Nachhaltigkeit und vomNutzen dieser Arbeit überzeugt und wollen sie gerne weiter ausbauen. Da die Betreuung der Bauern sehr zeitintensiv ist, haben wir den 22-jährigen Sovorth als Projektmanager eingestellt. Sovorth hat als Jugend- licher bei uns im Lighthouse Living gelebt und während dieser Zeit eine persönliche Be- ziehung mit Jesus angefangen. Er war von der Vision von Lighthouse so begeistert, dass er nach dem Schulabschluss zurückkam, um bei uns zu arbeiten – die ideale Besetzung für unsere Projektmanager-Stelle! Seine Hauptaufgaben sind das Schulen und Begleiten der Bauern, damit sie bessere Erträge erzielen können, sowie der Ausbau und die Professiona- lisierung des Projekts. Dabei hat er auch immer wieder Gelegenheit, mit den Bauern über seine Motivation und Gottes Liebe zu sprechen – und erlebt, wie sie ihre Herzen öffnen und sich von seiner Hoffnung und Begeisterung anstecken lassen. Gibt es ein Projekt oder Land, von dem Sie mehr erfahren möchten? Zweimal jährlich er- scheinen über jedes Projekt solche «Projektnews» – jetzt kostenlos bestellen! winterthur@ sam-global.org oder 052 269 04 69

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Ein Blick in die Homebase

Was machen eigentlich die

Länderverantwortlichen?

onsleitung, Personalleitung oder das Qua- litäts- und Risikomanagement.

In der Homebase gibt es vier sogenann- te Länderverantwortliche. Wir vier sind mit bestimmten Ländern besonders verbunden und haben Visionen, Träume und Leidenschaft für die Menschen in diesen Regionen. Wenn Jürg Pfister von Guinea erzählt, beginnen seine Augen zu leuchten. Bea Ritzmann trumpft ger- ne mit abenteuerlichen Bootsfahrten auf dem Amazonas und mit Übernach- tungen in der Hängematte auf oder er- zählt von den Entwicklungen in Angola. Unser Asien-Verantwortlicher Ulrich Haldemann unternimmt die längsten Reisen und isst die exotischsten Me- nus. Die wichtigsten Einsatzländer sind meiner Ansicht nach natürlich meine Länder – die Sahelländer! Ich setze mich voller Begeisterung für die Entwicklung im Tschad, in Kamerun und in Burkina Faso ein. Ein wichtiger und schöner Teil unserer Ar- beit sind die jährlichen Monitoring-Reisen. Dabei geht es vor allem darum, die Projekt- fortschritte auszuwerten und Beziehun- gen zu pflegen. Mit den Einsatzleistenden erörtern wir den Stand des Projekts, stel- len strategische Überlegungen an und besprechen im Mitarbeitergespräch ihre jeweilige persönliche Situation. Da wir im- mer weniger europäische Mitarbeitende haben, werden die Besuche bei unseren Partnern zunehmend wichtiger. Mit ihnen diskutieren wir über die Auswirkungen der geleisteten Arbeiten, legen Massnahmen fest und beraten über neue Ideen und In- itiativen.

mit Reisen, sondern hinter dem Computer- Bildschirm und am Telefon. Die Koordinati- on der Projekte und Programme erfordert viel Kommunikation mit den Partnern und den Einsatzleistenden. Wir stehen bei Ent- scheidungen beratend zur Seite, ermuti- gen bei Rückschlägen und vermitteln bei Konflikten. Im Büro suchen wir mit dem Kommunikationsteam nach Werbemass- nahmen für die Projekte und besprechen mit dem Grafiker das Layout der Flyer. Mit der Finanzabteilung werden ein Budget und ein Finanzplan erstellt und wir stellen Zwischenberichte und Jahresrapporte zu- sammen. Ein weiterer, in letzter Zeit aber eher er- nüchternder Teil unserer Arbeit ist die Suche nach neuen Mitarbeitenden. Wir entwerfen Jobbeschreibungen und er- stellen gemeinsam mit der Personalabtei- lung Stelleninserate. Auch sind wir immer wieder mit einem Ausstellungsstand an Tagungen, Konferenzen und Seminaren präsent. Ganz gerne würden wir ein paar Anstellungsgespräche mehr führen – doch leider sind die Rückkehrergespräche in letzter Zeit häufiger. Vielseitig eingespannt Als Bindeglied zwischen den Einsatzleis- tenden und ihren Gemeinden sowie zwi- schen den Projekten und deren Unterstüt- zern sind wir immer wieder unterwegs, gestalten Gottesdienste und arbeiten in den Supportgruppen mit. Als Mitglieder der Bereichsleitung beteiligen wir uns an gesamtstrategischen Diskussionen rund umdie Entwicklung von SAM global. Nebst der Länderverantwortung haben wir alle auch noch andere Aufgaben bei SAM glo- bal – die Geschäftsleitung, Kommunikati-

Mitleiden und mitfreuen Unsere Arbeit ist vielseitig, herausfordernd und spannend. Wir leiden bei Schwierig- keiten und Schicksalsschlägen mit und wir freuen uns, wenn sich Personen, Situ- ationen und ganze Gemeinschaften zum Positiven verändern. Ich sehe es als grosses Privileg, dass ich gemeinsam mit den Mit- arbeitenden in den Einsatzländern dazu beitragen kann, dass sich das Leben für die Menschen vor Ort verbessert.

Andreas ZURBRÜGG, Länder- verantwortlicher Sahel und Verantwortlicher für Quali- täts- und Risikomanagement

Profil eines LV • Fremdsprachenkenntnisse • Anliegen für Menschen • Teamfähigkeit • Führungskompetenzen • Kenntnisse in Projektmanagement • Interkulturelle Erfahrung • Vertiefte Bibelkenntnisse • Verhandlungssicherheit • Kontaktfreude • Interesse an fremden Kulturen

Beraten, ermutigen, vermitteln

Die meiste Zeit verbringen wir aber nicht

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