NATIONAL GEOGRAPHIC SPECIAL

Antike Heilkunst

Das italienische Fresko aus dem 13. Jahrhundert zeigt zwei Gründerväter der Medizin: Hippokrates und Galen.

HIPPOKRATES, BEGRÜNDER DER MEDIZIN V iele medizinische Fakultäten lassen Studie- rende noch heute eine Version des 2400 Jahre alten Hippokratischen Eids schwören. Der griechi- sche Arzt und Philosoph Hippokrates (um 460 bis um 375 v. Chr.) hat die Medizin grundlegend ver- ändert: Die Heilkunde basierte damals vor allem auf Aberglauben. Hippokrates dagegen suchte nach den natürlichen Ursachen von Krankheiten. Im Corpus Hippocraticum, einer ihm zugeordneten Textsammlung, finden sich Diagnosen wie mangel- hafte Hygiene und falsche Ernährung. Hippokrates praktizierte und lehrte in ganz Griechenland und Kleinasien. Zu Hause auf der Insel Cos (heute Kos), versammelte er seine Schüler unter einer Platane.

GALEN VON PERGAMON, DER LEIBARZT D er griechische Arzt Galen von Pergamon (129 bis um 216) machte eine ruhmreiche Karriere. Nach seinem Medizinstudium in Griechenland, Ale- xandria und Kleinasien kehrte er in seine Heimat Pergamon in der heutigen Türkei zurück. Dort arbei- tete er als Arzt in einer Gladiatorenschule, wo er praktische Erfahrung in der Wundversorgung sam- melte. Den Großteil seines Berufslebens verbrachte er in Rom, wo er drei Kaisern als Leibarzt diente. Mit seinen Tiersektionen leistete er Pionierarbeit für Anatomie und Physiologie. Galen veröffentlichte mehr als 300 Werke. Seine Erkenntnisse beeinfluss- ten das Verständnis von Medizin in Europa und im Nahen Osten bis ins 17. Jahrhundert.

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