EUROPÄISCHE EROBERER
Konstantin der Grosse Regierungszeit: 306 bis 337
K onstantin der Große (um 280 bis 337) regierte das Imperium Roma- num in einer Zeit des Umbruchs. Er verhalf dem Christentum in Rom zum Aufstieg und etablierte eine neue Hauptstadt im Osten, die später seinen Namen tragen sollte. Seine Herrschaft markierte einen Wendepunkt zwischen der Frühgeschichte und dem Mittelalter.
306 wurde Konstantin von dessen Soldaten zum Kaiser erhoben. In den folgenden 18 Jahren be- kämpfte er die drei anderen Machthaber – seine Rivalen –, um allein zu regieren. An der Milvischen Brücke vor Rom kam es 312 zur Entscheidungsschlacht. Konstantin der Große schlug seinen Schwager Maxentius und erlangte mit dem Sieg die Alleinherrschaft über den Westen des Imperiums. Folgenreicher war allerdings eine göttliche Offenbarung, die ihn vor der Schlacht heimgesucht haben soll. Seinem Biografen Eusebius zufolge erblickten Konstantin und seine Trup-
Als Konstantin geboren wurde, herrschten Chaos und Anarchie im Imperium. Bürgerkriege, Invasio- nen und Krankheiten erschütter- ten das Römische Reich derart, dass diese Phase als „Reichs- krise des 3. Jahrhunderts“ in die Geschichtsbücher einging. Kai- ser Diokletian versuchte damals, die Verhältnisse neu zu ordnen, indem er eine Tetrarchie einführte und die Macht unter vier Männern aufteilte, die je einem Viertel des Rei- ches vorstanden. Konstantins Vater Constantius I. war einer von ihnen. Doch Diokletians Plan scheiterte. Nach dem Tod seines Vaters
LINKS: Konstantin bekannte sich zum Christentum. RECHTE SEITE: In der Istan- buler Hagia Sophia erinnert ein Mosaik an den römischen Herrscher. pen am Himmel ein Kreuz aus Licht, begleitet von den griechischen Worten für: „In diesem Zeichen siege!“ Nachts hatte Konstantin überdies einen Traum, in dem Jesus Christus dieselbe Botschaft wiederholte. Der Kaiser ließ darauf- hin das christliche Kreuzsymbol auf die Schilde seiner Soldaten malen.
110
DENKER, HERRSCHER, MACHER
Made with FlippingBook flipbook maker