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Der lange WEG zum TRAUMBERUF Meine beste tschadische Freundin ist noch keine dreissig Jahre alt, hat aber sehr jung geheiratet und jetzt bereits acht Kinder. Nur einen Tag nach der Ge- burt ihres jüngsten Kindes ging sie zu meinem grossen Erstaunen in die Stadt, um dort eine Prüfung fürs Abitur abzulegen! Obwohl ich nun schon fast zehn Jahre im Tschad lebe, bin ich immer wieder Auch die Schweiz ist in mancherlei Hinsicht ein erstaunliches Land: Wo sonst würde man tatsächlich zusätzliche Ferienwochen ablehnen? Abstimmungen über persönliche Privilegien werden nur angenommen, wenn das Wohl der Arbeitgeber und der ganzen Nation dadurch nicht zu stark beeinträchtigt werden. Sogar der Mutterschaftsurlaub wurde lange Zeit bekämpft und erst später als in vielen anderen europäischen Ländern angenommen. Von dieser Einstellung wurde ich geprägt – ich habe gelernt, an das Wohlergehen meiner Umgebung und meines Arbeitgebers genauso zu denken wie an mein eige- nes. Jeder „schlägt sich so durch“ Hier im Tschad begünstigen die Gesetze hingegen fast immer den Angestell- ten, der zahlreiche Rechte geniesst. Die Kehrseite der Medaille: Nur sehr weni- ge Personen werden regulär mit einem Vertrag angestellt und profitieren von diesen Vorteilen. Jeder „schlägt sich so durch“, während er auf eine Festanstel- lung wartet. Ohne Festanstellung gibt es aber weder eine Unfall- noch eine Krankenversicherung und auch keine Altersvorsorge. Traumberuf: Beamtin beim Staat Der Traum fast jeder Person imTschad ist eine Anstellung als Beamtin oder Be- amter beim Staat – denn dann kann man nicht mehr entlassen werden! Aber um das zu erreichen, ist das Abitur ein„Muss“. Dieses Diplom öffnet die Türe zu einem Studium, und sobald man dieses erfolgreich abgeschlossen hat, kann man sich auf die sehr lange Liste der Personen einschreiben lassen, die beim Staat angestellt werden möchten. Die Wartezeit kann variieren, aber es han- delt sich in jedem Fall um Jahre. So verfolgt also meine Freundin ihr Ziel, den Studienabschluss, mit einer be- merkenswerten Hartnäckigkeit. Sie hofft, dass die nächsten Geburten in die Ferienzeit fallen werden. Und wer weiss, vielleicht wird sie, wenn sie eines Tages angestellt ist, in den Genuss des wohlverdienten Mutterschaftsurlaubs kommen!? überrascht über die Unterschiede zur Schweiz. Nicht nur das eigeneWohl im Fokus

Patricia MOSER, Mitarbeiterin im ProRADJA‘, Tschad

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INHALT

EDITORIAL

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EinWort mit vielen Bedeutungen In den letzten 127 Jahren hat sich bei der SAM so einiges an Text- und Bildmaterial angesammelt. Und auch unser Computerarchiv, das immerhin aufs letzte Jahrtausend zurückgeht, ist diesbe- züglich ein richtiger Schatz. Bei der Planung dieser SAM-Focus-Ausgabe habe ich unser Archiv nach dem Stichwort „Traum“ durchsucht und bin dabei auf ganz Unterschied- liches gestossen: ein Bild eines Traumschlosses für das Layout eines SAM-Focus, den Liedtext von „Wir werden sein wie die Träumenden“, der für eine Ferienwoche genutzt wurde, und ein Doku- ment, in dem jemand einen Traum aufgeschrie- ben hat, den er eines Nachts hatte. Traumhaus, Traumjob, Traummann … Schon diese Aufzählung zeigt: Das Wort „Traum“ hat zahlreiche Bedeutungen. Es gibt diverse Sprichwörter zu Träumen („Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum!“) und unzählige Be- griffe mit Traum – wir sprechen vom Traumhaus, dem Traummann, Traumjob oder dem Traumtor. Meistens – mit Ausnahme von Albträumen – sind Träume etwas Schönes, Hoffnungsvolles, Ideales. Trotzdem wagen wir es oft nicht, gross zu träu- men. Träume wirken schnell unerreichbar oder zu weit entfernt von der Realität. Die Gefahr einer Enttäuschung, einer Nichterfüllung scheint zu gross. Ohne Träume keine Projekte Haben Sie einenTraum? Ich bin überzeugt, dass es vieles nicht geben würde, wenn da nicht irgendje- mand mit irgendeinem unrealistischen Traum ge- wesen wäre: dem Traum vom Fliegen, dem Traum der weltweiten Kommunikation, dem Traum, ein Mittel gegen Malaria zu finden. Auch am Anfang vieler unserer Projekte stand ein vielleicht unrea- listischer Traum (Seiten 9 bis 11). Aber nur, wenn Träume da sind, kann Neues, Aussergewöhnliches entstehen. Was ist Gottes Traum für unser Leben, unsere Ar- beit? Fragen wir ihn danach – und wagen wir es, diesen Traum zu träumen. Denn bei ihm gibt es kein„zu gross“. Für ihn ist kein Traum unmöglich!

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Persönlich Patricia MOSER Editorial Sarah BRÜHWILER Träume und Visionen Dr. Hannes WIHER Träume sind Schäume – oder doch mehr? Giovanna PEDITTO Haben Sie auch schon davon geträumt, Träume zu haben? Christophe REIFSTECK Ich träume von einer Wüste,

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die zu blühen beginnt Beat ROGGENSINGER Aus dem Leben eines Träumers Lukas BERNHARDT Wenn Träume wahr werden Daniel BERGER Muslime: Besuch im Traum Benjamin JOSI Bilderbibel mit traumhaften Auswirkungen Agathe BURRUS „Eine unglaubliche Freude durchströmtemein Herz“ Sandra TOGGENBURGER I have a dream

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Unser Traum als SAM Jürg PFISTER Mit neuem Namen in die Zukunft Ulrich HALDEMANN SAM-Focus imWandel

Sarah BRÜHWILER, Öffentlichkeitsarbeit

Bewegungsmelder Finanzpuls Impressum

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PS: Auch die SAM hat einen Traum! Damit wir diesen weiterhin problemlos verfolgen können, müssen wir eine grössere Veränderung vorneh- men. Mehr dazu finden Sie ab Seite 18.

& TRÄUME

VISIONEN

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„Die Zukunft gehört denen, die an die Wahrhaftigkeit ihrer Träume glauben.“ Eleanor Roosevelt (US-Politikerin und Menschenrechtsaktivistin, 1884-1962) „Traum“ ist ein vielschichtiger Begriff. Da gibt es die nächtlichenTräume, denen in vielen Religionen und ani- mistischen Kulturen eine grosse Bedeutung zugeschrie- ben wird und die in der Psychologie analysiert werden. Daneben gibt es Tagträume, Wunschträume und Le- bensträume – von letzteren spricht Eleanor Roosevelt in obigem Leitsatz. Auch Unternehmen haben Träume und Visionen, die in langen Prozessen entwickelt werden – so auch die SAM. Im Folgenden wollen wir diese verschiedenen Wortbe- deutungen ansehen und versuchen, einen Überblick über die Thematik in unterschiedlichen Bereichen zu gewinnen. Animismus und Religionen Alle Menschen träumen. Bedeutungsvolle und wegweisen- de Träume sowie Visionen sind aber in animistischen Kultu- ren und den meisten Religionen vor allem Sache der Spezia- listen – der Medizinmänner, Zauberer, Schamanen, Priester, Imame, Lamas oder, wie in der Bibel, der Propheten. Anfangs des 20. Jahrhunderts sah zum Beispiel ein Schama- ne eines nordthailändischenVolkes einen weissenMannmit Bart hoch zu Ross mit einem Buch in der Hand zu seinem Volk kommen. Er erzählte diese Vision seinen Landsleuten und legte ihnen vor seinem Tod ans Herz, diese Botschaft von Buddha anzunehmen. In der Tat kam einige Jahrzehnte später ein solcher weisser Mann – es war aber kein Buddhist, sondern ein amerikanischer Missionar auf einem Pferd. Das durch die Vision des Schamanen vorbereitete Volk nahm da- raufhin die Bibelbotschaft an. Träume und Visionen im Christentum: In der Bibel haben meist Propheten besondere Träume undVisionen – wie zum Beispiel Daniel, der in zwei Träumen die Zukunft der Welt zu sehen bekam. Aber auch andere Personen erhielten auf die- se Art Botschaften von Gott, beispielsweise der ägyptische Pharao zur Zeit von Josef, der babylonische König Nebukad- nezar oder einfache Leute wie Josef. Träume im Animismus: In animistischen Kulturen sind Träume ein Beweis dafür, dass ein geistartiges Doppelwe- sen von uns existiert und während dem Schlaf auf Reisen geht. All das, was wir im Traum sehen – und manchmal sind wir das ja selber – sind die Erlebnisse unseres geistartigen Doppels. Diese Vorstellung wurde mir zum Verhängnis, als ich in Gui- nea mit einem Imam aus dem Volk der Peul, bei dem der Is- lam und der Geisterglaube oft stark vermischt sind, die ers- ten beiden Verse der Bibel studierte: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war wüst und leer und finster, und der Geist Gottes schwebte über denWassern.“ Ich hatte die Stelle kaum gelesen, als der Imam fassungslos und kopf- schüttelnd die weitere Lektüre verweigerte. Warum wohl? Wirklich eine dumme Idee, dass Gott schlafend die Welt ge-

schaffen haben soll, während sein Geist auf Reisen ging. Die Lektüre eines solchen Buches lohnt sich der animistischen Weltanschauung dieses Imams nach ja wirklich nicht! Träume von Muslimen über Jesus: Muslime haben heut- zutage speziell oft Träume und Visionen von Jesus – manch- mal nachts im Bett, aber auch an speziellen Orten wie der Pilger-Zeltstadt in Mekka. Nach einem solchen Traum kam schon mal eine Frau in einem Hidschab – einem Kleidungs- stück für muslimische Frauen, das Körper und Kopf verhüllt und nur noch das Gesicht freilässt – in eine Frauengebets- stunde, um mehr über Jesus zu erfahren (Begebenheit aus dem Buch Träume und Visionen von Tom Doyle und Greg Webster). Psychologie und Psychiatrie Häufig sind Träume aber auch einfach ein chaotisches, un- verständliches Gemisch vergangener Erlebnisse oder, sel- tener, die Projektion von unbewussten Wünschen. Dabei haben Träume und ihre Frequenz eine hohe Relevanz für die Psychologie: Ich kann mich im Gegensatz zu anderen Menschen beispielsweise nur sehr selten an Träume erin- nern. Mein Psychiatrieprofessor erklärte mir, dass das daran läge, dass ich ein guter Verdränger sei. Einzig in der Phase, als ich mich für ein Leben mit Jesus entschied, träumte ich praktisch jede zweite Nacht. Jemand hat mir die Träume damals gedeutet – und diese Deutung kam für mich einer psychologischen Analyse gleich. Neben diesen nächtlichen Träumen gibt es noch weitere Träume, die etwas mit unserer Psyche machen: Tagträume können einerseits sehr positive Auswirkungen haben, aber auch zu Realitätsferne führen, wenn sie zeitlich überhand- nehmen. Eine positivere Auswirkung hat ein Lebenstraum, der ungeahnte Energien freisetzen kann. Auf Visionen hat die Psychologie eine negativere Sicht als die Religionen und die animistischen Kulturen: Sie bringt Visionen mit Halluzinationen in Verbindung, die durch psy- chiatrische Krankheiten ausgelöst werden. Gesunde Perso- nen haben dieser Auffassung nach daher keine Visionen. Unsere Träume und Visionen Und unsere Träume und Visionen? Stimmen sie mit Gottes Träumen und Visionen überein? Am besten finden wir das heraus, wenn wir nahe bei Gott leben, in der Bibel nachfor- schen und unsere Träume und Visionen von anderen prüfen lassen. Psalm 139,16 sagt uns, dass Gott alle unsere Tage sah und sie in seinem Buch aufgeschrieben waren, ehe einer von ihnen da war. Wenn es nun unser erstes und ernstes An- liegen ist, denTraumund die Vision unseres Schöpfers – also die Idee des Töpfers für seinen Ton, der wir sind – zu ent- decken, dann können wir darauf vertrauen, dass Gott uns auf seinem Weg führen und uns die von ihm vorbereiteten „guten Werke“ zeigen wird (Epheser 2,10). Vielleicht auch durch Träume und Visionen.

Dr. Hannes WIHER, Verantwortlicher für die Förderung der Missiologie in der Frankophonie

TRÄUM

Träume sind einer der Kommunikationswege Gottes in der Bibel. Doch was sind die Unterschiede zwi- schen einem natürlichen Traum und Träumen, durch

die Gott zu uns spricht? Natürliche Träume

Träume bestehen aus Bildern, die von Gedanken und Empfindungen begleitet werden – wir sehen, während wir schlafen. Somit ist ein Traum wie eine Geschichte, der man zuschaut oder an der man beteiligt ist; Träu- me sind Gefühle, in bewegten Bildern dargestellt. Das Bewusstsein tritt dabei fast vollständig zurück. Manche Träume sind erfreulich, andere beunruhigend, wieder andere sind beängstigend. Träume entstehen auf un- terschiedliche Weise, wobei unzählige körperliche wie seelische Reize das Traumgeschehen beeinflussen. Wissenschaftler haben festgestellt, dass jeder Mensch in jeder Nacht träumt und im Schlaf verschiedene Schlafphasen durchläuft. In regelmässigen Abständen tritt dabei vier bis sechs Mal pro Nacht die sogenannte REM-Phase auf. In dieser Phase träumt der Mensch am meisten. Das Gehirn ist dann hochaktiv und die Träume sehr emotional – im Positiven wie im Negativen. Wer- den Versuchspersonen in der REM-Phase geweckt, kön- nen sie detailliert über ihre Träume berichten. Ausser- halb dieser Phasen wissen sie gewöhnlich nichts mehr von ihren Träumen. Träume sind wichtig für die seelische Gesundheit ei- nes Menschen und dienen der Verarbeitung von Ärger, Frustration, Konflikten und Enttäuschungen. Durch das Träumen wird der emotionale Druck, der aus solchen Situationen hervorgeht, bewältigt, auch wenn wir uns (meist) nicht an diese Träume erinnern können. Träume tragen wesentlich dazu bei, dass unser menschliches Gemüt von seelischen Verwundungen und verletzen- den Erfahrungen geheilt wird. So erfüllen Träume eine wichtige therapeutische Rolle in unserem Leben. Wird einem Menschen die Möglichkeit zu träumen genom- men, kann das zu grosser geistiger Verwirrung führen. Träume sind eine von Gott gegebene Möglichkeit, emo- tionale Spannungen zu bewältigen. Somit kann man zusammenfassen: • Natürliche Träume sind nicht das Reden Gottes, sondern entstehen in der eigenen Seele. • Natürliche Träume werden durch das ganz normale Leben, durch schöne und schwierige Er-

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sind SCHÄUME– der doch mehr?

lebnisse, durch innere Spannungen, Auseinanderset- zungen und Konflikte verursacht. • Natürliche Träume sind lebensnotwendig für die seeli- sche Gesundheit und dienen der Verarbeitung unseres Alltags. Geistliche Träume Im Unterschied dazu sind geistliche Träume übernatürli- che Träume – sie kommen nicht aus unserem Inneren, aus unserer Psyche, sondern sind von Gott eingegebene Bot- schaften an uns: Denn einmal redet Gott und zweimal, man achtet nicht darauf. Im Traum, im Nachtgesicht, wenn tiefer Schlaf auf die Menschen fällt, im Schlummer auf dem Lager. Hiob 33,14-15 Ein solcher Traum hat eine andere Qualität und Klarheit als natürliche Träume. Doch wie unterscheiden wir einen na- türlichen von einem geistlichen Traum? Die Bibel gibt uns dazu ein paar Hinweise: Es geschah aber nach zwei Jahren, da hatte der Pharao einen Traum, und siehe, er stand am Nil [...] es geschah amMorgen, da war sein Geist beunruhigt. 1. Mose 41,1 & 8 ... hatte Nebukadnezar Träume, so dass sein Geist sich beun- ruhigte und er nicht mehr schlafen konnte. [...] Da sprach der König zu ihnen: Ich habe einen Traum gehabt, und mein Geist ist beunruhigt, bis ich den Traum verstehe! Daniel 2,1 & 3 Als er aber auf demRichterstuhl sass, sandte seine Frau zu ihm und liess ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten; denn ich habe heute im Traum seinetwegen viel gelitten! Matthäus 27,19 Daraus lässt sich ableiten: • Geistliche Träume hinterlassen einen tieferen Eindruck als natürliche Träume. • Geistliche Träume können eine gewisse Beunruhigung auslösen. • Geistliche Träume drängen und verlangen nach Deu- tung. Persönliche Beispiele Zwei Träume waren besonders eindrücklich für mich: Eines Nachts träumte ich von schwarzen Schlangen, die mich von verschiedenen Seiten angriffen. Ich blieb im Traum wie angewurzelt stehen und bewegte mich nicht mehr. Es blieb aber bei den Drohgebärden und die Schlangen bissen mich nicht. Ich erwachte sehr

beunruhigt. Der Traum ging mir auch am Morgen weiter nach und so fragte ich Gott nach einer Deu- tung. Ich hörte nichts Konkretes – doch innerhalb der nächstenWoche wurde ich völlig unerwartet von einer Frau mit Worten scharf angegriffen. In demMo- ment, als sie mich ansah und den Mund öffnete, war das Gefühl dieses Traumes wieder da und ich wusste: Das ist die Bedeutung des Traumes – ich war dadurch gewarnt und vorbereitet und so konnte mir dieser Angriff nichts anhaben, ja ich blieb innerlich erstaun- lich ruhig. In der Nacht vor Beginn einer Konferenz, an der ich teilnahm, sah ich im Traum über der Konferenz-Halle Rauch aufsteigen und war sehr beunruhigt. Auch am Morgen erinnerte ich mich noch deutlich an den Schreck. Ich überlegte dann, ob das eine Warnung sein könnte und ich die Konferenzleitung informieren sollte ... Ich war schon nahe dran, sie anzurufen, frag- te Gott zuerst aber noch nach einem bestätigenden Wort. Darauf wurde ich innerlich an die Einweihung des Tempels durch Salomo erinnert, bei der ein dich- ter Rauch verhinderte, dass die Priester in denTempel eintreten konnten. Augenblicklich empfand ich eine grosse Freude und wusste, was der Traum bedeutete: Gott freute sich über diese Konferenz und seine Ge- genwart würde spürbar präsent sein. Dies war dann eine grosse Ermutigung für das Leitungsteam. Da Träume oft symbolisch sind, brauchen sie eine Inter- pretation. Wenn ein Traum auffällig ist, mir länger nach- geht und immer wieder in den Sinn kommt, dann gehe ich damit zu Gott und frage nach einem erklärenden oder ergänzenden Wort aus der Bibel. Wie aus dem zweiten Traum ersichtlich wird, können wir uns nämlich total täu- schen mit einer eigenen, uns logisch erscheinenden Deu- tung. Ist der Traum von Gott, dann muss ich auch bei ihm nach der Interpretation fragen. Oder ich erzähle meinen Traum jemandem, der mich gut kennt, und rechne damit, dass Gott dieser Person eine Auslegung gibt.

Giovanna PEDITTO, Seelsorge, Fürbitte und Prophetie in der GvC Chile Hegi

Haben Sie auch schon davon geträumt , TRÄUME zu haben?

Über 80 Mal kommt das Wort „Traum“ oder „Träume“ in der Bibel vor. Oft stehen diese Träume in direktem Zusammenhang mit etwas Wichtigem, Entscheiden- dem und haben weitreichende Folgen. Das gilt auch heute noch. Bereits im Bauch seiner Mutter war er ein Kämpfer. Wäh- rend seiner Kindheit wurde sein Bruder Esau vom Vater bevorzugt. Später musste er um sein Leben bangen und flüchten. Seine berufliche Laufbahn verlief mit Laban als Vorgesetztem und zugleich Schwiegervater eher harzig. Ihm wurde eine Ehe aufgezwungen. Seine wirkliche Ge- liebte musste er mit langjähriger Arbeit verdienen, nur um sie bei der Geburt ihres zweiten Sohnes wieder zu verlieren. Während vieler Jahre glaubte er seinen Lieb- lingssohn Josef tot, gerissen von wilden Tieren. Als er und seine Familie dann einer Hungersnot entgegensa- hen, setzte er das Leben von Benjamin, seinem zweiten Lieblingssohn, aufs Spiel. Kurz: Jakobs Leben war vonWi- derwärtigkeiten und schweren Prüfungen geprägt. Ein fester Halt Wie wäre Jakobs Geschichte ausgegangen, wenn Gott ihm nicht mehrmals im Traum begegnet wäre (1. Mose 28,10-15; 31,10-13; 35,9)? Gott hatte Jakob in diesenTräu- men versprochen, ihn nicht zu verlassen und ihm zahl- reiche Nachkommen zu schenken, die den Menschen auf der ganzen Welt zum Segen werden würden. Diese Erlebnisse hatten Gottes Verheissungen fest in Jakobs Herz verankert und ihm Gottes Wohlwollen zugesichert. Wie sonst hätte Jakob so viel Leid ertragen können?Wäre er ohne dieses göttliche Eingreifen in seine Heimat Kana- an zurückgekehrt und so seiner Berufung gefolgt? Wohl kaum – diese Träume waren für Jakob eine Offenbarung Gottes, die ihm das Ziel seines Lebens und des Lebens seiner Nachkommen zeigten. Sie wurden zu einem fes- ten Halt auf seinem schwierigemWeg.

Ermutigung im richtigen Moment Gott spricht in der Bibel immer wieder durch Träume: Er kommuniziert so mit seinen Kindern, um sie zu er- mutigen, zu warnen, zu belehren, zu stärken, ihnen zu helfen, sein Wort besser zu verstehen (Hiob 33,14- 16) und vor allem, um sich ihnen zu offenbaren – und das oft in ganz entscheidenden Situationen: Ähnlich wie Jakob hat auch Josef in einer schwierigen Zeit durch Träume wertvolle Ermutigungen und Einblick in seine Lebensberufung erhalten (1. Mose 37), was ihm geholfen hat, die Jahre der Prüfungen zu über- stehen. Bei Josef von Nazareth haben die nächtlichen Begegnungen mit Gott dazu geführt, dass er bei Maria geblieben und gemeinsam mit ihr nach Beth- lehem gereist ist. Später hat Gott ihn im Traum vor Herodes gewarnt, woraufhin er mit Maria und Jesus nach Ägypten in Sicherheit geflohen ist. Wer bittet, … Gott benutzt Träume, um die Menschen unauslösch- lich zu prägen, ihnen mitten in ihrer zerbrechlichen und unsicheren Welt zutiefst persönlich zu begeg- nen. Derartige Träume gibt es auch heute noch (Apo- stelgeschichte 2,17b). Und fordert Gott uns nicht auf, zu bitten, um zu empfangen? Ich durfte selber schon solche Träume haben – und habe mehrmals dafür ge- betet, dass andere Leute Träume von Gott erhalten, was auch einige Male eingetroffen ist. Ich träume davon, weitere Träume von Gott zu bekommen, und freue mich jetzt schon darauf. Wir dürfen um solche Träume bitten – wagen wir es!

Christophe REIFSTECK, Bereichsleiter frankophones Europa

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Am Anfang vieler unserer Projekte standen Träume in irgendei- ner Form – manchmal waren diese schon sehr konkret, manchmal noch sehr vage. Und manchmal wurden durch die Projekte auf einmal Träume wahr. Drei Mitarbeitende berichten:

ICH träume von einer WÜSTE ,die zu

BLÜHEN beginnt

Ich träume von einer Wüste, die zu blühen beginnt

14 Millionen Menschen leben in den tausenden von kleinen Dör- fern undWeilern im„Sertão“, im trockenen und armen Nordosten Brasiliens. 14 Millionen Menschen, die unter den schwierigen Be- dingungen in ihrer Region leiden und die noch nie davon gehört haben, dass Gott sie liebt – oder wenn, dann nur ganz verzerrt. Aber Gott könnte ihr Leben verändern. Nur – wer sagt es ihnen? Wer hilft ihnen? Diese Fragen habenmich nachmeinen ersten Rei- sen in den Sertão nicht mehr losgelassen. Und so ist mein Traum entstanden. Ich träume von kleinen christlichen Gemeinden, von mindestens einer Gruppe pro Dorf. Diese Gruppen treffen sich fürs Gebet, zum Entde- cken biblischer Wahrheiten und um einander zu stärken und zu ermu- tigen. Sie helfen einander, haben offene Häuser und sind für andere da. Ich träume davon, wie lokale Leiter und Mitarbeitende heranwachsen, die Schulungen für ihre Gemeinden durchführen und Verantwortung übernehmen. Sie gehen zum nächsten Weiler, zu den nächsten Häu- sern, ins nächste Dorf, um dort den Menschen zu dienen und ihnen Gottes Liebe zu zeigen. Ich träume davon, wie sich das Leben der 14 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner des Sertão verändert. Sie sind nicht mehr dem Alkohol und den Drogen verfallen. Sie übernehmen Verantwortung für ihre Familien und wollen vorwärtskommen, sich weiterentwickeln, etwas verändern. Wissensdurst erwacht in ihnen. Sie wollen sich weiterbil- den. Und sie möchten für ihre Kinder bessere Lebensvoraussetzungen schaffen. Ich träume von einer Wüste, portugiesisch Sertão, die zu blühen be- ginnt – in ganz verschiedener Hinsicht. Dafür arbeiten wir hier.

Beat ROGGENSINGER, Projektleiter ProSERTÃO, Brasilien

Aus dem Leben eines TRÄUMERS Ich bin ein Träumer, war schon immer einer – und ich bin stolz darauf. Als kleiner Junge habe ich Stunden damit verbracht, einfach im Bett zu liegen und zu träumen. In diesen Träumen kam ich an viele span- nende Orte und unternahm allerlei verrückte Sachen.

Mit dem Erwachsenwerden habe ich etwasWichtiges gelernt: Träume ohne Taten und Taten ohne Träume führen zu nichts und machen ori- entierungslos. Auf Träume müssen Taten folgen. Ein Reisfeld in der Pampa 2006 begleitete ich zehn junge Menschen während einem fünfwö- chigen Einsatz in Kambodscha. Daraus wuchs ein vager Traum – oder vielleicht war es auch mehr ein Gefühl im Herzen, das mir sagte, dass meine Geschichte mit diesem Land noch nicht zu Ende war. Ich hat- te noch keine Ahnung, wie das aussehen sollte, doch ich wusste: Auf Träume müssen Taten folgen. Und so kaufte ich, noch bevor ich wie- der abreiste, ein kleines Reisfeld irgendwo in der Pampa von Kam- bodscha. Somit hatte ich etwas, das mich mit diesem Land in Kontakt hielt. Der Traum am Anfang Ein halbes Jahr und einige bestätigende Erlebnisse später hatte sich ein Traum in meinem Herz geformt: nach Kambodscha zu ziehen! Aber irgendwie schienmir das Ganze doch zu sehr aus der Luft gegrif- fen, zu irrational, und ich war nicht sicher, ob das effektiv auch Gottes Traum für mich war. Ich sprach mit meiner Gemeinde, meinen Freun- den und meiner Familie darüber. Nach vielen Gesprächen und Gebe- ten war es dann 2007 tatsächlich soweit: Ich zog nach Battambang in Kambodscha – vorerst für ein Jahr, um herauszufinden, ob das wirk- lich mein Platz sein könnte. „Lighthouse“, unser Schüler- und Studen- tenwohnheim, gab es damals noch nicht – auch nicht in meinen Träu- men. Doch 2008 suchte ein Jugendlicher vom Land in Battambang einen Platz zum Wohnen und so öffnete ich kurzerhand mein Haus für Schüler und Studierende: Lighthouse war geboren. Ich träumte weiter und analog zu meinen Träumen entwickelte sich Lighthouse Schritt für Schritt. Es ist ein besonderes Privileg, dass ich diesen Traum inzwischen auch mit meiner kambodschanischen Frau teilen darf, die mit mir Lighthouse leitet! Auf den ersten Traum folgten Taten, dann Bestätigungen, danach ging es weiter mit Träumen und Taten. Wenn eine Bestätigung aus- bleibt, wird eine Korrektur vorgenommen, und dann geht es wieder los mit Träumen …

Und alles fängt mit einem Traum im Herzen an.

Lukas BERNHARDT, Leiter Lighthouse Battambang in Kambodscha

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Wenn TRÄUME wahr werden Knapp vor meinem 60. Geburtstag kam unerwartet eine Anfrage für eine Aufgabe in der interkulturellen Arbeit. Anfänglich war noch un- klar, ob das wirklich unser Weg sein sollte – doch mit der Zeit wurde alles immer deutlicher und als Ehepaar erkannten wir darin eine Be- rufung Gottes. Wir erhielten auch ganz konkrete Ermutigungen dafür. Wenn Gott beruft … Die neue Aufgabe: In Guinea die Ernährungssituation verbessern! Es konnte mir aber niemand sagen, wie man das anpacken sollte. Ich war der Einzige unserer Organisation in ganz Guinea mit dieser Aufgabe. Wir bekamen schliesslich die Gewissheit, dass Gott, wenn er beruft, auch die nötigen Fähigkeiten und Werkzeuge für die entsprechende Aufgabe zur Verfügung stellt. So reisten wir nach Guinea. Dort be- gann ich, einen Kurs über Naturkreisläufe, Bodenfruchtbarkeit und neue Kultivierungsmethoden aufzubauen und einheimische Leute, vor allem Agronomen, als Kursleiter auszubilden. Dabei war mir wich- tig, den Kurs immer durch eine praktische Anwendung auf Demonst- rationsfeldern zu ergänzen. … öffnen sich Türen Im Nachhinein erkenne ich, wie Gott mir ganz praktisch geholfen hat. Entscheidungen, die zufällig schienen, erwiesen sich als goldrichtig. Ich erhielt Verbindungen zu den richtigen Leuten und Türen öffne- ten sich. So entwickelte sich ein Projekt, das ProAGRO, das in kurzer Zeit enorm wuchs und sich in sechs Präfekturen ausbreitete. Manch- mal hatte ich fast Angst vor Überforderung. Aber Gott gab immer zur rechten Zeit das Notwendige. Inzwischen haben wir 25 Mitarbeiten- de, die mit ihren Motorrädern in abgelegenen Gebieten unterwegs sind, um mit interessierten Bauerngruppen Kurse durchzuführen und ihnen zu zeigen, wie sie ihre Anbaumethoden verbessern und ihre Er- träge steigern können. Spitzenerträge statt leere Felder Seit dem Aufbau des Projekts habe ich die verschiedenen Gebiete mehrmals besucht, um zu sehen, wie sich das Ganze entwickelt. Was ich dabei erlebe, rührt mich oft zu grosser Dankbarkeit gegenüber Gott – und es ist, als würde ein Traum Wirklichkeit werden: Ich kann immer wieder vor vielen schönen Reisfeldern stehen, die früher kaum Ernte hervorbrachten, jetzt aber Spitzenerträge abwerfen. Die Suche nach ausreichend Nahrung ist in den armen ländlichen Gegenden Guineas ein Überlebenskampf und eine der Hauptlasten der Familien. Daher ist die Dankbarkeit der Leute für unsere Arbeit enorm. Das motiviert mich und ich träume davon, dass ProAGRO wei- ter wachsen darf und in Guinea noch vielen zum Segen wird.

Daniel BERGER, Gründer von ProAGRO und Mitarbeiter im ProTIM 2-2-2 Conakry, Guinea

MUSLIME: Besuch im TRAU

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Gegenwärtig erhalten erstaunlich viele Mus- lime direkten Besuch von Jesus: Er erscheint ihnen in Träumen und Visionen. In meiner For- schungsarbeit haben 34 Prozent aller 390 be- fragten Jesus-Nachfolger mit muslimischem Hintergrund angegeben, vor ihrer Entschei- dung für ein Leben mit Jesus eine übernatürli- che Begegnung mit ihm gehabt zu haben. Gott selber hat also entschieden, sich Muslimen direkt zu offenbaren. In der Kirchen- und Missi- onsgeschichte beobachten wir, wie Gott zu ver- schiedenen Zeiten unter verschiedenen Völkern, Religionen und Regionen seinen Segen austeil- te. Diese Träume sind eines der deutlichsten An- zeichen dafür, dass Gott nun den muslimischen Volksgruppen dieser Welt in spezieller Weise be- gegnen möchte. Auch wenn eine übernatürliche Begegnung in den meisten Fällen nicht direkt zu einer Entschei- dung für ein Leben mit Jesus führt, ist sie doch sehr häufig ein wichtiges Element des ganzen Pro- zesses, oft bringt sie diesen überhaupt in Gang. Andere wichtige Elemente sind das geschriebene Wort Gottes, was über Isa (=Jesus) im Koran steht und ein oder mehrere Kontakte mit Nachfolgern von Jesus. Unsere Aufgabe Wir können solche Träume und Visionen nicht er- zwingen – sie sind von Gott selbst initiiert. Aber wir können auf drei Arten Gottes Wirken unter- stützen: Beten Sie um Träume und Visionen. Fangen Sie damit heute an. Wenn Millionen von Christen je- den Tag um Träume und Visionen beten, dann werden tausende von Muslimen übernatürliche Begegnungen mit Jesus haben. Fragen Sie Ihre muslimischen Freunde konkret nach Träumen und Visionen. Sie werden erstaunt sein, wie häufig diese Frage zu einem tiefen Ge- spräch führen wird. Dazu eine Geschichte aus einem Land in Afrika, in dem wir sieben Jahre gelebt und gearbeitet ha- ben. Ein junger Muslim erzählt: Ich hatte einen schrecklichen Traum. Der Tod verfolgte mich und wollte mich einfangen. In meiner Verzweiflung rannte ich zum Propheten Mohammed und schrie um Hilfe: „Mohammed, der Tod verfolgt mich, bitte hilf mir!“ Doch Mo- hammed schien das nicht zu kümmern, er sagte nur:„Dazu wurde ich von Gott nicht beauftragt, ich kann dir nicht helfen. Geh zu Abraham!“ Ver- zweifelt rannte ich zu Abraham und schrie um Hilfe:„Abraham, der Tod verfolgt mich, bitte hilf mir!“ Doch Abraham sagte nur:„Dazu wurde ich von Gott nicht beauftragt, ich kann dir nicht hel- fen. Geh zu Jesus!“ Verzweifelt rannte ich zu Je- sus und schrie um Hilfe: „Jesus, der Tod verfolgt mich, bitte hilf mir!“ Lächelnd antwortete Jesus: „Herzlich willkommen, das ist meine Kernaufga-

be, ich rette dich!“ Nach einem solchen Traum ist die entsprechende Person sehr interessiert daran, mehr über Jesus zu erfahren! Erklären Sie Träume und Visionen . Kombiniert mit einer Vision oder einemTraum sind Menschen nötig, die Jesus persönlich kennen und die auch das geschriebene Wort auf verständliche Art und Weise erklären können. Meine Erfahrung zeigt, dass Gott sehr häufig bibli- sche Symbole, Farben, Ereignisse und Zeichen ein- setzt, wenn er Muslimen übernatürlich erscheint. Für einen Muslim macht das keinen Sinn, weil er Gottes Wort nicht kennt. Für diejenigen, die die Bibel kennen, wird es möglich sein, diese Symbole zu erklären. Die Erklärung des Traums oder der Vi- sion führt dann häufig zu einem geistlichen „Aha- Erlebnis“. Träume und Visionen enthalten nur sehr selten die ganze Botschaft des Evangeliums, son- dern vielmehr einen Appetitanreger – es braucht jemanden vor Ort, der weitere Informationen gibt, damit der Empfänger des Traums die ganze Bot- schaft auch wirklich verstehen kann. Dazu ein Er- lebnisbericht von einem unserer Mitarbeitenden aus dem ländlichen Afrika: Wir besuchten Kadir in seinem Dorf. Er, seine Frau und Kinder, seine beiden Brüder und auch deren Frauen interessierten sich für das Wort Gottes. Sie alle versammelten sich in seinem Haus. Kadir erzählte uns seinen Traum: „Vor zwei Monaten kam ein Mann mit heller Haut zu mir und fragte nach meinem Namen. Ich gab ihm meinen Namen und er schrieb ihn in ein grosses Buch. Dann sagte er zu mir: ‚Ich versichere dir, dass dein Name in diesem Buch geschrieben steht‘ und verliess mich. Ich war so überwältigt und schockiert, dass ich krank wurde und nicht mehr gehen konnte. Ich dachte, der Mann sei der Todesengel, der kam, um meinen baldigen Tod zu verkünden. Dann kam er noch einmal zu mir und berührte mich. Ich war sofort geheilt. Könnt ihr mir sagen, wer dieser Mann war?“ Meine Kollegen und ich er- klärten ihm den Traum: „Das grosse Buch, das du gesehen hattest, war das Buch des Lebens, nicht das Buch des Todes. Der Mann, der zu dir kam, war Jesus, der dich retten und dir die Gewissheit des ewigen Lebens geben wollte.“ Kadir sagte:„Bitte erzählt mir mehr über diesen Mann, damit ich ihm nachfolgen kann!“

Benjamin JOSI, Autor von„Muslimen zum Segen werden“

Mehr zu diesemThema Benjamin Josi:„Muslimen zum Segen werden“ Tom Doyle und Greg Webster: „Träume und Visio- nen: Wie Muslime heute Jesus erfahren“

Auch unsere Mitarbeitenden erleben manchmal, dass Jesus Musli- men imTraum begegnet. Zwei von ihnen erzählen:

Bilderbibel mit traumhaften

Auswirkungen

Eines Tages kam meine Nachbarin N. und fragte mich, ob ich ihr nicht ein Buch über das Leben von Noah ausleihen könnte. Sie hatte von Noah im Koran gelesen und wollte mehr über ihn erfahren. Zusammen gingen wir in die Bibliothek und fanden eine Bibel mit gezeichneten Bildern und ara- bischem Text. Mit diesem kostbaren Fund kehrte sie nach Hause zurück. Noch am selben Abend „verschlang“ N. das Buch zusammen mit ihren Brüdern und Schwestern. Einige Tage später brachte sie es mir zurück und sagte mir: „Weisst du, in der Nacht, nachdem ich das Buch gelesen hatte, träumte ich etwas ganz Spezielles. Ich war an einem schönen Ort mit grünen Blättern und frischem Wasser. Dort stand ein Mann in einem strahlend weissen Gewand. Ich fragte ihn:‚Wer bist du?‘ Und er antworte- te: ‚Ich bin Jesus, kennst du mich nicht?‘ ‚Nein, ich kenne dich nicht – aber ich habe schon von dir gehört‘, habe ich geantwortet. Dann hat der Mann mich aufgefordert, den Bach zu durchqueren und zu ihm zu kommen. Meine Schwestern und meine Mutter waren neben mir und wollten mich daran hindern. Trotzdem bin ich zu ihm gegangen. Am nächsten Morgen habe ich meiner Familie von diesem Traum erzählt. Meine Mutter meinte, es sei ein guter Traum gewesen …“ Ein Sohn namens Isa Nach diesem Erlebnis haben N. und ich angefangen, gemeinsam darüber nachzudenken, wer Jesus ist. Einige Monate später gebar N. einen Sohn und nannte ihn Isa – das ist der Name von Jesus im Koran. Ihre Familie hat offen gesagt, dass sich die junge Frau aufgrund ihres Traumes für diesen Namen entschieden hat. Später reiste N. in ein anderes Land, und als sie zurückkam, hatte sie nicht mehr das gleiche Interesse am Glauben. Aber der Same liegt doch in ihrem Herzen.

Agathe BURRUS, Mitarbeiterin im ProRADJA‘ im Tschad

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Eine unglaubliche

FREUDE durchströmte mein Herz

Bisher wissen wir hier noch nicht von vielen Ereignissen, in denen Muslime von Jesus träum- ten. Und doch: Mamadou*, ein junger Mann aus unserer Stadt, hatte gleich zwei solche Träume! Lassen wir ihn selber berichten: „Jahrelang besuchte ich die Englischkurse im Studiencenter von ActionVIVRE. Dabei lächel- te ich über den Glauben der Christen, war ich doch überzeugt, dass sie völlig falsch lagen. Als ich eines Tages eine englische Bibel geschenkt bekam, hätte ich sie am liebsten zurück- gegeben. Doch das wäre unhöflich gewesen und so steckte ich sie schnell in meinen Ruck- sack und rannte heim. Ich galt immer als guter Muslim: Ich las sehr oft im Koran und besuchte jedes Freitagsgebet. Gott war mir wichtig und ich betete häufig, auch wenn ich allein war. Während des Studiums ging es mir dann aber über längere Zeit gesundheitlich nicht gut – und ich hatte auf einmal keine Lust und keine Energie mehr, zu beten oder im Koran zu lesen. Eines Tages holte ich in der Absicht, mein Englisch zu verbessern, meine Bibel hervor und begann darin zu lesen. Immer mehr berührte mich dabei ihre Botschaft, immer mehr wurde ich von Jesus ergriffen. Zwei Träume – und eine Entscheidung Eines Nachts träumte ich dann von einer grossen Menschenmenge. Es waren Muslime, die sich zum Gebet versammelt hatten. Ich wollte auch mitbeten, aber der Vorbeter zeigte auf mich und rief: ‚Der da kann nicht mitbeten! Er ist 100 Prozent Christ!‘ Ich antwortete ihm: ‚Keine Ahnung, was ich bin – aber ja, ich bin wohl zu 60 Prozent Christ.‘ Dieser Traum brachte mich dazu, darüber nachzudenken, was ich denn eigentlich bin – ich wollte etwas ganz sein und nicht nur 60 Prozent. Und so entschied ich mich, ganz Jesus nachzufolgen. Als es ein paar Monate später um das Thema Taufe ging, war ich stark hin- und hergerissen. Da schenkte mir Gott einen zweiten Traum: Ich tappte durch die Dunkel- heit, fand den Weg kaum und auf einmal steckten meine Füsse im Schlamm. Ich kam nicht mehr vom Fleck. Da erschien ein strahlendes Licht, so hell, dass man jede verlorene Steckna- del sofort wiedergefunden hätte! Eine unglaubliche Freude durchströmte mein Herz. Als ich aufwachte, war mir klar, dass Jesus dieses Licht war, und ich liess mich taufen.“ *Name geändert

Sandra TOGGENBURGER, Mitarbeiterin im ActionVIVRE Télimélé, Guinea

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Kourouma, 19, aus Guinea Ich träume davon, mein Studium gut zu Ende zu bringen und dann eine Arbeit zu finden, mit der ich genug verdiene, um auch meiner Mutter genug Reis zu kaufen – und eines Tages sogar ein Haus zu bauen!

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Ich träume davon, einen Ehemann zu finden, der genug Geld verdient, um für das tägliche Essen und die Kleider und Schuhe der hoffentlich zahlreichen Kinder aufzukommen. Houssain, 17, aus Guinea

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Ruedi Stark, Mitarbeiter in Sri Lanka

Schon als Jugendlicher träumte ich davon, mein Leben für Menschen einzusetzen, die es

nicht so gut haben wie ich. Diesen Traum wollte ich so schnell wie möglich umsetzen – und nicht bis zu meiner Pensionierung damit warten. Daher mussten sich meine Karriereplanung und meine Ausbildung diesem Traum unterordnen. Gott hat die Details meines Jugendtraumes zwar etwas abgeändert, aber grundsätzlich hat er sich erfüllt.

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Damaris Liechti, Mitarbeiterin im ProVIDA in Brasilien

Mein Traum ist, benachteiligten Kindern die Liebe Gottes so zeigen zu können, dass sie erkennen, wie wertvoll, einzigartig und begabt Gott sie geschaffen hat. Ich möchte sie begleiten und mit ihnen auf Entdeckungsreise gehen, um diese Bega- bungen zu finden und zu fördern. Ich träume davon, sie zu jun- gen Menschen heranwachsen zu sehen, die diese Welt positiv prägen.

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Ich kann von Träumen von jungen afrikanischen Frauen berichten: Eine träumt nach Abschluss der Matura von einer Zukunft als Buchhändlerin. Eine andere, die nie die Chance hatte, zur Schule zu gehen, trägt die Handtasche ihrer Freundin und

meint:„Jetzt sehe ich aus wie eine Ärztin“ – wohl ein Traum von ihr … Eine weitere erlebte, wie ihr Mann eine andere Frau heiratete. Sie lässt sich nun scheiden und träumt von einer neuen Hochzeit mit einem Mann, der sie liebt. Mein Traum für sie alle: dass sie Jesus Christus als ihren Helfer und Erlöser entdecken und in ihm erfülltes Leben finden. Anne-Marie Aellig, Mitarbeiterin im Tschad Ich träume davon, dass die Dörfer und Städte des Fouta Djallon – dem Gebiet der Peul

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in Mittelguinea – Gott real und präsent erleben. Und davon, dass junge Afrikanerinnen und Afrikaner nicht mehr von Europa träu- men, sondern hoffnungsvoll und mit Fantasie und Mut Träume für ihr eigenes Land entwickeln und verwirklichen. Jenny Koelbing, Mitarbeiterin im ActionVIVRE in Guinea

Daniela Seitz, Mitarbeiterin im ActionVIVRE in Guinea Ich träume davon, dass ich das Pular doch mal noch fehlerfrei sprechen kann … dass den Kindern in der ActionVIVRE-Schule nicht nur Lesen und Schreiben beigebracht wird, son- dern sie auch Gottes Liebe erleben dürfen … und dass mein Erdnussfeld, auf dem ich die Erdnüssli in geraden Linien angesät habe, einen gros- sen Ertrag gibt.

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Jael Leuenberger, 7, Tochter von Mitarbeitenden im ProESPOIR in Guinea Ich möchte Feuerwehrfrau werden, damit ich wäh- rend der Trockenzeit alle Waldbrände in Guinea löschen kann.

Houssain, 17, aus Guinea

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Drusilla Leuenberger, Mitarbeiterin im ProESPOIR in Guinea

Ich träume davon, dass die Erwachsenen in Guinea das Potenzial in ih- ren Kindern entdecken und lernen, ihre Persönlichkeit und Kreativität zu schätzen und zu fördern.

Elisabeth Gafner, Mitarbeiterin in Angola

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Samuel, 18, aus Guinea

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Ich träume von möglichst vielen Angolanern, die sich mit Leib und Seele für die sozial-wirtschaftliche Reintegration inva- lider Menschen einsetzen. Mein persönlicher Traum ist, mir in Angola ein kleines Haus zu bauen, wo ich im Ruhe- stand jeweils den europäischen Winter verbringen kann.

Ich träume davon, einmal Arzt zu werden – denn als Arzt kann man viel Geld verdienen!

Traum als

Unser

A M S g l o b a l

Jeder von uns ist schon Menschen begegnet, die einen gewaltigen Traum haben und deren Augen glänzen, wenn sie von diesem Traum sprechen. Im Stillen den- ken wir in solchen Situationen manchmal: Das ist dann doch ein wenig naiv und unrealistisch – hoffentlich ist die Landung nicht zu abrupt! Wir treffen aber auch immer wieder Menschen, die Ent- täuschungen erlebt haben und die – um sich selber vor neuen Frustrationen zu schützen – kaum noch etwas vom Leben erwarten, weder Träume noch Ziele haben. Sie haben resigniert: Es kommt, wie es kommen muss … die Welt ist sowieso am Ende! Sicher sind es selten diese Leute, die viel zum Guten hin bewegen. Ganz im Ge- gensatz zu denjenigen, die gross zu träumen wagen, beten und sich dafür einsetzen, dass sich die Träume zu realisieren beginnen! Kürzlich hörte ich an einem Leiterse- minar den herausfordernden Satz: „Meine Hoffnungslosigkeit ange- sichts eines Problems ist das grösse- re Problem als das Problem selbst.“ Als SAMwollen wir nicht resignieren und aufgeben, auch wenn es für vie- le Probleme keine einfachen Lösun- gen geben mag, sondern dranblei- ben und weiterhin gross träumen! Wir träumen, dass Europa verstärkt in Entwicklungszusammenarbeit investiert, statt hohe Zäune zu bauen – gerade dort, wo die Leute nicht wegen Krieg, sondern wegen fehlender wirtschaftlicher Perspek- tive flüchten. Wir träumen davon, den Kindern und Jugendlichen in unseren Einsatzländern durch gute

le Development Goals) der UNO nicht einfach eindrückliche Texte bleiben. Dazu wollen wir als SAM in unseren Einsatzländern aktiv beitragen! Wir träumen davon , Kleinbetrie- be (Social Businesses) aufzubauen, in denen eine duale Ausbildung – Praxis und Theorie – und faire Arbeitsplätze angeboten werden und die mittelfristig das nötige Betriebskapital erwirtschaften, sodass sie sich multiplizieren kön- nen, ohne länger vom Ausland ab- hängig zu sein. Wir träumen davon, dass Ge- rechtigkeit sich durchsetzt und beispielsweise nicht mehr über 90 Prozent der Mädchen in Guinea Genitalverstümmelung über sich ergehen lassen müssen, obwohl es eigentlich verboten wäre. Wir träumen davon , dass immer mehr Personen in den Einsatz- ländern Verantwortung überneh- men, gute Träume verfolgen und bereit sind, anderen zu dienen, sodass sich unsere SAM-Mitarbei- tenden zunehmend auf Beratung und spezifische Ausbildung statt auf Projektleitung konzentrieren können. Wir resignieren nicht, sondern glauben, dass Veränderung zum Guten hin möglich ist! Wer träumt mit uns und ist bereit, sich zu en- gagieren? Es lohnt sich!

Schul- und Berufsbildung, sinnvolle Freizeitbeschäftigung und medizi- nische Versorgung zu helfen, eine Perspektive und einen Traum für die Zukunft zu entwickeln, sodass sie das Land nicht verlassen (müssen) und sich nicht von Jobangeboten militanter Gruppen vereinnahmen lassen. Wir träumen davon, die dafür nö- tigen Mitarbeitenden zu finden – egal ob jung oder kurz vor der Pen- sionierung –, die bereit sind, ihre Komfortzone zu verlassen und ihr Know-how an weniger privilegierte Leute weiterzugeben. Wir träumen davon, dass noch mehr von Gottes wohltuender Ge- genwart in unseren Einsatzländern sichtbar wird – in Form von ganz- heitlicher Heilung, gegenseitiger Vergebung, Ermutigung und prak- tischer Hilfe. Wir träumen davon , dass wir Men- schen helfen können, Versöhnung zu erfahren und zu leben. Wir träu- men davon, Brückenbauer zu sein zwischen Singhalesen und Tamilen in Sri Lanka, zwischen Christen und Muslimen in Westafrika und zwi- schen Armen und Gutsituierten in Ostasien. Wir träumen davon , christliche Ge- meinden als Partner zu finden, mit denen wir uns gemeinsam für ein Projekt im Ausland engagieren kön- nen und die wir bei der Arbeit unter Flüchtlingen mit unserer interkul- turellen Kompetenz unterstützen können. Wir träumen , dass die 17 Nach- haltigkeitsziele (SDGs: Sustainab-

Jürg PFISTER, Leiter der SAM

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NAMEN in die

Mit neuem

ZUKUNFT

• Global ist unverfänglich und gibt viel Freiheit für künf- tige Entwicklungen.

2016 ist für die SAM ein historisches Jahr: Zum ersten Mal seit fast 50 Jahren ändert sich der Name! 1967 wurde die„Philafrikanische und Allianz-Mission“ zur Schweizer Allianz Mission und 1968 die „Mission Philafricaine en Angola“ zur „Alliance Missionnaire Evan- gélique“ – und seither sind diese beiden Namen geblieben. Doch wenn wir unseren Traum (Seite 18) weiterhin verfolgen und weiterarbeiten möchten, ist jetzt eine Anpassung nötig. Der Grund: Die Welt verändert sich – in einigen unserer afrikanischen Einsatzländer sehen wir uns zunehmend mit radikalem Islamis- mus konfrontiert und in Asien, wo wir uns vermehrt einsetzen möchten, ist traditionelles Engagement offiziell kaum möglich. Das Problem ist das Wort„Mission“ in unserem Namen – es macht unsere Mitarbeitenden zur Zielscheibe und verschliesst Türen. Kreativer Suchprozess … In einem längeren Prozess haben wir zusammen mit verschie- denen Partnern nach einem passenden Namen gesucht – und allerlei Optionen durchgespielt: Soll die SAM einen ganz neuen Namen erhalten? Soll die Abkürzung SAM neu gefüllt werden? Oder ergänzen wir SAM durch einen weiteren Begriff? Dabei sind auch einige lustige Vorschläge zusammengekommen: SAMurai, SAMbia, SAM für Sonne Am Meer … Mit der Zeit zeigte sich aber sehr deutlich, wie die SAM in Zukunft heissen soll. An der Mitgliederversammlung vom 16. April 2016 entschied sich die Versammlung einstimmig und sogar ohne Ge- genstimme oder Enthaltung für den neuen Namen SAM global . Auch der französischsprachige Zweig der SAM, der bisher den Na- men AME trug, wird neu SAM global heissen. Global bedeutet auf Deutsch, Französisch, Englisch, Por- tugiesisch und in vielen weiteren Sprachen dasselbe und ist daher in vielen Ländern verständlich . • Es ist gleich klar, dass wir weltweit tätig sind: In Afrika, in Südamerika und in Asien. • Global passt zu unserem Logo , welches den Globus in Bewegung darstellt mit der Flamme, die für das Licht der guten Botschaft steht. Die Vorteile von SAM global: •

Die Abkürzung„SAM“ steht dabei für „Serve And Multiply“ – eine gute Zusammenfassung für unsere Aufgabe: • Serve: Dienen! Das spiegelt die Haltung wider, die wir den Menschen gegenüber haben wollen. Dabei nehmen wir uns Jesus zum Vorbild, der sagte, dass er gekommen sei, um zu dienen. • Multiply: Multiplizieren! Wir möchten den Menschen nachhaltig dienen und sie befähigen, sodass sie wieder anderen dienen können und eine Multiplikation stattfin- det. Wir wollen etwas in Bewegung setzen. Auch wenn„Mission“ aus unseremNamen verschwindet: Wir wer- den weiterhin an unserer Identität und unserem Auftrag festhal- ten! Neuer Name – angepasstes Logo Mit diesem Namenswechsel, der offiziell auf den 1. Januar 2017 eingeführt wird, gibt es auch für die Kommunikation der SAM ein paar Veränderungen: So brauchte es mit dem neuen Namen natürlich auch eine Anpassung des Logos! Und da wir alle unse- re offiziellen Dokumente und Broschüren entsprechend ändern müssen, nutzen wir die Gelegenheit, um unser Erscheinungsbild und Corporate Design (CD) zu erneuern. Ab 1. Januar 2017 wer- den Sie unter www.sam-global.org auch eine neu gestaltete Webseite vorfinden. Als SAM-Mitarbeitende sind wir begeistert, so mit neuem Schwung und Motivation in die kommenden Jahre einzusteigen. Ich hoffe sehr, dass wir auch Sie mit dieser Begeisterung anste- cken können und Sie weiter treu mit uns unterwegs bleiben.

Ulrich HALDEMANN, Leiter Kommunikation

im Wandel

China-Bote, Allianz-Missions-Bote, SAM-Bote und heute SAM-Focus: Das vor Ihnen liegen- de Magazin hat in seinen 124 Jahren bereits allerlei Namen getragen. Es hat seit 1892 über verschiedenste Themen, Mitarbeitende, Ereignisse und Veränderungen berichtet und den ganzen Prozess der ehemaligen Allianz-China-Mission bis zur heutigen SAM mitgemacht. Dabei hat sich auch der SAM-Focus selber verändert – er war mal dünner, mal dicker, ist anfangs monatlich erschienen, heute noch viermal jährlich, ursprünglich war er schwarz- weiss, jetzt farbig. Als wir in den letzten Monaten über die Veränderungen in der SAM diskutiert haben, ha- ben wir auch über den SAM-Focus gesprochen und überlegt, wofür er da ist und wie wir ihn optimieren können. Folgendes ist dabei herausgekommen: Was will der Focus? Der Focus soll ein Schaufenster sein. Er soll Einblick in fremde Länder und die Arbeit der SAM geben. Er soll den Blick für die transkulturelle Arbeit öffnen und für die Probleme und Anliegen in unseren Einsatzländern sensibilisieren. Und er soll unseren Leserinnen und Lesern einen Mehrwert bieten. Der Jahresbericht wird ab nächstem Jahr keine Focus-Ausgabe mehr sein, son- dern ein separates Heft, in dem dasWichtigste aus dem vergangenen Jahr zusam- mengefasst wird. • Anstatt jedes Jahr in einer Focus-Ausgabe über ein Land zu berichten, wird es in Zukunft separate Länderbroschüren geben. Damit können wir in allen Focus- Ausgaben ein relevantes Thema aufgreifen. • Um aktuell über die neusten Geschehnisse in unseren Einsatzländern zu berich- ten, gibt es in jedem Focus neu eine News-Rubrik. • Zudem sind Kinderseiten in Planung! Mehr dazu aber zu einem späteren Zeit- punkt … Was bleibt gleich? Der Name SAM-Focus wird bleiben, ebenso die Erscheinungsfrequenz und er soll auch in Zukunft farbig sein :-). Wir freuen uns darauf, Ihnen im Februar 2017 unseren neuen Focus zuzustellen! Und Ihr Feedback und Ihre Ideen sind jederzeit herzlich willkommen: winterthur@sam-ame.org oder SAM Was wird sich ändern? •

Kommunikationsteam Wolfensbergstrasse 47 8400 Winterthur

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GUINEA Tabea Gubler w ird Ende Dezember für 9 Monate nach Macenta reisen und als Ärztin das Team im Centre Medi- cal unterstützen. SRI LANKA Markus und Regina Meyer Wir waren schon einmal an einem ähnlichen Punkt wie heute – damals waren wir noch jung und unsere drei Kinder klein: Haushalt auflösen, Sachen weiterverschen- ken, einlagern oder einpacken – und mit ein paar Kof- fern und viel Zuversicht ins Ungewisse starten. Damals hiess das Abenteuer Leben und Arbeiten in einem Slum von Manila in den Philippinen. Jene Zeit hat unser Den- ken und unseren Glauben bis heute geprägt. Mittlerweile sind die Kinder selbständig und wir – ein nun nicht mehr so junges Ehepaar – frei, Neues zu wa- gen. Deshalb reisen wir im November für einen Lang- zeiteinsatz nach Sri Lanka aus, wo wir in der Handwerk- erschule CCS arbeiten werden. Markus als Schreiner und technischer Kaufmann kann seine Erfahrungen dort bestens einbringen und Regi- na wird es als Allrounderin und Fachfrau Betreuung an Arbeit und Ideen auch nicht fehlen. Die Aufgabe, das bewährte Schweizer System der dualen Ausbildung weiterzutragen und kulturangepasst einzuflechten, reizt und begeistert uns. Wir freuen uns, dass wir diese Herausforderung nicht alleine, sondern zusammen mit einem Team anpacken dürfen – und sind gespannt, was uns alles erwartet. TSCHAD Während zwei Jahren war Familie Schmidt im Projekt „Bakan Assalam“ unserer Partnermission AMI-p in Abé- ché im Einsatz. Dort arbeitete Anthony unter anderem in der Bibliothek und pflegte leidenschaftlich Beziehun- gen zu den Jungen Menschen. Déborah konnte ihre Kompetenzen insbesondere in der Säuglingspflege ein- bringen. Anthony und Déborah haben sich gewünscht, das Man- dat zu verlängern. Nach Analyse der Situation vor Ort und der unterschiedlichen Bedürfnisse haben AMI-p und die SAM jedoch die Entscheidung gefällt, den Ein- satz nicht über den ursprünglichen Termin hinaus zu verlängern. Somit ist Familie Schmidt Ende September in die Schweiz zurück gereist und wird noch bis Ende Jahr bei der SAM angestellt sein. Wir danken ihnen ganz herzlich für den geleisteten Ein- satz und wünschen Déborah, Antony, Rachel, Samuel, Elina und Yoshua trotz der herausfordernden Umstän- de ein gutes Ankommen und rasches Einleben in der Schweiz. GEBURTEN Guinea Am 22. August ist Norina Müller zur Welt gekommen! Wir gratulieren Priska und Michael Müller ganz herzlich zur Geburt ihres dritten Kindes! IM HEIMATAUFENTHALT Guinea David und Drusilla Leuenberger 27.7. bis 27.12.2016 bewegungs melder

ProSERTÃO-Baucamp 11. – 31. März 2017

Wollen Sie eine andere Welt kennenlernen und Ihre Gaben und Zeit für andere Menschen investieren? Dann kommen Sie mit ins Baucamp!

Programm: - Bau- und Unterhaltsarbeiten (2 Wochen), an den Wochenenden

Ausflug und Gottesdienstbesuch - Ferien in Pecém am Meer (5 Tage)

Teilnahmebedingungen - Junge bis ältere Leute, die ein Herz für Gottes Reich haben - Handwerker/innen (Maurer, Schreiner, Zimmerleute, Bauern …) und andere Leute, die anpacken können und möchten - Teamfähigkeit und stabile Gesundheit - Bereitschaft, unter einfachen Bedingungen zu leben und diesen Arbeitseinsatz zu leisten - Bereitschaft, sich ein- und unterzuordnen - Offenheit für andere Kulturen und Arbeitsweisen Preis: Flug: CHF 1300.- bis 1500.- Baucamp: CHF 600.- Inbegriffen: Kost und Logis während der ersten beiden Wochen, in der dritten Woche Reise nach Pecém, Hotel und Halbpension.

Anmeldung und weitere Auskünfte: 052 269 04 69 sarah.bruehwiler@sam-ame.org www.sam-info.org baucamp.wordpress.com Bitte bis 10. Januar 2017 anmelden!

SAVE THE DATE! Erlebnisreise Brasilien 12. bis 30. August 2017

Brasilien! Land des Fussballs und des Sambas – und bekannt für seine wunderschönen Regenwälder, den faszinierenden Amazonas, die pulsierenden Grossstädte und die warmherzigen Menschen. Möchten Sie Brasilien auf eine ganz besondere Art erleben? Mit dem Schiff unbekannte Orte des Amazonas entdecken, bleibende Begeg- nungen machen, ins brasilianische Leben eintauchen und Einblick in unsere Projekte erhalten? Dann melden Sie sich bei uns!

Weitere Informationen: 052 269 04 69 www.sam-info.org sarah.bruehwiler@sam-ame.org

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