MEET - JOIN - CONNECT! Digitale Tools ...

Die Broschüre „Meet – join – connect! Digitale Tools für die Praxis Internationaler Jugendarbeit“ dient als Orientierungshilfe bei der Konzeption, Durchführung und Nachbereitung von digitalen internationalen Jugendprojekten. Anhand von Empfehlungen und Praxisbeiträgen zeigt der Leitfaden, wie ein sinnvoller Einsatz digitaler Tools bei einer Online-Begegnung aussehen kann.

MEET – JOIN – CONNECT!

Digitale Tools für die Praxis Internationaler Jugendarbeit



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VORWORT

Die Broschüre „Meet – join – connect! Digitale Tools für die Praxis Internationaler Jugendarbeit“ dient als Orientierungshilfe bei der Konzeption, Durchfüh - rung und Nachbereitung von (digitalen) internationalen Jugendprojekten. Anhand von Empfehlungen für digi - tale Tools und Praxisbeiträgen in Hands-on-Mentalität zeigt der Leitfaden, wie ein sinnvoller Einsatz digitaler Tools bei einer (Online-)Begegnung aussehen kann. Es ist möglich, den Leitfaden von vorne beginnend durch- zuarbeiten oder je nach Projektstand und Vorwissen der Projektkoordinierenden zu bestimmen Punkten zu springen und nur einzelne Kapitel zu nutzen. Je nach Bedarf kann der in der Broschüre dargestellte Ideal - prozess bei der eigenen Projektplanung angepasst und abgewandelt werden. Die Inhalte des Leitfadens stehen unter der freien Lizenz CC BY 4.0. Weitere Informationen sind unter „Lizenzhinweise“ am Ende zu finden. Dieser Leitfaden ist eine komplett überarbeitete Neuauflage des ersten Leitfadens zu Social Media in der Internationalen Jugendarbeit aus dem Jahr 2013.

Internationale Jugendarbeit lebt vom Austausch und der Begegnung und ist geprägt von einer vertrauensvollen und intensiven Partnerschaft der beteiligten Träger im In- und Ausland. Internationale Maßnahmen fördern die Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen im Hinblick auf Selbstvertrauen, soziale Kompetenz, Offenheit für neue Erfahrungen und interkulturelle Kompetenz sowie Weltoffenheit. In diesem Sinne kann die Internationale Jugendarbeit von der Digitalisierung enorm profitieren. Weltweite Vernetzung und gemein - sames Lernen mithilfe von digitalen Tools kann über zeitliche und örtliche Grenzen hinweg realisiert werden. Digitale Tools schaffen einen Mehrwert, indem sie den physischen Austausch unterstützen, ergänzen und verlängern oder, wo keine physische Begegnung durch- führbar ist, einen rein virtuellen Austausch ermöglichen. Die physische Begegnung steht dabei weiterhin im Mittelpunkt. Daher wird auch die Frage nach Konzep- ten und pädagogischen Ansätzen, die die digitale Welt mit einbeziehen, in den Blick genommen. Eingesetzt als partizipatives Element können digitale Tools eine wirksame Beteiligung von Jugendlichen und Fach­ kräften in Jugendbegegnungen und anderen Formaten der Internationalen Jugendarbeit ermöglichen. Neben dem Mehrwert, den digitale Tools für die Internationale Jugendarbeit und den Fachkräfteaustausch schaffen, sind die Ressourcenschonung im Sinne der Nachhaltig- keit mit Verzicht auf Live-Treffen und Reisen sowie die effiziente Gestaltung der eigenen Arbeit weitere wich­ tige Vorteile bei der Nutzung digitaler Tools.

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DIE BROSCHÜRE GLIEDERT SICH IN DREI GROSSE BEREICHE:

A.

Digitales Projektmanagement Anhand der bekannten Phasen des Projektmanagements beschreibt der erste Bereich, worauf explizit beim digitalen Projektmanagement zu achten ist und gibt Hinweise auf Tools, die das kollaborative Arbei­ ten erleichtern. Beiträge aus der Praxis Dieser Bereich liefert Beispiele für den Einsatz von Tools in der inter­ nationalen Jugendarbeit, die sowohl in Projekten verwendet als auch speziell für das Arbeitsfeld entwickelt wurden. Digitale Tools Schließlich bietet der dritte Bereich eine nach Kategorien sortierte Toolsammlung. Die Auswahl der Tools erhebt keinen Anspruch auf Voll­ ständigkeit und unterliegt aufgrund der permanenten Neu- und Wei­ terentwicklung ständiger Veränderung. Die beschriebenen und geliste­ ten Tools sind kreativ, vielfältig und benutzerfreundlich, ihre Auswahl richtete sich vorrangig auch nach folgenden Kriterien: » (in ihrer Grundfunktion) kostenfrei oder zumindest kostengünstig, » kompatibel gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Einige sind Open-Source-Tools, andere können auf eigenen Servern gehostet werden und gelten daher aus Sicht des Datenschutzes als besonders sicher. Dafür ist im Gegenzug mit Abstrichen in der Funk­ tionalität zu rechnen. Gerade in Bezug auf Videochats, digitales Lernen und Austausch sind die Bezahlvarianten häufig stabiler und leistungs ­ fähiger. Nach einem kurzen Überblick über empfohlene Tools werden einige ausgewählte Tools nochmals genauer beschrieben.

B.

C.

Abschließend weist die Broschüre auf weiterführende Ressourcen wie inspirierende Online-Plattformen, Handbücher sowie Video-Tutorials hin.

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Vorwort

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INHALT

VORWORT

S. 3

DIGITALE TOOLS NACH KATEGORIE

S. 30

Terminfindung

S. 30

DIGITALES PROJEKTMANAGEMENT

S. 6

Videokonferenz-Tools

S. 31

1. Vorbereitung

S. 6

Videokonferenzen mit interaktiven Kontaktmöglichkeiten

2. Durchführung

S. 9

S. 33

Projektmanagement

S. 35

3. Nachbereitung

S. 11

Projektmanagement: Fokus auf Kommunikation

S. 35

BEITRÄGE AUS DER PRAXIS

S. 13

Projektmanagement: Ablegen und Teilen von Dateien

In der Vorbereitungsphase: Kennenlernen, Partizipation ermöglichen, Weichen stellen MobiYouth.org – ein Tool für Blended Learning in internationalen Jugendaustauschprojekten „Massive Open Online Course“ (MOOC) – eine digitale Möglichkeit der Fachkräftequalifizierung „At home around the world“ – ein Livestreaming-Format eröffnet Einblicke in die Jugendarbeit in anderen Ländern Digital Open Badges: Die Entwicklung eines Systems für Tools zur Anerkennung und Sichtbarmachung von Lernerfahrungen in Cities and Regions of Learning DINA.international – die neue Plattform für Austausch und Tagungen in der Internationalen Jugendarbeit Filmdreh-Workshop in COVID-19-Zeiten: der NUFF-2020-Online-Workshop

S. 35

S. 13

Projektmanagement: Allrounder

S. 36

Kollaboratives Schreiben

S. 38

S. 14

Digitale Pinnwände

S. 39

Mindmaps

S. 40

S. 16

Whiteboards

S. 41

Beteiligung: Diskussion und Entscheidungsfindung

S. 43

S. 17

Stimmungsbilder/Feedback/Evaluation

S. 44

Spielerisches Lernen

S. 48

Veranstaltungstools

S. 50

S. 18

Streaming

S. 52

Messenger/Chat

S. 53

S. 20

Social Media

S. 55

Visualisierung & Gestaltung

S. 56

S. 22

Bilddatenbanken

S. 57

Virtuelle Workcamps – (wie) geht das?

S. 24

Übersetzungstools

S. 58

Ein Barcamp als Online-Veranstaltung

S. 26

VIP-Simulator – Sensibilisierung von Jugendlichen mittels VR-Technologie

S. 27

VERNETZUNG UND WEITERFÜHRENDE LINKS S. 59 Ressourcen S. 59 Linksammlung S. 62 Impressum S. 63

Virtual Reality als ein Tool für Jugendarbeit

S. 28

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DIGITALES PROJEKTMANAGEMENT A. 1. VORBEREITUNG

GOOD PRACTICE » In der Vorbereitungsphase: S. 13 » MobiYouth.org: S. 14

Für das Management des gesamten Projektprozesses ist die Koordination vieler verschiedener Partner und Akteure notwendig. Digitale Instrumente können die Koordination eines Projekts und das Projektmanagement maßgeblich erleichtern. Dafür ist es notwendig, dass die verwendeten Tools auch von den jeweiligen Projektbeteiligten genutzt werden. In der Vorbereitungsphase ist es daher wichtig, sich mit Projektpartnern darauf zu einigen, welche Tools während des gesamten Projektmanagementprozesses genutzt werden. Auch das Monitoring und die Evaluation des Projekts sollten schon von Anfang an mitgedacht werden (mehr dazu in k 3.1 Evaluation). 1.1 IDEENFINDUNG Um Ideen gemeinsam zu entwickeln und weiterzuentwickeln sowie für die kollaborative Zusammenarbeit am Projektkonzept und -design stehen vor allem digitale Instrumente zur Verfügung, die ein kollabo - ratives Brainstorming, Schreiben und Gestalten ermöglichen. Zusätz - lich kann es notwendig sein, sich an diesem Punkt in verschiedenen Konstellationen virtuell zu treffen, um die Idee voranzutreiben.

TOOLKATEGORIEN » Kollaboratives Schreiben: S. 38 » Digitale Pinnwände: S. 39 » Mindmaps: S. 40 » Whiteboards: S. 41 TOOLKATEGORIEN » Social Media: S. 55 » siehe auch „Vernetzung und weiterführende Links“: S. 59

1.2 SUCHE NACH UND VERNETZUNG MIT KOOPERATIONSPARTNERN Für die Suche nach Kooperationspartnern zur Um­ setzung einer Projektidee, bietet sich eine konkrete und detaillierte Anfrage im eigenen Netzwerk an, über E-Mail oder auch Social Media. Online-Räume und -Tools können generell die Suche nach potenziellen Kooperationspartnern erleichtern, jedoch sollte auch hier ein wenig Zeit eingeplant werden. Da sich Netz - werkpflege und fachlicher Austausch zunehmend in Online-Räume verlagern, bietet es sich an, die Themen und Diskurse der Community kontinuierlich zu verfol- gen und mitzugestalten. So verschafft man sich einen Überblick über potenzielle Partner für spezifische Projektvorhaben und kann mit zeitnaher Rückmeldung und Reaktionen der Online-Community rechnen.

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Digitales Projektmanagement

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1.3 VORBEREITUNGSTREFFEN Digitale Vorbereitungstreffen sind im Vergleich zu Präsenztreffen weniger aufwendig in der Koordination und bieten für Projekte der Internationalen Jugendarbeit eine Reduktion der Kosten, Ressourcen und des Zeitaufwands. Mithilfe von Videokonferenz-Tools können digitale Begegnungsräume geschaffen werden, wichtig ist die Akzeptanz der jeweiligen Beteiligten. Für Remote-Besprechun - gen sind zudem eine gute Vorbereitung und Moderation sowie die Protokollierung unabdingbar. Im Bestfalle kann diese dann allen Beteiligten im Anschluss sofort verfügbar gemacht werden. Alternativ können die Beteiligten auch gemeinsam das Protokoll erarbeiten. Gerade bei der Durchführung von virtuellen Treffen sollte auch explizit darauf geachtet werden, dass es ausreichend Raum für die Partizipation der Teilnehmenden gibt, ihre Wünsche, Bedarfe und Fähigkeiten abgefragt und eingebunden werden. 1.4 PROJEKTPLANUNG Um die Idee in ein Projekt zu verwandeln, braucht es vor allem Planung, die dem klassischen Projektzyklus folgt. Es ist wichtig, einen Zeit- und einen Aufgabenplan zu erstellen und diese auch kontinuierlich über den Projektzeitraum im Auge zu behalten und ggf. anzupassen. Oft wird durch eine detaillierte Planung viel Zeit in der Durchführung gespart. Planung bedeutet jedoch nicht, verbissen an einem Projekt - plan festzuhalten, sondern die Möglichkeit, auf Veränderungen angemessen zu reagieren. Für den Planungsprozess und für das Steuern des Projekts während der Durch - führung existieren viele digitale Tools, die dabei unterstützen, Ziele und Rollen festzulegen, To-Do-Listen anzulegen und Erinnerungsfunktionen einzustellen. Sie erleichtern die Kommunikation im Team und bieten teilweise auch das kollaborative Teilen und Bearbeiten von Dateien. Andere liefern das Videokonferenz-Tool inklusive. Es gibt auch solche, die alles im Paket anbieten. Um die Qualität eines Projekts von Anfang an mitzudenken sowie Kriterien und Maßnahmen der Messung zu entwickeln, sollte auch die Qualitätssicherung und Evaluation schon an diesem Punkt und während des gesamten Projektzeitraums eine zentrale Rolle spielen. 1.5 AUSSCHREIBUNG UND AKQUISE VON TEILNEHMENDEN Ein beachtenswerter Punkt für das Gelingen eines Projekts der internationalen Jugendarbeit ist die Ausschreibung und die Akquise von Teilnehmenden. Die Ausschreibung sollte, wenn sie sich an Jugendliche richtet, entsprechend jugend­ gerecht verfasst und ansprechend gestaltet sein. Für Letzteres gibt es zahlreiche hilfreiche digitale Tools, die die Visualisierung erleichtern, und Bilddatenbanken mit Bildern unter Creative-Commons-Lizenz. Für die Verteilung der Ausschreibung spielen vor allem die passenden Social-Media- Kanäle eine Rolle. Das Team sollte sich also die Frage stellen: Auf welchen Kanälen halten sich die Zielgruppen auf? Und mit welcher Form erreichen wir sie dort? Gerade vor diesem Hintergrund ist die Frage der Sprache noch mal genauer zu betrachten: Wie wird Sprache in dem jeweiligen Medium verwendet? Wird Bild- oder eine Fremdsprache verwendet? Wie inklusiv und barrierearm sind Ausschreibung und Veröffentlichungsplattform?

TOOLKATEGORIEN » Videokonferenz-Tools: S. 31

TOOLKATEGORIEN » Projektmanagement: S. 35 » Stimmungsbilder/Feedback/ Evaluation: S. 44

TOOLKATEGORIEN » Social Media: S. 55 » Visualisierung & Gestaltung: S. 56 » Bilddatenbanken: S. 57

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Digitales Projektmanagement

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1.6 VERNETZUNG DER TEILNEHMENDEN Sind die Teilnehmenden gefunden, geht es darum, sie auch vor Beginn der eigent­ lichen Aktionen/Projektmaßnahmen zu informieren und zu vernetzen. Zum einen gibt es organisatorische Fragen zu klären, zum anderen sollte es Räume geben, die den Teilnehmenden ein Kennenlernen und Austausch ermöglichen. Die Vorab-Vernetzung und Vorbereitung kann sehr gut online organisiert werden und je nach Bedarf mithilfe spezifisch gewählter Tools zielgerecht geschehen. Neben dem klassischen E-Mail-Verteiler können Informationen auch über Messenger-Dienste, Social Media, digitale Pinnwände oder Veranstaltungstools bereits im Vorfeld gezielt geteilt werden. Diese Tools eignen sich in unterschiedlicher Weise ebenfalls dazu, Vernetzungs- und Austauschräume zu etablieren, die dann kontinuierlich über den gesamten Projektzeitraum genutzt werden können. 1.7 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Die Öffentlichkeitsarbeit hat natürlich bereits mit der Ausschreibung und Akquise begonnen. Nun stellt sich zusätzlich die Frage, welche wichtigen Personengruppen das Projekt noch berücksichtigen sollte. Wer hat ein Interesse am Projektverlauf und den Projektergebnissen? Diese Personen(gruppen) können zumindest teilweise sicher auch online erreicht werden. Beispielsweise sollen weitere junge Menschen von dem Projekt erfahren, auch wenn sie nicht unmittelbar teilnehmen. Oder es sollen weitere Personen zu einer spezifischen Aktion oder Veranstaltung eingeladen werden. Da kann es neben dem klassischen Webauftritt sinnvoll sein, regelmäßig über pas - sende Social-Media-Kanäle zu kommunizieren, Veranstaltungen zu erstellen und ggf. Anzeigen in sozialen Netzwerken, sogenannte Social Ads, einzurichten. Je nach Ana- lyse der Erreichbarkeit der jeweiligen Zielgruppe und wichtigen Personen kann eine

TOOLKATEGORIEN » Digitale Pinnwände: S. 39 » Messenger/Chat: S. 53 » Social Media: S. 55

TOOLKATEGORIEN » Social Media: S. 55 » Visualisierung & Gestaltung: S. 56

Kombination von verschiedenen Maßnahmen sinnvoll sein. Öffentlichkeitsarbeit sollte immer langfristig angelegt sein!

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Digitales Projektmanagement

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2. DURCHFÜHRUNG Mit der Phase der Durchführung wird es ernst. Denn nun geht es von der Planung in die Praxis: Im Team wird das umgesetzt, was seit Wochen oder Monaten gemeinsam geplant wurde. Dabei kann es entweder um die Durchführung von Events gehen, die Arbeit an einem gemeinsamen Out­ put mit den Jugendlichen oder um eine Mischung aus Event und Produkt. Bei allen Projekten geht es um das gemeinsame Lernen, das auch durch digitale Tools unterstützt werden kann. Ein Event kann dabei komplett digital stattfinden, in hybrider Form oder als Präsenzveranstaltung, die von digitalen Tools unterstützt wird. Ein gemeinsames Produkt kann ebenfalls rein digital existieren, wie bspw. eine Kampagne, ein Video oder Podcast, oder auch mithilfe von digitalen Tools erstellt worden sein. Auch um die eigentliche Aktion herum kann es jede Menge digitale Unter­ stützung für die verschiedensten Aufgaben geben. In diesem Abschnitt geht es genau darum. 2.1 INFORMATIONEN UND MATERIALIEN BEREITSTELLEN Informationen und Materialien lohnen sich heutzutage auch für Präsenzveranstal - tungen – aus ökologischer, ökonomischer und organisatorischer Perspektive – in digitaler Form zur Verfügung zu stellen. Diese können dadurch jederzeit und überall abgerufen werden. Es ist nützlich, sich einen Ort zu schaffen, an dem alle Informatio - nen und Materialien zentral bereitgestellt sind. Der Vielfalt der Formate sind dabei fast keine Grenzen gesetzt: Texte, Bilder, Audio, Video oder Links zu weiterführenden Quellen.

GOOD PRACTICE » At home around the world: S. 17 » Filmdreh-Workshop in COVID- 19-Zeiten: S. 22 » Virtuelle Workcamps: S. 24 » Ein Barcamp als Online- Veranstaltung: S. 26

TOOLKATEGORIEN » Kollaboratives Schreiben: S. 38 » Digitale Pinnwände: S. 39 » Mindmaps: S. 40 » Whiteboards: S. 41 » Projektmanagement: S. 35 » Veranstaltungstools: S. 50 » Social Media: S. 55

2.2 KENNENLERNEN & TEAMBUILDING Gegenseitiges Kennenlernen und Teambuilding schaffen Vertrauen für den Jugend - austausch und die weitere Zusammenarbeit untereinander und sind die Basis für das gemeinsame Miteinander. Durch eine Anknüpfung an die Interessen und Fähigkeiten der Jugendlichen, die das Smartphone und die digitale Kommunikation zur Pflege von Beziehungen und Selbstdarstellung nutzen, können hier verstärkt digitale Instru- mente eingesetzt und vor allem auch virtuelle Räume und Gelegenheiten geschaffen werden.

TOOLKATEGORIEN » Kollaboratives Schreiben: S. 38 » Digitale Pinnwände: S. 39 » Mindmaps: S. 40 » Whiteboards: S. 41 » Spielerisches Lernen: S. 48

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Digitales Projektmanagement

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2.3 INHALTE VISUALISIEREN UND PRÄSENTIEREN Für die Vermittlung von Inhalten und die Präsentation von Arbeitsergebnissen – sei es durch Fachkräfte oder Jugendliche – gibt es verschiedene digitale Präsentations­ formen, die jederzeit und für alle Betreffenden auch im Nachgang noch zugänglich sind. Welche Art der Visualisierung gewählt wird, kann vom Ziel, vom Thema oder auch von den Teilnehmenden selbst abhängen. 2.4 KOLLABORATIVES ARBEITEN Die Gestaltung von sozialen und kollaborativen Arbeits- und Lernprozessen ist eine wichtige Aufgabe für die Fachkräfte der Internationalen Jugendarbeit. Digitale Tools unterstützen gemeinsames Arbeiten: angefangen beim kollaborativen Brainstorming, über die gemeinsame Recherche von Inhalten, das Sammeln und Sichtbarmachen dieser Inhalte bis hin zur Aufbereitung und Verbreitung von Inhalten und dem Wis - senstransfer. Die gemeinsame Recherche wird durch Wissens- und Bilddatenbanken mit Creative- Commons-Lizenzen sowie Open Educational Resources erleichtert. Übersetzungs - tools ermöglichen eine Quellenvielfalt durch die Recherche in eigener Sprache und die Übersetzung in die Arbeitssprache des Projekts. Für die Sichtbarmachung von Inhalten und Ergebnissen im Internet ist es heutzutage nicht mehr zwingend erforderlich, sich mit Programmierung oder technischen Details auszukennen. Es gibt zahlreiche Tools, die dabei helfen, Inhalte ansehnlich zu präsen - tieren, ob Text, Bild, Audio oder Video. Dennoch kann es sinnvoll sein, sich für bestimmte Aktionen externe Unterstützung zu holen, die durch Expertise und Erfahrung das Projektteam entlastet. 2.5 MOBILES LERNEN Mobiles Lernen beschreibt den Ansatz, auf Lerninhalte über mobile Geräte zuzu - greifen. Mithilfe von mobilen Geräten erhalten Lernende auf diese Weise jederzeit Zugang zum Lernprozess. Das geschieht über mobile Endgeräte wie Smartphones, Laptops oder Tablets, auf denen ein orts- und zeitungebundenes Lernen möglich ist. Damit einher geht die Loslösung von klassischen Lernorten wie der Schule, der Bibliothek oder dem Seminarraum. Viele Tools, Methoden und Formate des mobilen Lernens sind für die Internationale Jugendarbeit geeignet, weil sie den Anforderungen non-formaler Lernprozesse ent- sprechen, erlebnisorientiert und freiwillig sind. Sie sind anschlussfähig an viele Berei- che wie politische und historische Bildung sowie bei natur- und umweltbezogenen und geografischen Projekten. Diese Ansätze ermöglichen den Wissenserwerb vor Ort statt in geschlossenen Seminarräumen und fördern das selbstständige Entdecken. 2.6 DOKUMENTATION UND SICHTBARKEIT EINES PROJEKTS Die Dokumentation und vor allem auch Sichtbarkeit des Projekts und die Verbreitung der Projektergebnisse ( k siehe 3.2 ) verschaffen den Projektpartnern nicht nur Aner - kennung, sondern sind auch gängiges Anforderungskriterium bei Förderprogram- men. Für die Dokumentation digitaler oder hybrider Aktionen gibt es Audio- oder Video-Mitschnitte, die auch als Livestreams funktionieren. Zudem lassen sich Projekt - ergebnisse im digitalen Raum über Webseiten, Projektblog oder Berichterstattung über Social Media gestalten, in allen Fällen auch von Jugendlichen selbst gestaltet.

TOOLKATEGORIEN » Digitale Pinnwände: S. 39 » Social Media: S. 55 » Visualisierung & Gestaltung: S. 56 TOOLKATEGORIEN » Kollaboratives Schreiben: S. 38 » Digitale Pinnwände: S. 39 » Mindmaps: S. 40 » Whiteboards: S. 41 » Übersetzungstools: S. 58

TOOLKATEGORIEN » Kollaboratives Schreiben: S. 38 » Digitale Pinnwände: S. 39 » Mindmaps: S. 40 » Whiteboards: S. 41 » Spielerisches Lernen: S. 48 GOOD PRACTICE

» Digital Open Badges: S. 18

TOOLKATEGORIEN » Streaming: S. 52 » Social Media: S. 55 » Visualisierung & Gestaltung: S. 56

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Digitales Projektmanagement

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3. NACHBEREITUNG Ist das Projekt erfolgreich abgeschlossen, gilt es auszuwerten und zu überprüfen, ob die bei der Planung und Konzeption erarbeiteten Projekt­ ziele erreicht wurden. Diese abschließende Auswertung dient nicht nur dazu, die Projektergebnisse festzustellen und mit den Zielen abzugleichen, sondern kann auch genutzt werden, um die Stärken und Schwächen des Teams wie auch die Probleme und Highlights während des Projektverlaufs näher zu beleuchten. Eine solche Auswertung kann insbesondere auch für zukünftige Projekte sehr hilfreich sein. 3.1 EVALUATION Die Evaluation kann noch am Ende der Durchführungsphase des Projekts initiiert werden und wird dann in der Nachbereitungsphase weitergeführt und beendet. Notwendig ist sie vor allem wegen der Überprüfung der intendierten Ziele sowie der Qualitätssicherung und des Qualitätszuwachses. Sie ermöglicht Schlussfolgerungen für Follow-up-Planungen, zum Beispiel für Folgeprojekte oder auch ganz andere Initiativen. Erkannte Fehler sind hierbei vor allem als Chance zu begreifen. Zudem gilt es, den Grad der Beteiligung zu ermitteln, von Jugendlichen, Fachkräften, Partnern und sonstigen Projektbeteiligten. Nutzen lassen sich hier vor allem digitale Auswertungstools: insbesondere Online- Fragebögen, Nachbesprechungen in Videokonferenzen oder Einzelinterviews in Form von Audio- oder Videoaufzeichnungen, vor allem von und mit den Teilnehmenden. Online-Umfragen können vorab, während der und nach den Projektmaßnahmen angewandt werden, und zwar gezielt zur Abfrage von Erwartungen und Vorerfahrun - gen, zur Kontrolle von Entwicklungsschritten, Einstellungsveränderungen, Wissens­ zuwachs oder Kompetenzentwicklung, für Feedback während des Projekts und danach sowie für Stimmungsbilder zwischendurch. Ein Online-Fragebogen lässt sich zum einen anschaulich und jugendgerecht gestalten, zum anderen auch gemeinsam mit den Jugendlichen als medienpädagogische Lern- einheit erstellen. Viele Tools bieten neben der Abfrage auch eine einfache Auswer - tung sowie eine grafische Darstellung entsprechender Antworten.

TOOLKATEGORIEN » Stimmungsbilder/Feedback/ Evaluation: S. 44

TOOLKATEGORIEN » Social Media: S. 55 » Visualisierung & Gestaltung: S. 56

3.2 DARSTELLUNG UND VERBREITUNG DER PROJEKTERGEBNISSE

Die Darstellung der Projektergebnisse ist abhängig von der Zielgruppe. Demnach sieht die Präsentation der Projektergebnisse für Fördergeber, Partner, die allgemeine Öffentlichkeit, Teilnehmende oder das Team sehr unterschiedlich aus. Sowohl die visuelle Aufbereitung als auch die nachhaltige Sichtbarkeit der Projektergebnisse kann mithilfe digitaler Instrumente unterstützt werden. Es gibt neben dem klassi - schen Webauftritt und Verbreitung über Social-Media-Kanäle auch eigens für die Internationale Jugendarbeit – auch regional – spezifisch entwickelte Plattformen.

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Digitales Projektmanagement

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3.3 NACHBEREITUNGSTREFFEN Für ein Nachbereitungstreffen sollte im günstigsten Falle das gesamte Projektteam noch einmal zusammenkommen, um die Auswertung gemeinsam vorzunehmen. Bei dieser Gelegenheit können sich die Mitglieder des Teams – neben der Bewertung des Projektverlaufs und des Projektergebnisses – auch gegenseitiges Feedback für ihre geleistete Arbeit geben. Neben der Beschäftigung mit den Höhepunkten sollte auch ausreichend Platz eingeräumt werden, um Probleme und kritische Situationen inner- halb des Projektverlaufs zu besprechen. Die Aufrechterhaltung digitaler Kommunikationskanäle und -formen mit den Teil- nehmenden sollte nach Projektende weitere Austausch- und Reflexionsmöglichkei - ten erlauben. Über digitale Folgetreffen können die Teilnehmenden sich nachhaltig vernetzen und in Form von Projektgruppen weiterarbeiten. Wiederum ermöglichen Online-Meetings die Verringerung von Reisekosten, Zeitressourcen und Organisa - tionsaufwand. 3.4 NACHHALTIGE VERNETZUNG DER TEILNEHMENDEN Jedes Projekt steht nicht nur für sich allein, sondern trägt zur (Weiter-)Vernetzung aller Beteiligten/Teilnehmenden nach Projektende bei. Dabei entstehen Netzwerke, die jeweils für die alltägliche Arbeit der Fachkräfte genutzt werden und im alltäglichen Leben, beispielsweise von Jugendlichen, eine wichtige Rolle spielen. Im Nachgang ist es demnach wichtig regelmäßige Impulse zu setzen und Diskussionsanlässe zu bieten, die ehemalige Projektteilnehmende beispielsweise durch die Abfrage von Meinungen zum Gespräch einladen. Dabei ist die Verbindung zwischen Online- und Offline-Aktivitäten wichtig, genauso wie das kontinuierliche Angebot einer Ansprech - person. Für diese Phase können Instrumente und Tools genutzt werden, die auch schon in der Vorbereitungs- und Durchführungsphase des Projekts zum Einsatz kamen, denn damit sind die Teilnehmenden vertraut.

TOOLKATEGORIEN » Videokonferenz-Tools: S. 31 » Projektmanagement: S. 35 » Kollaboratives Schreiben: S. 38 » Digitale Pinnwände: S. 39 » Mindmaps: S. 40 » Whiteboards: S. 41

TOOLKATEGORIEN » Projektmanagement: S. 35 » Messenger/Chat: S. 53 » Social Media: S. 55

3.5 NETZWERKPFLEGE UND FOLLOW-UP

TOOLKATEGORIEN » Videokonferenz-Tools: S. 31 » Projektmanagement: S. 35 » Mindmaps: S. 40

Wichtig ist neben der nachhaltigen Vernetzung der Teilnehmenden auch die Pflege des bestehenden Netzwerkes. Dazu gehören das Sichtbarmachen der eigenen Aktivitäten über die Projektgrenzen hinaus, die Erweiterung des Netzwerks und damit seiner Reichweite sowie dessen aktive Mitgestaltung, indem beispielsweise auf Tagungen oder in Fachgruppen von den Projektergebnissen berichtet wird oder Projektbeteiligte als Kontaktperson für bestimmte Themen oder Erfahrungen ansprechbar sind.

» Whiteboards: S. 41 » Social Media: S. 55 GOOD PRACTICE

» DINA.international: S. 20

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Digitales Projektmanagement

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B.

BEITRÄGE AUS DER PRAXIS

IN DER VORBEREITUNGSPHASE: KENNENLERNEN, PARTIZIPATION ERMÖGLICHEN, WEICHEN STELLEN

AUTORIN: MICHAELA JACOBS – HAUS AM MAIBERG

Ein weiter Reiseweg, unbekannte Umgebung, fremde Sprache und neue Leute: Der erste Projekt­ tag ist häufig ein Sprung ins kalte Wasser! Die Vorbereitung einer Begegnung mithilfe webbasierter Tools kann dem entgegenwirken. Durch Videokonferenzen können sich Teilnehmende vorab kennenlernen, Informationen über den Veranstaltungsort erhalten und ihre Interessen bezüglich des Programms und den Inhalten äußern.

Das Videokonferenz-Tool Zoom ( k S.31) bietet durch die Einladung mit einem Link schnellen und unkom - plizierten Zugang zum gemeinsamen digitalen Raum. Dabei sollte ein Online-Meeting insbesondere eines sein: abwechslungsreich und interaktiv. Online- Energizer (die Teilnehmenden drücken ihren derzei - tigen Gemütszustand mit dem Posten eines GIF aus), Umfragen, Emoticons und Kleingruppenarbeit können dabei zum Zuge kommen. Um den Begegnungsaspekt des Online-Meetings zu unterstreichen, sollten die Teil- nehmenden unbedingt dazu angehalten werden, ihre Kameras angeschaltet zu lassen. Der digitale Raum ist anpassbar: Eine gemeinsame Vorstellungsrunde, z. B. „Alle, die“, kann durch das Ein- und Ausschalten von Kameras stattfinden. Anschließend können die Teilneh - menden in Kleingruppen eingeteilt werden, in denen sie sich weiter kennenlernen oder über ihre Erwartungen an das Projekt austauschen. Durch sogenannte Break- out-Sessions können die Teilnehmenden einer Zoom- Konferenz separaten Räumen zugeordnet werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es insbesondere Kleingrup - pen sind, die es Teilnehmenden ermöglichen, die „digitale Distanz“ zu überwinden und in einen persön­ lichen Austausch zu treten. Anschließend können Ergeb - nisse solcher Runden in einer Umfrage dokumentiert werden, beispielsweise mithilfe einer Zoom-Umfrage oder Mentimeter ( k S.45 ). Darüber hinaus kann das Leitungsteam erste Eindrücke vom Veranstaltungsort vermitteln und Informationen zum Ablauf geben. Durch die Screensharing-Funktion von Zoom kann jede Person die Desktop-Ansicht ihres Gerätes teilen und via Power-Point oder Prezi-Präsen-

tation Informationen vermitteln. Vorbereitungstreffen ermöglichen die Partizipation von Teilnehmenden über eine „Alibi-Teilnahme“ hinaus. Häufig (und unter Angabe guter Gründe) werden Programme und Themen vorab im Leitungsteam entschieden und geplant. Eine frühzeitige Einbindung der Teilnehmenden in diesen Prozess gibt ihnen eine Stimme und die Möglichkeit der Einflussnahme. In einem durch Fragen angeleiteten Prozess können Feedback und Interessen der Teilneh- menden in ein Projektthema gegossen werden, bei- spielsweise mithilfe der Tools Padlet ( k S.39 ) sowie Mindmaster. Neben ihrem Feedback zum inhaltlichen Teil können sich die Teilnehmenden in Arbeitsgruppen zusammenfinden und eigenständig Programmelemente planen oder die Begegnung anderweitig begleiten, bei- spielsweise mit WhatsApp ( k S.53 ). Keine Frage, Internationale Jugendarbeit basiert maßgeblich auf Begegnung und dem Erleben von neuen Lebensräumen. Trotzdem können webbasierte Formen der Kommunikation einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der Internationalen Jugendarbeit leisten. Insbe - sondere seit den Social-Distancing-Maßnahmen durch die Corona-Pandemie, ist das allgemeine Wissen von und über webbasierte Kommunikationstools immens gewachsen. Gerade die Internationale Jugendarbeit, wo zwischen deren Teilnehmenden große geografische Distanzen liegen, sollte davon Gebrauch machen! Web - basierte Tools bieten einen relativ einfachen Zugang zu gemeinsamen Kommunikationsräumen, die vielfältig gestaltet werden können. Damit können Partizipations- möglichkeiten, Subjektorientierung und Nachhaltigkeit internationaler Projekte gestärkt werden.

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Beiträge aus der Praxis

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MOBIYOUTH.ORG – EIN TOOL FÜR BLENDED LEARNING IN INTERNATIONALEN JUGENDAUSTAUSCHPROJEKTEN

AUTORIN: AURÉLIEN DURBEC – IKAB-BILDUNGSWERK E.V.

Internationale Jugendaustauschprojekte können einen interkulturellen Lernprozess ermöglichen. Dafür sollen sie aber mehr sein als eine zeitbegrenzte Begegnung. Sie erfordern ein Konzept, in dem das Lernen in der Vorbereitungsphase beginnt, während der Begegnung vertieft und in der Nach­ bereitungsphase aufgefangen und transferiert wird.

Die Jugendlichen bestimmen und gestalten das Programm gemeinsam. Dieser Ansatz prägt die Arbeit von IKAB-Bildungswerk e.V. (IKAB - Deutschland), der Fondation INFA (INFA - Frankreich) und dem Club Culturel Ali Belhouane (CCAB - Tunesien) seit den 1980er Jahren. Die drei Partner - einrichtungen legen u.a. großen Wert darauf, dass vor einer Begegnung Inhalte und Programmeinheiten von Teilnehmenden für Teilnehmende entwickelt werden. Die Jugendlichen bestimmen und gestalten das Pro- gramm gemeinsam. Bislang haben Teilnehmende einer internationalen Mobilität, Arbeitsblätter und sonstige Aufgaben per E-Mail oder persönlich von ihren Begleit - personen bekommen bzw. eine Präsentation oder andere Inhalte vorbereitet und zur Begegnung mitge- bracht. 2016 haben Einrichtungen aus dem deutsch-fran - zösisch-tunesischen Partnerkreis berichtet, dass sie immer mehr Schwierigkeiten haben, gemeinsame Zeiten für die Vor- und Nachbereitungsphasen mit den Jugendlichen zu finden. In den Einrichtungen aus dem formalen Bildungsbereich kollidierten die Zeiten mit einem eng gestrickten Stundenplan, bei den Einrichtun - gen aus dem nicht-formalen Sektor mit den weiteren Freizeit-Terminen der Jugendlichen. MobiYouth.org ist aus dem Bedarf heraus entstanden, die Jugendlichen, komplementär zur Gruppenarbeit, auf einem direkten Weg zu erreichen und Aufgaben zur Vor- und Nachbe - reitung sowie Austauchmöglichkeiten vor und nach der Begegnung zu bieten.

MobiYouth.org wurde zwischen 2018 und 2020 im Rahmen des PRIDE-Projekts entwickelt und getestet (als Strategische Partnerschaft im Rahmen des Programms Erasmus+ Jugend in Aktion von der Europäischen Kom - mission kofinanziert). Konkret handelt es sich um eine WordPress-Seite, in die das Tool H5P ( k S.48 ) inte- griert wurde, mit dem interaktive Lerninhalte erstellt werden können. Alle Teilnehmenden erhalten einen Account, mit dem sie Zugang zu interaktiven sprach - lichen und thematischen Übungen haben. Es gibt auch eine Pinnwand, auf der Nachrichten und Links gepostet werden können. Während der Vor- und Nachbereitung können alle die Ergebnisse ihrer Arbeit hochladen. Anfang 2020 haben IKAB, INFA und CCAB mit Jugendlichen und Begleitpersonen den Einsatz von MobiYouth.org ausgewertet. » Im Gegensatz zu bekannten Kommunikationstools, die für ein Projekt eingesetzt werden, ist Mobi - Youth.org ein pädagogisches Tool, das für den Kontext der Internationalen Jugendarbeit entwickelt wurde. Als solches ist es datenschutzrechtlich si- cher. Es erfordert jedoch eine enge und kontinuier - liche Begleitung der Teilnehmenden, damit sie das Tool verstehen und nutzen können. » Nach Abschluss der Projekt-Finanzierung fallen für die Wartung und die notwendige Weiterentwicklung des Tools weitere Kosten an, die berücksichtigt werden müssen. » Die Funktionen und Möglichkeiten von MobiYouth. org sind begrenzt. IKAB, INFA und CCAB werden in naher Zukunft den Einsatz weiterer Lernumge - bungen, z.B. Plattformen wie Moodle ( k S.48 ) , testen. Auf dieser Plattform lassen sich die mit dem Tool H5P bereits entwickelten Übungen unkompli - ziert integrieren.

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Beiträge aus der Praxis

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FAZIT:

E-Learning wird das analoge Lernen weder in den Vor- und Nachbereitungsphasen noch in der Begegnungsphase ersetzen. Der Ansatz von Blen- ded Learning bietet jedoch hohes Potenzial, um die Qualität der Lernerfahrungen in internationa- len Jugendaustauschprojekten zu erhöhen. LINKS: » MobiYouth.org » Video zur Erklärung von MobiYouth.org: mobiyouth.org/de/willkommen » PRIDE-Projekts: erasmus-pride.org

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Beiträge aus der Praxis

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„ MASSIVE OPEN ONLINE COURSE “ (MOOC) – EINE DIGITALE MÖGLICHKEIT DER FACHKRÄFTEQUALIFIZIERUNG

AUTORIN: ULRIKE WERNER – IJAB

„Massive Open Online Course“ – kurz MOOC – bedeutet „riesiger offener Onlinekurs“. Dahinter steckt die Idee, Qualifizierungsangebote niedrigschwellig für eine große Anzahl von Interessierten zu öffnen und damit Bildung stärker zu demokratisieren und zu globalisieren.

Die spielerischen Elemente passen gut zum non-forma - len Charakter Internationaler Jugendarbeit. Jede Lern- einheit kann mit einem Quiz abgeschlossen werden, das die wichtigsten Inhalte zusammenfasst und überprüft. Bei einem erfolgreichen Abschluss wurde ein Badge, ein virtuelles Abzeichen, verliehen. Die Befragung bestä- tigte, dass die Quiz „die Menge an Informationen gut aufgelockert“ haben. Entscheidend für die Erstellung eines eigenen MOOCs ist eine gute Konzeption. Der didaktische Aufbau sollte klar nachvollziehbar sein und sich auf wichtige Kern- aspekte konzentrieren – genau wie bei Präsenz-Qualifi - zierungen. Anders ist bei MOOCs aber, dass die Themen in den Videos besonders prägnant und kurz vermittelt werden sollten. Außerdem müssen zusätzliche Elemen - te wie die Quiz mitbedacht und entwickelt werden. Weniger vertraut ist vielen eher der zweite wichtige Aspekt: die technische Umsetzung. Dies umfasst die Produktion der Videos, aber auch die Wahl einer Lern - plattform, die Gestaltung der Kursumgebung und das Einstellen der verschiedenen Inhalte. Hier empfiehlt es sich, externe Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Eine besondere Herausforderung ist das Schaffen einer guten Interaktion im Forum. Der Austausch der Teilneh- menden untereinander, das Weitergeben guter Tipps oder auch das Teilen und Überwinden von Befürchtun - gen sind ein wichtiger Bestandteil von Qualifizierungen. Es ist nicht einfach, dies auch in einem virtuellen Kurs zu ermöglichen. Daher kann die Begleitung durch die MOOC-Verantwortlichen gar nicht intensiv genug sein: als Ansprechpersonen bei Unklarheiten, aber auch zum Initiieren und Aufrechterhalten von Diskussionen im Forum. Dafür sollten von Anfang an entsprechende Ressourcen eingeplant werden. Die spielerischen Elemente passen gut zum non-formalen Charakter Internationaler Jugendarbeit.

Ein virtueller Seminarraum auf einer Lernplattform bildet das Zentrum eines MOOCs. Gegliedert in Wochen bzw. Module finden sich hier kurze Lernvideos, Links und Materialien sowie ein Forum zum Austausch unter den Teilnehmenden und mit den Lehrenden. Zusätz - lich kann es ein Quiz, ein begleitendes Arbeitsheft und kleine Aufgaben geben. Für Einsteiger/-innen in die Internationale Jugendarbeit hat IJAB im letzten Jahr den sechswöchigen Pilot-MOOC „Internationale Begegnungen organisieren“ durch­ geführt und durch eine Befragung ausgewertet. Die meisten der über 200 Anmeldungen kamen aus Deutschland, viele auch aus Russland und der Ukrai- ne, andere aus Tschechien, Algerien, Griechenland, der Schweiz, Österreich, Nord-Mazedonien, Kirgistan, Belarus, Israel und Brasilien. Diese – für einen deutsch - sprachigen MOOC – überraschende Tatsache macht den großen Vorteil eines MOOC deutlich: die Unabhän - gigkeit von Ort und Zeit. Auch in der Befragung wurde besonders positiv bewertet, dass verschiedene Lernorte möglich waren, dass zeitlich flexibel und im eigenen Tempo gelernt werden konnte. In der Einschätzung der verschiedenen MOOC-Elemente gab es klare Favoriten: Die Links und die Materialliste waren für 96,16 % der Befragten „hilfreich“ oder „ganz besonders hilfreich“, die Videos für 76,93 %, das Arbeits - heft für 60 % und die Quiz für 57,69 %. Als weniger hilfreich wurden die Aufgaben und das Forum angese- hen. Es zeigte sich aber auch, dass gezielt die Elemente genutzt wurden, die den eigenen Interessen, Bedarfen und Lernstilen entsprachen. Bezüglich der verschiedenen Lernstile waren weitere Rückmeldungen interessant. Mehrere Teilnehmende betonten als sehr positiv, dass wichtige Aspekte in den Videos durch schriftliche Einblendungen hervorgehoben wurden, einige hätten sich noch mehr Einblendungen gewünscht. Andere hätten als Ergänzung zu den Videos gerne die Skripte.

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„AT HOME AROUND THE WORLD“ – EIN LIVE STREAMING-FORMAT ERÖFFNET EINBLICKE IN DIE JUGENDARBEIT IN ANDEREN LÄNDERN

AUTOR: ROBERT HELM-PLEUGER – EURODESK

Schon lange vor der Corona-Pandemie wurden virtuelle Alternativen zu realen Veranstaltungen bei IJAB immer wieder diskutiert und angedacht, aber erst die erzwungenen Absagen von realen Begegnungsmöglichkeiten hat zur Aktivierung von Alternativen geführt. Mit gängigen virtuellen Konferenzsystemen wurden Schulungen und Konferenzen erfolgreich national wie international durchgeführt. Im Austausch mit internationalen Partnern wurde schnell klar, dass Fachkräfte im Jugendbereich in verschiedenen Ländern hochinnovative Ansätze zur Realisierung der Jugendarbeit entwickelt haben.

Die Hardware-Ausstattung des Aufnahmestudios wurde in großen Teilen mit bereits vorhandenen Geräten aufgebaut. Schnittstellen zu üblichen Streaming-Portalen (z.B. Facebook, Instagram, YouTube usw.) sind einfach über Um diese kreativen Ideen einem breiten Fachpublikum zu erläutern, hat IJAB das Streaming-Format „At home around the world“ ins Leben gerufen. In halbstündigen Live-Interviews erhalten Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Ländern eine Plattform, um ihren Umgang mit der Pandemie zu erläutern und unter anderem kreative Ansätze der virtuellen Jugendarbeit zu präsentieren. Die Grundlage für das Live-Interview bildet eine gängige Videokonferenzsoftware (z.B. GoToMeeting, MS Teams, Zoom, Jitsi Meet usw.). Das Streaming wird über die Open-Source-Software Open Broadcaster Software Studio (OBS) ( k S.52) durchgeführt. Die jeweilige Interview - situation wird direkt vom Bildschirm in OBS übertragen. OBS bietet dann den notwendigen Gestaltungsspiel- raum, um eine Live-Sendung an das organisationseige- ne Corporate Design anzupassen sowie die Möglichkeit, Bauchbinden mit Namen und Logos zu integrieren. einen Autokonfigurationsassistenten innerhalb von OBS herzustellen. So ist die Umsetzung einer Live-Sendung auch für Nicht-Expert(inn)en möglich. Hilfreich sind zahlreiche YouTube-Tutorials, die bei der Einrichtung der Software Tipps und Unterstützung bieten.

Durchgeführt werden die Live-Sendungen bei IJAB in einem extra dafür eingerichteten Aufnahmestudio. Die Hardware-Ausstattung des Aufnahmestudios wurde in großen Teilen mit bereits vorhandenen Geräten aufge- baut. Sinnvolle Hardware-Elemente, die die Qualität der Videoaufnahmen deutlich verbessern können, sind eine HD-fähige Kamera und ein sogenannter Greenscreen für den Einsatz von virtuellen Hintergründen. Ein Rech - ner mit leistungsstarker Grafikkarte und eine Mikrofon- Freisprechanlage sind sinnvolle Ergänzungen für einen reibungslosen Ablauf.

Personell ist es sinnvoll, eine Sendung mit mindestens zwei Personen durchzuführen, damit sich eine Person um die Technik kümmern kann, während die andere Person die Moderation übernimmt. Der Einsatz einer zweiten Kamera ermöglicht einen Wechsel zwischen Moderations- und Technikfunktion bei den beteiligten Personen.

LINKS: » OBS: obsproject.com » „At home around the world”: youtube.com/user/IJABev

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DIGITAL OPEN BADGES: DIE ENTWICKLUNG EINES SYSTEMS FÜR TOOLS ZUR ANERKENNUNG UND SICHTBARMACHUNG VON LERNERFAHRUNGEN IN CITIES AND REGIONS OF LEARNING Unser Leben befindet sich im ständigen Wandel. Wir verbringen zunehmend mehr Zeit im digitalen Umfeld. Werden so viele Aktivitäten im digitalen Umfeld durchgeführt, erscheint es selbstverständ­ lich, dass auch die Instrumente zur Anerkennung in digitaler Form erstellt werden. Diese können in Papierform erstellt werden, funktionieren in der digitalen Welt aber nicht so gut. Open Badges hin­ gegen sind eine digitale Technologie. AUTOREN: JOHANNES BERGUNDER – GOEUROPE! EUROPÄISCHES JUGEND KOMPETENZ ZENTRUM & NERIJUS KRIAUCIUNAS

Open Badges beinhalten Daten über Lernpfade, Ent - wicklungen, Aktivitäten, erreichte Ziele. Es geht um die Bewertung individueller, introspektiver Reflexionen, die bei der Jugendarbeit eine Rolle spielen. Es werden Dia - logprozesse von zwei Personen bewertet, die hier ihre Erfahrungen austauschen und sich bei der Entwicklung von Fähigkeiten unterstützen. Digitale Badges können hier der nächste Schritt sein. Nehmen wir als Beispiel die Teilnahme an einem Jugendaustausch, Trainingspro- gramm oder Jugendarbeitsprogramm. Reflektieren die Teilnehmenden ihre Aktivität, so können sie feststellen, dass sie im Ausüben einer bestimmten Fähigkeit Fort - schritte erzielt haben. Hier kommen die Badges mit ins Spiel – sie ermöglichen es, sich über erreichte Ziele mit unterschiedlichen Leuten, wann immer es gewünscht ist, auszutauschen. Alle, die Erfahrungen sammeln oder sich notwendige Fähigkeiten im Rahmen der Jugendarbeit erarbeiten, können davon profitieren, Badges zu verwenden, z.B. in Situationen, in denen die Darstellung von Fähigkeiten sinnvoll eingesetzt werden kann. Das Sammeln von Badges ermöglicht jungen Leuten, ihre Erfahrungen aus der Jugendarbeit auszutauschen. Sie können die Badges auch in anderen Kontexten als Beleg nutzen. Anhand von Open Badges können Fähigkeiten unter Beweis gestellt werden, zudem eröffnen sie Gelegenheiten zum Austausch von Erfahrungen in der Jugendarbeit. BADGES NACH DEN ERFORDERNISSEN VON CITIES AND REGIONS OF LEARNING AUSRICHTEN Bei der Anwendung von Open Badges auf lokalem oder regionalem Niveau entstehen Systeme, die offene, zugängliche und inklusive Lernmöglichkeiten für jeden schaffen.

Das Bedürfnis junger Leute nach persönlicher und beruflicher Entwicklung beschränkt sich inzwischen nicht mehr nur auf das Lernen in Klassenzimmern und Lernen ist unbegrenzt, aber was können wir tun, um dessen Wert zu messen? im Hörsaal. Junge Leute lernen heute auf unterschied- lichste Art und Weise: am Computer, am Display ihres Handys, draußen, sie lernen voneinander, alleine für sich, in Gruppen; sie lernen, indem sie aktiv sind und anderen bei Aktivitäten zusehen. Lernen ist unbegrenzt, aber was können wir tun, um dessen Wert zu messen? Hier kommt die Plattform für Cities and Regions of Learning (CRoL) ins Spiel, die Orga- nisationen der Jugendarbeit und jungen Leuten drei Schlüsselfunktionen bietet: Interaktive Karten Organisatoren können ihre Lernaktivitäten auf einer interaktiven Karte veröffentlichen und Lernende kön - nen diese Aktivitäten aussuchen und daran teilnehmen. Learning Playlists Aktivitäten können als Learning Playlists aufgelistet wer- den. Lernende können diese nutzen und haben Zugang zu Aktivitäten und zahlreichen Materialien, die individu- elle Lernprozesse ermöglichen. Digital Open Badges Junge Leute erhalten Badges, indem sie Aktivitäten durchführen und Playlists absolvieren.

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CRoL ist ein wachsendes Netzwerk von Partnerorga­ nisationen. Organisationen der Jugendarbeit können nun die globale Version der Plattform nutzen und even - tuell eine lokale Version der Plattform einrichten. Das StarterKit kann neue Partner darin unterstützen, eine City oder Region of Learning zu werden.

PLAYLIST-BEISPIEL: „VOM SOFA IN DIE WELT”

Die digitale Playlist „Vom Sofa in die Welt” zeigt, wie die CRoL-Plattform genutzt werden kann, um junge Leute darüber zu informieren, wie sie Chancen in Angriff neh - men können, die vielleicht ihr Leben verändern. Zudem kann die Plattform verwendet werden, junge Leute in die Lage zu versetzen, sich notwendige Fähigkeiten anzueignen. GOEUROPE! – das Europäische Jugend - kompetenzzentrum Sachsen-Anhalt in Deutschland erstellte eine Playlist, die jungen Leuten Informationen an die Hand gibt, wie und an welchen internationalen Lernerfahrungen sie teilhaben können, z.B. Freiwilligen­ dienste, Jugendaustausche, Praktika und weitere. Die Playlist verbindet verschiedene wichtige Aktivitäten. Junge Leute erhalten durch informative Videos Anre - gungen, wie sie im Ausland tätig werden können und entdecken Wege der Mobilität. Sie nehmen an einem Instagram live Q&A mit Expert(inn)en teil, um Kontakte für ein individuelles Coaching zu erhalten oder um eine Auslandserfahrung vorzubereiten und zu planen. So fungiert die Playlist als interaktiver Leitfaden, der beim Entdecken und bei der Vorbereitung von Abenteuern im Ausland unterstützt.

LINKS: » Cities and Regions of Learning – globale Version: global.cityoflearning.eu » StarterKit: citiesoflearning.eu/starterkit » Playlist „Vom Sofa in die Welt“: goeurope.cityoflearning.eu/activities/8422

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