MAI /JUNI 3/2022 | Deutschland 4,50 € Österreich 5,20€ | Schweiz 7,60sfr | Benelux 5,40€ | Italien/Spanien 6,10€ HUNDE TREND MAGAZIN today DOGS
FUTTER-TREND Diese Vorteile bietet Trockenbarf City-Trip
Bereit für NOCH einen Hund? TEST:
RB iul dd ue ln- g Dmiiet W( nai chhr th en iut rü) be ei nr edma sHLuenbde n Wo Hunde in Wien willkommen sind
KLUGE KÖPFE Wie Hunde unser Verhalten steuern
Editorial
3. 2022
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INHALT Ausgabe 03/2022 DOGS today Inhalt 4
16 Je mehr,
desto besser? Die Wahrheit
über das Leben im Rudel
6 Insider Ein Blick hinter die Kulissen der DOGStoday 8 News und Trends Unsere tierischen Meldungen aus aller Welt 14 Lesertests Drei Mensch-Hund-Teams haben getestet 16 Einer geht noch. Oder? Was Zwei- und Mehrhundehalter antreibt und wie man den Alltag mit einem Rudel organisiert. Plus Test: Wie viel Hund passt zu Ihnen? 28 Gern unter uns So macht man Haltern von fremden Hunden klar, dass man keinen Kontakt möchte 36 Auskuriert Neuigkeiten und Tipps rund um die Themen Gesundheit und Pflege 40 Time-out für kleine Biester Keiner will sie, jeder kriegt sie: Wie Sie Ihren Hund wirksam vor Zecken, Flöhen und Co. schützen können 48 Ausgefressen Neues und Wissenswertes zur Ernährung
28 So meistern Sie uner- wünschte Begegnungen
52 Sieht aus wie Müsli, ist aber ein echter Foodtrend: Trockenbarf
98 Wie unsere Hunde bekommen, was sie wollen
Inhalt
52 Alles andere als geschmacklos Trockenbarf ist auf dem besten Weg, ein echter Ernährungstrend zu werden 58 Welcher Fresstyp ist Ihr Hund? Mit unserem Test finden Sie es heraus 64 Alles, was Recht ist Regeln, Verbote und Urteile zum Thema Hund 68 Sportlich kreativ Beim Dogdancing ist echtes Teamplay gefragt 72 Der mit dem Wolf spricht Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal im Interview 80 Im Wasser zu Hause Schwimmen, Tauchen, sogar Surfen: alles kein Problem für Portugiesische Wasserhunde. Zu Besuch bei einer Trainingsstunde am Strand 92 Zuflucht für Streuner Die Smeura ist das größte Tierheim der Welt und ein Vorbild im Auslandstierschutz. Wir waren zu Besuch 98 Auf die sanfte Tour Wickelt Ihr Hund Sie regelmäßig um die Pfote? Das passiert den Besten, wie unsere Autorin Perdita Lübbe-Scheuermann weiß
92 So wird Streu- nern in Rumänien geholfen
80 An der Algarve sind Portugiesische Wasser- hunde in ihrem Element
104 Wau, Wien!
Ein Städtetrip mit Hund – und einigen Überraschungen
114 Malbild 116 Suchbild 117 Impressum & Gewinner 120 Kreuzworträtsel 121 Vorschau 122 Lieblingszitat
104 Hannah macht Wien unsicher. Zumindest dort, wo sie hindarf
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Insider
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Sie wollten schon immer wissen, was bei uns in der Redaktion hinter den Kulissen passiert? Jetzt sind Sie Insider – viel Spaß!
Baba und auf Wiedersehen! Unsere Artdirektorin Sandra Allekotte und unsere vierbeinige Lieblingskollegin Hannah verlassen die Redaktion und machen sich auf zu neuen Abenteuern! Wer mehr von Sandra und Hannah sehen und lesen möchte, folgt auf Insta hannahundi_ dogslife und greanehittn oder schaut bei Sandras Blog vorbei: greanehittn.de
Insider
Fotograf Huib Rutten ist Nieder- länder und hat in Rumänien das Tierschutzprojekt „Stray Dog Pro- ject“ ins Leben gerufen. In seinem Bildband „Favoritii“ können Sie die neuesten Fotos davon bewundern. Pro verkauftem Buch gehen 5 € an die Organisation Tierhilfe Hoff- nung. Mehr unter: rutten-fotografie. nl. Wer jetzt neugierig geworden ist, findet ab S. 92 einige seiner Bilder.
Unsere Autorin Perdita Lübbe-Scheuermann ist zertifizierte Hundetraine- rin, Hundeverhaltensbera- terin, Coaching-Expertin und Buchautorin. Und lässt sich trotzdem von ihrem Hund mit links um die Pfote wickeln, wie sie ab S. 98 beschreibt.
Ein Küsschen gab’s für unseren Reporter Florian Sturm. Er lebt in einem Wohnmobil und berichtet aus den unterschiedlichsten Ecken Europas. Den Winter verbringt er am liebsten an der Algarve. Dort traf er auch Züchter Rodrigo Pinto und seine Porties. Seine Erlebnisse lesen Sie in unserem Rasseporträt ab S. 80.
Noch mehr Insider gibt’s auf Instagram: dogstoday_redaktion
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Trends & News
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Unsere tierischen Meldungen aus aller Welt. Witzig, kurios, spannend und informativ rund um den Hund TRENDS & News Text Lea Hermann und Sophie-Claire Wieneke
Für fellnasige Wasserratten hat CALA das perfekte SUP-Board. Es ist leicht, hat eine rutschfeste Oberfläche und Vierbeiner finden darauf genug Platz. Das war CALA- Gründer und Extremsportler Sebastian Grazzini beson- ders wichtig – seine Hündin Kenia soll schließlich auch mit aufs Wasser. www.calaboards.com
Trends & News
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Verschollen im Bermudadreieck Hier verschwinden keine Schiffe oder Flugzeuge, sondern Hundefutter. Der robuste Napf ist aus Beton gegossen und steht auf einem kleinen Holz- boden. Der Clou: Durch das originelle Design passt er platzsparend in jede Ecke. Und kann nach dem Schlemmen ganz einfach in die Spülmaschine. Stone Bowl von Nufnuf, ab 27 €, www.nufnufpets.com
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Königliche Hundenärrin Königin Elisabeth II., die am 21. April stolze 96 Jahre alt wurde, liebt Corgis seit ihrer Kindheit. Dieses Jahr feiert die Queen ihr 70. Thronjubiläum. Um der Monarchin zu diesem Anlass eine Freude zu machen, stricken Britinnen Miniatur-Ausgaben der englischen Hunderasse. Die Queen hingegen brachte jüngst ein Hundeparfüm namens „Coastal Walks“ heraus, das ihre zwei- und vierbeinigen Unterta- nen vor unangenehmen Gerü- chen schützen soll. Denn dass Hunde nicht immer nach einem frischen Küstenspaziergang duf- ten, weiß die royale Hundenärrin natürlich aus Erfahrung.
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Hochdosierte Hyaluronsäure in Kombination mit anderen wichtigen Bestandteilen wie Kollagen, Chondroitinsulfat und Aminosäuren sind dazu geeignet, die Vitalität und Gelenksituation Ihres Vierbeiners zu verbessern. Als Leckerli verabreicht, kann Geloren DOG eine ideale Futter-Ergänzung sein, für große und kleine Hunde. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die regelmäßige Einnahme von Hyaluronsäure und der anderen Ingredien- zen einen signifikant positiven Ein-
fluss auf die Tiergesundheit hat. Alle Details zu Geloren DOG finden Sie unter www.conti pro-shop.de oder wenn Sie den QR-Code klicken. Als Kennen- lernangebot nutzen Sie den Rabattcode: 15DOGS
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Trends & News
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Auf verschlungenen Wegen Die in Handarbeit gefertigte Hundeleine mit kunst- voller Flechtung besteht aus robustem Fettleder, der Merlot-Ton sorgt für Frühlingsgefühle beim Gassige- hen. Jede Leine ist ein Unikat, da sich nach einiger Zeit eine individuelle organische Patina entwickelt. Hundeleine „Central Park“ in Merlot, ab ca. 89 €, www.cloud7.de Ungewissheit zurückzulassen, kam für viele Menschen nicht infrage. Außerdem unterstützt der Tierschutzbund weiterhin das 2005 eröffnete Tierschutz- und Kastrationszentrum der Millionenmetropole Odessa am Schwarzen Meer und ruft auf seiner Internetseite zu Spenden für ukrainische Straßenhunde auf: www.tierschutzbund.de Hilfe für ukrainische Tiere Der brutale Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine hat die Welt Ende Februar in einen Schockzustand versetzt. Die An- teilnahme und Hilfsbereitschaft ist seitdem überwältigend – für Ukrainer, aber auch deren Tiere. So rief der Deutsche Tierschutz- bund zur gemeinsamen Unter- bringung von Geflüchteten und ihren Haustieren in Deutschland auf. Denn den geliebten Hund in
Wer brav ist, hat nichts zu melden Seit 1994 gibt es an der ungarischen Eötvös-Loránd- Universität eine Forschungsgruppe, die sich mit der Beziehung zwischen Hund und Mensch beschäftigt. Für eine Studie befragten die Wissenschaftler 615 Halter, die mindestens zwei Hunde zu Hause haben, und sammelten so Daten von über 1082 Hunden. Das Ergebnis: Besonders aufgeschlossene und extrovertierte Tiere stehen in der Hierarchie weit oben, brave hingegen weiter unten. Man vermutet, dass ein solches Verhalten bei Artgenossen abgewertet wird. Frech sein lohnt sich also!
Rein ins kühle Nass Der Winter war viel zu lang und trist, jetzt ist der Sommer endlich in greifbarer Nähe. Bald wird es wieder Zeit, die Badesachen und Hundehandtücher einzupacken, denn – es geht ab ans Wasser! Egal ob an Ost-, Nordsee oder an den See: Hundestrände sind in Deutschland mittlerweile zum Glück keine Selten- heit mehr, die Auswahl für wasser- begeisterte Menschen und Vierbeiner ist dementsprechend gut. Einem entspannten Plantschvergnügen steht also nichts mehr im Wege!
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Barfen war noch nie so einfach: mit dem ersten Alleinfuttermittel in Pastetenqualität. Jeder einzelne Würfel enthält alles, was Ihr Hund braucht. Verpackt im handlichen 1-kg-Beutel. Ihr Hund wird Sie lieben. JEDER WÜRFEL EIN VOLLWERTIGES MENÜ. Mindestwarenkorbwert: 45 EUR | mindestens 1x Pastete im Warenkorb | nicht mit anderen Aktionen kombinierbar | Rabatt einlösbar bis 30.04.2022 | Rabattcode: Pastete_Frühling2022 *
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Unsere Lesetipps
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Zum Verschenken Spannende und lustige Hunde- geschichten für Erwachsene. Ziemlich beste Hunde, 12 €, www.buecher.de
Auszeit unterm Reetdach Das verträumte Hotel Stimbekhof in der Lüneburger Heide, zwischen pittoresken Wäldern und Flüssen, ist das perfekte Hideaway für Mensch und Hund. DZ ab ca. 125 €, www.stimbekhof.de
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Trockene Pfoten – äh, Füße In England heißt es „It‘s raining cats and dogs“, wenn es gar nicht mehr aufhören will zu schütten. Mit den Hundeprint-Gummistiefeln ist man aber auch gut vor frühsommerlichen Wolkenbrüchen geschützt. Gummistiefel „JOULES MOLLY WELLY DAMEN“ in Rot, ca. 51 €, zu bestellen bei www.countryattire.de
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DIE TIERARZT- RECHNUNG GEHT AUF UNS.
Bewegung hoch drei Am 15. Mai ist es so weit: Im Landkreis Lüneburg geht der erste Triathlon für Hunde und Halter an den Start. Etwa zwei Kilometer Laufen steht auf dem Programm, außerdem müssen Mensch und Tier 80 Meter schwim- men und rund dreieinhalb Kilometer Rad fahren. Die Tickets waren innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. Das zeigt wieder einmal, was durch Studien längst belegt ist: Hundehalter bewegen sich mehr und leben deshalb gesünder. Experten empfehlen eine wöchentliche Bewe- gungszeit von 150 Minuten – diese wird von Herrchen und Frauchen deutlich häufiger erreicht oder sogar überschritten. Also, los geht’s! Es muss ja nicht gleich ein Triathlon sein, aber wie wär’s mit einer Extrarunde Dauerlauf für Sie und Ihren Vierbeiner, gleich heute? Quentin Tarantino ››Hunde sind Persönlichkeiten. Und Persönlichkeiten kommen weit.‹‹
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Lesertest
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AUSPROBIERT Diesmal im Lesertest: Hundemantel
Der stylische Hundemantel Brooklyn der Brandenburger Marke Cloud7 ist der perfekte Begleiter bei Schmuddelwetter im Frühling. Das Außenmaterial ist wasserabweisend und wird mit einem besonders wärmenden und gemütlichen Innenfutter kombiniert. Mithilfe eines Klettverschlusses kann der Mantel ganz fix an- und wieder ausgezogen werden. Das Besondere an dem hübschen Teil: Es kommt in 12 verschiedenen Größen. Damit findet jeder Hund den Mantel, der perfekt sitzt.
Den Hundemantel „Brooklyn“ von Cloud7 gibt’s ab 109 € unter www.cloud7.de
Perfekt zur Übergangszeit
Hallo, ich bin Filou, ein zweijähriger Magyar Vizsla, und ich durfte den Brooklyn Windhund Flanell Hundemantel von Cloud7 testen. Wie er sich geschlagen hat, wollt ihr wissen? Super gut! Trotz meines verspielten Charakters, meiner Lauffreudig- keit und meines endlosen Drangs, Bälle zu jagen, hielt der Mantel jederzeit perfekt. Auch das An- und Ausziehen fiel Frauchen und Herrchen deutlich leichter als bei manch anderem Hundemantel bisher. Durch den integrierten Klettverschluss geht das auch viel passgenauer und schneller als mit Knöpfen. Perfekt für einen so ungeduldigen Hund wie mich. Neben der guten Passform hält der Man- tel auch das, was er verspricht – und zwar warm! Das ist bei meinem kurzen Fell am Bauch auch sehr wichtig. Somit wird der Mantel mein treuer Be- gleiter für die Übergangszeit – für Eis und Schnee werde ich dann jedoch auf ein dickeres Exemplar zurückgreifen. Und wenn ich ihn mal wieder dre- ckig gespielt habe, kommt er in die Waschmaschine und ist danach flott getrocknet. Mit semmelgelben Pfotengrüßen, Josefin und Filou
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Tolle Passform
Da meine Hündin Zoey vor einem Jahr eine schwere Cauda-Equina-OP hatte, ist bei uns ein Mantel für die kalten Tage nicht mehr wegzuden- ken. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass wir diesen Mantel testen durften. Bei Zoey kam er tagtäglich zum Einsatz, bei Wind und Wetter. Ich finde, er hat eine absolut tolle Passform, ist gut geschnitten und hat auch eine perfekte Bewe- gungsfreiheit, wenn der Hund viel rennt. Ein großer Vorteil ist auch, dass er keine Beinschlau- fen hat, da das viele Hunde absolut nicht mögen. Das Material von diesem Mantel ist sehr wärmend und leicht zu reinigen. Der Kragen ist auch sehr praktisch gemacht, sodass man ihn umstülpen kann, wenn er stört oder zu hoch ist. Auch beim Toben und Spielen verrutscht er nicht und bleibt dort, wo er sein soll. Ebenso sitzen die Klett- verschlüsse an der richtigen Stelle. Fazit: Wir können diesen schön sitzenden und wärmenden
Der Hundemantel von Cloud7 sieht sportlich-elegant aus, ist sehr hochwertig verarbeitet und passt perfekt! Übli- cherweise muss ich bei unserer Mischlingshündin Roxy mit Nadel und Faden nachhelfen, doch hier war unter 12 verschiedenen Größen die passende dabei. Der Mantel hält Roxy auch auf langen Spaziergängen wirklich warm und schränkt sie in ihrer Bewegung keineswegs ein. Der Hals ist gut geschützt und auch der breite Klettverschluss unterm Bauch sorgt nicht nur für Wärme, sondern gibt auch guten Halt. Der Mantel ist einfach anzuziehen, leicht schmutzabweisend und trocknet schnell – kurzum: Er ist gut alltagstauglich. Lediglich die Wasserabweisbar- keit könnte verbessert werden, und mit einer längeren Reißverschlussöffnung wäre die Befestigung der Leine am Geschirr komfortabler. Fazit: Sicher kein Schnäppchen, aber ein sehr hochwertiger, schicker und warmer Mantel für die kalte Jahreszeit. Liebe Grüße, Sarah und Roxy Warm wie auf Wolke 7
Mantel von Herzen empfehlen. Liebste Grüße an alle, Zoey und Julia
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keiten! Lust, diese zu testen? Schicken Sie ein Foto von sich und Ihrem Hund an: redaktion@DOGStoday.de, Stichwort Lesertest. Einsendeschluss: 02.05.2022
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Einer geht noch! Oder? Die Zahl der Zwei- und Mehrhundehalter hat rasant zugenommen. Was diese Menschen antreibt – und wie man den Alltag mit einem Rudel organisiert
Text Uschi Birr
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Gibt es etwas Beglückenderes als einen Hund? Ja: zwei Hunde. Davon sind zumindest die Menschen überzeugt, die mit einem Doppelpack oder gar einem ganzen Rudel zusammenleben. Menschen, die zwei Vierbeiner an der Leine führen, in deren Gärten sich drei und mehr Hunde tummeln, die umringt von ihrer Bande querfeldein laufen. Sie sind längst kein exotischer Anblick mehr: Sie gehören zu denen, die die Haustierzahl während der Corona-Zeit um eine Million in die Höhe trieben. Fast zwei Millionen Doppelhundehalter verzeichnete das Portal Statista Ende 2021, immerhin 350.000 Familien beherbergen sogar mehr als zwei Hunde.
Die Gründe für die Entscheidung zu einem weite- ren Vierbeiner sind höchst unterschiedlich. Ganz oben auf der Liste der Argumente rangiert der Wunsch nach dem doppelten Genuss. Schließlich sorgt schon ein Hund für bessere Gesundheit, weniger Einsamkeit, ver- mehrte Glückshormone, die nachweislich entstehen, wenn Mensch und Hund sich nahekommen – und sei es nur zum Blickaustausch. Der Drang zu helfen, etwas Gutes zu tun, ist genauso weit verbreitet: Dem ersten Tierschutzhund folgt oft der zweite. Viele wollen sich auch von dem herrenlosen Tier, das sie nur zur Pflege aufgenommen haben, nicht wieder trennen und behalten ihren Glücksbringer bei sich. Wenn schon ein Hund das Leben so stark ins Positive kehrt, wie viel mehr könnte dann ein zweiter bewirken, so die Vorstellung. Schließ- lich sind auch die Liebe zu einer bestimmten Rasse, von der man einfach nicht genug kriegen kann, sowie hun- desportlicher Ehrgeiz oft genannte Beweggründe. Und dann gibt es noch die, die auffallen wollen, für die ein zweiter Hund ein Statussymbol darstellt, das sie selbst in ein besseres Licht stellt. Hört sich alles nach einer Win-win-Situation an – wenn die Wunschträume nicht zu einem Spontanent- schluss führen. Schließlich gibt es auch Schattenseiten: Da ist einmal der Zeitaufwand, denn auch Hund Num- mer zwei oder drei muss gut erzogen werden. Er geht in den Kindergarten, in die Hundeschule oder bekommt Einzelunterricht daheim. Der Doppel- oder Mehrpack macht sich zudem auf dem Konto bemerkbar. Der Tier- arzt gibt keinen Mengenrabatt, an Futter will und darf man nicht sparen, jeder Hund braucht ein Körbchen oder Bett, nicht zu vergessen Halsband, Leine, Geschirr, die Versicherungen – und die Hundesteuer. Die ist in fast al- len Kommunen für den Zweithund erheblich höher als für den ersten und jeder weitere Hund wird noch einmal kräftig besteuert. Ein Hund mehr bedeutet mehr Haare, G
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››Vertreter einer Rasse und solche mit ähnlichen Verhaltensanlagen harmonieren in der Regel
mehr Pfotentapser, mehr Pflegeaufwand und häufigere Autowäsche. Spielt alles keine Rolle? Das ist schon mal gut. Wie aber sieht es mit dem Zuhause aus? Vermieter drücken meist ein Auge zu, wenn ein einziger Vierbeiner mit in die Wohnung einzieht. Aber mehrere Hunde? Und was sagen die Gesetze über das zumutbare Gebell, das die Nachbarn erdulden müssen (siehe dazu auch S. 64!) ? Ein Hunderudel, und sei es noch so klein, muss auch bei der Urlaubsplanung berücksichtigt werden. Nicht alle Hotels und Ferienpensionen heißen mehrere vierbeinige Gäste willkommen, nicht jede Urlaubsregion ist für je- den Hund geeignet. Damit es nicht zu Interessenskon- flikten kommt, ist ein Plan B, sprich Sitter, Hundehotel, Freunde, nützlich. Sind diese Klippen überwunden, folgt der inter- essante Teil: die Wahl des nächsten Mitglieds im Rudel. Es muss passen, so viel ist klar. Was aber bedeutet das? Rüde zu Rüde oder zwei Tiere verschiedenen Ge- schlechts? Jung zu jung oder ein Hundekind zum souve- ränen Alten? Mini zu Mini oder ein großer Beschützer zu einem Hundezwerg? Fragen Sie fünf Hunde-Experten und Sie erhalten fünf verschiedene Antworten. So gerne sich nämlich Gleich und Gleich gesellt, so stark verdop- peln sich die ungeliebten Verhaltensweisen. Zwei junge Hunde putschen sich gegenseitig auf und orientieren sich mehr am Artgenossen als an ihrem Futterspender. Zwei Hundemädels entwickeln doppelte Zickigkeit, zwei Rüden stellen dem Gegenüber ihre Männlichkeit zur Schau. Zwei Jagdhunde tun sich beim Erfolgen von Spu- ren zusammen, zwei Windhunde hetzen im Doppelpack. Zwei Wächter übertrumpfen sich beim Anzeigen einer „Gefahr“. Gleich und Gleich erfordert viel Fingerspitzen- gefühl bei der Erziehung. Umgekehrt ziehen Gegensätze sich tatsächlich an. Des einen Ruhe überträgt sich auf den Wilden und umgekehrt. Wenn allerdings der Zwerg unter die Pfoten des schwergewichtigen Riesen gerät, geht das auch mal schief. Ein alter kräftiger Vierbeiner kann ein zartes Hundekind unabsichtlich verletzen, wenn er es auf Hundeart zurechtweist. Andererseits kann das Baby in ihm wieder jugendlichen Übermut und damit mehr Lebensfreude wecken. Am besten eingliedern in den Einhundehaushalt oder ein bereits vorhandenes Rudel lassen sich die Ver- treter ein- und derselben Rasse oder zumindest einer Rassegruppe und solche mit ähnlichen Verhaltensanla- gen. Sie harmonieren in der Regel schneller, weil sie die gleiche Körpersprache haben und ihr Bedarf an Bewe- gung und Auslastung übereinstimmt. Geeignet sind
schneller, weil sie die gleiche Körpersprache
haben und ihr Bedarf an Bewegung und Auslastung übereinstimmt‹‹
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auch ursprüngliche Meutehunde. Bei ihnen erzieht der erste die anderen mit, man orientiert sich aneinander und alle fordern den gleichen Umgangsstil. Anspruchs- voll wird die Mehrhundehaltung allerdings, wenn zwei oder drei sturköpfige Terrier ihre Menschen in der ers- ten Phase des Zusammenlebens viel Zeit und Nerven kosten. Wer mit wem kann und bei wem die Chemie gar nicht stimmt, lässt sich am besten bei einem Dog-Dating herausfinden. Dabei treffen der Ersthund und sein künf- tiger Kumpan draußen zwanglos bei einem Spaziergang aufeinander. Auf neutralem Boden muss keiner der bei- den sein Territorium verteidigen – diese Hürde lässt sich so also umgehen. Bei manchen ist es Liebe auf den ers- ten Blick, bei anderen dauert es mehrere Runden, bis aus Fremden Freunde werden. Oder wenigstens tolerierte Bekannte. Hat sich fürs Erste Harmonie eingestellt, geht es gemeinsam ins sorgsam vorbereitete Zuhause, wo zwei gefüllte Futterschüsseln und zusätzliche Liegeplät- ze die Besitzansprüche des Ersthundes erhalten – und der Nummer zwei Ausweichmöglichkeiten anbieten. Schließlich muss der Neuankömmling sich orientieren, die neuen Menschen kennenlernen und immer wieder seine Blicke auf den tierischen Hausherrn richten. Dass beide schon am ersten Tag miteinander kuscheln ist sel- ten, aber nicht unmöglich. Die Menschen sind erst mal nur Beobachter, sie müssen meist nicht eingreifen. Je- denfalls nicht an den ersten Tagen. Dann entsteht allmählich, manchmal auch erst nach Wochen, die erste Mini-Hierarchie, die sich immer wieder ändern kann: Wer von beiden hat das Sagen, bestimmt die Richtung, besteht auf sein Recht, zuerst gefüttert, gestreichelt, belohnt zu werden? Zu erkennen, wer sich in gehobener Position fühlt, ist gar nicht so leicht: Es ist nicht unbedingt der Größere, Ältere oder Stärkere. Schon in dieser Phase ist es wichtig, beiden (und allen weiteren) Hunden klarzumachen, dass der Mensch Leader of the Pack ist und bleibt. Er lenkt und leitet. Die oft beschworene Konsequenz und Souveräni- tät ist in der Mehrhundefamilie doppelt so wichtig wie bei einem Einzelhund. Jeder der Vierbeiner muss lernen, sich zurückzunehmen, wenn der andere eine Schulstun- de erhält, bespaßt wird oder angeleint läuft. Bestenfalls hat der erste Hund bereits die Grunderziehung genossen und verinnerlicht. Muss nicht dreimal aufgefordert wer- den, zurückzukommen, sich auf seinen Platz zurückzu- ziehen und manierlich an der Leine zu laufen. Weil der neue Hund immer ein bisschen auf den Alteingesesse- nen schielt, erkennt er schnell, dass Lob und Leckerli auf bestimmte Verhaltensweisen folgen. Gierig nach Zuwen-
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››Sie verpetzen gnadenlos den Artgenossen und tricksen sich gegenseitig aus. Das ,Ich war’s nicht‘- Spiel gehört zum ganz normalen Repertoire im Mehrhundehaushalt‹‹
dung und Hundebonbons wird er es dem braven Freund gleichtun. Es ist sinnvoll, zuerst einen Hund auf die Re- geln des Alltags einzuschwören, bevor der zweite über die Türschwelle tritt. Die doppelte und dreifache Freude ist dann der große Preis nach dem ersten Fleiß. Statt zwei bezirzen uns jetzt vier, sechs, acht unkritische Au- gen, sind wir Queen und King zugleich für fest an uns gebundene Lebewesen, die nie an uns zweifeln, die uns unerschütterlich lieben. Das Leben mit einem Hunderu- del ist unterhaltsam, spannend, abwechslungsreich und voller täglicher Überraschungen. Nur eines nicht: lang- weilig. Weil Hunde schlau sind, gute Beobachter und im- mer darauf bedacht, die eigene Lebensqualität zu bewah- ren. Sie verpetzen gnadenlos den Artgenossen, der gerade Schinken klauen will. Sie verweigern stur den Gehorsam, wenn ein anderer einen Leckerbissen als Be- lohnung bekommt und sie nicht. Sie tricksen sich gegen- seitig aus, rasen bellend zur Türe und nutzen den Folge- trieb der anderen, um blitzschnell an ein begehrtes Spielzeug, den Lieblingsplatz oder den Kauknochen zu gelangen, die dann verwaist sind. Das „Ich war’s nicht!“- Spiel gehört zum ganz normalen Repertoire im Mehr- hundehaushalt. Nur draußen, auf der Hundewiese und beim Spa- ziergang schalten sie auf Einigkeit um. Kein fremder Hund darf es wagen, einen von ihnen auch nur schief anzuschauen. Der Schmerzensquietscher eines Gang- Mitglieds lässt den oder die anderen sofort zu Hilfe ei- len. Wenn einer eifrig buddelt, scharen sich die anderen um ihn herum. Es könnte ja eine Maus herausspringen. Wenn einer die Haare aufstellt und bellt, alarmiert das alle. Sich gemeinsam auf Spurensuche zu begeben, neue Gegenden zu erkunden, in Pfützen zu baden und Felsen zu erklettern, ist für die Hundegesellschaft erfüllend. Und anstrengend. Nach einer Stunde Spaß, Spiel, Schnuppern, nach vielen rasanten Runden miteinander sind Körper und Geist befriedigt und erschöpft. Man freut sich aufs Zuhause, wo Futter und herrliche Schlummerplätze warten. Und da ist es dann wieder, dieses Glücksgefühl, das aufkommt, wenn die tierischen Begleiter sich zusammenkringeln, tief seufzen und sich breitmachen, bis den Menschen nur noch wenige Zenti- meter auf der Couch bleiben. Dafür lassen der Griff ins warme Fell und der Blick auf die entspannten vierbeini- gen Freunde den Oxytocin-Spiegel nach oben schnellen. Das Glückshormon schenkt dem Körper tiefe innere Ruhe. Vielleicht ist es ja die Sehnsucht nach genau diesem Frieden, die Menschen dazu treibt, dem Glück durch einen Hund noch einen draufzusetzen.
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Das passt ja perfekt! Hundemenschen erzählen, wie sich ihr Rudel gefunden hat – und was das Zusammenleben so wertvoll macht
Interviews: Uschi Birr
Q uNe ei cnoi lee t( 1t5a) Gu nadv aMr imx Ii ts yM( 8i x) Als Isy mich sah, hat sie sich unfassbar gefreut. Heute weiß ich, dass wir schon vor- her miteinan- der verbunden waren …
Collie Finchen (8) und Mix Wilma (2) von Kathrin Pohlmann Die Hunde waren bei ihrer ersten Begegnung sieben Jahre und rund ein Jahr alt. Die Zusammenführung verlief problemlos, da die beiden einen ähnlichen Charakter haben und es keine Eifersüchteleien oder Neid gibt. Inzwischen sind die beiden absolut unzertrennlich.
SB au bl l idnoegP, e1 3t )e, rCs hl ei hb ut amhi ut aWFi lrme da ((5A) mu ne dr i cAabnb y (Mix, 1) zusammen Wilma und Fred sind sich am Anfang aus dem Weg gegangen. Doch nach ein paar Tagen fingen sie an, miteinander zu spielen, und mit der Zeit wurden sie ein unschlagbares Team. Als Abby mit sechs Monaten zu uns kam, war Wilma zwölf und Fred vier. Abby war sehr stür- misch, sie nervte die anderen beiden. Und Fred verteidigte ihr gegenüber seine Freundin Wil- ma. So kam es zu einigen Raufereien, aber auch die legten sich. Kleine Unstimmigkeiten gibt es hin und wieder, das sehen wir aber als normal in einem Rudel an.
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Melanie Ilg hält Terriermix Karlo (14), Elmo (Weißer-Schäferhund-Mix, 6), Weimaraner- Mix Franz (4) und Pudel-Malinois-Mix Fibi (1) Als ich meinen Mann kennenlernte, hatte ich Lola und Karlo, er LaFee. Dann ist Elmo als Welpe bei uns eingezogen. Sie wurde von den drei Hunden welpengerecht in die Schranken verwiesen. LaFee und Lola sind mittlerweile verstorben, dafür haben wir Franz und Fibi adoptiert. Alle vier waren natürlich bei unserer Hochzeit dabei.
DT i ok ba ea rnmi (aAnl an sDk ai eng Ko l (e9e) , KCahi ,i h3u) av oh nu aB iSr ag mi t uR o( 6b) eur ns d Unser Dobi war als Erster da. Es war unglaublich, wie vorsichtig und zart er mit dem Chihuahua-
Welpen umging. Als die Klee-Kai-Hündin kam, sind wir zuerst eine Run- de spazieren gegangen, dann hat sie sich prob- lemlos in unseren Alltag integriert. Weil sie nicht alleine sein konnte, durfte sie sogar mit ins Büro.
Kamilla Szczerek mit Mudi-Mix Ragna (2) und Tessa (Istrische Bracke , 1,5) Als Ragna 15 Monate alt war, haben wir Tessa, damals sechs Monate alt, adoptiert. Wir fuhren zu der Pflegestelle, um Tessa draußen bei einem gemeinsamen Spaziergang kennenzulernen. Die beiden konnten sich auf Anhieb gut riechen, also haben wir uns für Tes- sa entschieden. Eine Woche später ist sie bei uns eingezogen. Es war einfach wundervoll für beide – und für uns natürlich umso mehr. Der Altersunterschied ist kaum spürbar, es sind ja auch nur acht Monate. Beide sind jung, besonders miteinander sehr verspielt und unfassbar lieb.
Melanie Langer mit Terriermix Peppels (14), Tobi (5), Keule (3) und Timo (2, alles Mixe) Die Zusammenführung gestaltete sich schwierig: Meine alte Hündin Peppels war eher unverträglich und das Zusammenleben mit Tobi musste gut gemanagt werden. Inzwischen aber liegen sie draußen oder im Auto sogar ab und an mit Körperkontakt. Alle vier sind immer bei mir, denn beruflich betreue ich eine Hundegruppe - in die sich auch mein Rudel prima einfügt.
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Helene S. Wahnsinn, ich kenne meine Hündin nicht mehr. Das Aufstehen, Treppensteigen und längere Spaziergänge schafft sie wieder mühelos. Collagile dog das Beste was ich tun konnte! Heike R. Leute, ich bin überwältigt von diesem Pulver! Gestern war ich über 4 Stunden wandern! Timmi hat mit seinen 11 Jahren voll durchgehalten, deshalb nie mehr ohne Collagile dog. Lara M. Mein Opi hat sich in einen Junghund verwandelt. Er hat wieder seine verrückten 5 Minuten und spielt wieder ausgiebig mit seinen Kumpels. Collagile dog hat ihm seine Lebensfreude zurück gebracht. Doris H. Hammer dieses Zeugs, ich war zu Beginn sehr skeptisch, aber Collagile dog hat mich überzeugt. Eine klare Kaufempfehlung, probiert es aus.
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Reif für ein Rudel?
Auch Sie träumen von zwei, drei, vier Hunden, die Ihr Leben bereichern sollen? Unser Test zeigt, ob Sie, Ihre Familie und Ihr Alltag dafür (schon) bereit sind
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Nee, nicht wirklich.
Ist d ie hguanndzeev eF ar rmü ci l ki et ?
NHoatbf äelnl e Sei ei nfeünr Sitter/Gassigeher?
Welche Familie? Ich lebe allein
Na klar, steht parat
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Ko i mn Fm ra t g n e ic ! ht
E i SnieenhHi nu. nFüdr kmr i eegher n mg üa snszt es cs hi cöhnI härnLdeebr en n. Sind Sie dafür bereit?
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GHeohmt per-i mO faf i cmei t
Jawoll, ohne Wenn und Aber
Ja
L i We b i e l i n s g i e s h u t r l I a h u r b aus?
f rKeöi nü nbeenr I Shi er e Zeit verfügen?
Städtetrip mit Kultur
Campen, Wohnmobil
Sonne, Wellness, Fernreisen
WTraenkdk ienrgn,, Abenteuer
H e u in n d I g s h te o s t el f üOr Spitei oeni ?n e e t u
SSitnudn ddereni j eddr aeumß eWn ebt teei r einfüPrroSibel?em
Gute Idee, warum nicht?
Nicht, wenn es die Ausnahme bleibt
Im Ernst jetzt?!
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Gern unter uns Wer keinen Kontakt zu fremden Hunden
möchte, steht oft vor der Frage: Wie macht man das deren Haltern klar? Unsere Autorin erklärt es Text & Fotografie Ursula Löckenhoff J eden Tag ziehe ich mit meiner Hundegruppe von der Stadt in die Natur. Heute nehmen wir Vizsla- baby Loki mit, er hat sein Zuhause verloren und bei mir Unterschlupf gefunden. Die Strecken über die Straßen sind noch zu viel für ihn, ich fahre also mit dem Auto bis zum Waldrand. Hier müssen wir nur ein kurzes Stück laufen, um an einen schönen Platz zu gelangen, wo ich gut auf Loki achten kann, aber auch die anderen Hun- de auf ihre Kosten kommen und ausgelassen toben kön- nen. Auf dem Rückweg müssen wir eine große Wiese überqueren. Plötzlich kommen zwei Hunde auf uns zu-
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„Keinen Schritt
gestürmt und umkreisen meine Gruppe. Die Halterin ist noch weit entfernt – das heißt, die Verantwortung für die Situation liegt allein bei mir. Als ich die Hunde entschlos- sen und durchsetzungsstark abwehre, beschimpft mich die sich nähernde Halterin und erklärt, ihre Hunde seien absolut harmlos. Für mich allerdings fühlte sich das anders an: Es waren zwei große Hunde, die sich uns dis- tanzlos näherten. Und ich musste das Baby schützen. Wir wollten einfach keinen Kontakt – warum nur sorgt dieser Wunsch immer wieder für Diskussionen zwischen den Hundehaltern? Bei Fremdhundebegegnungen kann es viele Prob- leme geben. Und oft weiß man einfach nicht, wie man sich nun verhalten soll. Hunde sind in der Regel gern ge- sellig und wenn Ihr Hund sozial sicher, freundlich und aufgeschlossen ist, darf es natürlich zum Aufeinander- treffen mit fremden Vierbeinern kommen. Außerhalb der Stadt scheint es auf den ersten Blick entspannter zu sein, den Hund einfach laufen zu lassen. „Die machen das unter sich aus!“ heißt es immer wieder, soziale Kon- takte seien wichtig und der Hund soll ja schließlich auch lernen, mit den Artgenossen allein zurechtzukommen. Doch hier beginnt bereits das Dilemma, denn Hunde agieren nach anderen Regeln als wir Menschen. Sie neh- men ein blutendes Ohr oder ein Loch im Pelz in Kauf, wenn sie sich nach eigenem Ermessen regulieren. Jeder Halter ist aber für seinen Hund verantwortlich und soll- te ihn deshalb auch vorausschauend führen. Eine Kon- taktaufnahme darf folglich nicht den Hunden überlassen werden, sondern sollte unter den Haltern abgestimmt werden. Hundehalter, die keinen Kontakt möchten, sig- nalisieren dies, indem sie ihren Hund anleinen, sich ab- seits stellen oder sich entsprechend äußern. Spätestens dann sollte der eigene Hund rechtzeitig in den Nahraum geholt und mit respektvollem Abstand an dem anderen vorbeigeführt werden. Der persönliche Wohlfühlraum ist von Individu- um zu Individuum unterschiedlich, hat aber in der Regel einen Radius von etwa 1,5 bis zwei Metern. Verletzt der Entgegenkommende dabei die gewünschte Distanz, fühlt sich der Bedrängte unter Umständen bedroht, greift an oder flüchtet. Hunde analysieren vor der körperlichen Kontaktaufnahme die Signale und das Raumverhalten des Fremdhundes: Ist er ängstlich, distanzlos, abweisend oder neutral und offen? Und was stellt er für Ansprüche? Ist Ihr Vierbeiner bei Hundebegegnungen nicht mehr ansprechbar, dann leinen Sie ihn bei Hundesichtung rechtzeitig an. Er sollte lernen, sich in für ihn bedrohli-
weiter!“ So meistern Sie unerwünschte Begegnungen 1 Nehmen Sie Bewegung und Dynamik aus der Situation. 2 Holen Sie den eigenen Hund in den Nahraum. Nur hier können Sie ihm Schutz und Anleitung geben. 3 Füllen Sie den Raum körper- lich: Nehmen Sie eine auf- gerichtete Körperhaltung ein und stellen Sie die Beine leicht auseinander. Achten Sie auf eine abgrenzende Körper- sprache, signalisieren Sie zum Beispiel mit Hand ein „Stopp“ und/oder stellen Sie ein Bein in Richtung Eindringling. 4 Füllen Sie stimmlich den Raum, zum Beispiel mit „Stopp“. Dies zeigt gleich dreifache Wirkung: für den Fremdhund („Keinen Schritt weiter!“), für den Fremd- hundehalter („Hallo, bitte wer- den Sie aktiv!“) und für Ihren Hund („Ich mache das!“). 5 Hat man die Begegnung frontal überstanden, sollte auch der Rückraum gesichert werden. Drehen Sie sich dafür mit dem Fremdhund, um ihn weiter in Front und damit auch auf Abstand zu halten.
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Hund in Sicht Die FAQs in Sachen tierische Begegnungen Was sagt die Körpersprache über die Absichten eines Hundes aus? Das lässt sich nicht allgemein beant- worten. Wird Ihr Hund etwa von einem Entgegenkommenden fixiert, auch aus dem Platz heraus, gilt es zu- nächst zu stoppen, um Bewegung aus der Situation nehmen. Der Fremdhund sucht den Bewegungsreiz als Auslöser, um nach vorn zu springen. Hilfreich ist es, sich in einem hochfrequentierten Bereich mit seinem Hund auf eine Bank zu setzen und die Hundebegegnungen zu beobachten. Hier lässt sich anhand der Situationen und wie sie von den Haltern gelöst werden, schauen, wie man sie für sich gestaltet hätte. Wie signalisiere ich einem Hund, dass ich keinen Kontakt möchte? Hunde reagieren in der Regel sehr gut auf abwehrende stimmliche Signale, also ein verbales „Stopp“ oder „Nein“, wenn sie zusätzlich körpersprachlich begleitet werden. Nehmen Sie Ihren Hund an Ihre Seite und drehen sich mit dem Fremd- hund, um ihn immer in Front zu halten. Wenn Sie den Willen haben, dass niemand Sie und Ihren Hund belästigt, lässt Sie das entschlossen und durchsetzungsstark agieren. Der Kopf denkt, der Körper lenkt – Unsicherheit, Sorge, Zweifel quittiert der Körper sofort. Wie bringe ich meinen eigenen Hund dazu, sich ruhig zu verhalten? Jeder Hund ist anders, jede Situation ist an- ders. Pauschal lässt sich sagen, dass Hunde, die den Leinenraum bei Hundebegegnungen nicht akzeptieren, in der Regel auch schon im häuslichen Bereich ein Akzeptanzproblem haben. Die Raumvorgaben sollten also bereits im Haus enger gesetzt und Privilegien gestrichen werden. Gerät der eigene Hund bei Hundebegegnungen schnell in Erregung, ist es wichtig, ihn rechtzeitig zu stören und ansprechbar zu halten. Auch hier zählt der Wille. Haben Sie Zweifel, agiert Ihr Hund nach seinen Vorstellungen.
chen Situationen an Sie, seine Bezugsperson, zu wenden und bei Ihnen im Nahraum Schutz zu suchen, statt ag- gressiv nach vorne zu gehen oder zu flüchten. Ist Ihr Hund sozial sicher, kann es unproblematischer sein, wenn sich die Hunde im Freilauf begegnen, denn unan- geleint können sie frei kommunizieren und sich gegebe- nenfalls im Bogen aus dem Weg gehen. Doch statt „ein- fach laufen zu lassen“ und die Verantwortung der Situation dem anderen Hundehalter und seinem Hund zu überlassen, sollte die Voraussetzung für einen Hunde- kontakt immer die Kontrolle des Halters über den eige- nen Hund und das Einverständnis aller Beteiligten sein. Wird ein Kontakt nun von beiden (oder mehreren) Hun- dehaltern nicht abgelehnt oder sogar begrüßt, steht einer Zusammenführung nichts im Wege. Dabei sollte der eigene Hund der Begegnung gewachsen sein und sich bereits an seiner Bezugsperson orientieren. Das gilt auch für eingezäunte Freilaufgelände, denn ein ängstli- cher und sozial unsicherer Hund wird sonst schnell zum Mobbingopfer. Möchte sich Ihnen jemand mit seinem Hund anschließen, sollten Sie nicht frontal aufeinander- treffen, sondern sich seitlich nähern und dann erst ein Stück nebeneinanderher laufen. Hat sich die erste Aufre- gung gelegt, kann ein größerer und damit auch energeti- scherer Raum freigegeben werden. Die Leine ist hierbei ein gutes Hilfsmittel. Möchten Sie allerdings keinen Kontakt zu ande- ren, gibt es es Ihnen mehr Sicherheit, wenn Sie bereits im Vorfeld überlegt haben, wie sich Hundebegegnungen gestalten lassen – auch wenn jede Situation anders ist. Dem entgegenkommenden Hundehalter sollten Sie früh- zeitig und deutlich signalisieren, dass kein Kontakt er- wünscht ist. Wichtig dabei ist, das Umfeld nicht erzie- hen zu wollen, sondern bei sich und seinem Hund zu bleiben: „Wir möchten keinen Kontakt!“ reicht völlig aus und ein rücksichtsvoller Hundehalter ruft dann seinen Hund zu sich und führt ihn in angemessenem Abstand vorbei. Zeigt sich der Halter jedoch unschlüssig, unein- sichtig oder schlichtweg unfähig, seinen Hund zu kon- trollieren, dürfen Sie laut werden und auf sich aufmerk- sam machen, sich vor Ihrem Hund schützend aufbauen und den Fremdhund abwehren. Übertreten Hund oder Mensch Ihre Privatsphäre, ist das übergriffig – und ent- sprechend dürfen Sie sich verteidigen. Je genauer Sie wissen, was Sie an Nähe für sich und Ihren Hund zulas- sen möchten, desto klarer können Sie es ausdrücken. Hunde agieren instinktiv und ihnen ist im Gegensatz zu uns nichts peinlich: Sie verteidigen ihren Raum laut und gegebenenfalls auch gewaltig. Wenn wir uns wegen des
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re Wand und signalisieren Sie deutlich und mit fester Stimme, dass Sie sich Distanz erbitten, nicht belästigt werden wollen und keine weitere Annäherung wün- schen. Selbst wenn das mal nicht so gelingt, wie man es gerne gehabt hätte, registriert Ihr Hund, dass Sie aktiv und engagiert für ihn den Raum verwaltet haben. Ande- ren die Schuld geben, resignieren und unliebsame Ver- haltensweisen achselzuckend hinnehmen, wird Ihr Hund nicht akzeptieren und fortführend eigene Ent- scheidungen treffen. Nutzen Sie diese Situationen als Lerngeschenke: Stete Verbesserung sollte das Ziel sein. Noch eine Anmerkung zum Schluss: Hunde brauchen nicht jeden Tag neue Kontakte. Suchen Sie sich stattdessen feste Hundefreunde. Nicht nur die Hunde, sondern auch die Halter sollten sich gut verstehen und ihre Tiere nach ähnlichen Regeln führen. Wenn die Hunde sich gut kennen, agieren sie nach ritualisierten Abläufen. Es entsteht eine Erwartungssicherheit und Vertrautheit, sodass man mehr an freier Kommunikati- on, also auch an erzieherischen Maßnahmen, unter den Hunden zulassen kann. Hören Sie dabei aber immer auf Ihr Bauchgefühl und stellen Sie sich vor Ihren Hund, wenn Ihnen eine hündische Maßnahme oder spieleri- sche Attacke zu viel erscheint. Hunde regeln vieles al- lein, aber Ihr Hund muss wissen, dass Sie ihn schützen können – in jeder Situation.
Verhaltens unserer Hunde mal wieder in einem Mause- loch verstecken wollen, sollten wir uns das bewusst ma- chen, dann wird manches hündische Verhalten verständ- licher. Grundsätzlich gilt: Willensstarke Hunde erwarten eine willensstarke Führung und unsichere Hunde brau- chen sicheren Schutz. Helfen können Sie sich mit der Vorstellung vom geschlossenen Raum: „Zu- und Austritt verboten“, das heißt, kein Hund kommt rein und keiner kommt raus. Suchen Sie die Gründe für Misserfolge nicht bei den anderen, sondern arbeiten Sie an sich und Ihrer vorausschauenden Führung. Sie haben nun zwei Möglichkeiten, wie Sie sich verhalten können: entweder aneinander vorbeiziehen oder stehen bleiben und warten. Wenn Sie vorbeiziehen möchten, nehmen Sie die Leine kurz, damit Ihr Hund in seiner Spur – in seinem Raum – bleibt. Wechseln Sie ge- gebenenfalls die Führseite und weisen Sie Ihrem Hund den vom Fremdhund abgewandten Bereich zu, denn auch der fremde Halter soll Ihren Hund nicht bedrängen. Vergrößern Sie die Distanz zwischen sich und dem Fremdhund und ziehen Sie, wenn möglich, im Bogen vorbei. Der Abstand wird an das Verhalten der beteilig- ten Hunde angepasst. Sie bilden mit Ihrem Körper eine „Raumwand“, die weder von Ihrem Hund umlaufen noch vom Fremden überrannt werden darf. Seien Sie auf alles gefasst – nur so können Sie blitzschnell agieren. Besser ist es, vorausschauend die Situation anzuleiten und einmal mehr zu sagen, was man für sich möchte. Kalkulieren Sie dabei ein, dass ein Hund, der scheinbar entspannt neben seinem Halter geht oder sitzt, plötzlich nach vorne springen und blitzschnell den Abstand zu Ihnen verkleinern kann. Haben Sie keine Scheu, den Hundehalter deutlich zu bitten, seinen Hund mehr zu sich zu nehmen. Die zweite Möglichkeit ist das sogenannte Ein- parken, womit Sie Ihrem Hund einen Schutzraum bie- ten. Wählen Sie für sich und Ihren Vierbeiner eine geeig- nete Stelle am Wegesrand. Achten Sie dabei auf Ihre Umgebung und darauf, ob sich hilfreiche Möglichkeiten bieten oder etwas störend sein könnte, wie zum Beispiel Brombeergestrüpp. Vorsicht ist auch bei Brennnesseln oder Ähnlichem geboten, und für kleine Hunde kann ho- hes Gras ein Hindernis sein. Führen Sie den Hund nun in die „Parkbucht“, nehmen Sie dafür die Leine kurz, da- mit er den zugewiesenen Leinenraum hält und in der Spur bleibt. Machen Sie sich nicht unsichtbar, denn ein sicheres Auftreten mit dem festen Willen, die Situation zu gestalten, hilft Ihnen. Bilden Sie eine unüberwindba-
Ursula Löckenhoff Die Hundephysiotherapeutin und Buchautorin führt eine Hundebetreuung in Düsseldorf und ist im Tierschutz aktiv. Sie hat das Konzept des Raumdenkens entwickelt und bietet Online- Erziehungskurse an. Auf ihrem Instagram-Account @ursula_loeckenhoff gibt sie Einblicke in ihr Leben mit Hunden. www.bene-bello.de
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Text Heidrun Patzak passiert bei der Magnetfeldtherapie und ist Alkohol für Vierbeiner gefährlich? Hier kommen die Antworten AUSKURIERT Gibt’s Heuschnupfen auch bei Hunden? Was
Kurze Antwort: Ja. Für unsere Vierbeiner ist er sogar hochgiftig. Je nachdem, wie groß und schwer der Hund ist, und na- türlich wie viel Alkohol das Tier zu sich genommen hat, desto gravierender fallen die Vergiftungserscheinungen aus. Dabei ist es wie beim Menschen – hat der Hund einen leeren Magen, wird der Alkoholge- halt im Körper höher. Folgende Grenzwerte legte der amerikanische Hundeverband fest: Die tödliche Menge liegt laut diesem zwischen 5,5 g und 7,9 g purem Ethanol pro Kilogramm Körpergewicht. Wenn also ein kleiner Hund bis 10 kg eine Menge ab 0,3 l Bier (5 %) oder 0,1 l Wein (12 %) oder 0,03 l Spirituosen (40 %) zu sich nimmt, kann das bereits tödlich enden. Nach ca. 30 Minuten können die ersten Symptome beginnen, unter anderem sind das Koordinationsver- lust, Trägheit, starkes Hecheln, Überhit- zung, steigender Blutdruck, Atemprobleme, vermehrter Durst, Krämpfe, Ohnmacht, bis hin zu Tod. Lagern und konsumieren Sie alkoholhaltige Getränke und Lebensmittel (auch Süßigkeiten) stets außer Reichweite Ihres Hundes und wischen Sie verschütte- ten Alkohol sofort auf. Hat Ihr Hund nur wenig Alkohol erwischt, überwachen Sie ihn genau, bieten ihm ausreichend Wasser und auch etwas Futter an. Hat Ihr Hund größere Mengen zu sich genommen und zeigt Symptome, suchen Sie bitte sofort einen Tierarzt auf. GESUNDHEIT IST ALKOHOL FÜR HUNDE GEFÄHRLICH?
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