STRECKEN & BETRIEB • Hersfelder Kreisbahn • Dachse im Bahndamm • Kleinstbahn im Westharz
FAHRZEUGE & GESCHICHTE • Sächsicher Exot: Fairlie I M • Auf der V 200 durchs Emsland • Abschied von den Lynetter
LOK Magazin 9 | 2025 AKTUELLES | FAHRZEUGE | GESCHICHTE WWW.LOKMAGAZIN.DE September | EUR 8,90 A: EUR 9,80 | CH: CHF 15,80 | BeNeLux: EUR 10,20 Altenbeken Wie in einem Dorf im Eggegebirge ein einzigartiger Bahnknoten entstand „ Fünf-Finger-Bahnhof “
Baureihe 212/112 Warum die DB die Reichsbahn- Renner vor Intercitys erprobte
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EINE FAHRKARTE INS ABENTEUER
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EDITORIAL
Rudolf Heym Herausgeber
Fünf-, sechsmal …
… bin ich auch über Altenbeken gefahren. Immer war ich schon vorher aufgeregt und wollte nichts verpassen von der schönen Landschaft und den einprägsamen Bauwerken. Einmal bin ich sogar ausgestiegen, um ein Stündchen Zeit zu haben, vor Ort alles in Ruhe erkunden zu können. Lange ist es her, ja, die Zeit vergeht. Überhaupt: Zeit. Kinder wissen nicht, was das ist. Alles ist jetzt, im Moment interessant und wichtig, muss sofort geschehen. Morgen? Was soll das denn jetzt? Wenn ich mir das schöne Foto unten betrachte, fällt mir sofort das typisch preußische Eisenbahngeländer auf. Die Bauart war genormt, und die Form ist auch ästhetisch wohl gelungen. Ich weiß nicht, wie viele derartige Geländer ich in den 60 Jahren meines Daseins als Eisenbahnfan schon gesehen habe. Aber jedes Mal freue ich mich.
Auch Ihnen wie stets viel Freude und Gewinn beim Blättern, Schauen und Lesen in unserem Lok Magazin !
Das lässt so manches Herz höher schlagen: 044 034 bespannt am 11. April 1974 einen Schotterzug bei Altenbeken Josef Högemann
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LOK Magazin 09 | 2025
INHALT
LOK Magazin www.lok-magazin.de
16 Rekordfahrt
durch Thüringen
28 Ausmusterung der letzten 2143
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Heft September 2025
PERSPEKTIVEN
AKTUELL
Attraktive Ligne 4 Die nicht elektrifizierte Strecke Paris – Belfort bietet noch klassisches Eisenbahnflair 6 Frage des Monats Vor welchen Herausforderungen steht die Zugspitzbahn? 12 Das historische Bild Probefahrt nach Kuchenbach 56 Zeitreise Hohenweststedt 88 Hav det godt, Lynetter!
Deutschland DB AG: Rekordfahrt durch Thüringen DB Cargo: Ein Vectron allein unterwegs Österreich/Schweiz ÖBB: Ausmusterung der letzten 2143 RhB: Mit dem Zug zur Landwasserwelt
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Weltweit Italien/Slowenien: Züge nach Nova Gorica 34 Museums- und Touristikbahnen Furka-Bergstrecke: HG 4/4 308 in Betrieb 38
Der Einsatz der letzten „Lynetter“ („Blitz- chen“) genannten dänischen Triebwagen auf der Lemvigsbane endet bald Schlusspunkt 86 1001 müht sich am 14. Juli 1982 mit einem GmP nach Crottendorf ab
Zum Titelbild 01 230 steht im Oktober 1967 mit E 387 vor dem Empfangsgebäude in Altenbeken
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RUBRIKEN Leserbriefe, Händler, Impressum
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Vorschau
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HEFT 09 | 2025
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70 Hersfelder Kreisbahn
Bahnknoten Altenbeken
98 Unser Lokporträt: Baureihe 99 16
Titelthema Altenbeken
STRECKEN & BETRIEB ETRIEB
FAHRZEUGE
Vom Dorf zum Eisenbahnknoten Der Bahnhof Altenbeken im Wandel der Zeiten: Oliver Strüber beleuchtet die Entwick- lung dieser weithin bekannten Station 42 Dachse im Damm Strecke des Monats: Unna – Fröndenberg. Hier fahren derzeit keine Züge, weil die dämme wie ein Schweizer Käse aussehen 58 Opfer der Wiedervereinigung Über Jahrzehnte fuhr die Hersfelder Kreis- bahn Kalizüge aus dem Werratal, Nach der Grenzöffnung war das nicht mehr nötig 70 Sonne, Strand und Eisenbahn Reiseziel Kroatien: Das Netz der Bahn wird nach Jahren der Stagnation modernisiert 76 „Klar! Komm mit hoch!“
Erprobung im Westen Die Wende machte es möglich – und nötig: Die 1990 frisch aus Hennigsdorf gelieferten 212er mussten erprobt werden. Im Westen fanden sich passende Zugleistungen 62 Kleiner Grenzverkehr Die Verbindung Saarbrücken – Forbach ist derzeit die kürzeste Nahverkehrslinie, die eine Grenze überschreitet. Kommt das Aus für die dort fahrenden „Walfische“? 69 Gelenkige Exoten Unser Lokporträt: Die sächsische Meterspur-
gattung I M der Bauart Fairlie war recht exotisch, bewährte sich jedoch in den engen Straßen Reichenbachs gut Kalk, Holz und Bier Die WLE betreibt seit langem nur noch Güterverkehr und besitzt dafür einen beachtlichen Bestand an Lokomotiven
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Der Bericht über eine Mitfahrt im Führer- stand der 221 108 von Rheine bis nach Norden im September 1980
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Kleinstbetrieb Vergessene Bahn: Gittelde – Bad Grund. Erzabbau und Badeort – wie geht so etwas zusammen? Es ging, mit der Kleinbahn! 90
Nachruf auf Martin Weltner Er war mehr als nur ein Kollege und Autor: Ende Juli ist unser langjähriger Mitarbeiter und Freund verstorben 96
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PERSPEKTIVEN
Attraktive Ligne 4 Die Bahnstrecke von Paris nach Mulhouse verbindet die beiden Städte über Troyes, Chaumont, Vesoul, Lure und Belfort. Ihr gebräuchlicher Name in der SNCF-Region Est und auch bei den Eisenbahn- freunden ist Ligne 4. Mit Ausnahme eines Abschnittes von Mulhouse nach Belfort ist sie noch nicht elektrifiziert, doch ab 2028 soll auch zwischen Troyes und Paris der Fahrdraht hängen
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ATTRAKTIVE LIGNE 4
Da die Ligne 4 nicht durchgehend elektrifiziert ist, setzt die SNCF Hybridtriebzüge der Reihe B 85000 („Coradia Liner“) ein, die elektrisch über den Fahr- draht oder mit Dieselmotor betrieben werden können. Hier fährt am 28. April 2025 der TER 839550 von Mulhouse nach Paris Est bei Lucy-sur-Marne am Kanal zwischen der Champagne und Burgund entlang Alle Fotos Joachim Bertsch
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PERSPEKTIVEN
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ATTRAKTIVE LIGNE 4
Der Bahnhof Langres besticht durch sein typisches französisches Ambiente. Heute werden die noch sehr umfangreichen Gleis- anlagen von der Infrastrukturgesellschaft der SNCF genutzt. Beinahe täglich kann man Zu- und Abfahrten mit Bauzuglokomotiven beobachten. Am 28. April 2025 rangieren zwei Dieselmaschinen der Baureihe BB 75000
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PERSPEKTIVEN
An der Ligne 4 liegen zahlreiche Fabriken und Steinbrüche, die mit Ganzzügen bedient werden. Bei Bayel ist am 28. April 2025 ein leerer Zug mit Schüttgutwagen in Richtung Chaumont unterwegs. An der Zugspitze befindet sich eine leistungsstarke Lokomoti- ve der Reihe Euro 4000 in der Lackierung der Bahngesellschaft VFLI, die zu Captrain gehört
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ATTRAKTIVE LIGNE 4
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PERSPEKTIVEN
Vor welchen Herausforderungen steht die Zugspitzbahn? Am 8. Juli 1930 fuhr der erste Zug von Garmisch hinauf zum Schneefernerhaus auf 2.650 Metern über NN, gut 300 Meter unterhalb des Zugspitzgipfels. Eine Zahnradbahn im Hochgebirge zu betreiben, ist technisch und wirtschaft- lich nicht immer einfach. Anlässlich des 95. Jubiläums haben wir mit Rainer Weber gesprochen, dem Leiter des Bereichs Zahnradbahn bei der Zugspitzbahn
Lok Magazin: Wovon lebt eigentlich die Zugspitzbahn heute? Wer fährt mit? Rainer Weber: Unsere Fahrgäste kommen aus allen Bevölkerungsschichten. Urlauber im Wesentlichen, Tagesausflugsgäste, die mal im Herbst dem Nebel entfliehen wollen, viele, viele Gäste, die einfach ein- mal im Leben auf der Zugspitze, auf dem höchsten Berg Deutschlands, sein wollen. Die Aussicht – 360 Grad, im Grunde unverbaut – das ist ein echtes Er- lebnis. Im Winter Skifahrer und ein kleines Grüpp- chen Dauergäste, die halt den Berg zur Freizeit nutzen, mal zum Frühstück rauffahren, drei Ski- schwünge ziehen und so den Tag verbringen. Lok Magazin: Es ist ja eine gewaltige Leistung, so eine Bahn auf den höchsten Berg in Deutschland hochzu- treiben. Wie ist man auf diese Idee gekommen? Dazu gehört ja eine ordentliche Portion Mut und Pioniergeist. Rainer Weber: Wir bewegen uns da in der Zeit um die Jahrhundertwende, als die allgemeine touristi- sche Entwicklung im Alpenraum begann und in der Schweiz zahlreiche Zahnradbahnen gebaut wurden. In Deutschland war der Tourismus noch ein biss- chen ein Stiefkind und so gab es Überlegungen, den hohen Berg für die breite Masse zu erschließen. Letztlich war es dann die fünfte Konzession, die erfolgreich umgesetzt werden konnte. Lok Magazin: Bei den Fahrzeugen gibt es altersmäßig eine große Bandbreite. Ist zu erwarten, dass die Flotte irgendwann vereinheitlicht wird? Rainer Weber: Grundsätzlich haben wir fast alle Generationen noch im Betrieb. Lediglich eine Gene- ration aus den Fünfzigern ist von den Schienen ge- nommen worden. Es wird eine ansatzweise Verein- heitlichung geben. Eine komplette Vereinheitlichung geht schon aus technischen Gründen nicht mehr, weil auch in den neuesten Fahrzeugen, die jetzt seit 2006 auf der Schiene sind, Komponenten verbaut sind, die es heute nicht mehr gibt. Es soll aber für die Triebfahrzeugführer keinen Unterschied machen, in welches Fahrzeug sie einsteigen.
Lok Magazin: Stichwort Klimaveränderung: Es wird immer viel berichtet, dass sich der Klimawandel insbe- sondere im Hochgebirge auswirkt. Merken Sie das als Zugspitzbahn eigentlich auch? Rainer Weber: Direkte Auswirkungen aus dem Kli- mawandel auf den Betrieb: Nein. Klar sieht man hier am Berg den Klimawandel, weil der Gletscher ab- taut, weil sich die Felsstruktur verändert, wo eben der Permafrost auftaut. An extrem heißen Tagen wird es den Fahrzeugen manchmal zu warm, weil die Kühlung nicht mehr so funktioniert wie ausge- legt, aber Tage mit 35 Grad hat es früher auch gege- ben. Jetzt sind es vielleicht ein paar mehr. Wenn man das als Auswirkung des Klimawandels auf den Betrieb sehen will, ja, dann kann man das so sehen. Lok Magazin: Aber dass sich Phänomene wie Felsstürze merklich häufen, das ist jetzt nicht der Fall? Rainer Weber: Nein. Mitte der Neunziger hatten wir schon einen großen Felssturz hier an der Riffel- wandspitze. Der letzte Felssturz vor drei Jahren beim Tunnelfensterhang, das war auch keine Permafrost- auswirkung, sondern ganz klar eine Verwitterungs- folge des Kalksteins.
UNSER GESPRÄCHSPARTNER
Rainer Weber leitet bei der Bayerischen Zugspitzbahn Berg- bahn AG den Bereich Zahnradbahn. Er ist seit 1991 im Unternehmen. Insgesamt sind 27 Bergbahnen und Skilifte sowie neun gastronomische Betriebe in der Aktiengesellschaft vereint. Die meterspurige Zahnrad- bahn von Garmisch über Grainau zum Schneefernerhaus wurde in den Jahren 1928 bis 1930 erbaut.
Zwischen Grainau und der Bergstation ist die Strecke mit einer Zahnstange der Bauart Riggenbach/Von Roll aus- gestattet. Die Talstrecke bis Grainau wird im Adhäsions- betrieb befahren.
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FRAGE DES MONATS
77 Jahre Altersunterschied: Zahnradlok 14 aus dem Jahr 1929 und Triebwagen 15 von 2006 stehen nebeneinander in der Bergstation der Zugspitzbahn Florian Dürr
Lok Magazin: Was sind denn technisch die größten Herausfor- derungen für Sie als Bahnbetrieb?
Rainer Weber: Die größte Herausforderung ist tat- sächlich die mechanische Bremsleistung bei der Tal- fahrt. Normalerweise wird elektrisch gebremst, denn die Wärmeenergie, die bei der mechanischen Brem- sung frei werden würde, könnte nie auf Dauer abge- leitet werden. Die mechanische Bremse kommt also nur im Notfall zum Einsatz. Das zu sichern, ist die größte Herausforderung bei der Instandhaltung. Ich hatte aber in den mittlerweile doch fast 35 Jahren nie die Situation, dass ein Fahrzeug nach einer Revision, nach einem Teiletausch, versagt hätte. Es wird auch regelmäßig über die entsprechenden Untersuchun- gen nachgewiesen, dass die Technik funktioniert. Die teuersten, größten Aufwendungen sind in- zwischen der Unterhalt der Getriebetechnik, die tur- nusmäßig entsprechend den rechtlichen Vorgaben alle acht Jahre geprüft werden muss. Da kommen mittlerweile sechsstellige Beträge pro Getriebe zu- sammen, das ist schon nicht ganz unerheblich. Lok Magazin: Wie funktioniert die mechanische Bremse bei der Zahnradbahn? Rainer Weber: Bei steilen Strecken mit 250 Promille müssen die Fahrzeuge zwei unabhängige mechani- sche Bremssysteme haben. Das sind standardmäßig in diesem Bereich sogenannte Trommelbremsen. Das kennt man vielleicht vom Auto, aber bei Schie- nenfahrzeugen sind die genau andersrum ausgelegt: Die Bremsbeläge sind auf einem Band außen um die Trommel gespannt mit einer Feder als Kraftquel- le und mit einem pneumatischen Zylinder, der die Feder spannt und damit die Bremse offen hält. Und in dem Moment, wo die Luft verloren geht, sei es, weil der Schlauch abreißt, weil irgendwo eine Un- dichtigkeit ist, dann legt die Bremse an. Lok Magazin: Sie fahren ab Grainau eigenwirtschaft- lich, auf der Talstrecke unten gilt dagegen sogar das Deutschlandticket. Ist es besser, wenn man seine eigenen Preise bestimmen kann?
Rainer Weber: Wir fahren auch auf der Talstrecke zu 60 Prozent eigenwirtschaftlich, nur 40 Prozent der Kilometerleistungen im Regelfahrplan sind von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft bestellt. Das ermöglicht uns, das Deutschlandticket ein wenig zu steuern, sonst ginge es gar nicht. Wir haben keine grenzenlosen Kapazitäten. Wir bieten das gerne an, aber leben tun wir von den Gästen, die die Zugspitze besuchen. Und klar, wir sind ein eigenwirtschaftli- ches Unternehmen. Wir fahren mit dem Geld, das wir einnehmen. Wir haben bilaterale Verträge, zum Beispiel mit der Gemeinde Grainau. Inhaber der Gästekarte nutzen unsere Züge zwischen Garmisch und Eibsee kostenlos, wir erfassen die Fahrten und kriegen das mit einem entsprechenden ermäßigten Tarif von der Gemeinde Grainau ersetzt. Lok Magazin: Was bringt die Zukunft, was glauben Sie? Werden es weitere 95 Jahre? Rainer Weber: Noch mal 95 werde ich sicher nicht mehr erleben, aber den 100. Geburtstag werde ich noch mitmachen. Was danach kommt, steht in Got- tes Händen oder in den Sternen, je nachdem, wie man es persönlich sehen will. Unsere Devise ist im Moment, dass wir uns nicht ausweiten werden, sondern im Bestand bleiben, den erhalten, den pflegen, den schön machen, um den Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu bieten. Es geht nicht drum, mehr Gäste anzuziehen. Wir haben ohnehin schon zu viel. Man hört es im Sommer fast täglich: Stau in Grainau, der Parkplatz am Eibsee überfüllt. Das kann nicht das Ziel sein, immer mehr. Die Fragen stellte Florian Dürr Ein ausführliches Porträt der Zugspitzbahn mit verschiedenen Mitarbeitern der Zahnradbahn hören
Sie in unserem Podcast: bahnzeit. podigee.io/23-die-zugspitzbahn
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LOK Magazin 09 | 2025
AKTUELL
+++ Nachrichten-Ticker +++ richten-Ticker +++ Nachrich Ticker +++ Nachrichten-Tick Nachrichten-Ticker +++ Nach Fahrzeugmangel vertuschen Ein baubedingter Ausfall klingt besser als ein Ausfall wegen Fahrzeugmangels – das dachte sich DB Regio und strich während der Gäubahn- Sperrung vom 21. Juni bis 25. Juli auch alle Züge auf der angrenzenden Strecke Horb – Rottenburg. Der Region kam das angesichts der munter ver- kehrenden Güterzüge schnell spanisch vor. DB Regio musste ein paar 650 zusammenkratzen und bot ab 2. Juli wieder den Regelverkehr an. AWA Wo geht’s lang? Auf Rügen musste ein ODEG-Zug zwischen Sassnitz und Lietzow am 12. Juni 2025 wegen zwei Radfahrern eine Notbremsung einleiten. Die 62-jährige Frau und der 58-jährige Mann waren im Gleisbereich unterwegs und hatten eines ihrer E-Bikes dort abgestellt. In welche Gefahr sie sich begeben hatten, war ihnen nicht bewusst: Nachdem der Zug stoppte, fragten sie den Triebfahrzeugführer nach dem Weg. AWA
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ZUG DER ZEIT
Die Alster und der Michel ... ... bilden den Rahmen für den von 101 027 von RDC Deutschland gezoge- nen Nachtzug EN 345 von Stockholm nach Berlin. Am Morgen des 17. Juni 2025 passiert der Zug die Lombardsbrücke in Hamburg. Den Reisenden bietet sich für einen kurzen Moment ein malerischer Blick auf die Alster, das Rathaus der Hansestadt, die Reedereigebäude und mehre- re weitere Kirchtürme. Der Michel ragt übrigens gleich neben dem Ober- leitungsmast über dem ersten Wagen des Nachtzuges empor Jörg Heinen
Nachrichten-Ticker +++ Nach ten-Ticker +++ Nachrichten- er +++ Nachrichten-Ticker + richten-Ticker +++ Nachrich Sparen mit TikTok Die chinesische Videoplattform TikTok steht seit Längerem in der Kritik, vor allem wegen Suchtgefahr und Bedenken hinsicht- lich des Daten- und Jugendschutzes. Die Marketingabteilung von DB Fernverkehr lässt aktuell allerdings nichts unversucht, Fahrgäste mit neuen Aktionen in die Züge zu locken. So brachte sie Mitte Juni ein TikTok-Ticket auf den Weg. Nutzer der Plattform konnten bis 13. Juli ein Video mit einem von mehreren eigens für die DB erstellten Bildfiltern, etwa einem ICE 4 als Kopfersatz, erstellen und erhielten einen Rabattcode für ein Ticket. AWA
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LOK Magazin 09 | 2025
AKTUELL
DB Systemtechnik und Siemens unternehmen am 28. Juni 2025 Testfahrten auf der Strecke Erfurt – Leip- zig/– Halle (Foto bei Berlstedt) Der ICE-S stellt dabei einen Geschwindigkeitsrekord auf Oliver Lang/DB AG
SCHNELLFAHRSTRECKE ERFURT – LEIPZIG/– HALLE Rekordfahrt durch Thüringen Auf der Schnellfahrstrecke Erfurt – Leipzig/– Halle (VDE 8.2) hat der ICE-S der DB am 28. Juni 2025 die Geschwindigkeit von 405 km/h erreicht. Die Fahrt diente der Datenerhebung für künftige Fahrzeugentwicklungen. DB Systemtechnik sammelte Erkenntnisse für künftige Sanierungsprojekte
und Instandhaltung von Schnell- fahrstrecken. Während der Fahrt wurden im Zug und an der Stre- cke Messungen etwa zu Schall, Aerodynamik, Körperschall, Fahrdynamik und Stromabneh- meroptimierung vorgenommen.
Eingereiht in den Testzug war auch ein Mittelwagen des Velaro Novo. Siemens beteiligte sich ebenfalls an der Messfahrt, denn der Velaro Novo soll international für bis zu 360 km/h zugelassen werden. AWA
Bei einer Testfahrt auf der Schnellfahrstrecke Erfurt – Leip- zig/– Halle hat am 28. Juni 2025 der ICE-S von DB Systemtechnik eine Geschwindigkeit von 405,0 km/h erreicht. Der ICE-S stellte damit einen neuen Ge- schwindigkeitsrekord auf und ist nun das sechstschnellste Schie- nenfahrzeug der Welt. In Deutschland war es die zweit- schnellste Fahrt. Der Rekord von 1988, aufgestellt mit dem ICE V, wurde um 1,9 km/h verfehlt. Jahrelange Vorbereitung Die Vorbereitung für die Fahrt dauerte mehrere Jahre. Um den planmäßigen Verkehr nicht zu beeinträchtigen, wurde eine bau- bedingte Teilsperrung der SFS Erfurt – Leipzig/Halle genutzt. DB Systemtechnik generierte wichtige Daten für die Sanierung
Wohnten der Hochgeschwin- digkeitsfahrt bei (v.l.n.r.): Thomas Graetz, (Siemens Mobility), Dr. Philipp Nagl (DB InfraGO), Staats- sekretär Christian Hirte, MdB Diana Herbstreuth und Hiie-Mai Unger (DB Systemtech- nik) Patrick Kuschfeld/ Siemens
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DEUTSCHLAND
Betriebssituation in Niebüll am 5. Mai: Beim IC 2215 muss die Lok 218 307 gegen die Lok 218 379 getauscht werden. Mit einer Verspätung von plus 35 Minuten setzt der Zug die Fahrt fort Martin Wehmeyer
HAMBURG-ALTONA – WESTERLAND (SYLT) Häufige Störungen und Zugausfälle Seit Frühjahr 2025 häufen sich betriebliche Störungen auf der Marschbahn Hamburg-Altona – Westerland (Sylt). Immer wieder kam es zu Zugausfällen oder Verspätungen. Ursächlich sind unter anderem technische Probleme an der erst im April 2024 in Betrieb genommenen Stellwerkstechnik im Bahnhof Westerland (Sylt). Nur noch unzuverlässig funktionieren auch die Drehbrücke über die Ei- der bei Friedrichstadt und die Klappbrücke über das Becken des Hu- sumer Binnenhafens. Beide konnten zuletzt wiederholt nicht voll- ständig geschlossen werden, sodass Zugüberfahrten nicht mehr möglich waren. Da der Techniker bei Problemen stets aus Hamburg anreisen muss, kommt es dann automatisch zu Verspätungen im Bahnbetrieb auf der Marschbahn. Zusätzlich ist der Fuhrpark auf der Marschbahn oft nicht ausrei- chend dimensioniert, um den Verkehr reibungslos abzuwickeln. Bei den vom Bh Niebüll eingesetzten Dieselloks der Baureihe 218 kommt es immer wieder zu Ausfällen und technischen Störungen. Gemäß DB-internen Quellen ist die Ersatzteilsituation wohl angespannt und die Loks sollen aufgrund der absehbaren Abstellung in naher Zukunft nicht mehr aufwendig gewartet werden. Dazu passt auch der zuletzt wiederkehrende Einsatz von Lokomotiven der Baureihe 245 als Ersatz für die 218 im IC-Verkehr auf der Marschbahn. Die wiederholten Störungen werfen einen Schatten auf die Be- triebsqualität, die von den Fahrgästen zunehmend negativ wahrge- nommen wird, vor allem von jenen, die mit Kurswagen nach Dage- büll und auf die Inseln reisen möchten. Auch bei der Norddeutschen Eisenbahn-Gesellschaft (NEG), die für die Kurswagenüberstellung zwischen Niebüll und Dagebüll Mole zuständig ist, gab es Probleme, da zeitweise Triebwagen nur mit einem Motor fuhren und Kurswa- gen, sofern überhaupt überstellt, nicht befördern konnten. MWE/LM
DEUTSCHLAND | NEWS Werkstatt Celle in Betrieb Mit rund zwei Jahren Verzögerung nahmen Transdev Hannover und die Osthannoversche Eisenbahn (OHE) am 16. Juni 2025 die neue Werkstatt in Celle in Betrieb. Gewartet werden dort die Züge der S-Bahn Hannover, die bislang zur Wartung hunderte Kilometer überführt werden mussten. AWA RTW kommt später Die Regionaltangente West (RTW) von Bad Homburg über den Frankfurter Westen nach Dreieich wird frühestens Ende 2029 und damit ein Jahr später als zuletzt geplant fertig. Hauptgrund sind fehlende Kapazitäten bei Ingenieur- und Planungsbüros sowie nachlässige Planungen für Baumaßnahmen im Bahnhof Frankfurt-Höchst und an einer Brücke in Eschborn. RM Regiobahn fährt weiter Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat die S28 (Wuppertal – Düsseldorf – Kaarst) per Direktvergabe an sein Tochterunternehmen Regiobahn vergeben. Der neue Vertrag läuft ab Aufnahme des elektrischen Betriebs im Dezember 2026 und gilt bis Dezember 2031. RM
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LOK Magazin 09 | 2025
AKTUELL
563 024/124 am 16. Juni 2025 im Einsatz auf der RB 36 in Frankfurt (Oder): Das für die SWEG bestimmte Fahrzeug unterstützt derzeit bei der NEB Christian Much
DEUTSCHLAND | TICKER S-Bahn Stuttgart: Verlängerung nach Neuhausen kommt später Der Bau der 3,9 Kilometer langen Streckenverlängerung Filderstadt – Neuhausen auf den Fildern bei der S-Bahn Stuttgart verzögert sich. Wegen schlechter Erfahrungen mit DB InfraGO betraute die Region die Stuttgarter Stra- ßenbahnen (SSB) mit dem Bau der Strecke. Dieser startete im Sommer 2023. Doch auch die SSB haben mit den branchenüblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Kosten steigen nach aktuellster Kostenprognose von 210 auf 223 Millionen Euro. Außerdem kann die Inbetriebnahme frühestens im Dezember 2027, ein Jahr später als geplant, erfolgen. AWA
S-BAHN HAMBURG Ideenzug auf dem UTIP Summit 2025 Auf dem UITP Summit 2025 in Hamburg, einem internationalen Branchentreffen für den öffentlichen Verkehr, hat die S-Bahn Ham- burg GmbH gemeinsam mit DB Regio ihren neuen „Ideenzug Ur- ban“ vorgestellt. Das in Originalgröße nachgebildete Modell greift sowohl Elemente des bereits im Betrieb befindlichen Ideenzugs 4744051 auf als auch neue Gestaltungsideen. Zu den auffälligsten Neuerungen gehören elektrisch verstellbare Sitze, die sich je nach Be- darf von einer Längs- in eine Vis-à-Vis-Anordnung verstellen lassen. Ein integrierter Deckenstaubsauger dient der Reinigung des Fahr- zeugs während des Betriebs. Weitere Merkmale sind kontaktlose Tür- taster sowie Displays über jeder Tür, die Fahrtziel und Auslastung an- zeigen. Ein wesentliches Ziel des „Ideenzugs Urban“ ist die Reduktion des Fahrzeuggewichts durch den Einsatz neuer Materialien und Sitz- konzepte. Auch das Lichtdesign wurde überarbeitet. LBE NIEDERBARNIMER EISENBAHN SWEG-Mireo Plus B in Ostbrandenburg Zwei weitere Mireo Plus B aus Baden-Württemberg unterstützen der- zeit die Flotte der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB). 563 024/124 und 025/125 verkehren rund um Frankfurt (Oder) und Eberswalde im Regeleinsatz auf den Regionalbahnlinien. Sie sind baugleich mit den von der NEB bei Siemens Mobility bestellten Fahrzeugen, deren Aus- lieferung sich allerdings verzögert. Gleichzeitig gehen derzeit die Die- selfahrzeuge der Bestandsflotte an den Leasinggeber zurück. Die NEB setzt seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 im Netz Ost- brandenburg Mireo Plus B ein. Von den insgesamt 31 zweiteiligen Fahrzeugen standen zunächst nur zehn Triebwagen für den Einsatz auf den Linien RB 25, RB 35 und RB 63 zur Verfügung. Inzwischen begann die Auslieferung der übrigen 21 Sechsachser. Die beiden be- reits seit Längerem bei der NEB vorhandenen SWEG-Triebwagen 563 002/102 und 006/106 bedienen indessen ausschließlich den Shuttle-Verkehr von Erkner zum Tesla-Werk in Fangschleuse. CMU
Sauerland: Haltentfall wegen Langsamfahrstellen
Auf der Oberen Ruhrtalbahn hat DB InfraGO die Fortführung des Bestandsfahrplans ab Dezember 2025 verweigert. Hintergrund sind vier Langsamfahrstellen an Brücken zwischen Fröndenberg und Meschede, die das Unternehmen frühestens Ende 2026 beheben möchte. Im laufenden Betrieb sorgen diese für Verspätungen von fünf bis zehn Minuten bei fast jedem Zug. Ab Dezember 2025 entfallen daher beim RE 57 Dortmund – Winterberg/ Warburg die Halte in Oeventrop und Freienohl. Den beiden Orten mit jeweils rund 500 täglichen Ein- und Aussteigern bleibt nur noch der stündliche RE 17 Hagen – Brilon Stadt. AWA RE München – Innsbruck ist zurück Wegen Softwareanpassungen bei der Talent-2-Flotte des Werdenfels-Netzes waren seit Monaten die direkten RE-Leistungen München – Innsbruck in Garmisch-Partenkirchen gebrochen. Hier mussten die Fahrgäste von einem 442 in einen anderen umsteigen. Die Auftrennung der Flotte seitens
DB Regio ist inzwischen Geschichte. Seit 7. Juli 2025 verkehren die Züge wieder planmäßig durchgehend.
RM
NWB gewinnt Weser-Ems-Netz Die Nordwestbahn (NWB) wird über Dezember 2026 hinaus das Weser-Ems- Netz zwischen Osnabrück, Bremen, Wilhelmshaven und Esens betreiben. Der neue Vertrag läuft bis mindestens 2035 und kann bis 2037 verlängert wer- den. Es werden weiterhin die LINT 41 aus dem Fahrzeugpool der Landesnah- verkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) verkehren. Ein Teil der Bestands- flotte soll im Laufe des Verkehrsvertra- ges (voraussichtlich 2029) durch jünge- re Poolfahrzeuge ersetzt werden. AWA
Innenansicht des „Ideenzugs Urban“
Lars Brüggemann
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DEUTSCHLAND
REMAGEN – AHRBRÜCK Kein 20-Minuten-Takt auf der Ahrtalbahn
Ab Dezember 2025 soll die bei der Flut im Juli 2021 zerstörte Ahrtalbahn (Remagen – Ahrbrück) wieder auf der Gesamtstrecke befahrbar sein. Im Zuge der Wiederinstandsetzung wird die Strecke elektrifi- ziert und stellenweise für einen 20-Minuten-Takt zweigleisig ausgebaut. Aus finanziellen Gründen wird der Aufgabenträger SPNV Nord diesen aber bis auf Weiteres nicht bestellen, sondern nur einen unattraktiven 20/40-Minuten-Takt anbieten. Hin- tergrund sind komplexe Vertragsthemen. Kurzfristige Vergabe an TransRegio Die Leistungen im Ahrtal sind Teil des Kölner Die- selnetzes (VAREO), das von DB Regio betrieben wird. Infolge der Elektrifizierung sollen folgerichtig aber die LINT nicht weiter eingesetzt, sondern durch Elektrozüge ersetzt werden. DB Regio rief je- doch nach LM-Informationen einen derart hohen Preis auf, dass der SPNV Nord kurzerhand einen Teil der Leistungen an Trans Regio vergab (Bestel- lung im Vertrag Mittelrheinbahn). Die Transdev- Tochter fährt nun mit bei Smart Train Lease gemie-
teten Mireo Smart die RB 32 Ahrbrück – Remagen – Koblenz – Boppard, die bis Remagen stündlich und weiter südlich alle zwei Stunden verkehrt. Ebenfalls stündlich im Ahrtal fährt DB Regio die bestehende RB 30 Bonn – Remagen – Ahrbrück. Zum Einsatz kommen hier vier- und fünfteilige Ta- lent 2. Diese stammen einerseits vom Rhein-Sieg- Express (Einsatz bis Dezember 2025) und anderer- seits vom ehemaligen Franken-Thüringen-Express. DB Regio mit 442 statt VAREO-LINT Insgesamt 18 Triebzüge der Baureihe 442 wird DB Regio im VAREO-Netz einsetzen, denn ab Dezem- ber 2028 soll auch die Strecke Bonn – Euskirchen – Bad Münstereifel auf elektrischen Betrieb umge- stellt werden. Der Wechsel von LINT auf Talent 2 im Ahrtal wird spätestens im Juli 2026 erfolgen. Der hohe Preis für die RB 30, gepaart mit den eben- falls erhöhten Kosten für die RB 32 sorgt nun dafür, dass nicht ausreichend finanzielle Mittel für den ursprünglich geplanten 20-Minuten-Takt vorhan- den sind. RM
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DEUTSCHLAND | TICKER
Helrom stellt Insolvenzantrag Das Amtsgericht Frankfurt am Main hat am 14. Juli 2025 auf Antrag des Eisenbahn- und Transportunternehmens ein Insolvenzverfahren über das Vermögen der Helrom GmbH eingelei- tet. Insolvenzverwalter Thomas Rittmeister wird künftig alle Vermö- gensverfügungen überwachen und die weiteren Schritte im Verfahren koordinieren. LM DB InfraGO: Weitere Verzögerungen beim ESTW Langlau Die für den 21. Juli 2025 geplante Inbetriebnahme des ESTW Langlau hat DB InfraGO wenige Tage zuvor erneut abgesagt. Es handelt sich um die bereits dritte Verschiebung. Ursprüng- lich sollte das Stellwerk zusammen mit der Reaktivierung der Strecke Gunzen- hausen – Wassertrüdingen im vergan- genen Dezember erfolgen. Das wenig fahrgastfreundliche Konzept mit jeweils zweistündlichem Zug und SEV zwischen Pleinfeld und Gunzenhausen wird nun bis Ende Oktober 2025 fortgesetzt. Dann startet DB InfraGO während einer knapp zweiwöchigen Sperrung des Knotens Ansbach abermals den Ver- such, das ESTW Ansbach zum Laufen zu bringen. Von Ansbach aus wird Langlau mitbedient. Bayerns Verkehrsminister
249 050 ist am 30. Juni 2025 mit einem Leerzug im Schotterwerk in Neustift-Blindham angekommen Jana Müller
VILSHOFEN – NEUSTIFT-BLINDHAM 249 statt 294 vor Schotterzügen Im Juni 2025 kam zum ersten Mal eine Zweikraft-Lokomotive der Baureihe 249 auf der einst bis Orteburg führenden Lokalbahn nach Neustift-Blindham zum Einsatz. Seither wird der Schotterverkehr zu den Niederbayerischen Schotterwerken Rieger + Seil GmbH & Co. KG in Neustift-Blindham nahezu ausschließlich mit Vectron Dual Mode Light von DB Cargo geführt. Nur noch vereinzelt wurden seit- her Lokomotiven der Baureihe 294 eingesetzt. Auf der Hauptbahn zwischen Plattling und Vilshofen (Niederbayern) verkehrt die 249 elektrisch, zum Befahren der Nebenstrecke wird auf Dieselmodus umgestellt. JMÜ/MMÜ RHEINLAND-PFALZ Reaktivierungen werden untersucht Obwohl die Kosten-Nutzen-Untersuchungen von potenziellen Reakti- vierungskandidaten mit Ausnahme der Hunsrückquerbahn und Aar- talbahn (Diez – Wiesbaden) abgeschlossen sind, möchte sich Rhein- land-Pfalz nicht auf konkrete Strecken festlegen. Stattdessen wählt das Land das unübliche Verfahren, dass alle Strecken mit einem Kos- ten-Nutzen-Faktor (NKF) über 1,0 in die Planungsphasen 1 und 2 überführt werden. Anstatt einer Priorisierung möchte das Mobilitäts- ministerium „jedes einzelne Vorhaben möglichst gründlich prüfen“ und eine Vorratsplanung vornehmen. In die nächste Runde schafften es Engers – Siershahn „Brexbachtalbahn“ (NKF 3,89), Koblenz-Lützel – Bassenheim (2,63), Landau – Germersheim (1,86), Langmeil – Monsheim „Zellertalbahn“ (1,5), Staudernheim – Lauterecken-Grum- bach „Glantalbahn“ (1,44), Hinterweidenthal Ost – Bundenthal-Rum- bach „Wieslauterbahn“ (1,3), Kaisersesch – Gerolstein „Eifelquerbahn“ (1,12) und Linz – Kalenborn „Kasbachtalbahn“ (1,12). Lediglich für die Strecken Landau – Herxheim und Ramsen Eiswoog – Enkenbach so- wie den hinteren Glantalbahn-Abschnitt bis Altenglan fiel die NKU negativ aus. Das Mobilitätsministerium wird für diese Strecke eine Trassensicherung vorsehen, damit diese Strecken potenziell reakti- vierbar bleiben. AWA
Christian Bernreiter fand deutliche Worte für das erneute Scheitern von DB InfraGO und bezeichnete es als „richtig schlechten Scherz“.
RM
Neues digitales Dispositionssystem Ende Juni 2025 hat die DB InfraGO ihr neues digitales Dispositionssystem PRISMA in Betrieb genommen. Das zentrale Leitsystem ersetzt mehrere dezentrale Anwendungen zur Steue- rung des Bahnbetriebs. Wie DB InfraGO-Vorstandsvorsitzender Philipp Nagl erläuterte, ermöglicht das neue System, Entscheidungen zur Zugsteuerung auf Basis eines aktuellen Infrastrukturzustands zu treffen – ins-
besondere in betriebskritischen Situationen wie bei Störungen, Verspätungen oder Baustellen.
Ursprünglich war der Start bereits für September 2022 vorgesehen, musste jedoch mehrfach verschoben werden. Erst im sechsten Anlauf erfolgte nun die planmäßige Umstellung. Laut DB InfraGO verlief die Systemumstellung wie geplant. Auch die Rückmeldungen aus der Branche zu dem Vorgang sind überwiegend positiv. Ein IT-Dienstleister, der Schnittstellen für Bahnunterneh-
men betreut, sprach gemäß dem Rechercheportal DB-Watch des
Branchenverbandes „Die Güterbahnen“ von einer gelungenen Umstellung. LM
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ARCELORMITTAL EISENHÜTTENSTADT TRANSPORT Mietloks von Alpha Trains Im Zuge der Neuorganisation von DB Cargo wurden im Juli 2025 einige Ganzzüge zwischen Hamburg Hansaport und Ziltendorf an das Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) ArcelorMittal Eisenhüt- tenstadt Transport GmbH abgegeben. Diese Züge versorgen das Ar- celor Mittal-Stahlwerk in Eisenhüttenstadt mit Rohstoffen. Sie wur- den bislang ausschließlich mit Elloks der Baureihen 152 und 193 gefahren. Da ArcelorMittal Eisenhüttenstadt Transport seine eigenen Elloks der Baureihe 145 aus Leistungsgründen nicht vor diesen Zügen einsetzen möchte, mietete das EVU Elloks der Baureihe 185.6 vom Leasingunternehmen Alpha Trains Luxemburg (ATLU). RKB NÜRNBERG – BAMBERG Streckensperrung nach Vandalismus Nach einem Feuer infolge einer mutmaßlichen Brandstiftung in ei- ner Bahnunterführung in Hirschaid war die viel befahrene Strecke zwischen Forchheim und Bamberg vom 4. bis 13. Juli 2025 komplett gesperrt. Der Fernverkehr auf der Achse Nürnberg – Berlin wurde mit erheblicher Fahrzeitverlängerung ab Erfurt über Fulda und Würz- burg umgeleitet. Der Nahverkehr wurde zwischen Forchheim und Bamberg durch einen rudimentären Bus- und Taxiersatzverkehr be- trieben. Da DB Regio zu wenig Personal für die Erstellung eines Er- satzkonzepts hatte, entfiel der stark nachgefragte halbstündliche Re- gionalexpress auch im eigentlich befahrbaren Abschnitt Forchheim – Nürnberg. DB Regio verwies auf die S-Bahn, die jedoch mit Fahr- zeugmangel zu kämpfen hatte. Überfüllte Bahnen waren die Folge dieser Verlagerungspolitik. Erst ab 8. Juli fuhren auf Drängen des Aufgabenträgers Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) zumindest im Berufsverkehr wieder einzelne RE-Leistungen. Seit 14. Juli ist die Strecke wieder befahrbar. Allerdings kann südwärts nicht im Bahn- hof Hirschaid gehalten werden. Ein Ende dieses Zustands war bei Re- daktionsschluss nicht absehbar. RM
DEUTSCHLAND | NEWS
NBS nach Hamburg? Die Deutsche Bahn hat ihre Pläne für den Ausbau der Strecke Hannover – Hamburg vorgestellt, wobei auch eine Neubaustrecke in Betracht gezogen wird. Niedersachsens Verkehrsminister Grant Hendrik Tonne äußert jedoch Bedenken und fordert stattdessen den Ausbau bestehender Strecken nach dem Alpha-E-Konzept. LM Baustart für S-Bahn Am 30. Juni 2025 wurde in Frankfurt (Main) der Startschuss für den Bau der Nordmainischen S-Bahn gegeben. Zwischen Frankfurt (Main) Ost und Hanau entsteht eine rund 19,4 Kilometer lange, zweigleisige Strecke ausschließlich für den S-Bahn-Verkehr parallel zur Frankfurt- Hanauer Bahn. LM Generalsanierungen: Zeitplan wird gestreckt DB InfraGO teilte Mitte Juni 2025 mit, dass der Zeitplan der Generalsanierun- gen überarbeitet wird. Hintergrund ist Kritik der Netzzugangsberechtigten sowie der Bahnbau- und Ausrüstungs- industrie, die den zuletzt geplanten Umfang mit bis zu neun Sanierungen pro Jahr nicht mehr als realistisch ansieht. Nun sollen die unverändert 42 Korridore bis 2036 saniert werden. RM
ArcelorMittal fährt mit ATLU-Loks: Am 15. Juli 2025 passieren 185 603 und 185 608 mit dem Gag 60622 von Ziltendorf nach Hamburg Hansaport den Bahnhof Saarmund auf dem Berliner Außenring. Ralf Kutschke
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AKTUELL
Vom 3. bis 5. Juni 2025 führt DB Systemtechnik mit dem advanced TrainLab Messfahrten zwischen Schlettau und Markersbach durch. Die Strecke ist seit dem Jahr 2018 eine Teststrecke. In Koopera- tion mit verschiedenen Universitäten werden hier neue Bahntechniken entwickelt, erforscht und erprobt Frank Heilmann (oben)/Uwe Müller (unten)
Die Strecke Hameln – Elze wird wieder vermehrt von Güterzügen befahren. Am 20. Juni 2025 rollt 2159 261 mit dem „Leimzug“ über den Schienenstrang im Weserbergland. Der aus Tragwagen mit Tanktainern gebildete Zug fährt von Leopoldstal nach Großenhain
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DEUTSCHLAND
DB FERNVERKEHR Kürzungen in Thüringen
DB-Vorstand möchte Baustellen verschieben DB-Digitalvorständin Daniela Gerd tom Markotten hat im Juni 2025 in einem Interview mit der Frankfurter Allgemei- nen Zeitung erklärt, dass ein Verschie- ben von Baustellen in die nächsten Jahre „kein Tabu mehr sein“ darf. Ziel des Vorschlags ist, die Pünktlichkeit des Fernverkehrs in den von der DB-Spitze gewünschten Korridor von 65 bis 70 Prozent zu bringen. Die Managerin ver- weist auf die Infrastruktur, die „zu alt, zu voll und zu störanfällig“ und deshalb primäre Verspätungsursache sei. Der Aufschub von Bauarbeiten würde aller- dings dazu führen, dass nötige Sanie- rungsarbeiten hinausgezögert werden und sich weiter negativ auf die Pünkt- lichkeit auswirken. Vielmehr dürfte Gerd tom Markottens Wunsch darauf abzielen, die auf kurzfristigen Kenn- zahlen basierenden Bonuszahlungen für die DB-Führungskräfte nicht zu gefährden bzw. zu erhöhen. RM Reaktivierung Minden – Hille ist wirtschaftlich Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hat eine Kosten-Nutzen-Untersuchung für die SPNV-Reaktivierung der rund 17 Kilome- ter langen Strecke Minden – Hille der Mindener Kreisbahnen (MKB) abgeschlossen. Verschiedene Varianten kommen auf einen Kosten-Nutzen-Fak- tor von bis zu 2,6. Unterstellt wurde der Einsatz von batterieelektrischen Zügen. Trotz des Ergebnisses verweist der NWL auf aktuell fehlende Finanzmittel. AWA Neue ETCS-Strategie DB InfraGO hat Mitte Juni 2025 nach Kritik aus der Branche angekündigt, die Planungen für die Einführung des European Train Control Systems (ETCS) zurückzunehmen und die ETCS-Migra- tionsstrategie neu auszurichten. Knackpunkt ist insbesondere die ungeklärte Finanzierung der teuren ETCS-Umrüstung. Bislang fuhren Bund und DB InfraGO die Strategie, dass sich die Betreiber und Aufgabenträger um die ETCS-Ausrüstung der Fahrzeuge kümmern sollen. Die Auswahl der umzurüstenden Strecken erfolgte ohne Berücksichtigung der darauf verkehren- den Fahrzeuge. In Realisierung befindliche Projekte mit ETCS-Anteilen werden weiter fortgesetzt (z. B. Projekt Digitaler Knoten Stuttgart 1 und 2 mit ETCS L2oS, Korridor Rhein-Alpen). RM DEUTSCHLAND | NEWS
FREIBURG (BREISGAU) – DONAUESCHINGEN DB Cargo fährt nicht mehr Seit Ende Juni 2025 ist die Bedienung der Papierfabrik Felix Schoeller in Neustadt (Schwarzwald) durch DB Cargo Geschichte. Die Bespan- nung erfolgte bis zuletzt aus Villingen mit einer 294. Im Winter war kurzzeitig mehrmals auch eine 249 vor dem Zug zu beobachten. RM LAUCHRINGEN – IMMENDINGEN Werktägliche Züge bis nach Weizen Am 16. Juni 2025 wurde der neue Bahnhalt in Weizen an der Unteren Wutachtalbahn in Betrieb genommen. Werktags bedienen zunächst die Zugpaare 33905/33906 und 33913/912 die Strecke von Stühlingen nach Weizen. Für den Abschnitt zwischen Stühlingen-Schulzentrum und Weizen Sto wird aktuell ein Lotse zur Sicherung der Bahnüber- gänge eingesetzt. Ab 2026, nach dem Umbau der Bahnübergänge, sollen diese Einsätze entfallen. Ab Dezember 2027 ist ein werktägli- cher Stundentakt von Waldshut bis nach Weizen vorgesehen, sofern die geplanten Bauarbeiten zur Elektrifizierung und weiteren Infra- strukturmaßnahmen planmäßig verlaufen. BF DB Fernverkehr verabschiedet sich vom IC-Kreuz Jena, bevor es über- haupt vollständig eingeführt wurde. Die IC-Linie 61 (Karlsruhe – Leipzig) wird zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 nördlich von Nürnberg von derzeit fünf auf zwei Zugpaare reduziert. Erst vor zwei Jahren hat DB Fernverkehr das Angebot von einem auf fünf Zugpaare aufgestockt. Versprochen wurde im Zielzustand ein Zweistundentakt. Aufgrund der sehr niedrigen Auslastung aller Leistungen schreibt die Linie tiefrote Zahlen. Zum 21. September 2026 wird auch die IC-Li- nie 51 Köln – Gera östlich von Erfurt eingestellt. DB Fernverkehr be- gründet dies mit dem Baubeginn für die Elektrifizierung der Mitte- Deutschland-Verbindung, deren Baustart allerdings noch nicht termi- niert ist. Stattdessen wird ab Erfurt über die Schnellfahrstrecke nach Leipzig gefahren, die Linie auf ICE-T umgestellt und auf zwei Zug- paare reduziert. RM
641 014 steht am 16. Juni 2025 als RB 33910 in Weizen Sto am Bahnsteig abfahrbereit nach Waldshut
Bernd Frank
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LOK Magazin 09 | 2025
AKTUELL
Bereit zur Abfahrt: 193 347 ist mit ATO und RTO ausgestattet Peter Wieland (2)
AUTONOMES FAHREN BEI DB CARGO Ein Vectron allein unterwegs Um dem Problem des Fachkräftemangels etwas entgegenzusetzen, arbeitet DB Cargo an Lösungen für führerloses Fahren ihrer Güterzüge. Ab Oktober 2025 wird erstmals die Kombination der Technologien ATO und RTO im offenen Netz auf der Betuweroute in den Niederlanden erprobt
aus Politik und Wirtschaft die inzwischen erzielten Fort- schritte beim Thema Automa- tisierte Güterzuglokomotive. Vorgeführt wurde, wie die ATO und RTO beim Fernsteuern von Elektrolokomotiven zu- sammen agieren. 193 347 wur- de dazu zwei Loklängen ohne aktive Beeinflussung eines auf der Maschine sitzenden Lok- führers bewegt. Ab Oktober 2025 beginnt eine einjährige Erprobungsphase auf der niederländischen Güterver- kehrsstrecke Betuweroute (Zeve- naar – Rotterdam). Im sogenann- ten ATO-Betrieb übernimmt die Lok automatisiert Beschleuni- gung, Fahrt, Bremsung und Halt. Sicherheit bleibt dabei oberstes Gebot: Personal bleibt an Bord, ergänzt durch ein zentrales Fern- überwachungs- und Steuerungs- team. Während des Probebe- triebs werden Fahrten mit verschiedenen Wagentypen und Beladungsszenarien betrachtet. Zudem wird erstmals die Kombi- nation der Technologien ATO und RTO im offenen Netz er- probt. PW
Das führerlose Fahren von schienengebundenen Trieb- fahrzeugen ist weder eine ab- solute Neuheit noch eine Sen- sation. Zumindest im Personennahverkehr kennt man derartige Zugfahrten ohne Triebfahrzeugführer bei- spielsweise von der U-Bahn in Nürnberg oder auch von Peo- pleMovern auf verschiedenen Flughäfen. Nun soll auch bei DB Cargo, der Gütersparte der Deutschen Bahn, das personal- sparende Betriebssystem einge- führt werden. Grund für diese forcierte Technikeinführung ist das leidige Thema Lokführer- mangel, das die DB AG in Zu- kunft noch verstärkt beschäftigen wird. Am 4. Juli 2025 wurde mit 193 347 die erste entsprechend umgerüstete Lokomotive in Köln-Gremberg präsentiert. Natürlich geschieht solch eine Lokfahrt ohne Personal nicht wie von Geisterhand gelenkt, son- dern per Fernsteuerung über ei- nen computergestützten Über- wachungsplatz weit ab vom Geschehen. Der Operator hat hier über mehrere Monitore
Fernbedienplatz für ATO-Betrieb
Sicht auf das Geschehen in der Lok als auch einen Blick auf die Gleise in Fahrtrichtung und kann jederzeit helfend eingrei- fen. Die Lok selbst ist ausgestat- tet mit zahlreichen Kameras, einer Fahrweg-Hinderniserken- nung, einem Lokalisierungssys- tem samt digitaler Karte sowie Modulen der Systeme Automatic- TrainOperation (ATO), Remote- TrainOperation (RTO) und ETCS, die wiederum mit entlang der Strecke stehenden Modulen kommunizieren und so die Al-
leinfahrt koordinieren. Wie von Geisterhand
In Köln-Gremberg zeigte man der Presse und geladenen Gästen
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DEUTSCHLAND
DB FERNVERKEHR Mit ICE 3neo nach Ost und West DB Fernverkehr hat Siemens beauftragt, 32 ICE 3neo für den Einsatz in Polen und Frankreich auszurüsten. Die länderspezifischen Anpas- sungen erfolgen während der Fertigung der Züge im Siemens-Werk Krefeld. Erste zugelassene Fahrzeuge werden für das Jahr 2031 erwar- tet. Dem gehen intensive Test- und Zulassungsfahrten voraus. Des- halb wird auch der Lieferplan für einen Teil der Züge angepasst, der sich dann bis 2032 erstreckt. Die Frankreich-Zulassung geschieht mit Blick auf die Lebensdauer der Baureihe 407. Diese wird Anfang der 2030er-Jahre rund 20 Jahre alt sein, weshalb DB Fernverkehr für die Verkehre nach Frankreich perspektivisch einen Ersatz benötigt. Die Aufrüstung für den Betrieb in Polen erfolgt vor dem Hintergrund der polnischen Schnellfahrstrecke „Y“, die in den 2030er-Jahren in Be- trieb gehen soll. Angedacht sind auch Durchläufer Amsterdam/Brüs- sel – Berlin – Warschau. Die DB hat insgesamt 90 ICE 3neo bei Sie- mens bestellt, von denen Mitte Juli bereits 29 ausgeliefert waren. RM
DEUTSCHLAND | NEWS 143 812 bei Triangula Im Frühjahr dieses Jahres holte Triangula 143 812 aus dem DB-Still- standsmanagement Karsdorf. Seit dem 28. Mai 2025 ist die Maschine nun wieder im Einsatz. An diesem Tag wurde die Hauptuntersuchung abgeschlossen. Die zuletzt im blau-silbernen RBH-Design lackierte Maschine trägt nun einen orientroten Lack mit weißem Latz. AWA Eurodual für Neo Lox Die in Bottrop ansässige Neo Lox hat jüngst bei European Loc Pool zwei Eurodual im Full-Service-Leasing bestellt. Das 2014 gegründete Unternehmen ist insbesondere in der Bahnbau-Logistik tätig. RM Fehlende ICE T Nach der überhasteten (und teilweise zurückgenommenen) Abstellung der Baureihe 415 zum kleinen Fahrplan- wechsel im Juni mangelte es DB Fern- verkehr in den Folgewochen signifikant an einsatzfähigen ICE T. Auf der Linie 50 Wiesbaden – Dresden kamen daher gehäuft ICE 1, ICE 3 und ICE 4 zum Einsatz – sehr zur Freude der Fahrgäste, die planmäßig seit Juni eine deutlich reduzierte Sitzplatzkapazität und Überfüllungen hinnehmen müssen. Die reduzierte 411-Verfügbarkeit soll noch bis Herbst anhalten. RM
SMART RAIL 111 075 wirbt für Max Bögl
Am 18. Juni 2025 verließ die zuvor verkehrsrote 111 075 von Smart Rail die Werkstatt in München und wurde frisch in das gelbe Corporate Design von Max Bögl foliert. Die Lok wirbt nun mit seitlichen Logos und Schriftzügen für das Unternehmen und wird künftig im Zement- verkehr eingesetzt. Der erste Einsatz der neu folierten Lok fand am 20. Juni statt, als sie als Lok ohne Zug (Lz) über Landshut und Regensburg nach Neumarkt (Oberpfalz) fuhr. Dort übernahm sie den wöchentlichen Bögl-Ganzzug DGS 55900 nach Neumünster, beste- hend aus Containertragwagen und Max-Bögl-Silocontainern für Ze- mentersatzstoffe. Die Rückfahrt von Neumünster erfolgt planmäßig sonntags. In einem zweiten Schritt wird die Front der Lok smart-rail- typisch gestaltet und noch mit einer großen Ordnungsnummer ver- sehen. CME
Am 20. Juni 2025 übernimmt 111 075 in Neumarkt (Oberpf) den wöchentlichen Bögl-Ganzzug DGS 55900. In den 30-Fuß-Containern werden Zementersatzstoffe nach Neumünster befördert Christoph Meier
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