Auto Classic

TRAUMKLASSIKER | Maserati 3500 GT (1957 – 1964)

Das lichte Cockpit wird vom leicht überdimensionierten Haltegriff für den Beifahrer dominiert Leicht erreichbar: Sicherungskasten im Armaturenbrett Englische Schrift auf Bedienpaneel – der Heizung lieferte Smiths zu

Keine Dekoration, sondern Notwen- digkeit: seitlicher Kühlluftauslass Der Neptun-Drei- zack zierte erst- mals 1926 einen Maserati „Superleggera“ = „Superleicht“, Tou- rings patentierter Karosserieaufbau

Spyder und Modellpflege Wieder lieferten Touring und Vignale Vorschläge, doch diesmal kam Michelotti für Vignale mit seiner scharf- kantigeren Linienführung mit Hüftknick zum Zuge. Aus Gründen der Stabilität bevorzugte Vignale für den 3500 GT Spyder (1959) die Verwendung von Stahl für die Ka- rosserie, nur Türen, Motorhaube und Kofferraumklappe wurden in Aluminium ausgeführt. Das machte den offe- nen Maserati weit über 100 Kilo schwerer als das Coupé. I n fünf Jahren Bauzeit wurden allerdings nur 245 Spy- der ausgeliefert. Ob es daran lag, dass man für seinen ambitionierten Listenpreis auch zwei Jaguar E-Type Roadster bekommen konnte? Ebenfalls aus Großbritan- nien wurde die ab 1962 gegen Aufpreis erhältliche Ein- spritzung von Lucas geliefert, die den Drehmomentver- lauf optimierte, den Verbrauch reduzierte, die Leistung

auf 235 PS und die Höchstgeschwindigkeit auf mehr als 230 km/h steigerte. Diese Exemplare wurden als GTI („I“ = „Iniezione“, ital. für Einspritzung) vermarktet. Rotkreuz statt Dreizack Z eitgleich wurde ein sanftes Facelifting durchgeführt, bei dem die Dachlinie abgesenkt, die Nebelscheinwerfer am Bug gestrichen, die Nase verlängert und mit einem flacheren Kühlergrill versehen wurde. Ebenfalls 1962 stellte Vignale auf dem kürzeren Chassis des Spyder eine eigene Coupé-Interpretation mit Doppelscheinwer- fern im gestrafften Michelotti-Style namens 3500 GTI S vor, die 1964 – mit Einstellung des alten 3500 GT/I – in „Sebring“ (Rennstrecke in Florida) umgetauft wurde. Ein eindeutiger Verweis auf den lockenden Zielmarkt USA. im Rückblick zeigte sich der 3500 GT weniger nervös und

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