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Letztes Jubiläum im Harzvorland? Geschichte, aktueller Betrieb und Zukunftsaussichten
Die Längste im Revier Die Linie 10 der Vestischen: Wie es 1981 zum jähen Ende kam 35 Kilometer und durch sieben Städte
Eisenbahn–Erinnerungen im opulenten Großformat Entdecken Sie die besten Geschichten und Bilder von der Reichsbahn bis zum top-aktuellen Geschehen.
044 225 in Cottbus DB-Alltag 1966–72 Dampf hautnah 1973 Großohrige „Computer-44“ Schülerverkehr in Ratzeburg DB-Betrieb um Braunschweig B-Alltag 1966–72 hülerverkehr in Ratzeburg
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Kopfbahnhof und Bw Miltenberg 1972 Viel Betrieb mit 50, 64 und 65
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Bundespost fährt Bundesbahn Im Jahr 1953 habe ich bei der Bundespost angefangen. 1955 absolvierte ich die Prüfung für den mittleren Dienst und kam dann zur Dienststelle Oberhausen. Von 1960 bis 1974 arbeitete ich dort bei der Bahnpost, und fuhr vor allem auf den Streckenabschnitten Amsterdam – Basel und Mönchengladbach – Kassel. Das Personal bei den Bahnpostämtern war nach dem Dienstalter in Fahrgruppen eingeteilt. Ich gehörte zur Fahrgruppe 2, die hauptsächlich mit der Bearbeitung von Einschreib- und Wertsendungen
befasst war. Außerdem bearbeiteten wir Brief- sendungen für die Schweiz und Italien. Unter anderem besetzten wir den „Italien-Holland- Express“ (anfangs F 107/108) zwischen Amsterdam und Basel. Das war einer der am stärksten ausge- lasteten Bahnpost-Kurse in der Bundesrepublik.
Wie meine Arbeit aussah, mag ein beispielhafter Auszug aus einem Dienstplan belegen.
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Einsteigen, bitte …
Traumreise
Skeptisch schauen am 22. Mai 1960 Schaffnerin, Schaffner und Fahrer in ihre Zu- kunft. Eine Woche später war die Osnabrücker Stra- ßenbahn Ge- schichte. Und wenig später waren Straßen- bahnschaffner im Allgemeinen Ge- schichte. Haben Fahrer eine Zu- kunft? ALFRED SPÜHR
Wenn es Autos gelingt, autonom zu fahren, können das Busse und Bahnen natürlich auch. Braucht man sie dann noch und welche Rolle werden sie im Verkehr der Zukunft spielen? Schreiben Sie per E-Mail an redaktion@strassenbahn-magazin.de oder auch per Brief (Redaktionsadresse im Impressum auf Seite 74). V o r Kurzem wollte ich Bekannte am anderen Ende der Stadt besuchen. Entgegen des ursprünglichen Plans, die Straßenbahn zu besteigen, nutzte ich die Gelegenheit, bei Freunden im Auto mitzufahren. Ein enger Bekannter arbeitet bei einem Autozulieferer und plötzlich und unerwartet saß ich in seiner nagelneuen, autonomen Familienkutsche – welch eine Überraschung! Schon ging die Fahrt los: geräuschlos und abgasfrei, da Elek- troauto, ruckfrei mit perfekter autonomer Steuerung. Flott ging es in Richtung Umgehungsstraße. Noch während das Auto sich durch den Stadtverkehr schlän- gelte, drehte der Freund seinen Sitz gegen die Fahrt- richtung und unterhielt sich mit Frau und Kind. Unter- wegs bogen wir für einen Zwischenstopp von der Umgehungsstraße ab. An dieser Stelle wachte ich auf – ob vor Schreck oder aus anderen Gründen weiß ich
nicht. Ich weiß auch nicht, ob wir jemals am ande- ren Ende der Stadt ankamen oder irgendwann im Straßengraben landeten, denn es war tatsächlich ein Traum. Oder ein Albtraum? Tags zuvor hatte ich gelesen, dass Mercedes seinen Staupiloten nun kommerziell anbietet: Damit können die Luxuskarossen mit dem Stern im Stau auf Auto- bahnen bei Geschwindigkeiten bis 60 km/h autonom fahren. Ich hatte mich im Gespräch darüber lustig ge- macht: Bis 60 km/h bei schönem Wetter auf Autobah- nen außerhalb von Baustellen – also so gut wie nie. Wie mickrig – da zeigt es sich, wie weit die Technik nach vielen Jahren der Entwicklung vom vollständig autonomen Fahren entfernt ist! Habe ich die Zukunft
geträumt? Wird das universell einsetzbare autonome Auto in einigen Jahren vor der Türe stehen? Ich weiß es nicht. Falls ja, steht dem Verkehr eine Revolution bevor, die den öffentlichen Verkehr vor nie da gewesene Herausforderun- gen stellen wird.
Martin Bunz, Verantwortlicher Redakteur STRASSENBAHN MAGAZIN
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Inhalt
TITEL
Vestische: Erinnerungen an die Linie 10 von Oberhausen nach Marl-Sinsen .......... 56
Fahrzeuge Ade Klassiker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Freiburg: Der GT8K beendet seine aktive Laufbahn – Nach einer wechselhaften Einsatzzeit geht das Zeitalter der Hochflurwagen in Freiburg dem Ende entgegen. Zuletzt noch fast täglich im Regelverkehr eingesetzt, ist nach rund vierzig Jahren das Ende des GT8K in Freiburg fast besiegelt Dick und dünn und sehr gelb . . . . . . . . . . . . . . . 50 Neue U-Bahnen für Berlin vorgestellt – Stadler und die BVG stellten am 2. Mai 2022 die ersten Wagen der Baureihe JK vor. Wir waren dabei Der letzte seiner Art . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Bratislava: Der Zweiachser 38 – In der slowakischen Hauptstadt fährt der letzte zweiachsige Straßenbahntriebwagen, welcher in der Tschecho- slowakei gebaut wurde. Aus reiner Dringlichkeit und Mangel an kurzfristi- gen Alternativen für einen der wenigen Meterspurbetriebe des Landes selbst gebaut, ist der 38er bis heute ein spannendes Fahrzeug
Betriebe
Kleinod zwischen Harz und Börde . . . . . . . . . 16 135 Jahre Straßenbahn in Halberstadt – Das Netz ist modernisiert und im Plandienst finden sich neue Fahrzeuge, unterstützt durch ältere Triebwagen. Doch der Fortbestand wird regelmäßig infrage gestellt Mehr als ein Dutzend Jahrzehnte . . . . . . . . . . 26 Die Fete zum Geburtstag der Ulmer Straßenbahn – Genau 125 Jahre ist es her, dass in Ulm die Straßenbahn ihren öffentlichen Ver- kehr aufnahm. Und wie vor 125 Jahren wird an der Donau gefeiert ... Modern ans Meer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Die Stadtbahn im dänischen Aarhus – Die dänische Hochschulstadt Aarhus besitzt seit einigen Jahren wieder eine Straßenbahn. Unser Porträt zeigt die Entstehung des Netzes und reflektiert dessen Perspektiven Wendeschleife mit acht Haltestellen . . . . . . 36 Bremen: Die Tram in der Georg-Bitter-Straße im Aufschwung – An der Straßenbahnstrecke in der Georg-Bitter-Straße rollen bald Bagger an: Die Neubaustrecke „Querspange Ost“ wird hier anschließen Auf zur Ludwigshöhe! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Darmstadt: Tram-Verlängerung ins Ludwigshöhviertel – Die „Lichtwiesenbahn“ ist gerade eröffnet worden, da plant Darmstadt erneut eine Erweiterung. Diesmal ist im Süden ein Lückenschluss vorgesehen
RUBRIKEN
Bild des Monats . . . . . . . . . . 6 Journal (aktuelle Meldungen) 8 Nächster Halt. . . . . . . . . . . 34 Einst & Jetzt . . . . . . . . . . . . . 54
Fundstück. . . . . . . . . . . . . . 69 Forum, Termine . . . . . . . . . . . . 74 Impressum . . . . . . . . . . . . . 75 Vorschau . . . . . . . . . . . . . . . 82
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Freiburg: Nur noch zwei GT8K sind unterwegs ...
Halberstadt: Straßenbahn-Kleinod mit Zukunft?
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Dänemark: Aarhus Letbane im Porträt
Coimbra: Tram-Idyll mit Brill-Wagen in Portugal
Geschichte
Straßenbahn im Modell
70–73
Atlas-Rekos werden lange Schöneicher: Dieter Frank motorisierte Standmodelle des Atlas-Verlags mit Roco-Fahrgestellen. So entstanden Rekowagen in H0 Schwebebahn aus Blech: Fundstück von Alfred Spühr
35 Kilometer, 7 Städte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Die Straßenbahnlinie 10 der Vestischen Straßenbahnen – Sie war mit über 35 Kilometern Linienlänge die längste Linie im Streckennetz der Vestischen. Sie verband sieben Städte des nördlichen und westlichen Ruhrgebiets miteinander. Große Teile in ihrem Streckenverlauf wurden für den Betrieb als Schnellstraßenbahn ausgebaut – und 1981 kam die Ein- stellung. Wie konnte das passieren? Depot ohne Gleisanschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
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Titelmotiv Typisch für viele Strecken der Vesti- schen Straßenbahnen waren die Gleislage neben der Straße und die alten Fahrleitungsmasten. Im Jahr 1971 ist der Tw 380 auf der Linie 10 im Resser Weg in Herten unterwegs KLAUS RUHKOPF/SLG. AXEL REUTHER Rücktitel
Hamburg: Der Betriebshof Große Gärtnerstraße/Adolphstraße – Der kleine und längst vergessene Betriebshof der Altonaer Ringbahn hatte weder Gleis- anschluss noch Oberleitung. Er lag auch nicht direkt an der Strecke. Dafür hatte er aber einen Krankenstall für Pferde, die Wagen mit fünf Rädern zogen
Planmäßig sind die Einsätze der drei ver- bliebenen DUEWAG-N8C-Tw 418, 419 und 421 der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft auf die Stoßzeitkurse am Morgen beschränkt. Doch wegen eines Wagenengpasses waren Ende Frühjahr 2022 zeitweise bis zu drei N8C auf der Linie 8 anzutreffen. Am 3. Mai 2022 zeigt sich das Heck von N8C-Tw 421 an der Haltestelle Kurhessen-Therme FREDERIK BUCHLEITNER
Auf steilen Wegen durch die Stadt . . . . . . . . 76 Portugal: Die letzten Jahre der Straßenbahn Coimbra – Selbst zwei Maultiere schafften es kaum, mit ihrem Wagen die Hügel von Coimbra zu er- klimmen. Deshalb wurde 1911 eine elektrische Straßenbahn auf Meterspur eröffnet. 69 Jahre bediente die Tramway mit ihren typischen Triebwagen der Firma Brill die Stadt, ehe sie im Februar 1980 dem Autobus weichen musste. Unternehmen Sie mit uns einen Ausflug in die 1970er-Jahre
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Bild des Monats
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Florenz
Zu Beginn der warmen Jahreszeit herrscht in der Landeshauptstadt der Toskana bestes Wetter. Der 32 Meter lange Sirio-Triebwagen 2026 ist auf der 2010 eröffneten Stammstrecke beim Torre della Serpe stadtauswärts in Richtung Villa Costanza unterwegs. Weiter hinten ist die Porta al Prato er- kennbar, ein weiteres Wahrzeichen der ehemaligen Stadtbefestigung aus dem 14. Jahrhundert. Im Juli 2018 wurde in Florenz die vier Kilometer lange Er- Mal wieder nach Florenz?
weiterung der Linie T1 bis Careggi- Ospedale und im Februar 2019 die fünf Kilometer lange Neubaustrecke der Linie T2 zum Flughafen Peretola eröffnet. Die gesamte Netzlänge be- trägt damit gegenwärtig 17 Kilometer mit 37 Haltestellen. Für zwei weitere Linien östlich zum Bahnhof Firenze Rovezzano sowie westlich nach Le Pi- agge und weiter zur Nachbargemeinde Campi Bisenzio gibt es langfristige Pläne. ANDREW THOMPSON
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Aktuell
Meldungen aus Deutschland, aus der Industrie und aus aller Welt
BOStrab-Zulassung erteilt: Stadtbahntyp HF6 rollt in Köln und Düsseldorf Sieben lange Jahre bis zum Linieneinsatz
Obwohl erst später als in Düsseldorf angeliefert, gingen die HF6 in Köln sogar noch vor ihren „Geschwistern“ bei der benachbarten Rheinbahn auf Linie. Aber auch der Kölner Inbetriebnahmefahrplan hat gegenüber der ursprünglichen Planung deutliche Verspätung MICHAEL BEITELSMANN
zeug sind alle Bahnen mit der neuesten Software ausgestattet, mit der unter an- derem auch die Trittstufen-Problematik behoben ist. Die Technische Aufsichts- behörde (TAB) hat jetzt die entspre- chenden Unterlagen geprüft und ge- nehmigt. Daher ist nun auch der Einsatz der Fahrzeuge auf anderen Linien mög- lich. Mit Stand zum Redaktionsschluss dieses Heftes waren insgesamt sieben Wagen ausgeliefert. Die beiden ersten Wagen müssten dann auch noch auf
Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) und die Düsseldorfer Rheinbahn be- stellten im Frühjahr 2015 bei Bombar- dier Transportation den neuen Stadt- bahntyp HF6. Gemäß Vertrag sollten die Fahrzeuge für Düsseldorf zwischen 2017 und 2020 eintreffen, ab 2018 wollte die Rheinbahn die ersten HF6 in den Linieneinsatz bringen. Daran an- schließend beabsichtigte Bombardier, die Wagen für Köln bis 2021 vollstän- dig auszuliefern. Doch es kam anders.
Die in Köln als Reihe 5300 ins Num- mernschema eingruppierten Hochflur- Stadtbahnen können erst seit Anfang Mai auf allen nach BOStrab betriebenen Strecken im Kölner Stadtgebiet fahren. Die ersten beiden Sechsachser aus dem mittlerweile zum Alstom-Konzern gehö- renden Bautzner Herstellerwerk mit den Betriebsnummern 5301 und 5302 sind bislang wegen Problemen mit den Tritt- stufen nur auf der reinen Hochflur- Linie 3 unterwegs. Ab dem dritten Fahr-
den neuesten Softwarestand gebracht werden, wenn die anderen Fahrzeuge bereits im Fahrgasteinsatz sind, so die KVB. Die Zulassung für die sogenannten EBO-Strecken – also für einige nach Ei- senbahn-Bau- und Betriebsordnung be- fahrene Abschnitte außerhalb der Stadt (Linien 16, 17 und 18) – steht noch aus und wird voraussichtlich Ende 2022 durch die zuständige Aufsichtsbehörde erteilt. Die Anlieferung der weiteren Köl- ner Fahrzeuge soll bis voraussichtlich
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Deutschland
bahn lange auf die Erlaubnis zum fahr- planmäßigen Einsatz der gemeinsam bestellten HF6-Hochflurwagen warten. Nachdem die Genehmigung für den Fahrgastbetrieb durch die Technische Aufsichtsbehörde in der ersten Mai- hälfte eingetroffen war, begann am 30. Mai offiziell der planmäßige Ein- satz. Als erste Linie erhielt zum Stichtag die U75 Vennhauser Allee – Neuss Hbf erste Kurse mit den neuen Wagen in Doppeltraktion. Mit dem Zugang wei- terer Fahrzeuge werden hier schritt- weise zusätzliche Umläufe übernom- men, bevor später auch die anderen Hochflur-Stadtbahnlinien befahren werden. Nach aktuellem Stand sollen die HF6 nach der U75 anschließend auch auf der U79 zum Einsatz kom- men. Zwischen Mai und September er- wartet die Rheinbahn etwa alle zehn Tage einen der neuen „Silberpfeile“, die vom Herstellerwerk in Bautzen per Straßentransport zur Hauptwerkstatt der Düsseldorfer Rheinbahn am Hand- weiser angeliefert werden. Danach soll alle zwei Wochen ein neuer Wagen eintreffen, so dass die 59 Fahr- zeuge umfassende Serie bis Februar 2024 komplett vor Ort ist. In Düssel- dorf werden die Fahrzeuge nach ihrem Eintreffen noch einmal durch die Rheinbahn in vielen Details ausgiebig kontrolliert und die Ausstattung bei- spielsweise mit Ticketautomaten, Ent- wertern und Videoanlagen komplet- tiert. Die neuen, pro Stück rund 3,5 Millionen Euro teuren Wagen sollen nun schrittweise die Triebwagen des Typs GT8SU (Baujahre 1973/74) und die erste Serie des Typs B80 mit Stahl- aufbau (Baujahr 1981) ersetzen. Bei einer Länge von rund 28 Metern und einer Breite von 2,65 Metern wiegt jedes Exemplar leer rund 40 Tonnen. Sie erhalten die Betriebsnummern Bleibt zu hoffen, dass die Wagen nach dem langen Anlauf jetzt im täg- lichen Betrieb Fahrgäste und Betreiber mit hoher Zuverlässigkeit überzeugen. Denn auch die Nachfolgegeneration wird nicht so bald auf dem Gleis ste- hen: Erst jüngst kündigte Hersteller Siemens an, dass sich die Lieferung der von Düsseldorf und Duisburg ge- meinsam bestellten Stadtbahnen um wenigstens 16 Monate verzögert ... MKO
Heidelberg Bereits seit Anfang Juni gelten für einige Verbindungen neue Lini- enwege und Fahrzeiten. Die Linien 23 und 26 tauschten zwischen Bis- marckplatz und Handschuhsheim Burgstraße die Strecken. Nach Lei- men wird der durchgehende 20-Mi- nuten-Takt nunmehr auch sonntags angeboten. Der bisher bestehende Halbstundentakt aus der Überlage- rung des Stundentaktes der Linien 23 und 24 zwischen Rohrbach Süd und Leimen wird durch die im 20- Minuten-Takt fahrende Linie 23 ab- gelöst. Leimen, das die Takt-Umstel- lung in Heidelberg im September 2021 zunächst nicht mitfinanziert hat, hat jetzt nachgezogen. MSP Gera Nach über zweijährigem Streit zwischen Stadtrat, Verwaltung und der Verkehrs- und Betriebsge- sellschaft Gera (GVB) machten die Stadträte am 11. Mai mehrheitlich den Weg zur Ausschreibung neuer Trams frei. Demnach sollen rund 39 Millionen Euro in sechs 38 Meter lange Bahnen samt Umbau der Straßenbahnwerkstatt fließen. Mit dem Stadtratsbe- schluss können die GVB nunmehr die Ausschreibung starten. Offen ist noch, inwieweit der Freistaat Thüringen den Kauf fördert. Ur- sprünglich wollten die GVB zwölf 30-Meter-Wagen beschaffen, die Stand 2020 noch mit etwa 36 Mil- lionen Euro kalkuliert waren. MSP Bremen Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) und Siemens Mobility haben für die Nordlicht-Trams den iF Design Award 2022 erhalten. Der Design-Preis würdigt das „mari- time Flair“ dank filigraner Frontpar- tie und Panoramaheck, welches an Fähren und die maritime Tradition Bremens erinnere. Die einladende Innenausstattung stehe für Stil und Wertigkeit und sei gleichzeitig funk- tional auf die Bedürfnisse der Fahr- gäste ausgerichtet – so die Bewer- tung der Design-Experten vom iF Design Forum. Es ist nach dem Red Dot Award 2021 bereits die zweite hochkarätige Auszeichnung für die Gestaltung des Wagentyps. MSP
Aufgrund der Unstimmigkeiten zwischen Hersteller und Rheinbahn „stapelten“ sich zeitweise die HF6 bei Alstom in Bautzen M. KOCHEMS (2)
Am 30. Mai war es soweit, nach dem offiziellen Termin mit der Düs- seldorfer Lokalpolitik scherten am Nachmittag die ersten HF6 in die Umläufe der U75 ein, hier 4307+4313 an der Blücherstraße in Neuss
Sommer 2023 im Zwei- bis Drei-Wo- chen-Rhythmus stattfinden.
Mai sind die HF6 auch auf den Stadt- bahnlinien 4 ,5 und 13 zu sehen. Laut KVB erweisen sich die Fahrzeuge als zu- verlässig. Mit fortschreitender Inbetrieb- nahme der HF6 rückt auch das baldige Ende der letzten drei Stadtbahnwagen B in Originalausführung nahe, die aktu- ell noch auf der Linie 17 (Severinstraße – Sürth) fahren. Auch Düsseldorfer HF6 jetzt zugelassen Ähnlich wie beim Kölner Nachbarn musste auch die Düsseldorfer Rhein- Wagen höchstens für Test- und Fahr- schulfahrten ohne Fahrgäste einge- setzt werden. Weitere weitgehend fer- tiggestellte HF6 standen auf dem Werksgelände von Alstom/Bombardier in Bautzen. Zuletzt hatten Probleme mit den Tür- und Klappstufensteuerun- gen die Genehmigung durch die Tech- nische Aufsichtsbehörde weiter verzö- gert. Auch die Auslieferung der Kölner Wagen liegt etwa zwei Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan.
Zwei Wagen als Nachbestellung
Zusätzlich zu den 27 ursprünglich be- stellten Hochflur-Fahrzeugen hat die KVB inzwischen zwei Fahrzeuge nach- geordert – als Ersatz für zwei beim Starkregen im Sommer 2021 havarierte Bahnen der Reihe K5000. Die bisher im Fahrgastbetrieb eingesetzten Fahrzeuge laufen sehr stabil und weisen keine nen- nenswerten Ausfälle auf. Seit Anfang
Kommentar Was lange währt, wird hoffentlich endlich gut D er Betriebsstart hat sich in Düssel- dorf um geschlagene vier Jahre
verzögert, unter anderem, weil die Rheinbahn die Annahme der fertigen Fahrzeuge aufgrund der Verwendung nicht vereinbarter Materialien durch den Hersteller verweigert hatte. Inzwi- schen haben Gutachter bestätigt, dass es dadurch zu keinen Problemen im täglichen Einsatz kommen sollte. Wäh- rend dieser Zeit konnten die wenigen bereits nach Düsseldorf ausgelieferten
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Aktuell
Die Kapazitätserweiterung der Halte- stelle Mannheim Hauptbahnhof ist zudem Teil des Maßnahmenpakets „Kon- versionsnetz Mannheim“. Unter diesem Titel sind verschiedene Teilprojekte zum Ausbau des Mannheimer Stadtbahnnet- zes und zur Anbindung neuer Stadtquar- tiere gebündelt. Es wird über das Ge- meindeverkehrsfinanzierungsgesetz sowohl vom Bundesministerium für Ver- kehr und digitale Infrastruktur als auch vom Verkehrsministerium Baden-Würt- temberg gefördert und von der Stadt Mannheim, der MV Mannheimer Verkehr GmbH und der rnv gemeinsam geplant und verwirklicht. MBE
Rostock Brückenbau mit Streckensperrung
Woltersdorf: Am 28. Mai fuhren zum traditionellen Feuerwehrfest in Woltersdorf die historischen Straßen- bahnwagen des Betriebs im Planbetrieb alle 20 Minuten auf der Gesamtstrecke zwischen Rahnsdorf S-Bahnhof und dem Endpunkt Woltersdorf Schleuse. Zum Einsatz kamen dabei neben dem solo fahrenden offenen Ma- ximum-Tw 218 die Züge HTw 2 und HBw 24 sowie der KSW-Zug aus HTw 7 und HBw 22 ANDREAS FISCHER
Die Deutsche Bahn erneuert in un- mittelbarer Nähe des Rostocker Haupt- bahnhofs die Eisenbahnbrücken am Goetheplatz. Neben umfangreichen Beeinträchtigungen im S-Bahnverkehr nach Warnemünde sind davon auch die Straßenbahnen der Rostocker Straßen- bahn AG (RSAG) betroffen. Seit 10. Juni und noch bis voraussichtlich April 2023 können deshalb im Streckenabschnitt zwischen Schröderplatz und Stadthalle keine Bahnen fahren. Das Liniennetz der Hansestadt wurde entsprechend angepasst – steht doch temporär nur eine Nord-Süd-Verbindung zur Verfü- gung. Die Linien 2, 3 und 4 werden um- geleitet. Die Züge der Linien 2 und 3 verkehren deshalb nicht über Haupt- bahnhof, sondern nutzen die Lange Straße. Bei der Tramlinie 4 ist es genau umgekehrt: Die Bahnen nutzen die Trasse unter dem Hauptbahnhof hin- durch und fahren nicht mehr durch die Innenstadt. Die Linienäste Richtung Südblick und Campus Südstadt können nur noch über die Strecke Steintor – Hauptbahnhof – Stadthalle erreicht werden. Als Schienenersatzverkehr für den gesperrten Abschnitt wird die be- stehende Buslinie 25 vom Doberaner Platz bis zum Hauptbahnhof verlän- gert. Weitere Einschränkungen im Stra- ßenbahnbetrieb in diesem Bereich sind anschließend von Oktober 2023 bis Mai 2024 zu erwarten. CMU Bochum M-Wagen 332 neu im Museumsbestand Anlässlich des Tages der offenen Tür im Straßenbahn-Betriebshof in Bo- chum übergab die BOGESTRA am 15. Mai ihren M6S-Triebwagen 332
4301 ff. Künftig dürfen die neuen Wagen im Zugverband sogar mit bis zu vier Wagen, beispielsweise bei Großereignissen in der Messe oder im Stadion, eingesetzt werden, sobald die Strecken dafür ausgerüstet sind. MBE/MKO Mannheim Hauptbahnhof sechs Monate ohne Tram Am 11. Mai rollte morgens um 3:05 Uhr die vorerst letzte Bahn durch die Haltestelle Mannheim Hauptbahnhof. Seitdem ist die wichtige Stadtbahn- und Bushaltestelle gesperrt. Der Kno- tenpunkt im Mannheimer Stadtbahn- und Busverkehr wird bis voraussicht- lich Anfang Oktober nicht angefahren. Hintergrund für die Sperrung sind die Bauarbeiten der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv), im Zuge derer die Halte- stelle Mannheim Hauptbahnhof um ein viertes Gleis und einen vierten Bahn- steig erweitert wird. Durch die Sperrung des hochfre- quentierten Knotenpunkts kommt es zu großflächigen Umleitungen auf den Stadtbahnlinien 1, 3, 4/4A, 5/5A, 8, 9 und 15 sowie zu Änderungen für den Busbetrieb im Mannheimer Stadtge- biet. Mit Ausnahme eines abseits gele- genen Bussteigs wird die Haltestelle Hauptbahnhof damit für die Dauer der Sperrung nicht mehr bedient. Für die übrigen Buslinien wurden Ersatzhalte- stellen in der Bismarckstraße und im Kaiserring eingerichtet. Der DB-Bahnhof für den Regional- und Fernverkehr ist von der Sperrung nicht betroffen. Über die auf dem Lin-
denhofplatz gelegene Haltestelle Hauptbahnhof Süd besteht auch wäh- rend der Sperrung eine fußläufige Ver- bindung zur Unterführung des Bahn- hofsgebäudes und den DB-Gleisen. Die Baumaßnahme zum viergleisi- gen Ausbau der Haltestelle Mannheim Hauptbahnhof wird gemeinsam mit der Stadt Mannheim unter dem Projekttitel
„Umgestaltung des Bahnhofsvorplat- zes der Stadt Mannheim“ realisiert. Pa- rallel zur Kapazitätserweiterung der Stadtbahn- und Bushaltestelle durch die rnv führt die Stadt Mannheim die Erneuerung des Bahnhofsvorplatzes durch, um ihn den heutigen Bedürfnis- sen und veränderten Rahmenbedingun- gen anzupassen.
Rostock: Wegen der Sperrung der Brückendurchfahrt am Goetheplatz kommen die Linien 2 und 3 – hier Linie 2 mit Tw 690 – bis Frühjahr 2023 nicht mehr durch den Tunnel am Hauptbahnhof CHRISTIAN MUCH
Mannheim: Am 11. Mai begann die Sperrung am Hauptbahnhof, die Haltestellenanlage wird bis zum Herbst auf vier Gleise erweitert MBE
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Deutschland
Bochum: M6S-Tw 332 ist am15.Mai offiziell an die Verkehrshisto- rische Arbeits- gemeinschaft (VhAG) als Mu- seumsfahrzeug zur weiteren
von 1977 offiziell an die Verkehrshisto- rische Arbeitsgemeinschaft (VhAG) als Museumsfahrzeug. Dabei wurde der Sechsachser erstmals wieder in seiner historischen Lackierung aus den 1970ern präsentiert. Der M-Wagen, der das Bild der BOGESTRA-Linien seit 1977 bis zu seinem endgültigen Aus- scheiden 2020 entscheidend prägte, war bislang nicht im Museumspark vertreten. Wagen 332 wird zukünftig als weiterer Zeitzeuge bei der VhAG für Vereins- und Sonderfahrten bereitste- hen. Äußerlich wurde er bereits durch die Hauptwerkstatt aufgearbeitet; bevor er zum Einsatz gelangen kann, müssen jedoch noch einige Arbeiten an den technischen Einrichtungen vorge- nommen werden. Zusätzlich zu den regulären Bahnen der Linie 310, die am Betriebshof En- gelsburg vorbeiführt, pendelten zum Tag der offenen Tür zwischen Höntrop, Kirche und Laer-Mitte zwei historische Triebwagen, der DÜWAG-GT6 Nr. 40 der VhAG BOGESTRA (Baujahr 1969) sowie der Zweiachser 888 (Aufbauwa- gen; Baujahr 1949) der VhAG aus der Nachbarstadt Essen. MBE
Betreuung übergeben worden MICHAEL BEITELSMANN (2)
Jena: In den Anlieferungs- zustand der in den Jahren 1928/1929 für Jena geliefer- ten Serie der „kleinen Thü- ringerWa- gen“ versetzt (Nummern 23 bis 32) zeigt sichHTw26 JENAER NAHVERKEHR
zeugnummer 26. Die genauen Gründe dieser Nummerierung sind nicht über- liefert. Ein Kabelbrand führte 1978 zur vorläufigen Abstellung, doch enga- gierte Nahverkehrsfreunde weckten den Oldtimer 1984 aus dem Dornrös- chenschlaf, verpassten ihm eine kom- plette Rundumerneuerung innen und außen und brachten ihn zurück auf die Schiene. Die damalige Farbgestaltung entsprach allerdings keiner histori- schen Vorlage. Auch das Stadtwappen wurde nicht im Original der damaligen Zeit verwendet. Für die jetzt abgeschlossene Restau- rierung wurden nicht nur die Archive
Jena HTw26mit neuem Antlitz
Plauen: Seit Mai ist Tatra-KT4DM 216 mit geänderter Werbegestaltung im Einsatz. Neben dem bekann- ten Retrodesign wirbt der Wagen bereits für das 130-jährige Straßenbahnjubiläum 2024, darüber hinaus ist er neben dem NGT6-Tw 303 Werbeträger für das diesjährige Stadtjubiläum „900 Jahre Plauen". Zum Spitzenfest am Wochenende 18./19. Juni sollte es einen Festumzug inklusive Trams geben RONNY DAUER
Der historische Triebwagen 26 des Jenaer Nahverkehrs erhielt eine „Schönheitskur“ und glänzt nun in neuem alten Gewand – in Lackierung und Beschriftung so gestaltet, wie die 1928 und 1929 für Jena gelieferten Fahrzeuge mit den Nummern 23 bis 32 im Anlieferungszustand aussahen. Wenngleich HTw 26 kein originaler Je- naer ist – gebaut wurde der Zweirich- tungswagen 1929 in der Gothaer Wag- gonfabrik Bothmann als Tw 19 für Eisenach – erinnert der Wagen damit nun an die gleichartigen Vertreter in der Carl-Zeiss-Stadt. Nach Stilllegung der Eisenacher Tram Ende 1975 initiier- ten Straßenbahnenthusiasten 1976 die Überführung des Zweiachsers nach Jena, wo er zum 75. Tram-Jubiläum fei- erlich eingeweiht und anschließend in den Fuhrpark aufgenommen wurde. Für das Jubiläum bekam der Wagen eine neue Farbgebung sowie die Fahr-
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Aktuell
die Bedienung der in Bau befindlichen Green Line, welche 2025 eröffnet wer- den soll, sowie für die Erweiterung der 2011 eröffneten Red Line vorgesehen. Seit 2018 laufen die Arbeiten an der fast 20 Kilometer messenden Green Line mit 35 Haltestellen, zusätzlich wird auch von einem Konsortium unter CAF-Beteiligung an der Verlängerung der vorhandenen Red Line an ihrem Nord- und Südende gearbeitet. Außerdem erhielt die CAF den Auftrag, die bereits vorhandenen, ab 2007 gelieferten 46 Alstom-Citadis 302 sowie die elektrische Ausrüstung der vor- handenen Streckeninfrastruktur zu mo- dernisieren und den Betrieb der Stadt- bahn Jerusalem für 15 Jahre zu übernehmen. JEP
nach alten Ansichten durchforstet, son- dern auch Details wie beispielsweise das Jenaer Stadtwappen genau recher- chiert. Albert Gaßmann hauchte dem alten Stadtwappen mit Acrylfarbe neues Leben ein, so dass es im Zuge der Restauration exklusiv auf dem Triebwagen 26 angebracht werden konnte. Weitere Details, die dem Triebwagen seinen ursprünglichen Charme zurück- geben, sind die elfenbeinfarbene La- ckierung, der moosgrüne Streifen um den Rumpf sowie das hellgraue Dach. Markus Würtz, Leiter des Bereiches Ver- trieb: „Die Fotos aus dieser Zeit sind alle schwarz-weiß. Daher konnten wir uns nur mit viel Unterstützung und Zu- arbeiten – auch von den Straßenbahn- freunden – schrittweise der Farbge- bung annähern. Wir gehen davon aus, dass jetzt eine nahezu originalgetreue Bahn, lackiert mit den tatsächlichen Farbtönen der damaligen Zeit, unseren Fuhrpark bereichert.“ Andreas Möller, Geschäftsführer des Jenaer Nahverkehrs: „Wir danken allen, die uns geholfen haben, den letzten er- haltenen ‚kleinen Thüringer Wagen‘ in einen Zustand zurückzuversetzen, der nahezu dem Originalzustand entspricht. Der Triebwagen 26 nimmt uns mit auf eine Zeitreise zurück ins letzte Jahrhun- dert, wo diese Fahrzeuge mehrere Jahr- zehnte im Einsatz waren.“ PM/MSP
Škoda Ekova: Bis 2027 soll die Göteborger M31-Flotte am Standort Ostrava (vormals Ekova Electric) modernisiert werden. Der Hersteller hatte bei den M31 bereits die Elektrik erneuert MICHAEL BEITELSMANN
Škoda Ekova Göteborg schickt 80 M31 zum Refit
Kreises GmbH (SSB) 22 neue 28 Meter lange Hochflur-Stadtbahnen beim spa- nischen Hersteller CAF. Zwölf Wagen werden von SWB Bus und Bahn ge- kauft, zehn Fahrzeuge übernimmt die SSB. Zum Bestellumfang der Zweiteiler, die im Grundaufbau dem bewährten Stadtbahnwagen Typ B entsprechen, gehört ein Wartungspaket mit Ersatz- teilen. Die Betreiber planen, mit den Neufahrzeugen Kapazitätserhöhungen umzusetzen. Den Vertrag zeichneten die Ge- schäftsführungen der kommunalen Un- ternehmen am 20. Mai, nachdem der Aufsichtsrat der Stadtwerke-Tochter in seiner Sitzung am 9. Mai einstimmig den Beschaffungsplänen zustimmte. Der Rahmenvertrag mit dem spani- schen Hersteller enthält „bei Bedarf“ einlösbare Optionen für bis zu zehn weitere Stadtbahnen. Kosten sollen die 22 verbindlich bestellten Fahrzeuge zu- sammen rund 80 Millionen Euro, wo- raus sich ein Stückpreis von etwa 3,6 Millionen Euro ergibt. Vorgesehen ist,
dass die Fahrzeuge frühestens ab Ende 2024 geliefert werden. Daran schließt sich der Genehmigungsprozess bei der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) und der Landeseisenbahnaufsicht (LEA) an, nach dessen erfolgreichem Ab- schluss der Fahrgastbetrieb beginnen kann. Frühestens Ende 2026 werden die Ersten der bestellten neuen Stadtbah- nen in den Linieneinsatz gehen können. MSP
Am 12. Mai erhielt die Škoda- Gruppe vom Verkehrsunternehmen Gö- teborgs Spårvägar AB einen Auftrag für die Überholung und Reparatur von 80 Straßenbahnen des Typs M31. Die Ar- beiten erledigt das Škoda Ekova-Werk in Ostrava beginnend ab jetzt bis 2027. Der Auftrag hat einen Wert von rund 78 Millionen Euro und folgt auf einen früheren Auftrag, als Ekova Electric von 2011 bis 2017 bereits 79 Straßenbah- nen des Typs M31 instandsetzte. Sei- nerzeit wurde insbesondere die elektri- sche Ausrüstung ausgetauscht. Das aktuelle Projekt umfasst eine Vielzahl von Arbeiten wie beispiels- weise neue Türen, eine Rampe für Roll- stühle, ein neues Bremssystem oder eine Klimaanlage für die Fahrerkabine. Weitere Aufgaben sind die Lackierung der Fahrzeuge, die Reparatur des Fahr- zeugbodens, die Wartung der Drehge- stelle, die Erneuerung der elektrischen Anlage, der Austausch der Bodenbe- läge, die Änderung der Innenausstat- tung und der Fahrerkabinen, der Einbau einer neuen Beleuchtung sowie die Überarbeitung des Heizungssystems. Ursprünglich hatte der schwedische Hersteller ASEA ab 1984 vom Typ M21 insgesamt 81 Fahrzeuge nach Göte- borg geliefert, die durch die Einfügung eines niederflurigen Mittelteils bei der Firma Mittenwalder Gerätebau GmbH zwischen 1998 und 2002 zu Achtach- sern umgebaut wurden und damit die neue Typbezeichnung M31 erhielten. Die ursprüngliche Anzahl reduzierte sich 1989 durch die Kollision der Wagen 206 und 203. Im Jahr 2021 wurde Ekova Electric in die Škoda-Gruppe integriert und
CAF Erster Urbos 100 erreicht Jerusalem
Anfang Mai lieferte der spanische Hersteller CAF den Ersten von insgesamt 114 neuen Stadtbahnzügen des Typs Urbos 100 in die biblische Stadt Jerusa- lem. Die im Werk Saragossa gefertigten, 33 Meter langen Züge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Kilometer pro Stunde und besitzen eine Fahrgast- kapazität von 220 Personen. Die fünftei- ligen Zweirichtungstriebwagen sind für
Industrie
CAF Bonn kauft mindestens 22 Stadtbahnen Die Stadtwerke Bonn Verkehrs- GmbH (SWB Bus und Bahn) beschafft gemeinsam mit der Elektrische Bahnen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-
CAF: Nach Bonn liefert der spanische Hersteller 22 Stadtbahnwagen mit einer Option für zehn weitere Fahrzeuge, frühestens Ende 2026 könnte der Linieneinsatz beginnen VISUALISIERUNG: CAF
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Industrie ∙ Ausland
firmiert seither unter dem Namen Škoda Ekova. MBE
Ausland
Frankreich: Lyon Express-Tram statt Métro
Zwei Jahre nach der Wahl einer grü- nen Stadtregierung hat Lyons Verkehrs- verbund Sytral Mobilités entschieden, eine Express-Straßenbahn in Lyons Westen zu bauen. Mit Geschwindigkei- ten von bis zu 70 Kilometer pro Stunde soll die Tramway Express die Attrakti- vität des Nahverkehrs in Lyons Westen beweisen. Statt der projektierten Métro-Linie E (Part-Dieu – Tessin Demi Lune) eine Straßenbahn zu bauen, hat dabei verschiedene Vorteile. Obwohl die 6,5 Kilometer lange Trasse zwi- schen dem Bahnhof Perrache bezie- hungsweise der U-Bahn-Station Jean Macé und dem Plateau Ouest im 5e ar- rondissement von Lyon teilweise unter- irdisch verlaufen soll, würden die Kos- ten mit 700 bis 750 Millionen Euro nur etwa die Hälfte dessen betragen, was bisher für die U-Bahn-Linie E veran- schlagt ist. Sechs bis acht Haltestellen sind geplant. Baubeginn könnte 2027 sein, die Inbetriebnahme bereits 2031. Die Planer rechnen mit täglich 45.000 bis 60.000 Fahrgästen. Das Programm „Déstinations 2026: Construisons ensemble un territoire plus durable“ sieht auch die Stärkung der Obus-Linien in Lyon vor, insbesondere durch die Anschaffung von IMC-Fahr- zeugen (In Motion Charging) für neun Trolleybus-Linien. Unabhängig davon prüft Sytral, ob die Linien C6 und C19 perspektivisch zu Straßenbahnstrecken aufgewertet werden könnten. Buslinie 25 soll künftig als BHNS-Linie Centre Est mit 18-Meter-Bussen betrieben werden. Für eine weitere, längerfristige Nut- zung aufgearbeitet werden die Stra-
Wien: E 2 -Solo-Treffen in Gersthof: Am 27. Mai begegnet Tw 4006 auf Linie 40 zur Herbeckstraße dem eben als Linie 9 an der Endstation Wallrißstraße zum Westbahnhof abgefahrenen Tw 4009 FREDERIK BUCHLEITNER
ßenbahn-Züge der ersten Generation, die 1999-2001 geliefert wurden. Als Umbau-Prototyp dient Wagen 816, welcher beim Hersteller Alstom reno- viert wurde und nun gemäß Planung bis etwa 2040 im Einsatz stehen soll. Jeweils vier Züge sollen gleichzeitig zur Aufarbeitung geschickt werden. Um Kosten zu reduzieren wird Sy- tral Mobilités künftig die Ausschrei- bungen für die Verkehrsunternehmen in zwei Pakete aufgliedern. Paket 1 soll künftig die Verkehrsleistungen von „schweren“ Fahrzeugen, wie Straßen- bahn, Métro und den zwei Funiculaires (Standseilbahnen) für die Dauer von zehn Jahren umfassen, Paket 2 für sechs Jahre die Leistungen von Bus- sen, Trolleybussen und Fahrgast-Kon- trollen. WH
London: Neues Flaggschiff ist die am 24. Mai in Betrieb gegangene Elizabeth Line, hier einer der Bombardier-Züge vom Typ Class 345 an der südöstlichen Endstation Abbey Wood ROBERT SCHWANDL
kehrenden Linien 40 und 41 wurden zwischen Währinger Straße/Volksoper und Gersthof über die etwas südlicher liegende Strecke der Linie 42 um- geleitet. Der Betrieb der ansonsten kürzesten Wiener Straßenbahnlinie wurde in dieser Zeit aufgehoben. Da die stadtauswärtige 42er-Haltestelle Währinger Straße/Volksoper unter den Viadukten der Stadtbahnlinie U6 nur für kurze Fahrzeuge geeignet ist, mussten die Linien 40 und 41 wäh- rend der Bauarbeiten mit kurzen ULF der Typen A und A 1 betrieben werden. Ebenso kam während der Bauzeit die hochflurige Type E 2 zu Einsätzen, für Straßenbahnfreunde besonders inte- ressant und selten hierbei vor allem der Einsatz ohne Beiwagen. Um im Betriebsbahnhof Gürtel ausreichend kurze Niederflurwagen für die Linien 40 und 41 freizusetzen, mussten die E2-Solo auch auf den Linien 9 und 37 verkehren. Auf der Linie 9 ein absolut seltener Einsatz, auf der Linie 37 hingegen fuhren die E 2 -Solowagen
noch bis 2012 am Wochenende plan- mäßig. FBL
Österreich: Wien Bauarbeiten mit E2-Solo-Einsatz
England: London Elizabeth Line feierlich eröffnet
Vom 26. bis zum 29. Mai erneuer- ten die Wiener Linien in der Gentz- gasse östlich der Station Gersthof die Gleise. Die dort normalerweise ver-
Nach 13-jähriger Bauzeit nahm die neue Elizabeth Line, benannt nach Queen Elizabeth II., am 24. Mai den re- gulären Betrieb auf. Um 6.33 Uhr ver- ließ bereits der erste Zug die Pad- dington station. Die Linie bedient auf den Neubauabschnitten zehn Statio- nen und reduziert die Fahrzeit zwi- schen Bahnhöfen, Flughäfen, Attraktio- nen und Finanzzentren teils deutlich – die neuen Züge eilen mit fast 100 Kilo- metern pro Stunde durch die Tunnel. Freigegeben wurden zunächst der zen- trale Abschnitt zwischen Paddington und Whitechapel sowie der südöstliche Ast nach Abbey Wood. Im Frühjahr 2023 soll die 113 Kilometer-Linie kom- plett über von Reading (Grafschaft Berkshire) beziehungsweise Flughafen
Lyon: Neben dem Netzausbau steht in der Stadt an der Rhône auch das Refit der bis 2001 gelieferten fünfteiligen Alstom-Niederflurwagen vom Typ Citadis 302 an WOLFGANG O. HUGO
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Aktuell
Prag: Wieder unterwegs ist die Linie 23, die mit diversen Tatra T3 sowie zwei Tatra T2R die Linie 22 im Zentrum verstärkt. Hier T2R 6004 am Malostranské náměstí am 16. Mai MICHAEL KOCHEMS
Oslo: Weniger Außenreinigung und damit reduzierter Wasserverbrauch – das ist der Plan beim Osloer Verkehrsverbund angesichts drohender Wasserknappheit in der norwegischen Hauptstadt RICHARD HOLTZ
Norwegen: Oslo Außenreinigung zurückgefahren
Busse und Bahnen müssen allerdings gewaschen werden, wenn sie deutlich wahrnehmbar dreckig sind. RIH
Heathrow im Westen bis Shenfield in Essex im Osten befahrbar sein. Projektchef Wild schwärmt im Zu- sammenhang mit der neuen Linie von den beeindruckenden, „kathedralen- ähnlichen Stationen“. Die Neubaustre- cke sei gar der „Stolz des Vereinigten Königreichs“ und die „Errungenschaft des Jahrhunderts“. Vor allem steht die neue Linie aber im harten Kontrast zur ansonsten vielfach in die Jahre gekom- menen Londoner U-Bahn, die allzu oft mit räumlicher Enge, Überfüllung und technischen Problemen kämpft. Gemäß ursprünglicher Planungen sollte die Verbindung Ende 2018 in Be- trieb gehen, doch der Bau verzögerte sich um 3,5 Jahre. Dabei verteuerte sich das Projekt von ursprünglich ver- anschlagten 14,8 Milliarden auf rund 19 Milliarden Pfund – dies entspricht etwa 22,5 Milliarden Euro. MSP
rund 300 Liter pro Wäsche. Weniger Wäschen führen auch zu geringeren Kosten. Die hier gesparten Mittel sollen nun für eine verstärkte Reinigung der Innenräume der Busse genutzt werden. Wie oft die einzelnen Busse gewa- schen werden, wird mit den Auftrag- nehmern abgesprochen, die für Ruter fahren. Noch vor den Sommerferien soll ausgewertet werden, welche Aus- wirkungen die Einschränkungen bei der Fahrzeugwäsche mit sich führen. Langfristig möchte Ruter den Was- serverbrauch für die Fahrzeugwäsche reduzieren. Bei neuen Ausschreibungen werden daher Betreiber belohnt, wenn diese beispielsweise Waschhallen ein- richten, die das Umweltlabel Svane- merket tragen. Deren Wasserverbrauch beträgt nur die Hälfte herkömmlicher Anlagen. Auf die tägliche Fahrzeugwä- sche soll ebenfalls verzichtet werden.
Tschechien: Prag Retro-Linie 23 wieder in Betrieb
Der Osloer Verkehrsverbund Ruter hat beschlossen, die Außenflächen von Straßenbahnen, U-Bahnen, Bussen und Fähren seltener zu waschen, um Was- ser zu sparen. Hintergrund sind Be- fürchtungen, dass das Wasser In Nor- wegens Hauptstadt knapp werden könnte, weil die Reservoirs weit weni- ger gefüllt sind als üblich. Daher wird schon jetzt gegengesteuert: „Das Was- ser, das wir jetzt sparen, mindert das Risiko, dass wir später im Jahr einen Wassermangel haben“, so die für Um- welt und Verkehr zuständige Stadträtin Sirin Stav. Allein für die Außenwäsche der 520 im ÖPNV im Großraum Oslo eingesetzten Busse werden jährlich 55 Millionen Liter Wasser gebraucht –
Am 16. Mai nahm die Prager Retroli- nie 23 nach pandemiebedingter Pause ihren Betrieb wieder auf. Seitdem pen- deln die Wagen der Linie 23 erneut zwi- schen der dreigleisigen Wendeschleife Královka westlich des Burgbergs und der Endstelle Zvonařka, wo im Dreieck ge- wendet werden muss. Bei den auf dieser Linie eingesetzten Wagen handelt es sich um im historischen Look aufgear- beitete Tatra T3 der verschiedenen Un- tergattungen (T3, T3SU, T3SUCS und T3M), doch stehen zusätzlich auch die zwei aus Liberec stammenden Tatra-T2R 6003 und 6004 zur Verfügung.Äußerlich leicht erkennbar sind die eingesetzten T3 an der fehlenden Zielanzeige vorne, der großen blauen Linientafel „23“ und den Wagennummern in goldener Farbe, wie sie früher üblich waren. Eine Besonderheit der Linie ist der reale Verkehrsauftrag; sie dient als Ver- stärker für die parallel verlaufende, stark nachgefragte Linie 22, so dass sie mit den herkömmlichen Stadttickets genutzt werden kann. Die Linie 23 fährt planmäßig von Montag bis Frei- tag tagsüber im Halbstundentakt. Samstags, sonn- und feiertags ist in der Saison zwischen Frühjahr und Herbst sogar viertelstündlich ein Retro-Trieb- wagen auf der durchaus abwechs- lungsreichen Route über Malostranská, most Legií und Karlovo náměstí unter- wegs. Bereits seit dem 26. März sind die beiden gemeinsam von den Verkehrs- betrieben dpp und dem städtischen Tourismusbüro betriebenen, touristi- schen Nostalgielinien 41 und 42 an den Wochenenden wieder auf ihren angestammten Routen entlang der wichtigsten Sehenswürdigkeiten durch die Stadt unterwegs. MKO
Brüssel: Anlässlich des 40. Jahrestags der Gründung des Straßenbahnmuseums fand am 22. Mai ein großer Einsatz der vielfältigen, großteils einsatzbereiten Fahrzeugsammlung auf den Strecken rund um das Museum statt. Die Museumslinien 31 und 40 übernahmen zwischen Montgomery, Stockel und Tervuren den Betrieb anstelle der regulären Linien 39 und 44. Weitere Fahrten sowie eine Oldtimer-Buslinie ergänz- ten das Programm. Hier PCC-Sechsachser-Prototyp 7500 am Straßenbahnmuseum FREDERIK BUCHLEITNER
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Ausland
USA: Tempe Tempe Streetcar eröffnet
Ein weiterer Straßenbahnbetrieb in den USA konnte am 20. Mai eröffnet werden. Die 181.000 Einwohner zäh- lende Stadt Tempe, 15 Kilometer östlich von Phoenix in Arizona gelegen, hat eine 4,8 Kilometer lange normalspurige Linie in Nord-Südost-Richtung quer durch das Zentrum in Betrieb genommen. Im Juni 2017 hatten die Bauarbeiten für die Tram begonnen. Für den Betrieb stehen sechs Niederflurgelenkwagen zur Verfü- gung. Brookville Equipment Corporation lieferte im Februar 2021 das Erste der 20,3 Meter langen Zweirichtungsfahr- zeuge. Die Dreiteiler verfügen nur im Mittelteil über zwei Türen und haben Platz für 125 Fahrgäste. Leistungsfähige Lithium-Ionen-Batterien sorgen dafür, dass oberleitungslose Streckenab- schnitte befahren werden können. Die Kosten für die Wagen des Typs Liberty NXL belaufen sich auf 33 Millionen US- Dollar bei einem Gesamtbudget von 201 Millionen US-Dollar für die Strecke, ein- schließlich Infrastruktur, Depoteinrich- tungen und Fuhrpark. Die Mittel stam- men aus Bundes- und regionalen Zuschüssen sowie aus einem PPP-Finan- zierungsmodell. Die Linie verfügt über insgesamt 14 Haltestellen, von denen sechs jeweils nur in einer Richtung be- dient werden, da die Strecke im Zentrum eingleisig in Parallelstraßen verläuft. Die Zugfolge beträgt je nach Tageszeit 15 bis 20 Minuten. Tempe Streetcar wird wie die Stadtbahn in Phoenix von Valley Metro Rail betrieben. Im ersten Betriebs- jahr können die Fahrgäste kostenlos mit- fahren, anschließend wird eine Fahrt einen US-Dollar kosten. Erweiterungen sind geplant, aber zunächst soll beob- achtet werden, in welchem Maße die Straßenbahn angenommen wird. An zwei Haltestellen besteht ein un- mittelbarer Übergang zur Stadtbahn, die von Phoenix kommend seit dem
Mariánské Lázně (Marienbad): Anlässlich des Beginns der diesjährigen Kursaison und des 120. Jubiläums der Aufnahme elektrischen Stadtverkehrs fuhren am Wochenende 14./15. Mai historische Oberleitungs- busse in der westböhmischen Kurstadt. Mangels eigener Museumswagen beim Verkehrsbetrieb MDML pendelten dabei erneut der Škoda 9Tr 323 und der 14Tr 429 aus Plzeň halbstündlich auf der Sonderlinie H zwischen Stadtzentrum und der östlichen Endstelle Antoníčkův pramen. Wie in mehreren tschechischen Städten jährt sich in Marienbad zudem die Eröffnung des Obusbetriebs 2022 zum 70. Mal TILL MENZER
1. Januar 2009 Tempe in Ost-West- Richtung durchquert. An der Haltestelle Dorsey/Apache Boulevard gibt es eine Gleisverbindung zwischen beiden Sys- temen für betriebliche Zwecke. BEKUS USA: San Diego SD-100-Stadtbahnen nach Argentinien Durch die Inbetriebnahme der neuen Siemens-Triebwagen der Reihe S700 kann der Verkehrsbetrieb der Stadt San Diego auf die älteren Wagen der Reihe SD-100 verzichten. Mitte Mai kündigte die San Diego Metropolitan Transit System (MTS) an, dass 39 Fahr- zeuge der seit 1995 in Betrieb genom- menen Serie als Spende an die argen- tinische Stadt Mendoza abgegeben werden. Die argentinischen Verkehrs- betriebe Metrotranvia Mendoza (MTM) müssen lediglich die Kosten für den Transport der Fahrzeuge überneh- men. Bei der von Siemens gebauten
Fahrzeugreihe SD-100 handelt es sich um ein für den amerikanischen Markt entwickeltes Fahrzeug, welches als Weiterentwicklung der DÜWAG-Bau- reihe U2 angesehen werden kann. Die rund 900.000 Einwohner zäh- lende argentinische Stadt Mendoza, welche bereits 2012 zur Eröffnung ihrer neuen Stadtbahnlinie 24 ge- brauchte Fahrzeuge der ersten U2-Ge- neration aus San Diego erhielt, kann mit den SD-100 ihren Wagenpark wei- ter verstärken. Seinerzeit wurde die Stadtbahnstrecke auf dem Korridor der ehemaligen Eisenbahntrasse des Ferro- carril General San Martin eingerichtet. JEP
Kong Island in Betrieb. Die Verlängerung der jetzt 46 Kilometer langen East Rail Line besitzt zwei Haltestellen und bietet eine umsteigefreie Verbindung der Passagiere von den New Teritories und Central Cawloon nach Hong Kong Is- land. Gerade die Verbindungen von der Insel Hong Kong zum Festland sind in den Hauptverkehrszeiten stark überlas- tet. Somit bietet die neue Strecke, auf der Neun-Wagen-Züge im Abstand von 162 Sekunden eingesetzt werden kön- nen, eine merkliche Entlastung. Mit Baukosten von letztlich etwa 90,7 Milliarden Hongkong-Dollar gehört das Projekt, welches ursprünglich be- reits 2019 abgeschlossen werden sollte, zu den teuersten Metro-Projekten der Stadt. Die rund 7,5 Millionen Einwohner zählende Metropole besitzt seit 1979 ein inzwischen 175 Kilometer umfas- sendes Metro-System, in die zum Teil die alten Eisenbahnstrecken aus der briti- schen Kolonialzeit mit eingebunden sind. JEP
China: Hongkong Metronetz wächst
Mit der Eröffnung des 4,6 Kilometer langen Abschnitts von Hung Horn zur Admiralty nahm Hongkong die vierte Metro-Strecke vom Festland nach Hong
San Diego: Insgesamt 39 Tw der Reihe SD-100 spendet die San Diego Metropolitan Transit System an den Stadtbahnbetrieb in Mendoza JE
Hongkong: Die 1910 eröffnete Kowloon-Canton Railway ist zur Metro gewandelt und erreicht jetzt sogar Hong Kong Island JENS PERBANDT (2)
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